1876 / 165 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 15 Jul 1876 18:00:01 GMT) scan diff

schossen und kühn manövrirt haben. Den Rückzug des in der Ebene wischen Ak⸗Palanka und dem Nischavafluß befindlichen Bataillons e zwei Geschütze, unbeirrt durch feindliches Infanteriefeuer. Die Bataillons ⸗Kommandanten waren während des Kampfes abge⸗ sessen und fochten an der Spitze ihrer Abtheilungen. ; Den heut eingegangenen Nummern der „Turquie“ vom 5., 6. und 7. Juli entnehmen wir folgende Nachrichten: Bei Gelegenheit der Thronbesteigung hat der Sultan auf Vorschlag des Ministerraths die zu Zwangsarbeiten auf be⸗ stimmte Zeit verurtheilten Personen, die schon zwei Drittel ihrer Strafzeit abgebüßt, begnadigt. Die auf Lebenszeit Verurtheilten, deren Strafe in solche auf Zeit verwandelt worden, sollen an der Begnadigung theilnehmen, mit Ausnahme derer, deren Frei⸗ lassung als gemeingefährlich angesehen werden könnte. Dieser Gnadenakt soll auch den verschiedenen anderen Kategorien der bürgerlichen Gefangenen zu Gute kommen. Betreffs der schon erwähnten Subskription zu Kriegszwecken meldet die „Turquie“ einen guten Fortgang: In den Provinzen werden Spezialkommisstonen zur Auslegung der Zeichnungslisten und zum Empfang der Gaben eingesetzt. In Bassora haben der Valy dieser Provinz Rassyr Pascha und sein Sohn 7006 L. T. gezeichnet; die Offiziere und Soldaten des Armee⸗Corps von Bagdad haben auf einen Monat Sold zu Gunsten dieser Sammlung verzichtet; ebenso waren die übrigen dort schon gezeichneten Summen beträchtlich; in Adrianopel sind bereits 200,000 Piaster gezeichnet. Die Softas haben von der Regierung erbeten, bewaffnet und auf den Kriegsschauplatz geschickt zu werden. „Istikbal“ vernimmt, daß ihr Gesuch von der Pforte günstig aufgenommen worden sei. Die Deputation von Cretenfern, die nach Kon⸗ stantinopel gekommen, um die Privatschulden der Bevölkerung der Insel zu regeln, ist aufgefordert worden, nach Candia zu⸗ rückzukehren, da bei der Pforte eine Spezialkommission zur Re⸗ gelung dieser Angelegenheit eingesetzt worden sei.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 13. Juli. Gestern wurde der außerordentliche Gesandte Italiens und be⸗ vollmächtigte Minister Ritter Nigra in Audienz vom Kaiser empfangen, in welcher er sein Beglaubigungsschreiben überreichte. Der portugiesische Kon sul zu Pernau, Hr. Reinhold Gottlieb Schmidt, der deutsche Konsul in Tiflis, Baron Ifflinger-Graneg und der dänische Vicekonsul zu Cron⸗ stadt, Hr. Paul Hassing Merch, haben das Exequatur erhalten.

Amerika. Der Bericht des Untersuchungs⸗Ausschusses, welcher General Schenk wegen seiner Verbindung mit der Emma⸗Mine tadelt, ist der ‚A. A. C.“ zufolge, vom Reprä⸗ sentantenhause ohne Abstimmung genehmigt worden.

Mexiko. (A. A. C.) Bis zum 16. Juni reichende Nach⸗ richten aus der Hauptstadt Mexiko stellen die militärische Lage als unverändert dar. Ueber den Aufenthalt des Rebellen⸗ Generals Diaz ist nichts bekannt. Gustavus Nolte, ein ameri⸗ kanischer Bürger, und drei andere Fremde, dem Vermuthen nach ebenfalls Amerikaner, wurden in Mineral de Guadulupe er⸗ mordet, doch heißt es, daß die That aus einer Privat⸗-AUffaire entsprang und Nichts mit Politik zu thun hatte. Züge auf der Vera⸗Cruz⸗ und Mexiko⸗Bahn wurden zwar einige Male von den Rebellen angegriffen, erlitten aber keine erheblichen Be⸗ schädigungen und laufen jetzt regelmäßig. Der Handel der ganzen Republik liegt noch immer darnieder und in gucatan geht das Vieh in Folge der dort herrschenden Dürre heerden⸗ weise zu Grunde.

Nr. 28 des „Central-Blatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichskanzler-⸗Amt, hat folgenden Inhalt: Allge⸗ meine Verwaltungssachen: Verweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet. Finanzwesen: Goldankäufe Seitens der Reichsbank; Nachweifurg der Einnahmen an Zöllen und gemeinschaftlichen Ver- brauchssteuern im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. Januar bis um Schlusse des Monats Juni 1876; Nachweisung der kis Ende 3. 1876 stattgehabten Ausführung des Gesetzes, betreffend die

usgahe von Reichskassenscheinen; Status der deutschen Notenbanken Ende Juni 1876. Münzwesen: Uebersicht über die Ausprägung von Reichsmünzen. Zoll⸗ und Steuerwesen:; Nachweisung der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich in den Monaten Januar bis Juni 1876; Aufhebung einer Steuerstelle. Militärwesen: Bekanntmachung, betreffend Berichtigung der Land⸗ wehr ⸗Bezirkseintheilung. Post und Telegraphenwesen: Postvor- schuß · und Postanweisungsverkehr mit Oesterreich⸗Ungarn; Verbot, gemünztes Gold und Silber u. s. w. mit der Briefpost nach Belgien zu senden; Porto, für Briefe ꝛE. nach und aus Ascension, Kapland und Kolonie Victoria, Kap Natal, St. Helena und Zanzibar; Uebersicht über die während des zweiten , 1876 im deutschen Reichépostgebiete eingerichteten und aufgehobenen Post⸗ anstalten; Ucbersicht über die während des zweiten Vierteljahrs 1876 im deutschen Reichs⸗Telegraphengebiete eingerichteten und aufgehobenen Reichs ⸗Telegraphenämter, bezw. Veränderung der Dienststunden. ö Ermächtigung zu Eheschließungen ꝛc. und Exequatur- ertheilung.

