Berlin, 27. September 1856.
Die Kunstausstellung der Königlichen Akademie der Künste. IV. (S. Nr. 221 d. BL). Historienmalerei und historisches Genre.
Die Historienmalerei, deren allmähliches r auf
eine Vermin⸗ derung des künstlerischen Vermögens der Gegenwart beklagt, von der anderen, ganz im Gegensatze zu dieser Meinung
unseren Ausstellungen von der einen Seite als
gerade als ein Zeichen der gesunden Entwickelung der mo⸗ dernen Kunst angesehen wird, steht sammt dem ihr verwandten historischen Genre in Bezug auf die Zahl der eingesandten Bilder uns auch diesmal wieder in ziemlich genau demselben Verhältniß gegenüber, das wir bereits seit Jahren zu finden gewöhnt sind. Unbedingt ö. ist dabei die Wahrnehmung, daß unter den hierher gehörigen bemerkenswertheren Arbeiten keineswegs diejenigen überwiegen, die ihren besonderen Werth in einer außerhalb des Kunstwerks selber liegenden sachlichen Bedeutung des geschilderten Vorganges suchen und sich erst mit Hülfe der äußerlich beigefügten Erklärungen ent⸗ räthseln lassen. Wir begegnen in den meisten Fällen vielmehr der Wahl von Motiven, die, ihrem wesentlichsten Inhalte nach aus sich selber verständlich, im Verein mit ihrer rein male⸗ rischen Wirkung den Beschauer durch ein allgemeines psycho⸗ logisches Interesse zu fesseln wissen, und namentlich auch den beiden hervorragendsten unter den eigentlichen Historienbildern der gegenwärtigen Ausstellung, den beiden größen Gemälden ven Albert Baur in Düsseldorf und Wilhelm Linden— schmit in München, ist dieser wesentliche Vorzug in vollem Maße zu eigen.
Albert Baur schlägt in seinem, von der Verbindung für historische Kunst ausgestellten Bilde der „Predigt des Paulus vor den Vorstehern der Judengemeinbe zu Rom mit nicht geringem Erfolg eine für ihn völlig neue Richtung ein. Indem er sich in jeder Hinsicht an Alma⸗Tadema an' lehnt, dessen Beispiel und dessen vor zwei Jahren errungener durchschlagender Hife auch auf noch andere Künstler nicht ohne Einfluß geblieben ist, sucht er gleich jenem Meister eine auf sorgfältige archäologische Studien begründete, genaue historische Treue in den gesammten Erscheinungs⸗ formen der von ihm geschilderten Zeit zu erreichen. In einer weiten Halle, deren Architektur und innere Ausstattung deut⸗ lich auf pompejanische Vorbilder zurückweist, hat der gefangene Apostel seine Stammesgenossen um sich versammelt. Eine hagere, schmächtige Gestalt, an Hals und Armen gefesselt, steht er in dunklem, unscheinbaren Kleide dicht am Rande einer rings um den Saal laufenden Erhöhung des mit farbigen Mosaiken gezierten Marmorparquets, hochauf⸗ gerichtet und in begeisterter Rede nach oben weisend, einer buntgemischten Gesellschaft jüdischer Männer und Frauen gegenüber, die seinen Worten mit sehr verschie⸗ denartigen Empfindungen folgen, während die vier ihm als Wache beigegebenen römischen Kriegsknechte, die sich hinter ihm um einen Marmortisch gruppiren, eifrig mit ihrem Wür⸗ felspiel beschäftigt sind. Einer von ihnen hält dabei die Kette des ö gefaßt; ein Anderer, ein kräftiger rothbärti⸗
ger Gesell, der eben seinen Wurf ,,, hat, wendet sich mit
spöttischer Miene auf einen Augenblick nach dem Redner um, dessen eiferndes Pathos wie überhaupt der ganze Vorgang in seiner ihm unverständlichen Ernsthaftigkeit dem rohen, abge⸗ stumpften Soldaten als eine lächerliche Komödie erscheint. Auf der anderen Seite des Bildes wird der Eingang' des Saales gleichsalls von einem römischen Krieger bewacht; ein schwarzer Sklave, der, ein Geschirr in den Händen tragend, hereintritt, schiebt eben den faltigen Vorhang zurück, so daß draußen noch andere Figuren sichtbar werden, die als ver⸗ . Gäste zu der Schriftauslegung des Apostels herbei⸗ eilen.
Das Hauptinteresse des Beschauers wird durch die den mittleren Raum des Saales dichtgedrängt anfüllenden Gruppen der Zuhörer und durch die charakteristisch verschiedene Art und Weise ihres Verhaltens in Anspruch genommen. Da sitzt, durch den ihm in der ersten Reihe eingeräumten vornel msten Platz wie durch seine Kopfbedeckung sofort kennen! ein zrächtig gekleideter, hochmüthiger jüdischer Priester, der, in ar goe en stolz reservirter Haltung auf seinem Sessel hingestreckt, mit geschlossenen Augen dem Vortrage folgt und in seinen blasirten, regungslosen Zügen auch nicht die leiseste Spur innerer Bewegung verräth, während ein neben ihm sitzendes, jugendliches Weib, an dessen Schooß sich ihr Knabe lehnt, erstaunt . und ein junger Mann von edlen, ernsten Zügen, der, in seinen rothen Mantel gehüllt, dicht hinter dem Stuhle des Rabbiners aufrecht dasteht, vollends kein Auge mehr von dem Redner abwendet, dessen flammende Begei⸗ sterung seine Seele unwiderstehlich gefangen nimmt. Die übri⸗ gen Männer der Versammlung, die theils aufmerksam zu⸗ hören, theils mit einander disputiren, begleiten die ver— nommenen Worte hier mit ruhig überlegenden, dort mit zweifelnden oder offenbar widersprechenden Mienen und Ge— berden. Der tiefste Eindruck aber spiegelt sich in den Gestalten wieder, die, weiter zurück, dem Beschauer gerade gegenüber, längs der Wand des Saales aus dem klaren Halblicht des Hintergrundes hervortreten, — dem sinnend dasitzenden, den Kopf auf die Hand stützenden Manne, der mit inniger An⸗ dacht lauschenden Frau, an die sich ein junges, seelenvoll blickendes Mädchen schmiegt, und dem hinter ihnen stehenden ne f der die an seine Schulter gelehnte Braut umschlun— gen hält.
