1876 / 259 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 02 Nov 1876 18:00:01 GMT) scan diff

jedoch die vorherige Bekanntgabe der Friedensbedingungen, 2 eine Garantie für die Herstellung eines desinitiven Friedens zu bieten geeignet wären.

Publikums wieder begonnen, denn die Nachrichten Im „Bersagliere“ liest man: „Da einige Journale fort⸗ ganze Interesse desselben in An⸗ . zu sprechen, welche die Reglerung betreffs

er Bildung einer oder mehrerer Ei senbahngese Ilschaften zum Betrieb der italienischen Eisenbahnen bereits abgeschlossen habe, glauben wir erklären zu können, daß jede hierauf be⸗ zugliche Nachricht verfrüht ist, und als Beweis dafür können wir angeben, daß die mit dem Studium über die Einrichtung des Betriebs betrauten Kommissäre nach Rom berufen worden sind.“ Dieselbe Zeitung meldet: „Man versichert uns, daß zu Anfang Dezember der alte Freihafen (freies Entre⸗ pot) zu Genug wiedereröffnet wird, auf Grundlage und zu den Bedingungen des neuen Reglements, welches zum diesen wichtigen Handelsplatz seine Anwen⸗

standes bereit erklärt habe, wäre derselbe, wie die „Agence Rindfleisch dagegen auf 30 A gesunken ist. Das Weiskraut und die Havas“ weiter meldet, gestern Abend unterzeichnet worden. sonstigen Kohlsorten haben einen kaum glaublichen Umfang erreicht; * B 2 Von sstantin opel, Dennerstag, 2 November. (KB. T BJ der Treis dez erfteren Eesiffert. sih zuf. enra 1 far⸗ under Belgrad, 1. November. (B. T. B) Dem Vernehmen Der Regierung ist heute vom General Gouverneur von Rust.! Has für die ießtgen. Verhaältnisse nicht theuner genannt werden kann schuk folgende Meldung zugegangen: Delig rad ist gestern Benn daher aug die Sen- und (detteideern te einen Sleingn. Ans fall

ü ergeben hat, so ist derselbe jedenfalls durch den guten Ausfall der

nach hat die serbische Regierung den von der Pforte zu⸗ gestandenen zweimonatlichen Waffenstillstand ange⸗ von den türkischen Truppen genommen worden. 216 elbe jeden

Späternte gededgt. Auch die Hopfenbauern machen heuer ein ganz

gutes Geschäft; der Gentner erster Qualität wird bereits mit 3865. 4

nommen. . e , Aus türkischer Quelle wird dem gehandelt und alle Anzeichen deuten darauf hin. daß der Preis noch „W. Fremdenblatt“ von hier telegraphirt: Das Gerücht, daß steigen wird. Nur die Weinernte läßt zu wünschen übrig, es ist die Kommunikation zwischen dem Lager NRouhktar Pafchas nicht wie früher angengmmen wurde, eine gute Mittelernte, son⸗ und Trebinje unterbrochen sei, entbehrt der Begründung, da än wur eine gute Qritte lernte gemacht., Trotzdem sind die

2 8 . ** w. Vein 19 soß 2165 8. 9 5 5 4 2 2 noch immer täglich zwischen dem Lager und genannter Stadt w 6 . n 2 b. 6 um 1”— as Dopr gestiegen ist und bei dem geringen Ausfall der Ernte

nahme des aus dem Oriente nehmen das zen in spruch. Im Senate war etwas mehr als ein Dritttheil der Mitglieder anwesend und in der Deputirtenkammer zählte man etwa die Hälfte derselben. Die Bureaus der verschiedenen parlamentarischen Gruppen haben persönliche Aufforderungen an die Deputirten, welche noch in der Provinz weilen, geschickt, um sie zur Sitzung am Freitag einzuberufen. Was aus Privat⸗ unterhaltungen der Senatoren und Deputirten der verschiedenen Gruppen hervorgeht, ist, der Köln. Ztg.“ zufolge, die bemer⸗ kenswerthe Einstimmigkeit der Meinungen zu Gunsten einer * friedfertigen Politik. Die Gruppen der Linken

Land und das Königliche Haus erworbenen großen und blei⸗ benden Verdienste, zu bewilligen geruht.' Unter dem heu⸗ tigen Datum theilt das amtliche Blatt Folgendes mit: Se. Majestät der König haben dem Staats⸗Minister von Fabrice den Vorsitz im Gesammtministerium, dem Staats⸗Minister von Nostitz Wallwitz den Vorsitz bei den in Evangelieis beauftragten Staats-Ministern und die Leitung des Ministe⸗ riums der auswärtigen Angelegenheiten, sowie dem Kreishauptmann Leonce Robert Freiherrn von Könneritz, unter Ernennung desselben zum Staats-Minister, das Finanz⸗ Miniterium zu übertragen, demselben auch den Auftrag in Frangelicis zu ertheilen geruht. „Se. Majestät der König

Nr. 83 des Amts⸗Blatts der Deutschen Reichs—

Post⸗ und TelegraEHhenverwaltung hat folgenden Inhalt: Verfügungen: vom 26. Oktober 1876, Beschaffenheit und Anlegung l der Verschlußmittel, sowie Aufbewahrung der Schlüssel für die Lade⸗

