1876 / 272 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 17 Nov 1876 18:00:01 GMT) scan diff

fat ee, Bureau zur Anwendung kommt; endlich die Hauptergebnisse der Bevölkerungs-, Gewerbe⸗ und Wehnungsaufnahme in der Stadt Berlin vom 1. Dezember 1875. Für den 1. Oktober 1876 ergiebt sich eine Bevölkerungszahl von 981,472 Einwohnern (260,881 männl., 4903591 weibl.). Nach der letzten J lun vom 1. Dezember 1875 sind die Hauptunterschiede der Berliner Berölkerung auf. die ein- zelnen Arten im Gegensatz zur Zählung 1871 folgende: Eine Diffe⸗ renz der Zahlen beider Geschlechter ist kaum mehr vorhanden. Der Antheil der preußischen Staatsangehörigen ist von 6s auf N72 pro Mille zurückgegangen, der der Angehörigen anderer deut⸗ scher Staaten von 166 auf 197 pro Mille, der Auslän⸗ der von 66 auf S8, pro Mille gestiegen. Von den Alters⸗ klassen, in zehnjährigen Gruppen betrachtet, hat die jüngste (also die der Kinder bis 9 Jahre 11 Monate) ein wenig zu⸗, die zweite abge⸗ nommen; die dritte und vierte haben zugenommen, so daß also das Mißverhältniß in der Altersvertheilung der Berliner Bevölkerung noch gestiegen ist; die fünfte hat ab⸗ die sechste etwas zugenommen; die hoheren Aktersklassen über 59 Jahr 11 Monat alt haben abgenommen. Die Zahlen des Civilstandes ergeben eine starke Ab⸗ nahme der Zahl der Unverheiratheten (6245; jetzt 5989 pro Mille); dagegen hat die Zahl der Verheiratheten (3173, jetzt 341,6) ö. die der Verwittweten etwas zugenommen. Die Zahl der Haus⸗ altungen hat sich stärker vermehrt, als die der Bevölkerung, die der Wohnungen hat ungefähr dem entsprechend zugenommen.

Straßburg, 10. November. Der Statistik über den Ver⸗ kehr auf den reichs ländischen Kgnälen (der Saarkohlen⸗, der Rhein⸗Marne⸗ der Ill⸗Rhein⸗ der Breusch⸗, der Rhein⸗Rhone⸗, der Kolmarer Zweig⸗ und der Hüninger Zweig⸗Kanal, sowie ein Theil der Mosel) entnimmt die „Str. Ztg.“ nachstehende Ziffern: 1874 fuhren 28,506 Schiffe (Fehrten) und 2135 Flöße; 1875 31,509 Schiffe und 1769 Flöße. Im ersteren Jahr wurden auf Schiffen 38,807,280 Ctr. und mit Flößen 4,798,940 Ctr., im letzteren Jahre auf Schiffen 43,132,320 Ctr. und mit Flößen 3,906, 286 Ctr. befördert. Zur Versendung kamen 1874: 2,866,815 Ctr. Stein⸗ kohlen, 1 498,380 Ctr. Erze, 1611049 Ctr. Bau holz, 1156, 980 Ctr. Brennholz und 7,462,076 Ctr. Steine, Kalk und Gips. 1875: 28.087,80 Ctr. Steinkohlen, 2.700, 600 Ctr. Erze, 1,541,440 Ctr. Bauholz, 1015, 0940 Ctr. Brennholz und 9,020,480 Ctr. Steine, Kalk und Gips.