In der Schilderung dieser Zuhörerschaft, in der originellen Erfindung und dem durchweg frappant lebendigen Ausdruck der Köpfe wie in der in ihnen entwickelten reichen Skala mannigfach nüancirter und entgegengesetzter Empfindungen bitteren Hohnes und verächtlicher Geringschätzung, kalter Gleich⸗ Pgiltigkeit, leise sich regen der Ueberzeugung und kindlich empfäng⸗ licher Hingabe offenbart der Maler eine Schärfe der Beobach— tung und der individuellen 5 die seine Schöpfung weit über das Niveau zahlreicher ähnlichen Darstellungen emporhebt und die Wirkung des Bildes zu einer unmittelbar mit sich fortreißenden machen würde, wenn die Hauptfigur der Komposition auf einer ganz gleichen Höhe der Auffassung stände. Die etwas dürftige, mehr von gewaltsamer Ekstäse als von erhabener innerer Würde erfüllte Gestalt des Paulus vermag aber doch unserer wohlbegründeten Vorstellung von dem kraft⸗ und geistvollen, großartig auftretenden Apostel nur wenig zu entsprechen; bei ihrem Anblick will es uns vielmehr fast
gung hervorzurufen und die in vielen seiner Zu deutlich zum Ausdruck kommende Macht über die auszuüben. .
Wird durch die en fühlbaren Widerspruch zwischen der veranschaulichten Wirkung und ihrer Ursache der Eindruck des Bildes einigermaßen abgeschwächt, so ist mit um so vollerer Anerkennung der enen Vorzüge desselben zu gedenken. Mit der bereits hervorgehobenen meisterhaften S ilderung der lebhaftesten seelischen Affekte verbindet es in dem Kontrast zwischen den Gruppen der rauhen römischen Söldlinge und der Mitglieder der begüterten Judengemeinde eine in hohem Grade glückliche Auffassung der verschiedenartigen, in den ein⸗ zelnen Gestalten wieder scharf und bestimmt individualisirten Völkercharaktere, mit einer in edlen Linien aufgebauten Kom⸗ position, die den dargestellten Vorgang klar und allgemein verständlich entwickelt, eine in jedem Theile gediegene male⸗ rische Durchführung, eine ruhig geschlossene, reiche, kräftige und harmonische 6 w. und eine treffliche Plastik der Formen, die sich ebenso auf die Modellirung der Figuren, wie auf die Wiedergabe der gesammten Lokalität und ihrer mannig⸗ fachen, antiquarisch durchaus echten Dekoration erstreckt. Wenn man allerdings die gelungensten Arbeiten von Alma⸗Tadema zum Vergleich e nge, will, so wird man bemerken, daß das Arrangement in seinen einzelnen Zügen noch nicht durchweg das Gepräge jener scheinbar völlig absichtslosen und sel bstver⸗ ständlichen Vollendung an sich trägt, wie es jener in seiner Art einzige Meister seinen Schöpfungen zu verleihen weiß, sondern daß vielmehr in der Anordnung der Details wie in den hier und da doch ein wenig das moderne Vorbild ver— rathenden Köpfen, se, . aber in der wohldurchdachten Gegenüberstellung der einzelnen Effekte die nicht ganz ver⸗ wischten Spuren einer an sich sehr 6 und geschickten Berechnung sich wahrnehmen lassen, wobei freilich nicht zu vergessen ist, daß Baur in der Wahl seines dramatisch be— wegten Motivs weit über die Grenze des bloßen Existenz⸗ bildes hinausgreift, auf das der belgische Maler sich mehr oder minder zu beschränken pflegt.
Die
örer so emüther
Baudeputa tion, Abtheilung für die Tief bau⸗Verwaltung, hat, hiesigen Zeitungen zufolge, beschkossen, den Bericht ihrer beiden Deputirten, des Stadtverordneten Kraufse und des Bau⸗Inspettors Liersch, über die Reise nach Prag und Wien zu veröffentlichen. Aus demselben geht hervor, daß es nicht richtig ist, wenn behauptet wird das Wiener. Stra ßenpflaster stehe weit über dem Straßenpflaster Berlins. Das Pflaster in Wien sei allerdings in einigen wenigen Straßen besser als Berliner Stra ßenpflaster, in den meisten Stadtgegenden aber bei Weitem nicht so gut, als es bei dem verwendeten guten Material erwartet werden sollte und in fast sämmtlichen neuen Straßen liegt fogar kein Pflaster, sondern findet sich nur eine mangelhafte Chauffirung. Nach dem Rath der Deputirten wird die Baudeputation versuchsweise das beste Pflaster⸗ material, das man in Wien kennt, in Berlin in mehreren Straßen verwenden. Es sind dies die Granitpflastersteine von Mauthhausen berhalb Wien an der Donau, wo sich Steinbrüche befinden, welche sich mehrere Stunden weit ausdehnen.
