lich, Staih. Vize Feldw. vom 2. Bataillon Landwehr ⸗Regtz.
Nr. 130, zu Seconde gieutenants Ver Res. des fan ere enn e g Vr. 1245 Kna p, Pize Fels webel vom 2. Bataillor Landwehr ⸗ Regts. Ar. 123. Fisiz,yau er. Nest le, Vize ⸗Feldwm. vom Res. 22 Bat. Ne. ,, zu Sec. Lieutz. der Ref. des Gren. Regts. T. Lip, Zo Ee!., Vize. Feld. vom Rej. Landw. Bat. Rr. 127 zum See. Lt, der Res. des Inf. Regts. Nr. 124. Braun, Müller, Vize Felde x. vom Res. Landw. Bat Nr. 127, zu Sec. Lieuts. der Res. wes Infant. Regts. Rr. 125, Fricker, Pize ⸗Feldw. vom Res. Lorkddw. Bat. Rr. 157, zum Sec. Lieut. der Res. des Gren, Regts. Tir. 123, Kü b el, Vize Feldw. vom Res. Landw. Bat. Nr. 127, zum Sec. Lieut. der Res des Infant. Regte. Nr. 121, Frhr. 8, Linden, Vize Felöw. vom Res. Landw. Bat. Ny 127, zum Sec. Lt. der Res. des Inf. Regts. Rr. 125, Scha bel, Vize ⸗Feldw. vom Res. Landw. Bat. ö 127, zum Sec. Lt. der Res. des Infant. Regts. Nr. 121, ernannt.
Abschiedsbewilligungen. Im Beurlaubtenst ande. Den 7. Juli. v. Bo sse, char. Maj. z. D. und Bezirks Commdr. des 2. Batz. Landw. Regis. Nr. 124, unter Enthebung, von der Funktion eines Landw. Bezirks Commdreè, der Abschied mit Pension und der Uniform des Inf. Regts. Nr. 120 bewilligt. Glocker, Sec. Lt. d. Res. des Gren. Regts. Nr. 19, Speidel, Sec. Lt. d. Res. des Inf. Regts. Nr. 124, der Abschied mit Pension bewilligt.
Im Sanitätscorps. Den 7. Juli. Dr. Stoll, char. Ober⸗Stabgarzt J. Klasse und Regiments arzt des Gren. Regts. Nr. 119, zum Ober⸗Stabsarzt 1 Klasse befördert. Hopfengärtner, Ober ⸗Stabsarzt 2. Klasse und Regimentsarzt des Inf. Regts. Nr. 126, unter Verleihung des Charakterz als Ober-Stabsarzt 1 Klasse in das Inf. Regt. Nr. 124 versetzt, und mit Wahrnehmung der dipi⸗ sionsärztlichen Funktionen bei der 27. Div. beauftragt. Dr. Hoff mann, Stabs, und Vatg. Arzt des 2. Bats. Inf. Regts. Nr. 124, zum Ober Stabsarzt 2. Klasse und Regimentsarzt im Inf. Regt. Nr. 126, Dr. Engelbach, Assistenz⸗ Arzt 1. Klasse im Dragoner ⸗ Regiment Nr. 25, zum Stabs« und Bataillons. Arzt des 1. Bars. Inf. Regts Nr. 2l, befördert. Knapp, Unter— arzt der Res. im 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 125, zum Assist. Arzt 2. Klasse der Res. ernannt. Dr. Baumgärtner, Stabs⸗ und Ab⸗ theilungs-Arzt der 2. Abth. Feld⸗Art. Regts. Nr. 29, als Stabs und Bats. Arzt zum 2. Bat. Inf. Regts. Nr. 124, Dr. Koch, Stabs—⸗ und Bats. Arzt des 1. Bats. Inf. Regts. Nr. 121, als Stabs , und Abths. Arzt zur 2. Abth. Feld⸗Art. Regts. Nr. 29 versetzt. .
Beamte der Militär⸗Verwaltung. Den 8. Juli. Walter, Feldwebel von der Halbinvaliden⸗Abtheilung, zum Kasernen⸗ Inspektor ernannt.
Die heutige Nummer des Deutschen Reichs- und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers enthält in der Central-Handels⸗Register⸗Beilage:
Nr. 130 der Tarif⸗ ꝛc. Veränderungen der deut⸗ schen Eisenbahnen.
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 19. Juli. Se. Majestät der Kaiser und König haben Sich gestern nach Krauchenwies zum Besuche des Fürsten von Hohenzollern begeben. Heute beabsich⸗ tigten Se. Majestät Sich über Lindau und Rosenheim nach Salzburg zu begeben, wo morgen das Diner bei Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich stattfinden wird.
Am Freitag (21.) soll die Reise Sr. Majestät des Kaisers und Königs von Salzburg nach Gastein erfolgen, bis Lend mit der Eisenbahn, von da zu Wagen nach Gastein. Der Aufent⸗ halt daselbst bleibt einstweilen bis zum 12. August, die Rück⸗ kehr nach Berlin auf den 14. August angesetzt.
— Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz trat gestern Abend 10 Uhr vom Lehrter Bahnhof in Begleitung des Majors und persönlichen Adjutanten von Lie⸗ benau die Ruͤckreise nach Scheveningen an.
— Ihre Königlichen Hoheiten der Kron⸗ prinz und die Kronprinzessin von Italien be⸗ gaben Sich in Begleitung Ihrer Königlichen Hohei⸗ ten des Prinzen und der Prinzessin Carl gestern Vormittag mittelst Extrazuges von Potsdam nach Berlin, um den zoologischen Garten, das Aqua⸗ rium und andere Sehenswürdigkeiten in Augenschein zu nehmen. Nach der Besichtigung des zoologischen Gartens wurde daselbst das Frühstück eingenommen. Nachmittags erfolgte die Rückehr nach Potsdam eben⸗ falls mittelst Extrazugs. Um 5 Uhr fand bei Ihren König⸗ lichen Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin Carl auf Schloß Glinike das Diner statt, zu welchem Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin von Italien, die Mitglieder der Königlichen Familie, das Gefolge der Hohen Gäste und andere distinguirte Personen Einladungen erhalten hatten. Um 96 Uhr Abends fuhren Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin von Italien mittelst Extrazugs unmittel⸗ bar nach dem Oibahnhofe zu Berlin, um mit dem um 1093 Uhr von hier aus abgelassenen Eourierzuge in den italienischen Salon⸗ wagen die Reise nach St. Petersburg fortzusetzen.