Christiania, 9. November. Die jetzt vorliegenden vorläu⸗ figen Resultate der letzten Volkszählung zeigen, daß die Volksmenge Norwegens am 31. Dezember 1875: 1,6816, 485 Menschen gegen 1‚s701,ů 56 an demselben Tage in 1865 betrug, was eine Vermeh⸗ rung von 7o darstellt. Diese ist geringer als in einigen Jahrzehnten seit 15315, wo die Volksmenge ungefähr die Hälfte der jetzigen be⸗ trug. In den Landdistrikten hat die Vermehrung 400ͤ‚, in den Staͤdten aber 22 9 betragen.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

London, 14. November. (Engl. Korr.) Sir Rutherford Alcock eröffnete gestern die 47. Session der Geographischen Gesell— schaft. In seiner Rede sprach er von der Nordpol-Expedition und drückte seine Ueberzeugung aus, daß das Ergebniß nicht nur ein negatives sei. Das beste Mittel, den Pol zu erreichen, sei, die Un⸗ ausführbarkeit eines solchen Versuches zu zeigen und so das Kapitel mißlungener Versuche, die so manches Menschenleben gekostet, abzu⸗ schließen. Der vnn einem Mitgliede schon ror längerer Zeit an gekündigte Antrag auf ein Mißtrguensvotum gegen den Afrika—⸗ reisenden Stanley, wegen dessen Vorgehens gegen die Eingeborenen, gelangte gar nicht zur Abstimmung.

(Engl. Corr) Der Vorsitzende des J für ein Byron⸗Denkmal theilt mit, daß man die verschiedenen BilLder und Büsten Lord Byron aus seinen Lebzeiten sammeln und im Museum von South Kensington ausstellen will.

Die Tim es veröffentlicht einen Brief Schliemanns aus Myeenä, dem wir folgende Stelle entnehmen: „Seit meinem Brief vom 9. September habe ich die Ausgrabungen mit der größten Energie fortgesetzt, beständig 125 Arbeiter und 5 Wagen mit Pferden beschäftigt und da das Wetter schön war, vortreffliche Fortschritte gemacht. In der „Schatzkammer“, in welcher ich mit zwei Maschinen und 30 Leuten arbeite, finde ich die größte Schwierigkeit beim Hin⸗ wegräumen der Hunderte von ungeheueren behauenen Steinen, welche von dem oberen Gewölbe herunter gefallen sind, aber ich hoffe nichts⸗ destoweniger zuversichtlich, diese Ausgrabung in drei Wochen zu be— enden. Die inneren Mauern dieser Schatzkammer sind augenscheinlich niemals mit ehernen Platten bedeckt gewesen, wie das Schatzhaus von Athen und das des Minyas in Orchemenos; es ist weniger kostbar und scheint viel älter als die zwei letzteren. . Unter den alten Töpferarbeiten, die ich in der Schatzkammer fand, verdienen die sehr roh modellirten Reiter, die mit beiden Händen des Pferdes Hals halten, besondere Erwähnung.“

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Da sich in diesem Jahre auf mehreren Feldmarken Mecklen⸗ burgs Wanderheuschrecken e t haben, und daher zu be⸗ fürchten ist, daß dieselben sich im nächsten Jahre noch weiter verbreiten werden, so fordert das 285 oglich mecklenburgische Ministe⸗ rium des Innern durch ein Publikandum im Regierungsblatte alle interessirenden Obrigkeiten und Gemeindebehörden auf, dafür Sorge zu tragen, daß die zur Beseitigung der drohenden Gefahr geeigneten Maßnahmen ergriffen werden.

Gewerbe und Handel.

Der Aufsichtsrath der Breslauer. Diskontobank Friedenthal u. Co. beruft die Kommanditisten zu einer außer⸗ ordentlichen Generalversammlung, auf deren Tagesordnung die Re⸗ duktion des Kommanditkapitals von 166 Millionen auf 15 Millionen Mark und ferner die Ertheilung der Ermächtigung an Aufsichtsrath und persönlich haftende Gesellschafter steht, das Kommanditkapital noch auf einen geringeren Betrag herabzusetzen, jedoch nur bis zur Grenze von 133 Millionen Mark. Nach Uebereinkommen hört die kommandi⸗ tist ische Betheiligung der Bank bei der Firma Albert Simon u. Co., Kommanditgesellschaft in Cöln, mit dem Ablauf dieses Jahres auf und erhält die Bank ihr Kommanditkapital ungeschmalert zurück.