Statistische Nachrichten.

Nach einer staätistischen Zusammenstellung der „Südd. Pr.“ sind in Nürnberg in 567 Fabriken 11555 (9176 männliche und 2379 weibliche) Personen beschäftigt. Im Betrieb sind 143 Dampf maschinen mit 17990 Pferdekraft, 14 Lokomobilen mit 92 Pferdekraft, 12 Gasmotormaschinen mit 12 Pferdekraft; 88 Geschäfte werden

durch Wasserkraft in Betrieb gesetzt, in einem Geschäfte ist eine Heiß. luftmaschine in Thätigkeit.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Se. Majestät der König von Bayern hat s. 3. den mittlerweile nach Wien übergesiedelten Bildhauer Professor Kasp. v. Zumbusch beauftragt, zur Ausstattung eines Prachtgemaches auf dem Linderhof die Heldengestalten aus Wagners Opern zu modelliren und in Marmor auszuführen. Diese Statuen, sechs an der Zahl, nämlich Tannhäuser, Lohengrin, fliegender Holländer, Walther v. Stolzing, Siegfried und Tristan, sind, dem „Korr. v. u. f. D.“ zufolge, nunmehr vollendet und sehr gelungen ausgefallen. Se. Majestät der König hat dem Hof⸗Photographen Hanfstängl die Ge— nehmigung ertheilt, dieselben durch Photographien zu vervielfältigen, welche nächstens in den Handel kommen werden.

Die archäologische Gesellschaft hat, wie der Pol. Corr.“ mitgetheilt wird, bei ihren Ausgrabungen am Sudabßh ange der Akropolis von Athen eine in historischer und philologischer Beziehung höchst wichtige Marmortafel mit einer 80 Zeilen fassenden Inschrift aufgefunden, worin der Vertrag enthalten ist, den die Äthener mit Chalkis eingingen, nachdem sie unter Perikles' Führung, wie Thukydides angiebt, ganz Euböa unterworfen hatten.

Von der zwölften Auflage des Brockhausschen ‚Konver⸗ sations -⸗Lexikon“ ist vor Kurzem der vierte Band vollendet worden. Er enthält auf 1008 Seiten 1896 Artikel und schließt mit 5 Cortez ab. Die Vorzüge, denen das Brockhaussche

onversations Lexikon seinen schon über ein halbes Jahrhundert dauernden, mit jeder Auflage erneuten Ruf verdankt, sind bekannt- lich taktvolle Wahl, gleichmäßige Vertheilung und harmonische Rundung des dargebotenen Stoffs, so daß jedes Einzelne an seiner Stelle dem Gesammtplan xLienstbar, ihm mithin genau angepaßt sein muß. Gleichwohl haben die einzelnen Artikel auch fur fich allein oft einen bedeutenden, über den Rahmen des Werks hinausreichenden Werth, und es gilt dies namentlich von größeren Aufsätzen, zie entweder ein ganz neues Thema behandeln, oder einen ältern Stoff in wesentlich erweitertem Umfange vorführen. Ver vierte Band ift wieder reich an solchen neuen wie an völlig umge schaffenen Artikeln, wie Buchdrucerkunst, Buchhandel (von Buch- händler Enslin, dem Vorsteher des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler), Canada, Cellularpathologie, Ceylon, Chartismus, Chemie, China, Chirurgie, Cholera (von. Professer Pettenkofen in München, Chronologie, Civilehe, Cölibat, Com munismus, Concurs; ferner die Biographien der Staatsmänner Buffet, Camp— bausen, Castelar, Castillo, Cobden, des Afrikareisenden Cameron u. a. Vom fünften Bande sind inzwischen auch bereits die ersten Hefte erschienen; das Werk nimmt also mit Pünktlichkeit seinen Fortzang.

Laud⸗ und Forstwirthschaft.

Ueber die Ernte Aus sichten theilt die H. B. H. Fol⸗ gendes mit: Der östliche Theil der preußischen Monarchie ent- behrt noch des Regens; die Temperatur war allenthalben eine hohe, wurde jedoch in Pommern, Schlesien, Sachsen, sowie am Rhein durch mehrfache Gewitterregen abgekühlt. Mit dem Schneiden des Roggens

edenkt man nächstens zu beginnen, doch wird das Erträgniß

fegen als ein durchaus ungenügendes bezeichnet. Das Sommer- korn steht , Im Westen der Monarchie wird der Traubensatz als ein sehr reicher beieichnet; Obst dürfte, jedoch einen namhaften Ausfall erleiden. Aus Ungarn schreibt der Pester Lloyd“?: Der erwünschte Witterungswechsel ist in ent— sciedener Weise eingetreten; die ersten Tage hatten noch wiederholte Strich⸗ und etliche sehr ausgiebige Platzregen gebracht, welche die eben begonnene Roggen und Gerstenernte in sehr unliebsamer Weise störten. Die Hitze ist eine mäßige und ganz normale, daher auch eine Drückung der Körner im letzten Stadium der Reife nicht zu befürch2 ten steht. Die letzten Saatenstandsberichte lauten demnach aus allen Gegenden des Landes hoffnungsvoll; auch die Qualität der Körner wird sehr gerühmt. In dieser Woche wird auch der Weizenschnitt an vielen Orten in Angriff genommen. Der Rapsdrusch ist durch die letzten Regengüsse wieder verzögert worden.

