ferner die Regierung in Correspondenz wegen Ausführung von Art. 8 des Vertrages von 1864, betreffend die noch aus der englischen Zeit herrührenden Verpflichtungen der jonischen Inseln, befonders bezüglich der griechischen Staatsschuld. — Taylors alljährlich wiederkehrender Antrag auf Abschaffung der Todesstrafe wurde mit 120 gegen 62 Stimmen abgelehnt. — Eine Vorlage zur Umbildung und Vereinfachung der hohen Gerichtshöfe in Irland wurde vertagt. — In Betreff des chinesi⸗ schen Handelsvertrags erklärt Mr. Bourke, die Regierung habe bei den Regierungen von Frankreich, Deutschland und Amerika Erkundigungen eingezogen, was diese zu thun beabsichtig⸗ ten. — Die orientalischen Angelegenheiten kamen mehrfach zur Sprache; Mr. Disraeli erklärte, Englands Interesse werde am meisten durch Aufrechthaltung des Frie⸗ dens gewahrt; die Intentionen der Regierung seien durchaus friedlich, eine Debatte über die Orientfrage scheine aber nicht zulässig, die Mächte seien eben einig, keinen Druck auszuüben; von den Vorgängen in Bulgarien habe die Regierung keine Nachricht, der Krieg werde eben mit Grausamkeiten von beiden Seiten geführt; die Nachricht, ein englisches Kriegsschiff habe in Klek Lebensmittel, Geld und Waffen für die türkischen Truppen gelandet, sei unwahr, die Regierung werde vielmehr die strengste Neutralität bewahren.
Unterdeß dauert die Ausrüstung und Absendung von Schiffen und die Indienststellung neuer fort; an der neufund⸗ ländischen Küste sollen während der Fischereisaison die britischen Schiffe so verstärkt werden, daß sie der dortigen französischen Flotte nicht nachstehen.
Aus den Zeitungen ist zu erwähnen, daß die amtliche Gazette die Königliche Genehmigung zur Einverleibung der unter dem Namen Fingoland, Idutywa⸗Reserve und Nomansland be⸗ kannten Territorien in die Kapkolonie veröffentlichte. Hervor⸗ zuheben ist die große Anerkennung; welche die ‚Army and Navy⸗ Gazette“ der deutschen Marine nach Ankunft des Geschwa⸗ ders und nach dem Besuch der britischen Autoritäten in Wilhelms⸗ haven gezollt. — Die Stimmen der Presse über den Orient lauten durchweg friedlich; fie sprechen sich zumeist vorsichtig aus und hoffen noch eine Wendung zum Bessern; „Times“ äußert sich über die Gültigkeit des Pariser Vertrages wie Lord Derby; man möge der Tuͤrkei nur Ruhe lassen, sich selbst wieder zu⸗
sammen zu finden und ihre Einrichtungen zu treffen; ähnlich äußern sich alle Zeitungen.
Betreffs der Kolonien ist zu melden, daß in Zanzibar das englische Kriegsschiff „London“ ein Rencontre mit einem Sklavenschiff gehabt und dasselbe gekapert, 300 Sklaven befreit und die arabische Mannschaft in Janzibar eingekerkert hat. — Der Fönig von Dahomey hatte sich entschlossen, die Strafe zu zahlen; seitdem der „Ariel! aber von Whydah abgesegelt, weigerte er sich wieder und verlangte sogar das schon mit Be⸗ schlag belegte Oel wieder zurück. — Das Gebiet Griqualand West protestirte gegen seine Vereinigung mit der Kaplolonie. — Von den Ansiedlungen in der Straße von Malacca ist des Gouverneurs Bericht eingetroffen; von einer Annexion malaischer Staaten oder deren Verwaltung durch britische Beamte will die Regierung nichts wissen, die britischen Residenten sollen aber
bi. den und einen aus englischen und eingeborenen Mitgliedern zusammengesetzten Verwaltungsrath errichten.
Aus Asien erfährt man, daß der Khan von Khelat beim Oberst Sandmann zu Mustang eingetroffen war; Mr. Gros—⸗ venors Expedition war in Rangoon angelangt und freundlich von Birmanen und Chinesen behandelt worden. Auf Barbadoes hatte die Aufregung nachgelassen, doch dauerte die Agitation noch fort und die Gefängnisse waren überfüllt; der gesetzgebende Körper verlangt Einsetzung einer Königlichen Kommission zur Untersuchung der Unruhen und event. Abberufung des Gouverneurs Sir Pope Hennessy, und der Bischof und die Geistlichkeit erheben gleichfalls in einer Denkschrift bezüglich der Unruhen Anklagen gegen den Gouverneur. — In Singapore endlich dauert die Unterwerfung der feindlichen Häuptlinge fort.
Die neue Artillerie⸗ und Ingenieurschule.
Von den großen Militärbauten, welche nach Beendigung des letzten Krieges in der Umgebung der Hauptstadt in Angriff genommen wurden, ist soeben die erste, die neue Artillerie⸗ und Ingenieurschule bei Charlottenburg ihrer Vollendung entgegen geführt worden. In Folge der Vermehrung und der reorgani⸗ fatorischen Umgestaltung, welche die Artillerie und die Pioniere in den letzten Jahren erfahren haben, hat auch das Offizier ⸗Corps der beiden Waffen eine ansehnliche Erweiterung erhalten, und erwiesen sich namentlich, seitdem auch das Königlich sächsische und das Königlich württembergische Kontingent seine Offiziere in die Centralvorbereitungsschule nach Berlin entsendet, die Räume der bisherigen Artillerie⸗ und Ingenieurschule unter den Linden nicht mehr als ausreichend. Es wurde daher der Neu⸗ bau eines Institutes, in welchem die, den genannten Truppen angehörenden Offiziere eine den wissenschaftlichen und praktischen Anforderungen, so wie sie der Dienst der Waffen bedingt, enisprechende Fachausbildung erhalten sollten, durch Gesetz vom 9. April 1873 bestimmt, und dazu eine Summe von 420 000 Thaler bewilligt. Der im Laufe desselben Jahres (1873) begonnene Bau ist jetzt soweit gefördert, daß das Gebäude nach den Sommerferien be⸗ zogen werden wird.