Die Maschinenbauanstalt Unjon in Essen wird für das mit dem 30. Juni er. abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende nicht zur Vertheilung bringen. Der Bruttogewinn beträgt 88,504 C, wovon auf Abschreibungen Sl, 410 ½ verwendet werden müssen. Die Generalversammlung setzte die Tantieme auf 3000 66 und die Jahres- Dotation des Reservefonds auf 409 K fest. Der Rest von 3684 wird auf neue Rechnung vorgetragen. Der Reservefond enthält jetzt rund 240 715 6, die Separatreserve 102,448 1. das Delcredere⸗ Conto 32,181. Die schwebende Schuld beträgt 86,182 S6. Dagegen waren vorhanden Waaren 416,564 „6, Cassa 2493 S, Effekten 4536 A„S6, Debitoren 825,ů798 (66.

Trg deni“ Geschäftsbericht ver Stein kohlen -Aktien

gesellschaft Vollmond stellte sich in dem verflossenen Geschäfts⸗

jahre die Förderung der Zeche auf 2479, 1765 Ctr. bei einem Selbst—⸗ verbrauch von 145.593 Ctr. Die Selbstkosten betrugen 36 3 gegen 33 3 in 1874—75. An Koks wurden 416710 Ctr. produzirt, für die ein durchschnittlicher Verkaufspreis von 583 pr. Ctx. erzielt wurde, während derselbe im Vorjahre noch 725 3 betrug. Der Bruttogewinn beläuft sich auf 88, 14 M6, somit 3124 M weniger als I1874— 75. Von diesem Gewinn wurden 85,913 A6 zu Abschreibun⸗ gen verwendet, und der Rest von 2100 „S auf neue Rechnung vor⸗ getragen. ; .

Das Ergebniß der Liquidation des Sächsischen Bank⸗ vereins besteht dem „Dr. J.“ zufolge in 946 oo oder 192,3 M auf jeden 7o/oigen Interimsschein.

Leipziger Unfallversicherungs-⸗Bank. Im oberen Museum verfammelte sich am 11. d. M. eine Reihe von Mitgliedern der Leipziger Unfallversicherungs-Bank aus ganz Württemberg wir zählten 4 Firmen, welche bei der Bank selbst mit 8149 und bei der damit im engsten Verbande stehenden Invaliditätsgenossenschaft auf haftpflichtige Unfälle mit 5515, zusammen also mit 136555 Arbeitern versichert sind welche darüber sich beriethen, auf welche Weise ge wissen Wünschen der württembergischen Betheiligten in Bezug auf Verwaltung und Kontrolle der Bank am besten Rechnung getragen werde. Die Versammlung einigte sich nach mehrstündiger Berathung dazu, vor Allem so lange fest an dem Leipziger Institut zu halten, bis ihre Bemühungen sich etwa im Aufsichtsrathe der Gesellschaftz, bezw. in der Generalversammlung (im Mai künftigen Jahres) als erfolglos gezeigt haben würden. Es wurde als ganz besonders wün— schenswerth erachtet, wenn sich die verschiedenen Mitglieder der Bank jetzt nicht zersplittern wollten; nur das strenge ,, ,, Aller führe die Annahme der als nöthig befundenen Aenderungen Seitens der Leipziger Bank. Man wählte ein Comité, bestehend aus folgen⸗ den Herren: Direktor A. Moser hier, Emil v. Keßler, Maschinenfabr. Eßlingen, Kommerz⸗Rath Rothschild, G. Kuhn⸗Berg, Otto⸗Nürtingen, Ed. Lang⸗Blaubeuren, Osec. , , Metzger⸗Heidenheim, Kraft-Eisl ingen. Die Aufgabe des Comités soll darin bestehen, die Sta⸗ tuten der Leipziger Bank einer genauen Durchsicht in Bezug auf 6 wünschenswerthe Abänderungen zu unterziehen. Als in Aussicht zu neh⸗ mende Maßnahmen sind u. A— aufgestellt worden: 1) die Beseitigung der bisherigen Tantismen für den Aufsichtsrath, an deren Stelle Reiseentfchädigungen und mäßige angemessene Sitzungspräsenzgelder treten müßten, und möglichste Sparsamkeit in den Kosten der Ver⸗ waltung; 2) Umwandlung des Gefahrenklassensystems in ein bei den bisherigen Erfahrungen wohl mögliches Prämientarifsystem; 3) Auf- nahme eines von der württembergischen Regierung gewählten Mit- gliedes in den Aufsichtsrath; 4 Abhaltung der Aufsichtsrathssitzungen alternirend in Leipzig, Frankfurt, Stuttgart, München u. s, w. Es wird gut sein, wenn die bisher säumigen Versicherten mit obigem Comité in Verbindung treten. Wie groß allerwärts das Interesse an dieser Frage ist, beweist eine neuerliche Versammlung gleichen

