den Anträgen wünschte, welchem Wunsch dann später von dem An⸗ tragsteller Schmid durch Weglassung der Worte in ihrem seitheri⸗ gen Umfang“ entsprochen wurde. v. Schad, v. Wöllwarth, Pfeiffer erklärten sich gegen die Anträge wegen mangelnder Borberei⸗ tung, Beutter, Elben (Cannstatt), Haug, sprachen für die Anträge, worauf nach Ablehnung des von Schad beantragten Uebergangs zur Tagesordnung (mit 61 gegen 18 Stimmen), der Antrag von
angenommen, und auch der Antrag von Mohl und Genossen
angenommen wurde.
Sessen. Darmstadt, 15. Oktober. (Darmst. 3.) In dem zweiten Theil des Hauptvoranschlags der außerordent⸗ lichen Einnahmen und Ausgaben im Ressort des Ministeriums der Finanzen stellte die Regierung für den Baufond der Main-Weserbahn die Summe von 1,000,000 466 ein und erläuterte diese Forderung des Näheren in einer Mittheilung vom 31. März I. J. Die Zweite Kammer bewilligte auf An⸗ trag des Finanzausschusses diese Summe als Pauschal⸗ kredit einstimmig. Der Finanzausschuß der Ersten Kammer war der Ansicht, daß fünf in genannter Mittheilung angeführte Bauten nicht so dringender Natur sein möchten, daß sie sämmtlich in dieser Finanzperiode noch ausgeführt werden müßten, und beantragte, statt der vorgesehenen 1,000,000 S nur die Summe von 800,000 S der Regierung zur Verfügung zu stellen, welchem Antrag die Regierung nicht entgegentrat und welchen die Erste Kammer einstimmig ge⸗ nehmigte. Der Finanzausschuß der Zweiten Kammer ist damit einverstanden und beantragt Beitritt zum jenseitigen Beschlusse.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 16. Oktober. Die Kom⸗
mission, welche den rümänischen Spezialtarif festzustellen
hat, hat die „erste Lesung“ des ganzen Tarifs vollendet.
— Bekanntlich fand in diesem Jahre in der österreichischen Delegation eine lebhafte Debatte über den Militär⸗Stell-⸗
vertreterfonds statt, dessen Heranziehung zur Deckung der Kosten für die neuen Geschütze beantragt war. Dem „Pester Lloyd“ wird nun von hier telegraphisch gemeldet, daß beiden Legislativen eine Vorlage, betreffend die Verwendung des Stellvertreterfonds, unterbreitet werden soll.
17. Oktober. (W. T. B.) Gestern ist, wie die „Presse“ in ihrer heutigen Abendausgabe meldet, ein russi— scher Feldjäger mit einem Handschreiben des Kaisers von Rußland hier eingetroffen.
Schmid und Gen. mit 62 gegen 17 Stimmen
—
—
— (W. T. B.) Der Artikel des „Pester Lloyd“, der von einer Isolirung Rußlands spricht, wird in hiesigen unterrichteten Kreisen als der wirklichen diplomatischen Sach-⸗ lage durchaus nicht entsprechend angesehen.
— 18. Oktober. (W. T. B.) Das „Fremdenblatt“ bringt einen längeren Artikel, in welchem es Italien eindringlichst vor Agitationen gegen Oesterreich warnt. — Wie das „Tage- blatt“ vernimmt, beginnt in der Diplomatie gegenwärtig die Frage wegen der Friedensbedingungen wieder die Hauptrolle zu spielen.
Pest, 16. Oktober. Man schreibt der Pol. Korr.“ von
hier: „Die Aufmerksamkeit unserer politischen Kreise wird, wie gegenwärtig aller Orten, durch die Vorgänge im Drient absorbirt. Es kann nicht behauptet werden, daß in dieser Beziehung sich letzterer Zeit besonders lebhafte Besorg— nisse geoffenbart hätten; in den bezeichneten Kreisen hält man, gestützt auf wiederholte Aeußerungen maßgeblicher Persönlichkeiten, den Frieden Oesterreichs- Ungarns für ge⸗ sichert und läßt sich in dieser Ueberzeugung durch keinerlei wirkliche oder angebliche neue Phase in der allgemeinen poli— tischen Situation erschüttern. Die Opposition der Linken freilich faßt die Sache nicht so kühl auf, und es ist zu ge⸗ wärtigen, daß sofort nach dem Wiederzusammentritt.! des Reichstages Daniel Iranyi wieder eine jener Interpellationen über die Orientfrage erfolgen wird, auf welche sich dieser Abgeordnete gleichsam stillschweigend ein ausschließliches Pri— vilegium erworben hat.“
Schweiz. Bern, 13. Oktober. (Köln. Itg.) Laut offiziellem Vernehmen ist die Subvention für Ausführung des großen St. Gotthard-Tunnels entsprechend der geliefer⸗ ten Arbeit von der internationalen Kommission für das ver⸗ flossene Baujahr auf 5,809,160 Fr. festgesetzt worden. Bei vertragsmäßigem Fortschritt des Tunnelbaues würde die Sub vention 8 Millionen überstiegen haben. Für die drei frühe— ren Baujahre wurden zusammen 9,423,415 Fr. aus⸗ gezahlt, d. h. nur für den Gotthard⸗Tunnel, die Jahresbei— träge für die übrigen Bauarbeiten sind hierin nicht mit einbe⸗ griffen. Daß der Fortschritt des GotthardtunnelBaues in Folge Verdoppelung der Kompression und bedeutend ver— besserten Arbeitsbetriebes jetzt ein befriedigenderer als früher ist, ist nun amtlich konstatirt. Werden fortan täglich nur noch durchschnittlich 6 Meter des Richtstollens fertig, wie dies in neuerer Zeit der Fall, so ist die Vollendung des Tunnels bis zum vertragsmäßigen Termin unzweifelhaft. — Der Große Rath des Kantons Genf hat das vom Staatsrath vor— gelegte neue Gesetz, betreffend den Beitritt der katholischen Gemeinden dieses Kantons zum schweizerischen christkatholi— schen National-Bisthum einer Kommission zur Prüfung übergeben. — In seiner Sitzung hat der Bundesrath die Demission des Obersten Merian von Basel als Kommandant der 4. Division der schweizerischen Armee auf Ende Oktober und seine gänzliche Entlassung von der Wehrpflicht auf Ende Dezember nächsthin bewilligt. Oberst v. Büren in Bern ist provisorisch mit der Leitung der Geschäfte der Division beauftragt.
