Vorlage entschieden ward. Der Ausschuß zur Prü⸗ fung der Domänenfrage ö solgenden Antrag an
Landtag gebracht: Das Ministerium 4 dem gegenwärtigen Landtag einen. Gesetzentwurf vorzu⸗ legen zur Regelung der Frage, in welchem Umfange das Do⸗ — en zu den Staatsausgaben beizutragen * und dabei sich dahin auszusprechen, daß der Landtag es für das Ange messenste halte, wenn der Beitrag des Domanialvermö⸗ gens entweder ein für alle Mal in Form einer bestimmten Quote zu den jeweilig nach Maßgabe des verfassungsmäßig . en Etats aufzubringenden direkten Steuern oder in
orm einer Quote von dem jeweiligen Nettoertrag des Do⸗ manialvermögens festgestellt werde.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 12. November. Die in Aussicht genommene Interpellation an das Ministerium über den Ausgleich mit Ungarn soll, der „Presse zufolge, bereits am 14. im A , überreicht werden. Be⸗ kanntlich hat der Fortschrittsklub beschlossen, über die i. stellung der Interpellation in seiner nächsten Sitzung sich zu einigen. Dieselbe dürfte morgen Abends abgehalten werden, um den beiden anderen Klubs der Verfassungspartei den Bei⸗ tritt zur Interpellation noch vor der am Dienstag stattfin denden Sitzung des Abgeordnetenhauses zu ermöglichen. In Ab⸗ geordnetenkreisen erwartet man, ra die Regierung bereits im Laufe der kommenden Woche als Antwort auf die Inter⸗ pellation das in Aussicht gestellte Exposés über den ungarischen
Ausgleich geben werde. . — 13. November. (W. T. B.) In der in en vertheidigte er
Sitzung des Budgetausschusses ; Minister des Innern den Statthalter von Dalmatien, — v. Rodich, gegen eh re ihm gemachte
orwürfe und hob hierbei die vielfachen Verdienste hervor, welche sich derselbe um den Staat erworben habe. Der Mi⸗ nister erklärte, man dürfe Rodich keinen Vorwurf daraus machen, daß er als Slave slavische Gesinnungen hege; er, der Minister, könne nicht im , . der Behauptung Glauben schenken, daß der Statthalter ein Mitglied der Dmladina sei. .
Prag, 11. November. Gestern reiste auf Befehl des Kaisers ber wn, err, d, ne, . Thurn und Taxis nach Kladrub. Der Kaiserliche Marstall wird nebst der Hof⸗ küche von dort heute nach Gödöllö abgehen, nachdem für dieses Jahr die Kaiserreise nach Böhmen definitiv aufge⸗ geben ist.
! Pest, 12. November. Von den hervorragenden hiesigen Blättern beschäftigen sich der P. Lloyd“ und „Ellenör“ schon heute mit der Simonyi'schen Interpellation bezüglich der orientalischen Frage. Diese beiden weisen die For⸗ derungen Simonyi's ganz a zurück. „P. Lloyd“ erklärt sogar bereits heute, daß man den Herren von der äußersten Linken einen Riegel vorzuschieben wissen werde, so diese etwa eine Orientdebatte in die Budgetdebatte einschmug⸗ geln wollten.
— Wie man der „N. Fr. Pr.“ von hier gemeldet, wird der Minister-Präsident Tisza die Interpella⸗ tion Simonyi's über die Orientfrage vor Be—
inn der Generaldebatte über das Budget, wahrscheinlich
reitag, beantworten. Der Minister⸗Präsident gedenkt, wie es allgemein heißt, ig über die Regierungspolitik überhaupt und die Stellung des Kabinets zur Orientfrage auszusprechen, um Abirrungen während der Budgetdebatte vorzubeugen. — Graf Andrassy reist wegen dringender Geschäfte erst morgen früh nach Terebes ab, weshalb das Begräbniß seiner Mutter bis Dienstag ite, bel. wurde.
— 14. November. (W. T. B.) Die Journale ver⸗ öffentlichen eine Erklärung der unabhängigen libe— ralen Partei, worin fh dieselbe angesichts der ge⸗ , ,. kritischen Lage gegen einen überstürzten
3 des wirthschaftlihen Ausgleiches aus— spricht. Die Erhaltung und Sicherung des moralischen
Ansehens, sowie der Großmachtstellung der Monarchie seien eine Lebensfrage für beide Theile der Monarchie. Keine kon— stitutionelle Regierung und keine Volksvertretung werde in einem Augenblicke, wo eine Krise der auswärtigen Politik schwebe, Verhandlungen über Verträge vornehmen, welche ein ruhiges Erwägen und eine eingehende Kritik erheischten.
Schweiz. Bern, 8. November. In den letzten Tagen hat der Bundesrath sich mit der Vertheilung der Gaben für die Wasserbeschädigten beschäftigt. Laut dem offiziellen Gutachten beläuft ß. der Schaden, welchen Privatpersonen erlitten, allein auf 9,530,242 Frs. Am mei⸗ sten wurden die Kantone Zürich, St. Gallen, Thurgau und Aargau heimgesucht. Die Vertheilung soll nach den Vor⸗ schlägen des eidgenössischen Departements des Innern derart erfolgen, daß ein jeder Kanton 16 Proz. des von ihm er— litt enen Schadens vergütet erhält.
Genf. In Ausführung des kürzlich vom Großen Rathe erlasse nen Gesetzes hat der Staatsrath nunmehr den Hrn. Herzog als Bischof anerkannt, der als solcher allein das ,. hat, im Kanton Genf bischöfliche Funktionen aus— zuüben.