ersten Mal auf

haben die Leitung der Ge neraldirektion der Königlichen haben den Anstoß dazu gegeben, bei dem Herzog Decaʒes n J seine ; . 21 * . r,, mr, , D , , mmer, ; Sammlungen ane Kun s? und! Wissenschaft dem Stats. änzuhglten, daß dieser äber die auswärtige, Politit bung finden soll, wo die Ausführung des Gesetzes über die Wlolhe einer Untersuchung, die der Mute. ** r , . 3 Fah pestrgertehs mit im Ken kuren ade Balen n ahtfcheinlih E eiter eigen ner. Minister Dr, von Gerber zu übertragen geruht.“ der Negierung Erklärungen gebe. Diese Erklärungen freien Niederlagen leichter durchzuführen ist, als anderswo, ö 3 Ha ie T une , Vasch eingeleitet hat, ergiebt vom 77. Oktober 1856, Qus füllung des Postrermerks a . Pon Im Rb. K.‘ liest man in einer HYariser * er, e . tan 26 In der heutigen Sitzung der ey angelisch⸗luthe⸗ sind in der Freitagssitzung zu erwarten. In der sei es wegen der Traditionen und alten Gewohnheiten, sei es 2 366 ,, anweisungen; vom 25. Oktober 1876, Anfertigung der monatlichen dem 280, Oktober: Die Weinlese ist . , , . heilen 21 ris den Hande gf , Jieih⸗ Petitionen Versammlung der republikanischen Union des Senates besonders wegen der dortigen Existenz eines besonderen Lokals , , ,,, in fil wer h 2 . en Zusnmmenstellungen über Einnahme und Ausgabe in deg Annahme⸗ . beendet. Es geht aus allen Berichten deutlich hervor, daß erledigt, welche Sitze von Superintendenturen betrafen. Aus wurde beschlossen, die Regierung über die Srient⸗ welches alle die strengsten Erfordernisse des Gesetzes in si hatte, verfaãlgtl 9 16 * , 1 . Aasko gelagert buche bez. Auszahlungsverzeichnisse für Postanweisungen. a3 Jahr 1536 ein scwaches Weinjahr ist und kaum die Hälfte des l verfolgten, wobei Letztere sich auf österreichisches Gebiet Nr. 20 des Archiv für Post und Telegraphie“, Bei⸗ vorjährigen Erträgnisses liefern dürfte. Namentlich sind es die Gegen

vereinigt.“

Türkei. Konstantinopel, 24. Oktober. Man schreibt der „Pol. Korr.““ „In der Komplott⸗Angelegenheit steht es

den, die weiße Weine produziren, wo am meisten geklagt wird. den verschiedenen zende lassen sich

außer bei Ereignissen, welche Die Vorsitzen⸗ wie die

frage nicht zu interpelliren, . der Würde Frankreichs nahe treten könnten. 2

den der Parteiversammlungen der Linken hatten,

flüchtete. Daher entstand der Irrthum, türkische Truppen hätten die österreichische Grenze überschritten.

Schweden und Norwegen. Christia nia, 23 Fr

Rüling und Genossen ein⸗ bei dem Kirchenregimente

Anlaß eines vom Hofprediger Dr. gebrachten Antrags wurde beschlossen, 1

zu beantragen, daß dasselbe, wenn irgend thunlich, den im

Produktionsgegenden

' 8 ö 28 es3 * e 5 z 1 ö 8 9 ö. 9 9 rr it 9 2. 836 . * w k e ; 5. r Vier fe ltbeßelin n eren Heüf sid n. der Landeolirche stehenden Sol zig. mittheilt, heute eine neue Untenr dung mit fest, daß der größere Theil, der Verschwörer aus Kreaturen ; un rw. er m n, nn, nn,, , , . ö n Allgemeinen fg Im Hanf Neroec soll des Crtrat Geistlichen die Konfirmirung ertheile und ihnen dadurch den dem Conseilsprasidenten Duane o, des A 1 des Ex ⸗Großveziers Mahmud Pascha besteht, und der eigent⸗ (S. N. Der König traf ler. heute Vormittag von Schonen jS68 - 1875. lel yr i e hh . . Riß nicht die Hälfte einer Mittelfechsung erreichen. hin s t li tu Eintritt in den geistlichen Emeritirungsfond und Lie, allge= gon Gatinenn;., Linke verlangt, 6 n . 8 liche Zweck ihres Komplottes die Wiedereinsetzung dieses Letz⸗ ein. Der Aufenthalt Sr. Majestät * Christiania wird dem verkehr auf den Ldeutschen Waßerstraßen im Jahre 135.4 Wleine eu lakt man die schzne irbe und Boft sͤberbernhßt n der ne meine Prediger, Wittwen⸗ und Waisen-Pensionskasse er⸗- mn verurtheilten Communards, die sich sste en, von, den teren in seine frühere Stellung war. Die Verschwörer dach⸗ Vernehmen nach nur bis nächsten Donnerstag dauern. Am Mittheilungen: Der Telegraph in Afrikf Neue elektrische Sicher⸗ *r , , ,. Entshädigung zu finden, Im as. Medoc mögliche ? Assisenhöfen gerichtet werden sollen, während Herr Dufaure ten, zuerst sich der gegenwärtigen Minister durch gewaltfame Montag gedenkt der König auf der wegen ihrer Naturschön⸗ heits apparate,. = Ein neuer mechanischer Kontrolapparat zur Be⸗ hr rn? er,. 36 6 jtatiꝰ etwas besser und man rechnet auf die J Larls 31. Aktob Nachdem die in dieselben die Kriegsgericht, beibehalten wissen will. Am Befeitigung zu entledigen. Wie man hört, sind diese Geständ— heit bekannten, Meile von der Hauptstadt entfernten Halb Renn der Fahracfcnindigkesl der Bahnüe, eis Canada Hr. Län, mrs rwe 3 i Baden. Karlsruhe ober. Nachdem nächsten Donnerstag soll noch eine nähere Besprechung der niff: ihnen durch eine förmliche Tortur abgepreßt worden. insel „Ladegaardsöen“, wo das Königliche Duff e, „Oscars⸗ i n , de Eisenbabnnetz der Republik Peru. Zeit Dun fel der vor ahrit en ö ö K

Großherzogin Sonntag, ben 29. Oktober, von Baden in die Residenz zu ständigem Aufenthalt zurückgekehrt war, ist gestern Abend auch der Großherzog von Kaltenbrunn hier eingetroffen.

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 31. Oktober. Die Königin von Griechenland ist heute mit zweien ihrer Kinder hier eingetroffen. Mit der Königin trafen ihre Schwester die Herzogin Vera Konstantinowna und der Herzog Eugen von Wuͤrttemberg hier ein. .

Prag, 31. Oktober. Der Kaiser und die Kaisexin werden Sonntag in Pardubitz erwartet, wo umfassende Em⸗ fangsvorbereitungen getroffen werden. Zahlreiche Vertreter ber Aristokratie werden an den Jagden Theil nehmen. Man hofft auf eine längere Anwesenheit Ihrer Majestäten.