— 17. Oktober. (Köln. Itg.) Der Tessiner Stgats—⸗ rath beschloß, entsprechend einer liberalen Petition, sofortige Neuwahl des Großen Rathes, da der gegenwärtige ver— fassungswidrig sei.
Großbritannien und Irland. Lon don, 16. Oktober ; (E. C.) Die Lords der Admiralität sind bei ihrem jungsten Inspektionsbesuche in Chatham mit den in den Ar⸗ beiten gemachten Fortschritten so wohl zufrieden gewesen, daß sie allen Offizieren und Mannschaften den nächsten Sonn⸗ abend als einen freien Tag geschenkt haben. — Der Missionar Rev. Tfennell, der am Cheyenne-Flusse im Lande Dacotah, dem Schauplätze von Longfellows „Hiawatha“, höchst erfolgreich unter feindlichen und freundlichen Indianer— stämmen gewirkt hat und bei dem letzten Indianer— Aufruhr die Weißen jener Station zu retten verstand, ist in der Nacht vom 27. September etwa eine Meile von der Station erschossen worden, ohne daß irgend eine Ursache aufzufinden wäre.
von
*.
Calcutta, 15. Oftober. (Times) Der britische gent bei dem Emir von Kabul, Atta Mahommed Khan, hat Kabul verlassen und ist nach Simla abgegangen. — Der Emir von Kabul und die Fürsten von Nepaul werden auf der Versammlung zu Zeh erwartet. Der Pioneer“ sagt, daß die Häuptlinge von Central⸗Indien die Feierlichkeit nachdrücklich billigen und erklären, sie hätte früher gehalten werden sollen. Zwölf oder dreizehn Häuptlinge aus dem mittleren Indien werden sich einstellen, unter ihnen Scindiah, Holkar, die Begum von Bhopal, der Maharajah von Rewah, die Rajahs Dhai Devas Orcha und Rutlam. Ein Corps der Truppen des Guikwar mit den berühmten goldenen und silbernen Geschützen ist bereits auf einen zwei⸗ monatlichen Marsch von Baroda nach Delhi aufgebrochen. Die Schwierigkeit betreffs des Vortritts ist beigelegt worden nach einem Plan, die Häuptlinge gemäß der Zahl der ihnen bei ihren Begrüßungen zugestandenen Geschütze zu ordnen. — In Folge einer Mißernte ist Noth im Dekan und dem Süd⸗Mahratta-Lande. Die Regierung sorgt für Unter⸗
stützung.
— (Times.) Die Stãmme im Kohat-Paß bereiten noch immer Verlegenheiten. Während eines jüngsten Einfalles in britisches Gebiet tödteten sie in der Nähe des Forts Mackeson einen eingeborenen Kavalleristen. Es verlautet, der Vizekönig beabsichtige eine militärische Besetzung des Bolan⸗Passes und Khelats.
— 17. Oktober. (Köln. Ztg.) Die protestantischen Vereine gingen den Lord Derby nochmals wegen der Glaubensbrüder in Spanien an und erbaten die gemeinschaft— liche Vermittlung mehrerer Mächte.
Frankreich. Paris, 16. Oktober.
ht energische Mi
Italien. Rom, Die Turiner „Gazzetta del Popolo“ schreibt: Einige Journale haben die Abreise des Herzogs und der Herzogin von Aosta nach San Remo auf das Ende des laufenden Monats für gewiß angegeben. Wir glauben, daß diese Nachricht irrthümlich ist, da der Ge— sundheitszustand der Prinzessin Victoria sich bis auf den
Punkt verschlimmert hat, daß die Reise fast unmöglich
gemacht worden ist. — Der Minister⸗-Präsident Depretis hat seine Reise in den Provinzen Udine und Belluno beendigt und hat überall eine festliche Aufnahme gefunden. Der Zweck
dieser Reise war, die Bedürfnisse der genannten 2 Provinzen kennen zu lernen und die Arbeiten der pontebba bahn zu besich⸗
tigen. Der Minister nahm dieselben auf das Genaueste in Augen—⸗ schein und gab seine Zufriedenheit zu erkennen. Zu Pontafel, jenseits der Grenze, wurde der Minister von den österreichisch⸗ ungarischen Behörden begrüßt. Was die Eisenbahnarbeiten an— belangt, so sind sie bis Resiutta weit vorgerückt, der Zweig von
Ospedaletto bis Resiutta wird im nächsten Frühling eröffnet
werden, zwischen Resiutta und Chiusaforte sind die Arbeiten
kaum begonnen und auf dem Stück zwischen Chiusaforte und
der Pontebba ist das Tracs vollendet.