— Heute, am Todestage der Hochseligen Königin Luis e, war der Derselben im Thiergarten gewidmete Gedenk⸗ stein reich mit Blumen geschmückt.
— eber die nächsten Sessionen und die Wahlen enthält die Prov. Korr.“ folgende Mittheilungen:
Zunãch ft muß im Spaäͤtherbst dieses Jahres der bis⸗ herige Reichstag nochmals berufen werden, nicht blos zur Be⸗ rathung der Reichs⸗Justizgesetze, sondern auch zur Feststellung des weiteren Reichshaushalts⸗Etats, da derselbe nur bis zum 31. Dezember d. J. bewilligt ist.
Dieser letzten Session des bisherigen Reichstages aber wird nach den demnächstigen Neuwahlen schon in den ersten Monaten des kommenden Jahres die erste Session des neuen Reichs⸗ tages folgen müssen, da mit dem nächsten Jahre die bei der Verlegung des Etatsjahres in Aussicht genommene neue par⸗ lamentarische Ordnung beginnen soll, nach welcher die regel⸗ mäßige allsährliche Reichstagssession in den ersten Monaten des Jahres stattzufinden hat. ;
. . aber wird der preußische Landtag, da er in diesem Jahre noch nicht, wie für die Zukunft beabsichtigt ist, in den letzten Monaten des Jahres versammelt werden kann, in Gemäßheit der Verfassung, welche die Berufung in der Zeit vom 1. November bis zum 15. Januar , , und . Feststellung des Stagtshaushalts. Etats vor bem 1. April jeden⸗
trägt 19,902,350 M Der Antrag Kraußold und Genossen auf
Das ,, preußische Abgeordnenhaus ist am 12. November 1873, der Reichstag am 5. Februar 1874 zusammen⸗ etreten; mithin läuft das dreijährige Mandat des Abgeordneten⸗ 6. spätestens mit dem 12. November 1876, das Mandat des Reichstages mit dem 5. Februar 1877 ab.
Die Neuwahlen für das Abgeordnenhaus könnten, da dasselbe schwerlich noch in diesem Jahre berufen werden wird, an und für sich erst nach Ablauf des Mandats, nech dem 12. November stattfinden, — wenn nicht die Rücksicht auf den alsdann versammelten Reichstag die Ansetzung der Landtags⸗ wahlen im Monat Oktober angemessen erscheinen ließe, zu wel⸗ chem Zwecke eine formelle Auflösung des Abgeordnetenhauses vorhergehen muß.
Auch die Neuwahlen für den Reichstag dürften nicht erst nach Ablauf des Mandats, nicht nach dem 5. Februar an⸗ zusetzen sein, da sonst die Session des neuen Reichstages erst fehr spät beginnen könnte. Es dürfte nach dem Schlnß der Herbstsession des Reichstages die Auflösung desselben und die Neuwahl im Januar, unmittelbar vor der Landtagssession, erfolgen.
Nimmt man hinzu, daß schon im August der Branden⸗ burgische Provinzial-Landtag, im September die Pro⸗ vinzial⸗Landtage von Preußen, Pommern, Schlesien und Sachsen Behufs Vervollständigung der Einrichtungen der Selbstverwal⸗ tung und zu den Wahlen für die Verwaltungsgerichte zu berufen sein werden, so ergiebt sich, daß in dem öffentlichen politischen Leben in Bezug auf unsere inneren Verhältnisse in diesem Jahre nur eine ganz kurze Ruhepause eintritt.
Diese Pause aber wird durch die Vorbereitungen für die Neuwahlen ausgefüllt, welche innerhalb aller Parteien bereits begonnen haben.
— Für die evangelisch⸗lutherische Kirche der Pro⸗ vinz Hannover sind mit Zustimmung der Landessynode Anfangs dieses Monats mehrere Kirchengesetze Allerhöchst vollzogen worden. Ein Kirchengesetz vom 2. Juli 1876, betref⸗ fend die bußtägliche Gottesdienstordnung in der evan⸗ gelisch⸗lutherischen Kirche der Provinz Hannover, stellt die Buß⸗ liturgie fest. Ein Kirchengesetz vom 3. Juli 1876 verordnet, daß der Druck des Harzgesangbuchs künftig mit den von der Bezirkssynode Clausthal⸗Zellerfeld be⸗ antragten Aenderungen erfolgen soll. Nach einem an⸗ deren Kirchengesetz vom 4. Juli 1876 sollen Pfarrstellen, deren Dienstein kommen, abgesehen von freier Wohnung, weniger als 2400 S beträgt, unter gewissen Modifikationen, sowent die Kirchengemeinden zur Aufbringung der dazu nöthigen Mittel im Stande sind, bis zu diesem Betrage verbessert werden.
Die BVorschrift des 5. 5, Nr. 3 des Gesetzes, wonach auf Pfarrstellen von mehr als 800 Thalern Jahresertrag nur solche gewählt werden dürfen, welche das 35. Lebensjahr zurückgelegt haben, soll nach einem Kirchengesetz vom 5. Juli 1876 fortan . für Pfarrstellen von mehr als 2700 MS. Jahresertrag gelten.
Endlich regelt ein Kirchengesetz vom 6. Juli 1876 die kirchliche Trauung in der evangelisch⸗lutherischen Kirche der Provinz Hannover und stellt eine Trauungsliturgie fest.
— In Beziehung auf 5§. 114 des Reichs-Strafgesetzbuches („Wer es unternimmt, durch Gewalt oder Drohung eine Behörde oder einen Beamten ur Vornahme oder Unterlassung einer Amtshandlung zu nöthlgen, wird mit Gefängniß bestraft“) hat das Ober⸗Tribunal in einem Erkenntniß vom 21. Juni d. J. ausgesprochen, daß, wer einen Beamten, welcher eine an sich nicht gerechtfertigte Amtshandlung ausführen will, mit der Ver⸗ öffentlichung seines Verfahrens in der Presse bedroht, strafbar ist.