Die ea. 1000 Schritt südöstlich von Charlottenburg belegene Anstalt nimmt ungefähr die Hälfte des dafür bestimmten Areals von 7 Morgen ein und zerfällt in ein Haupt⸗ und ein Direktions⸗ gebäude. Sämmtliche Baulichkeiten sind im Rohbau und Rund⸗ bogenstyl gehalten. Sandsteinartig angeputzte Pilaster mit gleich⸗ artigen Haupt⸗ und kak n fen heben den architektonischen Gesammteindruck in wirkungsvoller Weise hervor. Eine äußere Drnamentik ist bei dem im Allgemeinen einfach gehaltenen Ge⸗ bäuden vermieden.
Das Direktionsgebäude mit der 13 Fenster zählenden Front nach der Hardenbergstraße gerichtet, ist ea. 33 M. lang, 12 M. tief und enthält außer Keller und Erdgeschoß noch zwei Stock⸗ werke. In demselben sind die Wohnräume für den Direktor, den etatsmäßigen Stabsoffizier, drei Direktions⸗Offiziere und den Arzt enthalten.
Das Hauptgebäude hat die 8e . von 29 Fenstern nach der Fasanenstraße. Es besteht aus einem Längsgebäude mit drei anschließenden Flügeln oder Pavillons. In seiner größten Ausdehnung mißt es ca. 90 M. Länge und 12 M. Tiefe. Jeder der inge ist 38 M. lang und 10— 12 M. tief. Es enthält neben Souterrain und Farterregeschoß ebenfalls 2 Etagen. Nur der Mittelbau hat in seinen Risaliten, durch den Saalbau bedingt, noch ein drittes Geschoß. Das Dach ist ein Schieferdach, um dasselbe läuft eine Attica aus traillenartigen Zwischengliedern. Die Fenster sind Rundbogenfenster.
In dem Hauptgebäude, dessen Pavillons geräumige Höfe einschließen, befinden sich 14 Lehrsäle, ein jeder zu 25 Zuhörern
berechnet, sodann eine durch 2 Etagen gehende große Aula, welche das Bildniß Sr. Majestät des Kaisers erhält, einige Re⸗ petitionszimmer und Hörsäle für die Vorträge und Experimente in der Chemie und Physik, und das Offizier⸗Kasino mit einem Speisesaal, in welchem über 300 Personen Platz finden, einem Billard⸗, Spiel⸗ und Lesezimmer, einem Raum für die Bibliothek und die wirthschaftlichen Bedürfnisse des Hauses. Hinter den eben genannten Gebäuden, zu welchen man auf breiten Stein⸗ treppen Zugang findet, liegen Stallung, Remisen, sowie noch andere ökonomischen Zwecken dienende kleinere Bauten. Das ganze Grundstück ist von drei Seiten mit einem geschmackvollen Zaun von Schmiedeeisengitter auf massivem Unterbau eingefaßt. Auch auf Garten⸗ und Parkanlagen, Rasenplätze und Gemüse⸗ beete ist Bedacht genommen, und umziehen dieselben den Komplex der von dem Hauptgebäude getrennt liegenden kleineren Eta⸗ blissements.
Die vereinigt Artillerie und Ingenieurschule wurde im Jahre 1816, als nach den beendeten Befreiungskriegen aus 3 Artillerie⸗Brigaden neun, und die bis dahin bestandene Mineur⸗ und Pontonnier⸗Compagnie zu 9 Pionierabtheilungen formirt worden waren, auf Anregung des Prinzen August von Preußen und der Generale Rauch, Boyen, Scharnhorst errichtet. Sie hatte damals den Zweck, daß die Offizierkandidaten beider Waffen ge⸗ meinschaftlich unterrichtet und gemeinsam ausgebildet werden sollten, um demnächst als tüchtige Offiziere in ihre Dienst⸗ stellungen einzutreten. .
Das Lokal für die vereinigte Schule war ein Theil der Räumlichkeiten in der oberen Etage des Gießhauses.
Die beengte Räumlichkeit sowohl, als der Uebelstand, daß die die Schule besuchenden Portepéefähnriche zerstreut in der Stadt umherwohnten, gaben den Anlaß zu der Herstellung und Einrich⸗ tung der Unter den Linden Nr. 74 gelegenen Anstalt, welche auf dem Platz, wo aus früherer Zeit her 3 Pontonhäuser ftanden, in den Jahren 1822 und 1823 mit der Bestimmung erbaut wurde, nicht nur als Lehranstalt, sondern auch als Kasernement für die Schüler zu dienen. Im Oktober 1323 wurde das neue Institut der Direktion der Schule übergeben und begann seine Lehr⸗ thätigkeit in der nutzbringendsten Weise für die Waffe wie für die Wissenschaft. In den Jahren 1832 und 1841 erfuhr das⸗ selbe wichtige organisatorische Veränderungen, welche aus der Nothwendigkeit folgten, die dieselbe besuchenden jungen Leute auch nach Beendigung ihrer ersten Studienzeit, noch 1 Jahr lang als Offiziere auf derselben zu unterrichten, und auf ihren spä⸗ teren Beruf vorzubereiten. Neue Umgestaltungen trafen die Schule in den Jahren 1857 und 1863. Den bis dahin bestandenen zwei Coetus war ein dritter hinzugefügt worden. Von diesen 3 Coetus gab der unterste den in denselben einge⸗ tretenen Portepéefähnrichen die allgemeine Vorbereitung zum Armee⸗Offizier. In dem zweiten und dritten wurde hauptsächlich das Studium der Fachwissenschaften getrieben. Im Jahre 1863 kam der frühere Gedanke, die Schüler des 1. Coetus allmählich den neu errichteten Kriegsschulen für die Vorbereitung zum Offizier zu überweisen, zuerst zur Ausführung, und im Jahre 1865 ging diese niedrigfte Lehrklasse ganz ein, so daß nur zwei Unterrichtskurse mit der Bestimmung verblieben, den denselben folgenden jungen Offizieren eine ganz spezifische Berufsausbil⸗ dung im Artillerie und Ingenieurwesen zu geben.
Im Jahre 1869 wurde die noch heut bestehende Organisa⸗ tion angenommen.
Die im Jahre 1872 erfolgte Trennung der Feld⸗ und Fuß⸗ artillerie fand auch bei der Anstalt durch völlig gesonderte Aus⸗ bildung der Offiziere beider Waffen ihren Ausdruck.
