1876 / 171 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 22 Jul 1876 18:00:01 GMT) scan diff

nisters der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. Falk vom 16. Juni ; i tellung der Kirche zur Schuke zur öffentlichen

über die Kenntniß:

Das. Königliche 14. Mai v. J. d zehnten rheinischen die Stell

Falle nach Prů kommenden Verhält- nigung on den

nisse entschieden.

sondern auch

infesstonen an

daß zu irgend welcher

ung der den einzelnen

Anlaß in keiner Weise en Konststorium hiernach,

scheide zu versehen.

Der Kaiserlich russische Hofjägermeister Graf T ls ist heute früh aus Paris hier angekommen . im Han hani

abgestiegen. Bayern. München, 20. Zuli.

alsbald in das Palais ihres Schwiegerfohnes, des Pri L pold, brachte mehrere Stunden in der Kun au 6. 36 kehrte Abends nach Feldaffing zurück. , . Die Abgeordnetenkamm er erklärte in ihrer heutigen Sitzung ohne weitere Debatte die Wahl in Weißenburg für gültig. Bei Prüfung der Aschaffenburger Wahlen fand eine längere Debatte statt. Der Abg. Fischer erklärte die Er— lassung der Wahlhirtenbriefe für eine Verletzung des Art. 25 des Wahlgesetzes, und verlas einige Stellen aus dem Würzbur⸗ ger Wahlhirtenbrief; dieselben seien Aufhetzereien und Verleum⸗ dungen der liheralen Partei. Der Bischof habe in geradezu ge⸗ fährlicher Weise sich in die Angelegenhelten des Landes gemischt wenn es auch für den Ausfall der Wahlen in diesem Fall ohne Belang gewesen. Der Abg. Rittler vindizirte jedem Bi⸗ schof das Recht zur Erlassung von Hirtenbriefen als Agitationsmittel. Die vier gewählten Abgeordneten Kurz Sauck, Molitor und Kihn, wurden schließlich ein stimmig für legitimirt erachtet. Die hierauf folgende Prüfung der Wahl in Neu stadt a. S. ergab die einstimmige Legitimirung der dort gewählten Abgeordneten Würth, Koch und Horn. Hierzu erklärte Frhr. v. Stauffenberg: daß auch in dicfem Faͤlle durch den bischöflichen Hirten beüuc . . *mnerlaubter Einfluß ge, ;

site ö bes z e,, ndr, ug genen sußsgläbt uns zin

jedoch dads. Zahlgesetzes verletzt wöch. 1. m, Wahlresultat Schlör - urch nicht berührt wurde. Behm wich des Antrags G if / wegen geschäftlicher Behandlung der noch vorliegenden === nbahn-Petitignen und Anträge wurde von der Mehr— heilt beschlossen, demselben zur Zeit keine Folge zu geben. Etwa 30 Petionen um Bahnbauten wurden der Staatsregierung zur Würdigung hinübergegeben.

Der Abg. Kopp beantragt betreffs des Gesetzentwurfs einen auß erordentlichen Kredit für die Bedärfnisfe des Heeres von 8, So, o0 Mark zu bewilligen, es unterliegen sonach etwa 3 Millionen dem Abstriche.

21. Juli. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Abgeordnetenkammer wurde der Militäretat berathen. Der Referent Frankenburger bezeichnete das jüngst verbreitete Gerücht, daß der Kriegs⸗Minister Nachweisungen verweigert . als absurd. Im Laufe der Berathung, in welcher die

erwaltung nicht bemängelt wurde, erklärie der Kriegs⸗ Minister dem von dem Abg. Stauffenberg ausgesproche⸗ nen Wunsche entsprechend auf mehr rationelle und die Ge⸗ sundheit stärkende Beloͤstigung der Soldaten möoͤglichst Bedacht nehmen zu wollen. Der Antrag des Ausschusses, die Regierung um eine Anordnung zu bitten, nach welcher der Bedarf an Pferden für die bayerische Armee thunlichst und unbeschadet der ren der Armee in Bayern zu decken ist, ö. r . h abe n . Gesammtziffer der von dem Hause genehmigten Positionen des Militäretats ä 41,446, 222 At .

essen. Darm stadt, 20. Juli. Aus einer amtlichen Uebersicht der Einnahmen zu Gunsten des Fonds für 2 gänzung des Großherzoglichen Familien-Eigen⸗ thums, sowie der zu Lasten dieser Einnahmen in Betracht kommenden Ausgaben bis Ende des Jahres 1875 geht hervor, daß die Einnahme bei den RFentämtern und bei der Haupt— Staats kasse sich von 1869 1815 inkl. beziffert auf 6,734 257 8. ö. ö. die . ö. 1 e, ,,, und Zins⸗ ergütungen an die Haupt⸗Staatskasse dagegen betra 5,5 ö 3 36. (. 4. 7 213 Juli. Nach einer Mittheilung des „Frkf. Journ.“ wird am 25. Juli die Erste Kammer zusammentreten, um das Budget zu berathen.

Lübeck, 21. Juli. Der Senat erläßt eine Bekanntmachun betreffs der Feier des 2. Septembers. Die Bureaug . oͤffentlichen Behörden, sowie die Börse, bleiben geschlosfen. In den Schulen wird der Unterricht ausgesetzt unb in der St. Marienkirche findet Fest⸗Gottesdienst statt.

Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 20. Juli. Das

Ba Ihre Majestãt di Kaiserin von Oesterreich ist heute . e,, 2 Uhr mittelst Extrazuges von Feldaffing hier eingetroffen, fuhr

Gemeinden des Bezirks Straßburg, die Wahlen

mehr Seelen Sonnabends

dauern.

und demnächst berichtigten

. 0 zwar trete einden, welche Einwohner und darüber zählen, . abend, den 29. und Sonntag, den 30. 3* , , Wähler in den übrigen Gemeinden am Sonntag, den 30. Juli 1876 zur Vornahme dieser Wahlen zusammen.