Frankreich. Paris, 12. November. Das hestrig⸗ Journal officiel“ veröffentlicht ein Dekret, wodurch zwei Brigade⸗Generäle zu Divisions⸗Generälen und eine gewisse Anzahl von Obersten zu Brigade⸗Generälen befördert werden. Unter Letzteren befindet sich Hr. v. Beauf— fremont, Oberst des 7. Husaren⸗Regiments. — Das heutige Journal officiel“ meldet die Ernennung des Msgr. Rosset, Bischofs von Parium in p. inf, Verwalters der Diözese St. Jean de Maurienne, zum *in dieser Diözese an Stelle des verstorbenen Msgr. Vibert. — Die Mehrheit des Sengts wünscht, der „Köln. Ztg.“ zufolge, wenn der bekannte Artikel 8 in ihrem Sag 6. Berathung gelangt, nicht die Posten für sämmtliche ilitãr pfarrer wieder herzustellen, i. nur einen für unentbehrlich ge⸗
haltenen Theil derselben; und man glaubt, daß die Abgeord⸗ neten auf dieses Abkommen eingehen würden. Zum Gati— n eg u'schen Gesetz will die Regierung na demselben Blatte, noch das Amendement stellen, daß auch die „willkürliche Freiheits⸗ beraubung“ zu den Verbrechen gehöre, welche in Zukunft verfolgt werden dürfen. — Die Budgetkommission vereinigte sich e . in Versailles. Sie nahm die Erklärungen des Ministers und
es Unterstaatssekretärs des Innern entgegen. Die Kommission beschäftigte sich besonders mit den Fonds für Straf⸗ anstalten und für Unterstützungen und beschloß außerdem den Kredit für die beiden Subpräf ekturen des Seine⸗ departements, Sceaux und St. Denis, zu streichen und
eine en ,, des Telegraphentarifs für das Innere vom 1. Juli 1877 eintreten zu lassen. — Die republikanische Union der Deputirtenkammer hielt e Versammlung in Versailles und besprach die ge der Arbeiter⸗Syndicatskammern, über welche
r. Lockroy einen Gesetzentwurf vorgelegt hatte. — Der eral Gallifet hat folgenden Tagesbefehl erlassen: „Der General ⸗Inspektor bt den Offizieren vor, sich in der Oeffentlichkeit bei Erörterungen, welche die innere Politik und , , , . betreffen, sehr zurückhaltend zu zeigen. Er wird nicht anstehen, jedes Auftreten sehr ernstlich u bestrafen, welches glauben lassen könnte, daß die Offiziere * Armee nicht einstimmig sind, wenn es sich darum handelt, die bestehende Regierung zu achten und derselben Achtung zu verschaffen. Mögen Manche anders denken, die in 1 Bahnen eine Stellung suchen, welche ihnen die Unabhängigkeit der Sprache und des Auftretens gestattet, auf die Sie Verzicht leisten mußten, als Sie um die Ehre einkamen, in den Offiziers⸗ stand einzutreten und dessen Pflichten zu übernehmen. Dijon, 8. September 1875. Der kommandirende General der 15. Infanterie⸗Division: General⸗Inspektor de Gallifet.“ — Der Bischof von Gap hat einen neuen Brief über die Pflichten der Geistlichkeit in politischen Angelegenheiten veröffentlicht. In demselben wird unter Anderem erklärt, daß die Kirche keinerlei Regierungsform verwerfe, sie nehme jede an, denn jede könne ihr gleich günstig sein.
— e, d,, n,, e. Léon Say hat der Kam⸗ mer einen , , . der Zusatzdekrete für 1875 vorgelegt. Diese Kredite betragen 46,025,255 Fr. und werden folgendermaßen vertheilt: 9.845, 231 für die öffent⸗ liche Schuld; 19,343 für die Justiz; 65, 8?4 für den Kultus, 363,972 für das Innere, 210,558 für Algerien, 255,000 für die Finanzen, 6,364, 000 für den Krieg, 157,590 für den öffentlichen UÜinterricht, 70,009 für Ackerbau und Handel, 27,373,684 für öffentliche Arbeiten. -Der Ju stiz⸗Minister wird nächstens dem Senate einen Gesetzentwurf bezüglich einer neuen Organisation der Magistratur vorlegen. — Die Deputirtenkammer gene . heute das Budget des Ministeriums für Ackerbau und Handel.
— 13. November,. Bei der gestrigen Deputirtenwahl in dem Departement Charente trug der von der republika⸗ nischen Partei , ,. Kandidat Mestreau über den bona⸗ partistischen Kandidaten den Sieg davon. — Die Abreise des Grafen Bourgoing und des Grafen 8 n , nach Konstantinopel ist dem Vernehmen nach auf nächsten Sonn⸗ abend festgesetzt.
Spanien. Madrid, 10. November. (Köln. Ztg.) Morgen
findet ein Trauergottesdienst zu Ehren der verstorbenen Herzogin von Aosta, der frühern Königin von Spanien,
statt. ;
— (Ag. Hav.) Der Kongreß hat gestern das Gesetz, betreffend die Senatorenwahlen, angenommen. — Die Han⸗ delsverträge mit Griechenland und Portugal werden näch⸗
stens den Cortes vorgelegt werden.
Portugal. Lissabon, 11. November. (Ag. Hav.) Das Ministerium ist rekon stit u irt. Barjona, früher ustiz⸗Minister, ist zum Präsidenten der Cortes, Avelino zum ustiz-Minister ernannt, Laurenco de Carvalho für das Porte⸗ euille der öffentlichen Arbelten designirt worden.
Italien. Rom, 10. November. Der Leichnam der Herzogin von Aosta ist heute in der Königsgruft zu Superga beigesetzt worden. ach dem Willen der Verstor⸗
benen ist jeder Pomp unterblieben. — Der „Bersagliere“
veröffentlicht täglich lange Listen von Telegrammen, in denen
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Bürgermeister, Provinzial⸗- und Gemeinderäthe, persönliche Freunde, ehemalige Garibaldianer und Theilnehmer der Ex⸗ pedition von Sapri gegen die „Gazzetta d'Italia“ zu Gun⸗ sten Nicotera's protestiren. — Der „Fanfulla“ meldet: „In Neapel wird nächste Woche die Fürstin Milena Petrowna, Gemahlin des Fürsten Nicol aus von Montenegro, erwartet. Die Aerzte haben ihr den , in dieser Stadt angerathen.“ — 13. November, Abends. (W. T. B.) Nach wei eren eingegangenen Meldungen stellt sich, gegenüber früheren Nach⸗ richten, das Re sultat der engeren Wahlen nunmehr so, daß 113 Kandidaten der Fortschrittspartei und 27 Kandidaten der gemäßigten Partei gewählt sind. Mordini ist in Luna und Menotti Garibaldi in Velletri gewählt worden.