Schweiz. Die „N. Zürch. Ztg.“ vom 31. Oktober er⸗ hielt aus dem Kanton Tessin folgende Nachrichten: In Lu⸗ gano hatte sich am Montag das Gerücht verbreitet, bewaffnete Banden aus Magliaso und Tesserete beabsichtigten einen Handstreich auf das liberale Lugano auszuführen. Dienstags früh wurden zwei Miliz-Compagnien dorthin abgesandt; in⸗ dessen hatten die Ultramontanen sich in Tesserete gesammelt,

ohne ihre Absicht auszuführen, weshalb eine der Compagnien

schon Dienstag Abends nach Lügano, zurückkehrte, wo gleichen Tags auch der eidgenössische Kommissär, Jotionalrath' Bavier, anlangte. In Tesserete wur⸗ den die ultramontanen Banden entwaffnet und aufge⸗—

löst. Die Militärbehörde nahm verschiedene Verhaftungen vor und belegte eme Anzahl Waffen mit Beschlag. Die Frei⸗

willigen und die bewaffnete Luganer Militz sind am 27. Abends heimgekehrt und wurden am 28. früh vom Oberst⸗Lieutenant Mola entlassen. Die Ruhe ist seither nicht mehr gestört worden. Die Regierung hat laut Nachrichten aus der Bundesstadt die Truppen entlassen. Einer der Ultra— montanen, welche bei der Affaire in Stabio betheiligt waren, Cadenazzi, soll in Italien verhaftet und bereits an Tessin ausgeliefert worden sein.

Genf. Der Große Rath hat die Errichtung einer Kunstindustrieschule in dritter Berathung genehmigt und den anfänglich hierfür verlangten Kredit auf 50,000 Frances erhöht.

Niederlande. Am sterdam, 1. November. (W. T. B.) Der nordholländische Schiffahrtskanal (welcher das Y mit der Nordsee verbindet) ist heute eröffnet worden. Der Eröffnungsfeierlichkeit wohnten der König, die Minister, die Mitglieder des diplomatischen Corps, sowie die Spitzen der Civil und Militäͤrbehörden bei. Am Schlusse der Festrede erbat der Präsident der Kanalgesellschaft vom Könige die Ge⸗ nehmigung, dem neuen Hafen den Namen: Hafen von Ymuliden geben zu dürfen. Nach Beendigung der Feierlich— keit machte der König mit mehreren hervorragenden Persön⸗ lichkeiten eine Fahrt durch den Kanal.

Großbritannien und Irland. Lon don, 31. Oktober. Im Ministerium für die Kolonien stellte sich, wie schon gemeldet, am 26. d. eine Deputation von Kap⸗ kaufleuten und anderen Interessenten des südafrikanischen Handels ein, um die Staatsregierung zu ersuchen, durch ihre Intervention dem Kriege in der Republik Transvaal ein Ende zu setzen, weil dessen Fortdauer von den ernstesten Folgen für den Handel zwischen Europa und Südafrika be⸗ gleiket sein dürfte. Zu gleicher Zeit wurde dem Minister eine Denkschrift überreicht, welche die Herstellung eines süd⸗ afrikanischen Staatenbundes angelegentlich befürwor⸗ tete. Lord Carnarvon erwiderte, der „A. A. C.“ zufolge, die Re⸗ gierung bedauere unendlich die gegenwärtigen Unruhen in der Kolonie, aber sie sei denselben gegenüber nicht unthätig ge⸗ blieben. In der Person von Sir Theophilus Shepstone sei

ein Kommissar hinausgesandt worden, um dem kritischen Stande der Angelegenheiten ein Ende zu bereiten. Zu.

gleicher Zeit sei ein Regiment Soldaten nach der Kolonie ah—

gegangen, um den Anordnungen des Kommissars Nach⸗ druck zu verleihen, und wenn es mnöthig, sein sollte würden Verstärkungen folgen. Was die Bildung eines

südafrikanischen Staatenbundes betreffe, so wolle die Re⸗ gierung, obwohl sie ein solches Projekt begünstige, in der Angelegenheit nicht zu übereilt vorgehen. Auf alle Fälle würde eine größere Konföderation zu Stande kommen als eine blos Natal, Griqualand und die benachbarten Provinzen umfassende. Er beabsichtige den Entwurf eines Planes, der die Prinzipien verkörpern würde, nach welchen die Konföde— ration bewerkstelligt werden dürfte, und zwar eine solche, welche die Integrität der verschiedenen Staaten so wenig als möglich beeinträchtige. Auch würde es den niederländischen

Staaten freistehen, sich der Konföderation der englischen Ko⸗ lonien am Kap anzuschließen.

1. November. heute auf nächsten

Fraukreich. Paris, 31.

(W. T. B.). Der Ministerrath ist Sonnabend einberufen worden.

Oktober. Die Parlaments⸗

Streitfrage zwischen den Vertretern der Linken und Herrn Dusaure erfolgen.

„Unter den jetzigen Umständen“, schreibt der Mo⸗ niteur Üniverfel“, „sind die Worte, die Kaiser Wilhelm bei Eröffnung des Reichstages sprach, von besonderer Wichtigkeit. Wir schätzen uns glücklich, konstatiren zu können, daß sie den Stempel eines sehr ausgeprägten friedlichen Cha⸗ rakters tragen. Die Worte, die sich auf Deutschlands fried⸗ liebende Haltung beziehen, haben einen deutlich ausgesproche⸗ nen friedlichen Sinn. Es ist auch wirklich nicht zweifelhaft, daß weder die Ehre noch die eigenen Interessen Deutschlands bei der Orientfrage im Spiel sind, und es folglich fortfahren muß, die Politik der Versöhnung, die bis jetzt die seinige war, weiter zu verfolgen. Endlich ist die Stelle, in der Kaiser Wilhelm von der inneren Politik seiner Regierung spricht, vielleicht noch bedeutungsvoller.“ Der Moniteur“ brachte ferner folgende Mittheilung: „Wir glauben zu wissen, daß die Angriffe, welche gewisse klerikale und bonapartistische Blätter seit einiger Zeit gegen

die republikanische Verfassung richten, sowie die böswilligen Verdächtigungen derselben gegen das Staats⸗

t im Ministerium des Innern sehr ernste und lebhafte Besorgnisse hervorriefen. Leider kann das Ministerium des Innern nicht die Initiative ergreifen, um die gegen die gegenwärtige Regierungsform gerichteten Angriffe zu verfolgen, und die Gerichtsbehörden bleiben vollständig befugt zu be⸗ urtheilen, ob Grund zu einem Prozeß vorliegt. Diejenigen, welche die Regierung der Nachlässigkeit oder Gleichgültigkeit anklagen, begehen einen großen Irrthum, denn wie wir hören, blieb fie keineswegs unempfindlich bei der leidenschaftlichen und selbst gewaltfamen Polemik, deren man sich seit einiger Zeit gegen alles bedient, was die republikanische Verfassung erührt.“