Der Stadtverordneten-Kongreß beschloß in seiner dritten Sitzung am 26. September zunächst, das „Gemeindebelastungs⸗ gesetz von der Tagesordnung des diesmaligen Kongresses abzufetzen. Von dem Stadtrath a. D. Lüders (Görlitz) ist der Antrag gestellt: „Der Kongreß beschließt: 1) das Bureau des Kongresses erhält die Befugniß, den Kongreß nach Bedürfniß zu einer zweiten Session eventuell unter Hinzuziehung der westlichen Provinzen wo möglich wieder nach Berlin einzuberufen; 2) das Bureau ergänzt sich durch Cooptation; 3) das Bureau führt die Geschäfte bis zum nächsten Kongreß. — Der Stadtv. Ziereck (Coblenz) sprach sein Bedauern aus, daß in dem Kongresse nur die östlichen Provinzen vertreten sind und richtete an die Versammlung die Bitte, auch die Vertreter der westlichen Provinzen künftig von dem Kongreß nicht auszuschließen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Hierauf folgte eine Besprechung über das Dreiklafsen⸗ Wahl system. Nach beendeter Diskussion empfahl der Referent Speck C Col⸗ berg) eine Abstimmung über diese Frage ganz zu unterlassen, da die Meinungen darüber zu weit auseinandergehen und einzelne Fragen, die zu dieser Materie gehören, zu einer Entscheidung durch den Kon⸗ greß noch nicht reif seien. Eventuell beantragte Referent, der Kongreß wolle erklären, daß nach seiner Ansicht das Breiklassenwahlsystem den Vorzug vor dem allgemeinen gleichen Wahlrecht verdiene. Der Kon pie beschloß, von einer Abstimmung abzusehen und die ganze Ange⸗ egenheit dem ständigen Ausschuß zur Prüfung und Berichterstattung auf dem nächsten Kongreß zu überweisen. : Der nächste Gegenstand: Die Inkommunalisirung nach §5§. 6 und J der Städte⸗Ordnung erregte keine Debatte. Auf Empfeh⸗ lung des Referenten Ehrenberg stimmte der Kongreß der Fassung des XN bei, welche nach den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses an Stelle der SF. 5 und 7 der Regierungsvorlage gesetzt werden soll. Dem ständigen Ausschuß werden ferner üͤberwisen: Hein An⸗ trag Brandenburgs, das Kommunalsteuergesetz für einen integrirenden Theil der Städteordnung zu erklären; Y ein Antrag von Alt⸗Damm, betreffend die Zahl der zu wählenden Stadtverordneten nach 5. 12 der Städteordnung; 3) ein Antrag des Stadtwerordneten Bohm, bezüglich der Wahl von Schulräthen, Bauräthen c. als Magistrats⸗ mitglieder. Damit waren fämmtliche Gegenstände der Tagesordnung erledigt, und der Vorsitzende schloß den Kongreß mit einem kurzen Schluß⸗ und Dankesworte. ö ö. dem Kongreß waren 147 Städte durch 381 Delegirte vertreten.
Bremen, 26 September. (Wes. 3.) In der heutigen Sitzung des Kongresses deutscher Volkswirt he wurde die Berathung des zweiten Punktes der gestrigen Tagesordnung (die Ern euerung der bestehenden und die , neger Handels⸗ verträge) fortgesetzt. Mach dreistündigen Ver handlungen warden zwei schutzzöllnerische Anträge von Stoepel und Bueck verworfen. Dagegen nahm der Kongreß mit entschiedener Mehrheit folgenden von den Re⸗ ferenten Lammers und Weigert gestellten Antrag an; „Bei dem bevor⸗ stehenden Ablauf der Handels und Schiffahrtsverträge mit anderen euro⸗ päischen Staaten empfiehlt es sich deutscherseits, deren Erneuerung ernst⸗ lich zu erstreben. Die Unterhandlungen müssen auf Erleichterung sowohl der Ausfuhr wie der Einfuhr gerichtet fein. Auf Gleichheit der beiderseitigen Zollsätze auszugehen hat, als allgemeines Verhandlungs⸗ programm wegen der Vielheit der Verträge, keinen Sinn und ist im einzelnen Falle nur zuläfsig in Richtung auf den niedrigeren Satz. Die Regel muß, wie bisher, unsererseits eine Verallgemeine-⸗ rung aller der Zollermäßigungen sein, welche einem einzelnen fremden Staate bewilligt werden und von der anderen Seite für Deutschland die Erlangung der Rechte der meistbegünstigsten Nation. Neue den Verkehr erleichternde Zollverträge erscheinen wünschenz= werth, insbesondere mit Rußland und den Vereinigten Staaten.“ — Zu der hierauf folgenden Berathung der Frage, betreffend die Eisenzölle lagen drei Anträge vor: ö 9 Antrag von Kommerzien⸗Rath Baare (Bochum), dahin gehend:
In Rüäcksicht auf den offenkundigen Nothstand, in dem sich die Eisenindustrie befindet, fowie unter Hinweisung auf den bevor— stehenden Abschluß neuer Handelsverträge empfiehlt der volks⸗ wirthschaftliche Kongreß die Aufhebung der Eisenzölle bis auf
zweifelhaft erscheinen, daß es diesem mönchisch⸗aseetischen Eiferer in Wahrheit gelungen sein sollte, die hier geschilderte Bewe⸗
2) Antrag von Dr. Eras⸗Breslau:
gesehene Beseitigung des Restes der EGisenfabrikat olle auf einen Termin trifft, der zur Ausführung dieser Maßregel 2 er⸗ scheint, zumal das zufällige Zusammentreffen dieser Zollaufhebung mit der Betriebseinstellung und Auflösung einzelner bereits nicht mehr rettungsfähiger Cisenwerke einer enkschieden anti⸗freihãndle⸗ rischen Stimmung in Deutschland Vorschub leisten würde; erklart der Kongreß deutscher Vol kswirthe: I) lim Allgemeinen): es ist i,. Zolltarifãnderun gen auf fernliegende Termine im Voraus gesetzlich anzuordnen; 2) im speziellen Falle): es ist wünschenswerth, daß diejenigen im Gesetze vom 7. Jull 1873 ausgesprochenen Zollbefreiungen, 16 3. Z. noch nicht ausgeführt sind, vorläufig unausgeführt eiben. 3 Antrag von Dannenberg (Hamburg), Stephan Berlin), Dr. Wolff (Stettin), Dr. Gensel Leipzig) und Dr. Witte (Rostock)j: In Erwägung, daß die Nothlage der deutschen Eisenindustrie leine einzelstehende ist, sondern daß sich die Industrien fast aller Länder im Nothstande befinden z in zweiter Erwägung, daß derselbe eine natürliche Reaktion gegen die übermäßige voraufgegangene Anspannung bildet und übrigens unter den jetzigen Zollverhältnissen entstanden ist, und daß erfahrungsmäßig solchen Krisen eine gesündere Entwickelung
des Geschäftslebens folgt;
in fernerer Erwägung, daß der Erport der deutschen Eisen⸗ und Stahlerzeugung in den Jahren 1872 1575 um SlIoso zu⸗ genommen hat, während der englische Eisen⸗ und Stahlexrport in derselben Periode eine Vermindernig von 279 zeigt;
in endlicher ,, daß nicht die Einfuhr vom Auslande, sondern vielmehr die maßlose Ueberproduktion des Inlandes und die unwirthschaftliche Konkurrenz, welche die inländischen Eisen⸗ 3 gegen einander ausüben, den Preis ihrer Fabrikate rückt,
erklärt der volkswirthschaftliche Kongreß:
Daß eine Aenderung der am 1. Januar 1877 in Kraft treten⸗ den Zollgesetzgebung nicht zuläffig ist.