In ihrer gegenwärtigen Zusammensetzung zerfällt die Ar⸗ tillerie⸗ und Ingenieurschule in 10 Unterrichtsabtheilungen, von denen 6 zur Ausbildung der Ariillerie⸗ und 4 zur Ausbildung der Ingenieuroffiziere bestimmt sind. Von den 6 Artillerie⸗ abtheilungen bilden 3 Parallelabtheilungen den einjährigen Kursus Feldartillerie, eine den einjährigen Kursus Fußartillerie, und je eine die Selecta Feld⸗ resp. Fußartillerie. In dem ein⸗ jährigen Kursus werden Artillerie⸗Offiziere, welche sich durch eine vorangegangene zweijährige Dienstleistung bei der Truppe mit den praktischen Zweigen des Dienstes und der Disziplin vertraut gemacht haben, unterrichtet, und ihnen Gelegenheit geboten, sich die wissenschaft⸗ liche Ausbildung zu verschaffen, welche sie befähigt, ihre Weiter⸗ bildung durch Selbststudium, sowie durch die Praxis in frucht⸗ bringender Weise weiter zu verfolgen. Am Schluß der, dieser zehnmonatlichen Schulzeit, von welcher 9 Monat auf theoreti- sches Studium, 1 Monat auf praktische Uebungen kommen, folgenden Prüfung (von deren Bestehen die Ernennung zu wirklichen Artillerie⸗Offizieren abhängt), findet unter denjenigen, welche dieselbe bestanden haben, und den sich freiwillig Melden⸗ den eine Auswahl von höchstens 25 Offizieren der Feld und von 50 Prozent derjenigen der Fußartillerie statt, welche für einen zweiten 85 Monat dauernden Kursus zu einer Selectaklasse der Feld⸗ resp. der Fußartillerie vereinigt werden. Der Unter⸗ richt in der Selecta soll einzelnen, durch wissenschaftliche Appli⸗ kation und Führung sich auszeichnenden Attillerie⸗Offizieren die . zu einer höheren wissenschaftlichen Fachbildung ge⸗ währen.
Die Lehrobjekte für die Artillerie⸗Offiziere umfassen im einjährigen Kursus die Ballistik, das Artilleriematerial, den Ge⸗ brauch der Artillerie, die Feldbefestigung resp. Fortifikation und den Festungskrieg., Taktik, Mathematik, Physik, Chemie, geo⸗ metrisch⸗ artilleristisches Zeichnen, a , Pferdekenntniß, Französisch, Englisch und freies Handzeichnen. Die Lehrfächer in der Selecta Feld⸗ und Fußartillerie sind folgende: Höhere Ballistik, Artillerie, Konstruktionslehre, Geschichte und Literatur der Artillerie, Geschichte des Feld⸗ resp. Festungskrieges, Plan⸗ und geometrisch⸗artilleristisches Zeichnen.
Offiziere, welche Selectaner gewesen sind, finden häufig Verwendung bei instruktiven Kommandos oder in wissenschaft⸗ lichen Stellungen.
Die zur Schule einberufenen H müssen vorher 1 Jahr praktischen Dienst gethan haben. Für sie dauert der Lehrkursus 15s5 Jahr, und zerfällt in zwei aufeinander folgende Coetus, dessen unterer die am 1. Oktober neu Ein⸗ tretenden aufnimmt. ,
Der untere Coetus ist wie der obere in 2 Parallelabthei lungen getrennt. Von diesen Abtheilungen , die eine Aus⸗ bildung in der höheren, die andere in der niederen Mathematik. Die Zutheilung der Offiziere zu beiden Abtheilungen erfolgt nach dem Ausfall einer Prüfung. Der untere Ingenleur⸗Coetus dauert im Ganzen 11 Monate, von denen 9 auf Vorträge und 2 auf praltische Uebungen kommen. Am Schluß wird die erste Iilfte der Berufgprüfung für Ingenieur⸗Offiziere zurückgelegt.
er obere Coetus besteht in einem 9 monatlichen Unterrichts⸗ kursus, dem noch 14 tägige Uebungen folgen. Den Schluß der . Studienzeit bildet die zweite Hälfte der
erufsprüfung. Ihr Ausfall ist maßgebend für die Beför⸗! gehende
SGG ooo E bis 9,000 οσG5 im Jahre 1860) gestiegen.
derung zum wirklichen Ingenieur⸗Offizier. Gegenstände des
Unterrichts Festungskrieg, Ingenieurtechnik, Mathematik, Phyfik, Chemie, Theorie des Aufnehmens, Fortifi⸗ kations zeichnen, geometrisch⸗architektonisches Zeichnen, Planzeichnen, Französisch, Englisch, Pferdekenntniß und Freihandzeichnen. Die letzteren vier Disziplinen sind sowohl für die Artillerie⸗ als die In⸗ genieurschüler nicht obligatorisch. Die praktischen Uebungen dienen theils zur Erläuterung der theoretischen Vorträge und werden mit diesen verbunden, theils werden sie am Schluß der⸗ selben zur weiteren Ausbildung der jungen Offiziere abgehalten. Zu den ersteren gehören für die Offiziere beider Waffen Besuche der artilleristischen Etablissements und der Waffen⸗ und Munitions⸗ fabrik in Spandau und Beiwohnen einiger Schießübungen.
Zu den andern zählen für beide: Uebungen in der Taktik und Feldfortifikation. Beiwohnen einer Uebung der Garde⸗ Pioniere im Nothbrückenbau und Besichtigung und Erklärung der sonst auf dem Uebungsplatz dieses Bataillons aus⸗ geführten Arbeiten. Für die Ingenieure allein: die Be⸗ suche im Festungsmodellhause, Uebungen mit dem Material der Feldtelegraphen, Uebungen im Terrainauf nehmen und in der Aufnahme von Gebäuden, Besichtigung und Erklärung lehr⸗ reicher industrieller Etablissements und in der Ausführung be⸗ griffener Civilbauten, desgleichen der Festungsbauten in Spandau. .
Im Ganzen treten durchschnittlich 100 — 120 Offiziere der Feld⸗, 20 – 25 der Fußartillerie, und 40 Ingenieur⸗Offiziere zur Absolvirung der vorgeschriebenen Kurse in die vereinigte Ar⸗ tillerie⸗ und Ingenieurschule alljährlich neu ein.
Besucht wurde dieselbe in dem letzten Kursus im alten Gebäude von 262 Offizieren.
in den Ingenieurkursen sind Fortifikation und
Gewerbe und SGandel.