Die französische Regierung hat, wie wir dem „Jour⸗ nal des Debats“ entnehmen, einen kürzlich von dem Päpst— lichen Stuhle gemachten Versuch, sich über eine Bestim⸗ mung des Konkordats hinwegzusetzen, mit Entschlossenheit zurückgewiesen. „Es war in den letzten Jahren häufig davon die Rede, die sehr ausgedehnte Diözese des Erzbischofs von Lyon, Primas von Gallien, zu zerlegen und von ihr ein neues Bisthum Saint-Etienne abzuzweigen, grade wie im Anfang des Jahrhunderts das Erzbisthum Paris ein selbst⸗ ständiges Bisthum Versailles abzutreten hatte. Nach dem Tode des letzten Erzbischofs von Lyon, Herrn Ginoulhiac, bemühte sich der päpstliche Stuhl, diese Trennung durchzu⸗ fetzen; die Regierung bot aber zu einer solchen nicht dis Hand und ernannte den Bischof von Saint-Die, Herrn Caverot, zum Erzbischof von Lyon ohne Einschränkung seines Wirkungskreises. Darauf ließ der Papst, nachdem er den Erlaß der Einsetzungsbulle für den neuen Erzbischof bis zum 265. Juni verzögert, in dieses Schriftstück den ungewöhnlichen Satz einfließen, daß er sich das Recht vorbehalte, sobald es ihm und dem päpstlichen Stuhle passend scheine, einen neuen Sprengel von der Diözese Lyon abzuzweigen (novam circum- scriptisnem, quandocumque nostro ipsiusque sedis arbitrio facien- dam) Nun bestimmt aber das Konkordat in seinem Art. 2 ausdrück⸗ lich, daß neue bischöfliche Bezirke nur im Einvernehmen mit der Re⸗ gierung gegründet werden können. Hierauf und auf das ihr durch die oörganischen Artikel zugesicherte Vorrecht, alle päpstlichen Bullen vor ihrer Veröffentlichung in Frankreich zu prüfen, gestützt, hat der Präsident der Republik auf den Antrag des Kultus⸗Ministers und Siegelbewahrers Dufaure ein Dekret erlassen, durch welches die erwähnte Einsetzungsbulle nur mit der Maßgabe promulgirt wird, daß der darin formulirte Vorbehalt nicht zugelassen werden könne; die Phrase: quandocumque nostro ipsiusque sedis arbitrio faciendam wird demnach in der für die Archive des Staatsrathes bestimmten Abschrift des Dokuments keinen Platz finden. Man erinnert sich, daß der heilige Stuhl einen ähnlichen Eingriff in die Rechte des Staats und mit demselben Mißerfolge in Lausanne versucht hat.“

Italien. Rom, 31. Oktober. Man liest in der „Ga⸗ zetta del Popolo“: „Der Minister-Präsident hat viele wichtige Dekrete, die der Unterschrift des Königs harren, mit nach Turin gebracht. Die Ernennung einer ansehnlichen Zahl Senatoren ist darunter einbegriffen. Einige dieser Ernennungen werden vor dem 5. November, die anderen erst nach den Wahlen bekannt gemacht werden.“ „Wir sind in der Lage, das Gerücht, als habe das. Mi⸗ nisterium dem König einige militärische Vorsächts⸗ maßregeln vorgeschlagen, entschieden zu dementiren.“

Den „Ital. . sind folgende Mittheilungen ent⸗ nommen: „Auf Anrathen des Vatikans hat der Erzbischof von Granada an Hrn. Cardenas, Botschafter beim päpst⸗ lichen Stuhl, einen Brief geschrieben, den man für genügend erachtet. Damit ist der Zwischenfall erledigt und der Bischof wird nach seinem Sprengel zurückkehren. Eine ärztliche Berathung von gestern Abend giebt den Zustand des Kardinals Ankonelki für verzweifelt aus. Kardinal Capalti ist dem Lebensende nahe, man glaubt, daß er vor

o berhaupt

Nach einiger Aufregung, welche dieser Zwischenfall hevor⸗ gebracht, herrscht wieder vollständige Ruhe in Stambul. Die Verhältnisse für die Europäer haben sich hier wieder sicherer gestaltet. Man konnte es sogar riskiren, während des Ra⸗ mazans ungefährdet Moscheen zu besuchen. Die Imams fra⸗ gen nur nach der Notabilität der Besucher. Die Erklärung, ein Nemce (Deutscher) oder English zu sein genügt vollständig als passe- partout.“

z31. Oktober. Telegraphisch wird gemeldet: Abdul Kerim Pascha wurde von der Regierung schon telegraphisch davon verständigt, daß die Pforte einen achtwöchentlichen Waffenstillftand gewährk habe, und daß er daher die Feind seligkeiten einstellen möge. Man hofft daher hier, daß mit dem Ersten des kommenden Monates schon auf sämmt⸗ 33 Schlachtfeldern eine vollständige Waffenruhe herrschen werde.

Das Fetwa, welches die Absetzung des vorigen Sultans Murad V. verfügte, ist erst jetzt veröffentlicht worden. Es lautet: „Wenn der Imam der Moslemin an beständigem Wahnsinn leidet und also der Zweck der Imamswürde ver⸗ . fehlt wird, ist es gestattet, daß derselbe seiner Würde ent. kleidet werde? U. A. w. g.

Antwort: Gott weiß es, ja! Es schriebs der arme Hassan Cheirullah, dem Gott vergeben möge.

Die „Turquie“ theilt in französischer Sprache den Text des Gutachtens mit, welches die zu einer Konsul⸗ takion berufenen Aerzte in Form eines Protokolls über den Zustand des früheren Sultans Murad abgegeben haben. Dieses Gutachten lautet:

Eingeladen, über die Krankheit des Ex⸗Sultans Murad unsere Ansicht abzugeben, haben wir in dem am 20. September überreichten Berichte erklart, daß nach unserem Dafürhalten das Uebel, von dem Se, Majestät heimgesucht wird, unheilbar ist. Wir fügen heute bei, daß in dem Falle selbst, daß gegen alle Voraussicht nach einiger Zeit eine Besserung eintreten sollte, Se. Majestät niemals den vollen Gebrauch feines Verstandes und seiner geistigen Fähigkeiten wiedererlangen wird.