Die Abstimmung hat in den Gemeinden von 2500 und

und Sonntags von 8 Uhr Morgens bis 4 Uhr Abends zu In den übrigen Gemeinden wird dieselbe am Sonntag um

8 Uhr Morgens eröffnet und Abends 4 Uhr i geschlossen. Den Wahlen find die am 31. Mal d. 9 il, wennn

gemeinderathswah len Nach demselben finden in

. mmtlichen Unter⸗ Elsaß, mit Ausnahme der ö. für die vollständige Erneuerung der Orten n die Wähler in jenen Ge⸗

von 8 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends

Wählerlisten zu Grunde zu legen.

und wird durch vier Tage An Geschütz langten am 3

stimmt.

rung abgeschlossenen

ihnen bis 13. Juli über die Punktationen des

Wählerpersanmmlung zu veran ch muß annehmen, da Versicherungen selbstverständlt

entsprechen zu fönnen. Denn

Es hieße das Verhältniß wenn bei diesem Stande der

begänne und wie S schtinen sich durch i in seinem weiteren Verha Mit den Na nischer Ultras

21. Zuli. zöfischen

so ein sonst

daß sämmtliche serbischen W

eingezogen werden, um so mehr, als es der Intervention der österreichischen Regierung zu danken ist, daß die Pforte sich ver⸗ pflichtete, mit der Donauflottille nicht über die Mündung des Timok hinaus operiren zu lassen. Die serbische Regierung hat sich beeilt, die Einziehung sämmtlicher Wachtposten an der Donau über das Eiserne Thor hinaus zu verfügen. Wie das „Tele⸗ graphen⸗-storrespondenz⸗Buregu“ erfährt, würde, wenn die fer— bische Regierung auf die Aufforderung Desterreichs nicht ein- gegangen wäre, eine sehr ernste Repression Seitens Oesterreichs

eingetreten sein. Lemberg, 20. Juli. N

reist Erzherzog Albrecht morgen früh nach Czernowitz.

Pe st, 19. Juli. Der schrieben: Die Regierung h

den Einfluß gesichert hat. politik inaugurirt werden. auch die Beschleunigung

Tömöser Linie und der Budapester Verbindungsbahn be— - Erwerbung. der der Südbahn in bestimmtere Aussicht genommen. nächst beginnt auch der Bau der Greuzbahnen und überdies wird eine Kombination in Erwägung gezogen, welche den Aus— bau der Budapest⸗Semliner Linie ohne Iinsengarantie ermög⸗

trieben und die

lichen würde. Für alle diese man um so eher die Zustimm

als man sich aus denselben sehr namhafte volksw Vortheile und insbesondere eine raschere Herabminderung der

alljährlichen Zinsengarantielast =. 20 Juli. Betreffs

Amtsblatt des Begirks Un ter⸗-Flfaß enthält ben Heschluß des Praäͤsidenten des Unter⸗Elsaß vom 12. Juli 1876 nue n. der

züglich der orientalischen Pest bringt das „Amtsblatt“ fol⸗ zeichnete in se

gendes Communique:

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 20. Juli. In den Tagen wird die 20. Division unter FMe. . . a, ö itz fan en, postirt sein. hierüber folgende Details: Der Truppentranzport hat am 12. d. M. über Effegg mit zwei Eskadronen hir en .

ö hat nur den Friedensstand. en immer nur mit dem Kriegsstande mobil gemacht. var und Diakowar sind zum Hauptquartier ö. . ö Zur 20. Division wurde auch das 39. Regiment ein⸗ getheilt, dessen 1. Bataillon zur Besatzung von Essegg gehörte und am l2. d. M. au die Save abniarschirt ist. Das 3. und . Bataillon dieses Regiments bezog den Grenzdienst nach dessen brücken aus Wien und gleich nach dem Eintreffen in Slavon en.

Der Minister Stremayr hat die an ihn ichtet Aufforderung einiger seiner Wähler, in einer a err r e lung seine Ansichten über den mit der un garischen Regie⸗

folgendem Schreiben beantwortet:

Einige meiner Herren Wähler haben mich i 1 n dem von Ew. Wohlgeboren übersen deten Schreiben vom 25. Mai d. J. n e,

die Ar sichten, welche ich mir „als Volks vertreter“ Ausgleiches gebildet habe, mitzutheilen und zu diesem Ende eine

h es Ihnen hierbei nicht um allgemeine

rung entscheidender Detailfragen zu thun sei. Unter dieser Voraugsetzung bedaure lch, Ihrer Einladung nicht

vertreter, sondern auch Mitglied derjenigen Regi i gierung zu sein, w die Punktationen des Ausgleichs der lter fe fun . ö 4 . ,,,, wird es sein ufgabe der Regie i ionen vor dem hohen Reichtrathẽ zu vertreten. J

der Vertretung der Ausgleichs vo

(W. T. B) Ein der z sterreichisch⸗fran Staats⸗Eisenbahngesellschaft Dampfboot mit Passagieren ist auf der Fahrt stroͤmaufwaäͤrtz von Baziasch nach Belgrad von serbischen Wachen mit einem ernsten Angriff bedroht worden. Ein herbeigeeilter serbischer Major verhinderte die Wachen zu feuern und verhütete unvermeidliches Unglück. Der BGeneral⸗Konsul, Fürst Wrede, ist in Folge dieses Vorfallz beauftragt worden, von der serbischen Regierung zu verlangen,

Das „Fremdenblatt⸗

auf der Eisenbahn fortgesetzt werden. 4. d. M. drei er srtaesre Die In⸗

Die technischen Truppen

Ausgleich zu entwickeln, mit nach⸗

mit Ungarn neuerlich abzuschließenden stalten.