— Der Kaiserlich russische Gesandte in Darmstadt, Graf von Osten⸗Sacken, ist heute früh auf der Durchreise nach on Petersburg hier angekommen und im Hotel Royal abge⸗ stiegen.
Ratzeburg, 19. Juli. Gestern ist, wie die „Lauenb. 3.“ mittheilt, dem Jäger⸗Bataillon hierselbst ein Kaiserlicher Befehl mitgetheilt, daß dasselbe zum 1. Oktober hier fort und nach Hagenau im Elsaß verlegt werden soll. Das Bataillon wird als 15. in das XV. Armee⸗Corps aufgenommen werden.
Sigmaringen, 16. Juli. (Schw. M.) Am Freitag trafen Ihre Königlichen Hoheiten der Graf und die Gräfin von Flandern in Krauchenwies zu längerem Besuche ein.
Bayern. München, 17. Juli. Die Abgeordneten⸗ kammer erledigte heute den Kultusetat ganz nach den Vor⸗ schlägen des Ausschusses. Die bewilligte Gesammtsumme be⸗
Dienstalterszulagen für die protestantischen Pfarrer wurde von der Rechten abgelehnt. Bezüglich einer Petition altkatholi⸗ scher Gemeinden erklärten Herz und Völk, von einer Antrag⸗ stellung auf Staatszuschuß blos deswegen Umgang nehmen zu wollen, weil ein derartiger Antrag von der Rechten doch nicht nnn, werden würde; es sei aber zu konstatiren, daß die Altkatholiken ganz dieselben Rechte haben, wie die andern Konfessionen. Minister v. Lutz erklärte, daß er aus demselben Grunde die Einstellung einer Summe im Budget vermieden habe. Die Staatsregierung habe über die Altkatholiken noch dieselbe staatsrechtliche Anschauung wie im Jahre 1871; würden Mittel von der Kammer bewilligt werden, so würde die Regie⸗ rung ihre Mitwirkung gewiß nicht versagen. Am Schluß der Sitzung wurde der vom Kultus⸗Minister unterstützte Münchsche Antrag auf authentische Interpretation des Artstels III. des Schuldotatiansgesetzes im Landtagsabschied (der Minimal⸗ gehalt soll vom Gulden in 1 S 80 3 umgerechnet werden) mit 76 gegen 56 Stimmen abgelehnt.
— In der I. Abtheilung hat die klerikale Mehrheit heute Abend den Beschluß gefaßt, die Landtage wahl für Schwein⸗ furt zu kassiren.
— Der Finanzausschuß der Kammer der Abge⸗ ordneten hat in vier mehrstündigen Sitzungen den ordent⸗ lichen Etat für die Armee berathen, und die umfangreiche Debatte vorgestern Nacht zum Abschluß gebracht. Es hat sich, wie die „Allg. Ztg.“ vernimmt, die Berathung aus dem Grunde zu einer so umfassenden gestaltet, weil einige wichtige Rechtsfragen zu erledigen waren. Der Militäretat wird nun bis Mitte der Woche in der Kammer zur Verathung gelangen, und sich derselben dann alsbald die Berathung über den Gesetzentwurf bezüglich eines Kredits für außerordentliche Bedürfnisse der Armee anschließen. — Die von der dermaligen Mehrheit der Kam⸗ mer der Abgeordneten abgelehnte Theuerungszulgge mit 210 Mark für jeden Staatsbeamten ist vom Finanzausschuß der Kammer der Reichsräthe mit 4 gegen 3 Stimmen ebenfalls
zweifelhaft, ob die hohe Kammer in gleichem Sinne wie ihr Ausschuß sich entscheiden wird. — Der Prastdent des protestan⸗ tischen Ober⸗Konfistoriums, Reichsrath v. Harleß, der schon seit einiger Zeit wieder kränklich ist, beabsichtigt deshalb, wie dasselbe Blatt vernimmt, um Versetzung in den Ruhestand nachzu⸗
suchen.
Würzburg, 17. Juli. (Corr. v. u. f. D) Die Fürstin Obrenowitsch, die Mutter des Fürsten Milan von Serbien, ist gestern ihren Leiden erlegen. Die Leiche wird einbalsamirt und in die Heimath der Verstorbenen gebracht.
Desterreich⸗ugarn. Wien, 18. Juli. (W. T. B.) Der Kaiser ist heute Abend zu der Begegnung mit dem Deutschen Kaiser nach Salzburg abgereist. — Wie die „Pol. Korresp.“ meldet, hat der Kaiser heute den neu er⸗— nannten türkischen Botschafter, Aleko Pascha, zur Ent⸗ . seiner Kreditive in feierlicher Audienz em⸗ pfangen.
Krakau, 16. Juli. hier eingetroffen und wird hier zwei Tage verweilen.
Pest, 17. Juli. „Nemzeti Hirlap“ theilt mit, daß der
Dom estikalkassen vorbereite. Leitendes Prinzip desselben sei, daß alle Jurisdiktionen, welche mit 8 Proz. ihrer Staatssteuern die Administration nicht zu decken vermögen, als selbständige Jurisdiktionen aufhören sollen. ungarischen Komitate soll eine Ausnahme gemacht und ihnen
Regierung auf das Budget solcher Komitate einen größeren Einfluß uͤben. — Aus Triest berichtet man dem „Pester Lloyd“, daß zur
Verstärkung der Küstenbewachung anläßlich der jetzt ver⸗ fügten Absperrung der Küste Dalmatiens gegen Kriegs⸗Contre⸗
in Ausrüstung treten soll, deren Bestimmung es wäre, längs der dalmatinischen Küsten zu kreuzen.
Großbritannien und Irland. Die Erklärungen Lord Derby's über die orientalische
begrüßt. Selbst die liberalen Mitglieder des Kabinets, welche an den beiden Deputatianen theilnahmen, scheinen, wie die „Times“ meint, das Bewußtsein vollständigen Ein⸗ verständnisses mit dem Minister über die schwebenden Fragen aus der Unterredung heimgebracht zu haben, und diese Stimmung findet in der Presse ihren Wiederhall. Die Adresse war, außer von einer Zahl anderer angesehener Per⸗ sonen, auch von 40 Parlamentsmitgliedern unterzeichnet, welch letztere, zu den Liberalen gehörig, größtentheils umfangreichere Gemeinschaften vertraten. Konservativen Abgeordneten verbot (8 die Parteidisziplin, sich einer Adresse zur Interpellation Lord Derby's anzuschließen.