— Der Nachfolger des Kardinals Antonelli im Amte des päpstlichen Staats⸗Sekretärs, der bisherige Pronuntius in Madrid, Johann Simeoni, ist am 27. Dezember 1816 zu Pagliano geboren, wurde am 15. März 1875 in petto reser⸗ virt und am 17. September zum Kardinal ernannt. In politischer Beziehung ist sein Name zum ersten Male durch die Verhandlungen zwischen dem Vatikan und der spanischen Regierung in die Oeffentlichkeit gedrungen.
Türkei. Konstantin opel, 6. November. Der Wiener Presse“ wird von hier mitgetheilt: „Vorgestern wurde im Topchane, dem General⸗Kommando der Artillerie, großer Ministerrath unter dem Vorsitze des Sultans 2 um die zur kräftigen Vertheidigung des Reiches zu treffenden Maßnahmen zu berathen. Dem „Ittihad“ zufolge wurde beschlossen, 938 neue Bataillone unter die Wap! zu rufen; auch soll ein Theil der an der montenegrinischen . stehenden Truppen behufs anderweitiger Verwendung zurück⸗ berufen worden sein. Heute gingen auch in der That vier große Transportdampfer nach Antivari ab, um die dort ohnedies unthätig kampirenden Truppen abzuholen. Der frü⸗ here Kommandant des Armee⸗Corps von Skutari, Mahmud ach dessen Verhalten 77) die h zweifelhaften Erfolge eines Nachfolgers, Derwisch Pascha, so ziemlich gerecht⸗ fertigt ist, wurde . in das Spital von Mal⸗ tops gebracht. Es dürfte das wohl der erste Schritt zur gänz⸗ lichen Einstellung der gegen ihn eingeleiteten Untersuchung sein“
13. November. (W. T. . Die Journale melden, daß die Pforte beschlossen habe, sich betreffs der Konferenz nicht eher auszusprechen, als bis die zu verhandelnden Punkte genau bekannt seien.
14. November. (W. T. B.) Nachdem zwei Millio⸗ nen Pfund Sterling Papiergeld zur Ausgabe gelangt sind,
at die 6. beschlossen, eine dritte, bisher reservirte Mil⸗ ion, zur Ausgabe zu bringen.
erg, 13. November. (W. T. B.) Die türkische Ee ser f. tte hat ihren Ankerplatz am goldenen Horn ver⸗ lassen und ist in den Buchten des nördlichen Bosporus vor Anker gegangen. Mehrere englische Genieoffiziere sind hier ang trofff̃
— Die W. „Presse“ vom 13. schreibt vom Kriegs⸗
Cha nn fg; Mitte November dürften die Dem ar kations⸗ Kommissionen ihre Thätigkeit in Serbien wie in Mon⸗ tenegro beginnen. Die Truppen haben an allen Orten Winter⸗ uartiere bezogen und längs der voraussichtlichen Demar⸗ ationslinie nur die unumgänglich nothwendigen Abtheilungen 3 Die territorialen Feststellungen auf Grundlage es faktischen Besitzstandes der Armeen werden in Serbien wie in Montenegro nach zwei Seiten stattfinden: in Serbien am Timok und an der Morawa; in Montenegro in der Ebene von Grahowo und nerd siic von Podgorizza.
— Wie das W. Fremdenbl. vom 13. mittheilt, ist es in Tatar⸗Bazardschik und Umgebung abermals zu Schreckensscenen
ekommen. In dem genannten Orte entführten vier Moslims ein 1 Das Mädchen wurde am nächsten Morgen todt gefunden. . Folge energischer Reklamation des Hrn. Calvert wurden die Bösewichter verhaftet. Hr. Calpert hat an Sir ö. Elliot berichtet und abermals seine Ansicht ausgesprochen, daß in Bulgarien die Ordnung nicht hergestellt werden könne, so lange die muselmännische Bevölkerung nicht entwaffnet sei. Die türkische Re⸗ gierung thut gar nichts für die verwüstete Provinz. Ali Bey, einer der Hauptbrandstifter in der Gegend von Phbilippopel, ist mit der Oberleitung des Wiederaufbaues der durch ihn verbrannten Dörfer betraut worden. Nachdem das Geld hierzn durch einige Wochen in seiner Hand, aber noch nicht mit dem Bau begonnen wurde, rekla⸗ mirte 6 Baring, und bei der eingeleiteten Untersuchung zeigte sich, daß Ali Bey das ganze Geld entwendet hatte. Trotzdem ist er in seinem Amt belassen worden. . ;
Widdin, 11. November. Der österreichische, französische, englische, italienische und russische Mil itär⸗Bevollmäch⸗ tigte zur Feststellung der Demarkationslinie sind hier angekommen.
— Gelegentlich der am 22. Oktober vorgenommenen Taufe des neugeborenen ser bischen ö richtete Für st Milan an den Fürsten von Montenegro folgendes Telegramm:
Sr. Hoheit dem Fürsten Nikolaus J. Ich eile, um mit Eurer Hoheit eine Familienfreude zu theilen; die Taufe nämlich meines erstgeborenen Sohnes. Es wurde ihm bei der Taufe der Name seines durchlauchtigsten Pathen, des Kaisers Alexander von Rußland,
egeben, den zu vertreten der hiesige Kaiserlich russische diplomatische
gent, Hr, Kartzoff die Ehre hatte. Gott gebe, daß unsere gegen⸗
seitige Liebe, unsere Einmüthigkeit und unsere Begeisterung 6. die
allgemeine Sache des . auch auf unsere Kinder übergehe. Milan M. Obrenowitsch.“
Fürst Nikolaus beantwortete folgendermaßen: .