— Der „Bersagliere“ veröffentlicht folgendes Communiqué: „Der Minister Depretis hat in seiner Rede, was das poli— tische Wahlgesetz anbelangt, sein vorjähriges Programm be— stätigt. Obgleich unserer Ansicht nach keine Differenz mit den von Herrn Nicotera in Caserta ausgesprochenen Meinungen vorliegt, so sind wir doch, zur Vermeidung von Mißverständ⸗— nissen, zu der Erklärung ermächtigt, daß, so lange Herr Ni— cotera Minister des Innern bleibt, die Wahlreform nicht nach andern Grundsätzen ausgearbeitet wird, als den ihm in Caserta angegebenen.“ — Der Herzog Salviati, Präsident des Katholiken ⸗ Kongrefses von Bologna, hat den „Ital. Nachr.“ zufolge gegen die vom Präfekten angeordnete Schließung desselben
totestirt. — Die „Nazione“ meldet: „Wir erfahren, daß Se. Majestät der König ausdrücklich den Commendatore N. Aghemo, Chef seines Privatkabinets beauftragt hat, Herrn Emil Visconti-Venosta, früheren Minister des Aeußern, auf dem Schloß zu San Martino das Diplom, das ihn zum
Marchesen ernennt, und seiner Braut, der . Luisa
Alfiere di Sostengo ein prächtiges Armband zu überreichen.“
Türkei. Konstantin opel, 17. Oktober. (W. T. B.) In hiesigen Regierungskreisen giebt sich in Folge der ablehnenden Haltung, welche Rußland dem türkischen Vorschlage eines sechsmonatlichen Waffenstillstandes gegenüber ein⸗ genommen hat, große Unentschlossenheit kund. — Halet Pascha ist an Stelle Riza Paschas zum Handels⸗-Minister, Djewded Pascha an Stelle Khalil Cherif Paschas zum Justiz-Minister, Jussuf Pascha zum Unterrichts-Minister ernannt worden. — Das türkische Journal „Bassiret“ wurde unterdrückt.
Wien, 17. Äktober. (W. T. B) In unterrichteten Kreisen werden alle Kombinationen als der Sachlage nicht entsprechend betrachtet, die Oesterreich sich irgendwie von den beiden andern Kaisermächten ablösen und in der Orientfrage in Spezigl⸗Allianzen treten lassen.
— (W. T. B.) Die gestern auch telegraphisch mitgetheilte Auslassung der „Montagsrevue“ wird als nicht von der Re— gierung influirt bezeichnet. Im Gegentheil, meinen unter⸗ richtete Personen, werde Graf Andrassy die Schritte des
russischen Reichs kan zlers wegen kürzeren Waffenstillstande unterstützen und im Sinne des Dreikaiserbundes Rußland sekundiren.
Brü ssel, 17. Oktober. (W. T. B.) Der „Nord“ schreibt: . 2 2 — 2 — — 2 — 2 * 9 Der versöhnliche Ton der jüngsten ofiziellen Mittheilungen der Türkei dürfte nicht den Erfolg haben, irgend Jemanden irre zu führen über den von der Türkei gefaßten Entschluß den von Europa gestellten Forderungen stets auszuweichen Die Frage des Waffenstillstandes ist der Prüfstein für die So⸗ lidität der unter den Mächten herrschenden Eintracht. Europa muß fortan zeigen, daß es entschlossen ist, sein Programm zur Ausführung zu bringen; die türkische Regierung wird dann ihr delatorisches Verfahren aufgeben, welches die Krisis nur dauernder und verwickelter macht.
— Wir theilten gestern den wesentlichsten Theil der tür⸗ kischen Antwort auf die Waffen stillstandsvorschläge der Mächte mit. Der Vollständigkeit halber ergänzen wir heute nach der „Köln. Ztg.“ das Fehlende. Das Aktenstück ist vom 12. Oktober datirt und beginnt, wie folgt:
Die Hohe Pforte hat die Vorschläge der vermittelnden Mächte über den Abschluß eines regelmäßigen Waffenstillstandes, der die Auf⸗ hebung der Feindseligkeiten gegen Serbien und Montenegro zum Zwecke hat, in ernstliche Erwägung gezogen. In ihrer Antwort vom verflossenen September hatte die Hohe Pforte die Gründe kundgegeben, welche im Hinblick auf den Stand der Friedensange⸗ legenheit den Abschluß eines regelmäßigen Waffenstillstandes unnöthig machten. Indem die Kaiserliche Regierung u. s. w. (Es folgt alsdann die gestern im Wortlaut e n rr Einwilligung der Pforte, den Status quo ante als Grundlage des Friedens anzunehmen, und der Vorschlag eines sechsmonatlichen Waffenstillstandes. Es hängt nun⸗ mehr von den wohlwollenden Maßnahmen der vermittelnden Mächte ab, die Einstellung der Feindseligkeiten zu beschleunigen, indem sie baldmöglichst Bevollmächtigte ernennen, um den Waffenstillstand an Ort und Stelle zu regeln. Die Hohe Pforte wird ihrerseits den Befehlshabern der Kaiserlichen Truppen die nöthigen Weisungen zukommen lassen, und die Vertreter der Mächte werden sich mit ihnen eben so wie mit den Heerführern der beiden Fürstenthümer über die Einzelheiten der Angelegenheit zu verständigen haben, indem sie aufs Strengste die Nothwendigkeit im Auge behalten, daß die zur Zeit im Besitze der ottomanischen Truppen befindlichen Stellungen nicht wieder von den Serben besetzt werden. Im Vertrauen auf das hohe Billigkeitsgefübl u. s. w. (Die Pforte spricht im Folgenden ihre Hoffnung aus, daß die Mächte die völk:rrechtliche Haltung der beiden Fürstenthümer überwachen werden.) Die Hohe Pforte ist überzeugt, daß die Mächte ohne die Ehre, die Würde und die Unabhängigkeit des Reiches zu verletzen, ihr Bestes thun werden, um alle Hindernisse eines endgültigen Frie⸗ dens zu beseitigen und dem schon so lange andauernden Blutvergießen ein Ende zu machen. (gez.) Der Minister der Auswärtigen Ange⸗ legenheiten Sr. Kaiserlichen Majestät.
Diesem Aktenstück ist eine Auseinandersetzung über die schon mitgetheilten Reformvorschläge der Pforte beigefügt.
— Wie das Wiener „Fremdenbl.“ aus einer ihm zur Verfügung gestellten Depesche ersieht, fängt der Aufstand in Bosnien, der seit Ende Juli als vollständia erloschen angesehen wurde, wieder an, sich allseitig zu regen. Zahlreiche Insurgentenbanden tauchen in den verschiedensten Theilen der Provinz auf. Andererseits verüben die Baschibozuks die größten Greuelthaten. Sali (?) Pascha, der bei Belina kom— mandirt, hat 50 Baschibozuks, die Christen ermordet und Häuser angezündet oder ausgeplündert haben, die Bastonade geben lassen.
