1876 / 166 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 17 Jul 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Ermordung des Vize⸗Präsidenten Rameau ihren Gipfelpunkt er⸗ reicht hatte, ist vorüber. Eine provisorische Regierung ist gebildet worden und hat auf den 12.8. M. Wahlen für die De⸗ putirtenkammer ausgefchrieben. Letztere hat dann ihrerseits den h und beide gemeinschaftlich haben den Präfidenten zu wählen.

Für das Ausland von Interesse ist dabei nur, daß mit der vorigen Regierung die Partei des Weißenhasses unterlag. Die Herren Domingue und Fameau fanden füuͤr ihre veralteten An⸗ schauungen selbst bei der farbigen Bevölkerung ni(t diejenige Unterstũtzung, welche die Nachtheile hätte aufwiegen können, die dem Lande daraus erwuchsen, daß die oftmals verletzte fremde Geschäftswelt sowohl mit eigenen Unternehmungen wie auch namentlich gegenüber den finanziellen Bestrebungen der Regie⸗ rung sich zuruͤckhielt. Nach der gemachten Erfahrung darf man hoffen, daß die nächste Regierung auf eine gerechtere Behand⸗ lung der Weißen bedacht sein wird.

Südam erika. Bogotä, 16. Mai. Das Moment, welches ge⸗ radezu eine neue Bewegung in das politische Leben des Landes hin⸗ eingetragen hat, geht von der römischen Kirche aus. In Anlehnung gn eine Bekämpfung des Systems religionsloser Schulen, die ben Inhalt des Faflenpastorals des hiesigen Erzbischofs bildete, erließ der Bischof von Popayan einen Firtenbrief, in welchem er alle Laienschulen, d. h. die sämmtlichen Staats⸗ und Unions⸗ institute als unreligiäs und atheistisch verdammte, den Geistlichen, die bisher gewohnheitsmäßig und gegen Remuneration aus Staatsmitteln den Religionsunterricht an den⸗ selben ertheilt hatten, jede weitere Mitwirkung strengstens unter⸗ fagte und alle Familienväter für die Einschulung ihrer Kinder auf solchen Anstalten mit dem Ausschluß von der Kirche bedrohte. Dem Einwande, daß dadurch dem Volke so gut wie alle Bil⸗ dungsmittel, eigentlich auch der Religionsunterricht selbst abge⸗ schnitten würden, weil die wenigen außerdem noch beflehenden geiftlichen Kollegien sehr kostspielig und nur für Erziehung zum Priesterstande geeignet sind, begegnete er, mit der Erwiderung, daß außer den Hauptstücken des Katechismus kein Mensch etwas zu lernen brauche. Der Bischof von Pasto ließ ein Cirkular in gleichem Sinne und heftigern Ausdrücken folgen und erging sich später noch in einem leidenschaftlichen Erguß gegen die Freimaurerei. Ein tiefer Riß, eine jähe Spaltung in allen gesellschaftlichen Kreisen war der nächste Erfolg dieser Publikationen. Ueberall bildete die Geistlichkeit katholische Vereine“, angeblich nur zu gemeinsamer Stärkung in der kirchlichen Ueberzeu⸗ gung ihrer Mitglieder bestimmt, in Wahrheit organisirt zur Bekämpfung der Liberalen und ihrer Vereine, besonders der Logen mit allen Mitteln. Durch Predigt und Beichtstuhl, durch mündliche Einwirkung jeder Art, durch Ertheilung und Versagung der kirchlichen Funktionen, besonders der Sakramente, in allen wichtigen Momenten des Privat- und Familienlebens von der Geburt bis zur Scheidestunde des Sterbenden verfolgt die streitende Kirche ihre nächsten Ziele: die Schließung der Staats und Privatschulen, alleinige Ueberweisung der Jugenderziehung an geistlichen Kollegien und Neubegrün⸗ dung solcher Anstalten, Neubesetzung endlich aller aus Volks⸗ und Gemeindewahlen hervorgehenden Verwaltungskörper mit

fierfkglen Elementen. Während es in der ersten Erregung zwi⸗

schen den iatholifchen Vereinen und den Liberalen, die sich be⸗

hufs nachdrücklicher Vertheidigung ihrer Rechte ebenfalls zu Ge⸗ meinschaften verschiedentlicher itzusammengethan hatten und außer⸗ dem in der Staatsregierung Anhalt fanden, bei mancher öffentlichen Gelegenheit zu blunigen Zusammenstößen gekommen war, scheint die Gntsendung einiger hundert Mann Unionstruppen von hier den feindlichen Lagern eine mehr beobachtende Stellung aufge⸗ nöthigt zu haben, ohne daß dadurch natürlich der Abbruch der sozialen Beziehungen zwischen den den entgegengesetzten Rich⸗ tungen angehörenden Gefellschaftskreisen gehoben worden wäre. Hatte Morquero aus diesen Zwistigfeiten doch sogar den Haupt⸗ grund für einen Gesctzvorschlag zur Wiederbelebung des kolumbischen Wehrsystems aus der älteren Zeit der Bürgerkriege entnommen. Ob die letzten Berichte des Staats Präsidenten, daß die Gefahr für die öffentliche Ruhe im Cauca vorübergegangen sei, und daß sobald

sih der rein klerikale Charakler der Bewegung offen gezeigt hätte,

kfelbst die Küstenliberalen (Nunisten) davon abgegangen wären, und die Unterstützung der Opposition allein den Konservativen überlassen hätten, auf Wahrheit beruhen, muß vorläufig noch abgewartet werden. Nachdem der hiesige Erzbischof, obwohl sonst für einen Mann von gemäßigten Grundsätzen geltend, seinen Einfluß zur Vermittelung bei seinen heißköpfigen Suffragan⸗ bischöfen aufzubieten verweigerte, hat die Unionsregierung zwei Vertrauensmänner in geheimer Mission nach dem Cauca und Antioquia abgesandt, um die Aussöhnung der entzweiten Par⸗ teien zu versuchen. Richt diese Vorgänge in einem einzelnen Staate, vielmehr der Nachhall, welchen sie in anderen volkreichen Theilen des Landes finden, richtet von Neuem die Aufmerksamkeit auf die