„Sr. Hoheit, dem Fürsten von Serbien, Milan M. Obreno⸗ ih IV. Mit jener Theilnahme, mit welcher ich jede Freude Eurer
oheit mitfühle, gratulire ich Ihnen zu der Taufe Ihres Thron⸗ olgers. Möge Gott der Allmächtige a. väterlichen Wunsch er⸗ üllen, daß Alexander und Danilo in Liebe und Eintracht aufwachsen und dereinst als Brüder sowohl nach ihrer Stellung, nach ihrem Beruf, als auch nach ihrer kirchlichen Verwandtschaft, brüderlich und einmüthig zum Wohl der Nation das vollenden mögen, was wir un⸗ vollendet lassen. Nikolaus.“
— Ueber die orientalischen Angelegenheiten liegen heute weiter folgende Telegramme vor:
Wien, 13. November. (W. T. B.) Ueber die mili⸗ tärischen Maßnahmen der Pforte wird der „Politischen Korrespondenz“ aus Konstantinopel gemeldet: Bei Erzerum wird eine Armee von 126, 900 Mann konzentrirt, Ein zweites Lager wird in Schumla errichtet, wohin die bei Iisch stehen⸗ den Corps, sowie 15, 000 Mann von der Armee Derwisch Paschas dirigirt werden. Die täglich von den Armee⸗Corps in e,, amaskus und Aleppo hier eintreffenden Ba⸗ taillone werden n nach Schumla befördert. Die türkische Panzerflotte wird in vier Geschwader getheilt, wovon eins im Bosporus bleibt, ein zweites unter Hobart Pafcha im Schwarzen Meere, zwei weitere im Mittelmeere kreuzen sollen.
(W. T. B.) Die „Neue freie Presse erfährt, daß die Schwie⸗ rigkeiten bezüglich der Feststellung der De markationslinie nunmehr beseitigt seien; Rußland habe seine Forderung, daß die Linie hinter die von den türkischen Truppen besetzt ge⸗ haltenen Positionen zurückverlegt und namentlich Alexinatz von den Türken geräumt werde, fallen gelassen. —
London, 13 November. (W. T. B.) In einer Ver⸗ sammlung der Mitglieder der konservativen Association in Middlesex hielt der Unter⸗Staatssekretär für Indien, Lord
amilton, eine Rede, in welcher er die Politik der
egie rung gegen die Angriffe Gladstone's vertheidigte und die Hoffnung auf eine baldige friedliche Lösung der orientalischen Frage aussprach. Die dera ung nahm lie eine Resolution an, in welcher sie ihr Vertrauen zu er gegenwärtigen Regierung ausdrückte. Bei einem in Brist ol stattgehabten Bankete äußerte sich der Kanzler der Schatzkammer, Lord North eote, gleichfalls in friedlichem Sinne und mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß die bevor⸗ stehende Konferenz in Konstantinopel zu einer friedlichen hn der Orientfrage führen werde. .
— 14. November. (W. T. B.) n einem anschei⸗ nend inspirirten Artikel weist die „Morning 1 auf die bevorstehende Mobilisirung der russischen Armee hin und bemerkt, in England werde Niemand durch diese Maßregel überrascht werden, England habe den russischen Vorschlag bezüglich der militärischen Besetzung Bulgariens nur als einen Vorwand für eine von Rußland angestrebte Gebiets⸗ vergrößerung angesehen. Auf Grund des Pariser Vertrages t England in der Lage, jedweder . der Türkei
. entgegenzusetzen. Indeß schließt die vorliegende Streitfrage eine versöhnliche a n keineswegs aus, wenn nur alle — eine friedliche Lösung anstrebten.
Die Times ᷣ , Eventualität, daß die gegenwärtige Waffenruhe abliefe, ohne den n, ,, herbeizuführen. Wenn in diesem Falle Rußland anstatt Serbiens den Krieg fortsetzen sollte, so meint die „Times“ im Gegensatze zu der von der „Morning-Post“ ausgesprochenen Ansicht, daß die öffentliche Meinung Eng⸗ lands einen bewaffneten Widerstand gegen Rußland eben so wenig ger f g, finden werde, als sie einen solchen gegen Serbien gerechtfertigt fand.
St. Petersburg, 14. November. (W. T. * Das
Faun de St,. Petersbourg“ veröffentlicht ein Rund⸗ reiben des Reichskanzlers, in welchem die Mobili⸗
ö. eines Theiles der Armee angekündigt wird.
Weiter wird darin hervorgehoben, daß der Kaiser Alexan⸗ der den Krieg nicht wolle und möglichst vermeiden werde. Der Kaiser sei aber entschlossen, die von ganz Europa als nothwendig erkannten Prinzipien der Gerechtigkeit auf der
Ragusa, 14. Noveniber. (W. T. Der ö sterrei⸗ chische Delegirte zur Feststelung der Demarkations⸗ linie, Oberst⸗Lieutenant Albori, ist hier , ., Der deutsche Kommissar, Oberst-Lieutenant v. Seebeck, wird am 17. er. hier erwartet.
Balkanhalbinsel verwirklicht und 2 . u sehen.
dieses Telegramm
und an manchen
espricht ebenfalls die Lage und . der
Nußland und Polen. St. Peters burg, 13. Novem⸗ ber. (C. T. B) Der Kaiser Alexander ist heute Vor- mittag in Zargkoje⸗Selo . Am 15. d. M. wird 16 bst eine Truppen reyue stattfinden. — Die von dem
aiser Alexander in Moskau id, Worte ben im . russischen Reiche einen allgemeinen lebhaften ieder gefunden. hlreiche Stadtdumen, Landtage, Ge⸗
„, Kaufmannsgilden und die , . haben ihre vollste Bereitwilligkeit ärt, mit allen Kräften dazu beizutragen, die Anforderungen, welche der Kaiser und das Reich zur Wahrung der Interessen Rußlands an sie stellen follte, zu erfüllen. Die Handelskonvention zwischen Rußland und Rumänien ist, nach einem Telegramm der „Most. Wed.“, am 22. Oktober (3. November) ratifizirt und unterzeichnet worden. S. a. unter Turkei)
Schweden und Norwegen. Stock ho lm. 9. November. Snällp) Die Königin wird sich am 6. Dezember nach idelberg begeben. Am Sonntag vorher (3) sollen die rinzen Oskar und Karl ko nfirmirt werden. Der jüngste IIjährige Prinz Eugen begleitet die Königin nach Deutschland. — Das Landsthing hat den n über Einfuhr⸗ zoll für Schiffe, welche nach den Faröen eingeführt werden ohne Diskussion einstimmig zur dritten Berathung Überwiesen,
Amerika. 2 13. November. (W. T. B.) Be⸗ züglich des Resultats der W ahl männ er wahl liegt noch immer keine bestimmte Entscheidung vor. Die „New⸗ York Times“ hält für wahrscheinlich, daß Hayes gewählt werde, das Journal The World“ Hat die Wahl Tildens für sicher, der Herald“ meint, daß die Wahl noch ganz zweifelhaft sei. In Südkarolind hat heute die amtliche 6 lung begonnen.