Belgrad, 16. Oktober. Der Wiener „Presse“ wird von hier gemeldet: Als Fortsetzung der Berichte des serbischen Ministeriums des Aeußern über die von türkischen Truppen und Irregulären auf serbischem Gebiete verübten Schäden und rg errhaten hat Minister Ristics auf Grund der letzten Berichte der Behörden ein neues, umfangreiches Me⸗ moire aeg faft, welches an die serbischen Agenten im Aus— lande versendet werden soll.
Nach demselben betragen die Schäden in den Kreisen von Csacsak 101,012 Frances, Pedrina 5l, 500 Dukaten, Asbukovaz 56,000 Dukaten, Uschiza 247,958 Dukaten, Krusewatz 17,645 Dukaten. Außerdem werden in dem Memoire alle jene an Menschen, liegenden und beweglichen Gütern verübten Unthaten angeführt, welche durch militärische Rücksichten nicht zu recht⸗ fertigen sind.
— Vom türkisch-serbischen Kriegsschauplatze er— fährt die „Pol. Korr.“ über den einzigen, aber geringfügigen Kampf, welcher in letzter Zeit an der Drina stattgefunden hat, aus Belgrad vom 14. Oktober folgende nähere Details: „Gestern fand ein Kampf diesseits der Drina, einige Kilo— meter weit von Losnitza statt. Den dichten Nebel benützend, übersetzten vier Bataillone Nizams die Drina und machten sich nach Losnitza auf. Die Serben, rasch davon unterrichtet, mar⸗
schirten unter Kommando des Obersten Oreskovics dem Feinde
entgegen, und warfen denselben nach einem kurzen, lebhaften Gefechte über den Fluß zurück. Die Verluste auf beiden Seiten waren geringfügig. Die serbischen Streitkräfte an der Drina sind noch immer ansehnlich genug, um jeden Angriff des Feindes zurückweisen zu können.“
— Vom türkisch-montenegrinischen Kriegsschau— platze wird gemeldet:
Zara, 17. Oktober. (W. T. B.) Die Insurgenten
aus den Distrikten Liubinje und Newesinje haben sich von Montenegro losgesagt und sind in ihre Heimath zurück gekehrt. Der Generalgouverneur der ö hat ange⸗ ordnet, daß den Insurgenten aus dem Popovobezirke die Rück kehr dahin nach Möglichkeit erleichtert werde. — Die Stärke der in der Herzegowina stehenden türkischen Truppen hat jetzt die Ziffer von 36,800 Mann erreicht. (W. T. B.) Nach hier eingegangenen Nachrichten hat Sachir Pascha, welcher, wie bereits gemeldet, am 13. d. gegen Peko Pavlovic entsendet war, den Letzteren ge⸗ schlagen und Bilek entsetzt. Die Verluste sollen auf beiden Seiten nur unbedeutend sein.
Rom, 17. Oktober. (W. T. B.) Hier eingetroffene Be— richte der italienischen Konsularagenten in Scutari und Cettinje schildern die Niederlage, die Derwisch Pascha bei Mar— tinitj und Spuz erlitten, als eine vollständige. Die Türken verloren 2500 Mann, darunter 14 Sberste. Ferner soll Moukhtar Pascha von den Insurgenten ganz umzingelt sein,
— Aus Rag u sa telegraphirt man der, Times“: Den letz ten Berichten von Danilograd zufolge war das Vorrücken Derwisch Paschas volsständig gehemmt und man glaubte, daß seine schweren Verluste seine Armee temporär gelähmt haben, denn Derwisch Pascha ist kaum zwei Meilen über die Grenze hinaus vorgedrungen. Der Krieg wird auf beiden Seiten augenscheinlich mik zunehmender Barbarei geführt, und zwar trotz der Anstrengungen des Fürsten, seine Truppen im
Zaum zu halten. Dir Verletzung der letzten Waffenruhe Sei⸗
tens der Türken an beiden Grenzen hat große Erbitterung
erzeugt, und sollte der Krieg fortdauern, wird er erbarmungs⸗ los bis zum Aeußersten geführt werden.“
— Die militärischen Kräfte Montenegros belaufen sich, der „Pol. Corr.“ zufolge, gegenwärtig auf 21,800 Mann. Seit Beginn des Krieges sind 2200 Mann theils gefallen, theils durch Verwundung kampfun fähig geworden. Um diese Lücke auszufüllen, hat der Fürst Jünglinge von 15 und 16 Jahren zu den Waffen berufen. Die Armee ist so eingetheilt, daß gegen 11,000 Mann dem Moukhtar Pascha gegenüber⸗ stehen, und nicht ganz so viel, aber durch 2000 Aufständische verstärkt, dem Derwisch Pascha den Weg in das Cettinjer Thal versperren.
Rumänien. Bu karest, 18. Oktober. (W. TB.) Was von Vereinbarungen über ein militärisches Vorgehen Rumäniens gegen die Türkei verlautet, beruht auf vagen Gerüchten. Dagegen ist thatsächlich eine Kon vention Rußlands mit den rumänischen Eisenbahnen wegen event. Truppentrans⸗ porte im Abschlusse.