Wichtigkeit, welche die kirchliche Frage für die Zukunft dieser Volker zu beanspruchen scheint. Zunächst übertrug sich die Be⸗ wegung auf das konservative Antioquia. Hier lieferten eben⸗ falls die Schulen, die Presse und die Kandidatur zur nächsten Präfidentschaft ein ausgedehntes Feld für den Hader der Parteien. Ein bemerkenswerther Incidenzpunkt war ein neues Ehegesetz Antioquias, welches die Eingehung der Ehe selbst der kirch⸗ lichen Regelung je nach dem Ritus der Nupturienten unterwarf und die Mitwirkung der Staatsbehörde nur für die vermögens⸗ rechtlichen Abmachungen erforderte. Dieses Gesetz wurde vom höchsten Gerichtshof der Republik suspendirt.

In der Unterordnung der persönlichen Ueberzeugung unter die Lehren der Kirche, in der Einrichtung ihres Privat- und Familienlebens nach kirchlichen Grundsätzen gleichen sich so ziem⸗ lich alle Konservativen, und diese Anschauungen prägen mittelbar ihrem Kegierungssystem wo ein solches besteht, einen eigen⸗ thümlich straffen, patriarchalisch⸗polizeilichen Typus auf, eine Eigenheit, die in den Staaten ihrer Parteirichtung freilich ihre Stärke und ihr Ansehen ausmacht, die aber, wenn fie je an die Lei⸗ tung der Unionsregierung gelangten, wahrscheinlich ihre Regie⸗ rung unhaltbar machen würde, weil dem größeren Theil der Gesammtbevölkerung ein intensives und eingreifendes Verwal⸗ tungssystem völlig unsympathisch geworden ist. Dagegen ist immerhin die Neigung, der Kirche einen unmittelbaren Einfluß auf die Lenkung der staatlichen Angelegenheiten einzuräumen, selbst unter den Konservativen nicht allzusehr ver⸗ breilet. Vor dem Jahre i8b0 hatte unter ihrer Herrschaft die Kirche ihre anerkannte Autorität in Staatssachen durch eine strenge Fügfamkeit gegenüber den Staatsbehörden zu emsgelten. Das Patronatsrecht wurde straff gehandhabt, die Bischöfe ernannte der Kongreß und bevor sie das Pallium von Rom er⸗ bitten durften, hatten sie durch einen streng formulirten Eid den Gesetzen, besonders dem über die Desamortisation der geistlichen Güter Gehorsam zu geloben. Der Liberalismus, sie von diesen Feffeln befreiend, trennte die Kirche nicht allein

in den wichtigsten

Arz darunter

Afrika. Dem „Manchester⸗Guardian“ꝰ wird aus Lagos

vom 9. Juni geschrieben:

„Eines der Opfer der letzten Invasion des Königs von Dahomey in Abbeikuta ist enfflehen und in Lagos angekommen. Er sagt, der König habe eine plumpe Imitation eines hölzernen Schiffes mit Ketten und Anker anfertigen lassen, das auf einen Hügel gestellt wurde, und der große Fetisch ist, durch welchen, wie man hofft, die Schiffe des englischen Kommodore stranden und von den siegreichen Dahomianern an das Gestade gezogen werden dürften. Der andere Hauptzweck seiner Gebete ist, daß er nicht überrumpelt werden möge. Zahlreich sind die Menschen⸗ opfer, die stattfinden, um den Felisch bei guter Laune zu erhalten. Ber Flüchtling erzählt, daß ungefähr 8)0 Gefangene aus den hen ach= barten Distrikten dem Könige vorgeführt wurden. Die obersten Fetischpriester reichten jedem einen Trank, und je nach der Stellung, die jeher beim Trinken einnahm, wurde sein Schicksal entschieden, nämlich ob er als Sklave verkauft oder hingerichtet werden solle. le. Schicksal war die Sklaverei, aber es glückte ihm, zu ent ommen.

Kunst, Wißssenschaft und Eiteratur. . Die im Jahre 1868 eröffnete Shakespeare Bibliothek zu

Bi mingham enthielt im Dezember 1815 die Zahl von 6198 Bän den Shakespeariana. Unter diesen waren englische 4214. fran zösische 327, deutsche 1354, böhmische I8, dänische 70, hollandische al, frie⸗ sische 2. neugriechische 4, hebräische l, ungarische 12, italienische 60.

Ini 5, 18 4 i 11, i 23, tamuli ö ö . rf f 2. spanische schwedische amulische 1

Düsseldorf e 14. Juli. (Köln. Ztg) Hrn. Paul Henry in Paris ist am 12. Juli d. J. seine fünfte Planeten-Entdecku ng gelungen. Der Ort dieses im Scorpion stehenden Planeten 12. 13. Größe war; 12. Juli 11 Uhr, Paris 10 Uhr oz Min, Rectascensio n und 21 Grad 59 Min. südliche Deklination, die tägliche Bewegung 37 See. 7. Mit diesem siebenten diessährigen Plau ten steigt die Anzahl der bekannten kleinen Planeten auf 164, von welchen 5 in Asien, 46 in Nordamerika und 113 in Europa aufgefunden

wurden. Gewerbe und Sandel.