Urkundlich dessen haben wir unterschrieben:

Dickfon, Arzt der englischen Botschaft. Marroin, Arzt der französischen Botschaft. Müllig, Arzt der deutschen Botschaft. So c co, Arzt der österreichisch⸗ungarischen Botschaft. Mongeri, Akif, Ca st ro.“

Einer dem W. „Fremdenblatt“ zugekommenen Londo— ner Korrespondenz, d. d. 27. Oktober, entnehmen wir Folgen— des: „Herr Baring ist aus Bulgarien nach Konstantinopel zurückgekehrt, nachdem er die Ueberzeugung gewonnen, daß er absolut nicht im Stande sei, etwas auszurichten. Selbst Schefket Pascha, der Hauptschuldige, ist noch auf freiem Fuße, die Meldung von seiner Einkerkerung ist falsch. Er erklärt ausdrücklich, daß er alle die Massacres in Bulgarien auf Be— fehl der Regierung ausgeführt habe und somit jede Verant— wörtung ablehne. Bis jetzt ist auch in der That noch kein einziges Urtheil gegen die Baschibozuks gefällt worden; Schefket Pascha hat erklärt, daß er die Zerstörung von Tatar⸗- Bazardschik und sieben anderen Dörfern auf schriftlichen Befehl Abdul Kerimis, des Seraskiers, anbefahl, welchen Befehl er erklärt hat, vorzuzeigen, wenn man ihm den Prozeß mache. Der Großvezier hat Haidar Effendi in den ersten Tagen des Monats nach Konstantinopel berufen und ihn persönlich aufgefordert, zu Gunsten Schefket Paschas auszusagen. Haidar, füge ich hinzu, ist Mutescharif von Sliwno und hat seinen Bezirk vor den Verwüstungen der Baschibozuks zu be⸗ wahren und die Ordnung dortselbst aufrecht zu erhalten ge— wußt. Er verweigerte das an ihn gestellte Ansinnen ent⸗ schieden und erklärte, der Wahrheit die Ehre geben zu wollen; darauf wurde er abgesetzt, an seine Stelle ist Takzi Bey, der Mutescharif von Toultscha, gekommen. Angesichts dieser Um⸗ stände hat Herr Baring seine Ansicht dahin formulirt, daß es ganz vergeblich sei, irgend etwas von Gerechtigkeit für die Christen bei der jetzigen Art der gerichtlichen Untersuchungen zu erwarten. Sein Schlußbericht an Sir Henri Elliot giebt dieser Anschauung Ausdruck.“ .

Cöln, 1. November. (W. T. B.) Eine Meldung der „Kölnischen Zeitung“ aus Pera bestätigt, daß die Pforte den Mächten, und zwar deren Botschaftern in Konstantinopel ihren Beschluß in der Waffen stillstandsfrage notifizir hat. Nach demselben hätte sich die Pforte, wie das genannte Organ in Uebereinstimmung mit einer früheren anderweitigen Nachricht meldet, zur Annahme eines zweimonatlichen Waffen stillstandes mit zweimaliger fakultativer Verlängerung von je sechs Wochen bereit erklärt. Wie die „Kölnische Zeitung“ weiter wissen will, hätte sich der General Ignatieff am Mon⸗ tag mit diesem Beschlusse einverstanden erklärt.

Wien, 1. November. (W. T. B.) Gutem Vernehmen nach hat die Pforte ihren früheren vor Abgang des russischen Ultimatums gefaßten Beschluß in der Waffenstillstands⸗ frage am 30. v. M. früh den Mächten notifizirt.— Das „Tageblatt“ bringt die von keiner anderen Seite bestätigte Nachricht, daß die Antwort der Pforte auf das russi⸗ sche Ultimatum heute Mittag bereits dem General Igna⸗ tieff zugestellh worden sei. Wie das genannte Organ wissen will, habe sich die Pforte in derselben zur Annahme eines

hat in vollständiger Ruhe und beinahe ohne Theil—

session

Nacht sterben wird.“

Waffenstillstandes von beliebiger Dauer geneigt erklärt, fordere

hall“ und viele Villen belegen sind, eine neugebaute Kapelle, ein dem Kirchspiele vom vormaligen preußischen Konsul Schjelderup gemachtes Geschenk, einzuweihen. er. / // , . . m l—fi— m Dänemark. Kopenhagen, 30. Ottober. (H. N.) Der Kronprinz ist gestern Nachmittag über Lübeck nach Numpen⸗ heim abgereist, um der Beerdigung des Prinzen Friedrich Wilhelm von Hessen beizuwohnen. Der Prinz war ein Bruder des verstorbenen Landgrafen von Hessen, also ein Oheim der Königin von Dänemark. Die mit der letzten Post aus Island empfangenen Nachrichten lauten im Ganzen genom⸗ men sehr zufriedenstellend, da das Wetter ungewöhnlich gut und die Heuernte demzufolge vorzüglich gewesen ist. Die Fischerei ist ebenfalls recht ergiebig gewesen, nur bei Reykjavik oll so wenig gefangen sein, so daß man für den nahe bevor— stehenden Winter einen Mangel an Nahrungsmitteln befürchtet. Man hatte im südlichen Theile des Landes Rauch und Feuer aus dem östlichen Jökelgebirge emporsteigen sehen und vermuthet, daß es eine Fortsetzung der Ausbrüche des Vatna— jökel ist. Amerika. Washington, 1. November. (W. T. B.) Die Stgatsschuld der Vereinigten Staaten hat sich im Monat Oltober um 3, 388, 999 Dollars vermindert. Im Staatsschatze befanden sich Ende Oktober 75,967, 000 Doll. in Gold und 12,901,000 Doll. Papiergeld. j Per u. (A. A. C.) Die peruanische Legation in London hat aus Lima ein amtliches Telegramm erhalten, demzufolge die jungst von Pierola im Süden der Republik ins Werk gesetzte Revolution mit seiner totalen Niederlage ge— endet hat. .

Asien. Aus Kalkutta wird der „Times“ unterm 29. d; telegraphirt: In Khelat hat Oberst Sandeman ein günstiges Ablommen zwischen dem Khan und den Sindars getroffen, das, wie die Regierung hofft, weitere Rebellionen und Unruhen verhindern wird. Oberst Colley ist der Träger eines Briefes des Vizekönigs an den Khan, der auf gewisse . dieses Abkommens Bezug hat und eine Zusammen— unft zwischen dem Vizekönig und dem Khan Anfangs Dezem— ber in Jacobadad arrangirt. .