In Folge der im Llllgemeinen kalten und ungünstigen Wit— terung während der Monate Maͤrz, April und Mai ist im Regierung s⸗ bezirk Cassel die Vegetation in der Entwickelung zurückgeblieben und namentlich die Wintersagt, welche ohnehin schon unter den Ein— flüssen des Winters gelitten hatte, geschädigt worden. Der Reggen hat zu z der Herbstaussagt umgepflügt werden müssen; das übrig Gehliebene zeigt einen so kümmerlichen Wuchs, daß kaum eine halbe Ernte zu erwarten ist. Der Weizen hat im Ganzen den Einflüssen des Wetters kräftigeren Widerstand geleistet und kann bei der in—⸗ zwischen eingetretenen günstigeren Gestaltung desselben noch einen guten Ertrag liefern. Das Gleiche ist von dem Sommergetreide und den Kartoffeln zu erwarten. In dem Wachsthum der Wiesen und Kleefelder, die noch im April zu den besten Hoffnungen berechtigten, ist da, wo nicht gewässert werden konnte, ein fast voll. stäudiger Stillstand eingetreten. Die Oöbstblüthe war durchgehende eine reiche und ist auch ungestört verlaufen. Wie gering gleichwohl im Allgemeinen die Erntehoff nungen sind, beweist u. A. die bisher kaum dagewesene Steigerung der Strohpreise: in Cassel kostet der Centner Stroh bereits 6 M 50 J. Allerdings träat hierzu bei, daß in einzelnen Gegenden die Futtervorräthe bereits Ende Mai aufge= zehrt waren, so daß die Landwirthe, welche ihren Bedarf nicht durch den Bezug von Sfreuzeug aus den Waldungen oder sonst zu decken vermochten, sogar zur Verminderung ihres Vieh st andes genoͤthigt wurden. Der Gesundheits st and desselben war im Allgemeinen günstig; nur vꝛreinzelt trat bei Pferden Rotz, bei Rindern Milzbrand und Klauenseuche auf. Die Pferdezucht hat namentlich im Kreise Ziegenhain, der sich auch bisher in dieser Beziehung vor den anderen Gegenden Hessens ausgezeichnet hat, einen erfreulichen Aufschwung genommen. Es wurden nicht nur auf der Gestütsftation Ziegenhain erheblich mehr Stuten gedeckt, alds im vorigen Jahr, sondern auch die Anlage von Hutekämpen läßt darauf schließen, daß die Landwirthe auch der Aufzucht der jungen Thiere immer größere Sorgfalt zu— wenden. Am 23. Mai veranstaltete der landwirthschaftliche Kreis verein Cassel zu Waldau zur Belebung der landwirtbschaftlichen In

terefsen eine Lo kalschau, verbunden mit Prämiirung von Rindvieh und Schweinen; dieselbe war namentlich mit Rindvieh zut und reich beschickt.

Im Regierungsbezirk Wiesbaden haben die Winter⸗ saaten unter dem ungünstigen Einfluß der Witterung sehr gelitten. Der Roggen steht fast durchweg dünn und spitz; in einzelnen Distrik⸗ ten sind die Roggenfelder ganz umgeackert worden, der Stand des Weizens ist besser. Die Sommerfrüchte stehen wenigstens in einzel⸗ nen Gegenden gut, ebenso die Futterkräuter. Die Obstblüthe ist günstig verlaufen; man verspricht sich einen reichen Obstertrag.

Aus dem Rheingau wird dem, Rhein. Kur.“ unterm 11. Juli geschrieben: Der Weinst ock steht gegenwärtig sehr günstig. Die überaus fruchthare Witterung befördert das Wachsthum desselben in üppigfter Weise. Die Weingärten gleichen einem großen Treih⸗ hause. Nach der rasch vorübergegangenen Blüthe entwickeln sich die reichlich vorhandenen Gescheine sehr vortheilhaft. Beeren von der Dicke einer Erbse gehören nicht mehr zu den Selten⸗ heiten. Der nur sich vereinzelt zeigende Heuwurm verlor durch den schnellen Verlauf der Traubenblüthe seine Kraft. Auch der Spring- wurmwickler, welcher anfangs hier und da auftrat, ist ganz ver⸗ schwunden. In Folge dieser guten Herbstaussichten suchen nament- lich kleinere Weinzüchter mit ihren Vorräthen aus den Jahren 1874 und 1875, da sie im Ganzen wegen der Flauheit im Wein⸗ geschäft nicht verkaufen können, durch Verzapfen in und außer dem Hause aufzuräumen. Man bekommt in solchen Straußwirthschaften * ganz vorzüglichen Schoppen 1874r für 40—- 50 und 1876 für

3.

Gewerbe und Handel.

Wie uns aus Stettin telegraphi't wird, ist in dem heut abgehaltenen Termin in dem Konkursverfahren über das Vermögen der Handelsgesellschaft S. Abel jun. daselbst die volle Be⸗ friedigung der Gläubiger in Aussicht gestellt worden, da die Masse noch einen Ueberschuß von 200,000 6 erwarten läßt.

Die Bilanz der Elberfelder Diskonto⸗ und Wechs⸗

lerbank in Liquidation per 31. Mai ergiebt bei einem Aktien- kapital von 1306, 200 „M einen Verlust von 731,985 . Die Direktion der preußischen Hypotheken-Aktien bank zu Berlin sendet uns ihren Geschäftsbericht pro 1. Semester 1876 zu, in welchem es u. A. heißt: Den Geschäftsverlauf des ver⸗ flossenen Semesters haben wir für unser Institut als zufriedenstellend zu bezeichnen. Das Kapital sucht in steigendem Maße Anlage in dem Grunderwerb und dem Realkredit. Von den unstrerseits beliehe⸗ nen Grundstücken haben seit dem 1. Januar er. mehr als dreizeihn Prozent in freihändigem Verkauf bei guten Preisen den Besitzer ge⸗ wechselt. Das Pfandbriefgeschäft anlangend, so hat darin ein nicht unbedeutender Absatz im abgelaufenen Semester stattgefunden. Die eingehenden Aufträge gaben wir im Betrage von 2, 628,500 M aus dem eigenen Bestande.