Bei der . wurden die Anträge Baare's und Dr. Eras mit 137 gegen 105 Stimmen verworfen, dagegen der gegenüber⸗ stehende Antrag Dannenbergs und Genossen angenommen.
— Nach einer dem Reichs⸗Anzeiger“ direkt zugegangenen tele⸗ graphischen Depesche aus Bremen hat die Majorität der 137 Stimmen aus 656 Volkswirthen, 66 Bremer Kaufleuten und 6 Ausländern, die Minorität aus 105 Industriellen aus allen Theilen Deutschlands bestanden. Die Minorität hat, nachdem der Antrag Eras⸗Breslau gefallen war, den Saal verlassen und beschlossen, das Namens- verzeichniß der Stimmenden zu veröffentlichen.
Bremen, 26. September. Der Kongreß der Gesell⸗ schaft für Reform und Kodifizirung des Bölker—⸗ rechts überwies in seiner heutigen Sitzung die von Hack und Schneider (Bremen) vorgeschlagenen Resolutionen, betre end die reh Havarie auf Antrag H. Meiers einer aus sieben Mitgliedern estehenden Kommission, mit dem Auftrage, auf dem im nächsten Jahre stattfindenden Kongresse über dieselben Bericht zu erstatten.
Hamburg, 25. September. Die 49. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte hielt am Sonnabend im Sagebielschen Saale ihre dritte und letzte allgemeine Versammlung ab. Der Vorsitzende, Senator Dr. Kirchenpauer, eröffnete die Ver= sammlung mit der Mittheilung, daß zufolge einer eingetroffenen telegraphischen Antwort Seitens des Magistrats der Stadt München die Stadt die auf sie gefallene Wahl als nächstsähriger Versamm⸗ lungtort für die deutschen Naturforscher und Aerzte mit Dank ange⸗ nommen habe. Unter den hierauf ,, wissenschaftlichen Vor⸗ trägen nahm der von dem Afrikareisenden Hrn. Br. Nachtigal gehaltene längere Vortrag über 2 und seine Heidenvölker“ das Interesse der Versammlung in besonderer Weise in Anspruch. Der Redner schilderte die Volks- und Sittenzustande in der dortigen Heidenwelt mit ergreifenden Worten, und schloß mit einem Hin⸗ weise auf die auf Ersuchen der Mitglieder des vor Kurzem staktge⸗ fundenen internationalen Kongresses in Brüssel von dem König der Belgier ergriffene Initiative, die christlichen Mächte zu dem Be⸗ streben zu vereinigen, Central⸗Afrika für die wissenschafliche Forschung und den Handel zu öffnen, und die dem entgegenstehenden Hindernisse
zu beseitigen. Der mit Beziehung hierauf vom Redner gestellte Antrag.
dem Könige der Belgier eine telegraphische Resolution zu übermit⸗
teln, dahin lautend, daß die Versammlung das Vorgehen Sr. Ma⸗ jestät mit Freuden und lebhaftester Anerkennung 6 und Höchst⸗ demselben den Ausdruck ihrer wärmsten Sympathie
ei diesen Be⸗ strebungen ehrfurchtsvoll zu erkennen gebe, wurde von der Versamm⸗ lung einstimmig angenommen. Nach Beendigung der Vorträge wurde die Versammlung von ihrem Vorsitzenden gefchlossen. Morgen findet mit mehreren Dampfböten eine Fahrt nach Helgoland ftatt.
Cassel, 25. September. Am heutigen Tage wurde die III. Versammlung des deutschen Veterinär⸗Raths in dem Saale des Hotel Prinz Friedrich Wilhelm eröffnet. Anwesend
waren 26 Delegirte der verschiedenen deutschen thierärztli den Vereine. Nachdem der Präsident, Prof. Br. Dum mann⸗Eldena, mündlich Bericht er=
stattet hatte über die Thätigkeit des ständigen Ausschusses feit der vor= ju hrigen Bersammlung, gelangte ein veterinär⸗technischer Entwurf zu einem Reichsgesetze, betreffend Maßregeln wegen ansteckender Thierkrank⸗ heiten, zur Berathung. Auf den Antrag des Delegirten Dieckerhoff⸗
Berlin wurde beschlossen, nicht einen wirklichen Entreurf, sondern. nur die veterinär⸗technischen Grundsätze eines falchen Gesetzes zu be⸗
rathen, bei dieser Berathung den den dem 1. Referenten, Adam⸗ Augsburg, vorgelegten Entwurf als Grundlage zu benutzen, aus dem⸗ selben aber alles auszuscheiden, was nicht in das Gesetz, sondern in die Ausführungsbestimmungen gehöre. Nach lebhafter Debatte, bei der sich große Meinungsdifferenzen nicht ergaben, wurden die fämmt⸗ lichen bezüglichen Grundsätze festgestellt und damit dieser Berathungs⸗ gegenstand in der heutigen Sitzung zu Ende geführt. Eine Kom⸗ mission wurde mit der Redigirung der gefaßten Beschlüsse betraut.
8. Gestern ist in Berlin die internationale Hunde⸗Ausstel. lung in einer am Humboldthafen, an der Unterbaumbrücke erbauten Baracke eröffnet worden. Dieselbe foll bis zum 2. Oktober dauern und enthält mehr als 400 Exemplare der edelsten und reinsten Racen. Die vorzüglichsten Thiere sollen prämiirt werden. Gleichzeitig foll eine Hunderace gewählt werden, welche im Kriege Verwendung finden soll, um die in den Vorpostenlinien Verwundeten oder Getödteten aufzusuchen. Ferner findet am Donnerstag Vormittag in der Karl= straße 27 eine Versammlung statt, in welcher namentlich über Ver⸗ wendung der Hunde zu Sanitätszwecken berathen und die in Dresden gepflogenen Verhandlungen fortgesetzt werden sollen.
Theater.