Afrika. Ueber die Lage der Dinge in der Trans— vaalschen Republik liegen aus der Capstadt folgende bis zum 3. . M. reichende Nachrichten vor: Wie der „Cape Ar⸗ gu s meldet, werden in Transvaal Anstrengungen gemacht die Berichte von der Ermordung von Frauen und Kindern durch die Streitkräfte der Republik in Abrede zu stellen. Prä⸗ sident Burgers hatte Kapitän Schlickmann aufgefordert, sich gegen die wider ihn jüngst erhobenen Anklagen zu rechtferti gen, und der Kapitän räumte ein, daß einige Frauen zufälli— . erschossen worden sein. Lord Carnarvons Depesche

atte viel Aufregung in Transvaal verursacht. Präsident Burgers hielt eine Rede in der Legislatur, um den Nachweis zu führen, daß der gegenwärtige Krieg nicht für Eroberungs— zwecke geführt werde. Er äußerte sich gegen jede Verbuͤn⸗ dung Südafrikas unter der englischen Fahne, aber man glaubt daß die Stimmung der Republik gegen ihn ist. Der Wunsch nach einer Konföderation ist durch die Vorgänge in Verbindung mit dem Kriege lebhafter geworden. Eine Intervention der britischen Regierung wird, als sehr nöthig erachtet. Der k fügt hinzu: „Wir erinnern uns nicht, jemals eine ahmere Entschuldigung als die Rede des Präsidenten Burgers zur Vertheidigung seines Krieges gegen Secocoeni gelesen zu haben. Sie zeigt, daß die Republik Transvaal niemals irgend einen legitimen Anspruch auf das von Secocoeni okkupirte Land erwarb.“ Der „Zuid⸗Afrikan“ dagegen bemerkt: „Lord Carnarvon war völlig im Unrecht, den Krieg für einen aggressiven Seitens Transvaals zu halten, und anzunehmen, daß dessen Zweck eine Ausdehnung des Territoriums der Republik bildete. Der Krieg wurde der Republik, als sie darauf unvorbereitet war, durch die Gewaltakte von Fohannes die derselbe auf Befehl des Secocoeni's im Distrikt Iydenburg ausführte, aufgedrungen.“ . ö (A. A. C.) „Aus Cape Coast Castle wird dem „Reuterschen Bureau“ in London gemeldet: Am 15. September griffen die Dahomianer zwei Dörfer in der Nähe von Grand⸗Popo an, metzelten sämmtliche männliche Bewohner derselben nieder und schleppten 80 Frauen und Kinder in die Fefanzenschaft. Der Angriff wurde durch die freundlichen Beziehungen provozirt, welche die Einwohner mit den Eng— ländern päogen. Sehr viele Eingeborene sterben an Gist. Die Behörden von Whydah sind barüber sehr erbittert, und fünfzehn der That verdächtige Europäer sind verhaftet worden.

Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau. Konstantinopel, Donnerstag, 2. November. In der Waffenstillstandsf ir Havas

enstillstandsfrage wird von der „Agence Havas“ mitgetheilt, daß die Pforte ihre Zustimmung zu einem Waffen— stillstand zu geben sich bereit erklärt habe, wenn sie Garantie darüber erhalte, daß Serbien einen solchen annehmen würde.

Nr. 20 des Marine⸗Verordnungs-⸗Blatt“ hat fol⸗ genden Inhalt: Preise für Proviant und Materialien 2c. in über— seeischen Orten am 1. Juli 1876. Verbrauch von Banddocht. For⸗ mular zum Gebrauch bei. Deviatisnsbeobachtungen. Bekleidungs⸗ vorräthe für die Mannschaften der Matrosen⸗ und Werft-Divisionen und der Schiffsjungen⸗Abtbeilung. Berechtigung zur Ausstellung von Zeugnissen für den einjährig⸗freiwilligen Militärdienst. Kautions⸗ bestellung der Lieferungs-Unternehmer. Bekanntmachung der Lebens versicherungsanstalt für die Armee und Marine. Stellung der Ga—⸗ rantie⸗Maschinisten an Bord in Dienst gestellter Schiffe. Personal⸗ bogen für das ärztliche Personal der Marine. Erstattung der Kosten für die bei Dienstreisen von dem Orte des Dienstgeschäfts Behufs der persönlichen Unterkunft gemachten Touren. Die bei Inspizirungen von Geschwadern, resp. Schiffen oder Fahrzeugen, einzureichenden Rapporte. Gewährung der Brodkompetenz in Gelde an die zum medizinisch-chirurgischen? Friedrich⸗Wilhelms⸗-Institut kommandirten Unterärzte. Krankenpflege im Auslande. Blaufeuer als Lootsen—⸗ signal des Nachts auf Grund der ‚Noth⸗ und Lootsensignal⸗Ordnung“.

Abänderung der Instruktion, betreffend die Jägerbüchse M.“ 71 nebst zugehöriger Munstion bezüglich des Entfernens der Zuͤndhütchen aus den beschossenen Patronenhülsen. Personalveränderungen. Benach⸗ richtigungen. Beilage: Zusammenstellung der Marktpreise für Proviant und Materialien in überseeischen Srten am 1. Juli 1876 und der Angaben über Geld- und Coursverhäͤltnisse, nach den Be⸗ richten der verschiedenen deutschen Konsulate.

Statistische Nachrichten.

. Lon don, 30. Oktober. (Engl. Corr.) Nach Schätzung der Bergwerksverwaltung in der Victoria-Kolonie wurden im zweiten Vierteljahre 1576 249,822 Unzen Goldes dort gewonnen. Die Zahl der beschäftigten Bergleute betrug im Durchschnitt 42,453, von denen 11,138 Chinesen waren. Die Ausweise zeigen beständig, daß das Goldgraben allmählich auf allen Theilen der Kolonie in immer größeren Tiefen erfolgt.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Hr. Professor Curtius ist auf seiner Reise zu den Aus⸗ Er beschaftigt sich dort mit der demnächst bei Löscher und Comp. in Turin und Rom erscheinenden italienischen Uebersetzung seiner grie⸗ chischen Geschichte, zu der der Gelehrte einzelne, speziell für die italienische Ausgabe bestimmte Anmerkungen geschrieben hat.

