1876 / 172 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 24 Jul 1876 18:00:01 GMT) scan diff

konzentrirt, schließe sich in der Form vollständig an das bis⸗ her geltende Gesetz an, doch war diesmal für eine genaue Uebereinflimmung zwischen dem oͤsterreichischen und dem ungarischen¶ Texte Sorge getragen. Auch die angekün⸗ digten Gesetzentwürfe über die Reform der Zucker⸗ und Spiritussteuer find vollendet, und nahezu ebenso weit ist ein Gesetzentwurf über die Petroleumsteuer fertiggestellt. Der ein⸗ zige noch in Schwebe befindliche Punkt ist bekanntlich die Bank⸗ frage, bezüglich deren die Verhandlungen mit dem dritten ent⸗ scheidenden Faktor, der Nationalbank, noch ausstehen. Es sei indessen nicht richtig, daß diese Verhandlungen, wie von mehreren Seiten gemeldet wurde, erst im September beginnen werden; der Irrtchum dürfte dadurch entstanden sein, daß um diese Zeit die Transaktionen mit der Gesellschaft des Oesterreichisch⸗ ungari⸗ schen Lloyd in Betreff der Neugestaltung hes Verhältnisses des Staates zu dieser Gesellschaft anfangen sollen. Pest, 21. Juli. Der ‚Presse“ wird von hier geschrieben: Bekanntlich spielt bei den Berechnungen, auf welche Finanz Mi⸗ nister Szell seinen Plan bezüglich der Beseitigung des Defizits gebaut, die Annahme eine hervorragende Rolle, daß die Steuern fortan genau den thatsãchlichen Verhältnissen entsprechend bemessen und pünktlich eingehoben werden Auch legt der Minister aus diesem Grunde besonderes Gewicht auf das Institut der Steuer⸗Inspektoren, welches der reorga⸗ NRisirten Munizipalverwaltung eingefügt wurde. Nun hat der⸗ selbe eine umfassende Instruktion für die Steuer Inspektoren er⸗ lassen, mit deren Veröffentlichung das hiesige Amtsblatt heute beginnt. Gleichzeitig hat der Mnister Rundschreiben einerseits an saͤmmtliche Juris diktionen und andererseits an sämmtliche Steuer⸗Inspektoren, Finanz⸗Direltionen und Steuerämter ge⸗ richtet, in welchen er die ersteren auffordert, durch ihre Organe die Steuer⸗Inspektoren energisch zu unterstützen und den letzteren aufträgt, in Anbetracht der hochwichtigen Aufgabe, welche den Steuer. Inspektoren zufällt, das betreffende Gesetz und die oben⸗ erwähnte Instruktion bis ins kleinste Detail sorgfaͤltig zu studiren und fodann gewissenhaft ihres Amtes zu walten.

Belgien. Brüssel, 22. Juli. (W. T. B.) Der König und die Königin von Griechenland find heute von Lon⸗ don hier eingetroffen.

Großbritannien und Irland. London, 22. Juli. Prinz Hassan, der Sohn des Khedive, ist wieder nach Aegyp⸗ ten abgereist.

Im Oberhause erklärte Lord Derby dem Lord Granville. Gr habe innerhalb der letzten beiden Stun⸗ den Mittheilungen bezüglich der Auslieferungsfrage erhalten, welche sich nicht zur sofortigen Veröffentlichung eigneten, von deren Inhalte er aber den Lord Granville unterrichtet habe. Der Charakter dieser Nachrichten habe ihn nur übtrzeugt, daß das Staatsinteresse durch eine un⸗ mittelbare Erörterung der Auslieferungsfrage gefährdet werden fönne und frage er deshalb, ob Lord Granville seine Interpella⸗ tion auf einige Tage vers chieben wolle. Lord Granville entgegnete, er wolle un er diefen Umständen seine Interpellation bis auf Montag hinausschieben.

Im Unterhause entgegnet auf eine Anfrage Mr. A. Gordons der Kriegs-Minister Gathorne Hardy, daß im Verhältnisse der Königin zur Armee durch die am 8. Juli erfolgte Aufführung der ersteren in der Offiziersliste keine Veränderung eingetreten sei.

Die „Korrespondenz be züglich der tür kischen Angelegenheiten und des Aufstandes in Bosnien und der Herzegowina“ ist am 21. Juli dem Parlamente

La-.

YF orgelegt orden! Den Inhalt bilden 544 Schriftstücke, die . 3

76 Folioseiten einnehmen. Das erste Schriftstück ist datirt vom 30. Januar d. J., das letzte, ebenso wie das erste, ein Bericht des britischen Botschafters in Jonstantinopel, Sir H. Elliot, vom 17. Juli. Der gegebene Stoff zerfaͤllt durch die infolge der Entthronung des vorigen Sultans und die gleich⸗ zeitige Rücknahme des Berliner Memorandums eingetretene Wendung in der orientalischen Frage in zwei Abtheilungen,

au deren erstere, umfangreichere, etwa 40 Schriftstücke und 3 des us 3FJaumes umfaßt.

Die „E. C. giebt folgende kurze Uebersicht des Inhalts: Bereits am 5. Februar berichtete der englische Konsul in Belgrad,

mi. Mr. White, daß Serbien sich für den Frühling zum Kriege vorbereite. . 7J. Februar giebt dann Sir H. Elliot, der englische Botschafter