Unter dem Titel Die Entwerthung des Silbers“ bespricht der Economist“ mit besonderer Berücksichtigung der Ver- hältnisse in Ostindien die zur Abhülfe des gedachten Uebelstandes emachten Porschläge, Die Regierung von Ostindien empfängt näm ⸗ lich ihre gesammten Einkünfte in Silber, braucht dagegen in London , einen ansehnlichen Betrag an Gold, so daß sie eine ernstliche Linbuße erleidet., Eine so schwere Kalamität hat selten eine Rezierung so plötzlich und in Folge von Umständen, die sich so ganz, ihrer Kontrele, entziehen,; betroffen. Der Vorschlag, die Regierung von Ostindien solle das Silber demonetistren und durch Gold eisetzen, erscheint dem genannten Wochenblatte als ein solcher, der ohne Erwägung seiner praktischen Folgen gemacht worden. Der einzige Weg, eine derartige Operation zu voll führen, sei der von der deutschen Regierung eingeschlagene. Diese
kaufte und schaffte das die neue Währung bildende Geld an und
tauschte es, so weit die Operation durchgeführt ist, gegen das die alte Währung bildende Silber aus. Niemand aber könne dieses jetzt der indischen Regierung als ein Mittel zur Hebung der finanziellen Schwierigkeit vorschlagen, denn die Kosten würden enorm sein. Selbft mit Aufwendung aller Mittel würde es ihr schwierig sein, die er⸗ forderliche gewaltige Menge Goldes anzuschaffen, und, sie würde kaum im Stande sein, das Silber zu irgend einem Preise zu verkaufen. Aber, auch der fernere Vor- schlag, eine , ,. in Indien einzuführen, könne die Schwierigkeit der Lage nicht heben. Die Wesenheit der Doppel⸗ währung bestehe in der Schaffung zweier gesetzlichen Zahlungsmittel urd gebe dem Schuldner die Wahl, mit welchem von beiden er zahlen will. Die indischen Pächter würden natürlich genau so wie jezt in Silber bezahlen und die Grundrente würde gerade wie gegen⸗ wertig durch die Entwerthung des Silbers beeinträchtigt werden. Als ein drittes Mittel ward in Vorschlag gebracht, die indische Regierung möge die Ausprägung von Rupien einstellen. Es würde dadurch, ob⸗ wohl das ungeprägte Silber im Werthe falle, das gemünzte Silber nichl heruntergehen, da die Zunahme desselben eine beschränkte sei. Aber das Ergebniß einer solchen Maßregel würde das Fallen des Silberpreises selbst noch tief unter den gegenwärtigen Stand sein, denn es verstopfe die größte natürliche Absatzquelle des ge⸗ nannten Metalleß. Es würden außerdem wegen des großen Wermhunterschiedes zwischen gemünztem und ungemünztem Silber die Fabrikation und die Einfuhrung ungesetzlich hergestellter Raxien ein einträglicher Erwerbszweig werden. Das natürliche Heitmittel gegen die Entwerthung des Silbers bestehe letzterßs über den ganzen Erdball und besonders über das un ermeßliche Gebiet des Ostens und überall dort zu verbreiten, wo eine Silberwährung herrscht. Es werde dadurch die Entwerthung dieses Metalles überall eine gleiche sein und die Preise überall beein⸗ flussen, wo Silber die Währung bildet. Der Fall der Silberpreise werde bedeutend gemildert werden, wenn wir dem gewöhnlichen Han⸗ delsverkehr es über lassen, es durch die Welt zu vertheilen, Alle Pläne, welche einer solchen Thätigkeit des Handelt verkehrs hinderlich sind, kämen darauf hinaus, das Silber im einheimischen Markte zurück zuhalten, eine Entwerthung hierselbst zu vergrößern und seine Ver⸗ breitung zu verhindern, welch letztere das einzige Heilmittel sei. —
Wir knüpfen hieran folgenden Auszug, den die G. C.“ aus dem Bericht der parlamentarischen Kommi⸗sion für die Unter⸗ suchung der Gründe der Silberentwerthung giebt: Der Bericht beschäftigt sich nicht mit der Ansfindigmachung von Maß⸗ regeln zur Abhülfe, sondern nur mit der Aufsuchung der Ur— sachen des Uebelstandes. Als solche werden folgende angegeben: 1) Die jäbrliche Sil berproduktion it über 140 0, 000 t hen
ier · von haben die Silbergruben der Pereinigten Staaten ungefähr 7.000, 00 K geliefert, und es ist für die Zukunft noch eine Steige rung dieser Produktion zu erwarten, wenn nicht etwa der niedrige Stand der Silberpreise fortbestehen und dadurch die Produktion vermindert werden sellte. 3) Deutschland hat noch über einen Vorrath von mindestens 8 000,000 E zu verfügen, es ist sogar möglich, daß dessen Silbervorrath 20 000,600 übersteigt. Anderseits ist es aber möglich, daß eine die hier veranschlagte bedeutend übersteigende Summe zur Prägung von Scheidemünzen schließlich erforderlich ist. ) Die skandinapischen Königreiche haben den Gebrauch des Silbers aufgegeben; die hier⸗ durch auf den Markt gebrachte oder noch zu bringende Summe von demonetisirtem Silber ist indeß nicht von Bedeutung. 5) Oesterreich hat augenscheinlich Silber gegen Gold ausgetauscht, da der Silber- vorrath in der Kaiserlichen Bank seit 1571 von 10, 000000 * auf 6 00, 00 E herabgegangen ist. 6) Italien ist nach und nach von seinem Silbercourant entblößt worden. Seit 1835 sind bedeutende Sum⸗ men exportirt worden. Die Zwangepapierwährung hat augenscheinlich das ganze Metallcourant aus dem Lande vertrieben. In diesem Courant waren zu Anfang 1866 gegen 17 000, 000 K an Sil bermuͤnzen ein be ⸗ griffen. 7 Frankreich dagegen hat seit einigen Jahren seinen Silber⸗ vorrath ergänzt. In den letzten vier Jahren hat dort die Silber⸗ einfuhr die Ausfuhr um 33500009) 4. überstiegen. 8) Eng⸗ land, Rußland und Spanien sind jedes Ankäufer von einigen Millio0 nen gewesen. 99) Japan und China, sowie andere Länder im Osten haben einen gewissen Betrag an Silber . 10 Indien entnimmt noch Silber, jedoch in bedeutend geringeren Beträgen, als früher. 11) ie englische Regierung hat jahrlich Wechsel im Betrage von 15 0909, zu verkau⸗ fen, welche von Solchen, die in Indien Zahlungen zu f . haben, gekauft werden können, üm sie an Stelle von Menall dorthin zu sen⸗ den. Der genannte Betrag ist allmählich erreicht worden, und reprä-⸗ sentirt einen Zuwachs von über 19 000 009 K gegen vor 20 Jahren. 12) Die Silbersendungen nach Indien in den letzten vier Jahren be⸗ laufen ic . 15,660, 000 E gegen 28, 9600, (60 A in den vorher n Jahren. .