Konkurstermin über das Vermögen der Handelsgesellschaft S. Abel jun. zu Stettin mit einer Zweigniederlassung in Berlin (Inhaber Rudolf Oscar Abel zu Stettin C Adolf Simon Abel zu Berlin) und über das Privatvermögen des Kaufmanns Rudolf Oscar Abel zu Stettin, fand am 15. d. M. vor dem Königlichen Kreisgericht zu Stettin statt. Kreisgerichts ⸗Rath v. Mittelstaedt, der Kommissar des Konkurses, gab, soweit in der Kürze der Zeit es möglich war, ein Bild über den Stand der Masse zu gewinnen, folgende Uebersicht. Die Gläubiger des Stettiner Handlungshauses wie die Gläubiger des Privatvermögens des Rudolf Oscar Abel haben bestimmt auf volle Befriedigung zu rechnen, weil unbedingt selbst noch für den Kridar ein Ueber⸗ schuß von über 200,600 S6 verbleiben wird. Das Ber- liner Haus dürfte Gläubiger vollständig zu befriedigen. Die Steigerung des Courses der Berlin · Dies dener Eisenbahnaktien, welche zwar verpfändet sind, beträgt doch schon für die Masse seit Eröffnung des Konkurses über 1 Million, wogegen allerdings noch nicht abzusehen ist, welche und ob überhaupt Verluste durch die Cösliner Papierfabrik eintreten, wobei das Haus allein mit ca. 640,009 Thlrn. engagirt ist. Alle Obligos sind binnen wenigen Monaten fällig, und wird aller Aussicht nach das baare Geld für dieselben seiner Zeit schon in der Masse liegen. Einen Verwaltungsrath zu wählen hielten die Gläubiger bei diesem Stand der Angelegen eit für überflüssig. In Sachen e a. Wrede gab sich die Ansicht kund, daß nur das Privat vermögen des Berliner Abels in Anspruch genommen werden kann, der einzig und allein den Prospekt mit gezeichnet und auch allein dafür verantwortlich gemacht worden ist. Eine Bilance wurde nicht vorgelegt. Konstatirt wurde, daß die Bücher in musterhafter Ord= nung befunden sind, und nur in einem einzigen Falle die Bücher des Stettiner Hauses mit dem Berliner, soweit es das Gesellschafte⸗ vermögen anbetrifft, auseinandergehen. Im Stettiner Hause sind die Berliner Grundstücke als Privatvermögen des Berliner Abel aufge—⸗ führt, während das Berliner Haus dieselben als Gesellschaftsvermözen gebucht hat.

Die yrdentliche Generalversgmmlung der Aktionäre der Berliner Wechslerbank in Liquidation, in welcher 7,177,400 M Aktien mit 1187 Stimmen vertreten waren, genehmigte die vorgelegte Bilenz pro 1875 und ertheilte den Cquidatoren ein= stimmig Decharge. Der Bericht der Liguidatoren führt an, daß die Abwickelung der Geschäfte soweit gefördert worden ist, daß an die Aktionäre am 16. Februar 1875 eine Quote von 40, und am 3. November 1375 eine Quote von 1180½ zur Vertheilung gebracht werden konnte. Die Bilanz weist nach an Aktiven: Bestanz an Wechseln, abzüglich Diskont 15,006 M è, Bestand an eigenen Werthpapieren 15, 110 Sο diverse Debitores 1,465,587 „6, Bestand an eigenen Hy⸗ potheken 47 100 α ς, Verlust per 31. Dezember 1875 5,759, 875 (, Summa 7,293, 673 M, und an Passiven; Aktienkapital 5,000, 106 Thlr. Aktien abzüglich 5lzo /o, geleistete Rückzahlung 7,275,090 6s, diverse Kreditores 18673 „66, zusammen 7, 293,673 M. Zur Erläu— terung der angefüzten Bilanz bemerkt der Bericht, daß der im Wechsel⸗ konto aufgeführte Bestand von 15.000 66 bereits Eingang gefunden 69 und daß der geringe Vorrath des Effeltenkontos sich nzwischen durch die Realisirung aller verkäuflichen Werthe auf ca. N60 SV reduzirt hat. Der Bestand des Hy— potheken Kontos wird durch eine Hypothek repräsentirt, welche am 1. Fanuar a. f. verfällt und auf deren Eingang man rechnen darf. Die Verpflichtungen der Berliner Wechtslerbank sind erledigt bis auf einen wegen ÄAbnahme von 120 000 ½ Aktien der Marienthaler Land, und Baugesellschaft schwebenden Prozesses und bis bis auf 390, 100 6 Hypothekenschulden, welche auf den von der Gewerblichen Baubank⸗ in Hannover übernommenen Grundstücken haften und von der Wechs. lerbank in Anrechnung auf den Kaufpreis zu übernehmen waren. Das Guthaben bei der Deutschen Union ⸗Bank in Liquid. beträgt ca. 530, 000 M0

Braunschweig, 12. Juli. Um die Bestrebungen zur . des Kunstzewerbeß im Herzogthum zu fördern, hat das Herzogliche Staats Ministerium dem erst seit Kurzem bestehen · den hlesigen Vereine zur Förderung des Kunstgewerhes 3000 M6 zur Verfügung ö mit welcher Summe besonders befähigten mittel= lofen Gewerbsbeflifsenen der Besuch der diesjährigen Münchener Kunst⸗ gewerbeausstellung ermöglicht werden soll.

Washingt on, 16. Juli. (W. T. B.) Nach dem Berichte des landwirthschaftlichen Departements war der Stand der Baum⸗ wollenernte in der ersten Woche des Juli gut, doch war das Wachsthum der Baumwolle noch nicht so weit vorgeschritten, wie im Juli des vergangenen Jahres.

Verkehrs⸗Anstalten.

Triest, 15. Juli. (W. T. B.) Der Lloyddampfer Aquila imperials“ ist hꝛute Nachmittag 33 Uhr mit dir ost⸗ indischen Uebe landpost aus Alexandrien hier eingetroffen.

Rew - York, 15. Juli. (W. T. B.). Der Dampfer Main“ vom Rorddeutschen Lioyd ist hier eingetroffen.

Berlin, den 17. Juli 1876.