in Konstantinopel, Aufklärung darüber, daß Serbiens Ziel nicht die vorgebliche, auf humanen Gesühlen beruhende Befreiung der Rajahs, sondern einzig nationale Vergrößerung sei. Fürst Milan habe kühn eingestanden, er würde der Pforte Krieg erklären, sobald Montenegro einige der aufständischen Grenzdistrilte abgetreten erhalte, oder, wenn Desterreich einen Theil Bosniens besetze, ebenso werde er sich auch Der Verleihung der Autonomie und Fer Einsetzung eines christlichen Gouverneurs in den aufg e f Provinzen widerletzen. Am 14. Fe⸗ bruar berichtet der otschafter über die Begünstignng der Insurgenten durch den russischen Konsul in Ragusa, und am 2. der Konsul White, daß die Friedensermahnaugen des russischen Kaisers in Belgrad kein Gehör sefunden. Am 29. meldet dann Lord Loftus, englischer Botschafter in St. Peters⸗ burg, daß Fürst Gortschakoff über das Benehmen des Consulg sich enischuldigend ausgesprochen. Am 20. Februgr räth Sir H. Elliot zur Abtreturg einiger Gebietstheile (Hafen Spitz an Montenegro, um dessen Anerkennung der Oberhoheit der Pforte zu erzielen. Zu⸗ gleich wird über den steigenden Einfluß des Fürsten Nikita in Ser⸗ bien berichtet, und daß Serbien in Folge der Abtretungsgerüchte eine kühnere Halturg annehme, Der Gandte in Wien berichtet, daß die Bemühungen der öͤsterreichischen Rezierung, den Zuzug von Frei schaaren aus ihrem Gebiete zu hindern, vergeblich seien am 235. März derselbe, Graf Andrassy glaube nicht an die Möglichkeit, Fürst Nikiha durch einigen Lander werb zur Unterwerfung unter die Pforte zu bewegen. Um selbe Zeit tritt, belgrader Consularberich ten zufolge, die Neben buhllerschaft zwischen Serbien und Montenegro stärker hetyor. Am 20. April Lord. Loftus: Fürst Gortschakaff und ihm sich äctommobirend Andrassy, sähen die Zeit für Unterhandlungen als vergangen au. Am 26. Apꝛil meldet derselbe, Furft Gorischakoff traue 'der Türkei nicht die Fähigkeit zu, das versprochene Reformwerk auszuführen, ferner bemerkt er, daß sich Differenzen zwischen Ten österreichischen und russtschen Anschauungen heraus stellten. Anfangs Mai kommen dann die Berichte über wachsenden Fana—= tis mus Ter Mufelmärner und der Konsulnmord in. Salonichi. Pom 5§. Mai siegt aus Konstantinopel eine Depesche Sir H. Elliotz vor, in welcher es nach Erwähnung, der beunruhigenden Hal tung der Musel männer wörtlich heißt: „Meine Kollegen glauken, daß die Gegenwart von Kriegsschiffen in Besika⸗Bai ein Schutz für die hiesigen Chriflen sein würde und ihnen Vertrauen einflößen dürfte. h stirnulee vollkommen mit ihnen überein, und da, un ser Gäeschwader nun sich in Jaffa befladet, hade ich an Mr. Eldridge wie folgt telegraphirt: „Benachrichtigen Sie, Admiral Drummond, daß seine baldige Gegenwart hier sehr nätzlich sein könnte, und daß ich erfreut sein würde, wenn er das Geschwader nach Besika⸗Bai bringen wollte. Eine Reihe. dann folgender Schriftflücke bezieht sich auf die weitere Ausführung der Fiottenversegung. Darauf folgen die auf die ttt ung des Berliner Memerandums hezüglichen Schrift⸗ stüke. Am 13. Mai giFebt Lord O. Russell Bericht über die Zu⸗

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sammenkunft der drei Kanzler und der Botschafter der drei West⸗ mächte in Berlin. Zugleich folgen Depeschen Elliots über die steigende Unzufriedenheit der Türken mit dem Sultan (J. Mai) und über den Beginn der bulgarischen Infurrektion (4. Mai). .

Aut den späteren Depeschen der zweiten Abtheilung hebt die G. E. die folgenden beiden heraus. Am J10. Jani (Dep. Nr. 402) schreibt Derby an Lord Odo Russel folgendes: .

„Der deutsche Botschafter unterhielt sich diesen Nachmittag mit mir äber den gegenwärtigen Stand der Angelegenheiten in der Türkei. Ich sagte, daß meine Sprache zu Jedermann die gewesen sei, daß wir verpflichtet seien, der nenen Verwaltung in Konstantinopel einige Zeit zum Aufathmen zu gönnen und die Ergebnisse der Anstrengungen abzu warten, welche sie nunmehr mache, um ein Arrangement für die Beruhigung der aufständischen Bezirke zu Stande zu bringen. Die ßetheiligten Regierungen möchten es für richtig halten, einzeln ihre individuelle Hoffnung auszudrücken, daß der Sultan in Bewilligung u n Zugeständnisse an seine unzufriedenen Unterthanen oO weit gehen sollte als er könne. Aber ich sei der Ansicht, daß es sehr gerathen sei;. daß wir uns fũr den Augenblick von allem fern hielten, was die Natur einer gemeinschaft⸗ lichen Handlung oder eines gemeinschaftlichen Rathschlages hätte und zwar besonders aus dem Grunde, weil ein Anzeichen oder eine Aus⸗ ficht auf eine solche Einmischung an und für sich aller Wahrschein⸗ lichkeit nach genügen würde, die Verwerfung der den Aufständischen angebotenen Bevpirgungen, wie diese auch immer beschaffen sein möchten, durch die Aufständischen sicher zu machen. Des Weiteren sagte ich, daß nun, wo meines Wissens die in Berlin aufgestellten Vorschlãge in Folge der veränderten Lage der Angelegenheiten aufgegeben seien, ich nicht länger einen Grund säzhe, weshalb die sechs Mächte nicht wiederum im Verfolg ihrer Attion zufammen gehen sollten. Graf Münster sagte, daß seiner Regierung von verschiedenen Seiten, be⸗ sondeiz von Frankieich, Vorschläge zu einer. Konferenz zugeganzen seien. Ich erwiderte, daß ahnliche Vorschlãge auch uns zu⸗ gegangen seien. Während ich im Prinzip kein Hinderniß gegen die Idee einer Konferenz sähe, glaubte ich aher nicht, daß irgend ein Praktischer Vortheil in folcher Konferenz liegen würde, wenn nicht (ine vorhergehende Verständigung über die allgemeinen Umrisse des auf der Konferenz zu diskutirenden Planes erreicht wäre. Graf Münster entgegnete mir darauf, ö. dies auch die Ansicht des Fürsten Bismarck über diese Angelegenheit sei. Ich bin ac. Derby.“

Am 14. Juni (Depesche Nr. 427) schreibt Derby an Lord A. Loftus: „Im Verlaufe einer langen und interessanten Unterhaltung, welche ich am 12. d. mit Tem ruffischen Botschafter pflegte, drückte dieser sein Bedauern aus über das allgemeine Mißtrauen, welches in England in Bezug auf die Pläne seiner Regierung zu herrschen scheine. Er dächte so sagte er der Charakter, die Antecedentien des Kaisers seien eine hinreichende Gewähr seiner friedlichen Abstchten. Hierauf versicherte ich Sr. Excellenz, wir zweiftlten nicht und hätten

nie gezweifelt an dem Wunsche des Kaisers, den Frieden aufrecht

zu erhalten. Er sei sehr wohl dafür bekannt, daß er im Prinzip diner kriegerischen Politik abgeneigt sei, welche überdies im gegen⸗ wärligen Augenblick offenbar den Interessen Rußlands zuwiderlaufe, aber sch erinnerle Se. Exc, daran, daß Sprache und Haltung russi · scher Agenten nicht immer in Uebereinstimmang mit dem gewesen sei, was, wie ich nicht zweifeln könne, die Fatention der Regierung sei