Zweds in Barmen, eine Sitzung des mittel rheinischen en, vereins in Mainz am 15. J. M., die Hr. v. Keßler im Auftrage der iesigen Versammlung besuchen wird, und eine demnächstige Ver⸗ ammlung baverischer Interessenten in Augsburg, die gleichfalls von ier beschickt werden soll. ;

Die Chemnitzer Baugesellschaft genehmigte in ihrer außerordentlichen i vom 1I. d. M. die Annahme eigner Aktien zum Nennwerthe bei Verkäufen von Grundstücken.

Das telegraphisch gemeldete Urtheil des Bezirksgerichts in Mos kau lautet nach dem St. Peterb. Herold“ 2 folgen⸗ dermaßen: Poljanskiji und Landau, nach Verlust aller beson⸗ deren, persönlichen und Standesrechte und Vorzüge in das Gouverne⸗ ment Tomsk zu verbannen, mit dem Verbot hinsichtlich Landau's, den ihm angewiesenen Wohnort innerhalb 2 Jahren zu verlassen und darauf in andere Gouvernements und Gebiete Sibiriens innerhalb 4 Jahren überzusiedeln. . nach Verlust derselben Rechte und Vorzüge, über die Grenze zu befördern, mit dem Verbot, Rußland wieder zu betreten; wenn es sich jedoch nach eingezogenen Erkundigungen erweist, daß er im Auslande nicht aufgenommen werden kann, ihn dann in das Gouvernement Olonez zu verweisen, mit dem Verbot, den Verbannungsort innerhalb 4 Jahren zu verlassen; Schumacher, nach Verlust aller be⸗ sonderen, persönlichen und Standesrechte zu einer einmenatlichen Ge⸗ fängnißhaft; Borissowskij, nach Verlust derselben Rechte, zur Ver⸗ bannung in das Gouvernement Olonez, mit dem Verbot, den Ver⸗ bannungsort im Laufe eines Jahres zu verlassen. Die Forderung Seitens der Liquidationskommission an Strousberg betreffend, dahin zu entscheiden, daß sie im Betrage des dritten Theils zu befriedigen ist. Die Forderungen der Civilklägersgleichmäßig auf alle Mitglieder des Verwaltungsrathes zu vertheilen, mit Ausnahme von Wolkow und Ssorokoumowskij, welche ihr Alibi bewiesen. In erster Linie sollen die Deponenten auf laufende Rechnung befriedigt werden und darauf die Aktionäre. Vom Gericht wurde die solidgrische Ver⸗ antwortlichkeit aller Glieder des Verwaltungsrathes anerkannt.

