1876 / 215 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 12 Sep 1876 18:00:01 GMT) scan diff

E 66

In serate für de n Deutschen Neichs u. Kgl. f Staate · Ameig· das Cent ral. Hande lorcister und das Postblatt nim mt an: die Königliche Expedition

des Aer eschen Reichs Anzeigers und Königlich

Rreußischen Staats · Anzeigers: 14 Derlin, 8. . Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

Oeffentlicher Anzeiger.

1. Steckbriefe und Unterauch Sach . j X Subhastationen, 8 5. Etablissementa, Fabriken und S. Jeraahiedene Bekanntmachungen.

n. dergl. 3. Verkaufe, Verpachtungen, Submissionen et. Literarische Anzeigen. ITheater- Anzeigen. In der Börsen- beilage.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung g. Familien- Nachrichten. Bei der am 15. September C.,, Vormittags 10 Uhr,

u. 3. . von offer tlichen Papieren. auf dem Hofe der Königl. Decorationsgebäude

Driblich, B50 Meter Handtüch erzeug, 220 Klgt. Bei d. Französtschestr. 30/31 stattfindenden Auction sollen außerdem

wollenes Strumpfgarn, 40 Klgr. baumwollenez 9 gut erhaltene Doppelfenster (4 Flügeh

Strumpfgarn,. 10 Klgr. Roßleder, 250 Klar. Fahl- leder, 225 Fahlleder, 225 Klgr. Hafer. öffentlich an den Meistbietenden gegen soforti Bezahlung verkauft werden. , , , 7418

300 Klgr. Sohlleder, 100 Stück wollene Decken. Berlin, den 9. September 1876.

Es bleibt Jedem unbenommen, Offerten auf Lie⸗ General · Jntendantur der stönigl. Schaufplele.

. nehmen an: das Central Annoncen urean der h eitungen ju Berlin Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen ⸗Expedltionen deg

. 1 4 —— L . . 3 w ö i t . B ö i l 2 9 e t . zun Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Büttner & Winter, sowie alle übrigen 2 1 215. Berlin, Dienstag, den 12. September 1876.

Annoncen⸗Bureaus. t —— * ma . —— ——— *** * in m 28 über Konkurse versffemlickt:

Zu eser Seilage werden bis auf Dertezes außzer ber gerichtlichen Bekanntmachunger über Einragungen und Löschungea in den Handels⸗, Zeichen . Mußsterregistern, sowie

7) die von den Reichs⸗ Staats- und Kommunal behörden aus zeschriebener s) die Tarif und Fahrplan ⸗Verändernngen der deutschen Eisenbahnen, 9) die Ueberstcht der Haupt ⸗Eisenbayn⸗Verbindungen Berlins,

10) die Uebersicht der beste henden Postdampfschiff ⸗Verbindangen mit tran satlantische Landern II) das Telegraphen⸗Verkehrsblatt.

Berkau fe gerraqhte augen, Su bmissi onen z.

Bekanntmachung. Domainen⸗Verpachtung.

Die in der Provinz Hannover, in den Amts bezirken Hildesheim und RBurgdorg belegenen Doa⸗ mainen Vorwerke Bolzum und Käöthenwald,

enthaltend an: Hof und Baustellen .. l, Hektar, 4, 3535

Gãärten 210, os

Für die zu erbauenden Marine Wasch Anftalten 1 * 2 ; u Kiel und Wilhelmahaven soll die Lieferung der . triebs. Maichinen 2c. und zwar für jede Anstalt * Ha g fine zu 10 Pferdekräften, . lie Ucbersicht der aaftehen . y el, 3) die Vakanzen Lifte der dur . und Tie erforderlichen Rohrleitungen z . im Wege der Submission verdungen werden. i Versiegelte, mit der entsprechenden Aufschrift ver⸗ 8 . Offerten sind bis zu dem am Der Inhalt dieser Beilage. 5. September er., Vormittags 11 Uhr, dellen, vom 11. Januar 1876, vorzescriebenen Tefanrtriachunger veräffentlicht werden

im Bureau der unterzeichneten Verwaltung, Garl—⸗ Sentral⸗ Hand els⸗Register

straße Nr. A, anstehenden Termine hierher einzu⸗ ? y, . ; vost⸗Ans Das Ceatral-Handels Reaisfer fär daz Deutsche Reich kann durch alle Post⸗Anstalten des Ja⸗

Suk misstons tem as

*

ĩ 3 ch Militär- Anwärter zu besetzenden Stellen

die Nebersicht vakanter Ste 2

en Rorturstermine,

n für Nicht. Militär Anwärter, Sub kastations ˖ Te mine, ; ; ; Srigl. Hef · Gůter und Staate Do mãnen, sowie aaderer Landguͤter,

ferung eines oder mehrerer der vorbezeichneten Ar tikel abzugeben, auch dieselben auf einen bestimmten Theil der einz Inen Bedürfnisse zu beschränken. Hierauf Reflektirende baben ihre Offerten schrift⸗ lich und verstegelt mit der Aufschrift: / Submisston auf Lieferung von Verpfle⸗ ö aungs. und Wirthschaftsbedürfnissen für 2 , m. Zwangs · Anstalten pro

Am Donnerstag, den 14 8. M., Vormittags um 19 Uhr, sollen auf dem Hofe des n r. ö Gebäudes, Unter den Linden Nr. 4 zu Berlin, eine Partie erer, 22 33 Stühle und phy⸗ sikalische Apparate öffentlich meistbietend gegen glei

baare Bezahlung versteigert werden. .