Rußland und Polen. St. Peters burg, 16. Oltober: Der „Golos“ vom 10. . M. bespricht in einem größeren Leitartikel die Stellung der russischen öffentlichen Meinung zur
Orientfrage und sucht dabei den Angriffen, denen er Sei⸗ ͤ tödtet wurden, sagt aber, es sei auf 409 Ellen Entfernung
tens eines Theiles der russischen Presse, welcher um jeden
seiner Ueber⸗
Preis Rußland in einen Krieg verwickeln möchte, in letzter Zeit ausgej
setzt gewesen, zu begegnen. Nach zeugung verlangen die Interessen der türkischen Christen selbst im Allgemeinen, sowie die der beiden slavischen Fürsten⸗ thümer insbesondere, daß Rußland so viel als möglich seine Allianz⸗Beziehungen zu den beiden benachbarten Kaiserreichen aufrecht erhalte und sich bemühe, mehr und mehr die Ueberein⸗ stimmung zwischen allen Großmächten, welche den Pa⸗ riser Vertrag von 1856 mitunterschrieben haben, zu festigen. Die einseitige Intervention Rußlands in Angelegenheiten des türkischen Reiches wird durch die gegenwärtigen Umstände, noch durch faktischen Interessen Serbiens und Montenegros gefördert. Eine solche Intervention kann nur die Mächte gegen uns auf—
bringen, welche bis jetzt den offenen Wunsch gezeigt haben, mit uns gemeinsam zur Wiederherstellung des Friedens auf
der Balkanhalbinsel und zur Abstellung der bestehenden un⸗ möglichen Sachlage daselbst zu wirken.“
Taschkent, 2. (14) Oktober. (Int. Tel. Ag.) Alai-Expedition ist glücklich beendigt. abtheilungen sind zurückgekehrt. Die Truppen haben alle Strapazen des Feldzugs in den Schneebergen leicht er— tragen. Gegen 30,000 Quadratwerst sind im Alai und Pamir topographisch aufgenommen und erforscht, 12 Punkte astro⸗
Die
von 42 Punkten die Höhe barometrisch bestimmt worden. Amerika.
weder die
Alle Truppen⸗
die
Washington, 17. Oktober. (W. T. B.) Der
Präfident Grant hat nach einem in vergangener Nacht abge⸗ haltenen Ministerrathe aus Anlaß der im Süden vorgekommenen Ruhestörungen eine Proklamation erlassen, worin die
Schützenklubs von Südkarolina angewiesen werden, binnen 3 Tagen auseinanderzugehen. werden aufgefordert, zur Erhaltung des Ansehens der Gesetze und des öffentlichen Friedens mitzuwirken.
New⸗York, 17. Oktober. (W. T. B.) Nach hier einge⸗ EI Ebon 5 ‚ 53 8 — . z M3 19ges8 gangenen Nachrichten ist es gestern in einer in der Nähe von
zu
Charleston abgehaltenen Versammlung abermals
einem Zusammenstoß zwischen Weißen und Negern
gekommen. Letztere machten von der Schußwaffe Gebrauch,
die Weißen zogen sich, nachdem mehrere von ihnen getödtet tre ! Stellung der Regierungen
oder verwundet worden waren, nach Charleston zurück. Per u. (A. A. C) 9a — ; tember gemeldet: In Lima hat seit dem Krawall am 20. August
ununterbrochen Ruhe geherrscht. — Zwischen Mr. Meiggs und der peruanischen Regierung ist ein Vert rag zum Abschluß
gelangt, wonach sich ersterer verpflichtet, während eines Zeit⸗
raums von fünf Jahren für Rechnung der Banken 1,900 000 Centner Salpeter jährlich und 5000 Centner während eines jeden folgenden Jahres bis zum Ende des Privilegiums zu Das Salpeter soll in Tocopilla oder in anderen
fabriziren.
Alle guten Bürger
Aus Callao wird unterm 13. Sep⸗
thanen, heißt es, helfen ihnen.
bolivianischen Häfen abgeliefert werden. Die Banken werden 1 Sol 60 Cents per Centner von g5 prozentigem Salpeter in
Wechseln auf England von 90tägiger Lauffrist zu 42 Pence per Sol oder zu der künftighin von anderen Salpeterfabri— kanten zu entrichtenden Rate zahlen.
— (A. A. C.) Aus den La Plata-Staaten bringt der Postdampfer „Elbe“ folgende bis zum 15. September reichende Nachrichten.
Unternehmer in den Stand zu setzen, die Arbeiten zur Ver⸗ schönerung von Buenos Ayres um weitere vier Mo⸗ nate fortzusetzen. Der Santa Rosa Sturm war diesmal äußerst heftig; der Regen dauerte Wochen lang, in Folge dessen die Flüsse aus ihren Betten traten und die Niederungen in den südlichen Bezirken überschwemmten, wodurch be— trächtlicher Schaden angerichtet wurde und ganze Schafheerden zu Grunde gingen. — Die politische Situation am La Plata hat sich wenig verändert. Frische Truppen sind nach den Grenzen gesandt worden, und 2berst Arcas hat sich nach Entre Rios begeben, um für alle Eventualitäten in dieser Provinz eine Reserve⸗Armee zu bilden. Die Provinzial⸗ wie die nationale Regierung haben sich über ein finanzielles Ar— rangement geeinigt, das nur der Sanction der Provinzial⸗ Legislatur, sowie des Kongresses harre, um der National⸗ regierung die nöthigen Mittel zur Bestreitung aller ihrer Be⸗ duͤrfnisse zur Verfügung zu stellen. — Die neuesten Nach⸗ richten aus Paxagugmy lauten wie folgt: Das Land genießt Frieden, die Industrie entwickelt sich aufs, Neue. Die Banda Oriental genießt ebenfalls dauernd Frieden und die Lage des Landes bessert sich.
Afrika. (A. A. C) Aus der Capstadt liegen per Dampfer „Lapland“ folgende bis zum 16. September reichende Nachrichten vor: Der transvaalsche Krieg dauert fort, aber die Republik beschränkt sich hauptsächlich auf die Defensive. Kapitän von Schlickmann war beauftragt worden, ein Frei⸗ willigen⸗Corps zu bilden, um mit . Steelport und River Fort zu besetzen und die Insurrektion zu unterdrücken. Schlickmann berichtete, er hätte Ausfälle aus den. Fort ge— macht und einige Kaffernkraals zerstört. Sococonn; hatte Lurch Parlamentäre berka den lafsen, daß er nicht a. . Ausländer, Jondern nur gegen die fran sva alschen ers kaenßfè. Schlickmann
än orleig. r hte Kriz Lis gin Nr, er, un d drcrte , die Togesandt würden, erschießen
Legislatur war zin einen 1
welche andere Parlamentäre, zu lassen. — Die trans vo alsche
außerordentlichen Session zusammengetreten.