Leipzig, 31. Oktober. (pz. 3) Die Gesammtzahl der

rit« insfribirten Studenten der hiesigen Universität beträgt 2930 (gegen 2925 des verflossenen Sommerhalbjahrs). Der nen⸗ erwählte Rektor ist der Geheime Medizinal⸗Rath Prof. Dr. Thiersch.

Neber die neue Uni versitãts⸗Sternwarte in Straß⸗ burg, welche demnächst in Angriff genommen werden soll, erfährt die „Straßb. Itg.“' eine Anzahl Details, aus welchen hervorgeht, daß dieselbe an Großartigkeit der Anlage alle ähnlichen Institute welche bis jetzt vorhanden sind, selbst diejenige von Greenwich, noch überbieten wird. Die Sternwarte wird drei Kuppeln erhalten (keine der bis jetzt vorhandenen Sternwarten besitzt drei Kuppeln). Die große Kuppel wird einen Durchmesser von 12 Metern und eine Höhe von 6 Metern erbalten. In der Mitte der Kuppel wird sich ein 17 Meter breiter verschließbarer Schlitz befinden, in welchem ein ko⸗ lossaler Refraktor aus dem berühmten optischen Institute von Repsold in Hamburg, dessen Preis sich auf 100, 0006 beläuft, hin und her bewegt werden kann. Die ganze kolossale Kuppel ist drehbar und es werden sinnreiche Vorrichtungen angebracht, vermittelst welcher die Drehung durch den Astronomen mit Leichtigkeit selbst vorgenommen werden kann. Besondere Vorrichtungen, namentlich die Anlage der gesamm⸗ ten, ständig ungeheizt bleibenden Kuppel in Eisen, sichern dieselbe vor Temperaturunterschieden, durch welche die Feinheit der Beobach⸗ tungen Noth leidet und bei den ungemein empfindlichen Instrumenten Fehler sich ergeben. Die beiden Seitenkuppeln, in welchen Sucher und andere Fernrohre aufgestellt werden, haben 6 Meter Durch⸗

messer und 3 Meter Höhe und sind mit denselben Vorrichtungen

versehen, wie die große Kuppel. Der große Saal, dessen Längen— achfe die Richtung Ost-West erhalten wird, soll aus zwei einzelnen 12 Meter im Quadrat messenden Sälen bestehen. In der Mitte jeden Saales befindet sich gleichfalls ein Schlitz, in welchem ein Passage⸗Instrument bewegt werden kann. Jedes Instrument steht auf einem Pfeiler, der tief in das Grundwasser hineinreicht und durch eine ihn umgebende Cisterne noch besonders vor Veränderungen in der Lage gesichert ist. Außerdem wird die Sternwarte Säle für die Ausführung der Rechnungen, Bibliotheksaal, einen Saal für seltene und historisch merkwürdige Instrumente, Zimmer des Dirigenten u. s. w. enthalten. Durch einen besonderen Gang steht das Institut mit dem Hörsaal in Verbindung. Die große Kuppel soll bereits im August nächsten Jahres fertig gestellt sein. nn bei Beobachtung des Marsdurchgangs hinter der Sonne, auf welchen der Direktor unserer Sternwarte, Hr. Prof. Dr. Winneke, die Aufmerk⸗ samkeit der Astronomen bereits gelenkt hat, dienen zu können.

Land⸗ und Forstwirthschaft. . Aus dem Elsaß schreibt man der Magd. Ztg.“ Ende Oktober: Die Kartoffelernte, sowie diejenige der Rüben und der Gemüse ist nunmehr nahezu vollendet. Das Ergebniß kann als ein außerordentlich günstiges bezeichnet werden. Trotz des vielen Regens im September hat sich bei den Kartoffeln kaum eine Spur von Krankheit gezeigt, nur sind dieselben hier und da doppel⸗ wüchsig; ihr Preis ist allmählich von 6 auf 4 MS pro Sack zurückgegangen. Die Rüben sind groß und gesund, was um so erfreulicher ist, als dadurch die Landwirthe in die Lage gesetzt werden, dem während des Sommers entstandenen Futtermangel abzuhelfen; freilich nur einigermaßen. Denn wie fehr es auch jetzt noch an Futter fehlt, ersieht man zur Genüge daraus, daß der Preis

28 * z 8 z 23 * Nachdem nun Serbien sich zur Annahme eines Waffenstill—

eines Pfundes Butter bis auf 1 6 20 8 gestiegen, der eines Pfundes

grabungen in Olympia auf mehrere Wochen nach Rom gekommen.

. J. 4 und St. Eier *Lalandt die weiße Weine erzeugen, haben sozusagen ir keine Ernte. Von den Weingegenden in der Nachbarschaft der SGirende ind die? Charentes und besonders die Charente⸗Inferieure am schlechtesten betheiligt, zumal dort wo weiße Weine überwiegen also in den Arrondissements Sa sntes, La Rochelle, St. Jean deMln⸗ . nd Cognac ist die Fechsung nicht mehr als ein Drittel einer wle * 5 ( 6 5 Hol zo s o I * 177 * 6 . weißen Reben dieser Arrondissements sind von en April ftesten vorwiegend heimgesucht worden und überdies hat dort die Phyllorera riesige Verwüstungen verursacht. Die rothen Weine haben im Allgemeinen reichlicher gelohnt und durften eine . Fechsung geliefert haben. Die Qualität wird als durchweg gut J Fs chor Ir QDeitnn 21 ö s5nitiwvor Me j 2 gelobt, obschon der Zeitpunkt zur definitiven Beurtheilung der Eigen⸗