chen Inhaltes, sondern um die Erorte—

ich habe nicht blos die Ehre, Volks

der kon Sach

Die ungarische Regierung hat d ̃ jentali n isch Regierung em Auftreten der or Vest, welche am 19 März in Bagdad und im Juni n ö 4. . ausgebrochen, ihre volle Aufmerksamkeit zugewenbet 89 ö ,. . , mn rh, .. ihr über Stand sondern auch dafür Sorge 6 n ö. i n ,,, ö e ,. . wN Epidemie egrreicht; in Bagdad in der Woche v ĩ 13. . mit 400 Erkrankungs und 330 Taraf f e ö ho be, oe , ü, ch e g , ) sen, urch führung prophylaktischer aßregeln mit der Türkei, Persten und den Vert ai schen Hroß mc hte in Einvernehmen zu . n en , 16 es Greßveziers, daß er ohne Einwilligung des Sanitãtsrathes . en infizirten Orten kein Militär transferiren werde, war zwar ,, Cern trotzdem behielt sich die Negierung das Recht vor, rer, e. rangferirungen gegenüber die Aueschiffung in Klek zu Im Ganzen genommen erwiesen sich die von Seit , . bisher als ungenügend, da gegen 36 . eine Fontumazanstalten errichtet wurden. Die Gefahr der Weiter⸗= ,, der Epidemie liegt hauptfächlich darin, daß aus den inf e. . . KJ Bewohner massenhaft gegen zan äahbern. . Unser, Botschafter wurde demnach angewtef hauptsächlich hier auf Ergreifung! vp a, . . ö ö ö s ö. Gegenmaßregeln und auf Er⸗ a fernerhin die das ganze Fahr hindur q ilger⸗ herd gal . a ö. 3 . Cho et werden können, wurden Schritte ei ĩ , ,. . i n, ,. n n. k . ig. allfahrten unt ĩ h und Mohammezah ö und 3

X. Bezüglich der 80. Millionen⸗S uld schreib

Hon“, daß anläßlich der jüngsten e fn n. zwis gie, teiß r Finanz⸗Ministern auch Über jene Schuld sehr ernste und ein⸗ gehende Debatten gepflogen wurden. Daß ein Uebereinkommen nicht zu Stande gebracht worden, könne nur das Ergebniß des Umstandes sein, daß die ungarische Regierung an ihrem be⸗ kannten Standpunkte in dieser Frage festhielt, demzufolge sie in dieser Frage in keinem Obligo ist. Daß der ungarische Finanz⸗ Minister Anträge mache, unter welchen Bedingungen er dieses Dbligo zu übernehmen bereit wäre, fährt „Hon“ gegen „Kelet Nepe⸗ polemistrend fort, sei noch vor den Maiverern har ungen möglich gewesen; jetzt aber, nachdem jene Vereinbarungen zu Si er . . , ,,. des ungarischen Finanz⸗

i er S0⸗Milli ĩ . . ionen⸗Schuld keineswegs am

Stratim ir ovie befindet sich, wie aus Neu

d. M. telegraphisch gemeldet wird, nicht mehr ,,, . aber vorläufig die Stadt nicht verlassen. Doch zeigt sich zerselbe nicht, sondern scheint sich selbst freiwilligen Sausarrest auferlegt zu haben. Es verlautet, daß die Staatganwaltschaft

zu beantragen beabsichtigt, es möge ihm eine Aufenthalte angewiesen werden. 4. andere Stadt zum

Agram, 20. Juli. In der heutigen Sitz un tages interpellirte Folnegovie wegen , n n, nischen Flüchtlinge in Civil⸗Eroatien. Der Banus ant⸗ wortete, daß eine Unterstützung von zehn, eventuell fünf Kreuzern ah fos werde, jedoch nur Arbeitsunfähigen. Der Gesetz⸗ entmurf üher Errichtung eines Kul turrathes im Schooße der

Landesregierung würde, nach einer erregten Debatte don, der Opposition Folnegovie und i,, ö 6 Regierung Sektionschef Derenein betheiligten, in der General⸗ und Spezialdebatte nahezu einhellig angenommen.

Großbritannien und Irland. London, 20. Zuli.

Das Unterhaus beschäftigte sich in seiner gestrigen Nachmit⸗

tagssitzung fast ausschließlich mit der allsahrlich wi derk Vorlage des Deputirten Sir H. y, ö. . 5

hebung der Gesetze, betreffend ansteckende Krank—

heiten; dieselbe wurde mit 224 gegen 102 Stimmen verworfen.

In Chester wurde, wie die „A. A. C.“ mittheilt, vor

Kurzem ein Franziskaner⸗Klost ; marken, eroffh . ster, das erste seit der Refor⸗

Gleichzeitig ist daselbst soeben eine neue, der

h. Warburgh dedizirte katholische Kirche eingeweiht worden. Dem

„Chester Courant / Ordens die Stadt am nächsten Dienstag besuchen und zum

*

e

gehöriges

österreichische

achtposten an der Donau gänzlich

ach stattgefundenen Feldman vern

„Pol. Corr.“ wird von hier ge⸗ at 13,500 Stück Theiß⸗Bahn⸗

des Ausbaues der Kronstadt⸗

Linien Dem⸗

ungarischen

staatlichen Unternehmungen hofft ung der Legislative n erlangen, D

rthschaftliche

verspricht. Maßnahmen der Regierung be⸗

. . an Bord des eine Anstrengung zu machen, dieselben zu retten und nicht nur mien als den „Palmerston“ benachrichtigten, daß sie fo gehandelt, sond ie ses Schiff wirklich daran , J ) .

zufolge wird der General des Franziskaner ·

rsten Male in England seit der Reformation ein stapitel für

ie emu von Provinzials des Ordens in England ab⸗ alten.