Acker

Wiesen Hütung Teichen

1 ie Zeichnungen sowie die Submissions-Bedingun⸗ gen, von welchen Copien gegen Erstattung der 6

Ye gel SX. , Fönig ale 6

Flachs Rottetuhlen w ö.

Hannover, den 5. September 1876.

Königliche Finanz⸗Direktion. Abtheilung für Tomainen.

Früh. 7452

Pferde Verkauf. Mittwoch, den 27. d. Mts. Vormitiags 9 Uhr, sollen an der bedeckten Reni: bahn der Neuftadt in Brandenburg a. /H. circa 45 aus- zuraugirende Dienftyferde des unterzeichneten Regi= ments öffentlich, meistbietend gegen gleich baare Be= zahlung verkauft werden. C.-. Zepernick, den 10. September 1876. Brandenburg. Kürassier⸗

Regiment (t. N. I. v. JI.) Nr. 6. von Möllendorff.

Bekanntmachung.

In der Königlichen Strafaänstalt zu Insterburg

werden mit dem 1. Januar 1877

etwa 89 mit Anfertigung von Fischernetzen und

etwa 22 mit Anfertigung von Seilerwaaren beschäftigte Gefangene zu denselben oder anderen ge⸗ 93. Arbeiten frei. lnternehmer wollen ihre Anerbieten bi l zre An is zum 12. Oktober dieses Jahres der 1 terzei 8 * interze ichne Direktion einreichen. . Als Kaution ist der dreimonatliche Betrag der Arbeite lõhne zu hinterlenen. 7441 Infter burg, den 8. Sertember 1876. Die Ticektion der Königlichen Strafanstalt.

Bei dem unterzeschneten Artillerie ⸗Depot sollen!

circa: 393235 K. Salveter in Stücken, 332,9 Salpeꝛer gekleinter, 99 rn ,,, Verkauf gelangen. Offerten 50 Kilo loco Colberg Lagerpl si ĩ 23. 8d. Yi. an uns 8 . Ber ingungen liegen im diesseitigen Bureau zur Einsicht, können auch abschriftlich gegen Schreib- gebühr bezogen werden. 7465 Colberg, den J. Sepiember 1876. (a Cto. S3 53

Artillerie⸗Depot.

I 232 Bekanntmachung.

Im Wege der Sub mission sollen die für die hie—⸗ = Zwangsanstalten für das Jahr 1877 erforderlichen Verpflegungs⸗ und Wi hafte bedürf⸗ inf 3. . 3 zwar: kJ 11400 Klar. Rindfleisch, 2500 Klar. Schweine fleisch 3500 Klgr. Butter, 1000 i. . chmalz. 26500 Klgr. Speck, 106090 Klge. Salz, 000 Klgr. Reis, 5600 Klgr. Buchweizengrütze

19, 090 Klgr. afer g rũtze, 86060 Glgr. Gersten⸗ grütze, 00 Klgr. Hirsegrütze, 6500 Klar. Mittel⸗ graupe, 7000 Klgr. erdinate Graupe, 809 Klgr Weizenmehl, 106000 Klgr. Roggenmehl, 27 055 Klar. Eirhfen, Wo Klgr. Lin i'. G cod Klar; Bohnen, 260 09090 Klgr. Kartoffeln, 300 Kigr. Faden⸗

in

. rettion der Käüniglichen Zwangs- Anstalten. 3 x

Bekanntmachung. Für das Königliche Salzweik Staßfurt und die Königliche Braunkehlengrube bei Loederburg soll die Lieferung des Bedarfs an nachvserzeichneten Mate— rialien und Utensilien für den Zeitraum vom J. Ja⸗ V ö 31. März 1878, als: . ilo Eisenblech und Signaldraht . Kilo Bleirohre, ü 5 I50 Stück Blech- uad Randschaufeln, 252,500 Stück Niete zu Blech und Leder, Niet scheiben, Holzschrauben, Riemen ichrauben, Rohrnägel und Draht 4 6 500 Stück diverse Sorten Nägel, 2000 Stück Schaufelstiele, ; 30 Tennen Steinkohlentheer, 5, 00 Kilo Solarõl. gereinigtes und ungerei⸗ . mnigtes Rüböl, Lampendochte ꝛc., 590 Kilo Maschinenöl, Maschinentalg, 3,500 Kilo diverfe Materialien, als Fischthran, Firaiß, grüne Seife, Putzheede, Putzwolle, Bleiweiß, pern Me,, . 21 Hanf und Hanfwechsel, 100 Kilo Gummiplatten und Gummis 53 . Sprengpulver, schnur, ; inge weiße und Guttaperchazünder, 383 000 Kilo wr, nan m en 36,900 Lilo aismnfreies Eisenoxyd,