Im, Belle-Alliance⸗-Theater geht am Sonnabend! das Schauspiel ‚Der Redaeteur“ von Bijörnson zum ersten Male in Scene. Das Stück ist auf das Sorgfältigste einstudirt und mit neuen Dekorationen, von Gebrüder Borgmann gemalt, ausgestattet, Außer der Auswahl guter Stäcke hat das Verbot des Rauchens viel dazu beigetragen, den Zesuch des Theaters zu vermehren. In nächster Zeit sind mehrere dur besten Novitäten in Aussicht.
Redacteur: F. Preh m. Verlag der Expedition (Kesseh. Drei Beilagen
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In Erwägung, daß die in dem Gesetze vom 7. Juli 1873 vor-
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zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preuischen Staats-Anzeiger.
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Offiziere, , z2c. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Seer Berlin, 17. September. Steegmann, Pr. Et. vom Inf Regt. Nr. 112, v. Tiedemann, Sec. Lt. vom Inf, Regt. Nr. 30, Spar kuhle, See, Lt. vom Inf. Negt, Nr. 56, alle Drei kommdtt. zur Dienstleistung bei den Gewehrfabriken, zur permanenten Dienst leistung bei den Gewehr und Munitionsfabriken, Patzig, Ser. 3. vom Inf. Regt. Nr. 15, Lüttich, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Ur. 69, v. GToddeck, See. Lt. vom Inf. Regt, Nr. I6,. Pre ste l, Seg Lt. vom Inf. Regt. Nr. 91, alle Vier zur Dienstleistung auf ein Jahr vom J. Oktober er. ab bei den Gewehr⸗ und Munitionsfabriken, Ersterer zu Spandau, ꝛe. Lüttich und v. Groddeck zu Erfurt, 9. Letzterer zu Danzig, kommandirt. Reichert, Prem. Lieut. 3 la suite des Füsilier⸗ Regiments Nr. 35 und vom Neben Etat des Großen Generalstabes, unter Belassung in diesem Verhãltniß und unter Sellung à la suite des Generalstabes der Arme, zum
auptm., Steinmetz, Pr. Lt. vom Feld⸗Art. Regt. Nr. 21 und . zur Dienstleistung bei dem Neben -Etat des Großen Ge— neralstabes, unter Belassung in diesem Kommdo., zum überzähligen Hauptm., befördert. — Berlin, 19. September 8. Sagen l. v. Lengerke, Port. Unteroffz. vom Kadetten-Corps, als char. bort.
ähnrs, ersterer bei dem Füf. Regt. Nr. Z, letzterer bei dem Inf. . Nr. 83 angestellt. — Berlin, 20. Septemher. v. Koelichen, Oberst⸗-Lt. z. D., zum Bezirks-Commdr. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 32 ernannt. v. Versen, Major à la suite des Generalstabes der Armee und Direktor der Kriegsschule in Metz, unter Entbindung von diesem Verhältniß, als Bats. Fommdr. in das Inf. Regt. Nr. 56 versetzt. v. Nolte, Major vom Infant. Regt. Nr. 114, unter Stellung à la suite dieses Regt, zum Direktor der Kriegsschule in Metz ernannt. Mess ow, Hauptm. und Comp. Chef im Inf. Regt. Nr. 114, zum Major, Frhr. Rüdt v. Collenberg. Pr. Lt. von dems. Regt., zum Hauptm. und Comp. Chef, v. Wän ker, Sec. Lt. von dems. Regt. zum Pr. Lt, befördert. — Stuttgart, 21. September. v. Haugj⸗ witz, Oberst und Abtheil. Chef im Kriegs-Ministerium, zum Commdr. des Kadetten⸗Corps ernannt. v. Brauch itsch, Major vom , Ministerium, unter Belassung im Militär⸗-Kabinet resp. bei der ö theil, für die persönl. Angelegenheiten im Fries Ministerium mi Wahrnehmung der Geschäfte eines Abtheil. Chefs im Degs Ministe⸗ rium beauftragt. v. d. Schulenburg, Hauptm. u. Comp. Chef im Inf. Regt. Nr. 64, unter Beförderung zum Major in das Kiegẽ⸗ Ministerium versetzt und der Abtheilung für die persönlichen Inn, legenheiten überwiesen. v. Thiele, Hauptm. im Inf. Re ö Nr. / zum Comp. Chef ernannt. Koch, Sec. Lt. von dems. Regt, zum
Lt. befördert. ;
. 9 ö. Gensd'armerie. Berlin, w 17. September. Coppenrath, Sec. Lt., von der 7. zur 9. Gensd' arm. Brig. ver⸗ setzt. Collm ann, Hauptm. a. D. zuletzt Pr, Lt. im Fuß⸗Art. Regt. Nr. J in der 7. Gensd'arm. Brig. angestellt.
Im Beurlaubtenstan de, Berlin, 17. Seytenber. Baehr, Pr. Lt. von der Landw. Kav. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 4, zum Rittm. befördert. . .
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Deerg. Ber⸗ lin, 2. September. Wittrock, char. Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 85, zur Res. entlassen. — Berlin, 17. Septembet. von Zobeltitz, Port. Fähnr. vom Ulan. Regt. Nr. 10, zur Res. ent⸗ 1 Goß, ehemaliger Sec. Lt, zuletzt im Lübeck. Kontingent, als Sec. Lt. a. D. mit der Erlaubniß zum Tragen der Armee UMnisorm in den Verband der preuß. Armee aufgenommen. — Berlin, 1g. Sept. abe r, Ser. Lt. vom Inf. Rgt. Nr. 53, mit Pens. der Abschied bewilligt. ö 20. September. v. Koelichen, Oberst t. vym Inf. Regt. Nr. 56, mit Pens. zur Disp. gestellt. Stuttgart, 21. September. v. Wartenberg, Gen. Lt. und Commdr. des Kadetten Corpè, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, mit Pens. zur Disp. gestellt. In der Gensdezarmerie. Berlin, 17 September; Müller, Major von der 9. Gensd'arm. Brig. als Oberst Lt. mit Pens, und der Unif. des Ulan. Regts. Nr. 6 der Abschied bewilligt. Im Beurlaubtenstande. Berlin, 19. Septzmber. Schmidt, Pr. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Nr. 2 als ,, , mit Pens. und der Landw. Armee⸗Uniform der Abschied ewilligt. a Königlich Banerische Armee. Offiziere, Porteꝑpee⸗Fähnriche 2. Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Deere. Den 14 September. Pracher, Hauptm. und Feuerw. Offiz. beim Fuß⸗Art. Brig. Kommdo., à la spite des 1. Fu Art. Regts. mit gleichzeitiger Wahrnehmung der Geschäfte des Direktors bet Oberfeuerwerker⸗Schule betraut, Böck, Ser; Lt. des 1. Fuß⸗Art. Regts., unter Stellung à la suite dieses Regts. zum Direktions⸗ Offiz. der gedachten Schule ernannt, beide mit der Wirksamkeit vom 1. Oktober er.