und daß die in Rußland allgemein für di' aufständische Bevölkerung

der Türkei gehegte Sympathie eine notorische Sache sei. Diese Um⸗ stände seien an und für sich ausreichend, irgend welche Ausdrücke von Verdacht oder Mißtrauen zu erklären, welche in der Presse oder in öffentlichen Reden zum Voͤrschein gekommen sein möchten Diese Auadrücke das müsse ich bemerken seien von Ihrer Majestät Re⸗ gierung nie gebraucht oder gebilligt worden. Mit Vergnügen so fügte ich hinzu ergriffe ich die Gelegenheit, die Wichtigkeit des dem euro⸗ päischen Frieden geleisteten Dienftes anzuerkennen, welcher in der kürzlich von dem Kaiser an ben Fürft n von Serhien gerichteten Warnung liege, die den nenesten uns zu zegangenen Berichten nach ihren Zweck erreicht zu haben scheine. In. Erwiderung einer ferneren Rachfrage des Grafen n, sagte ich, es sei nicht ein Theil der Politik Englands, eine ssolirte Stellung in Bezug auf die orientalischen Angelegenheiten einzunehmen, wie in Wirklichkeit unsere Haltung während der letzten Mongte dieses bewiesen habe. Ihrer Majestät Regierung habe der Note des Geafen An drassy ihre Unterstützung geliehen, ohne jemals sanguinisch in Bezug auf die von der Rote zu erwartenden Folgen zu sein, Sir hätte von der in dem Berliner Memorandum angegebenen Politik sich abweichend verhalten aus Gründen, welche sie zur Zeit freimüthig kundgegeben habe und welche fie noch jetzt für zutreffend halte. Eg erhelle nun, daß eine Aktion auf den Grund dieses Schriftstücks auf unbestimmte Zeit vertagt sei und so fern ich blicken könne sei gegen- wärtig keine Üürsache für eine Differenz zwischen J. M. Regierung und ben andern Mächten vorhanden. Alle stimmten darin überein, daß dem neuen Sultan Zeit gegeben werden solle, seine Politik zu über⸗ legen und mit den Aufstaͤndischen direkte Unterhandlungen zu pflegen. Der Erfolg oder das Fehlschlagen der diesen seinerseits zu machenden Eröffnungen sei abzuwarten und so lange dieses ungewiß bleibe, könne nicht wohl über fernere Schritte Entscheidung getroffen werden. Gꝛaf Schouwaloff zeigte keine abweichende, Meinung bezüglich der obigen Bemerkungzen, aber er sagte, es sei wünschenswerth zu wissen, malche Wung der Schwierigkeit England ergriffen zu sehen wünsche was die Absicht und der Zweck der britischen Politik sei. Bis diefes feiner Regierung bekannt werde, sei eine vereinte Aktion unmöglich, wie sehr auch die anderen Mãchte diese wünschen. Ich entgegnete, daß, angenemmen, die nunmehr zwischen der Pferte id den Infurgenten im Fortschreiten begriffenen Unterhandlungen endeten in einer Pacifikation, es klar sei, daß das gewünschte Ziel ohne unser Dazwischentreten werde erreicht werden und nichts mehr fn der Angelegenheit zu jagen oder zu thun erforderlich sei. Ange⸗ om men, die' Unterhgndlungen schlüße fehl i, wasn win ich ihm nicht verhehlte, ich für die wahrscheinlichere Alternative hielte so bezweifelte ich die Möglichkeit einer wirksamen Dazwisch n⸗ kunft, es sei denn, wir seien bereit (was J. M. Regie rung nicht sei, in dem Streite gegen die eine oder die andere Partei einen Zwang auszuüben. Die Insurgenten schienen nickt für Verwallungöreformen, sondern für Unabhängigkeit oder Autonomie in irgend welcher Form zu kämpfen. Die Pforte anderer⸗ seits sei bereit, mehr oder weniger ausgedehnte Reformen zu be⸗ willigen, werde aber sicher nicht Autonomie gewähren, ohne dazu ge⸗ wungen zu sein. Die Differenzen zwischen den Anschauungen der eiden Parteien erschienen unvéceinbar und ich glaubte nicht, daß einer von beiden gewillt sei, nachzugeben. Es bleihe, so dächte ich, nichts übrig, als die Erneuerung des Kampfes zuzulassen, bis ein Er⸗ folg sich mehr oder weniger entscheidend auf der einen oder anderen Scite gezeigt haßen würde. Wenn der Sultan finde, daß seine Trup⸗ pen gegen die Insurgenten nicht Stand halten könnten, nad daß die letzteren fortführen, das Feld zu behaupten, so möge und werde er wahrscheinlich berelt sein, dem Diucke derb tothwendigkeit nachzugeben. In Diesem Falle würden die auf stänbischen Provinzen für sich eine Stellung ähnlich der Serbiens pder Rumäniens erworben haben. Wenn dagegen der Sultan dahin zelange, seine Autorität guch nur theilweise wieder herzustellen, so würden die Förderungen der Aufständischen ermäßigt werden, ihre Zuversicht würde einen Schlag erhalten haben und sie würden sich mit irgend einem solchen Arrangement begnügen, wie das mit den Gretensern nach dem Kriege von 1866 = 67 gemachte. In . Falle wert erdie Zeit nicht fern sein, wo die Möcht, in nützlicher und er⸗ folgreicher Weise vermitteln konnten; jedoch scheine mir dieser Zeit⸗ punkt jetzt noch nicht eingetreten zu sein. Ich bin ꝛc. Derby.“ In der gestrigen Sitzung dez Oberhaus es wurde durch Mr. Gurney die Aufmertsamkeit des Hauses auf die Umstände gelenkt, unter denen die türkische Anleihe vom Jahre 1854 aufgenommen murde. . Mr. Gurney stellte den Antrag, die Regierung moͤge sich mit der französischen Regierung in Verbinrung setzen, um in Gemeinschaft mit derselben die türkische Regierung zur vollstãndigen Innehaltung ber Bepingungen zu nbthigen, auf Grund deren bie Anleihe auf⸗

en) betreffenden Gesetz⸗ andern auch das, d r dem zur neuen Abstimmung erklãrt das

ermächtigt begründet sind, delt, welcher aus par⸗ den das Ministerium Schließlich daß der Senat sich über der Deputirten kammer n der großen See⸗ uli ebenfalls

des die punti fran ehi (Freihäf fs in Umlauf gesetzt haben, ke die Vorlage vo (26. Juli) zurück zuziehen,

es zu der Erklärung diese Gerüchte sich um einen Gesetzentwurf han lamentarischer Initiative hero ückziehen kann, Diritto“ die Hoffnung aus, hinwegsetzen und die von und den Bevölkerunge ten Gesetzentwurf am 26. J