Die Allgemeine Fußbekleidungsausstellung in Bern ist am Mittwoch Abend geschlossen worden.

Paris, 15. Juli. (W. T. B.) Der Bankier Hermann Oppenheim ist gestern plötzlich gestorben.

Verkehrs ⸗Anstalten.

Die Kommission von Sachverständigen, welche ihre Berathun⸗ gen über die Regulixung der Berliner Wasserstraßen be⸗ endet hat, spricht sich, wie die ‚B. B. 3.“ mittheilt, für folgende Verbesserungen aus: Die Spreeufer in und bei Berlin, welche nur auf verhältnißmäßig kurzen Strecken regulirt und mit ordnungs- mäßigen Uferwerken versehen sind, müssen geregelt und sicher befestigt werden; sind da, wo es Uferwerke und Uferstraßen anzulegen, für den Schifffahrts⸗ verkehr in Berlin, wie er bisher entwickelt hat, 40, 9000 einziehende und eben so viele ausgehende Fahrzeuge mit 50 000,009 Centner Gütern, sind die Einrichtungen nicht ausrcichend und müssen Erweiterungen und Verbesserungen der i hn, Wasserwege nech großem Maßstabe angelegt werden. Zur Durchfuhrung von Ver besserungen sanitärer Art und um die gegenwärtig unzureichenden Brücken über die Wasserzüge in einen Zustand zu versetzen, daß sie zeit und verkehrsmäßigen Anforderungen entsprechen, ist eine Senkung des Hochwasserspiegels der Spree unerläßliche Vorbedingung und da⸗ her durchzuführen. Der Landwehr Kanal ist zu erweitern; es sind feste, lothrechte Ufer nebst einer Ladestraße zu schaffen und ein in die Rixdorfer Wiesen gehender Stich—⸗ Kanal, der event. bis zur Oberspree zu verlängern ist, anzu—⸗ legen. Es sind drei große Häfen und zwar an der Oberspree, an dem kürzlich eröffneten neuen Kanal zwischen dem Spandauer Kanal und der Unterspree und endlich an dem neuen vom Landwe hr⸗Kanal nach Potsdam führenden Kanal zu schaffen. Die Spree ist von Stralau bis Charlottenburg mit masstven Ufer-Einfassungen zu ver—= sehen und zur Regelung der Fluthverhältnisse endlich wird die Erwei⸗ lerung der Stromwerke an den Dammmühlen und an den Werder schen Mühlen und Senkung des Fachbaumes bis auf die Flußsohle empfohlen. Die Kosten dieser Arbeiten dürften sich auf mehrere Millionen Mark belaufen.

zulässig ist, massive

Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.

London, Sonnabend 15. Juli. Wie die „Morning⸗Post“ meldet, würde das englische Kanalgeschwader nicht nach England zurückkehren, sondern sich nach Gibraltar begeben, um dort wei⸗ tere Befehle zu erwarten. An Bord des Panzerschiffes „Thunderer“ hat gestern eine Eyplosion des Dampfkessels statt⸗ gefunden, durch welche 25 Personen getödtet und 56 verwundet wurden.

Paris, Sonnabend, 15. Juli, Vormittags. Wie der „Agence Havas“ aus Salonichi gemeldet wird, ist das Straf⸗ maß der durch die Vorgänge in Salonichi Kompromittirten er⸗ höht worden. Der Chef der Polizeibehörde ist zur Absetzung und zu 15 Jahren Zwangsarbeit, der Kommandant der tür⸗ lischen Fregatte zur Absetzung und 10 Jahren Einschließung verurtheilt.

Berlin, den 15. Juli 1876.

Riesels Reise⸗ Comptoir Berlin, Jerusalemerstr. 42, arran girt außer der am 25. Juli e. in Aussicht genommenen Heselischaftz. reise nach Skandinavien für die Zeit der Gerichts und Universitäts - ferien Separat Courierzüge nach Dresden (23 Juli er.) auf 6 Tage und 6 Wochen, dem Riesengebirge, Frankfurt a. M. und der Schweiz (am 29. Juli e), sowie endlich nach Nürnberg und München (am 12. Aug) auf 6 Wochen, die Festtage in Baireuth, die Ausstellungen in München (Kunstgewerbe 2c. und Nürnberg (für deutsch! Müller und Mühleninteressenten) sichern diesen letzten diesjährigen Unterneh⸗ mungen des obigen Comptoirs einen, voraussichtlich guten Erfolß. Die Benutzung des Courierzugs für Hin und Rückfahrt ist gesichert; die Aufnahme von Passagieren erfolgt in Wittenberg, Bitterfeld, Leipzig und Reichenbach V. Neben wiesen fast auf die Hälfte er⸗ mäßigten und nur zu obigen Separatzügen zur Verausgabung kom— menden Billets werden jeden Tag solche nach Dresden mit 6wöchent⸗ licher Gültigkeit nach Teplitz, Karls bad, Prag, Wien, Potsdam ꝛc. im obigen Comptoir verkauft.

Theater.