— (A. A. C.). Die Centennialausstellung in Philadelphia wurde am 10. ds. formell geschlossen. Am Abend vorher gaben die ausländischen Kommissäre ein Ao— schiedsessen, bei welchem der Präsident Grant, die Mitglieder des Kabinets und Sir Edward Thornton, der englische Ge— sandte, zugegen waren.
Südamerika. (A. A. c) Aus Buenos-Ayres wird unterm 1.8. gemeldet: Die Eisenbahn von Cordoba nach Tucuman wurde gestern vom Präsidenten der Argentini⸗ schen Republik im Beisein mehrerer Minister, des Gouverneurs der Provinz und vieler leitender Mitglieder beider Kammern der Legislatur formell eröffnet. Die neue Bahn, deren Bau 1872 begonnen wurde, hat eine Länge von 546 Kilometer.
Asien. Chin a. Peking, 14. September. Seit dem Beginn dieses Jahres hefindet sich die Bevölkerung namentlich derjenigen chinesischen Propinzen, welche am Lang tas gelegen sind, in eigenthümlicher Un ruhe, an⸗ geblich in Folge von Erscheinungen, welche sich wie Epidemien von Ort zu Ort verbreiten und häufig die Veranlassung zu ernsten Ruhestörungen geben. An einigen Orten, heißt es, würden Zöpfe in mysteriöser Weise g, . ohne daß die Thäter entdeckt werden können; an anderen sollen Incubi die Leute im Schlafe überfallen und zu Tode drücken, oder aus Papier geschnittene Figuren kör 6 Gestalt annehmen und allerhand Unfug treiben. In einzelnen Plätzen, wie z. B. augen⸗ . in Suchow, ist die Aufregung der Bevölkerung fast bis zum Wahnsinn gesteigert; die Leute schlafen nur ö. in Haufen von fünfzig und . zusammen, in den Straßen brennen große Reinigungsfeuer und die Häuser werden mit Zeichen und Sprüchen bemalt, welche die Einwohner gegen die An⸗ griffe der Incubi schützen sollen. ;
Daß die herrschende Panik manchen Bösgesinnten die Ge⸗ legenheit gewährt, sich an einem Feinde zu rächen, ist wohl nur natürlich, ebenfo wie, daß die fast wahnsinnige Aufre— gung der Bevölkerung häufig in den wildesten Excessen gegen angebliche Urheber der Erscheinungen zum Ausdruck kommt. Schwerer dürfte es sein, eine Veranlassung für die thatsächlich vorhandene Aufregung zu finden, die im Großen und Ganzen, wenn man das Zopfabschneiden ausnimmt, nur auf Gerüchte zurückzuführen ist.
Nach Einigen sollen es die geheimen politischen Gesell— schaften sein, welche das Terrain auf diese Weise für eine
ößere , nm. gegen die Regierung vorzubereiten . nach anderen soll der Haß gegen das Christenthum und die Missionäre der ganzen Sache zu Grunde liegen, und es läßt sich nicht verkennen, daß namentlich in der Umgegend von Suchow der Fanatismus der Bevölkerung dat fen; gegen die eingeborenen Christen gerichtet ist, die man nach den Aussagen einiger ergriffenen angeblichen Zauberer für die Urheber des Spuks hält.
Auffallend ist bci dem Auftreten dieser geistigen Epidemie die Schnelligkeit, mit der sie sich von Stadt zu Stadt ver⸗ breitet hat, sowie die Plötzlichkeit, mit der sie auftritt und verschwindet. Ueberall aber . sie die Aufmerksamkeit und Besorgniß der chinesischen Behörden in hohem Maße erregt Plätzen zu recht energischen Gegenmaßregeln, die aber hauptsächlich nur Unschuldige getroffen haben dürf⸗ ten, Veranlassung gegeben.
Indien. (A. A. C.) Aus Calcutta wird dem „Reuterscheu Bureau“ in Lonbon unterm 9. d. M. telegraphirt: Der Distrikt Backergunge wurde am 7. d. M. von einem Grka ne verheert. . e von Eingebornen⸗Häusern wur⸗ den zerstört. Die Stadt Doralutkhan wurde durch eine Wa 2 überschwemmt, die sämmtliche Gebäude des Ortes wegspülte. Dem Vernehmen nach sind 59000 Personen um⸗
ommen. Die Regierung hat den Nothleidenden Unter⸗ i., angedeihen lassen.“
— (A. A. C.). Aus Japan meldet ein in London ein⸗ 66 Privattelegramm: „Die Insurgentenchefs
ayabana und Akadaina sind gefangen genommen worden.“
Afrika. Aegypten, (Ueber London, 13. November, W. T. B.) In einem dem, „Reutersche Bureau“ aus Kairo vom 13. November zugegangenen Telegramm wird das Gerücht, die von Göschen gemachten Vorschläge seien bereits von dem Khedive acceptirt worden, als 362 rü ht bezeichnet. Die Verhandlungen darüber fen vielmehr noch im Gange, näherten sich aber ihrem Abschlusse.
= Dem holländischen Blatte „Volksstem“ zufolge sind die Einwohner von Lydenburg im Begriff, ein Meeting zu 6. um Secocoeni zu ersuchen, wahrend der Unter⸗
andlungen für eine ausländische Intervention einen
affen stillstand zu gewähren.
Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.
Moskau, Dienstag, 14 November, Vormittags. Das Urtheil in dem Prozeß Strousberg ist heute publi⸗ zirt worden. Nach demselben ist Strousberg in das Ausland verwiesen; Landau und Poljanski werden nach Tomsk und Borissowski nach Olonetz verbannt; Schumacher wurde zu einem Monat Gefängniß verurtheilt.