Wasserbau, Artillerie, Taktik.
darin,
ö 8 seJn erate für den Deutschen Reichs u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central ⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition
des Aeutschen Reichs Anzeigers und Königlich KPreußischen taats Anzeigers: P Berlin, 8. J. Wilhelm⸗Straßse Nr. 82.
1. Steckbriefe und Untersuchungs- Sachen.
2. . Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkäufe, Varpachtungen, Submissionen ete.
1 4. Verloosung, Amortisation, Tinszahlung
u. 8. W. von öffentlichen Papieren.
DOeffentlicher Anzeiger.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und
6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. ö. Theater- Anzeigen. In der Börsen-
Grosshandel.
Literarische Anzeigen.
Familien- Nachrichten. beilage.
Inserate nehmen an: das Central⸗Annoncen⸗ Burean der deutschen Zeitungen zu Berlin Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗Expeditionen des „JInvalidendank , Rudolf Moffe, Haasenstein & Vogler, G. L. Dgube & Büttner C Winter, sowie alle übrigen größeren
=
9., E. Schlotte,
Annoncen⸗Bureaus.
Steckbriefe und Untersuchungs⸗ Sachen;
Steckbrief. Gegen die Bäckerlehrlinge Paul Reimann und ZJoseph Sayppelt ist die gericht= liche Haft wegen Unterschlagung in den Akten E. 354 äs i876 Komm. 11. beschlossen worden,. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird ersucht, den 2c. Reimann und den 2c. Sap⸗ pelt im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihnen sich vorfindenden Gegenständen und Gel dern an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion hier⸗ selbst abzuliefern. Berlin, den 12. Juli 1876. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Unter ⸗ juchungssachen Kommission 1l. für Voruntersuchun⸗ gen. Beschreibung des dgeimann: Alter: 18 Fahre, geboren am 32. Juli 1857, Geburtsort: Alt⸗ Herbedorf, Kreis Münsterberg i. Schl.; Größe: 5 Fuß 4 Zoll; Haare: hellblond; Augen: entzündet; Augenbrauen; blond; Kinn: rund; Nase: gewöhnlich; Mund: gewöhnlich; Gesichtsbildung; oval; Ge⸗ sichts sarber laß; Zähne: schiecht; Kestalt: bager Sprache: deutfch. Beschreibung des Sappelt: Rlter! 15 Jahre, geboren: 20. Mai 1860; Geburts-= ort: Follmersdorf, Kreis Frankenstein i. Schl.; Größe: 5 3 3 Zoll; Haare:; dunkelblond; Augen; g; Augenbrauen: dunkel; Kinn; rund; Nase: gewöhnlich; Mund: gewöhnlich; Gesichtsbildung: opal; Gesichtsz⸗ farbe: gesund; Zähne: gut; Gestalt: untersetzt;
Sprache: deutsch.
Steckbriefs ⸗ Erledignug. Der hinter den Kanfmann B. Frautei wegen Betruges in den Akten F. 182 jeßt 173 resp. de 1861 unter dem 12. August 1861 erlassene und unter dem 25. Juni 1862 erneuerte Steckbrief wird hierdurch zurück. genommen. Berlin, den 7. Juli 1876. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommisston II. für Voruntersuchungen.
Der unterm 20. Juni d. J. wider den Metzger, gesellen Louis Schaller von Eich⸗Wolframsdorf erläffene Steckbrief wird als erledigt zurückgezo⸗ gen. Cassel, 12. Juli 1876. Staats ⸗ Anwalt.
, , , ö Der unten signalisirte Former Emil Schützmann aus Danziz, welcher hier in Arbeit gestanden, hat ch am 25. v. Mts. unter Mitnahme seiner, in einem verschlossenen Schranke seiner Wirthin be⸗ findlich geweienen Papiere, sowie eines Paares langer neuer Stiefeln und eines Vorhemdes seines Quartiergenossen heimlich von hier entfernt. Wir ersuchen um Nachforschung event. Festnahme des 2c. Schützmann und gefällige Nachricht. Cöthen, den 10. Juli i87ꝝ. (6026 Herzogliche Anhaltische Kreis⸗Direktion. Signalement. Vor Name: Emil Zu⸗ elne Schütz mann. . 3. eburts un ö. Wohnort:] Danzig. Alter: 21 bis 22 Jahre. Statur: mittel (kräftig). Rugen: braun (tiefliegend). Augenbrauen: schwarz. aare: schwarz, Nase: gewöhnlich. : Mund: gewöhnlich (starke Lippen). Gesicht: oval (aufgedunsen). Bart: — Sprache: deutsch. BGetleidung Rock: dunkelgrauer Stoff. Hose: dunkelbraune geriefte. Weste: dunkelbraunes Tuch. Mütze: schwarzes Tuch. Stiefeln: ziemlich neue rindlederne Halbstiefeln.
Offene Strafvollstreckungs Nequisition. Nach⸗ stehende Landwehrmaͤnner: J der Fleischer Johnnn Carl Gustav Arnold, geboren am 27. Juni 1833, zu Deutsch⸗Wartenberg, Kreis Grünberg, 2) der Arbeiter Johann Gottlieb Krause, geboren am 24. November 1831 zu Thiergarten, Kreis Freistadt, 3) der Maurer Johann Carl Stadach, geroren den 5. Januar 1833 zu Wald ⸗Vorwerk, Kreis Grün ⸗ berg, ) der Ziergärtner und Oęekonom Friedrich Bartsch, geboren den 8. März 1836 in Kolzig, Kreis Grünberg, 5) der Arbeiter Johann Gottfried Gabler, geboren den 15. August 1835 zu Dick⸗ eng, Kreis Grünberg, 6) der Arbeiter Johann
ottlieb Carl Stephan, geboren den 31. März 1857 zu Boyadel, Kreis Grünberg, 7) der Handelsmann Cart August Konnetzle, gehoren den 2. Oktober 1834 zu Dammerau, Kreis Grünberg, 8) der Ar— beiter Johann Gottlieb Hoffmann, gehoren den 21. März 1837 zu Boyadel, Kreis Grün⸗ berg, sind wegen unerlaubten Auswanderns zu einer Geldbuße ven je 20 — zwanzig Thaler, im Unvermögensfalle zu je 14 — vierz hn Tagen Hast verurtheilt worden. Da ihr gegen wärtiger Aufenthaltsort unbekannt ist, so werden alle öffentlichen Sicherheitsbehörden hiermit ersucht, auf diese Landwehrmänner zu vigiliren und im Be⸗ tretungsfalle der nächsten Gerichtsbehörde davon An
ige zu machen, welche um Strafvollstreckung und
ittheilung davon an uns gebeten wird. Grün⸗ berg, den 7. Juli 1376. Königliches Kreisgericht. 1ẽ Abtheilung. Der Polizei ⸗Richter.