National⸗-Theater. Am Freitag begannen die Mitglieder des Hofburg-⸗-Thegters in Wien ihr Gesammtgastspiel, und zwar, wie vor Allem erwähnt sein mag, mit wohlverdientem künstlerischen Erfolg; nach jeder Scene, jedem Akt drei⸗ und vier⸗ maliger Hervorruf zeigte ihnen, wie ihre Leistungen hier aufgenommen wurden. Sie hatten zum ersten Auftreten Anzengrubers treffliches Volksstük Der Pfarrer von Kirchfeld“ gewählt, das in Oesterreich, der näher liegenden Verhältnisse wegen, noch mehr

wirken dürfte als hier. Den Helden des Ganzen, den Pfarrer von Kirchfeld, gab Hr. Hallenstein würdig, einfach, ohne Ueber. treibung, und darum sehr wirksam; den ganzen Seelenkampf dieses edlen Menschen zeichnete er trefflich, und auch in der aufgeregtesten Scene des Ganzen, im großen Zwiegespräch mit dem Wurzelsepp vergaß er nie seine persönliche Würde. Sein Organ ist voll und klar, seine Erscheinung stattlich. Im Aeußeren den geraden Gegensatz zu ihm bietet eine Meisterleistung Lewinsky's der Wurzelsepp; dieser verkommene Charakter mit seinem nicht angeborenen, ihm erst Ereignisse aufgezwängten Haß gegen die Menschen

durch traurige . 9 Priester besonders. Seine widerwillige und

überhaupt und die

doch ihn selbst überwältigende Umkehr zum Guten nach der großen

Scene mit dem Pfarrer; die Art, wie er zuhört, trotzig zuerst, ab- lehnend und dann nach und nach sich wendend, sein stummes Spiel hier, sein Schluchzen, Alles war von erschütternder Wirkung und tiefer psychologischer Wahrheit und Feinheit. Gleich vorzüglich zeich⸗ nete Fr. Lewinsky⸗Precheisen die Anna, eine Dirne aus St. Jacob, eine der vorigen grade entgegengesetzte Natur. Ihr Aeußeres wie ihr tiefes sonores Organ wirkten schon swmpathisch; und ihre ganze Darstellung dieses in jeder Beziehung tüchtigen, wackeren Mädchens, die das Rechte, erkennt und der nichts höher steht, als die strikte, einfache Erfüllung der Pflicht, so daß sie damit url selbst den ven ihr so hochverehrten Pfarrer wieder guf den rechten Weg weist, war eine geradezu mustergültige. Unter den heimischen Mitwirkenden ist, wie immer, He. Menzel bervorzuheben, der in einer einzigen Scene, als alter Pfarrer, so viel Wahrbeit, Innigkeit und Gemüth entwickelte, daß er nach dieser Scene gerufen . Die ganze Inscenirung und Darstellung war eine wohl⸗ gelungene.

Im Friedrich ⸗Wilhelmstädtischen Theater wird die beliebte Gesangsposse: Die Reise durch Berlin! vor dem Urlaubs⸗ antritt des Hrn. M. Schulz nur noch am Sonntag und Montag zur Aufführung gelangen und alsdann für längere Zeit vom Reper⸗ toir verschwinden müssen.

Belle Alliane⸗ Theater. Der Erfolg, welchen die Tyroler National Konzerte der Innthaler Sänger Gesellschaft Hans Lechner in ihrer Landettracht davongetragen, haben den Direktor Wolf veranlaßt, die Gesellschaft für noch einige Konzerte zu engagiren.

Gestern Abend fand im Krollschen Etablissement das erste diesfährige Sommergartenfest statt, das, vom schönsten Wetier begünstigt, außerordentlich zahlreich besucht war. Neben verschiedenen vom schwedischen National Septett vorgetragenen und vom Publikum mit Beifall belohnten Piecen erregte in dem Monstre-Concert, das bereits um 5 Uhr seinen Anfang nahm und erst gegen 11 Uhr sein Ende fand, der 86. allgemeine Aufmerksamkeit, den Richard Wagner für die Eröffnung der Weltausstellung in Philadelphia kom⸗ ponirt hat. Die prächtige Ausstattung des Gartens und die reiche Illumination verfehlten nicht, sich den ungetheilten Beifall des Publi⸗ kums zu erringen.

Redacteur: R. Prebm. Verlag der Expedition (Kesseh.

Vier Beilagen (einschließlich Börsen Beilage).

Berlin: Tru? W. El sn er.

M 165

de,. 2

der Ennahme an Wechselstempelsteuer im Dentschen Reiche für die

Gr ste Beitage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 15. Juli

Den tsches Rem ich.

Nachweisung

Zeit vom 1. Januar bis zum Schlusse des Monats Juni 1876.

1.

Ober⸗Post⸗Direktion⸗Bezirke.

2. Einnahme im

Monate Juni. Mt. *

33 7.

Hierzu Einnahme in den Vormonaten.

416. 13

4. Zusammen. .

16. 8

5. 6. Einnahine in dem⸗ selben Zeitraume ö. . des Vorjahres w (Spalte . ger M60 49 Ml. 3

1. Im Reichs Post⸗ Gebiete.

1) Königsberg. 2) Gumbinnen. 3) Danzig 4 Berlin.. 5) Potsdam. 6) Frankfurt a. O. 7) Stettin. ‚. S8) Cöslin. 9) Posen. 10 Bromberg. 115 Breslau 12 Liegnitz? 13) Oppeln. 14) Magdeburg 15) Halle a. S.. 16) Erfurt. 17 Kiel. .. 18) Hannover. 19 Münster 20) Minden 21) Arnsberg. 2 anne, 23) Frankfurt a. M.. 243 Cöln . . 25) Aachen. 26) Coblenz. 27) Düsseldorf 28) Trier. 29) Dres den 30) Leipzig.. 31) Karltzruhe . 32) Konstanz. 33) Darmstat.. 34) Schwerin i. /M. . 35) Oldenburg. 36) Braunschweig 37) Bremen. 38) Hamburg... 39) Straßburg i E. 10) Men,,