189,500

]

vudeln, 909 Klgr. Kaffe, 2500 Ltr. Essig, 18 Ltr. Bier, M09 Ltr. Milch, 200 FM. n Bed, 1G CM Kilgr. Feinbrod, . ; 19 Ligr. Zwieback, 19) Kbkmtr. hartes Holi 1 e mmtẽ. weiches Polz, 0e K,, gin gl 260 Klgr. Petrole nnn, 00 Klgr. Ela in eis? * Liar Scta, 6 C0. Rigr ggencichtfircbk, 06009 Rlgr. Des infektion spulper, 860 Meter brau- nes Tuch, 330 Meter granes Tuch, 369 Meter gebleichte Leia wand, 15800 Meter ungebleichte Lein⸗ 7 7700 Meter kraune Beiderwand, . Klein erer n 160M Meter ar Den d,

8 9 ** Bunte S

500 Klor. Semmel,

1100 ungerauhten

Meter

Submission über Lieferung von Materialien“

finden keine Berücksichtigung.

niß der zu submittirenden Material ben liegen zur Einsicht aus. .

können gegen

die Bedingungen und O3 für d zerzeichni ) 7 das Verzei bezogen werden. 56

450 Kilo Mennie, 11,000 Kilo Seifenpulver, 1M Q Lilo Löventhran,

1,109 Kilo Plomben aus Blei, 350 Kilo Plembirbindfaden, 2006 Kilo Kienruß,

. ö. Kilo Signirschwärze,

1500 Stück Salziäcke zu jz Ctr. Fa

189990 Stück Salzsacke zu ct n 455 Kilo kleine Materialien, al- Schmirgel Sedaseite, Kolephonium, Sc iemm- . kreide, Tafelkreide, Steinpech 1,B5590 Bogen Schmirgelleinen, 150 Buch Kanzleipapier, 281 Buch Kenzeptpapier, 25 Buch Briefpapier, 23 Buch Packpapier, 459 Bogen Aktendeckel, 10 Stück Drahtseile zur Salzförderung, 450 . Neter lang, 33 m. / m. stark, 2 Stück Drahiseile zur Fahrung, 350 Meter ö. . ang 29 m. / m. stark, zege der Submission ,, sion vergeben werden, Montag, den 18. September d. J., ; ; Vormittags 19 Uhr, im Registraturzimmer der unterzeichneten Berg⸗ inspektion anberaumt ist, welckem diejs nigen Per soren, die Offerten eingereicht haben, beiwohnen können. Offerten vebst Proben, bezw. Muster sind frankirt und verstegelt mit der Aufschrift:

wozu

bis zu genanntem Tage einzureichen. Offerten, welche in Packeten vorgefunden werden,

(174611

Charlottenburg, den 9. September 1876. 17427 Die Direction der vereinigten . *

54 Ingenienr⸗Schule.

sendung von 7 M abschriftlich mitgetheilt werd Straßburg, den J. September . io) Kaiserliche Fortifikation.

mit der Auf⸗ hene Offerten 17343

Uhr,

ö ie Zeichnungen, sowie die Submisstons⸗Bedin. gungen, von welchen Kopien gegen Erstattung der Koften bezogen werden können, liegen im Bureau der Garnisonverwaltung zur Einsicht aus.

Kiel, den 7. September 1876.

Kaiserliche Marine · Garnisonverwaltung.

bezogen werden können, liegen im

nisonverwaltung zur Einsicht aus. 6

Kiel, den 7. September 1876 7344 Kaiserliche Marine ⸗Garnison⸗Berwaltunn.

Verloosung, Amortisation Sinszahlung u. f. w. von offentlichen Papieren.

Coupons-Finlosung

der Prausslsohen

Hypotheken- ACctien- Rana

durch Allerhöchsten Erlass 166 . Mai 18 4. m 1. Detober 1826 fällige Coupons n 5 o Efamelkhri- fe 3 . werden vom 15. September a er. ab an

unserer asse and au den bek . gelõst. ekannten Orten ein-

Berlin, im September 1876. Die Hanmpt-Directiom. Spielhagen.

Bekanntmachung.

Am 20. September c. Vormittags solete n dich nr its fut en! uhr, 6 . d, ,. Mark Stadt⸗ Obligationen aus dem ivilegi J ö. 3e. ö. . r erhöchsten Privilegio öffentlich zur Tilgung ausgeloost werden, was hier

mit in Gemäßheit der Bestim , Privilegii bekannt e, ., Memel, den 4 September 1876. 7321] Der Magistrat.