Subbastativnen, Aufgebnote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
öl- Oeffentliche Vorladung.
. ,, n, , , , egen die .
Nachfolger, eh (eh n w r ß
bracht. Zugleich ist dieselbe gegen Christoph und Maher als Mitverklagte gerichtet. . Die Klage ist eingeleitet, und da der jetzige Aufenthalt des ꝛ Berein, sowie des Inhabers der Handlung C. Ihring Nachfolger, Gust. Ad. Berein, unbekannt ist, so werden diese hierdurch öffentlich auf⸗ gefordert, in dem zur Klagebeantwortung und wei⸗ teren mündlichen Verhandlung der Sache auf den 3. Oktober d. J., Vormittags 10 Uhr, vor der unterzeichneten Gerichtsdeputation im Stadt⸗ gerichtsgebäude, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer Nr. 8c, anstehenden Termin pünktlich zu erscheinen, die Klage zu beantworten, etwaige Zeugen mit zur Stelle zu bringen, und Urkunden im Driginal ein⸗ zureichen, indem auf spätere Einreden, welche auf 6 beruhen, keine Rücksicht genommen werden ann.
Erscheinen die Beklagten zur bestimmten Stunde nicht, so werden die in der Klage angeführten That⸗
in contumaciam sür zugestanden und anerkannt er⸗ achtet, und was den Rechten nach daraus folgt, wird im Erkenntniß gegen die Beklagten ausgesprochen werden. Berlin, den 14. Juni 1876. Königliches Stadtgericht. J. Abtheilung für Civi'sachen. Prozeß ⸗Deputation II.
20241 GSekanntmachnng. ; Der Gensd'arm Franz zu Groß⸗Gerau im Groß⸗
der beschädigten , der var⸗ mals Nassauischen Staatsanlelhe vom 29. No⸗ vember 1858 Lit. C. Rr. 8341 über 209 sl., an welcher die untere Hälfte des zweiten Blattes fehlt, angetragen.
In Gemäßheit des §. 3 des Gesetzes vom 4. Mai 1843 (Ges. S. S. 177) wird demnach Jeder, der an dieser Obligation ein Anrecht zu haben vermeint, aufgefordert, dies bei uns innerhalb der nächsten 6 Monate und spätestens am 1. Oktober 1876
Franz ein neues coursfähiges Dokument ausgefertigt werden wird. Berlin, den 3. März 1876. Hauptverwaltung der Staatsschulden. Graf zu Eulenburg. Löwe. Hering. Rötger.
2269 Oeffentliche Vorladung. Der Dienstmann zeigt, daß ihm folgende Wechsel: I der Wechsel vom 31. Auguft 1857 über 380 Thaler, mit dem Ausstellungs⸗, und Zaͤhlungs—
genommen von Paul Theiner,
2) der Wechsel vom August oder September 1857 über 50 Thlr., mit dem Ausstellungs⸗ und Zahlungsorte Breslau, ausgestellt von B. Brauner, angenommen von Paul Theiner,
3) der Wechsel vom September 1857 über 58 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf., mit dem Ausstellungs⸗ und Zahlungs orte Breslau, ausgestellt von Kittlaus, angenommen von Paul Theiner, eingelsst von
Brauner, verloren gegangen und die Amortisation dieser Wechsel beantragt.
Es werden deshalb die unbekannten Inheher der bezeichneten Wechsel aufgefordert, dieselben spätestenz in dem auf
den 6. Sktober 1876, Vormittags 11 Uhr. vor dem Herrn Kreisgerichts Rath Trautwein in unserem Parteienzimmer Nr. 2 angesetzten Termine vorzulegen, widrigenfalls diese Wechsel für kraftlos werden erklärt werden.
Breslau, den 28. Februar 1876.
Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
Ediktalladung.
Die Ehefrau des Buchhalters YZhilipp Riedel, Lonise, geb. Peter, dahier hat auf Ehescheidung geklagt weil sich ihr Ehemann am 19. April v. Is. von ihr entfernt habe, ohne daß ihr seitdem über seinen Aufenthaltsort Nachricht zugegangen sei.
Zur Verhandlung der Sache wird Termin auf den 25. September d J., Vormittags 9 Uhr, anberaumt, zu welchem der Verklagte unter dem Rechtsnachtheile des Ausschlusses und beide Theile unter den in den §5§. 25 — 28 der Verordnung vom 24. Juni 1876 angedrohten Rechtsnachtheilen vor- geladen werden.
Einsicht, der Klatzschrift, sowie der überreichten Urkunden ist im Gerichtslokale gestattet und werden weitere Verfügungen und das Erkenntniß nur durch Anschlag am Gerichtsbrett bekannt gemacht.
Cassel, am 4. Juli 1876. 6041
Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung. Göbell.
Verkäufe, Verpachtun gen, Submissionen re.