11,595 2767 13411 67 70h 1235 8 Fd 11,941 23595 6 45 5, gh 27561 g. bz 8. 95h 13539 7954 8. 16 1.448 6798 1746 5 568 19 256 3 öh 28 9935 16, 555 69465 3, 28ỹ 36 66 1987 12170 3d 66h 10 879 3 65 18 56h 3 556 3541 1.307 18, Sz k 74.158 . 15,44

393

6o, 239 895 15, S5 45 5I 965 65 285. 100 45 19513 76 37.523 36 55 831 55 16, 661 56 25 569 15 15, 255 96 1063, S8. 3 160 35. 235 15 37318 36 S3, ioh g6 S9, 63 35 5 ih 465 25.27 160 1.343 96 8.606 65 27.364 45 162,235 35 15, 6g 75 145 215 75 S5 654 75 37.754 85 165785 15 1955, 046 45 11, 101 15 553353 965 165. 550 66 62455 36 35 2234 36 54 353 60 16. 560 35 195 560 76 2447 Ih. Ss 354. 756 0 O53 17412

71,885 16,547 64,377 347,895 24,039 45,692 67,772 12,997 31, N8 19,247 126, 354 46,599 45,875 96,997 47,677 58, 915 29,720 38, 642 10352 32, 872 121,535 22.675 171,204 100.387 44,740 20,068 229. 062 13, 088 65, 354 185,715 73,334 25, S90 64,713 20, 157 22,401 28, 780 14,389 408, 914 98, 474 21,394

S6 077 60 15. 502 36 Hb 263 80 4230 346 35 Il, 563 535 16.406 50 67 986 26 16 762 34 365 20.56 125, 153 55, 187 4993 gl hz 17.195 ho gh 29277 I8 ij 9 855 34,77 124, 426 34 57 194, 69 117 555 50. 563 21 335 25545 13.357 64. 55] 266. 044 S2 443 25. 08 g3. Jh 18, 153 24 266 38 146 1350 045 414 316 99 039 24, 247

14 192 94] 1,586 72 146 2175 255 307 3.5764 2.885 1114 9560 6557 3517 5343 185 2041 142 36 499 1533 25855 2663 25, 65 1757 6.323 1556 24355 265 99 20 355 9 öh 505 765 2065 15604 334 15659 5. 16 5564 2852

Summa J. II. Bavern... k III. Württemberg

T7 32 93 17 357

Ded p 173, 5865 88, 588

3, 083, 635 206. 525 106,536

33s ĩũiG ö 155.390 65 108, 377 65

234,512 18, 135 2340

141111141 ÆTIIKlIlIIIIIIIRKNKNIKRIiIi4illil4tli4

neb ham Berlin, im Juli 1876.

Hauptbuchhalterei des Reichskanzler⸗Amts.

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Königreich Preußen.

Bekanntmachung.

Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Gesetz ⸗Samm⸗

lung S. 357) sind bekannt gemacht:

1) der Allerhöchste Erlaß vom 29. Mai 1873, betreffend das der Militärverwältung verliehene Enteignungsrecht bezüglich der zu den fortiffkaterischen Erweiterungs⸗ und Umgestaltungsbauten in Cöln, Foblenz, Spandau, Küstrin, Posen, Thorn, Danzig, Königsberg, Glogau, Neisse, Memel, Pillau, Colberg, Swinemünde, Stralsund, Friedrichsort, Sonderburg⸗Düppel, Wilhelmshaven, sowie der zur Befestigung an der unteren Weser und an der unteren Elbe erfor—

1875,

der Königlichen Regierung zu Liegnitz Jahrgang 1875, Nr. 42 S. 285, ausgegeben den 16. Oktober 1875,

der Königlichen Regierung zu Posen Jahrgang 1876, Nr. 6 S.

63, ausgegeben den 9. Februar 1876,

der Königlichen Regierung zu Marienwerder Jahrgang 1876, Nr. 19 S. II9, ausgegeben den 11. Mai 1876,

2 der Allerhöchste Erlaß vom 6. August 1875, betreffend das der Stadtgemeinde Anklam verliehene Enteignungsrecht bezüglich einer 63 Q. Meter großen Fläche zum Zweck der Verbreiterung und Negu— lirung des Fußgängerweges in der Stettiner Straße in der Srein⸗ ͤ ; d er vorstadt, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Stettin derlichen Grundstücke, sofern deren sreihändiger Ankauf durch gütliches Jahrßang 1875, Nr. 38 S. 190, ausgegeben den 17. September Uehereinkommen nicht bewirkt werden kann, durch die Amtsblätter

87G.

3) der Allerhöchste Erlaß vom 12. Januar 1876, betreffend die Genehmigung des nach dem Beschluß der außerordentlichen General⸗ versammlung der Provinzial⸗Aktienbank des Großherzogthums Posen festgestellten Revidirten Statuts der Provinziäl-Aktienbank des Groß herzogthums Posen, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Posen Nr. 18 S. 177 bis 183, ausgegeben den 3. Mai 1876;

4 die Allerhöchste Konzessions. und Bestätigungs - Urkunde vom 4. März 1876, betreffend die Betheiligung der Magdeburg Halber= städter Eisenbahngesellschaft an der Berliner Stadt⸗Eisenbahngesell⸗ schaft, sowie den Bau und Betrieb einer Anschlußbahn von der Sta⸗ tion Spandau der Berlin⸗Lehrter Eisenbahn nach dem Bahnhofe Charlottenburg der Stadt Eisenbahn und einer Anschlußbahn von dem Centralbahnhofe zu Magdeburg über Neustadt bei Magdeburg nach Station Meitzendorf der Magdeburg Oebisfelder Eisenbahn durch die Magdeburg ⸗Halberstädter Eisenbahngesellschaft, ingleichen den XIV. Nachtrag zum Statut der letzteren durch die Amteblätter

der Königlichen Regierung zu Magdeburg Nr. 21 S. 127/128, ausgegeben den 20. Mai 1876,

der Königlichen Regierung zu Potsdam Nr. 20 S. 151 / 152, gegeben den 135. Mai 1876;