— Der Kaiser und die Kaiserin von Brasilien werden am Sonnabend, den 22., in London ankommen und, wie schon bei dem früheren Besuche, in Claridge's Hotel wohnen.
— 18. Juli. (W. T. B.) Das hiesige Auswärtige Amt hat eine Depesche des englischen Botschafters in Konstantinopel erhalten, in welcher derselbe die Mittheilung macht, daß ein hoher tür kischer Beamter als außerordentlicher Kommissar nach Bulgarien abgesandt sei, mit dem Auftrage,
schreiten. werden, um die Schuldigen auf das Strengste zu bestrafen.
— In der heutigen Sitzung des Unterhauses erklärte der Unter⸗Staatssekretär Bourke auf eine bezügliche Anfrage, er habe noch keine genauere Nachrichten über die angebliche Ein⸗
gierung erhalten. Es sei ihm nur eine des englischen Botschafters in Konstantinopel, gegangen, in welcher derselbe die daß der englische Konsul in Bukarest schrift übermittelt habe.
Elliot, zu⸗ Mittheilung macht, ihm eine Denk Er (Bourke) kenne den Inhalt
Jenkins dem Hause an, daß er am nächsten Donnerstag den Premier Disraeli darüber interpelliren werde, ob die Antwor⸗ ten, welche Graf Derby am letzten Freitag den Deputationen ertheilt habe, als offizielle Erklärungen über die Ansichten und die Politik der Regierung aufzufassen wären und ob Graf. Derby bei einer Diskussion der orientalischen Frage im Hause eine offizielle Erklärung über den Grund der Anwesenheit der englifchen Flotte in der Besika⸗Bai und über die Thätig⸗ keit auf den Werften abgeben wolle.
Frankreich. Paris, 17. Juli. Der Conseils⸗Präsident Du faure erklärte heute im Ausschuß für die Einstellung der Verfol gungen gegen die Aufständischen der Kom⸗ mune, daß die Regierung den von demselben ausgearbeiteten Gesetzentwurf nicht annehmen könne, daß sie die Ausnahme⸗ kategorien, welche der Ausschuß aufstelle, nicht genügend finde, und daß sie auch dazu ihre Zustimmung nicht gebe, daß die Listen der in contumaciam Verurtheilten veröffentlicht werden. Der Ausschuß beschloß, seinen Antrag umzuändern, und vertagte sich bis zum nächsten Donnerstag.
— In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer gab Gambetta als Vorsitzender eine Darlegung der Arbeiten des Budget ⸗Ausschusses, dessen Arbeiten fertig sind. Diese Arbeiten liefern nach Gambetta's Ansicht den Beweis, daß der Ausschuß sehr thätig war. Der Ausschuß hatte über eine Reihe von Amendements zu berathen, die, vom volkswirthschaftlichen und finanziellen Gesichtspunkt aus betrachtet, erheblich waren; aber er behielt vorzugsweise das Ziel im Auge, den Geschäfts⸗ ang der öffentlichen Dienstzweige zu sichern, und wird später . Vorschläge für verschiedene Verbesserungen zusammen⸗ fassen. Gambetta schlägt danach vor, ug am nächsten Montage die allgemeine Budgetberathung in Angriff genommen werde und daß die Kammer sodann zu den Exrörte⸗ rungen über das Kriegs-, Marine⸗, Justiz⸗ und Unterrichts⸗ Ministerium, über das Budget für Algerien und über die direk⸗ ten Steuern übergehe und die Berathungen über die Budgets der übrigen Ministerien und über die indirekten Steuern einer außerordentlichen Budgetsession vorbehalte. Der Finanz ⸗Minister Leon Say sprach dagegen den Wunsch aus, daß, wenn es möglich sei, das ganze Budget noch vor den Ferien von den Kammern votirt werde; zugleich nimmt er Akt davon, daß die
falls eine kurze Session bald nach Beginn des Jahres halten müssen.
abgelehnt worden; es wäre aber, der „Allg. Ztg. zufolge, noch
Budgetberathungen am nächsten Montag beginnen sollen. Der
Der Erzherzog Albrecht ist heute
Minister des Innern einen Gesetzentwurf in Betreff der
Nur zu Gunsten einiger ober⸗
eine staatliche Subvention gewährt werden; dagegen soll die
bande eine Anzahl kleinerer Kriegsschiffe — Kanonenboote —
London, 17. Juli. Frage werden Seitens der englischen Presse mit Befriedigung
gegen die dort verübten Excesse der türkischen Truppen einzun Derselbe wird mit umfassender Vollmacht versehen
berufung der Reserven Seitens der rumänischen Re⸗ Depesche
derselben noch nicht. — Im weiteren Verlaufe der Sitzung zeigte
radikale Abg. Pr o uss stellt eine Anfrage wegen der Mittheilung der „Ag. Hav.“ in welcher gesagt wurde, die Kegierung werde die Kammern gleich nach der Session der Generalräthe einberufen, wenn das Budget nicht vor Ende der jetzigen Session votirt worden sei. Wenn, bemerkte Proust, diese Rote einen offiziösen Charakter
habe, so würde sie geeignet sein, die Beziehungen zwischen Regie-
rung und Kammern zu stören. Der Minister des Innern entgegnete, die „Agence Havas“ habe weder offiziösen noch offi⸗ ziellen Charakter; ubrigens sei die Tribüne stets das Organ einer konstitutionellen Regierung, deren sie sich zu bedienen habe wenn sie nicht etwa das offizielle Blatt benutze (Beifall). Proust nimmt Akt von dieser Antwort des Ministers des Innern.