(concess: onirt vom

7484

.

Die Zahlung der am 1. Oktober d

Breslau⸗Schweidnitz⸗ Freiburger Eisenbahn.

. J. fälligen Zinsen der Prioritäts-Obligationen Litt. H.

und J., sowie der So / igen Prioritäts⸗Obligatlonen von 1876 wird mit Ausschluß der Sonntage täglich 2 *

Vormittage, stattfinden:

a. in Breslau bei unserer Hauptkasse vom 2. Oktober

H. in Berlin:

e. in Dresden: d. in Leipzig:

e. in Hamburg:

Ff. in Frankfurt a /Main: ; bei der 8. in , j. ei der Ban

H. in Magdeburg: . bei dem Bankhause C. Die Zins-Coupons sind mit einem von den

Breslau, den 5. September 1876.

bei der Bank für Handel und ĩ bei dem . ,,

bei dem Bankhause Gebrüder Guttentag, bei der Allgemeinen Deutschen Credit ⸗Anstalt,

bei dem Bankhause Ed. Frege C Co. und bei dem Bankhause L. 3 & Söhne,

Filiale der Bank für Handel und Industrie, für Handel und Industrie,

pla? lit eir Präsentanten unterschrieben der Obligationen geordneten, die Stückzahl und den Geldbetrag a n , einzureichen.

Dir ectorium.

d. J. ab,

Bleichroͤder,

n der Zeit vom 2. bis 20 Oktober d. J.

Bennewitz J S nach den Kategorien

[7459]

le dernier versement de fes. 50

. Passé le 15. Octobre, partir du 2. Octobre,

Les dctaillè des titres, par ordre numérique, changes PreFisoires et au plus töt à partir du 10. Octobre.

tem bre. Les actions deéfinitives

* 3 3 d'actions, il sera pays à toutes les actions

sentaut les intérèts courus au Jer Octobre 1876.

2 ö ,. porteurs de certificats proxrisoires entièrement libérs seront poser leurs titres avec un borderean détaills par erdre numérique à partir du 16. Sep-

3 leur seront délivrées dans les délais indiqué . Afinqu's dater de la delivrance des titres definitifs. ig öudigaee en gan arap i prscedert.

Ha ndae de KErauxelles.

Le conseil d administration de la Banque de Bruxelles rappelle à M. M. les actionnairez ö a effectuer sur les actions, est exigibie le 1er Octobre 1876 e Verseraent sera reqn à partir du 16. Septembre: ;

5 . au , de la Banque, 22. rus Royale anke fort s Main a la Mittelgkeutschs Gredithank, tilial Mai

. an eours de S1. 25 mares pour 100 franes, 4

* Eer lin à la Mitteldeutsche Creditbank, failiale Berlin, au cours ci dessus indiquè

ce lo u ne k. plus admis qu'à Bruxelles ;

arti ionnzires seront passibles du paiement des intérèts d .

article 11 des Statuts, sans prejudice à Lexercice des mesures édictées . 9. 3

certificats provisoires, munis de leurs fenilles de Coupons,

que

an siège social et à rétard, sti puls par

et accompagnés d'un borderean

devront été déposés au nume . moment du vers * contre les actions définitives qui seront délivrses k

duinze jours après le dépöt des certificats (226 9) ẽgale-

il ne subsiste qu'auns seule catégoris

liberses anticipatirement une sommes de trois francs reprè-

7773]

Verschiedene Bekanntmachungen.

Berlin ˖ Hamburger Eisenbahn. Betriebs Einnahmen !

Pro Monat Augnst 1876.

(i Cto. 98/9)

Die Lieferungsbedingungen, das spezielle Verzeich⸗ sowie Pro⸗

Abschristen Ber Bedingungen und des Verzeichnisses frankirte Einsendung von G20 S für

egen . vii Staßfurt, den 2. Seytember 1876. ctolz h])

Königliche Berg⸗Inspektion.

Einnahmen für Einnahmen für Anderweite Einnahmen.

. ö

üter ꝛc..

Dagegen pr. August 1875 Mithin pr. August 1876

Mithin bis ultimo August 1876

bis ultimo August 2,736, d9J 7, Soõh, 426 313,228 Doss 57 11, 165, 228

pr. August

420,008 84.903 24753 1,329, 664 1412, 759 do, O95

Summa

weniger 1

z09 os]

und Auslandes, sowie durch Carl Heymans Verlag, Berlin, Buchhaudlunzen, für Berlin auch durch die 1 2. m 8 ——

Der Handels⸗ und Kaufmannsstand, wie ihn Shakespeare schildert. )

J.