Der Redner gab zur Begründung des Darftellung der Aufnahme de krieges habe die Türkei 6.000, aber keine Unterzeichner gefun sische Regierung Stande gebrachten Anleihe des ägyptischen Tributes gesichert seien hirende und verleihende Partei, s England und Fran

genommen ward. eine geschichtliche bruch des Krim nehmen wollen,

großbritannische und franzö Die Bedingungen der so zu sen durch die Verpfändung seien nicht durch die kontra durch die Regierungen von schen Gesandlen in London festgesetzt O00, O00 Pfd. Sterl.

n Mächte au sen regelmäßig bezahlt worde kische Gesandte sich gewei Auszahlung der f

r Anleihe. 000 Pfd. Sterl. auf⸗ bis schließlich die fich ins Mittel gelegt. deren Zin⸗

Regierung geden bestimmten T „Diritto“,

ganz un

orgegangen ist, selbst wenn e

kreich und den Im folgenden Jahre Seitens der Pforte unter deut- fgenommen worden. n, bis im März ert Bank von Eng⸗ älligen Zinsen zu geben, ch mit der Hälfte begnügen woll⸗ zur Deckung der garantirten nun was die Regierung dem r halte eine Unterstützung der G eglerung sie offiziell zur Zeichnung Elliot könne ermächtigt werden, icht anzuhalten. Es sei eine nationale ß britischen Unterthanen ihr Zutrauen t zum Schaden ausschlage. r Türkei an.

gar nicht zur spricht das kleinliche Fragen bereits angenommenen plätze höchst erwünsch genehmigen werde.

Die „tal. ramm mitzut klerikalen Blätter hervo

Wir erstreben die Reform e haben bis zu Ale Recht der Papstw ellschaft den 6egenwär der Christenheit an.

Vertretung um die Kirche v

Die Regierung Garantiegesetzes zu lichkeit, welcher mi unnützer Weise zu kom Laien gebildet werden. in Gegenwart von 2 3 aben, zu unterzeichnen; hnhaft ꝛc., erkläre in Gegen freiwillig meine Zusti durch die katholische, Rechte veröffentlicht namentlich den römi Gesellschaft sein will.

Da sich das Wiener Ministers Melegari nators Mamiani nich Korrespondenten hat berich at, daß ein gewiss f das diplomatische Cor mach? habe, so bringt

seien weitere H, licher Garantie der beide Jahre lang seien die dieses Jahres der tür Zustimmung zur t die Antheilsscheininhaber si Der Rest der Zinsen solle dann Anleihe angesammelt werden. gegenüber zu thun gedenke. fuͤr nothwendig, da die R leihe ermuthigt habe. Sir H Türkei zur Erfüllung ihrer Pfl Ehrensache, dafür zu sorgen, schen Regierung nich mo ch in warmem Tone de in ihren gegenwartigen Schwierigkeit theilungen wisse er, daß die Türken, könnten, allet thun würden, Gladstone als einzig im H welches für die mit dem Krimkrieg lungen verantwortlich, sagte, Er schließe sich voll Mr. Hammond verwe diefer Tbeilschuld mit der der Zins schen Staatsschulden. dazu verhältnißmäßig geringe türkische Rezierung werde nutzung ihr jetzt zu Gebo nete Auszahlung dieser in hlung der betreffenden Anlei ls habe das Parlament eine Der Finanz ⸗Minister erkenn Antragsteller und von Gladst Die Regierung set sich der ihr aufer Sie habe Unterhandlungen ei guten Ende führen

den Stand gesetzt, Kurzem ein Communique fen hat, dasselbe lautet: Laien und Geist— 2 Jahrhunderte hindurch, Inzwischen erkennt unsere Ge⸗ ex als Bischof von Rom und Bestreben geht dahin, vermittelst Dis ziplinarreformen oͤmischen Curie unabhängig zu den 18. Artikel des ftigen Theil der Geist⸗ strebungen einverstanden ist, nicht llen die ersten Ausschüsse nur von Gesellschaft beitreten will, h welche ebenfalls zu unierschreiben r Jahre alt, römischer Bürger, beiden mitunterzeichneten Zeugen, u den Ideen des Programms, welches chaft zur Wiedererlangung der Volke und

Nachr.“ sind in heilen, welch

des Papstthu xrander III., d. h. 1. hl ausgeübt

Mr. Ham⸗ tigen Pontif

. Man dürfe sie cht drängen. Aus privaten Mit⸗ sobald sie nur wieder frei athmen Verpflichtungen nachzukommen. ause verbliebenes Mitglied des Kabinets, in Verbindung stehenden Verhand- Ehrenpflicht, richt zu schwei⸗ kommen den Ausführungen des Antrag⸗ chfelte die Frage der Zinszahlung hlung für die gesammten türki⸗ erstere bestimmte Geld Summe, liege beständig vorräthig. Die im Geringsten te stehender Mittel durch die angeord der Englischen Bank zu dem Zweck der he vorräthigen Gelder veschränkt. kleinere Sache zu entscheiden ge⸗ t vollkommen die Berechtigung der one vorgebrachten Beweise an. legten moralischen Verpflichtung ngeleitet mit Frankreich, die . Er bitte aber das t die Regierung zu einem Russell Gurney zog darauf, mit seinen Antrag zurück.

(W. T. B) Der Kaiser und ien sind heute Vormittag hier ein⸗

ach London fortgesetzt.

Nach einem Uebereinkom⸗ Session vom

mond nahm si wohlthätige

hat versprochen, Um den vernün

t unsern Be

es sei eine promittiren, so

stellers an. Ich N. N,,

eine noch

italienische Gesells worden ist, w schen Bürgern ge

„Fremndenblatt“ d

auch nicht elche dem christlichen

hören, und daß ich Mitglied dieser

ie Antwort des Interpellation des Se⸗— tgetreu von seinem römischen d daran die Bemerkung us, den sie anführt, aber nicht ps einen übeln Eindruck ge⸗

t ganz wor

geknüpft h

hoffentlich zu einem richtig, au

Haus, durch einen übereilten Be unzeitigen Vorgehen zu dem Gehörten zufrieden,

Liverpool, 22. Juli. die Kaiserin von Brasil getroffen und haben ihre Reise n

Paris, 22. Juli. erung und Kammern wird die November vertagt werden. der Stadt wie in der Presse wegen g über das Waddingtonsche n waren zugegen, 4 von der „6 enthielten sich der Ab⸗ ilte Msgr. Dupanloup zum „glücklichen? Ausgang des

fie der Chef des Auswärtigen „Es scheint in der That, einverstanden ist, daß, der Aufständischen siegen, diese in en, als sie ihnen setzt hinzu:; Herr daß die Mächte überein⸗ ns und Montenegros

daß man

Amtes gebraucht hat: wenn auch

allerseits über di die türkischen Waff keine schlimmere re durch Traktat

e Annahme en über . . ö tliche Lage kommen könn Frankreich. n nn Die Italie men zwischen Regi ö 10. August bis 1. Die Aufregung in der Senatsabstimmun Gesetz ist sehr gro Linken, 3 von der stimmung. Telegraphen, Kampfes zu melden. Die „Patrie Cissey mit dem Marschall⸗ P hat er den feste aus schuß vorge für das Kriegs Die größere Anza durch die Erfordernisse fahrung gerechtfertigt w In jedem Falle jedoch sch frage stellen zu wollen. chall weniger als je Cissey zu trennen, Militärreorganisation betrachtet. zu vermuthen, daß die H bedenken werden, bevor waltung unternehmen.“ Das „Journal officiel“ gebrachten Nachrichten ü von Reu⸗-Caledonien, zahl von Deportirten angeschlo eines Vorganges, der von nur welcher dem Marin

e garantirt ist.“ hat also gekommen sind, die im Falle

Behauptung Einverstãndniß, an einen abge cher die europäische einer gemeinschaftli aber nur gesagt: verstanden ist u. Thatsache behauptet, Meinung Tendenzen vorhan ser Thatfache wahrscheinlich machen.