— Der „Köln. 3tg.“ wird geschrieben: „Die gegenwärtig stattfindenden Unterhandlungen zwischen dem Grafen von Cham bord und den Prinzen von Orleans, um zu einem Einvernehmen zu gelangen, sind nicht darauf gerichtet, die jetzige französische Verfaffung umzustürzen, sondern 1880, wenn eine Reviston möglich wird, gemeinschaftlich an der Wiederherstel⸗
. lung der Monarchie zu arbeiten.“
— Der Ober-Handelsrath versammelt sich täglich um 9 Uhr unter dem Vorsitz des Hrn. Teisserene de Bort, um über die verschiedenen Fragen, welche sich bei der bevorstehenden Erneuerung der Handelsverträge ergeben, zu berathen. Als eine der wichtigsten bezeichnet das „Journal des Debats“ die Getränkfrage. Die Reklamationen, welche die Produ⸗ zenten der gewöhnlichen Weine im Süden und Südwesten Frankreichs erhoben haben, schienen dem Handelsrath gerecht. Hr. Gaston Bafille zeigte die Vortheile, welche die fremden Länder aus den französischen Zollgesetzen gezogen hätten. „So also können nach dem Konventionaltarif die fremden Weine nach Frankreich hinein bis zu 14 Proz. Alkohol mit einer Abgabe von 30 C. per Hektol. Die unseren zahlen 23 Fr. in Belgien, 27 Fr. 55 oder 68 C. in England, je nach dem Grad des Alkoholgehalts, 23 Fr. in Schweden und Norwegen, 42 Fr. 40 C. in den Niederlanden, 31 Fr. 20 C. in Portugal, 6 Fr. in Italien, 20 Fr. in Oesterreich. Diese drei letzteren Länder, welche wie Frankreich große Quantitäten Wein produzixen, finden es ganz natürlich, bei uns einen Wein für 30 C. zu importiren, der dem unseren ähnlich ist, während ste unsere Weine in ihrer Heimath mit so enormen Abgaben belegen. Die französischen Produzenten fordern keinen Schutz, sie nehmen den Zoll von 30 Cts. per Hektol. an, den die fremden Weine beim Eintritt in Frankreich zahlen, aber sie fordern, daß ihre eigenen Produkte dieselbe Auf⸗ nahme jenseits der Grenze finden. Der Ober⸗Handelsrath hat in der Absicht, den Wünschen der südlichen Handelskammern zu entsprechen, eine Eingangssteuer von 5 Frs. per Heltol. gewöhn⸗ licher Weine, und von 20 Frs. für die Liqueure angenommen. Was die Einführung der Streichhölzer betrifft, so ist sie be⸗ kanntlich im Prinzip verboten; aber der Finanz⸗Minister hat gesetzlich das Recht, den Import zu gestatten. Dann zahlen sie einen Eingangszoll von 12 Frs. oder 20 Frs. pro 100 Kilo. Der Rath hat endlich noch beschlossen, daß er sich mit der Frage der Handelsm arine nicht beschäftigen werde, aber daß er die zeitweiligen Zulassungen berathen werde, nachdem er sich über die Entrepot ⸗Kosten und die Zollabgaben, die bei der Textil⸗ Industrie zu entrichten seien, ausgesprochen haben werde.
Ver sailles, 18. Juli. (W. T. B.) Der Senat be- gann in seiner heutigen Sitzung die Berathung des Gesetzent⸗ wurfs über die Verleihung der akademischen Grade, nachdem die Dringlichkeit für dieselbe angenommen war. Tie Berathung wird morgen fortgesetzt werden.
Italien. Rom, 16. Juli. In der Kirche von San Apollinare kon secrirte Kardinal Franchi heute Morgen den neuernannten apostolischen Nuntius für Brasilien, Monsignore Cesare Roncetti, Erzbischof von Seleucia in part. infid.
Türkei. Konsantinopel, 18. Juli. (W. T. B.) Die türkische Regierung hat eine Proklamation erlassen, in welcher sie den Soldaten, welche Missethaten gegen die friedliche Beyölkerung verübt haben, die strengste Bestrafung androht und die Kommandanten der Truppentheile für das Verhalten ihrer Soldaten verantwortlich macht.
— Vom Kriegsschauplatze liegen folgende Tele⸗ gramme vor:
Wien, 18. Juli. (W. T. B.) Der „Politischen Korre⸗ spondenz“ wird aus Ragusa gemeldet: Die ganze Ebene von Gaczko und die Stadt Metochia haben sich den Montene⸗ grinern ergeben; ebenso Nevesinje und mehrere auf der Straße nach Gaczko liegende Blockhäuser. Die Besatzung von Metochia flüchtete mit dem Pascha unter Zurücklassung von Ge⸗ päck und Waffen in das befestigte Lager. Mostar, das von der türkischen Bevölkerung verschanzt ist, wird von den Mon⸗ tenegrinern ernstlich bedroht. Man erwartet bei Blagaj (öst⸗ lich unweit Mostar) eine Schlacht. Gerüchtweise verlautet, Moukhtar Pascha sei mit seinen Truppen auf dem Marsche nach Mostar begriffen. Derwisch Pascha solle den Ober⸗ befehl in Bosnien übernehmen.
Belgrad, 18. Juli. (W. T. B.) Der Regierung wird vom Kriegsschauplatze gemeldet: Ein von den türkischen Truppen gemachter Versuch, über Ljubowija (an der Drina, südlich von Zwornik) hinaus vorzudringen, wurde zurückgeschlagen. GEbenso wurde ein türkisches Detachement, welches die serbischen Truppen bei Motra gora (östlich von Wischegrad, an der Grenze in Serbien) angriff, in die Flucht gejagt. Im Allge⸗ 2 stehen die türkischen Truppen nirgends auf serbischem Gebiet. richt, wonach eine serbische Division bei Nova⸗Varosch zer streut sein sollte, ist unrichtig. Das Detachement Duecies ist nicht zerstreut, fondern hält die den Türken am 8. d. abgenommenen Verschanzungen vor Nova⸗Varosch noch besetzt.