In der vor Kurzem angeordneten amtlichen Untersuchung

über das Verhalten der Hafenbehörde von Do ver und bes Ka pitãns des Schleppdampfers „Palmerston“ anläßlich des Zusam⸗ menstoßes zwischen den Dampfern Strathelyde und „Fran⸗

onig. am 17. Februar a. E. hat Hr. Rother, der AÄdmira—=

litäts Registrator, welcher der Untersuchung präsidirte, jetzt sein Urtheil über die Angelegenheit gefällt. Ez beißt. den . zufolge, in demselben u. A. ö 3 k

„Wir ermangeln zu sehen, daß der Hafenmeister irgend etwas

that, was zu thun nicht seine Pflicht war. Nicht wissenk irgend welche Personen guf dem schwimmenden Wrack in den ch dies überhaupt zu dieser Zeit der Fall war, denken wir, daß er nicht be⸗ rechtigt war, die Franconia“ in dem Zustande, in welchem ste sich damals befand, während die Nacht hereinbrach und ein Rebel auf dem Wasser herrschte, zu verlassen, um sich nach dem Wrach zu begeben, und daß er eine weise Diskretion ausübte, indem er ihr voraug— selgelte, um sie nach einem sicheren Ankerplatz zu steuern. Hätte 6 9 ö aan g . sich g . schwimmenden Wrack be⸗ ! ranconia“ mit a in di ö . . en an Bord in dieser Nacht ortlichkeit aufgebürdet und si ĩ n . ant sich mit Recht dem schwersten Tadel üher das Veihalten Derjenigen abzugeben, bie sich an Bord der

Aktien angekauft, so daß sie jetzt, die von früher her in J 9 ö, zern Töilebl stü Kanz, aer wenn es

ihrem Besitze befindlichen 26,500 Aktien mitgerechnet, über die volle Hälft- des gesammten Aktienstandes der genannten Bahn verfügt und fich in der Direktion der Anstalt einen entscheiden⸗ Nun soll auch eine natianale Tarif⸗ Im Zufammenhange damit wird w befänden W ivenn Alles dies wahr ist, würden viele der bei dieser Gelegenheit verloren gegangenen Menschenleben ihrem Mißverhal⸗ . , sein. . ; rgend einer Meinung über diesen Punkt, da di i . ,, . 3 und . 3 n mn. nicht vertreten war. es, was wir zu sagen brauchen, ist, i Meinung kein Tadel auf fam aj , w n. astet.“

sich der Hafenmeister eine schwere Verant= Es ist nicht unsere Sache, irgend eine Meinung

esagt wurde, daß sie die unglück⸗ Rhe ehen ertrinken ließen, *

derselben Beistand zu leisten,

ährend sie selber sich in keiner unverzuͤglichen Gefahr zu scheitern

Wir enthalten uns aber des Ausdrucke ranconia“ in der n, ,,

ührer des „Palmerston?“

Aus der Capstadt wird unterm 25. Juni gemeldet: er gesetzgebende Rath hat mit einer Majorität . einer

Stimme dem Beschluß der Legislatnr beigepflichtet, welcher den Kolonial Sekretär ermächtigt, nach England K . mit dem Earl von Carnarvon üher die Schlichtung der Griqu a⸗ , ,, zu konferiren. Der Premier⸗Minister be⸗

ner Budgetrede die Finanzlage der Kolonie als

gedeihlich.

frage darüber richten, ob dasselbe gewillt sei, England in Dang

moralische Verpflichtung habe, sein Mögl

(W. T. B) Im Unterhause stellte gestern Gur⸗ ney den Antrag, die Regierung solle an Frankreich eine An⸗

auf Erfüllung der wegen der tür kischen Anleihe von eingegangenen Verpflichtungen seine Unterstützung bei der Pforte zu lelhen. Gladstone unterstützte den Antrag. Der Kanzler der Schatzkammer, Northeote, gab 9 daß England eine chstes zur Herbeiführung einer Erfüllung der Anleihe-⸗Verpflichtungen zu thun und sicherte diesbezügliche Vorstellungen an die Pforte und eine Verständi⸗ gung mit Frankreich zu. Der Antrag Gurney wurde in Folge dessen zurückgezogen. .

Die di lomatische Korrespondenz über die orien⸗ talischen Angelegenheiten wurde heute unter die Parla⸗ mentsmitglieder vertheilt. Dieselbe umfaßt auf 373 Seiten 544 Aktenstücke aus der Zeit vom 30. Januar bis zum 17. Juli e. inklustve der Korrespondenz betreffend die Seitens der türkischen Truppen in Bulgarien begangenen Grausamlkeiten. Die Schrift⸗ stücke schließen mit einer Bepesche des englischen Botschafters in Petersburg, Lord Loftus, vom 11. Juli, in welcher derselbe das befriedigende Resultat der Zusammenkunft der Kaiser von Oester⸗ reich und von Rußland in Reichstadt anzeigt.

22. Juli. (W. T. B.) Graf Derby hat am 29. v. M dem russischen Botschafter am hiesigen Hofe. Grafen Schuwa⸗ loff, eine Depesche in Antwort einer Mittheilung des Fürsten Gortschakoff zugehen lassen. Graf Derby erklärt in derselben, England theile durchaus den Wunsch Rußlands bezüglich des vollkommenen Einvernehmens der Mächte in der Behandlung der orientalischen Angelegenheiten. England erkenne eben so sehr wie Rußland die Wichtig- keit an, die Freiheiten der christlichen Bevölkerungen in der Türkei sicher zu stellen. Aber die englische Regierung könne die Infurrektion in Bosnien und in der Herzegowina nicht lediglich als einen Kampf ansehen, der gegen eine lokale Unterdrückung gerichtet sei. Vielmehr ginge aus den stattgehabten Ermittelungen hervor, daß der Aufstand für Zwecke genährt würde, welche einen allgemeinen politischen Charakter hätten. So lange dieser Zustand fortdauere, würden die Be⸗ strebungen der Mächte, Projekte einer besseren Verwaltung zu empfehlen, vergeblich sein. Man müsse die Jnsurrektion unter⸗ drücken und die Ordnung wieder herstellen, bevor man mit Nutzen über solche Projekte verhandeln könne. Die eng⸗ lische Regierung theile die Ansicht, daß die besten Heilmittel diesenigen sein würben, welche eine praktische Lösung der Schwierigkeiten ermöglichten, ohne daß dabei der territoriale status quo verändert würde. Derby erklärt ferner, es liege kein Grund vor, eine Ausrottung der Christen befürchten zu müssen, wenn die Insurrektion besiegt sei. Man müsse die serbische Re⸗ gierung darauf hinweisen, daß sie, falls sie eine Gebietsver⸗ größerung unter dem Vorwande slavischer Sympathien erlangen wolle, nicht erwarten dürfe, gegen die Folgen eines Mißlingens dieses Versuches und einer Niederlage geschützt zu sein.