Auf der kürzlich in Trier abgehaltenen 33. Generalversammlung des Naturhistorkfchen Vereins der preußischen Rbein⸗ lande und Westfalens besprach u. A Ober Bergrath Fa⸗ bricius den am 10. März d. J. Nachts 115 Uhr eingetretenen Bergsturz bei der Stadt Caub und legte zur Veranschauli⸗ chung der Katastrophe eine genaue Situationskarte und mehrere Photographien der Versammlung zur Einsicht vor. Derselbe be⸗ merkte nach der „Köln. Itg.“: Man rermuthete im ersten Augen blick in diesem Bergstutz die Ablösung und den rapiden Riedergang des unteren Theiles von den seit. mehreren Jahren in niedergehender Bewegung befindlichen Gebirgsmassen, welche als Bergrutsch bei Caub in weiteren Kreisen schon bekannt geworden waren. Es fut sich aber bei näherer Unterfuchung, daß an diesem Bergrutsch eine auffallende Veränderung nicht eingetreten war und der Bergsturz als ein davon unabhängiges Ereigniß augesehen werden muß Die Gebirgsmassen, welche in einer langsam abwärts gerichteten Bewegung begriffen sind, werden von Gebkrgeklüften begrenzt, die derartig gegeneinander geneigt sind, daß auf ihnen ein abgelöstes Gebirge stück von keilförmiger Gestalt ruht. Unterhalb des letzteren hatte sich im Laufe der Zeit auf dem bisher als feft gehaltenen Theile des unteren Berggehänges eine Menge von Schutt gefammelt, welcher theils von den durch den Bergsturz sich gblösenden Felsblöcken, theils durch Abtragung besonders gefährlicher

elsmafsen von dem in der Bewegung befindlichen Gebirgskeile ent fanden war. Nach mehrwöchentlichem hef n. Regen brach nun in sener Nacht aus diefer Schutthalde eine Wassermasse mit großer ewall hervor, ergoß sich mit dem zunächst befindlichen Theil des Schutteg auf die unterhalb am Fuße des Berggehänges gelegenen Wohnhäuser, drückte diese wie ein Kartenhaus n, trieb die zusammengebrückten Theile der oberen Stockwerke mit einem Theil des Schuttes in die vorliegende obere Straße der Stadt und drückte noch einige ,,,. Hintergebäude von den zur Hauptstraße gehörenden Häusern ein. Ez wurden hierbei 28 Personen verschüttet, von welchen nur 3 bal darauf gerettet werden konnten. Die Ver . verlief so rapid daß nach dem bei den folgenden Ausgra⸗ ungen ermittelten Befund und dem ärztlichen Gutachten über den

Zustand der Leichen wohl angenommen werden darf, daß die Ver⸗ schütteten einen plötzlichen Tod gefunden haben. Auch nach diesem beftigen Wassererguß hat an der Durchbruchsstelle ein ununter ßrochener Wasserabfluß noch längere Zeit hindurch gedauert, und es muß aus dem Umstande, daß sich eine so große Wassermeng: unter⸗ irdisch ansammeln konnte, die Vermuthung entstehen, daß in dem bisher als fest angesehenen Theile des Berggehänges Gebi n goklüfte, sowie alte Grubenbaue oder verschüttete Tagebaue auf Dachschiefer borliegen, welche theils bei späteren Veränderungen an der Obeiflãche durch Anlage von Weinbergen ꝛc., theils durch die seit längerer Zeit auf dem Bergabhang gebildeten Schutthalden verdeckt worden sind. Zur Verhütung neuer Katastrophen sind alsbald umfassende Maß⸗ kegeln getroffen worden, und es muß hier noch besonders hervor⸗ gehoben werden, daß durch die Bewilligung eines sehr bedeutenden Geldzuschusses aus Staatsmitteln an die Stadt Caub nun die Mög⸗ sichkelt gegeben ist, daß auch der ganze, im Rutschen befindliche Ge⸗ hie riß abgetragen und somit wieder ein völlig normaler Zustand des Gebirges hergestellt wird.

Schmalkaden, im Juli. Am 2. September soll die Ent- hüllungsfeier des hierselbst dem Komponisten der Wacht am Rhein, Kari Wilhelm errichteten Denkmals stattfinden. Daran wird fich ein Konzert schließen, in dem die hervorragendsten Tondichtungen Fez Verstorbenen zur Aufführung gelangen sollen.

ri gen, 10. Juli. Die neue eyangelische Kirche, „Friedenskirche“ genannt, ist nun vollendet. Der schöne gothische Bau mit seinem künstlerischen inneren Schmuck findet ungetheilten Beifall. Das Weißenb. Wochenblatt“ meldet, daß Sonntag, den 30. Juli, das neue Gotteshaus seine Weihe empfangen soll. Die Kirche ist nach den Plänen des Architekten Winkler in Straßburg von den r,, Reiß und Müller in Ingweiler guzgeführt. Die innere Einrichtung ist theils in Straß . burg von Bildhauer. Müller, theils von Nürnberger Künstlern ge feitlgt. Einen prächtigen Schmuck bilden die gemalten Glasfenster, welche von Sr. Masestät dem Kaiser, deutschen Fürsten und freien Städten gestiftet worden sind.

Riefels Reisecomptoir, Berlin, Jerufalemerstraße 42, arrangirt in der Zeit der Gerichts und Universitäͤtsferien eine Gesell⸗ schaftsreise nach Dänemark, Schweden und Nerwegen, welche am 25 Juli er. Abends von Berlin abgeht und zunächst Kopen . hagen, dann Iönköping, Stockholm, Christiania, die Provinz Thele marken, Gothenburg und den Trollhättafall in sich begreift; damit ist der Besuch der Umgebung und Sehenswürdigkeiten der erwähnten Städte verbunden, worüber das Programm des Comptoirs Aufschluß giebt. Die Reise wird von einem mit dem Lande und den Sprachen vollkommen vertrauten Führer geleitet.