Pferde ⸗Auktion. Sonnabend den 29. Juli d. J. Vormittags von 115 Uhr ab sollen zu Berlin in der Reitbahn der Tattersall ˖ Altien ˖ Gesellschaft, Georgenstraße Nr. 19, aus den König lichen Neustädter Gestüten 12 bis 14 jüngere und ältere, meist noch deckfähige Hengste, sowie eine 8jährige Stute öffentlich und meistbietend gezen gleich haare Bezahlung verkauft werden. Sämmt⸗ liche Pferde sind mehr oder weniger rittig, und kön ⸗ nen am Tage vor der Auktien an dem bezeichneten Ort besichtigt werden. Das Nähere über deren Ab ⸗ stammung ꝛc. geht aus den vom 25. Juli er. ab im Königlichen Ministerium für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten, wie auch im Bureau der Tattersall Aktien ⸗Gesellschaft zu Berlin und im diesseitigen
den Herrn Adolph BGerein, fruher hier Breitestr. 12, zugleich als alleinigen Inhaber der vorgedachten i eine Wechselklage wegen 3000 40 nebft
Bureau ⸗ Lokal zur Empfangnahme bereit liegenden Listen hervor. Friedrich, Wilhelms Gestüt, bei
o. Zinsen seit 20. März d. J, 12 M 50 3 Yrotestkoften und Jo De offen mi 20 S0 ange
, . a / Dosse, den 11. Juli 1876. Der stönigliche Landstallmeister. Wettich.
schriftlich anzuzeigen, widrigenfalls das gedachte Papier kassirt und dem vorgenannten Gensd'armen;
668]
Die Lieferung von 2.000, 000 Kilo
Schottischem
Roheisen Nr. J.
wird am 20. Inli er., Vormittags 19 Uhr, in öffentlicher Submissien vergeben. Die Bedingungen
wer
den gegen Nachnahme der Kopiaigebühren abschriftlich mitgetheilt, sind uch im Büreau einzusehen.
Direktion der Geschoßfabrik bei Siegburg.
(H. 41515.)
Pferde Verkauf. Am Mittwoch den 19. d. M.,,
Die Submissionsbedingungen, welche vor dem
Mittags 123 Uhr, sollen im hiesigen Reithause Termin zu unterschreiben sind, liegen an den Wechen⸗ nachfolgende, für das Königliche Landgestüt nicht tagen, Vormittags, im diesseitigen Burgau zur Ein mehr ganz geeignete, anderweit noch brauchbare Be⸗ schäler öffentlich meistbietend, gegen gleich baare Be⸗ —
zahlung verkauft werden:
I) Borromeo, schwrzbr.,
kl. Stern, geb. 1857 v. I Demetrius, 177 Cntm. hoch. 3 Y. Wedan, br., kl Stern, r. Htfß. w., geb. 1560 v. Y. Demetrius 167 Cntm. hoch, 3) Rex, Schimmel, geb. 1865 v. Regulus, 178 Entm. hoch,
1 . . . H .
herzogthum Hessen hat bei uns auf Umschreibung
H
.
J
Branner hier hat ange⸗
orte Breslau, ausgestellt von B. Brauner, an bis zum 24 Juli an das genannte Bureau abzu⸗
i
sachen und Urkunden auf den Antrag des Klägers Y Salamander, Tkltr, Geh,. 1571. v. S brinte Ca-
mille, 172 Cntm. hoch, 5) Westwind, schwrzbr,, geb. 16871 v. Stormstaid, 166 Cntm. hoch. Alle der Landgestütsverwaltung bekannten Fehler werden an⸗ gegeben. Außerdem sollen demnächst, an demselben Tage, 9 Hengste verschiedenen Alters, zur alsbal. digen Tödtung, gegen Garantie durch Stellung einer Kaution, meistbickend verkauft werden. Die Ver- kaufsbedingungen werden im Verkaufstermin bekannt gemacht. Celle, den 10. Juli 1876. Der Land⸗ stallmeister. v. Meyer. —
Königliche Oberförsterei Proskan. Zur Ver- kohlung geeignet liegen im hiestzen Reviere auf 136 Hektaren, ca. 6000 Rmtr. Kiefern Durchfor⸗ stungsstangen, an die Gestelle gerückt, zum Verkauft bereit. Zur Oderablage bei Zloenitz 9 Kilometer, zum Bahnhofe Sezepanowitz bei Oppeln 13 Kilo⸗ meter. Fuhrlohn per Axe wird sich pro Centner Holzkohle auf 40 —- 50 3 stellen. Preisofferten nimmt entgegen und ertheilt gewünschte Auskunft der Ober⸗ förster Sprengel.
1
Bekanntmachung.
Die Lieferung von etwa 40 990 Ceninern Oberschlesische Steinkohlen und 300 Hectolitern Coaks für die oberste Reichs Post⸗ und Telegraphen⸗ verwaltung soll im Wege des schriftlichen Anbietungs⸗ verfahrens verdungen werden.
Die Bedingungen können bei dem Bauverwaltungè⸗ Bureau des General ˖ Poflamts, Leipzigerstraße Nr. 16, Zimmer Nr. 158, an den Wochentagen von 9 Uhr Vormittags bis 3 Uhr Nachmittags eingesehen werden. 6053
Anerbietungen sind versiegelt mit der Aufschrift: „Angebot wegen Lieferung ven Steinkohlen ꝛc.“
eben. ; Berlin W., 12. Juli 1876. Kaiserliches General ⸗Postamt.
Submission auf Schraubstollen. Die Lieferung von ungefähr 50, 000 Stück Schraub-
stellen jährlich für die hiestge reichseigene Posthal⸗ terei soll für unbestimmte Zeit gegen eine drei⸗ monatliche Kündigungsfrist im Wege der Submission; vergeben werden. 6029]
Angebote auf die Lieferung sind verschlossen und mit der Aufschrift „Submission auf Lieferung; von Schranbstollen“ versehen bis einschließlich den 24. Juli d. J., 12 Uhr Htittags, im Bureau der Kaiserlichen Ober ⸗Postodirektion, Königsstraße Nr. 601. abzugeben. Die Lieferungsbedingungen können an den Wochentagen im Dienstlokale der Ober Postdirektion, Zimmer 27 b., in der Zeit ven 9—12 Uhr Vormittags eingesehen werden. Die Post⸗ verwaltung behält sich die freie Wahl unter den Submittenten vor.
Berlin C., den 11. Juli 1876.
Der Kaiserliche Ober⸗Postdirektor.
Bekanntmachung.
Die zur Herstellung bedeckter Räume zur Unter⸗ bringung des Materials der bespannten Exerzir⸗ Artillerie in den Kasernements (6018
D am Kupfergraben, 2) am Oranienburgerthor
erforderlichen Zimmer⸗, Dachdecker⸗ und Anstreicher⸗ de,, , sollen im Wege der Submission ve dungen werden. .
Die Bedingungen und Kostenanschläge sind in unserem Geschäfislokale, Michaelkirchplatz Nr. 17, einzusehen und verstegelte Offerten bis zum 21. Inli er, Vormittags 11 Uhr, daselbst einzu⸗ reichen. (à Cto. 11257.)