Griechenland. Athen, 23. Juli. ral Bu takoff ist nach nehmen nach beabficht falls die tür Griechenlands d vinzen mi

nicht gesagt, Integrität Serbie Niederlage vorhergetroffenes schlossenen Vertrag glauben, wel⸗ ch Beendigung des Krieges zu Herr Melegari hat erseits darüber ein ˖ ari hat also keine positive daß nach seiner

5; 283 Senatore Rechten abwesend Gleich nach derselben e um dem Papst den

n Kabinete na chen Aktion verpflichtete. Es scheint, s. w. Herr Meleg ern nur gesagt, den sind, welche das Eintreten die⸗

meldet: „Nachdem der Kriegs⸗Minister räsidenten Mae Mahon berathen, faßt, sich jeder vom Budget⸗ g in den Bewilligungen ft zu widersetzen. die weder

n Entschluß ge schlagenen Veränderun departement aus aller Kra hl dieser Vorschläge des des Dienstes, no

W. T. B.) Smyrna abgegangen. Dem Ver⸗ die griechische Regierung Protest zu er⸗ kische Regierung trotz der zYieklamationen kündigte Kolonisirung der Grenz- t Tscherkessen ausführen Wie der „Agence Havas aus Athen geme

Ausschusses, ch durch gemachte Er⸗ erden kann, dürfte verworfen werden. eint dieser entschieden, die Vertrauens⸗ Und dies wäre nichts Kleines, da der darein willigen wird, sich von General z den wahren Urheber unserer Dieser Lage gegenüber steht Ausschuß die Sache reiflich sie einen Angriff auf die Kriegsver⸗

über Konstantinopel, ldet wird, soll nach der Rück⸗ die Kammer zu einer außerordentlichen such der Pforte, fünf der auf Korfu befind⸗ ift von der

vom 22. Juli, kehr des Königs Session einberr montenegrini liche Geschütze Regierung abgelehnt worden. Türkei. Der „Allg. Ztg.“

17. Juli gemeldet: Seit vorgestern, Reich aufgehört, eine absolute Reihe der konstitutione genannten Tage fa als 100 Personen, hohen von Midhat Pascha anfgesetzte verlesen und zur Diskussio der Abslimmung war eine mit wei erfolgte Annahme de sammlung beschloß, rde, in welcher die

den er al ifen werden. Ein Ge schen Regierung gehörige, dafelbst in Beschlag zu nehmen,

erren vom

erklärt die von verschiedenen ber einen Aufstand der Ein⸗ dem sich eine gewisse An⸗ hätte, für die Uebertrei⸗ geringer Bedeutung sei. e⸗Minister durch das ommen, laute dahin, daß ein Mord von einem andern Eingebornen begangen wor⸗ die Waͤlder, wo er einige An⸗ eilung ist ausgesandt, um sich Weder Transportirte noch De⸗ er Sache Theil gen (W. T. B.)

wird aus Pera unter dem 15. Juli, hat das osmanische chie zu sein und ist in die len Staaten getreten. oße Rathsversammlung von mehr rdernträgern, statt, in welcher der Entwurf einer Konstitu tion Das Resultat t überwiegender Mehrheit d. h. die Ver⸗

Zeitungen

Der Bericht hierüber, letzte Packetboot zugek einem Eingebornen an den; der Mör hänger fand.

nd eine gr

der flüchtete sich in Eine Truppenabth des Schuldigen zu bemächtigen. portirte haben an d 27. Juli. unterrichteter Seite versichert wi bevorstehenden Ministerkrisis unbegr nannte italienische Botschafter, eine Beglaubigungsschreiben über (W. T. B.) Der begründet, nach welch durch welche die Zinsen der hätte in Beschlag nehmen (W. T. B.) tirtenk amm er brachte der chem jedem

n gebracht wurde.

s Entwurfs dem Prinzip nach, daß dem Reich eine Landesvertretung ge⸗ : Vertreter jedem Kultus angehören Was nun die weiteren Details betrifft, z. B. aktives Zahl der Deputirten, Befugnisse der Landesvertretung ü. s. w., so soll eine Kommission, es Staatsraths bestehend, den vorgelegten Entwurf Modifikationen desselben Vorschläge ; Die Zahl der Deputirten ist dem Vernehmen nach auf S0 bis 120, d. h. auf 2⸗ oder 300, 000 Einwohner 1 Deputirter,

ie der „Agence Havas“ von rd, sind die Gerüchte von einer ündet. Der neu er⸗

und passives Wahlrecht, Heneral Cialdini, hat en blrech

aus Mit⸗

. gliedern d erklärt das n und über etwaige em der Khedipe die

Staats schuld

23. Juli. Moniteur⸗/ Gerücht für un Zollkassen, garantirt sind, Versailles, Sitzung der Depu Du val einen Antrag ein, Senator die Ausübung eines öffe Amtes untersagt sein soll, wenn nicht z Mandats erfolgt ist; Ernennungen nur sür Kriegsthaten beschloß für Im weiteren Verlaufe der de Cassagnae an den pellation, in welch der Ernennung eine Minister erwiderte, daß Bonapartisten entgegenst stitutionen der R konservativ gesinnt sei. Resolution, in we administrativen Ernennunge drückt, und die Hoffnung auss flichten vergessen werde, über die Abschaffung des Antrag wurde mit J1 Stimmen angenommen. enthielt sich der Abstimmung.