5) der Allerhöchste Erlaß vom 4. März 1876, betreffend die Bestätigung der Revidirten Statuten der Hannoverschen Bank, durch das Amtsblatt für Hannover Nr. 22, Beilage S. 1 bis 8, ausge⸗ geben den 19. Mai 1876;

6) das am 20. März 1876 Allerhöchst vollzogene Statut für den Lieschower Deichverband auf der Insel Rügen durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Stralsund Nr. 20 S. 88 / 89, ausge⸗ geben den 18. Mai 1876;

7) der Allerhöchste Erlaß vom 1. April 1876, betreffend die Herabsetzung des Zinsfußes derjenigen Anleihe, zu deren Aufnahme der Verband zur Regulirung der oberen Unstrut durch das Privilegium vom 22. Junt 1861 (Gesetz-Samml. S. 705) ermächtigt worden ist, von 5 auf 45 Prozent, durch das Amtsblatt der Königlichen Re⸗ zierung zu Erfurt Nr. 20 S. 90, ausgegeben den 13. Mai 1876;

s) das am 10. April 1876 Allerhöchst vollzogene Statut für die Auwehreinwarts⸗Genossenschaft zur Melioration der Auwiesen zwischen Niederwetter und Göttingen im Kreise Marburg durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Cassel Nr. 23 S. 98 bis 101, ausgegeben den 17. Mai 1876;

9) das Allerhöchste Privilegium vom 10. April 1876. wegen Aus⸗ gabe auf den Inhaber lautender Obligationen der Stadt Boppard im Betrage von 240 (00 Ss durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Coblenz Nr. 20 S. 109 bis 111, ausgegeben den 18. Mai 1876

10) der Allerhöchste , vom 10. April 1876, betreffend die Genehmigung des Siebenten Nachtrags zu dem Revidirten Reglement für die Land-⸗Feuersozietät der Kurmark Brandenburg und der Nieder lausitz vom 15. Januar 1856, durch die Amtsblätter

der Königlichen Regierung zu Potsdam Nr. 21 S. 164, ausgege⸗ ben den 26. Mai 1876,

der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. d. O. Nr. 20 S. 121, aus- gegeben den 17. Mai 1876.

aus⸗

Gewerbe und SGandel.

Aus dein Geschäftsbericht der Werrg-CFisenbahn⸗Gesell- schaft entnehmen wir folgende Daten: Die Gesammteinnahme be⸗ trug 3,123,983 M6, die Ausgabe 2,229,020 S6. Der Ueberschuß von Syd, 963 wird verwendet mit 423, 819 MS zur Verzinsung der Prio— ritäten, mit 119,911 S6 auf die Konvertirungskosten und Amortifa⸗ tion, mit 190,438 6 auf Zins, Pacht und Amortisirung der Strecke Coburg⸗Lichtenfels, 10,208 S. Zinsen der schwebenden Schuld, 3989 M auf Staatssteuern. Hiernach bleibt noch ein Ueber⸗ schuß von 155,596 S, von welchem 160,207 für 16 Dividende verwendet und die noch übrigen 5389 S pro 1876 vorgeschrieben werden. Im Ganzen sind gegen 1874 118,641 6 mehr einge⸗ nommen worden. Die Zweigbahn Wernshausen-⸗Schmalkalden hatte 9160 ½ Ueberschuß, welcher der Stadt Schmalkalden zufällt. Zu der beschlossenen Abzweigung von Ettenhausen nach Gerstungen haben, wie der Bericht der Verwaltung konstatirt, wohl die Regierungen von Coburg und Meiningen, nicht aber die von Weimar die Geneh⸗ migung ertheilt.

des Neutschen Neichs Anzeigers und Königlich Prenßischen staats- Anzeigers: Berlin, 5. I. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

R

3 583 Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats ⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition

n. dergl.

gteckbriefe und Untersuchungs- Sachen. Subhastationen, Aufgebote,

1. 2. 3. Verkaufe, Verpachtungen, Submissionen ete. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung 2M ü. 3. w. von öffentliohen Papieren.

orladungen

Oeffentlicher Anzeiger. Jnserate nehmen an; das , m,

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und

Grosshandel. Literarische Anzeigen.

Familien-Nachrichten.

* 3

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

* 8. Ihoater- Anzeigen. In der Börsen- 5p. deilage. KR- 1

Bureau der dentschen rn, . k Berlin Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗Expeditio JIuvalidendauk/⸗, Rudolf Mosse, Haasenstein Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaus.

nen des

——

Etec briefe and Untersuchungs Gaqhen.

Steckbrief. Gegen die unverehelichte Emilie Mittag, geboren am 12. Juni 1857 zu Schildau, deren Signalement nicht angegeben werden kann, ist die gerichtliche Haft wegen einfachen Diebstahls be—⸗ schlossen worden. Ihre Verhaftung hat nicht aug⸗ geführt werden können. Es wird ersucht, dieselbe im Betietungsfalle fesftzunehmen und mit allen bei ihr sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mit⸗ telst Transports an unsere Gefangen - Inspektion ab— zuliefern. Charlottenburg, den 11. Juli 1876.

Königliche Kreisgericht Deputation. Der Untersuchungs⸗Richter.