Theater.

Im Wallnertheater wurde am Sonnabend das Görnersche Lustspiel „Kurzsichtig aufgeführt, das sehr ergötzlich in der Anlage ist und wohl gefällt, wenn es so vortrefflich dargestellt wird, wie hier von den „brei „Kurzstchtigen“, Fr. Carlsen und den Herren Kurz und Kadelbur z Dann folgte das parodistische roman⸗ tische Ritterschaufpiel Roderich und Flora. oder „Das Amazonen Corps der Rache“. In einem Varspiel beklagt der Direktor des Theaters zu Potschappel (Hr. Meißner, * erfasser der Posse), die neue Richtung, die Jetzt zu allerlei Ungeheuerlichkeiten führe; aber er sei gezwungen, sie mitzumachen, da das klassische Brama in Potschappel nicht mehr ziehe, und so empfehle, er denn daz große Ritterschauspiel der Gunst des Publikums, Und diese wurde ihm auch in vollem Maße zu Theil.

Graf Alexander Fredro der Aeltere, bekannt als einer der thaͤtigften polnischen Bühnenschr ftsteller ist, einem Privattelegramm des „Daiennil Pozn. zufolge, am 14. d. Mis. in Lemberg verschieden.

Redacteur: F. Preh m. Versag der CGxpedition (K esse l. rug: W. Elsner.

Drei Beilagen leins bließlich Böͤrsen · Beilage). C o8h)

Berlin:

ebenfalls in der Lage sein, seine

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staais⸗Anzeiger.

M EGG.

Politische Monatsübersicht für Juni. III.

(Vgl. Nr. 164 d. Bl.)

rankreich. Die Deputirtenkammer begann am 1. Juni die ö über den Gesetzentwurf des Unterrichts⸗ Ministers Waddington. betreffend die Verleihung der Universitãts⸗ grade. Die gestellten Amendements wurden saͤmmtlich verworfen und der Uebergang zur Spezialberathung der einzelnen Artikel mit großer Mehrheit beschlossen. Am J. erfolgte darauf, der allgemeinen Erwartung entsprechend, die Annahme des Gesetz⸗ enkwurfs mit 3888 gegen 128 Stimmen. Der Kriegs⸗Minister legte am 1. Juni der Deputirtenkammer einen Gesetzentwurf vor, welcher 260 Mill. Frs. für den weiteren Umbau der Grenz— festungen und zur Anschaffung von Kriegsmaterial verlangt. Elne an den Krlegs⸗Minister gerichtete Interpellation über die von ihm vorgenommenen Ernennungen in der Territorial⸗Armee machtẽ weniger Eindruck, als die äußerste Linke beabsfichtigte. Der Gesetzen wurf, betreffend die Ausprägung von Fünffranes⸗ Stücken wurde auch von Seiten des Senats in der Sitzung vom 23. Juni genehmigt, und zwar mit 244 gegen 123 Stimmen. Was das Gemeindegesetz betrifft, so bestand die Mehrheit der Deputirtenkammer auf ihren Forderungen in Be⸗ treff der Ernennung der Maires, während der Minister des Innern, Maredre, diese Ernennung für alle Hauptorte, sowohl in den Departements und Arrondissements, wie in den Kantons, in An⸗ spruch nimmt. Indessen kam es zwischen den drei Fraktionen der Linken und dem Konseil⸗Präsidenten Dufaure noch am Schluß des Monts zu einer vorlaͤufigen Verfländigung. Die Delegirten erklärten, der Vergleich wegen des Gemeindegesetzes habe den

größten Theil der republikanischen Majorität gegen sich, und

katen den Minifter, einzuwilligen, daß das Gesetz von 1871 wieder in Kraft gesetzt werde. Bufaure versprach, dem Minister⸗ rathe diese Bitte vorzulegen, und fügte hinzu, daß, wenn der Ministerrath nicht darauf eingehe, er mit den Fraktionen der Linken einverstanden sei, daß die Frage wegen Ernennung der Maires vertagt werde.

Durch die vereinigten Anstrengungen der Gegner der Ver⸗ fassung ist es am 16. Juni gelungen, die Wahl des früheren Vjze⸗Präsidenten des Kabinets Buffet zum lebenslänglichen Se— naior an Stelle des ve storbenen Ministers es Innern Rieard durchzusetzen. Die Organe der aus Orleanisten, Legitimisten und Bonapartisten zusammengesetzten Koalition hatten schon vorher verkündigt, daß diese Abstimmung das Vorspiel zur Verwerfung des Waddingtonschen Gesetzentwurfs im Senat bilden werde. Und in der That wurden in 6 Bureaus von 9, Gegner dieser Vorlage gewählt, gegen welche die Ultramontanen ihrerseits eine Petitions bewegung in Scene setzten. Indessen hoffen die Liberalen nach wie vor auf Annahme. Seit der Ueberraschung, die ihnen der 16. Juni bereitet, haben sich die Letzteren um so fester zusammengeschaart. Die Rechte des Senats sucht denn auch die Berathung des Waddingtonschen Gesetzes möglichst zu verschieben, und da sie die Mehrheit im Äusschusfe hat, so dürfte der Bericht, den Kolb= Bernard zu erstatten hat, erst kurz vor den Sommerferien ein gehracht werden.

Der Präsident der Republik hat durch ein im „Journal offickel! vom 28. Juni veröffentlichtes Dekret 87 wegen Theil⸗ nahme an dem Kommune⸗Aufstande Verurtheilte begnadigt und in einer Zuschrift an den Kriegs⸗Minister angeordnet, daß ferner⸗ hin keine gerichtlichen Verfolgungen wegen jenes Aufstandes ein⸗ treten sollen, ausgenommen, wo es sich um solche handelt, die in Ausnahmefällen in contumaciam verurtheilt sind.