Rom, 21. allerhand Gerüchte über die A

In der heutigen Deputirte Raoul Deputirten oder ntlichen besoldeten nach 6 Monaten die nach demselben An⸗ zum Ritter der zulässig sein. diesen Antra ung richtete der Deput insster des Innern eine Inter⸗ Tadel gegen die Regierung wegen z Maires ausgesprochen wurde, die Regierung dadur elle, welche sich gezeigt hätten,

Albert Grévy bea cher die Ka

om Kriegsschauplatze wird telegraphisch Folgendes

(W. T. B.) Wie der Re⸗ chauplatze gemeldet wird, haben 5009 Mon⸗ en bei Brana (Buna? südlich ßten sich aber nach hartnäckigem 200 Mann zurückziehen. chteten Verschanzungen wurden zerstört. (W. T. B.) Der Regierung ist Kriegsschauplatze zugegangen: Nach dem haben die dort stehenden Türken begraben und große Beute ge⸗ auch den Befestigungen vor Beljina Widdin stattgehabte Kampf war ohne Freiwilliger

Konstantinopel, 23. Juli. gierung vom Kriegss tene griner die tüuͤrkischen Pof unweit Mostar) angegriffen, Kampfe unter Verlust den Montenegrinern erri

Belgrad, 22. Ju folgende Meldung vom upfe bei Beljing am 20. d. M. serbischen Truppen 200 ü Dieselben sind nähergerückt. Der bei Bedeutung. Novo selo (nordwestlich auf türkischem Gebiet gegen e Türken geschlagen. Seit 3 Tagen i . . 18. d. M. Gefallenen,

n erben au ü d ü = ler fee sgeplündert und verstümmelt auf dem Schlacht über . Juli. (W. T. B. Die Regierung meldet kap ie Vorgänge auf dem Kriegsschauplatze: Die Türken

en am 21. d. M. mit 2000 Nizams und mit Artillerie die serbischen Verschanzungen bei Der Hauptstoß war gegen die Redoute gerichtet,

Niederlegung de trage soll

Dringlichkeit.

sammlung irte Paul

ch, daß sie sich den die Feinde der In⸗

beweise, daß sie wirklich ntragte darauf eine mmer ihr Vertrauen zu n der Regierung aus⸗ daß die Reglerung niemals ihr durch die Absti iferthums auferlegt sei

Compagnie

ine überlegene Truppenmacht der beerdigen die Türken ihre bei lassen dagegen die ge⸗

Die Rechte

Kleinzwornik angegriffen.

Juli. Da die Oppofttsonsblätter bsichten des Minist eriums hin⸗ .

.

das turkische Ufer beherrscht und die Verbindung zwischen Großzwornik und Beling erschwert. Die Redoute wurde

nur von 2 Compagnien vertheidigt. Die Türken wurden

auf allen Punkten geschlagen und ließen 100 Todte auf dem Gefechtsfelde zurück. Der Verlust der Türken bei dem am 20. er. auf die serbischen Verschanzungen unternommenen Angriff betrug 1000, die Serben hatten nur 200 Todte und Verwundete. Gestern hat bei Kakitnitza am Timol ein Gefecht stattgefun den, in welchem die Türken ebenfalls vollständig in die Flucht geschlagen wurden. In der Schlacht von Veliki⸗Izyor am 18. d. war das Feuer äußerst heftig und fügte die serbische Artillerie den Türken einen auf 2000 3000 Mann geschätzten Verlust zu, darunter mehrere höhere Offiziere. Die Serben haben bei diesem Gefechte keine Kanone verloren, wie türkischerseits behauptet wird, vielmehr eine bedeutende An⸗ zahl ürkischer Gewehre auf. dem. Schlacht elde gesammelt.

Uher die Kämpfe an der Drina, am Tim ot Knd bei Gramada entnehmen wir der „Presse“ Folgendes:

Ueber diese Kämpfe liegen nur Nachrichten aus Belgrad vor.

Von den noch fehlenden türkischen Telegrammen ist insoweit eine

Kentrole der serbischen Rachrichten zu erwarten, als die letzteren auf= fallende Lücken zeigen Vor Allem ist die Situation Tschernazßeffs in den letzten zehn Tagen von serbischer Seite mit keinem Worte be— rührt worden. In Folge des Gefechtes bei Pandiralo dürfte vorher Tschernajeff aus seinen Berschanzungen bei Babina Glava bis auf die serbische Grenze zurückgedrängt worden sein. Mit dieser Auffassung stimmen die offiziellen türkischen Depeschen überein, welche behaupten, daß Suleiman Pascha am 15. Juli ohne Schwertstreich Babina Glava genommen habe. pee, , , . .

Nach verschiedenen Telegrammen aus Konstantinopel dürften die

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Türken gegen Tschernajeff folgendermaßen operirt haben: Am 14. Juli

brach Hafis P a scha aut Ak⸗Palanka vor und drängte die Serben bis Babing Glava zurück. Tags darauf rückte Suleiman Pascha mit zehn Bataill onen und zwei Batterien auf derselben Straße nach, während sich Selami Pascha, gleichsam als rechter Flũgel der türkischen Veriückung, auf der Straße von Pirot üher Cerovo gegen die serbische Grenze bei den Timokquellen voꝛrwärtz bewegte. Den linken Flügel führte Hassan Pascha, indem er über Bossovik vorrückte. Die türkischen Depeschen behaupten, daß Suleiman Pascha Babing lava sozu ohne Schwertstreich ge—⸗ nommen habe. Die Vorrückung de Türken über Cerovo in die linke Flanke Tschernajeffs mußte allerdings von entscheidender Wirkung gewesen sein. Außer Zweifel ist, daß die topographischen Details der offiziellen türkischen Depeschen auch üher die letzten Gefechte am Timok An halts punkte zu verläßlicherer Beurtheilung bieten werden. Bemerkens⸗ werth ist die Meldung des offiziellen Telegramms ans Belgrad, daß die Türken ihre Todten bei Zaitsch ar beerdigt hätten. Osman Pascha mußte also bis dahin bereits vorgerückt sein.

Aus Pargein, wo sich bekanntlich das serbische Hauptquartier befindet, vom 16. d., erhält der „Daily Tele⸗ graph“ von seinem Kriegskorrespondenten über den serbisch en Rriegsplan folgende Mittheilungen:

Die nachfolgende Darstellung der Positionen und Dis⸗ positionen der serbischen Truppen ist mir von Oberst Ivanovich, dem Stabs: Chef des Fürsten Milan, mitgetheilt worden. Der Plan des Feldzuges ist, auf dreierlei Weise die von unterdrückten Christen bewohnten türkischen Provinzen von den otto— manischen Truppen zu säubern: 1) durch Hervorrufung eines allgemeinen Aufstandes; 2) durch Abschneidung der tür⸗ kischen Verbindu ngen mit der übrigen Türkei; 3) durch An⸗ griffe auf die dergestalt isolirten und bedrängten türkischen Truppen. Die gegenwärtige Posi ion ist augenblicklich eine inaktive, die Entwicklung kes Aufsiandes und die Zurückweisung der drohenden türkischen Offensivbewegung an der Ostgrenze abwartende. In der vergangenen Woche hat dort, allen gegentheiligen, an die Hauptstãdte Europas teiegraphirten Behauptungen zum Trotz, kein Gefecht ffattgefunden. Die Ernenerung zes tuͤrkischen Angriffs auf Zajcar steht indeß nahe bevor. Eine türkische Heer säule aus Widdin hält gegenwärtig Izvor auf serbischem Gebiete, und ebenso Adlis, ö. desselben, besetzt. Dem zu begegnen, hält Lje⸗ schanin den Ort Zajcar mit einem großen Theile der Armee, un⸗ gefähr 20 000 Mann, fest, und hat er eine Abtheilurg gegen die Grenzlinie vorgeschoben, welche Positionen zu Nastanaki, Vers ke⸗ Kuka und Poljanag inne hat, wodurch sie in der Lage ist, die tür— kische Marschlinie von JIzoor und Ablis auf Zajcar zu flankiren und ebenso die Straße von Bulgarien nach der Brüle über den Timok bei Vratarnica zu überwachen. * i, er n eee n , .