In politischer Hinsicht war England unter Elisabeth zu

mächtiger Selbständigkeit gelangt. Philipps II. Macht war an den Küsten Englands zerschellt, und Elisabeth richtete in ihrem Lande einen Hort auf für den Protestantismus. Daneben aber vollzog sich auf sozialem Gebiet die andere höchst wichtige That— sache: England überkam aus den Händen der Niederländer und Portugiesen den Welthandel, der seit den ältesten Zeiten, wie alle Kultur, stetig von Osten nach Westen gerückt und nach der Ent⸗ deckung Amerikas dem reichen Venedig verloren ging. Elisabeth legte den Grund für die künftige Handelsgröße Englands: die Kriegsflotte wurde vermehrt und ausgebildet, so daß sie in den bald darauf folgenden Seekriegen gegen Holland die Oberhand behalten konnte; die ersten Kolonien in Nordamerika wurden ge— gründet, die ostindische Compagnie ins Leben gerufen.

Mag Shakespeare auch eine allgemeine Vorstellung von der Wichtigkeit der in den Handelsbeziehungen der Völker damals stattfindenden Bewegung gehabt haben, ihre ganze Tragweite er⸗ kannte er nicht. Nirgend in seinen Dramen findet sich eine An— deutung darauf. Im Gegentheil hält er im „Kaufmann von Venedig“ an der Vorstellung fest, daß Venedig die Beherrscherin der Meere, daß dort der Mittelpunkt des Welthandels sei.

Freilich sind im Allgemeinen die kaufmännischen Dinge nicht dazu angethan, die schaffende Phantasie eines Dichters anzuregen. Dies bestätigt sich bei einem flüchtigen Ueberblick über die schöne Literatur bis Shakespeare. Die Dichter der alt⸗attischen Tragödie beschränkten sich darauf, die verschiedenen vaterländischen Sagen⸗ stoffe zu verarbeiten. Die neu⸗attische nachalexandrinische Komödie, später unter den Römern vor allem Plautus, bewegten sich im Kreise des bürgerlichen Familienlebens, ohne der kaufmännischen Interessen mehr als beiläufig zu gedenken; der Titel des plau⸗ finischen Stücks „Mercator“ ist vollkommen unberechtigt. Das frühere Mittelalter zehrte an den Erinnerungen des klassischen Alterthums, und zwar ausschließlich des römischen; das griechische war bekanntlich bis zum Auftreten der Humanisten gegen Beginn der Neuzeit so gut wie vergessen. Wenn zur Zeit der Scholastik poetische Produlte zu Tage traten, so lehnten sie sich, meist in schwülstiger Sprache, an die lateinischen Dichter, vor allem an Virgil an. Im späteren Mittelalter feierten die Troubadours in Südfrankreich und die Minnesänger in Deutschland vor allem den Frauendienst, daneben pflegten sie heimathliche Sagenstoffe, und am wenigsten waren sie geneigt, ihr Interesse dem Kaufmann und seinem Wirken zuzuwenden.

Was Shakespeare betrifft, so finden sich unter seinen Dramen nur zwei, in welchen Kaufleute zu Trägern der Handlung gemacht werden: „Der Kaufmann von Venedig“ und die „Komödie der Irrungen.“ Aber in ersterem Stück hat Antonios Eigenschaft als Kaufmann nur in sofern Berechtigung, als sich von ihm der niedrige Charakter Shylocks um so greller abhebt. Der Titel des Dramas könnte irreleiten. Nicht der kaufmännische Charakter Antonios bildet das Motiv, aus dem sich die folgenden Verwickelungen ergeben, sondern wir lernen einen milden, groß⸗ herzigen, von wärmster Freundestreue durchdrungenen Menschen kennen, der nebenbei Kaufmann ist. Nicht der Kaufmann Antonio, sondern der Mensch Antonio ist Mittelpunkt des Stückes. Noch weniger folgenreich ist es für die „Komödie der Irrungen,“ ob die beiden Antipholus in derselben Kaufleute sind, oder nicht. Im „Wintermärchen“ wird der niedrigste Vertreter des Kauf— mannsstandes, der Hausirer, in einem ergötzlichen Bilde geschildert. Außerdem finden sich vereinzelte Erwähnungen von Kaufleuten nur noch im „Timon von Athen“ und im ersten Theil „Hein⸗ richs IV.“

Nimmt man alles zusammen, so ergiebt sich freilich ein

iemlich abgerundetes Bild von der Art und Weise, wie Shake— ö und seine Zeit den Handels- und Kaufmannsstand auffaßte. Jedenfalls aber sind die Kaufleute als solche in den Dramen Shakespeare's nur von untergeordneter Bedeutung; er wählt seine Helden und Heldinnen fast durchgehends aus den höheren Schichten der Gesellschaft, dem Adel, den Herrscherfamilien. Denn bedeu⸗ tende Vorgänge und namentlich solche müssen den Gegenstand des Interesses für einen Dramatiker von Shakespeare's Begabung bilden vollziehen sich an bedeutenden Persönlichkeiten, die Klein⸗ malerei, die behagliche Schilderung realistischer Zustände, privater Verhältnisse ist mehr Sache des Novellisten und Romandichters.