Den umlaufenden Gerüchten über Zwiespalt im Kabinet rat der Präsident des Ministerkonseils Dufaure in der Depu⸗ tirienkammer am 23. nachdrücklich entgegen, indem er erklärte, „die Aufgabe der Regierung sei, Ordnung und Sicherheit zu erhalten und dem Lande zu zeigen, daß es eine endgültige und regelmäßige Regierung habe, gegen welche wühlerische Umtriebe nichts vermögen.“

Erste Beilage

Berlin, Montag, den 17. Juli

Greignissen gab der Minister des Auswärtigen auf Befragen im Budgetausschusse der Deputirtenkammer eine beruhigende Erklärung ab; die Integritãt des osmanischen Reiches und die Erzielung eines verbesserten Status quo in den insurgirten Pro⸗ vinzen werde von allen Mächten einhellig als Ziel erstrebt, dem auch Frankreich nachtrachte.

Im dritten Ausschusse der parlamentarischen Initiative stellte Naquet den Antrag, einen Ausschuß zur Untersuchung über den Exedit foncier zu veranlassen, da diese Anstalt ihre Statuten überschritten und die Interessen ihrer Aktionäre ge⸗ fährdet habe. Der Vorfitzende des Ausschusses entgegnete, der Finanz ⸗Minister habe bereits eine Untersuchung angeordnet und wünsche, es möge bis nach dessen Berichterstattiung in der Sache nichts weiter geschehen.

Die Nr. 54 des Amtsblatts der Deutschen Reichs? Post und Telegrgpen verwaltung hat folgenden Inhalt: Ver fuügungen: vom 11. Juli 1876 Errichtung einer Postanstalt auf dem l ne zu Lausanne; vom 10. Juli 1876: Bezug von Postillons⸗ dienstkleidungestücken durch Vermittelung des Kaiserlichen Postzeuß⸗ amts hierselbst; vom 8. Juli 1876: Generalverfügung an sämmtliche Kaiserliche Ober, Postdirektionen, betreffend die Einführung besonderer Bezeichnungen füc einzelne Eisenbahn ⸗Telegraphenstationen.

Das Juniheft des ‚Centralblatts für die gesammte Unterrichtsverwaltung in Preußen“ hat folgenden Inhalt: Centralblatt für das Deutsche Reich. Amts-⸗Kautionswesen. Annahme und Verrechnung der Beiträge für die allgemeine Wittwen Verpflegung anstalt. Behandlung nachgemachter, verfälschter und nicht mehr umlaufsfähiger Reichsmünzen. Nachweisung über die Zahl der Lehrer an den Universitäten im Winter 1875376. Frequenz der Universttäten im Winter 1875/16. Seminar für romanische und englische Philologie an der Universität zu Breslau, Reglement. Regulgtiv für den Stipendien. ꝛc. Fonds bei der phüosophischen Fakultät der Akademie zu Münster. Immatriku⸗ lation der österreichisch ungarischen Staattzangehörigen in Preußen. Stempelfreiheit der ÄAhgangszeugnisse der Studirenden sowie der Be⸗ glaubigungen der Servirzeugnisse der Apothekergehülfen. Ordnung der finanziellen Verwaltung bei Universitäts. Instituten. Bedin. . sür die Verleihung von Büchern aus den Königlichen

ibliotheken Italiens. Zusammensetzung der wissenschaftlichen Prüfunge kommisston zu Berlin. Zeitschrift „Hermes. Anrech⸗ nung der im Auslande zugebrachten Dienstzeit bei der Pensionirung. Schmid: Pädagogisches Handbuch. Vorträge für Volksschul— lehrer im Seminar zu Berlin. AÄusschluß einer Alcenstonsvräfung älterer Lehrer. Kommisston und Termin zur Prüfung von Lehre rinnen zu Hilchenbach. Befähigungszeugnisse aus der Turn— lehrerinnenprüfung. Turnkursus für Lehrerinnen zu Aachen. Präparanden⸗Bildungswesen. Lesebücher für Volksschulen. Per⸗ sonalchronik.

Statistische Nachrichten.

Das Kaiserliche statistische Amt veröffentlicht im Heft II. Abth. J der Vierteljahrshefte zur Statistik des Deutschen Reichs für das Jahr 1876 u. a, zwei Nebersichten über die von den Rüben zuckerfabriken im Zollgebiet des Deutschen

in den Monaten September 1875 bis Ende

pagne Zucker daß

1876.

Ctr.), Hannover mit 5s, go Etr, (mehr 1 906,260 Ctr.), Rhein land mit 3,359,205 Ctr. (mehr 564,176 Ctr.), Brandenburg mit 2, 814032 Ctr. (mehr 538,365 CEtra), Pom mern mit 1,296,459 Ctr. smehr 205, 965 Gtr); von den übrigen deu eschen Staaten: Braun schweig mit 7,524,418 Cir (mehr 1.8644, 059 Ctr.), Anhalt mit 7/456, 930 Ctr. (mehr 3, 165,010 Etr.),, Württemberg mit 1,638, 193 Etr. (mehr 69,175 Gtr.), Thüringen mit 1,181,939 Ctr. (mehr 408,255 Ctr), Baden mit 566,794 Etr, (mehr 16921 Ctr.).

Die Zahl der Stärkezucerfabriken im deutschen Zollge⸗ biete betrug im Jahre 1815 30 (darunter 3 ingktive) gegen 48 (dar- unter 1 ingktive) in 1874. Eine dieser Fabriken hat eine Angabe über ihre Betriebsresultate in beiden Jahren verweigert. Von den übrigen sind zu Stärkezucker verarbeitet worden: 707, 256 Ctr. nafse Stärke 98 8364442390 Ctr.) und S9, 447 Ctr. trockene Stärke (1874 98, 259 Ctr.). Die Menge des hieraus gewonnenen Stärkezuckers be= trug: Stärkezucker in fester Form 134,626 Etr. (1874: 224 8348 Ctr), Stärkezuckersyrup 283 613 Ctr. (18) 41 296,660 Ctr-), Couleur 39, 165 Ctr. (1874: 26,120 Ctr.). Die durchschnittlichen Verkgufspreise pro Gentner stellten sich für Stärkezucker auf 14333 S (1874: 16, 4). Stärkezuckersyrup auf 14,86 S (1874: 1620 ½.), Couleur auf 18,o6 its

(1874: 19,90 ). Gewerbe und SGandel.