Frankreich. Paris, 20. Juli. In der heutigen Senats⸗ sitzung erhielt zur Fortsetzung der Berathungen über die Vor⸗ lage des Unterrichts⸗Ministers Waddington wegen Ver⸗ leihung der Universitätsgrade zuerst Laboulaye das Wort. Derfelbe erklärte:

Er vertheidige die Unterrichtsfreiheit, weil er nicht wolle, daß gesagt werde, die Kaiholiken vertheidigen dieselbe allein, seine Ueber zeugung sei, daß der Gesetzentwurf des Unterrichts- Ministers weder freisinnig, noch politisch, noch billig sei, und er könne demselben deß⸗ halb nicht seine Stimme geben. ö

Der Unterrichts⸗Minister Waddington begann mit der Erklä— rung, er werde sich eng im Bereiche der Fragen halten, welche der Senat ins Auge zu fassen habe; denn die Erörterungen seien nahezu erschöpft. Der Unterrichts ·Minister erinneit an die Worte von Jules Simon, in welchen er gezeigt habe, welche Pflichten den Vertretern der liberalen Partei obliegen, und fügt hinzu, die Regierung würde ihre Pflicht nicht thun, wenn sie die vom Lande kundgegebenen Wünsche außer Acht lassen wollte. (Unterbrechung auf der Rechten) Er habe als Minister auf der Rednerbühne niemals Worte aus- gesprochen, welche seine Kollegen verletzen könnten; man könne nicht gemäßigter in den parlamentarischen Verhandlungen sein, als er. Wir haben gethan, was wir zu thun gezwungen sind. Wallon selbst würde gezwungen sein, so zu handeln, wie wir es thun. Der in Frage stehende Artikel ist seiner Zeit nur mit einer Mehrheit von 29 Stimmen anzenommen worden. Wir haben unt daran erinnert, daß die Franzosen ihrer Religion nach katholisch, in politischen Fragen aber Laien sind. Wir haben uns nicht durch einen Druck der Linken bestimmen lassen. Wir sind Be⸗ wahrer geblieben der alten französtschen Ueberlieferungen der Par— lamente und Regierungen. Wenn meine Gegner eine Regierung nach ihrer Wahl hätten, so würden ste dieselbe Forderung aufstellen, wie ich sie jetzt stelle. Bei meinem Eintritt ins Kabinet erklärte ich mich für die Aufrechthaltung der Frei heit des Unterrichtz; aber mit der gegenwärtigen Aenderung. Es kann also von keinem Druck die Rede sein, den die Linke auf mich ausgeübt, sondern das war mein Programm von Anfang an. Waddington deutet auf das Verhalten mehrerer Bischöfe hin und fügt binzu: Man sagt, die Regierung wolle die Bischöfe aus den Universitätsräthen vertreiben, aber man wird sehen, daß die Regierung die Rechte der Kirche zu vertheidigen wissen wird.“ (Marquis de Franelieu: ‚Wenn Sie nicht mehr an der Gewalt sind!“ Lärm.) Waddington fährt fort und sagt, daß viele Bischöfe diese Uebertrei⸗ bungen bedauern; er beleuchtet dann die Frage wegen der gemischten Jurys und beweist, daß es schwierig sei, unter den Professoren der freien Universitäten Examinatoren zu finden; der Staat könne seinen offiziellen Stempel nicht auf die Produkte von Universitäten setzen, auf welche er keine Einwirkung hat. Die Rechte des Staates seien unveräußerlich, und es gäbe keine Proskription gegen den Staat. Die in Frage stehenden Artikel seien in der Aufregung votirt worden. Es könne nicht die Meinung des Herrn Labonlaye sein, daß der Staat jemals sein Kellationsrecht aufgeben könne. Ein anderes Prinzip annehmen, würde ein Umfturz der Gesellschaft sein. Die freien Universitäten würden bei der Regierung Schutz und Wohlwollen finden, so lange sie in den Schranken des Gesetzes bleiben. Der Minister hofft, daß der Senat durch die Annahme des Gesetzes eine Ursache immer wiederkehrender Schwierigkeiten beseitigen und dem Wunsche nach Be⸗ ruhigung entsprechen werde, von welchem die Regierung be⸗ . ei. Der Herzog von Broglie nimmt dann das Wort. Der Hauptgrund fuͤr das . sei, daß in die Deputirtenkammer Eine neue Majorität eingetreten fei; es sei dies aber kein Grund für den. Senat, welcher die einzige dauernde Institutien sei, 36. Fern, noch bleibe. Der Senat müsse gegen die Uebereilungen der Pollsströmung reagiren ünd den Gesetzen Dauer sichern, damit sie die Prüfung durch die Zeit bestehen können. Die Regierung möge nicht den ersten Schritk ihun, zu welchem man fie veranlaffen wolle, man würde später noch weitere Schritte verlangen. Dann werde man Widerstand, seisten müffen, und zwar Überrelzten Leiden. schaften gegenüber. Die Berathung wurde demnächst auf morgen

vertagt.

= Der vom Kriegs-Minister ernannte Untersuchungs⸗ Ausschuß über die Vorgänge bei den Prüfungen für die polytechnische Schule hat jetzt ihre Arbelten beendet, nach⸗ dem sie, wie das „Journal de Debats“ sagt, siebzig Zeugen

Saint Louis, Costa, welcher erklärt hatte, daß das Geheimniß der den Kandidaten zu gebenden Aufgaben verrathen worden sei. Der Berichterstatter, Prof. Bertrand, vom Institut, hat seinen Bericht dem Kriegs⸗Minister eingereicht.

22. Juli. (W. T. B.) Das „Journal officiel“ ver⸗ öffentlicht ein Dekret, durch welches der bisherige fran zösische Gesandte in Rom, Marquis de Noailles, zum Bot⸗ schafter ernannt wird.