. n n. Im aktiven Heere. Den 14. Septem ber. Rögner, Oberst und Ingen. Offiz. vom Platz in Ingolstadt, mit Pens. und der Erlaubniß zum Tragen der Armee Uniform auf Nachsuchen verabschiedet. k
Im Beurlaubtenstan de. Den 14. September. Fleisch⸗ mann, Landw. Sec. Lt. des 9. Infanterie⸗Regiments und Keyl, Landw. See. Lt. des 2. Fuß⸗Art. Regts., die nachgesuchte Entlassun aus dem bayer. Militärdienst behufs Uebertritts in den Königl. preuß. Milit. Justizdienst ertheilt. XIII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Corps. Offiziere, ö Fähnriche 2e. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere Den 11. Septem ber. v. Schlutterbach, Unteroff. im Train⸗ Bat. Nr. 13, zum Portepee⸗Fähnrich befördert. — Im Beurlaubtenstande. Den 11. September. Wid⸗ mann, Vize⸗Feldw. vom 1. Bat. Landw. Regts. Ur, 124, zum Sec. Lt, der Res. des Inf. Regts. Nr. 121, Bach, Blum hardt, Vize ⸗ Feldwebel vom 2. Bataillon Landwehr ⸗ Regiments Nr. 124, zu Sec. -Lieutenants der Reserve des Inf. Regts. Nr. 124, Buck. Vlze⸗Feldw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 124 Sihler, Vize⸗Feldw. vom Res. Landw. Bat. Nr. 127. Dr. Veil, wie Feldw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 124, zu Sec. Lts. der Reserve des
125, Winter, Vize⸗Feldw. vom 2.
Ernennungen,
Bat. Landw. Regts. Nr. 124, zum Sec. Lt. der Reserve des Inf, Regts. Nr. 121, n . Vize⸗Feldw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 119, zum Sec. Lt. der Reserde des Inf. Regts. Nr. 120, Keller, Vize-⸗Feldm. vom 1. Bat. Landw. Regts. Rr. Lz. zum Ser, Lt. der . des Inf. Regts. Nr. 122, Döser, Vize⸗ Feldwebel vom. 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 122, zum Sec. Lt. der Nesere der i. Regts. Nr. 120, Nü bling, Vize⸗Wachtm. dom 2. Vat. 3 Regts. Nr. 124, zum Sec. Lt. der Res. des Drag. , r. 26, Böhm, Vize⸗Feldw. vom 1. Bat. dandw. Regts. e, n Sec. Lt. der Res. des Inf. Regts. Nr. 121, Sch weyer, Vize Fe mw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 125, zum Sec, Lt. der Res. des Pion. Bats Nr. 13, Fleischm ann, Vize Wachtm. vom. Res. Landw. Bat. Nr. 127, zum Sec. Lt. der Res. des Ulan.⸗ Regt. Rr. 19, Sim on, Vize⸗Feldw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr Ia, zum Sec. Lt. der Res. des Inf. Regts. Nr, 124, Er hard t. 33 Feldw. vom 2. 6a ö,. ,, . Nr. 123, zum Sec. Lt. der Res. des Gren. Regts Nr. 123, ernannt. . ö h e , er fis, Im , 363 3. September. Frhr. v. Gem mingen-⸗Ho— g, Sec. Lt., 1 3 im Inf. Regt. Nr. 126, die nachgesuchte Ent⸗ lassung aus dem Militärdienste bewilligt. en 1I. Sep tem ber. v. Biberste in, Hauptm. und Comp. Chef im Inf. Regt. Nr l2l, der Abschied mit Pension und mit der Regts. Unif. bewilligt. Ger⸗ hardt, Prem. Lt. im Ulan. Regt. Nr. 20, gusgeschieden, unter, 6363 zeitigem Übertritt zu den Offizieren der Landw. Kar vom 2. at. Landw. Regts. Nr. 121, Zim mler, Se. Lt. im Feld Art. Regt. Nr. 29, ausgeschieden, unter gleichzeitigem Uebertritt zu. den . Offiz. der 15. Art. Brig, Vu sse, Sec. Lt. im Inf, Regt; Nr; 124, ausgeschieden, unter gleichzeitigem Uebertritt zu ö. , 33 Regts., Müller, Port. Fähnr. im Gren. Regt, Nr. . i, gesuchte ö aus dem . bewilligt, behufs Ueber
itts in Königl. preuß. Dienste. w , , Militär⸗Verwaltung. Den 3. Sep- tem ber. Benneder, Kriegskommiss. , Kassirer ea ,,, amt, Faißt, Kriegskommiss., Intend. Sekr. bei der r,, . 26. Bid. (1. Königl. Württemberg.), der Titel Rechnungs⸗-Rath
1 . . gern Sanitäts-Corps. Durch Verfügung des Gerps, Generalarztes. Den 1, Juli. Scheurlein, dem Sani 0 1 nicht angehöriger approb. Arzt der Res. Re. Landw. Vgt. Nr. a als Unterarzt des akt. Dienstst. im Gren. Regt. Nr. 123 nge ell und mit Wahrnehmung einer der bei diesem Regt. ak, . Arztstellen beauftragt. Dr. Thüm ling, einj. freiw. Arzt im ; . Negt. Nr. 1235, zum Unterarzt, des altiv. Dienstst. Fxrnannt . Wahrnehmung einer der bei diesem Regiment vak. Assistenzarztste . beauftragt. — Den 1. Septe m ber. Beh rle⸗ halbsähr. ged. Laz. Geh. im 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 113 aphrob t 26 Unterarzt des akt. Dienstst. im Inf. Regt. Nr. 126 ernann . mit Wahrnehmung einer der bei diesem Regiment vak. Assistenzart— stellen beauftragt.