Belgrad, 19. Juli. (W. T. B. Der Regierung sind genauere Meldungen vom Kriegsschauplatze über die bei Sagitchar
stattgehabten Gefechte zugegangen. Nach denselben wären die
türkischen Truppen am 12. d. aus ihren dortigen Verschanzungen
zurückgeworfen worden, doch hätte der Einbruch der Nacht eine weitere Verfolgung derselben verhindert. Die Serben er⸗ beuteten 190 Ochsen, mehrere Remonten und viele Gewehre. Das Feuer der tuͤrkischen Geschütze hatte wenig Erfolg. — Die Nachricht, daß in einer serbischen Truppenabtheilung eine M eu⸗ terei ausgebrochen sei und deshalb mehrere Verurtheilungen und Hinrichtungen stattgefunden hätten, wird für vollkommen erfunden erklärt. — Den heute hier eingegangenen Nummern der Turquie⸗ vom S., 9. und 11. Juli entnehmen wir folgende Nachrichten: Nach, dem „Vakit“ hat der Sultan an die Alba⸗ nesen eine mit derjenigen an die Bosnier gerichteten ö Proklamation erlassen. Bekanntlich fordert er darin die Bewoh⸗ ner auf, die Waffen zu ergreifen gegen die serbische und montene grinische Rebellion. — Die Katholiken Bosniens haben
Die von der türkischen Regierung veröffentlichte Nach⸗
dem Großvezier in einem Telegramm ihre Ergebenheit und Treue bezeugt und gegen die serbischen Absichten auf Annexion Bos⸗ niens protestirt. Für den Erfolg der türkischen Waffen ist in allen katholischen Kirchen Bosniens ein Tedeum abgehalten worden. — Man arbeitet jetzt an der Equipirung von zwei Panzer⸗ Mo nitors, die in einigen Tagen zur Verstärkung der Donau— flottille abgehen sollen. — Auf das Gesuch Rumäniens, den Theil der Don au zwischen Negotin und Vireiorova während des Krieges zu neutralisiren, weil sonst der Handel zu sehr geschädigt werden würde, hat die Pforte am 8. geantwortet, daß sie dem Gesuch zustimme und daß dem Oherst⸗Kommandirenden der Kaiserlichen Donauflottille der Befehl zugehen werde, daß er, wenn er die Donau hinaufgehe, nicht die Mündung des Timokflusses überschreite. Nach dem „Basstret“ haben sich mehr als 1606 Griechen, ottomanische und hellenische Unterthanen als Freiwillige gemeldet. Sie wollten Waffen erhalten und zum Kriegsschauplatz abgehen. — Wie in den Hauptstädten Bulga⸗ riens ist auch in Adrianopel ein gemischter Rath eingesetzt, um sich mit dem Verhör und dem Urtheil der in die bulga⸗ rische Insurrektion Verwickelten zu beschäftigen. Die Kommission zur Prüfung der von den christlichen Mitglie⸗ dern der Generalversammlung der Kretenser aufgestellten For⸗ derungen hat ihre Arbeiten beendet und ihren Bericht der Hohen Pforte unterbreitet.
— Die „Turquie“ giebt folgende Analyse der den oberen Offizieren ertheilten Instruktionen: „Da die serbischen Rebellen sich an den Grenzen des Fürstenthums zeigen, ist es Pflicht der Regierung, diesen Angriff mit gewaffneter Hand zurückzutreiben. Deshalb hat sie an gewissen Punkten Truppen und Freiwilligencorps vereinigt, die unter die Befehle von Offizieren der regulären Armee gestellt sind. Aber sie be⸗ trachtet nichts desto weniger die Bewohner von Serbien, welches einen integrirenden Theil des türkischen Reichs ausmacht, als Unterthanen des Sultans. Unter ihnen sind solche, welche ver⸗ derblichen Rathschlägen nachgebend und durch verbrecherische Aufstachelungen getrieben, sich empört haben gegen die souzeräne Macht und sich heut auf dem Kriegstheater unter Waffen befin⸗ den. Die Kaiserliche Regierung wünscht sie zu strafen, aber auch ste allein, und vergißt nicht, daß es ihre heilige Pflicht ist, Ehre, Gut und Leben allen denjenigen serbischen Unterthanen zu wahren, welche ihr treu geblieben sind. .
Die formellsten Befehle sind daher gegeben, daß die reguläre Armee und die Freiwilligen beim Einmarsch in Serbien alle Pflichten der Menschlichkeit gegen die Greise, Frauen, Kinder und alle friedlichen Bewohner beobachten; es ist ihnen anbefohlen, die Ernten zu schonen und die Bewohner, wenn nöthig, gegen die Ausschreitungen ihrer eigenen empörten Landosleute zu schützen. Die Abtheilungs ⸗ Chefs haben die genauesten Ordres erhalten, über die Ausführung jener Befehle zu wachen, und alle dage⸗ gen Handelnden in ber Armee und den Freiwilligen⸗Corps zu bestrafen.
— Einem Schreiben der „Pol. Corr.“ aus Konstanti⸗ nopel vom 11. Juli entnehmen wir Folgendes:
Man ist hier mit der Durchführung der von der ganzen Be—⸗ völkerung des Reiches in Anspruch genommenen freiwilligen Unterstützung angelegentlich beschäftigt. Es wurden zu diesem Behufe hier und in den Provinzial⸗Hauptstädten eigene Kommisstonen zur Entgegennahme der freiwilligen Gaben gebildet. Der Sultan hat mit der Zeichnung von 460 000 Frs. die Reihe eröffnet, die Minister sind seinem Beispiele mit der Zeichnung von 149,500 Frs. gefolgt. Einige der Minister hahen auch Silbersachen und Pferde dem Kriegs Minister zur Verfügung gestellt. Die Banquiers von Galata wurden gestern auf die Pforte berufen, um zur Subskription eingeladen zu werden. Heute sind diesel den dieser Einladung durch Auflegung einer Liste bei der Ottoman ⸗ Bank nachgekommen Die Beamten und auf dem Kriegsschauplatze nicht verwendeten Militärs überlassen der Regierung theils eine halbe, theils eine ganze Monategage. In den Provinzen wurden die Kaufleute, Rentiers und sonst halhwegs be— mittelten Einwohner nach Maßgabe ihrer Vermögensverhältnisse zur Subsfkription angehalten. Im Ganzen aber wird die Subskription kaum mehr als zehn Millionen Franes ergeben. .