General Tschernajeff ist, mit, einem Theile der Suͤdost⸗ Armee nordwärts gegangen, um mitzuwirken, die Türken im Falle eines Angriffes auf Zajcar in die Flanke zu nehmen. Folgendes ist die Aufstellungsline der Tschernajeff schen, angeblich 60, 090 Mann zählenden Hauptarmee. Sie geht, von der Ostgrenze bei Kujaze⸗ vac aus, zieht sich ostwaͤrts und südwärts durch Hügelland nach dem Nikolai; Paß, dann südlich nach Cerova, dem äußersten Punkt in dieser Richtung. Die Linie geht dann westwärts angesichts von Babina Glava, durchschneidet die nordwärts von Ak Palanka, welche Posttion die serbischen Truppen nicht besetzt halten, liegenden Dörfer, und sohin südwest lich nach To polnitza, im Norden von Nisch⸗ nnd über die Moramwa nach Prokoplje, dem zußersten westlichen Stütz punkt der Tschernajeffschen Armee. Es heißt, dieselbe bestehe aus hundert Batäillonen, jedes in der vollen Stärke von 7100 Mann. Im Ganzen sind es 39 Brigaden, welche wieder in je sechs Unter⸗ abtheilungen zerfallen. Georgievich hält die vorgeschobenste füd. liche Linie mit zwei Brigaden. Sein Hauptquartier befindet sich in Topolnitza, Horvatovich, der Zweite im Kommando nach Tschernaleff, befehligt zwei Brigaden, die von Babina Glavg, bei Cerova nordwärtt, den südöstlichen Winkel einnehmen, und Tscher—⸗ naseff selbst vereinigt unter seinen unmittelbaren Befehlen acht Bri= gaden' Sein Stellvertreter Antich behauptet eine verschanzte Stellung auf halbem Wege zwischen Novibgzar und Mitro⸗ vitza, um die Verbindung mit‘ der Eisenbahn⸗Endstation an letzterem Orte abzuschneiden. Auf der westlichen Grenze flieht Alimpits verschanzt vor Bjelina. Die türkische Verbindung mit Raischa ist von Beling ab gesperrt; südlich nach Panja hin ift sie noch offen. Starke Abtheilungen serbischer Freiwilliger bewegen sich auf Ale ksinae zu, wo sie gedrillt und ausgerüstet werden Sie sind Flüchtlinge aus allen von Christen bewohnten türkischen Provinzen.

Aus Mostar vom 14. d. schreibt man der N. Fr. Pr.“

Folgendes: Am 8. Juli sendete Fürst Nikita aus seinem Hauptauartier in Ubli in den Banjani einen Brief in franzöfischer Sprache an den türkischen Ober. Kommandanten in Gack᷑o. Zn diesem Schreiben zeigt der Fürst an, daß er die türkische Gcenze überschritten hahe und den Krieg nach allen Vorschriften der civilistrten Völker zu führen ge⸗ denke, daß somit die Verwundeten, Gefangenen und Unbewaffneten geschont werden. Zum Schlusse sprach Nikita die Erwartung aus, daß die Türken ein gleiches Verfahren einhalten werden.

Tags darauf erfolgte der Aufbruch und der Abmarsch der Mon⸗ tenegriner, Es scheint aber, daß Nikita nach Cettinje zurückgekehrt ist und die Campagne gegen Mostar Anderen überlassen hat. Eine Kolonne, ungefähr 500 Mann (Insurgenten), und nicht 9009, wie die slavischen Depeschen meldeten, unter Peko Pavlovich, nahm den Weg über die Gebirge zwischen Lubinje und Stolac und lagert seit gestern auf den Gebirgen von Klek, Die Absicht Peko's geht dahin, die Straße von Gabella. nach Klek zu besetzen und die in Huttore liegenden sechs Compagnien abzufassen. Das in Klek stationirte Ba—⸗ taillon anzugreifen, wird er sich wohl hüten.

Eine zweite Kolonne, bestehend aus ungefähr 3500 Monte. negrinern und Insurgenten, zog über die Korita und das Trussina⸗ gebirge nach dem Zalom Eagpasse, um die Straße von Nevesinie nach Gackg zu besetzen, Pier kam es zum ersten ernsten Kampfe.

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Dlenflag, den 11, kam Genera! Selini Mrscha mit mit Bataillone von Gacko her und stieß . Fojnitza auf 6 Zahl weit überlegenen Montenegriner; bald . bald um⸗ zingelt, wieder angreifend, gelang es Selim Pascha erft Mitt woch Abends, die Montenegriner zu schlagen und Zalom zu er- reichen, wo ihm ein Bataillon und die aus Nevesinje herbei⸗ geeilte Bevölkerung unter Auführung des Kadis die Hand reichte. Die Verluste der Trudpen sin noch nicht bekannt, dürffen aber nicht unbeträchtlich sein. Bekann ist nur, daß zwei Offiziere und der Kadi gefallen sind. Hier fragt man sich, wie es kom men konnte, daß die Montenegriner die Offensive erg eifen und so tief in die Herzegowina eindringen konnten, so daß eine wahre Panique in Mostar u herrschen begann. Dieje Frage ist dahin zu beant⸗ worten, daß Ende Junk 12 Basaillore von Gacko nach Fotcha und Jaschlitzn berufen wurden daß Monkhtar Pascha selbst nach Bosnien zog und die übrigen Bataillone in verschiedenen Garnifonen zersplittert wurden. Moukhtar Pascha war damals noch der Ansicht, daß Montenegro nicht losschlagen würde. Dies der Grund dieses ungehinderten Vorrückens der Montenegriner, und deren anscheinlichen Vortheils. Allein morgen schon kehrt Monkhtar Pascha hierher zurück, die Truppen konzentriren sich, frische Bataillone wer⸗ ben in Klek erwartet und in wenigen Tagen bereits dürften Peko und Genossen gezwungen sein, ihre Eroberung in der Herzegowina auf— zugeben und Schutz auf den Anhöhen von Banjani und Grahovo zu suchen. (Vgl. d. Tel. aus Konstantinopel vom 23. Juli.)