Ueber die Lage des Geschäfts spricht sich die New⸗JPorker Hd. Itg.“ in ihrem vom 3. d. M. datirten Wochenbericht folgen⸗ dermaßen aus: Die Lage des Geldstandes weist in dieser Berichts⸗ woche keine wesentliche Veränderung auf. Im Diskontogeschäft ran⸗ girten kurze Sicht Platzwechsel erster Klasse 3 5 700 B. a. Im dieswöchentlichen Goldmarkt kam die Spekulation zu einem fast

änzlichen Stillstande, so daß an einzelnen Tagen das Agio völlig n blieb. Fluktuationen beschränkten sich auf Po / , zwischen 103 z, mit letzterer Notirung als heutigem Schlußcours. Die europäi⸗ schen Nachrichten waren wenig geeignet, das Agio zu be⸗ einflussen, während lokale Faktoren einer Baisse günstig sind. Cash Gold war reichlich und die Durchschnittsraten für den Versatz von Gold gegen das Aequivalent in Papiergeld variirten von flat bis o/o p. 23. Auf dem Waaren? und Produktenmarkt übten die Frieden verkündenden europäischen Depeschen einen im Allge⸗ meinen belebenden Einfluß und sieht man einem Aufschwung der Geschäfte nach Beendigung der Präsidentenwahl mit Zuver⸗ sicht entgegen. Die dieswöchentlichen Getreidebefrachtungen um⸗ fassen neun Schiffe, davon zwei nach . Häfen. Die sehr günstigen Liverpooler Depeschen hatten für Baumwolle einen Avanz von z C. zur Folge und sind . Schlußnotirungen nur noch um 3 C. niedriger als am 1. September, dem Beginn der Saison. Rohes Petroleum eröffnete weichend, befestigte sich je⸗ doch später in Sympathie mit raff. Petroleum, welch' letzteres fest zu den unveränderten Notirungen schloß. Der Waaren- und Produktenim port während der am 28. Oktober e, beendeten Woche repräsentirt einen Gesammtwerth von 2,901, 027 Doll. gegen 3, 76, 132 Doll. in der Vorwoche, eine Abnahme von 875,105 Doll. ergebend. Fremde Webstoffe partizipi ren am Gesammtwerth des letztwöchentlichen Imports mit So, 408 Doll. resp. mit 624.733 Doll. weniger als in der Vor⸗ woche, während der Import diverser Produkte und Waaren um 250,372 Doll. geringer war. Am Waaren⸗ und Produkten⸗

Export während der am 31. Oktober C. beendeten Woche, dessen

Gesammtwerth in Höhe von 6,901,516 Doll. eine Zunghme von 3,223,948 Doll. gegen die Vorwoche aufweist, partizipirt Baumwolle mit 13,580 Ballen im klarirten Werth von 850,251 Doll. gegen 5043 Ballen im Werthe von 267 300 Doll. in der Vorwoche und 13,023 Ballen resp. 13,791 Ballen im Werthe von 882,685 Doll. resp. 1,009,001 Doll. in der Parallelwoche beider Vorjahre.

Verkehrs⸗Anstalten.

Wien, 16. November. (W. T. B.) Nach einer Mittheilung der Direktion der Galizischen Karl⸗-Ludwigsbahn ist der ee nn,, nach Rußland va Brody und Radziwilow

eitens der Kiew⸗Brester Bahn von heute ab auf unbestimmte Zeit eingestellt, die Personen⸗, Gepäck⸗ und Eilgutbeförderung dauert fort. Die Odessaer Bahn hat in Woloczysk angeblich wegen Störung durch Schneeverwehungen die Uebernahme von Eil⸗ und Frach⸗ gütern, Steinkohlen ausgenommen, sistirt.

Berlin, 17. November 1876.

Die Stadtverordneten⸗Versammlung wähl“ gestern an Stelle des Stadtverordneten Berlin den Stadtverordneten Ebeling zum Kommunal⸗Landtagsabgeordneten für Berlin. Der Stadtverordnete Dr. Stryck berichtete ern über den Antrag von Mitgliedern der Ver⸗ sammlung, betreffend die Erwerbung der Hasenhaide behufs Um⸗ wandlung in einen Park. Der Ausschuß ist dem ursprünglichen An⸗ trage; den Magistrat zu ersuchen, wegen Ueherlassung der an ibn; und Beseitigung der Schießstände daselbst behufs Umwandlung der Hasenhgide in einen öffentlichen . mit den betreffenden Behörden in Verbindung zu treten, in allen seinen Theilen beigetreten. Der Antrag wurde angenommen. Nach Erledigung einiger anderen An⸗ gelegenheiten schritt die Versammlung zur Berathung des Stadthaus⸗ halts⸗Etats für das Jahr 1877, und zwar zunächst des Etats der Bauverwaltung.