Prãäside.
bemerkte in seiner Eröffnungsrede, das Militär- system der Republik bedürfe der Reorganisation, und empfahl die Bildung einer Grenzyolizei Der mit der britischen Regierung gepflogene Schristwechsel über die Kon⸗ föderationsfrage würde der Legislatur vorgelegt werden. — Die Abgeordneten der Goldfelder haben ihren Wäh⸗ lern das Versprechen geben müssen, die Frage der Bildung eines südafrikanischen Bundes zur Sprache zu bringen. — Der Handel in Transvaal liegt gänzlich darnieder. Es ha en bereits mehrere Falliments stattgefunden und wei⸗ tere werden erwartet. — Die Kaffern wüthen im Distrikt Leydenburg in fürchterlicher Weise; sie plündern und brennen Alles nieder.
— (A. A. C.) Der Dampfer „Danube“ bringt bis zum 18. v. M. reichende Nachrichten vom Cap der guten Hoyf⸗ nung.
Burghers
Darnach bestätigte ein Telegramm aus Kimberlen
die Meldung, daß Kapitän von Schlickmanns Freiwillige hülf⸗
lose Kaffernfrauen und Kinder niedermetzeln, Kaffernkraals niederbrennen und das Land verheeren. Britische Unter⸗ Mehrere Einwohner in den Goldfeldern haben nach Kimberley geschrieben, um die Gräuelthaten zu mißbilligen. Schlickmann leugnet in einem Briefe an den „Independent“ nicht, daß Frauen ge⸗
fast unmöglich, weibliche Kaffern von männlichen zu unter⸗ scheiden. Die „Cape Times“ schreibt: „Wir hoffen, die britische Presse wird mit uns darin übereinstimmen, daß es die Pflicht des britischen Gouverneurs ist, den jetzt mit der Sanktion des Präsidenten Burghers verübten Gräuelthaten ein Ende zu setzen und einem Staate, der seine eigenen Schlachten nicht liefern kann, zu verbieten, Krieg mit der Hülfe von Miethlingen zu führen, deren Vorgehen jedwede Civilisa⸗ tion mit unauslöschlicher Schande brandmarken würde.“
— Aus Cape Coast Castle wird dem „Reuterschen Bureau“ in London unterm 23. v. M. telegraphirt: „In Aschanti sind, wie es heißt, Unruhen aus- gebrochen. Zwischen Coffi Calcalli und Mensaty hat ein Rencontre stattgefunden, in welchem Ersterer besiegt und ge⸗ fangen genommen wurde. Die Blokade der Küste von Whhydah wird strikt aufrecht erhalten.“
Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau. Athen, Mittwoch, 18. Oktober. In der gestrigen Sitzung
der Deputirtenkammer wurde der Kandidat der ministeriellen
75 von 129 Stimmen wieder zum Prä—⸗
Partei, Zaimis, mit r CO M* 329 * 98 1 2 In den Provinzen finden noch fortwäh⸗
sidenten gewählt. —
orr8d Mor s 11 9 * 8 sto Do 557rJ 5üche Mew . nomisch, an fünf Punkten die magnetische Abweichung und rend Versammlungen zu Gunsten der christlichen Bevölkerung
in der Türkei statt.
Cettinje, Mittwoch, 18. Oktober. Nachträglich ist kon⸗ statirt worden, daß in dem letzten Kampfe bei Maljat nicht nur Djellaleddin Pascha, sondern auch Abdi Pascha ge⸗ fallen ist.
Neichstags⸗ Angelegenheiten.
Berlin. Gestern Nachmittag um 2 Uhr wurden die Be⸗ rathungen der Justizkommission des Deutschen Reichs ⸗ Neuem eröffnet. Es stellten sich sämmtliche Mitglieder der Kommission ein mit Ausnahme der Abgeordneten Völk, Bernards, Lieber, Bähr, Pfafferott, Mayer und Grimm, welcher Letzterer in Folge seiner Berufung zum badischen Staats⸗-Minister sein Mandat für den Reichstag niedergelegt hat. Die Bundesregierungen hatten sechs Kommissare gesandt, von denen indessen Erklärungen über die
zu den Beschlüssen der Kommission . abgegeben wurden. — Zu der Strafprozeßordnung wurden vom Abg. Dr von Schwartze neue Anträge, theils redaktioneller, theils materieller Natur eingebracht, welche zur weiteren Berücksichtigung der Redaktionskommission überwiesen wurden. Den S8. 137, 2 beantragte Abg. Dr. von Schwartze folgendermaßen zu faffen; Bei strafbaren Handlungen, deren Verfolgung nur auf Äntrag eintritt, muß der Antrag bei einem Gericht oder der Staatsanwaltschaft schriftlich oder zu Protokoll, bei einer anderen Behörde schriftlich angebracht werden.“
§. 186, 2, betreffend die vorzeitige Vernehmung eines Zeugen, foll eine Fassung erhalten, wonach eine solche Vernehmung erfolgen soll, wenn das Erscheinen des Zeugen in der Hauptverhandlung wegen großer Entfernung besonders erschwert sein wird. Dem 5. 19 be⸗
antragte Abg. Pr. v. Schwartze als Absatz 3 folgenden Satz anzufügen:
Wird (bei Antragsdelikten) der erforderliche Antrag nachträglich ge⸗ stellt, so ist über die Eröffnung des Hauptverfahrens anderweit vom Gerichte zu entscheiden. In Beziehung auf den Spruch der Ge= schworenen bestimmt 5. 264 der Strafprozeß⸗Ordnung, Ahsatz 3
ĩ ni z en Beschlüsfen der Kommission: „Bei jeder dem Angeklagten Die Argentinischen Kammern haben . in. 9 ö a, . ; ; S 5 006 000 Soles ᷣ Die nachtheili— heidung eine weitere Summe von 35,006,000 Soles votirt, um die 9e , n, ,