Rom, Dienstag, 14. November, früh. Die „Agenzia Stefani“ meldet von angeblich authentischer Seite, daß der von einem rheinischen Blatte veröffentlichte Bericht an den eon ig, betreffend die bei dem Ableben eines Papstes zu treffenden Vorkehrungen nicht erstattet worden sei und nicht exist ire.
Nr. 585 des »Amtsblatts der Deutschen Reichs— Post-⸗ und Telegraphenverwaltung“ hat folgenden Inhalt: Verfügungen: vom 2. Rovember 1876. Einlieferung von Telegram⸗ men bei den Postanstalten und durch die Brieffaften. Vom 3. Ro⸗ vember 1876. Annahme von Telegrammen durch die Bahnposten. Vom 58. November 1876: Außerkurssetzung der Zweithalerfläcke und Eindrittelthalerstücke Deutschen Gepräges. Vom 28. Oktober 1876. Umwandlung der Beträge auf Postanweifungen nach Niederland.
Statisti sche Nachrichten.
Mortalitäts⸗Statistik und Gesundheitsver⸗ bältnisse. Bis zu der am 28. Oktober c. beendeten Jahres⸗ woche sind von je 100000 Einwohnern als gestorben notirt: in Berlin 49, in Breslau 38, in Stettin 34 in Cöln 35, in Han- nover 32, in Hanau S6, in Frankfurt a. M. 28, in Magdeburg 64, in Altona 33, in Straßburg 41, in Karläruhe 22, in München 68, 9 Dresden 45, in Chemnitz 31, in Hamburg 45, in Wien 45, in Budapest 6c, in Prag 88, in Paris 13, in Amsterdam 43, in Rotterdam 56, im , 42, in Basel 38, in Stockholm 46, in Rom 50, in Turin 32, in Alexandria (Aegypten) 52, in London 36, in Glas= i 40, in Liverpool 40, in Dublin 36, in Edinburgh 23, in Rew— Jork 43, in Philadelphia 40, in Boston 41, in Bombay 45, in Madras 786.
Die niedrigere Temperatur der letzten Woche des Oktober übte einen günstigen Einfluß auf die Gesundheitsverhältnisse aus. Die Sterblichkeits ahlen der meisten europäischen und amerikanischen Städte sind niedriger, als in der Vorwoche, nur die niederländischen Orte und Prag weisen höhere auf. Das überall verbreitete Scharlach= fieber fordert viele Opfer, besonders in den englischen und Ffterreich⸗ ungarischen Städten, auch in Berlin ist die Zahl der daran ge— storbenen Kinder eine erhebliche; in gleicher Weise tritt auch die Diphtherie in Berlin, Wien und Nordamerika häufig als Todes- ursache auf. Tvpben mehren sich in den englischen Städten und in
aris; in den deutschen und italienischen, sowie in Wien erscheinen ie wefentlich vermindert. Die Blatternepidemie in England hat nachgelassen, namentlich weist London bedeutend weniger r deck und Erkrankungen, als in der vorhergehenden Woche auf, dagegen hat die Epidemie wieder in Wien größere Ausdehnung gefunden.
— Im . an die Mittheilung in Nr. 263 d. Bl., den Veredelungsverkehr betreffend, geben wir nach den Veröffentlichungen des Kaiserlichen statistischen Alimtes in Band XXII. der Statistik des Deutschen Reichs eine Uebersicht der wichtigeren Gegen⸗ stände, welche im Igahre 1875 vom Auslande zum Zwecke der Verarbeitung, Veredelung ze. in das deutsche Zoll⸗ gebiet vorbehgltlich der Wiederausfuhr eingeführt worden sind. Verkehr mit Belgien: rohes Baumwollengarn 3373 . baumwollene Zeugwaaren 131,633 Pfd., Materialeisen aller
rt 11K 0094 Ctr, Eisen, zu Bestandtheilen von Maschinen 2c, roh vorgeschmiedet 2466 Ctr,, Eisen⸗ und Stahlwaaren 16, 922 Ctr, Leder 450, 154 Pfd., Wollengarn 29,619 Pfd., Wollenwaagren 80 563 Pfd. — Verkehr mit Dänemark: A, 110 Pfd. Eisen⸗ und Stahlplatten und Blech, 53,835 Pfd. zu Bestandthellen von Maschinen 2c. vorgeschmiedetes Eisen, S662 grobe Eisen⸗· und Stahlwaagren, 9949 Pfd. Maschinen Überwiegend aus Gußeisen, 33965 Pfd. Kupfer in Stangen, Blechen und Draht, 27140 Pfd. grobe Kupferschmiedewagren. — Verkehr mit Fran krejch: Baumwollenwaaren 159,636 Pfd., Materialeisen 514795 Ctr. Eisen zu Maschinenbestandtheilen i vorgeschmiedet V0 Ctr., Radkranzeisen zu Eisenbahnwagen 531 Ctr., Eisen⸗ und Stahlwagren 32665 Ctr., weißes Hohlglas 28,812 Pfd., geschliffenes Spiegelglas 18640 Stück, Maschinen aller Art 142,830 Pfd., Kupfer in Stangen, Blechen c. 430, 989 Pfd. Kupferschmiedewaaren 5677460 Pfd., Leder 72,716 Pfd., gefärbte Seide 6201 Pfd., Seiden⸗ und R lle ern eectn 5659 Pfd., Strohhüte ohne Garnitur 2303 Pfd.,
ollenwaaren 392,338 Pfd. — Verkehr mit Großbritannien: rohes k 3,913,217 Pfd., Baumwollenwaaren 1,937. 257 Pfd., Eisen⸗ und Stahlplatten 47,560 Pfd., Radkranzeisen zu Eisen⸗ bahnwagen 159 334 Pfd., schmiedeeiserne Röhren 16, 643 Pfd., Seiden waaren 1646 Pfd., Halbseidenwaaren 7630 Pfd. — Verkehr mit den Nie derlanden: aumwollenwaaren 44313 Pfd.. Winkeleisen S400 Pfd., zu Maschinentheilen roh vorgeschmiedetes Eisen 255,216
fd, grobe Eisen· und Stahlwaaren 65,313 Pfd., schmiedeeiserne