Aus dem Geschäftsbericht der. Hetriebsverwaltung der Saar= brücker Ei senbahn entnehmen wir folgende Daten; Yer ersonen⸗ verkehr inkl. Militär erreichte die Frequenz von 2528, 775 Personen, gegen 1874 2.643, 583 Personen, mithin pro 18765 weniger 114,908 Personen oder 43 56. An Einnahmen wurden erzielt 1,384,518 gegen 1874 1,208,603 AM, mithin pro 1975 mehr 85, 915 116 oder 6zs)so. Der Güterverkehr erreichte einschließlich der Steinkohlen⸗ und Koks Transporte, sowie der Eisenbahnfahrzeuge die Höhe von 4,965,727 To., davon war frachtfrei befördertes Gut 63,239 To. und somit tarifirtes Gut 4.902.488 To. Der Kohlen⸗ und Koksverkehr, dessen Ergeb⸗ nisfe in den eben genannten Zahlen schon einbegriffen sind, ergab im Speziellen excl. der frachtfreien Dienstkohlen ein Transportquantum von 3,528,878 To, pro 1874 dagegen 3 382,946 To., pro 1875 also mehr 145,937 To. oder 4310s9. Die Einnahme dafür betrug: 4, 103,157 S, pro 1874 3728 202 669, mithin pro 1875 mehr 373,954 MS oder 100369. Eine Einbuße hat die Verbreitung der Saarkohle in Lothringen, dem südlichen Elsaß, dem nördlichen Theile von Baden, Bayern und Hessen, wo die billigere Ruhr kohle nicht sowohl in Folge des billigeren Wasserweges auf dem Rhein, als besonders der niedrigeren Tarife der Rheinischen und Reichsbahn weiter vorgedrungen ist. Die wirkliche Solleinnahme beträgt pr. 1875 nach Abzug der Einnahmereste er i874 zur Höhe von 300,551 , J, 62.0035 , die reine Betriebs. Sollausgabe excl. 111, 8i3 , Reste ex 1874 5,538,571 S6; es verbleiben daher 4 363,432. Außerdem sind verausgabt: zur Melioration und Erweiterung der Bahnanlage, so wie zur Vermehrung und Verb sserung der Betriebsmittel 71,603 6, R cohto des Reservefonds 16,994 M6é, à conto des Erneuerungs⸗ fonds 7044433, an Pachtgeldern für die Benutzung fremder Bahn⸗ strecken und Bahnanlagen 108,364 S6½, zur Verzinsung der Kosten für den Ausbau der Grenzstrecke bis Saargemünd 53 507 „6, so daß

als Ueberschuß restiren 3,408,529 ½ς. Von den SollAusgaben haben

die reinen Betriebzausgäben 5,538,571 6 oder Höss , die zur Melioration der Betriebsmittel verwendeten Ausgaben 71,603 MS oder OM öso, die Ausgaben, welche eigentlich gus Reserve und Er neuerungsfonds hätten bestritten werden müssen, 721,428 M oder 7M oo, die Pachtgelder fuͤr Benutzung fremder Bahnstrecken und Bahnanlagen 108,354 M oder Lio do, die Zinsen der Kosten für den Ausbau der Grenzstrecke bis Saargemünd 53,507 „e oder 9,30 os zusammen 6493474 S6 oder 65.56 09 der Einnahme in Auspruch genommen. Die reinen Betriebsausgaben vertheilen sich nach den einzelnen Verwaltungs zweigen: Auf die allgemeine Verwaltung mit 295,643 M oder 5.30 CG; auf die Bahnverwaltung mit 1371, 529 M6 oder 24.76 oo; auf die Tran portderwaltung mit 3, 873, 399 A6 oder 69,00 67. Im Jahre 1875 entfallen auf den Bahn ⸗Kilom. Nutz⸗Kilom. Achs⸗Kilom. 54,637, b, ots 14 35,830, 02 3, 36

18, 807,7 Z, os

an Einnahmen.

an Ausgaben

mithin Reinertrag.. während an reinen Betriebs⸗ Ausgaben darauf entfallen 30,5610 3.88

und gegen die Einnahme

einen Reinertrag von . . 24,076, n 2,66 8 ergeben. Der Ueberschuß von 3,408,529 M repräsentirt im Ganzen 5,13 o Zinsen des bis nst. 1874 verwendeten und für die Verzinsung pro 1875 in Betracht zu ziehenden Anlagekapitals zur Höhe von 3 M 4 , während im Jahre 1874 nur 2920υ Zinsen resultirten.

Ueber die Stellung Frankreichs zu den orientalischen

* 3n j erate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition

den Nentschen Reichs · Anzeigers und Königlich

Berlin, 8. I. Wilhelm⸗Strafse Nr. 32. J la

1. Steckbriese und Untersuch 2. e,, . Aufgebote, Vorladungen n. dergl. Preußischen Staats- Anzeiger: 3. Verkäufo, Verpachtungen, Submissionen et. 1. Verloosung, Amortisation, Tinszahlung n. s. W. von öffentliohen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger F enn . an: das Central n,

S. Industrielle Etablissements, Eabriken und

Sachen. Groꝝshaudel.

Z. Literarische Anzeigen. 8. Theater- Anzeigen. 9. Familien · Nachrichten.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

In der Börsen- . beilage. R= R

Burean der deutschen Zeitungen Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen Expedltionen des „Invalidendank n, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., Schlotte, Büttuer C Winter, sowle alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaus.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗ Sachen. , ,, . K die Ii, 6 ; gerichtliche Ha eschloffen worden. Der gegen wendigen Subhastation versteigert werden.