Dessenungeachtet aber findet sich in den Dramen Shakespeare's eine Fülle von lebensfrischen Charakteren aus allen Klassen der menschlichen Gesellschaft, zu denen auch der Kaufmann sein Kon⸗ tingent gestellt hat; wenn dies aber nur vereinzelt geschah, und wenn die kaufmännischen Dinge nur nebensächlich in den Kreis der Darstellung gezogen wurden, so liegt dies eben an dem Gegen⸗ satz, der zwischen dem Handel und Wandel des Geschäftsmannes und den idealen Interessen eines Dichters naturgemäß besteht.

Zwei ausgeprägte Charaktere aus dem Handelsstande weist der „Kaufmann von Venedig“ auf: den Antonio und den Shylock. Die verwickelte Handlung dieses Stückes hat zu mannigfachen und sehr von einander abweichenden Betrachtungen

WDeutsche Monatshefte. Zeitschrift für die gesammten Kultur—⸗ interessen des Deutschen Vaterlandes. Im Auftrage der Redaktion des Deutschen Reichs Anzeigers und Königlich Preußischen Staats Anzeigers herausgegeben. Berlin 1876. 8. WT. Carl Heymanns Verlag, König grätzerstraße 109.

Expedition: 8X., Wilhelmstraße 32,

Menschen

zrätzerstraße 109, und bezogen werden

über die Grundidee desselben Anlaß gegeben. Nach Gervinus schilderte Shakespeare in diesem Drama das Verhältniß des in seinen verschiedenen Lebensstellungen zum Besitz, zum Gelde, dem Bilde des Scheins, dem Symbol alles Aeußerlichen, in welchem Verhältniß man das wahre Wesen des Menschen erkenne; der Dichter habe hier einmal seiner Verachtung alles Scheins und äußerlichen Wesens Ausdruck geben wollen, und so⸗ mit liege in der Rede Bassanios über den Kästchen der Gipfel⸗ punkt, hier komme die moralische Grundidee zum höchsten Aus⸗ druck; alle Personen des Stücks müßten derselben dienen: Antonio in seiner Gleichgültigkeit und Unbefangenheit gegenüber großem Besitz, Shylock in seiner Geldgier, Bassanio als Verschwender,

Insertienspreis für den Raum einer Deuczeile 87 43.

Jessica in ihrer Unerfahrenheit in Geldsachen u. s. w. Wenn diese Deutungen auch künstlich erscheinen, so bleibt Gervinus doch nicht so ganz, wie H. Jacoby? meint, „bei der Peripherie stehen“ und „verkennt die große Bedeutung, welche in unserem Drama die Freundschaft hat.“ Gerade die hohe Be⸗ deutung der Freundschaft zwischen Antonio und Bassanio, wodurch

die beiden verschiedenartigen Elemente der Fabel erst innerlich zu einer Einheit verbunden werden, hat Gervinus vollkommen ge— würdigt. Er sagt, man könne das Stück auch „ein Lied wahrer Freundschaft“ nennen. Aber diese Freundschaft das Gegenstück dazu findet Gervinus im „Timon von Athen“ oder dem „Liede von der falschen Freundschaft“ ist nach Gervinus Auslegung ein natürliches Ergebniß aus Antonio's Stellung zum Besitz und dient gleichsam nur dazu, diese Stellung zu illustriren, während das Verhältniß wohl umgekehrt zu denken und als Grundidee des Dramas die Schilderung einer wahren, selbstlosen Freundschaft anzunehmen ist, woraus sich dann das Verhalten Antonio's in finanzieller Hinsicht von selbst ergiebt. Die Person des Shylock, die vermöge der wunderbar tiefen Charakteristik, die Shakespeare ihr hat angedeihen lassen, so bedeutend in den Vordergrund tritt, läßt daneben die einfach bürgerliche Moral nicht verkennen: „Wer