In der Kaiserlichen Marine. ö . Offiziere ꝛc. Ernennungen, Beförderungen . Verfetzungen. Berlin, 19. September. Paschen, Kor vetten⸗Kapitaͤn vom Admiralstabe, unter Entbindung n seinem Kommando als erster Adjut. der Marine-Station der k das See⸗Offizier- Corps zurückversetzt. ö Schröder, . . Kapitän, unter Versetzung in den Admiralstab, ö. 9. Adjutant zur Marine⸗Station der Nordsee kemmandirt. . v. Schleinitz, Kapitän zur See und WBorstand des * . graphis hen Bureaus, Holzhauer, Napitän Lt Her big, , . Ät., dieser unter Ernennung zum Ausrüstungs- Direktor der Werft in Kiel, in den Marinestab, Pirner, Korvetten = Fapitãn, vom Marinestab unter Entbindung von dem Tommdo, ale e rü m,. Direktor der Werft in Kiel, in das See⸗ffiz. Corps . Claufsen v. Finck, Koch, v. Wietersheim, . mann J., Lts. zur See, zu Kapitän Lts. befördert. Kapitz ki, Maschinen⸗Ingenieur, zum Maschinen⸗Ober⸗Ingenieur ernannt.
Nr. 74 des Amts-Blatts der Deut schen 5 Post⸗ und Telegraphenverwaltung hat ö Verfügungen: vom 23. September 1876 Feststellung der * 3 ; an Reichsgoldmünzen, Zwei⸗ und Einthalerstücken; vom 22. Sh em ber 1876: Wegfall der, polnischen und hez. dänischen Ausgabe der Gesetz⸗ Sammlung für die . ö . kö
— Das Augustheft des Centralblattes für die ge a,, in Preußen hat , . Inhalt: Kommission II. für die 3 f ng er Theologen zu Breslau. — Zulassung der Kandidaten zur theo ogi⸗ schen Staatsprüfung in einer andern 9 rovinz, als welcher ö. ange- hören. — Vertretung beurlaubter Prediger in der Schulin spe . Annahme und Verausgabung der Richskassenscheine 34. Seitens der Königlich preußischen Kassen. — Verrechnung der ö h. Ausgaben bei den Prüfungskommissionen für Lehrer an Mittel. schulen ꝛc. — Vorschriften über die Ausbildung und Prüfung fürnden Staatsdienst im Bau und Maschinenfach. — BVestãtigun der Wah⸗ len von Rektoren und Dekanen an Universitäten. . , des mincralogischen Museums det, Univerität n Berlin. . ö der Universitãtskassen. Rendanten. — , den bei der Steinerschen Stiftung. — Akademische Kunstausstel ung zu Berlin. — Zulassung zur Prüfung behufs , Lehrbefähigung in neueren Sprachen und Naturwissense . ten an Realschulen und Nachweisung über höhere ,, 8 anstalten. — Frequenzlisten für das Wintersemester 18756 (⸗ ö Beurlaubung von Lehrern behufs Theilnahme an der Feier des 25jährigen Bestehens der Central. Turnanstalt. Seminar , . Ausbildung der kathelischen Schulamts Präparanden aus den . ö. zollernschen Landen; Ort für die Aufnahmehrüfung. — y. ij. faden für Mußfikunterricht in Präparanden⸗Anstalten. — ö. nung. wefen bei den Seminar- und, den Präparanden-Anstalts . .
reilaffung der Lehrer von Schuluntzrha tung - Veitrãgen, . nön⸗ ö der Gewährung von Dienstalterszulagen für J,, 2. Staatsfonds zum Zwecke der Ergänzung unzureichenden . . und Elementarlehrer⸗Wittwenkassen; Mitgliedschaft. — Aufbewahrung
weiblichen Handarbeiten. — Behandlung der Versäumnisse der Hande arbeitsstunden. — Beseitigung kirchlicher Abgaben für r, d. — Einrichtung von Schulchroniken. — Blinden Unterrichts⸗A1Anstal
. x Feri ver so ron zu Breslau, Auszug aus dem Jahresbericht. — Personalchronik.
Statistische Nachrichten.
An den 9 preußischen Universitäten, der Akademie u Münster und dem Lyceum zu Braunsberg haben im Sommer—⸗ emeste 76 893 Dozente lehrt, von denen 461 ordentliche Pro⸗ semester 1876 893 Dozenten gelehrt, von r, , fessoren, 6 Honorar⸗-Professoren, 209 außerordentliche Professo ren 4 217 Privatdozenten waren. Nach den Städten gert hhet kommen 183 Dozenten auf Berlin, 111 auf Göttingen, 103 , ö auf Bonn, 9e auf Halle, 77 auf Königsberg. 65 4uf Marburg, 5) auf Riel, 5 Greifsw 28 Münster und 10 auf Braunsberg. Kiel, 55 auf Greifswald, 28 auf. Münster und un obere Die Gesammtzahl der immatrikulixrten Studirenden betrug d. ben denen 6811 Preußen und 1127 Nichtpreußen waren, Auf die , . denen Fakultäten vertheilen sich dieselben wie folgt: K, gische Fakultät 615 Preußen und 62 Nichtpreußen; katholisch t Eo⸗ logische Fakultät 310 Preußen, und 17 Nichtpreußen; . . kultät 1965 Preußen und 217 Nichtpreußen; n, , ultzt 1099 Preußen und 241 Nichtpreußen; philosophische Fatu tät 282. Preußen und 590 Nichtpreußen. Außerdem waren um BVesughe ö. Vorlesungen berechtigt 1809 Personen, von denen 1639 k kommen. Nach den Städten vertheilt studirten 1977 in Berlin- 1107 in Breslau, 1040 in Göttingen, 882 in Halle , in Bonn, 6l0 in Königsberg, 4908 in Greifswald, 440 in. Mar- burg, 9 in Münster, 212 in Kiel und 2 in 2 berg. Von den immatrikulirten Preußen studiren 16 . Berlin (5681 aus der Provinz Brandenburg). 