Die Anwerhung von Freiwilligen nimmt hier ziemliche Dimensionen an. Alle Lastträger, Ruderknechte, Gärtner sind im Vorbofe des Kriegs Ministeriums zu sehen. Alvanesen, Kurden, Araber, Tscherkessen, Anatolier, Zeibecks, Zigeuner ꝛc. verlangen nach Waffen, um zur Vertheidigung des Vaterlandes zu eilen. is j tzt sind hier 15, 900 Freiwillige angeworben worden. —
Die Plätze vor den Moscheen bilden ein merkwürdiges Bild. Da lassen sich die Softas als Freiwillige einschreiben, zu welchem Zwecke die Uemas unter Bäumen ihre Werhetische post rt haben und die sich meldenden Softas auf einem Stück Papier inskribiren. Die Softas werden ein eigenes Corps bilden und von Ulemas befehligt werden.
In der verflossenen Woche wurden von hier zwölf Bataillone Redifs und der arißte Theil der Kaiserlichen Garde nach Nisch be— fordert. An Stelle der letzteren bleiben die zwei aus Alexandrien ö. hier eintreffenden ägyptischen Regimenter in der hiesigen Gar— nison.
— Lus Ragusa vom 17. Juli erhält die ‚Pol. Corr.“ folgenden Bericht: .
Der Ober- Kommandant der Herxzegowiner Insur= genten, Peko Pavlovits, welcher vom Fürsten von Montenegro zum Vrhewni Vojwoda (Ober Wojwode) ernannt worden ist, hat den Auftrag erhalten, Treb in je zu cerniren. Musta fa Pascha, der Kommandant dieser Festung verfügt über 1000 Nizamß, 1 Bataillon Redifs und 13 Tabors Baschibozuks, welche unter dem Befehle des Bimbascha (Major Muhamed 3 Rossulbegovits stehen. Man kann die Zahl der Vertheidiger von Trebinje auf 3 0 Mann veran⸗ schlagen, für die Proviant auf mehrere Wochen im Vorrathe ist. Um Trebinje dürften langwierige Kämpfe stattfinden. ̃
Der Engpaß von Zkalom (türkisch Zallom,), welcher in nord- östlicher Richtung von Metochia nach Nevesinje verläuft, ist bis zum 190. Juli ganz in türkischen Händen gewesen. Von einer Abtheilung Montenegriner gedrängt, zoßen sich zwei Bataillone Nizams unter Selim Pascha nach Metochia zurück. Die Türken halten in diesem Engpasse, abgesehen von den zwei Endpunkten, nur den Ort Foinitza stärker besetzt. Um diesen wichtigen Engpaß ganz in ihre Macht zu bekommen, müssen die Montenegriner, abgesehen von Metochia, auch die Orte Hoinita und Zkalom nehmen. Die türkischen Besatzungen dieser Orte sind sehr gering. ö ; 3
Am 14. Juli wurde den ganzen Tag über bei Nevesinje mit Erbitterung zwischen Montenegrinern und Türken gekämpft. Der Kampf verlängerte sich, bis tief in die Nacht und ist der Ausgang danach zu beuürtheilen, daß die Montenegriner gestern, den 16. Juli, in Bla gaj einrüͤckten. .
Ein montenegrinisches Corps ist in Glavsko oberhalb des Golfes von Breno eingelangt, wodurch die Verbindung zwischen Ragusa und Trebinje unterbrochen und der Lebens mitteltransport der Türken von hier nach Trebinje eingestellt ist. .
— Die bisherigen Operationen der Montenegriner in der Herzegowina werden von der „Presse“, wie folgt, dargestellt: ' . . . K
Am 3. Juli-fielen die ersten Schüsse bei Podgorizza, gleichsam
als äußeres Zeichen der Kriegserklärung der Pforte. Tags darguf=
setzte sich Fürst Nikita mit seinen Truppen von Cettinje in Be= wegung, überschritt bei Crnikuk am 6. Jali die Grenze und verei⸗
angenommen hat,
nigte sich in der Landschaft Banani mit den Insurgenten der Herze⸗ gzowina. Dert wurde der bekannte Insurgentenführer Pswesln o Pavlo.˖ vics zum Wrchowni Wojwoda (Ober Wojwoda) der Insurgenten ernannt und allem Anschein nach folgender Kriegsplan festgesetzt. Fürst Ni- kita theilte seine Armee, welche aus 9000 Montenegrinern, 5000 Insurgenten und 2009 Freiwillige bestand. augenscheinlich in zwei Theile. Er selbst sollte seinen Weg über Bilek nehmen, mit einer Kolonne Gaczko (Metochia), mit einer andern Nevestnje zu erreichen fuchen und nach der Einnahme diser beiden Punkte oder doch nach der Cernirung von Gaczko gegen Mostar, die Hauptstadt der Provinz, vorruͤcken. Damit aber dieser Vormarsch in seiner linken Flanke durch die etwa 200 Mann starke türkische Besatzung von Trebinje unter Major Mubamed Beg, wie durch türkische Truppen, welche bei Klek lagerten oder doch in nächster Zeit dort ausgeschifft würden, nicht erschwert oder belästigt werde, scheint Peko Pablovics den Auf— trag erhalten zu haben, von Banjani nach Trebinje zu marschiren, dieses befestigte Städtchen zu cerniren und durch daz Thal der Tre—⸗ binstiza, auch Popovopolje genannt, bis Klek vorzurücken.