andern eine Grube gräbt, sällt selbst hinein.“ in der Novelle

des Fiorentini, aus der Shakespeare wahrscheinlich den Stoff

nahm, wenn er ihn auch sehr wesentlich umgestaltete, ist diese Moral ganz ausdrücklich ausgesprochen. Gegenüber diesem Wuche⸗ rer Shhlock bildet also die Freundschaft zwischen Antonio und Bassanio den Rahmen, in den sich die reiche Handlung des Stückes einfügt; beide haben eine Prüfung ihrer Freundschaft zu bestehen, Antonio die schwerere. Die Freundschaft aber ist, wie Gervinus bemerkt, „ein Hang unserer Seele, der ganz auf die Abwesenheit aller Selbstsucht und Eigenliebe gegründet ist, deren Reinheit und Höhe an nichts so natürlich erprobt wird, als an dem geraden Gegensatz, dem Besitzpunkt, der des Menschen Selbstsucht und Eigennutz am gewaltigsten aufregt. So wurde der eine Freund, Antonio, an dem sich die Freundschaft am reinsten offenbaren sollte, am zweckmäßigsten aus dem Handelsstande gewählt; er ist der Vertreter eines überaus reichen Besitzes, und wie wir gegen⸗ über dem niedrigen Charakter Shylocks in ihm einen edlen Menschen schätzen lernen, so ist er auch, wie es infolge der ganzen Anlage des Stücks nahe gelegt war, ein vortrefflicher Kaufmann, und wir erfahren demgemäß, welche Vorstellung Shakespeare und seine Zeit sich von einem solchen machten.

Antonio ist unermeßlich reich; Salarino sagt zu ihm, als er ihn trübsinnig sieht (Akt 1, Sc. I):

„Eu'r Sinn treibt auf dem Ocean umher, Wo eure Galeonen, stolz besegelt, Wie Herrn und reiche Bürger auf der Flut, Als wären sie das Schaugepräng' der See, Hinwegseh'n über kleines Handelsvolk, Das sie begrüßet, sich vor ihnen 395 Wie fie vorbeiziehn mit gewebten Schwingen.“

Wir haben es also mit einem Großhändler ersten Ranges zu thun; doch weiß Antonio nichts von jener kleinlichen Denkungs⸗ art, die Salarino und Solanio ihm zutrauen. Andere, engherzigere Handelsleute, mögen stets

„Gras pflücken, um den Zug des Wind's zu seh'n, Nach Häfen, Rhed' und Damm in Karten gucken“

und vor jedem Unglück zittern, das ihre Ladungen treffen kann, oder mögen denken, wie Salarino in gleichem Falle denken würde:

„Mein Hauch, der meine Suppe kühlte, würde Mir Fieberschauer anwehn, dächt' ich dran, Wie riel zur See ein starker Wind kann schaden. Ich könnte nicht die Sanduhr rinnen sehn, . So dächt ich gleich an Seichten oder Bänke u. s. w.“

Seine Schiffe, die auf dem Meere schwimmen, können Antonio auch schon deshalb nicht zu so ängstlicher Sorge stimmen, weil er vermöge seiner kaufmännischen Umsicht nie sein Geld in einem Schiff aufs Spiel gesetzt hat, auch nie an einem Ort, noch sein ganzes Vermögen an dem Glück des gegenwärtigen Jahres hängt. Er selbst spricht es aus:

„Deswegen macht mein Handel mich nicht traurig.“

Aber trübsinnig ist er, vielleicht, weil ihm ein fesselnder Gegen⸗ stand der Thätigkeit fehlt. Er hält die Welt für einen „Schau⸗ platz, wo man eine Rolle spielt“, und seine Rolle für traurig. Aus dieser Gemüthsstimmung wird er durch seinen Freund Bassanio herausgerissen, der durch sein etwas verschwenderisches Leben in Schulden gestürzt ist, aber, auf Antonio's Freundschaft

) Grenzboten Jahrg. 23, Nr. I6.

für verwerflichen Wucher hält.

vertrauend, noch einmal diesen um ein Darlehn angeht, damit er würdig um Portias Hand anhalten könne. Antonio bedenkt sich keinen Augenblick, obwohl er jetzt gerade von allem baaren Gelde entblößt ist; er stellt Bassanio seinen Kredit zur Verfügung, und dieser Kredit ist wohl begründet. Antonio ist nicht besorgt, daß man auf seine Bürgschaft nicht borgen werde. Selbst dert geizige und berechnende Shylock, an den sich Bassanio wende und der wohl erwägt, daß Antonio's Vermögen auf dem Meere schwimmt, daß Schiffe nur Bretter, Matrosen nur Menschen sind, daß Sturm, Wellen und Klippen die Schiffe bedrohen, hält dessenungeachtet „den Mann für gut“ und nimmt die Bürgschaft Antonio's an. Antonio entleiht also für seinen Freund 3600 Dukaten, obwohl er sonst weder leiht,

noch borgt, um Vortheil, den er nähme oder gäbe, nicht aus

berechnender Vorsicht, sondern weil er überhaupt jedes Zins nehmen Aber um seines Freundes Willen opfert er sein Prinzip. Und als Shylock keinen Zins fordert und gleichsam nur im Spaß die Bedingung stellt, daß er am Verfalls⸗ tage, wenn Antonio nicht zahlen könne, das Recht haben solle, ein volles Pfund Fleisch von dessen Leib als Buße auszuschneiden,

da neigt Antonio zu dem Glauben, aus dem Hebräer werde noch

ein Christ werden, er werde seine Wuchergeschäfte noch aufgeben; nach Art edler Gemüther denkt er auch von schlechten Menschen gern das Beste. Mit großer Fassung trägt er darauf das über

ihn hereinbrechende Mißgeschich, und als Shylock im Begriff steht,

vor Gericht sein grausames Vorhaben auszuführen, tröstet er sich mit dem Bewußtfein, daß er für seinen Freund sich opfernd, einen schönen Tod stirbt. Bis zum letzten Augenblick bleibt er dieser Gesinnung getreu und ruft seinem Freunde zu:

„Bereut nicht, daß ihr einen Freund verliert,

Und er bereut nicht, daß er für euch zahlt.“ Bemerkenswerth für den kaufmännischen Charakter Antonio's ist noch die Entschiedenheit, mit welcher er es ablehnt, daß das Recht seinetwegen verletzt werde, wodurch die gemeinsamen Interessen der Handelstreibenden, die in Venedig ihren Mittelpunkt finden, geschädigt würden. Er sagt:

„Der Doge kann des Rechtes Lauf nicht hemmen

Denn die Bequemlichkeit, die Fremde finden,

Hier in Venedig, wenn man sie versagt,

Setzt die Gerechtigkeit des Staats herab,

Weil der Gewinn und Handel dieser Stadt

Beruht auf allen Völkern.“

Nebenbei sieht man aus den letzten Worten, wie Shakespeare noch ganz an der alten Vorstellung von dem reichen Weltmarkt Venedig festhält und vielleicht kaum eine Ahnung von der künftigen Größe Englands in dieser Beziehung hatte.

Wie Antonio der hingebendste Freund ist, so kennt er auch keine Rachbegier gegen seine Feinde. Shylocks Strafe wird schließ⸗ lich auf seine Bitte gemildert, und er bezeigt jenem nach seiner Auffassung die größte Wohlthat, indem er ihn zwingt, Christ zu werden. .

So zeigt sich Antonio als ein Kaufherr von edler Gesinnung und unermeßlichem Vermögen, der seine Schiffe auf allen Meeren hat; er leitet feine Unternehmungen mit Vorsicht, ist aber weit entfernt, an das Vermögen sein Herz zu hängen, während man ihm auf der andern Seite etwas weniger Indifferentismus gegen⸗ über seinen Handelsunternehmungen wünschte; ein Kaufmann in der Stellung Antonio's mit so weit ausgebreiteten Beziehungen, der im Mittelpunkt des Weltverkehrs, in Venedig, als eine so angesehene Person gilt, sollte doch wohl keinen Grund haben, seine Rolle in der Welt für trübselig zu halten. Wie er selbst Ver⸗ trauen schenkt, so genießt er Vertrauen; sein Kredit ist unbegrenzt. In warmer Hingebung für das allgemeine Interesse will er lieber sterben, als daß dieses gemeinsame Interesse seinetwegen geschädigt werbe. Doch einige Züge finden sich an ihm, die sich allein aus der Zeit erklären, in welcher Shakespeare schrieb: so die Art, wie er das Zinsnehmen von ausgeliehenem Gelde auffaßte. Diese Anschauung finden wir im Alterthum und Mittelalter durchgehends. Das alte Testament gestattete nur, von Fremden Zins zu nehmen, nicht von Volksgenossen. Aristoteles und Seneca mißbilligen das Zinsrecht ebenfalls; die meisten Kirchenväter stehen auf demselben Standpunkt. Auch das kanonische Recht tritt den Zinsverträgen entgegen, ja im Mittelalter kam es vor, daß die Zinsgläubiger vom Abendmahl ausgeschlossen und Vertheidiger des Zinsnehmens fur Ketzer erklärt wurden. Noch Luther und, wie wir sehen, auch Shakespeare verwerfen das Zinsnehmen; dasselbe wird ohne weiteres für Wucher erklärt. J

Shylock ist ein Bankier, der sein Geschäft freilich mit allzu⸗ viel Gewinnsucht betreibt, aus dem Geschäft an sich würde man ihm aber nach heutigen Begriffen keinen Vorwurf machen können. Wenn Antonio dies dennoch that, so war er nach der Auffassung Shakespeare's und seiner Zeit völlig in seinem Recht. Die schmäh⸗ liche Behandlung ferner, die Antonio dem Juden Shylock bei jeder Gelegenheit angedeihen läßt, und die dem häßlichen Indi⸗ viduum Shylock gegenüber vielleicht schon zu weit getrieben war, die aber dem Juden Shylock gegenüber eine verstimmende Into⸗ leranz zeigt, ist der damaligen Zeit eigenthümlich. Shylock war eben als Jude ein Paria der damaligen Gesellschaft, und wenn man in den bitteren Vorwürfen, die er Antonio macht, manches wohlberechtigt findet, so lag dies zu Shakespeares Zeit anders; nach seiner und seiner Zeitgenossen Auffassung handelte Antonio auch in dieser Beziehung tadellos.

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