634 in 3 (128 aus der Rheinprovinz), 1080 in Bree lau 55 aus Sch gien) 791 in Göttingen (460 aus Hannover), 453 in Jreifswaln 143 aus Pommern), 725 in Halle 389 aus Sachsen) 179 in Riel 1 n Schleswig⸗Holstein), 570 in Königsberg (530 aus, ren fen; 6 Marburg (215 aus Hessen⸗Nassau), 382 in Münster (216 au? . falen) und 12 in Braunsberg (sämmtlich aus Preußen), n e. immatrikulirten Preußen gehörten 615 der erangelisch· heologise en, 310 der katholisch⸗theologischen, 1965 der juristischen, 1099 der me⸗ dizinischen und 2822 der philosophischen Fakultãt an. JImmatri⸗ kulirte Nicht-⸗Preußen, soweit sie aus den übrigen Reichs ländern, bez. aus sonstigen vormals zum deutschen Bund gehörigen. Ländern stammen, studirten in Berlin 1539. Anhalt 14, e en 35 Bayern 5, Braunschweig 12, Bremen 2, Elsaß Lothringen . ö burg 8, Hessen 8, Lauenburg 1, Lippe. Det meld? Lübeck , Mecklen⸗ burg⸗Schwerin 20. Mecklenburg⸗Strelitz 10. Oldenburg 9, Königreich Sachsen 16, Großherzogthum 6, sächsische Derzogthüme 10, J burg 5, Württemberg 5,) bez. 12; in Bonn 38, beß 93, in . au 6, bez. 4; in Göttingen 193, bez. 33 in Greifswald 35, . in Halle 1135, bez. 5; in Kiel 26, bez. O; in Königeberg 6g bez 6 Marburg 56, bez. O; in Münster 265, bez O9; in ö 0, bez. 9). — Aus den übrigen europnischzn . ., aus außereuropäischen Ländern studirten in 36 n 1609 (E . gien 1, Frankreich 4, Griechenland 4, ö 10. Italien 7, Niederlande 5, Desterreichische, früher nich Mun deutschen Bunde gehörige, Länder 26, Rumänign 16, Ruß land 59, Schweden und Norwegen 1, Schweiz 2 4 Spanien 1 und Türkei 2) bez. 57 ö ö. Amerika 50, Asien 4, Australien ) Die Entsprechendn gah en ö. tragen für Bonn 39, bez. 113; Breslau ], ö 2 bez. 26; Greifswald 11, bez. 1; Halle l. ben e . „ n xe. ö. Ronge berg 33, bez. 1; Marburg 6, bez. 53; Münster bez, 3. Braunsberg O, bez. 09. Nach den Fakultäten geordnet gehörten, . bez. I der evangelisch theologischen, 4 bez. 0 r d . gischen, 32, bez. 16 der juristischen, 107 bez. 32 der medizinischen und 162, bez. 62 der philosophischen Fakultät an. ö
— Das neueste, soeben erschienene Doppelheft *. und II. des Jahr“ gangs 1876 der Zeitschrift des Königlich, säch sischen stati⸗ stischen Buxeaus, redigirt von dessen Direkter, Pr, Victor Böhmert, (Dresden 18765 in Kommission von R. v. hn, vor⸗ mals G. Schönfelds Buchhandlung), bringt an ter Stehe 3 UMnteressante Arheit des sächsischen Gesandten in , , O. v. Nostitz⸗Wallwiß über Die Finanzwirthschaft des Königreich? Sachsen seit dem Jahre 1867.“ Der Verfasser , . . frühere Arbeit über die sächsische Finanzwirthschaft von 185 Isb6 an und berichtet über die Hauptergebnisse des sächfischen Finanz wesens in dieser ersten Periode vom Eintritt der Honstitutighellen . bis zur Begründung des Norddeutschen undeg Die zweit Periede von 1867 an erfährt sodann eine gründliche Beleuchtung bis . neuesten Etat von 1875— 77, wobei sowohl die Nutzungen des Staatsvermögens und der Staatsanstalten als auch ö Steuern und Abgaben in ihren Erträgen seit 1836, spezia ssirt sind. Nach dieser Arbeit haben sich von 1834 bis 1873 — unge⸗ achtet der Ausscheidung des Ertrags der Zölle, beinahe sämmtliche Verbrauchsabgaben und der Postnutzungen die Einkünfte des sächsi⸗ schen Staats von 5, 972,529 Thlr. auf 16 661 n e, Den Hauptinhalt des Heftes bildet der „Bericht über die Volks= Jshlung königreich Sachsen am 1. Dezember 18755 von dem zählung im Königrei hser * er mn. dem Direktor des Bureaus, Dr. Victor Böhmert. Derselbe bespricht zu erst das Zählungsverfahren, die Zählungslisten und Ras Institut der freiwilligen Zähler, sodann die Ausführung und Bearbeitung . Volkszählung und die Verbindung der Volkszählung mit der 9 werbezählung und vergleicht endlich die Ergebnisse der neuesten , sischen Zählung mit den Resultaten früherer Jahre und anderer Länder. An diesen einleitenden Bericht reiht sich dann das . liche Tabellenwerk, in welchem alle Orte Sachsens nach den e- gierungsbezirken aufgezählt sind mit Angabe der darin . . Haushaltungen, Anstalten und der Vewohner⸗ zahl nach, Geschlecht, nach dem bürgerlichen Stande und nach den Religionsbekenntnissen. Professor Dr. Laspeyres bespricht „Das Verhältniß der Miethe zum Einkommen in Lfipzig, a , mit Hamburg und Berlin.“ Medizinal Rath 1. Flinzer Nehande „Dise Entwicklung des Impfwesens und das Ergebniß , im Jahre 1875 im Königreich Sachsen“, und der Vörstund des sta— tistischen Bureaus der Staatseisenbahnen F. Ulbricht liefert einen „Beitrag zur Statistik der Güterbewegung auf den Eisenbahnen““
z ꝰ Lize⸗ K Bat. Landw. Gren. Regts. Nr. 123, Dan k, Vize⸗-Feldw. rom 1. Ba ; Regts. 36 119, zum Sec. Lt. der Reserve des Infanterie⸗Regts. Nr.
5 ft Finri itãtis Schulen, kon⸗ der Vermögenzbeftände. — Cinrichtung paritätischer Schulen, ton fessioneller Gill r üinterricht. — Beförderung des Unterrichts in
Weiter bringt das, Heft die statistischen Resultate über den Post