Hie eingẽtretenen Ereignisse entsprechen augenscheinlich solchen Anordnungen. Am 8. Juli traf Nikita vor Bilek ein. Von Peidor, einem Orte nördlich von Bilek, sendete er über Plana und Fatniza ein starkes Detachement in die Ebene von Nevesinje — dieselbe Abtheilung, welche am 19. Juli die Kämpfe in den Engyässen von Zalom (Skalom) mit Selim Pascha zu bestehen hatte. Diese Ab- theilung hatte nicht nur den Zweck, durch einen Rückenangriff auf Gaczko einen Theil der dortigen türkischen Besatzung herauszulocken, und dadurch den Angriff Nikita's auf Gaczk9 von Süden her zu er= leichtern; diese Abtheilung hatte auch die Avantgarde bei der Vor rückung gegen Mostar zu bilden. ;
Fürst Nikita selbst nahm seinen Weg über Korita, doch gelang es ihm erst am 12. Juli, die von den Türken besetzten Punkte Kljucs und Crniza zu nehmen. Die bei Zalom am 10. Juli kämpfende Abtheilung war also jedenfalls mit ihrem Angriffz zu früh gekommen, denn wenn auch Selim Pascha in den dortigen Engpãässen geschlagen wurde, so zog er sich doch nach Gaczko zurück und erwartet nunmehr in einer wohlverschanzten Stellung die Ängriffe des Fürsten Nikita von Süden her. ö ;
Peko Pavlovictz trennte sich am 6. Juli bei Crnikuk von der Hauptarmee, cernirte am 8. Juli Trebinje, zog durch die Ebene von Popovo und traf am 11. bei Uto vo auf die vorgeschobenen Posten der in der Enclave an Klek konzentrirten türkischen Truppen. Bei Utovo scheint er die Türken geschlagen und über Gradaz zurũckgedrängt zu haben, denn am 13. Juli lieferte er bei Renzev ose lo und Neum ein Gefecht, dessen Ausgang noch nicht sichergestellt ist.
— Aus Belgrad wird der „Pol. Corr.“ unter dem 14. Juli geschrieben: ,
Die Kriegsleitung arbeitet mit großer Eile daran, die drei Armee ⸗ Corps, welche am Ibar, Timok und der Dring stehen, zu ver- stärken. Alle disponiblen Mannschaften sind bereits dahin abge= gangen. Ob Leschjanin und Alimpits die Offenstoe im größeren Maßstabe ergreifen werden, ist noch immer fraglich, dagegen ist es gewiß, daß General Zaͤch, der nun doch definitiv auf seinem Posten verbleibt, mit seiner Armee, welche auf 18,000 Mann, ohne die bei 3000 Mann zählenden Freiwilligen, gebracht worden ist, einen Offen⸗ siostoß vornehmen werde. General Zach soll jenen 13 Meilen langen und 8 Meilen breiten Strich, der Montenegro von Serbien trennt und Bosnien mit Bulgarien verbindet, um jeden Preis in seine Macht bekommen. Allerdings wäre diese Aufgabe nur mit Hülfe der Mon⸗ tenegriner zu erreichen. Man darf nicht vergessen, daß die Türken Novibazar, Sienica, Nova. Varosch, Prepolje, Pleyje und Kolaschin stark befestigt haben.
Salonich i, 18. Juli. (W. T. B.) Das deutsche Mittel meer⸗Geschwader ist gestern Abend vor Salonichi wieder ein⸗
getroffen.
Numänien. Bukarest, 19. Juli. (W. T. B.) Wie von zuverlässiger Seite gemeldet wird, hat nach der eigenen An⸗ gabe der rumänischen Regierung die von ihr in der Kammer beantragte Mobilisirung eines Theiles der Armee keine kriegerische Bedeutung. Dieselbe habe. vielmehr nur die Verstärkung des an der serbischen Grenze aufgestellte Observations⸗Corps zum Zwecke. ;
— (W. T. B. Der Senat nahn in seiner gestrigen Sitzung die Thronadresse an, in welcher dem Fürsten die tiefste Ergebenheit ausgesprochen und bezüglich der auswärtigen Politik der Wunsch hervorgehoben wird, daß Rumänien, entsprechend seinen Interessen und den Wünschen Europas fortfahren möge, unter dem Banner der Neutralität im Frieden an feiner inneren Entwickelung zu arbeiten.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 17. Juli,. Das „Journal de St. Petersbourg“ dementirt formell die von Wiener und Pester Blättern verbreitete Nachricht, daß
Fürst Milan sich an das St. Petersburger Kabinet um Ver⸗
mittelung eines Waffenstillstandes gewandt habe. Das Blatt erklärt, es sei keinerlei Ansuchen solcher Art an die Kaiserliche Regierung gelangt.
Dänemark. ; König am Freitag das Uebungslager bei Hald besucht und eine Revue sämmtlicher Truppen daselbst abgensmmen hatte, iat er am Sonnabend früh die Rückreise von Aarhus an Bord des Dampfer „Slesvig“ an und traf am . auf der Rhede von Helsin gör ein, begrüßt mit Salut von Kron⸗ borg und von einer auf der Rhede liegenden schwedischen Fregatte. ;
Kopenhagen, 17. Juli. Nachdem der
Aus Buenos Ayres bringt der am Southampton angekommene deutsche Post⸗ folgende bis zum 15. Juni reichende
„Standard“ schreibt: Einschränkung in den nationalen Ausgaben ist das heryvor⸗ ragendste Diskusstonsthema. Der Budgetausschuß hat eine Reduküon in verschiedenen Departements und extraardinären Posttionen im Betrage von 4,350 900 Dollars proponirt, wo⸗ durch die Gesammtausgabe auf 16000, 000 Doll. vermindert werden würde, d. i. 10, 000, 000 Doll. unter den vorjãhrigen Einkünften, und da die Einnahmen für das laufende Jahr diejenigen in den entsprechenden Monaten von 1875 übersteigen, darf ein Ueberschuß erwartet werden, der zur Reduktion der schwebenden Schuld verwendet werden wird. Es ist im Plan, die Reduktion schon am J. Juli zu beginnen, statt bis nächstes Jahr zu warten. — Betreffs der Natianalvank ist bis jetzt nichls Definitives entschieden, da der Senat nicht alle die pon den Deputirten eingebracht en Amendements zu der Vorlag welche deren Notenemission garantirt und die Suspension der Baarzahlungen gestattet. Ein anderer dem Kongreß vorliegender wichtiger Gesetzent⸗ wurf verfügt den Verkauf der drei Staatseisenbahnen, deren Länge bo0 Meilen beträgt und deren Kosten sich auf 2,500, 9000 Pfd. Sterl. belaufen. — Es ist proponirt, Obligationen einer heimischen oder auswärtigen Schuld zum Parikurse in Zahlung anzunehmen. Submisfionen sollen hier und in London am 1. April nächsten Jahres eröffnet werden. Diese Maßregel findet allgemeinen Beifall, da sie dazu angethan ist, einen großen Theil der Staatsschuld einzulösen und die Bürden
Amerika. 16. h dampfer „Elbe⸗ Nachrichten: Der
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