Versailles, 21. Juli. (W. T. B.) Der Senat hat heute den Gesetzentwurf, betreffend die Verleihung der akademischen Grade mit 144 gegen 139 Stimmen abgelehnt, nachdem der Justizminister Dufaure noch für denselben gesprochen hatte, und sich sodann bis zum nächsten Dienstag vertagt.

Italien. Rom, 19. Juli. Während die Zeitungen die verschiedensten Kommentare zu den letzten im Senat vor⸗ gekommenen Scenen bringen und über die Absichten der Regie⸗ rung allerlei Gerüchte verbreiten, erklärt das „Diritto“: Wir halten es nicht der Mühe werth, alle Gerüchte über die Ah⸗ sichten der Regierung zu widerlegen. Darüber kann man aber vollkommen beruhigt sein, daß die Regierung sich bei ihren Ent⸗ schließungen von dem größten Respekte für die konstitutionellen Gebräuche und Gewohnheiten leiten lassen wird.

Die mit der Antwort auf die Frage der spanischen Bischöfe, ob sie den Eid auf die neue Verfassung schwö⸗ ren sollen, betraute Kardinals⸗Kongregation hat gestern Vormittag bejahend geantwortet.

Türkei. Konstantinopel, 21. Juli. (W. T. B.) Die tür⸗ kische Regierung erläßt folgende Bekanntmachung: Die Journale beschuldigen mit Unrecht die in Bulgarien ftehenden nicht zur regulären Armee gehörigen Freiwilligen der Räu⸗ berei, der Grausamkeit, selbst des Mordes. Diese Freiwilligen sind selbst Einwohner der Provinz Bulgarien und sind bewaffnet und auf den Schauplatz der Insurrektion geführt worden, um ihre Familien und ihr Besitzthum, welches durch die Aufstän⸗ dischen bedroht ist, zu vertheidigen, mit der Aussicht, daß die türkische Regierung sie durch hinreichend zahlreiche Truppenmacht unterstützen werde, um den Aufstand zu ersticken. Es ist richtig, daß diese Freiwilligen zu mißbilligende Handlungen begangen haben, dennoch aber ist es klar, daß die Berichte darüber stark über⸗ trieben sind. Nichtsdestoweniger waren die Muhamedaner zu in Ver⸗ zweiflung begangenen Handlungen dadurch getrieben worden, daß fie bei den Hauptführern der Aufständischen schriftliche Auffor⸗ derungen der verschiedenen Comités des Aufstandes zur all⸗ gemeinen Massakrirung der Muhamedaner und zur Zerstörung von Adrianopel, von Philippopel und von Tatar⸗Bazardsijik auffanden. Diese Schriftstücke, sowie alle sonstigen Dokumente über diesen unglücklichen Aufstand sollen demnächst veröffentlicht werden. Der Minister Kiany Pascha, ein strenger und energischer Mann, ist nach Bulgarien abgesandt und mit Voll— macht versehen worden, die dortigen Zustände zu untersuchen.

22. Juli. (W. T. B.) Nach einer offiziellen Mitthei⸗ lung haben sich hierselbst 6000 Freiwillige für die Armee einschreiben lassen. Die Regierung hält diese Zahl für ge⸗ nügend und nimmt keine weiteren Anmeldungen an.

Vom Kriegsschauplatze liegen folgende De⸗

peschen vor: Konstantinopel, 21. Juli. (W. T. B.) Der Regie⸗

rung ist folgende Meldung vom Kriegsschauplatze zugegan⸗ gen: Gestern haben 7 Bataillone Infanterie mit 2090 Mi—⸗ lizen unter dem Oberbefehl der Brigade Generale Djelaleddin Pascha und Zily Pascha die serbischen Truppen in den Um⸗ gebungen von Jelina (Belina?, angegriffen. Der Feind wurde vollkommen geschlagen und überließ den tuͤrkischen Truppen seine Verschanzungen und 4 Kanonen. Die Serben zogen sich auf die Insel Attineja zurück, wo sie dem Feuer der türkischen Arꝛillerie ausgesetzt sind

Konstantinopel, 22. Juli. (W. T. B.) Wie aus Wid din hierher gemeldet wird, haben die Türken bei Novo selo ein serbisches Corps geschlagen und demselben beträchtliche Ver⸗ luste beigebracht.

Belgrad, 21. Juli. (W. T. B.) Der Regierung ist folgende Meldung vom Kriegsschauplatze zugegangen: Die in Beljina verschanzten Türken 6 gestern mit 10 Bataillonen regulärer Trupyen und einem Baschibozuk⸗Corps die serbischen Linien angegriffen, um die unter Ranko Alimpies stehende Armee auf die andere Seite der Drina zu werfen. Der Angriff wurde nach einem sechsstündigen Kampfe glänzend abgewiesen und die Tärken unter großen Verlusten bis Beljina verfolgt, wo ein Platzregen die Verfolgung unterbrach. Gefangene Tuͤr⸗ ken geben an, daß sie von Travnik gekommen seien. Vor⸗ gestern haben die Türken die serbische Abtheilung unter dem Oberst Ussun Mirkovie in Gramada (östlich von Alexinatz) angegriffen. Der Kampf dauerte 103 Stunden, blieb jedoch un⸗ entschieden. Gestern haben die Türken mit von Pirot heran⸗ gezogenen Verstärkungen den Angriff erneuert, wurden aber zurückgeschlagen. ;

Ueber die Lage auf dem Kriegsschauplatze ent⸗ nehmen wir Artikeln der „Presse“ und der „N. fr. Presse“ vom 21. bezw. 20. Juli Folgendes:

Fast drei Wochen sind schon seit der Eröffnung der Feindselig⸗ keiten vergangen und noch nirgends ist ein Schlag mit entscheidender Initiative erfolgt, auf keiner Seite wurden die mehr oder weniger konstatirten Siege ausgenützt. Allenthalben werden nach mehrtägigen Ruhepausen „Schlachten“ geliefert, welche sich nachträglich zumeist als unentschiedene Vorposten, oder Rekognoszirungsgefechte heraus- stellen. Und merkwürdigerweise verhalten sich gerade jene Heerestheile, welche vor allen anderen zu einer einschneidenden Aktion berufen wä— ren, am ruhigsten. Von Alexinatz und Babina-Glava einer⸗ und Nisch andererseits wird seit mehr als vierzehn Tagen kein Kanonen Kuß gemeldet. Noch geheimnißvoller nimmt sich die Thätigkeit der Insurgenten in Bosnien und Bulgarien aus. Die Banden in der Herzegowina haben sich wenigstens mit den m , ver⸗· bunden und führten bisher gegen die schwachen türkischen Besatzungen von Klek, Trebinje, Gaczko und Nevesinje einen überraschend erfolg. reichen Spezialfeldzug. Es wurde zwar mehrfach gemeldet, daß die serbische Dring Armee bosnische Insurgenten an . gezogen hahe, allein man hört nichts davon, daß dadurch die Pesitionen Salih Zety Paschas bei Bjelina und Zwornik etwas an Sicherheit einge— büßt hätten. Jedenfalls scheinen die Verstärkungen des Alimpies lediglich aus den Kreisen von Tusla und Maglaj gekommen zu sein.

Auch die Jusurgenten in Bulgarien scheinen weit begieriger auf die erste serbische Entscheidungsschlacht als auf eine selbftändige Aktion. Weder Leschsanin noch Tschernajeff scheint die mehrfach ver. sicherte Insurgirung in den Paschaliken von Nisch und Widdin ge— lungen zu sein. Kb und zu hört man von einem Kampfe des Bandenführers Botoff in der Stara⸗Plgnina, dann wieder von einem Scharmützel zwischen Insurgenten und Baschi⸗Bozuks anderswo, aber im Allgemeinen scheinen sich auch die bulgarischen Freischärler in ge— sicherten Schlupfwinkeln aufzuhalten.

varosch, und ein Telegramm aus Konstantinopel brachte die Mel dung von einem Kampfe bei Halve Aoli und Ghemiy, wo die Serben unterlegen sein sollen. Wenn diese Namen jedoch nicht die tele⸗ graphischen Verstümmlungen von Haivadschi und Grahova sind, so fehlt bis jetzt jeder Aufschluß über die Situation dieses türkischen Sieges. Die türkischen Streitkräfte sind jetzt derart aufgestellt. daß drei Corps in der Nähe von Novibazar, Nisch und Belgradjik zum Einmarsche in Serbien massirt erscheinen. Es stehen nämlich an regulären Truppen unter Mehemed Ali Pascha bei Novi⸗ Bazgr 45 Bataillone oder 32.000 Mann, unter Abdul Kerim Pascha bei Nisch 57 Batailloue oder 40 000 Mann und unter Og⸗ man Pascha gegenüber von Zajear bei Iwor 25 Bataillone oder 18.900 Mann. Da dieses letztere Armee Corps von Belgradjik aus in Serbien einrücken soll, so dürfte dasselbe im Momente des Ope⸗ rationsbeginnes von Iwor über Belguradjik und den St. Nikolajapaß an die Südostede Serbiens postirt werden, um von hier aus gleich⸗ zeitig mit den Corps von Hafiz und Sule man Pascha, welche unter Abdul Kerims Oberbefehl stehen, konzentrisch gegen die serbische Grenze vorzurücken. Die Armee, welche hier zur Verwendung käme, würde nach Vereinigung Osman Paschas mit den Nischer Corpz allein an regulären Infanterie Truppen 60,900 Mann zählen. Der Rückzug Tschernajeffs von der Babina Glava, wel⸗ cher bereits wiederholt von Konstantinopel gemeldet wurde, wird nun auch, wie Nemzeti Hirlap mittheilt, durch ein verläßliches Bukarester Telegramm bestätigt. Die serbische Südarmee dürfte somit heute nicht mehr von türkischem Gebiete inne haben, als den gegen Alcksi⸗ nac vorspringenden Zwickel zwischen der Topolnica (einem rechtsseiti- en Nebenfluß der bulggrischen Morawa) und der serbischen Grenze. 6 wäre in diesem Fall auch nicht unmöglich, daß Tschernajeff an diesem Flusse einem Angriff Abdul Kerims zu begegnen suchen werde. Ein Privat⸗-Telegramm der „Pr.“ bringt folgendes offizielle Bulletin über die Kämpfe bei Novavarosch.

Dasselbe lautet:

„Semlin, 18. Juli. Die Ahtheilung de' Aichimandriten Dutschitsch überschritt am 7. Juli den Uwatz⸗Bach und trat auf tär⸗ kisches Gebiet. In Folge anhaltender Regen erschwerte der hohe Wasserstand des Uwatz den Uebergang. Nach vielen vergeblichen Uebergangs versuchen wurde bei Rastotzn, oberhalb Koking Brod, ein günstiger Punkt gefunden, und um 3 Uhr stand Dutschitsch auf tür—⸗ kischem Boden. Nach einer kurzen Rast ward der Vormarsch gegen Novavarosch fortgesetzt, und Abends 7 Uhr wurden die An—⸗ höhen vor dieser Stadt erreicht. Nachdem Archimandrit Dutschitsch die türkischen Vorposten vertrieben hatte, ward sofort die Mörserbatterie postirt. Die Türken begannen das Feuer, wir erwiderten ununter⸗ brochen dasselbe aus unseren guten Posttionen bis 2 Uhr Nachts, ohne erhebliche Verluste zu erleiden. Am nächsten Morgen ergriffen wir die Offenstve mit solcher Hestigkeit, daß die Türken ihre Schanzen verließen, welche dann von uns besetzt wurden. Die Türken zogen sich in drei Kolonnen auf ihre stärkeren Verschanzun—= gen zurück und begannen von Novaparosch aus ein heftiges Kanonenfeuer. Unsere kleinen, aber gut postirten Batterien erwiderten kräftig dieses Feuer und fügten dem Feinde viel Schaden zu. Am nächsten Nachmittag zogen die Türken namhafte Veistärkungen aus Kladaiza, , . und Kolatina an sich. Unsere Truppen wurden aber hierdurch nicht entmuthigt, sondern hielten im Kampfe bis 2 Uhr Nachts aus und behaupteten die eroberten Posi⸗ tionen. Am 9. Juli ward im Krieggrath beschlossen, die vordersten kleinen eisgenommenen Verschanzungen zu verlafsen und mit der in Sjenischte zurückgelassenen Abtheilung gegen Novavarosch zu operiren. Diese ruͤckte gegen Radoting vor und bezog die von den Türken gar bald ver⸗ lassenen Schanzen. Diese Diversion überraschte den Feind in solchem Maße, daß die Nizams ihre Positionen bei Rutoschine, Kameniza, Planina, Tikva, Brda, Wranjanin und Teferin verlassen mußten. Wir er—= Teuteten viel Vieh und Proviant. Bei Novavarosch hatten wir 8 Todte, 32 Verwuadete. Ober⸗Lieutenant Theodor Jovanowitsch und der Kommandant Dutschitsch wurden an der Hand verwundet. Die Türken hatten 96 Todte, 120 Verwundete. Wir befinden uns auf türkischem Boden und belagern Novavarosch.“