Steck brresg Erle un, Der hinter den wärtige Aufenthalt der Kleinert ist uns unbekannt; . , auf 9 . Klei⸗ Juni d. J. erlassene Steckbrief wird hierdurch nert zu vigiliren, dieselbe im etretung fa e anzu. ? ; ] ) ĩ 3. ö ch halten und uns hiervon Nachricht zu geben. ingleichen besondere Kaufbedingungen, können in haben vermeinen, aufgefordert ihre Ansprů⸗ zurück gnommien Berlin den 156. Julinl s, . König Signalement: Alter: 27 Jahr, Größe: 1 Meter unserem Bureau III. eingesehen werden. 52 Centimeter, Haare: schwarz, Stirn: niedrig, 5 in. ö r m . ö und; bre ähne: defekt, Kinn: breit, Gesicht: ͤ . Wider den Arbeiter Carl Mai- sänglich und hager, Gesichtsfarbe: blaß, Statur; schlagung die gerichtliche Haft beschlossen worden. iwar dieselbe mit einem grauen Rock mit, bunten Präklusion

Schiffer Wilhelm Radatzty wegen Diebstahls in den Akten R. 335/76 Kommission II. unter dem 26.

liches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungs sachen. Kommission II. für Voruntersuchungen.

Steckbrief.

Auszug aus der Steuerrolle,

Der gegenwärtige Aufenthaltsort des Maiwald ist Streifen, einer neuen Parchentjacke, roth mit gelben zumelden.

uns unbekannt, wir ersuchen daher alle Behörden, Strei h auf den ꝛc. Maiwald zu vigiliren, denselben im 5366 , alten schwarzen Strohhut Ch ne Betretungsfalle anzuhalten und uns hiervon Nach⸗ tuche. Schweidn

richt zu geben. Signalement: Alter: 38 Jahre; Größe: 5 Fuß zn 2 Strich; Haare: dis;

Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

eb und schwarz karrirten Kattun soll ar

m , den 27. Juni 1876. 28. September 1876, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle verkündet werden.

Züllichau, den 3. Juli 1876.

86. frei; Augenbrauen: blond; Augen: grau; ase und Mund: gewöhnlich; Bart; blond; Zähne: . Kinn: oval; Gesichtsbildung: länglich; Ge⸗ a, gesund; Stajur: mittel; Sprache: deutsch;ʒ besondere Kennzeichen: keine. Bekleidung: . graues Jaqjuet, graue Hosen, graues h awltuch, welßes Hemd, weißwollene Unterjacke, raune Strümpfe, Lederpantoffeln, Ledergurt. Schweidnitz, den 3. Juli 1876. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

Steckbrief. Wider die unverehelichte Helene Gebäudesteuer veranlagt, am 25. September 1876, Vormittags 9 Uhr,

Kleinert aus Ober ⸗Stradam, Kreis Polnisch War

Bubbastativnen, Aufgebste, Vor⸗ ladungen u. dergl.

Snbhastations⸗Patent.

Nothwendiger Verkauf. Das der offenen Handelsgesellschaft: „Züllichauer Vereinsfabrik Foersier & Co. zu ho riagggi ih en ,, , 9 . t . usgh Charlottenburg verstorbene und von iner S s r. es Grundbuchs verzeichnete Fabrikgrund⸗ tember zu Charlottenburg verstgr von einer Stati Markisch . Posener stück nach einem i e, von 2862 M zur ihrer Mutter, der Wittwe . 6 0

zack, geborene 8 . zu Charlottenburg, allein eeitten fe bt ele e f pnzack, verwittwele Krone⸗ Rittergut Buckow, Anthell BR. und C,

ch er.

Züllichau ge richte J,

Königliches Kreisgericht. Der ,

Am 29. Mai 1875 ist hier der Schuhmadjer Cari Friedrich Ferdinand Ftouzacz gestorhen, und with fein Nachlaß beim unterzeichneten Ge⸗

Johanne Catharine Kon⸗

an der hiesigen Gerichtsstelle im Wege der noth⸗ legitimirt, welche die Enkelin eines Bruders des Vaters

des Erblassers, mit dem letzteren also im 5. Grade ver-

beglaubigte Abe wandt gemwesen ist. Es werden daher alle Die schrift des Grundbuchblattes, etwaige . jenigen, welche nähere oder gleich nahe Erbansprüche und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, an den Nachlaß ves obengenannten y, ,. zu

e unter Beifügung der Kirchenatteste und sonstigen Legiti

Alle Diesenigen, welche Eigenthums⸗ der ander⸗ mationurkunden bei dem unterzeichneten Gerichte zu weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Ein. dem Konzackschen Rachlaffe, Akten K. 59 76, spã · tragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht testens in dem auf eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, den 14. No vember 1376, Vormittags 1093 Uhr, Bctleidet werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der vor dem Herrn Stadtrichter Mefsow im Zimmer

ir enz im Versteigerungstermine an Nr. 13 anberaumten Termine anzumelden und

nachzuweisen, widrigen falls die Pauline Auguste

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages Konzack. verwittwete Krone, als alleinige gesetz⸗

riedrich (6097 ]

liche Erbin des Schuhmachers Carl Ferdinand Konzack erachtet werden wird. Berlin, den 5. Juli 1876. 60871 Königliches Stad gericht. II. Abtheilung für Civilsachen.

Berkäufe, V⸗ en ,, ,

Guts⸗Rerpachtung.

Das im Kreise Züllichau⸗Schwiebus belegene,

chste Erbin desselben ist die am 12. Sep. 1 Meile von der Sadt Zällichau und 6 Meilen i

. senbahn entfernte, der hiefigen Stadtpfarrkirche gehörige