Oeffentliche Borladung. Die nachgenannten Militarpflichtigen: 1) Karl Max Ackermann aus Sondershausen, geb. den 12. September 1855, 2) Anton Friedrich August Brunow daher, geb. den 20. Januar 1855, 3) Adolf Ernst Hugo Echter meyer ebendaher, geb, den 16. Juni 1865, 4 Hein . rich Wilbelm Thilo Breitlauch aus Ebeleben, geb. den 21. Februar 1853, 5) August Wilhelm Escher aus Immenrode, geb. den 29. April 1852, 6) Christoph Karl Friedrich Hesse aus Schernberg, geb. den 19. Juli 18654, 7) Friedrich Theodor Hermann Jung aus Greußen, geb, den' 195. Januar 1856, S) Heinrich Louig Wilheim Köthe aus Großfurra,

eb. den 3. September 1849, 9) Wilhelm Reinhold 6 aus Schlotheim, geb. den 15. April 1853,

O Johann Adolf Miachleh aus Wafferthakeben, geb den 2. Januar 1855, 11) Johann Friedrich tn, Karl Meyer aus Ichstedt, geb. den 8. Juli 1655,

Johann Wilhelm Rarl Rampenthal aus Groß—⸗ furra, geb. den 25. Juli 1850, 13) Karl Tonlt Schreiber aus Immenrode, geb. den“ 15. Dezember 1865, 19) Johann Friedrich Wilhelm Wüstemann aus Berka, geb. den 19. Mäi 1551, find auf von

der Staatsanwaltschaft hier erhobenen Anklage den 8. September 1826, Mittags 18 Uhr, wegen dringenden Verdachts, de trilt in den Dienst des stehenden Heeres oder der

ß sie bei dem Ein⸗

ebenda verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗

werth von 2070 S veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, in=— gleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grund⸗—

Flotte sich dadurch zu entziehen gesucht haben, daß sie ohne Erlaubniß entweder das Bundesgebiet ver⸗

lassen haben oder sich nach erreichtem militär⸗ e eg Alter außerhalb des Bundesgebietes auf⸗

alten, auf Grund des §. 140 des Strafgesetzbuchs für das Deutsche Reich in den Anklagestand versetzt worden. Da der Aufenthalt der oben genannten Angeklagten unbekannt ist, so werden dieselben hier⸗ mit öffentlich geladen, in der vor dem unterzeichneten Kreisgericht auf den 20. Oktober 1876, Vor⸗

mittags 9 Uhr, anberaumten Hauptverhandlung

zu erscheinen. Falls die Angeklagten beim Aufruf

der Sache nicht anwesend sein sollten, so wird die

Hauptverhandlung dennoch stattfinden, ein End⸗ urtheil gefällt und eröffnet, überhaupt nach Art. 219 der Strafprozeßordnung verfahren werden. Als Beweismittel in der Hauptverhandlung sollen die Akten der Voruntersuchung gebraucht werden. Sondershausen, den 6. Juli 1876. [6061] Das gemeinschaftliche Kreisgericht. R. Helmkampf.

Gubhastativnen, Aufgebste, Bor⸗ ladungen u. dergl.

loss! Subhastations⸗Patent.

Das dem Maler Wilhelm Pischler zu Steglitz ge⸗ hörige, in Steglitz belegene, im Grundbuch von Steglitz Band 20 Bl. Nr. 650 verzeichnete Grund⸗ stück nebst Zubehör soll den 7. September 1826, Vormittags 19 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. Nr. 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbieten den versteigert, und dem nächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. Nr. 265,

teuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt Flächenmaß von 10 Ar 26 Q.M., mit einem Rein⸗ ertrag von 4,383 S6 veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, Abschrift des Grundbuchhlattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grund⸗= 6 betreffende . und besondere Kauf⸗ bedingungen sind in unserm Bureau V. einzusehen.

Alle , m. welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit . Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch tragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präkluston spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 2. Juni 1876.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

lösss! Subhastations⸗Patent.

Das dem Bildhauer Friedrich Maulsch zu Neu—⸗ Britz gehörige, in Dentsch⸗Rirxdorf belegene, im Grundbuch von Deutsch Rixdorf Band 11 BI. Nr. 406 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 4. September 1876, Vormittogs in Uhr,

immer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meiftbietenden versteigert, und r l das Urtheil über die Ertheilung des Zu⸗

age

den 6. September 1876, Mittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundftück ist bei einem Gesammt ⸗Flächenm. zz von 5 Ar 1 Quadrat ⸗Meter zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nutzungz⸗

edürfende, aber nicht einge⸗

stück betreffende Nachweisungen und besondere Kauf , n. sind in unserem Bureau V. A. 3 ein- zusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung. in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein- getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer⸗ den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präkluston spateftens im Versteigerungstermin an⸗ zumelden.

Berlin, den 8. Juni 1876.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

loss! Subhastations⸗Patent.

Das dem Kaufmann Ferdinand Often zu H an⸗ nover gehörige, in Reinickendorß belegen im Gry and⸗ buch von Reinickendorf Band 23 Bl. Nr. 7201 ver- zeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 5. September 1876, Vormittags 11 Ut, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße. 35, Zimmer Rr. 23, im Wege der nothwendigen Sub dastation öffentlich an den Meistbietenden verfteigert und demnächst vas Urtheil über die Ertheilu ag des

uschlags ö 6. 8 September 18576, Mittags 12 Unr, ebendort verkündet werden. ö

Das. zu verstengernde Grundstük ist zur Grundsteuer, bei einem derselben unterliegar den Ge⸗ , n. von 12 Ar 94 Qu-⸗ Meter mit einem Reineztrage von 1 S 83 , veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und dem Grundbuch, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das