öhren 29,683 Pfd., Lokomotiven und Tender 75, 8g35 Pfd., Ma— schinen überwiegend aus igen 27,670 3 rohe Leinwand 2081 Pfd., Wollenwaaren 9319 Pfd. — Verkehr mit Oesterreich: Baumwollengarn 111,960 Pfd., Baumwollenwaaren 7, 364,496 Pfd. ganz grobe Cisengußwaaren 4515716 Pfd., grobe Eisen⸗ und Stahl⸗ waaren 337 944 Pfd., Maschinen aller Art 210, i28 Pfd., grobe Kupferschmiedewaaren 58797 Pfd., Waaren aus unedlen, echt vergoldeten Metallen ꝛc. 6371 n, Handschuhleder 1818 Pfd., . Leinengarn 446,909 Pfd., rohe Leinwand 30,060 Pfd., gebleichte ꝛc. Leinwand 186,021 Pfd., Seidenwaaren 28 858 Pfd, Halbseidenwaaren 34462 Pfd., Wollengarn 196 617 Pfd, Wollenwaaren 1618,335 Pfd. — Verkehr mit Rußland:
eschmiedetes Eisen in Stäben ꝛc. 215,978 Pfd, Win keleisen 199, 009 8 Eisen⸗ und Stahlpiatten 99,322 Pfd., Eisen⸗ und Stahlwaaren 105,577 F. Maschinen aller Art 69,092 Pfd. — Verkehr mit der Schweiz; Baumwollengarn 111,376 Pfd., Baumwollenwagren 3. 404, 70 Pfd., Stabeisen 267,814 Pfd., Eisenbahnschienen 1,581, 1790 Pfd., roh vorgeschmiedete Maschinenbestandtheile 136 335 Pfd., Eifenwaaren 361,905 Pfd., Maschinen aller Art 55,387 Pfd., Kupfer in Stangen, Blechen, Draht 18947 Pfd., grobe Lederwaaren 1701 Pfd., rohe Leinwand 4571 . gefärbte Seide 1514 Pfd., Seidenwaaren . p fd., albseidenwaaren 24,985 Pfd., Wollenwaaren
. ö tat. Corr.) Die medizinalstatistische Erhebung vom 1. April d. J. hat sich auch auf die Heilanstalten erstreckt und über diese eine Statistik zu Tage gefördert, wie sie gleich eingehend bisher noch nicht vorlag. Durch dieselbe ist aft fen worden, daß am Tage der Zäblung im preußischen Staake vorhanden waren 1623 Heilanstalten mit 765, 248 Plätzen. Von diesen sind allgemeine Krankenanstalten 1021 mit 40,7i0 Hlätzen; und zwar befitzen hier⸗ von einen öffentlichen Charakter 794 mit 33,227 Plätzen, und sind 227 mit 7483 Plätzen private Hreilanstalten, von denen allerdings bei der Erhebung nur die berückfichtigt wurden, welche mehr als Io Betten besaßen.
Von den allgemeinen Krankenanstalten besitzen:
⸗ öffentliche private Anstalten
11 bis 50 Betten. 428 193 mie ,,, 197 34 219 öffentliche Anstalten . weniger als 11 Betten.
In Städten mit und mehr Bewohnern haben 421 öffent⸗ liche und 193 private, allgemeine Krankenanstalten ihren Sitz; die
ersteren umfassen 26,551, die letzteren 3995 Plätze.
Außer den allgemeinen Heilanstalten wurden 224 Militär⸗ lazarethe 2 die für 15,166 Kranke Raum bieten, und ferner folgende für spezielle Heilzwecke bestimmte Anstalten:
öffentliche Irrenanstalten ; 54 mit Betten Augen · Heilanstalten mit Betten Entbindungsanstalten. mit Betten orthopãdische Anstalten ⸗ mit Betten 30 Für sonstige, nicht näher angegebene, spezielle Heilzwecke und Heilmethoden waren außerdem 17 öffentliche Anstalten mit 1839 Plätzen, und 38 private mit 1190 Betten bestimmt.
— Das Herzoglich anhaltische statistische Bureau bat das definitive Ergebniß der Volkszählung in Anhalt am 1. Dezember 1875 veröffentlicht. Hiernach betrug die Gesammtbe⸗ völkerung Anhalts 213,565 Personen. Im Jahre 1871 betrug die Bevölkerungszahl 203,437 Personen, milhin die Zunahme 10, 128 Personen oder 00.
— .Der in dem Statistischen Departement des österreichischen Handels Ministeriums aufgestellten Statistik der öster reichifchen Tel egrap hen im Sun 1875 entnehmen wir folgende Mit⸗ theilungen; Die Gefammtlänge der Staats, Eifenbahn⸗ und Privat⸗Telegraphenlinien des öfterreichischen Staatsgebiets mit Ende 1875 betrug 32 833, * jene der Drähte 84, S3J 90 Kilometer. Davon entfielen auf die Staatsverwaltung 21,926 0 Kilometer Tinien und 59, 977,8ss Drähte (gegen 1874 4 521,2 bez. 110620 Kilo⸗ meter) auf die Eisenbahngesellschaften 10,521.40 Kilometer Linien und 24 129.1 FK. Drähte (gegen 1876 — 577,3 bej. 10662 K. Im Jahre 1875 wurden 86 Staatsstationen für den Verkehr eröffnet, so daß im Jahre 1875 im Ganzen NJ Staatsstationen im Betriebe waren. An Eisenbahn⸗Tekegraphenstationen be⸗ standen 1139. Es entfallen auf 1 Telegraphenstation: 141,23 Qu.⸗ Kilometer Flächenraum und 9630 Bewohner. Der gesammte Telegraphen⸗Beamtenstand belief sich auf 3230 In⸗ dividuen und hat gegen das Vorjahr um 3a oso zugenommen. An Depesch en sind auf den österreichischen Telegraphenstationen im Jahre 1875 im Ganzen 14,136 097, im Vorjahre 1874: 13,792,557 Stück Depeschen, somit um 25 G mehr bearbeitet worden als im Jahre 1874. Die Gesammteinnahme des Staats⸗ Telegraphen der im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder beläuft sich für 1875 auf 2,755,090 Fl. gegen 2,517,494 Fl. im Jahre 1874 und hat daher um 5s Co zugenommen. Die Gesammtausgaben des Staats⸗ Telegraphen betrugen i. J. 1875 an ordentlichen Ausgaben: 3571, 306 Fl.; an außerordentlichen: 229,511 Fl. Gegen 1574 haben die ordentlichen Ausgaben um 2.7 Co, die außerordentlichen um 79,4 Oo abgenommen. Die Stadt Wien partizipirt an dem Verkehr des 5 1875 mit 3, M9, 284 Depeschen und 918,527 Fl. Tarif⸗ gebühren.