Einer Korrespondenz der „Presse' aus Belgrad vom 17. Juli entnehmen wir Folgendes:

„Die beiden leitenden Persöͤnlichkeiten des serbischen Kabinets sind Risticz und Milojkoviegs. Sie vertreten die eigentliche politische Richtung des Ministeriums, während die anderen Minister fast aus⸗ schließlich Fach⸗Minister sind. Der Minister⸗Präsident Stephan Mi⸗ hajlovics, ein 70 jähriger Mann, nimmt keinen so bestimmenden Ein fluß auf die Politik des Landes wie die beiden Erstgenannten, Leber er ist einer der angesehensten Männer des Landes und genießt besonders beim Landvolk großes Vertrauen. An Arbeitsamkeit lassen es die Minisser hier nicht fehlen: Jeden Tag Früh und Abends Konferenzen, und vor und nach den Konferenzen Spezial Arbeiten. Der Kriegs ⸗Minister Nikolies ist um 7 Uhr Morgens schon im Amte und um 10 Uhr Nachts kann man ihn roch in seinem Bureau treffen. Die Minister sind zumeist junge Männer im Alter von 35 bis 45 Jahren, mehrere haben Studien im Autlande gemacht, einige den Verwaltungsdienst von Grund aus kennen gelernt.

Milojkovich gab dem Korrespondenten folgende Aufklärung: „Serbiens Befrejung von ürkischer Herrschaft ist nech kaum ein volles Menschenalter in Wirklichkeit übergegangen. Unter türkischer Gewalt gab es im Lande keine Schulen, keine Bildungsstätten, keine Lehre. Die alten Heerführer konnten weder lesen noch schreiben. Ihre Macht, ihr Ansehen war ihre Per= sönlichkeit allein. Der Fürst, die Senatoren, sie hatten keinen Unter⸗ richt genossen und selbst im j'tzigen Senat dürfte Mancher noch sein, der eben zu den Alten gehört. Will man aber kulturellen Fortschritt haben, so muß man zu den Jungen greifen, doch bitte ich, die; Wort nicht mit Omladinisten zu verwechseln. Wir sind keine Omladinisten!“ Das Thema wendete sich der bosnischen Frage zu. Der Minister sah in dem Anschluß Bosnienz an Serbien eine Nothwendigkeit, nicht bloz zur Befreiung der Christen von türkischer Herrschaft, sondern zum Zwecke, dies gesegnete Land als neues Glied in die Kette europätlscher Kulturstaaten einzuführen. Die Verbreitung abend⸗ ländischer Kultur nach dem Osten sei eine Hauptaufgabe des 19. Jahrhunderts, und diese Mission zu erfüllen, sollten alle Mittel aufgewendet werden. Schritt vor Schritt müsse die Entwicklung er⸗ folgen, denn es gelte nicht erwerben, sondern bilden, und dies erforderte lange Zeit. Wie viel hat das befreite Serbien noch nachzuholen, wir sind ja das jungste Kind im europäischen Staatenleben.

Was man vom Krieg erfährt, ist relativ wenig. Die Armeen organisiren ihre Verstärkungen, die theils durch Insurrektion lle theils durch das zweite Aufgebot gebildet werden. Die täglichen Vor postengefechte sind ohne Bedeutung und haben höchstens den Zweck, die Wachsamkeit der Mannschaft rege zu halten. .

Dh die resignirte Stimmung in Belgrad, bei dem Fehlen jeder direkten ausführlichen Rachricht vom Kriege und feder Art von Verlust⸗ listen, lange anhalten und nicht einer erregteren Haltung der Be⸗ völkerung Platz machen wird, kann der Korrespondent weder be= haupten, noch verneinen. Daß sich aber der Bevölkerung eine tiefe Ünrühe zu bemächtigen schelnt, laffe sich doch nicht in Abrede stellen.

Dem „Standard“ wird aus Belgrad vom 19. Juli

telegraphirt, daß der serbische Ninister des Innern am vor⸗ hergehenden Abend eine Deputation Belgrader Bürger em⸗ pfangen habe, welche verlangten, daß wahrheits getreue Berichte über Namen und Zahl der getödteten und verwundeten Serben und über die Vorgänge auf dem Kriegsschauplatze veröffentlicht wür⸗ den. Die friedliebende konservative Partei werde bald populär werden. Einige derselben angehörige Deputirte bereiteten eine Erklärung vor, daß die Skupschtina niemals den Krieg beschlossen habe und daß deshalb Fürst Milan und das Ministerium kein Recht zur Kriegserklärung besessen hätten.

Aus Rustschuk, 15. Juli, wird der „Pol. Corr.“ ge⸗

Die neuesten Nachrichten vom Kriegsschauplatze melden nur die

vernommen, unter diesen noch zuletzt den Zögling des Lyeeums

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Fortsetzung der Angriffe deg Archimandiiten Ducie bei Nova⸗

meldet:

1 —᷑ .