Haften der neuen Fechsung noch etwas in der Ferne liegt. Die Departements der Dordogne, Lot und Lot-et-Garonne haben sich

besserer Resultate zu erfreuen, zunächst weil die Frühlingsfröste dort weniger geschadet haben, sodann weil die Phyllorera eben erst ihren Einzug in diese Departements begonnen hat. Während das quanti- tative Ergebniß daselbst die Hälfte der vorsäͤhrigen Fechsung Über— schreiten soll, wird auf Lie vorzügliche Qualität der Weine großes Gemicht gelegt. Die Witterung hat diese Gegenden bis zum Schluß der Weinlese ausnehmend begünstigt, weshalb die Erwartungen be züglich der Qualität sehr hoch gespannt sind. Aus Nancy berichtet man, daß auch dort der Schwerpunkt in der Güte der Weine liege Was das Rendement betrifft, schätzt man das Resultat auf 60 Hefktol. per Hektare im Durchschnitte, was 2.400, 000 Hectol. für die 3 partements der Vogesen, Meuse und Meurthe ergeben würde. käme ungefähr der Hälfte der 1875er Fechsung gleich. Im Macon⸗ näis war die Weinlese von vorzüglicher Witterung begůnstigt und die warme Temperatur begleitete die Weinlese⸗Arbeiten bis zum Schlusse. Diese günstigen Witterungsverhältnisse gingen auch der Weinlese voraus und übten einen so segensreichen Einfluß auf die gut entwickelte Traube aus, daß man daselbst eine relativ gute Fechsung hat und die Qualität die gehegten Erwartungen noch zu übertreffen ver⸗ spricht. Der Süden hat üßer die Ergebnisse der unter günstigen Temperaturverhältnissen zu Ende geführten Weinlese im Verhältnisse zu anderen Gegenden nicht zu klagen. Das Ergebniß wird in Bezug der Quantität als sehr befriedigend im Herault und gut im Aude und in den Pyrenées Orientales bezeichnet. Was die Qualitat betrifft, soll dieselbe überall zu den besten Hoffnungen berechtfgen und hebt man kesonder? die ausgezeichnete Farbe und ein excellentes Aroma an den ersten Weinen, welche die Bottiche verlassen haben. Im Departement Herault soll das Ergebniß einer Zweidrittelfechsung nahekommen, während die anderen zwei Departements etwas über eine halbe Fechsung haben sollen. Aus Bordeaur berichtet man, daß es heute noch zu früh wäre, die Qualität der 1876er Fechsung zu be⸗ urtheilen. Eines steht indessen fest, das ist die schöne Farbe, na— mentlich der gewöhnlichen Sorten. Was den Geschmack ketrifft, sst derselbe weit entfernt, ein ähnliches allzemeines Urtheil zu gestatten. Der größere Theil der Fechsung soll der Milde entbehren und des⸗ halb dürfte die Qualität im Allgemeinen durch Herbheit leiden.

Gewerbe und Handel. Vom Berliner Pfandbrief⸗Institut Oktober er. 28,014, 9090 M. 4 prozentige und zentige, zusammen 35,558,190 (606. Pfandbriefe ausgegeben. Es sind zugesichert, aber noch nicht abgehoben, 2, S68, 0 0 ιυν, in der Fest— stellung begriffen 5 Darlehnsgesuche auf Grundstücke zum Feuer⸗ Versicherungswerthe von 426325 M, im Laufe des Monats Oktober er. angemeldet 9 Grundstücke mit einem Feuer⸗Versicherungs⸗ werthe von 613,450 46. In der Generalversammlung der Aktiengesellschaft für Fabrikation von Eisenbahnbedarf in Liguidation wurde ein Bericht der Liquidationskommissien über die Resultate der Li⸗ guidation vom 8. Juni bis 30. Qktober c. verlesen und hierauf der bisherize Aufsichtsrath bis zum Jahre 1380 in seiner Funktion be⸗ stätigt. Der Bericht theilt Folgendes mit: Im Juli d. J. wurde die Regierungs genehmigung Mur Anlage der Straßen auf dem Ter⸗ nin zwischen der C haussee⸗ Tieck, Borsig⸗ und Invalidenstraße er⸗ tbeilt und wurde jetzt der Abbruch der Gebäude und die Anlage der Straßen mit Energie in Angriff genommen. Im Verlauf von sechs Wochen sind die Parzellen Nr. 3, Nr. R und J zur Hälfte, 12, 15 If, 18, 32, 22a, 3, 34, 35 bis 45, i9, 56, 52 und 33 fest verkauft Der Gesammtkaufspreis beträgt in Summa 1,513,909 ½ Außerdem;

* Ve⸗

n g. Vies

t sind bis Ende 7, 543,200 (6. 5pro⸗

sind über die Parzellen Nr. 1 und 2 mit 180,000 6 und über die , 26 6 ö 1 M . 1 Parzellen Nr. 30 und 26a. mit eirea 105,000 MS mündliche Ab⸗

schlüsse gemacht, denen schriftliche Verträge folgen sollen, sobald die Pläne fertig und die Anzahlungen geleistet sind. Die Käufer der Baustellen haben durchweg mindestens 1900 angezahlt: 23 9 sind binnen 13 Jahr fällig, der Rest ist auf 5 Jahre kreditirt. Das Terrain in der Chausseestraße ist in der Verkaufstare auf 1,056,178 Thaler gleich 3,168,534 tarirt. Für die auf Abbruch verkauften Gebäude sind 53, 250 S gelöst. Der unverkaufte Rest ist von den auf circa 1, C0, 000 AM geschätzt. Wird die Tare beim Verkauf er⸗ reicht, so ergiebt das gesammte Terrain incl, Gebäude einen Erlös. von circa 3, 590 00) 6 Davon sind die Kosten der Straßenanlagen, welche auf circa 160,000 1 geschätzt sind, abzuziehen und bleibt prä= sumtiver Reinerlös cirea 3,530,000 M, also mehr als 360000 über die Taxe. Ungünstiger hat sich die Verwerthung des Mobiliar⸗ vermögens und die sonstige Liquidation gestaktet. Es sind insbeson⸗ dere die Passiva durch Prozesse und Vergleiche um 120000 M gegen die Inventur vom 31. Dezember 1874 erh sht. Bei der Verwerthung der Materialien und halbfertigen Waaren wird sich gegen die In⸗ ventur vom 31. Dezember 1874 wahrscheinlich ein Ausfall von ca. 369,00) 6 ergeben. Bei der Einziehrmg der Aktiva wird ein Ver⸗ lust von höchstens 30 40900 4 eint zen. Zum Jahtesschluß kann die Vertheilung einer Dividende von 20 des Attienkapitals erfol⸗ gen. Die Sinnme der Hrpothekers, deren Zinsen zum Theil vom J. Oktober d. J, zum Theil vom 1. Januar k. J. laufen, beträgt mehr als 390 C0, so daß bereits mehr als die Hälfte des Attien⸗ kapitals entweder baar vorhanden, oder zinsbar in Hypotheken ange⸗ legt ist. .

Dem in der Generalversammluvg des Bochumer Vereins für Bergbau und Gußstahl-Fabrikation abgestatteten Ge⸗