anzugeben, daß dieselbe mit einer Drittheilen der Stimmen, bei Ver—= neinung der mildernden Umstände daß dieselbe mit einer Mehr⸗ beit von mindestens sieben Stimmen geführt worden ist, Rach dem Antrage des Abg. Dr. v. Schwartze soll es nunmehr statt: mit einer Mehrheit von mindestens zwei Drittheilen heißen; mit mehr als sieben Stimmen‘ und statt: „mit einer Mehrheit von mindestens sieben Stimmen“ heißen: mit mehr als sechs Stim⸗ men“. Den 5. 323, Abs. J beantragte Abg. Dr. v. Schwartze fol gendermaßen zu fasen: Der Antrag auf Wiedernufriahme des Ver⸗/ fahrens wird durch die erfolgte Strafvollstreckung nicht ausgeschlossen. S. 364, 1 soll folgende Fassung erhalten; Die Priy atklage kann so ange zurückgenommen werden, als die Rücknahme de s Strafantrages selbst zulässig ist. Als 4. Abfatz wurde dem Pars gravhen folgende Bestimmung 2 Von dir 3 ist Vie Staats anwalt⸗ schaf das Gericht in Kenntniß za setzen. Hö 1 ging sodann zu den Berichten über das Gerichts⸗ verfaffungs⸗Gesetz und die Girilprozeß.Ordn ang üher. Zu den elben lagen eine fehr große Zahl von meist nur reda ltignellen Anträgen vor, die zum Theil Bec ichtigung fenden, 2 , wurden ᷓ i s Berichte von der Kemmission genehmigt. doch . Stktober. Bei der a8m 13. d. M. stattgehahten Ersatz wahl eines Reichstags Abgeordneten für den ersten Cös iner Wahlkreis (Kreis Stolr - TWauenburg] an Stelle det verstorbenen Abg. d. Denzin wurde, amtlicher Mitt zeilung zufolge, der Kreis depatirte v. d. Ssten⸗Jannewitz mit 5717 Stimmen gewählt., Der Ge⸗ genkandidat, Rrttergutsbesitzer Kette Jassen, erhielt 2622 Stimmen.
Mehrheit von mindestens zwei
Statistische Nachrichten.
daris, 16. Oktober. (Köln. Itg) Aus einer vom Seine pra ene, dem Seneralrathe vorgelegten Denkschrift erhellt, daß Bon ben 14378 jungen Leuten der Klaffe von 1875, welche dieses Jahr auf der Rekrutirnngs liste des Seine Departements ein. zeschrieben wurden, 13 56 lesen, schreiben und rechnen, 130 lesen und schrelben, 249 blos lesers und Jöb weger lesen noch schreiben können; in Belm eff der übrigen 193 hat man keine Auskunft erhalten.
Kunst, Wissenschaft und Literatur. Berlin. Der Reisende Eduard Mohr von Bremen hat Hrn,
Pr. Nachtigal unterm 28. August seine Ankunft in S. P. di
Loanda mit de Malange ã
. — Ueber einen anderen Reisenden, rn. Ervin r xh der, unterstügt von der hiesigen geographischen Gesellschaft, ven Tri⸗
— * 523 7 . (Tuareg⸗Stadt, doch seit einigen
der Geologie an
S re ie Schlußfeier
wirken möge. Mit
Akte hatte ü . größere Anzabl Beamte, sowie der erste Bürge mei eingefunden.
thums in De * Arbeit und 1900 für
* Macmillan) eine Vormittags
vor.
gezahlte Preis variirt zwischen 27 recht ergiebig fein, auch hat die sonnige Witterung der
einigte vorm. des Betriel
Bruttogewinn erübrigt abzüglich der Abschreibungen, letztere
grej Erörterung. g Mr. Re Deyartements des Handelsamtes, eine Ab rung der Silberpragang
wichtigsten
lationssucht treten garn
weiteren Demenetisirung vorhanden.
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— 2 — daß er binnen 8 Tag ortugiesischen Provinz
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Dperaticnsb⸗
r (lim äußersten aufbrechen werde, suche, in das unbekannte Imrere nach No dring Ervin von Bar,
; ; . — 2 in aermr uch 6 Y- 5 * polis aus in die Tuareglander zu dringen sucht, hat Dr. Nachtigal n jener Stadt die Nachricht empfangen, daß eine ven Ghat
Fahren unter türkischer Oberhoheit)
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vo — ' ? j zit und br . e sren Meß? kommende K⸗ ne ihm begegnet ist und ihn im besten Wohl
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fand
Göttingen, 16. Oktober Gestern ist der ordentliche Prefese der hiesigen Uniwersitãt, W. Sartorius, Frei
von Walters haufen, rerstork en. Wissenschaftlich bat sich erselbe vor macht durch feine Untersuchungen über e vulkanischen
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esteine und die
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und darüber manche werthvolle 0 — 1 35 5 2 m 9 — 2 — ** mentlich große Atlantenwerke veröffentlicht.
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— — 2 * 6 W 8 M man Ein Tronpetenstoß ver e den der Moment gekommen sei. =
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schlossen.
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Protektor der Ausstellung, Se.
ie Ausstellung geschlossen. sich der Minister des Aeußern, v. Pfretz und eir ster, Dr. Erhardt,
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klärte Redner
London, 16. Oktober. hat den Auftrag erhalten, si historisches Gemälde der Preklamirun
Delhi zu malen. Der Künstler soll 5 seine Ausgaben e rbalten. Faweetts Handbuch der Nationalökon amie erschein fünfte Ausgabe, die nere Kaxitel Silberentwerthiing dringt.
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Mr. Val
4 e ä mm m, or —— ch nach Indien zu begeben, g des Kaiser⸗
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16. Oktober. 2 ein
wurde hier welcher heftig ekunden anhielt, beobachtet Auch aus Schiltigheim lüegt eine Beobachtung . Im Moderthal, Hagenau bis Pfaffenhofen, scheint das Phänomen nicht wahrgenommen worden zu sein.