. Lord Derbys Mittheilung, daß viele christliche Frei⸗ willige zu den Türken stoßen, wird durch einen Korrespon⸗ denten der „Pall Mall Gazette“ bestãtigt. Nach diesem Gewährs⸗ manne wären manche der an der Grenze Montenegro stehenden Stãmme gemischter Religion und ihre Marschart wurde manchen überraschen. Sie haben zwei Fahnen, beide grün, eine mit einer arabischen Inschrift aus dem Koran, die andere mit den Sinn⸗ bildern eines Schwertes, eines Sternes, eines Halbmondes und einer ausgebreiteten Hand. Die erste Fahne wird von einem Muhamedaner, die zweite von einem Christen getragen und Mollahs gehen beiden voraus.

Die „Morning Post“ glaubt in den neueren Nachrichten vom Orient Anzeichen einer möglicherweise frühen Beendigung des Krieges auf der Balkan⸗Halbinsel zu erblicken:

Die rumänische Regierung habe das Gesetz zur Einberufung der Reserven zurückgezogen; die konfßervative oder Friedenspartei in Serbien erhebe ihre Stimme gegen die Fortführung des Krieges und die ser⸗ bischen Truppen zögen sich enkweder von türkischem Grund und Boden zurück oder stürmten vergeblich gegen türkische Stellungen an. Bemerkenzwerth sei es, daß die Friedenkpartei in Serbien, schwach vor und bei Ausbruch des Krieges, schrittweise mehr Kraft und Gewalt gewonnen habe, bis sie die Politik der entgegengesetzten Partei zu untergraben drohe. Ein serbischer Kronprätendent scheine sich an die Spitze derselben gestellt zu haben und, da Fürst Milan nie der Zu⸗ nelgung seines Volkes gan; sicher gewesen, könne diese Bewegung möglicherweise sehr wichtige Folgen haben. Auf eine entscheidende Niederlage der serbischen Truppen könne in Serbien sehr leicht ein Umschwung der Meinung zu Gunsten des Friedens eintreten. Die Türken schienen zu ihrer defensiven Kriegführung durch die Hoffnung auf solche Vorkommnisse in Serbien, welche ihnen günstig sein müßten, bewogen zu sein.

Aus Malta wird unter dem 22. Juli dem „W. T. B.“ gemeldet: Das fran zösische, aus fünf Panzerschiffen bestehende Mitte lmeerg eschwader ist am 17. d., von Tunis kommend, in Tripolis eingetroffen. In Tripolis sind Truppen für Konstaäntinopel eingeschifft.

Rumänien. Buk are st, 23. Juli. (W. T. B. In der Deputir tend ammer brachte der Abg. Fleva einen von 60 De⸗ putirten unterzeichneten Antrag ein, nach welchem 11 ehe⸗ malige Minister in Anklagezustand versetzt wer⸗ den sollen.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 17. Juli. Der Reichskanzler Für st Gortschakoff empfing zu seinem 78. Geburtstage von dem Kaiser und der Kaiserin Telegramme mit den schmeichelhaftesten Gluͤckwünschen und von allen Seiten Beweise der achtungsvollsten Theilnahme. Die Panzer⸗ fregatte „Petropaplowsk— ist am 6. Juli im Piräeus an⸗ gekommen. Der Finanz⸗Minister hat den Gesammtwerth ber diessährigen Gö5ldausprägung auf 20400 000 Rubel festgesetzt. .

Dänemark. Kopenhagen, 22. Zul (Berl. Tid) Der Köndg und die Königin sowie die Prinzesin Thyra gedenken auf Einladung des Kaisers von Rußland einen Besuch am russischen Hofe abzulegen, und werden König Georg nnd Königin Sigä von Grlechen land nebst ihren Kindern

Ʒregatte „Iylland“ stattfinden, begleitet von der Korvette „Hejmdal“, an deren Bord Prinz Waldemar sich befinden wird, und dem Dampfschiffe „Slesvig“, welches für das Gefolge der ö. Herrschaften bestimmt ist. Die Apreise von hier soll An⸗ angs nächster Woche, wahrscheinlich am Dienstag stattfinden, hamit die Ankunft in St. Petersburg am 28. Juli erfolgen kann. Der Aufenthalt am russischen Hofe wird unge⸗ fähr einen Monat dauern und gedenken die Majestäten einen der letzten Tage im August hierher zurückzulehren. Auf der Rückreise wird vielleicht ein Besuch auf Born⸗ holm gemacht werden. Den König werden u. A. Graf Holstein⸗Holsteinborg und Kabinets⸗Sekretär Trap begleiten; als Ehrengast der Majestäten wird der hiesige russische Gesandte, Baron Mohrenheim, die Reise mitmachen. König Georg und Königin Olga von Griechenland werden morgen hierselbst zurück⸗ erwartet; das Dampfschiff „Sleswig / ist nach Lübeck abgegangen um die Herrschaften von dort abzuholen. Die Ankunft des Kaisers von Brasilien ist vorläuig auf den 8. August be⸗ stimmt, und wird sen Aufenthalt hierfelbst vier Tage dauern.

Amerika. Philadelphia, 21. Juli. (C. C.) Sitting Bull, der Häuptling der feindlichen Sioux⸗ndianer ward bei dem Ueberfall Custers getödtet. Die Sioux verloren 400 Mann.

Rew⸗Jork, 23. Juli. (W. T. Ba Nach hier eingegan⸗ genen Berichten aus Mexiko haben die Regierungstcuppen eine Schaar von Insurgenten geschlagen. Lerdo de Tejada ist mit großer Majorität zum Präsidenten der Republik wie⸗ der gewählt worden.

(R. T. B.) Nach hier eingegangenen Nachrichten ist Boisrond Canal zum räsidenten von Hain gewählt worden.

Asien. Cochinching,. Saigan, 1. Juni. Vor einiger Zeit sind im benachbarter; Cam bavia Unr uh en ausgebrochen, über deren Natur und Umfang zedoch bis jetzt nur unzuveclãs⸗ sige Berichte bis liier gedrungey. sind. Zwei französische Ka⸗ noönenboofe und einige Trupwenabtheilun gen sind von der hie⸗ sigen Regierwag den Fh „Melkong“ hinauf. gef andt, doch bürfte leßtsre ciwaige Fatfcheibende Schritte wohl raum vor der

am 21. . Mrs. ersol genden Rückkehr des Gouwerneurs, Contre⸗ Admiral Baron Duperré, thun.

nach St. Petersburg mitfolgen. Die Ueberfahrt wird mit der .