London, 11. November. (Engl. Korr.) Die Gesammt⸗ bevölkerung des britischen Indiens betrug nach der letzten Zählung 189,513,238 Personen; das unter britischer Verwalkung stehende Gebiet umfaßte 97 004 engl. Quadratmeilen. Die Dich tigkeit der Bevölkerung war 211 pro Quadratmeile. Die Staaten der Eingeborenen haben eine Größe von 589,315 Quadratmeilen und eine Bevölkerung von 50325457. (Französische Besitzungen 196 Quadratmeilen und 259,518 Einwohner, portugiefißche 1610 Quadratmeilen und 527,517 Einwohner) Gesammtgebiet Indiens 1,488,125 Quadratmeilen und 240,726, 193 Einwohner.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Die „Mittheilungen aus Justus Perthes Geo— graphischer Anstalt uͤber wichtige neue Erforschungen auf dem Gesammtgebiete der Geographäe von Dr. A. Petermann“
Gotha, Verlag von J Perthes) enthalten im 11. Hefte des 2. Bandes (1876 u. A. Nachrichten uber die neuen administrativen
Eintheilungen Japans von Dr L. Metschnikoff (mit Karte), über die Wallroßjagd von K. Weyprecht, über Lieut. Wheelers Expedition durch das östliche Californien im Jahre 1875, über die Temperatur⸗ Verhältnisse im Meere zwischen Norwegen, Schottland, Island und Spitzbergen von H. Mohn (mit 7 Karten und 2 Profilen) u. A.
— Was den Fortgang der Arbeiten am Straßburger Urkun⸗ denbuch betrifft, so ist, dem Bericht des mit der Herausgabe des Codex dipl maticus Argentoratensis betrauten Dr. W. Wiegand zu⸗ folge, bis jetzt das bis zum Jahr 1430 reichende urkundliche Material des Stadt- und Thomasarchives in Straßburg vollständig registrirt worden; als Resultat liegen bereits über 3609 Regesten vor. Es sind ferner bis zum Jahr 1300 nicht allein 22 päpstliche Bullen von Clemens III. an und 10 Königsurkunden von Kaiser Friedrich I.! an, die bisher gänzlich unbekannt waren, sondern auch der größte Theil der von Schöpflin in den beiden Bän⸗ den der Alsatia diplomatiea zumeist nach Kopien gedruckten Urkunden im Original gefunden worden. Die Masse des Materials und die
ahl der Originale wächst bereits in der 2. Hälfte des 13. Jahr⸗ underts so gewaltig, daß der Abschluß des J. Bandes schon bald nach der Mitte jenes Jahrhunderts, etwa in das Jahr 1266, in welches das definitive Ende des Kampfes zwischen der Stadt und der Partei des Bischofs Walther von Geroldseck fällt, gesetzt werden dürfte. Die Anzahl der in diesen 1. Band aufzunehmenden Stücke beläuft sich schon jetzt auf 400. Für den 2. Bd., als dessen Grenze sich das durch die wichtigste Verfassungsänderung der Stadt, die Hinzuziehung der Zünfte zum Regiment bekannte Jahr 1332 er⸗ giebt, liegen bis jetzt über 900 Stück zur Aufnahme vor.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Im Regierungsbezirke Münster ist die Cinbringung der Roggenfrucht und des ersten Grasschnitts bei der günstigen Witterung gegen Ende Juli und Anfangs August sehr gut von Statten gegan— gen, auch der Weizen ist größtentheils gut eingeheimst worden. Da⸗ ee, konnten Hafer und Gerste vor dem Eintritt des anhaltenden
egenwetters gegen Ende August nur zum Theil eingescheuert werden. Der auf dem Felde verbliebene Theil hat durch die andauernde Näffe stark gelitten, ist ausgewachsen und feucht eingefahren, und liefert nur einen geringen Ertrag mangelhafter Qualität. Die Weizen- und Roggenernte bleibt an Stroh hinter einer Mittelernte zurück, dagegen ist der , ein guter zu nennen, wobei die theil eise nur geringe Quantität durch die gute Qualität ausgeglichen wird. Hafer und Gerste ergeben, soweit sie vor dem Eintritt der langen Regen⸗ periode eingeheimst waren, an Körnern und Stroh eine quantitativ und qualitativ gute Mittelernte. Der Buchweizen ist kaum mittel⸗ mäßig, in einigen Gegenden schlecht gerathen. Die Kartoffeln liefern einen recht ergiebigen Ertrag, welcher auf schwerem Boden einer sehr reichen Mittelernte gleichkommt, aber fast durchweg auch auf leichterem Boden eine solche erreicht. Die Quantität ift eine gute. Der Ertrag der Wiesen und des Klees war ein nur geringer. Der erste Schnitt ergab nur eine geringe,. Ausbeute, der zweite ist durch die anhaltende Nässe vielfach verdorben und stand an manchen Orten wegen der ungünstigen Witterung Ende September noch auf dem Halme. Die Herbstfutterkräuter sind nur auf schwerem Boden befriedigend . auf leichtem Boden dagegen stellenweise mißrathen. Der Ausfall an diesen Fruchtarten macht sich bei dem ungünstigen Ergebnisse der Heu⸗ und Strohernte recht fühlbar; die Durchwinterung des Viehes wird daher an man⸗ Hen Orten voraussichtlich Schwierigkeiten bereiten. Der Ertrag des Obstes ist gering. — Der Gesundheitszustand der Hau sthiere war während des dritten Quartals im Allgemeinen ein guter zu nennen. Die unter den Pferden im Kreise Warendorf ausgebrochene Rotz⸗ krankheit hat eine weitere Ausgehnung nicht gewonnen und darf nun—= mehr als erloschen angesehen werden. ö
private 70