Land⸗ und Forstwirthschenft. Grünberg, 14. Oktober. Das „Grünb erger Wochenblatt“ 5 * 375 Oy; ; ( T . s * en änstor Me 3 schreibt: Die am letzten Freitag begonnene, vonn schönsten Wetter — e hat leider ein noch hinter allen, selbst den Man
II al 3 227 * — Q 8 ebliebenes Resultat ergeben. jährigen Ernte ge⸗
8566 daß
Straßburg, 10 Uhr,
vegender Erdstoß,
von unten aas rüttelte umd ungefãhr
aufwarts
. te Weinlese
1875er Crescenz erzielt wurde. und An den Gemeindewegen des Tung Tri im Herbft 1375 und Frühjahr 1876 8462 Ob st⸗ und 6618 andere Bäume gepflanzt worden. Metz, 13. Oktober.
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(Schles. 3) Die feit einigen Tagen auf
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allen Berghängen im Gange begriffene Weinkese wird quantitativ
letzten Tage der Qualität noch viek nachgeholfen, wenn arch nicht durchweg in erwüunschtem Maße.
Gewerbe und FSandel. Aktien⸗Gesellschaft Lauchhammer (ver⸗ gräfl. Einsiedelsche Werke) sind die Gesammtergebnisse ahres 1375. 76 durch der Fäesaer Eisen⸗
den Ausfall 7 8 3 w 3 istig beeinflußt worden. Gegenüber einem Nettogewinn
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werke ung
von 241,549 6 bei Lauchhammer, 168, 181 (. bei Gröditz und von 4023 . bei e zeichnen die eine r lust von 375,759 M: welcher im Wesentlichen durch den im Interesse
der Konkurrenzfähigkeit vorgenommenen
Burghammer verzeichnen die Riesaer Werke einen Ver⸗ Umbau des älteren Theils auf 895,198 106 bezifferten Zinen und
von noch
— In der Abtheilung für Volkswirt hichaft und Hande in Liverpool tagenden sozialwissenschaft lichen Kon⸗ fes Fildete, einer Korrespen den; des „Rh. C. zafolge, die Frage Sikberentkwerthung am 12. . Mö. den Gegenstand eingehender
zuvörderft verlas Mr. R Giffen, Chef des statistischen ; handlung fber das Thema.
dem ( Generalunkosten⸗ 424,128 S, ein Ueber huß
dieses Werkes erklärt wird. Von von
3957 elt.
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Siffen schreibt den gegenwärtigen bedeutenden Preis Scschlag des Sil⸗
bers der Ar
zung des Silbers in Deutsch and, der Limiti⸗ Si ng in den Ländern der lateinischen Münzton⸗ vention, der vergrößerten Auëbeute in den amer kanifchen Silber⸗ minen und der rerminderten Absorbirungskraft Indiens zu. Vie Wirkungen der Entwerthung würden ein, daß in Tän⸗ die erklustwe Silberwährung haben, früher oder später ein allgemeines Steigen der Preise, begleitet wahrscheinlich von Spetu⸗ und künftlich m Auffchwung gebrechtem Handel, ein⸗ Dürfte. Insbesonder? würden Rußland, Desterreich und Un—= zu leiden Haben und der Handel im Allgemeinen würde auf Hinder nisse ftoßzen in Folge der Schwierigkeit, Wzechsecourse zwischen. Gold und Silber festzuste Len. Die Berluste würden ohne Zweifel groß fein, doch sei kein Anlas für eine Remedrr wie dis einer ; Silbers oder der Doppel gährung. Mr. Cernuschi befürwortete dagegen in einer Silver Vindicated! betitelten Abhandlung. Die Wstellung ines fixirfen und permanenten Verhältnisses wischen Gold und Sil ber durch die Einführung von Doppelnührungen. Gegenwärtig Fesitze Silber keinen gesetzlichen Werth in Earopa; das einzige Sülss⸗ mittel gegen die jetzig Silbꝛrentwerthung sei ein allgemeiner Bi⸗ metallismus. Er empfahl den Zasammenmritt eines internatioralen Münzkongresses, der den Werth des Silbers, gegen denjenigen des. oldes auf der Bars von 1 zu 15 bei gleichem Gewẽcht feststellen. solle. Dieser Plan stigß indeß vielfach Suf Qpposition= Namentlich wurde r von Mr. Shaw Leferre, dem Präsidenten der Abtheilung, Mr. Smith, dem Vorsitzenden der Londoner Handel kammer, u. A. als unthunlich, ja sogar als ungesund bekämpft,. . London, 15. Skteber. (G. C) Zum Schiedsrichter im Streite über die Lhnung der Koblenarbriter in Nerthumber land war Dr. Lyon Playfair erwählt worden. Derselbe hat entschieden, daß statt der verlangten Lohnminderung von 15 do eine solche von 7 üg einzatreten habe. — Der Werth des in Jahre 1876 ei n⸗ geführten Guandos war 1,683, 877 gegen To, 79 E im vorigen Jahre. Manche ster, 17. Oktober.
11 * Und
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des
(W. T. B) In einem von den Baum woßl⸗Industrselten von Nord und Nordest Lan⸗ Cafhire abgehaltenen Meellng wurde beschlossen, die von den Baum⸗ wollarbeitern gemachten Vorschläge zurückzuweisen und die Fabrik en am 24. d. M. zu schließen. Durch die Ausführung dieses Be⸗ schluße würden gegen ) 60h Arbeiter rodlos werden. . Mos kaun, 17. Qftober. (W. T. B) Prozeß Strous berg. In der heutigen Schwurgerichtssiz ung deponirten Loschetschnikoff. Tandau und Potiunski sehr ausführlich über die Abrechnung von
ꝑ 1873 und bestätigten, daß Effekten auf das Konto der Korresponden ten übertragen worden seien.