Berlin, den 12. Juli 1876.
Königliche Garnison⸗Verwaltung.
Bekanntmachung.
Im Wege der Submisston sollen: ca. 93, 000 Kilo Gußeisen aus Munition und Artilleriematerial (6020 ca. 10,000 Kilo Schmiedeeisen aus Artillerie⸗ material. ĩ ca. 1350 Kilo Stahl aus Artilleriematerial, ca. 450 Kilo Zink aus Munition ꝛc., ca. 1259 Kilo Hartguß aus Munition ꝛc., sowie diverse Theile aus Panzerplatten verkauft werden. Termin hierzu ist auf: Donnerstag, den 3. Augnst 1876, Vormittags 10 Uhr, in dem Bureau der unterzeichneten Verwaltung, Kupfergraben Nr. 8, anberaumt, bis zu welchem die lern er Offerten frankirt und versiegelt mit der ufschrift: „Offerte auf Ankauf von Eisen ꝛc.“ einzureichen sind. Die Oeffnung der eingegangenen Offerten fiadet in dem genannten Termine in Gegenwart der etwa persönlich erscheinenden Submittenten resp. deren
Stelloertreter statt und bleiben später eingehende Offerten unberücksichtigt.
sicht aus und konnen daselbst auch Abschriften der Bedingungen gegen Erstattung der Kopialien bezogen werden. Berlin, den 11. Juli 1876. ( Cto. 10857.) Depot · Verwaltung der Artillerie Prüfungs⸗ Ksmmission.
lössn Beta unt machung in nghersch Staatsbahn. Die L
eferung von Bruch und Werlstelnen für den Bau der Elbbrücke bei Lauenburg soll im Wege öffentlicher Submission in 3 Loosen vergeben werden, von denen: Loos 1. Lieferung von Biuchsteinen, Looß II. Lieferung von Werksteinen für die . des Pfeilermauer⸗ werks, Loos III. Lieferung von Auflagersteinen, Ge⸗ simssteinen und Abdeckplatten umfaßt. U — Die Submissions Bedingungen und Pfeilerzeich⸗ nungen liegen in dem Bureau des Abtheilungs⸗Bau⸗ meisters Wiesner zu Lauenburg zur Einsicht aus und können auch von dort auf portofreien Antrag gegen Erstattung von 3 60 bezogen werden. Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Submisston anf Lieferung von Bruch- und Wertsteinen für den San der Elw⸗ brücke bei Lauenburg“, spätestens bis zum 24. Juli er,, Vormittags 10 Unyr,
an das obenbezeichnete Bureau pertoftei einzusen den, wo dieselben in Gegenwart der erschienenen
Submittenten eröffnet werden. Hannover, den 5. Juli 1876. Königliche Eisenbahn⸗Direktion.
Se kauntmachung.
Hannoversche Staatsbahn.
Die Kusführung der Maurerarbeiten für die Pfeiler der Elbbrücke bei Lauenburg soll im Wege öffentlicher Submission in 2 Loosen vergeben werden, von denen:
Looßs J. Ausführung der Maurerarbeiten für
die im Flußbette gelegenen Pfeiler,
Loos II. Ausführung der Maurerarbeiten für die auf dem Flußufer gelegenen
; Pfeiler umfa,ßt.
Die Submissioné⸗Bedingungen und Pfeilerzeich⸗ nungen liegen in dem Bureau des Abtheilungs⸗Bau⸗ meisters Wiener zu Lauenburg zur Einsicht aus und können auch von dort auf portofreien Antrag gegen Erstattung von 3 S½ , bezogen werden.
Offerten sind voersiegelt und mit der Aufschrift:
„Submisston auf Ausführung der Ytan⸗ rerarbeiten für die Pfeiler der Eibbrüce bei Lauenburg“ spätestens bis zum 24. Juli er. Vormittags 11 Uhr, an das obenbezeichnete Bureau portofrei einzusen⸗ den, wo dieselben in Gegenwart der erschienenen Submittenten eröffnet werden.
Hannover, den 5. Juli 1876.
Königliche Eisenbahn⸗Direktion.
soon2) Bekanntmachung.
Die Lieferung von 4 Stück gußeisernen Säulen im Gesammtgewicht von ppte. 6600 K. für den Ausbau des Welfenschlosses zum Polytechnikum zu Hannover soll im Wege der öffentlichen Sub⸗ misston vergeben werden, wozu Termin auf Sonn⸗
Iod
abend, den 22. Juli dies. Jahres, Mittags
12 Uhr, im Baubureau des Unterzeichneten, Welfen⸗ garten Nr. Ib., angesetzt ist.
Die Uaternehmer haben ihre Gebote portofrei und versiegelt mit der Aufschrift: Gebot auf Lieferung von gußeisernen Säulen für den Ban des Polntechnikums einzureichen.
Die Bedingungen, unter welchen die Uebertragung der Lieferung erfolgt, sowie die Zeichnungen können in der Zeit vom 14. bis 21. Juli d. J. täglich von 8 bis 1 Uhr in dem obenbezeichneten Bureau ein⸗ gesehen oder gegen Erstattung von 2 M übersandt werden. .
Hannover, den 12. Juli 1876.
HHunmü es, Regierungs⸗ und Baurath.
loom Bekanntmachung.
Die Lieferung von 32 Stück schmiederisernen Trägern im Gesammtgewicht von pbptr. 43,000 K. für den Ausbau des Welfenschlosses zum Poly⸗ technikum zu Hannover soll im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden, wozu Ter nin auf Sannabend, den 22 Juli d. J., Vormittags II Uhr, im Bauburegu des Unterzeich neten, Welfen⸗ garten Nr. 1. angesetzt ist.
Die sinternehmer haben ihre Gebote portofrei und verstegelt mit der Aufschrift: Gebot auf Lieferung von schmiedeeisernen Trägern für den Bau des Polytechnitumis einzureichen
Die Bedinzungen, unter welchen die Uebertragung der Lieferung erfoigt, sowie die Zeichnungen können in der Zeit vom 14. bis 21. Jul d. J. täglich von 8 bis 1 Uhr in dem oben bezeichneten Bureau ein- gesehen oder gegen Erstattung von 3 M übeifandt werden.
Hannonper, den 12. Juli 1876.
j Humans; ;
Regierungs⸗ und Baurathz.