Der Verein für deutsche Rechtschreibung hierselbst beschäf⸗ tigte sich in der am Mittwoch abgehaltenen Sitzung zunächst mit geschäft⸗ lichen Angelegenheiten. Der Versammlung lag ein Antrag des Vor⸗ standes vor, der dahin ging, eine Anzahl Referenten zu ernennen, die die Beschlüsse der orthographischen Konferenz, sowie die darauf be⸗ zügliche Literatur durcharbeiten und für die Berathung im Plenum des Vereins vorbereiten sollen. Der Referent des , . ,, wies zunächst i hin, daß durch das Entgegen⸗

ommen des Kuratoriums des „Deutschen Reichs- und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers? dem Verein ein äußerst zahlreiches Material zur Verfügung gestellt sei, und skizzirte sodann im Allge⸗ meinen die Stimmungen, die jene Beschlüsse in den betheiligten Kreisen hervorgerufen haben. Ein Hauptgewicht sei vor Allem auf die Urtheile zu legen, die von Seiten der Fachwelt über die Beschlüsse der Konferenz gefällt sind. Was zunächst die Beschlüsse in Bezug auf die Dehnung anlange, so hätten diese, soweit sie sich auf die Entfernung, der Dehnungszeichen bei a, o und u beziehen, nahezu ö. Zustimmung gefunden. Ebenso würde von allen Seiten dafür eingetreten, daß & gleich den genannten Vokalen zu be⸗ handeln sei. Mehr auseinander gingen die Ansichten in Bezug auf die Dehnung des i. Die Mehrzahl. en sich dafür entschieden zu haben, ie beizubehalten, andere wiederum plädirten für durchgehende Anwendung des bloßen i, während noch andere ie in einigen Fällen beibehalten wollen, im übrigen aber bloßes i zu setzen wünschten. Darüber, daß man das Dehnungs h bei ihr weglassen müsse, sei man 1 allseitig klar, ob man jedoch auch bei ihn und ihm ähnlich ver—⸗ ahren solle, habe noch nicht J. entschieden werden können. Für die Beseitigung des h in th seien alle Fachmänner ausnahmslos eingetreten. In der Frage der Behandlung der s⸗Laute, habe man . mit einer einzigen usnahme den auch von der Konferenz ge⸗ illigten Heyse'schen Regeln angeschlossen. Eine Reihe von De fen endlich, die sich auf die genauere Bezeichnung einzelner Laute be⸗

ziehen, hätten gleichfalls zu Widersprüchen keine Veranlassung ge— geben. Der Referent befürwortete die Annahme des Vorstandsan⸗ trages, dem die Versammlung auch zustimmte Die Bestimmung der . und die Auswahl der Referenten wurde dem Vorstande über⸗ assen.

Stuttgart, 14. November. Der Staats⸗Anz. f. W.“ schreibt zur Berichtigung einer J Nachricht: „Man theilt uns aus 8. Quelle mit, 36 ei dem selbstgesuchten Tode des Frhrn. von

einsberg materielle Sorgen nicht im Spiele waren. Es fanden sich in seiner Hinterlassenschaft, laut notarieller Aufnahme, noch 600 baares Geld und eine ähnliche Summe in Werthpapieren vor; auch . noch werthvolle Manuskripte und Autographen vorhanden.

ußerdem sind noch ziemlich bedeutende ö da, sowie hier und in Leipzig) 12 Kisten theilweise sehr reichen Hausraths, worunter viele sehr werthvolle Schmuckgegenstände. Die Todesursache war vielmehr, wie aus einem an einen Freund geschriebenen Briefe hervorgeht, der Schmerz über den Tod seiner Frau, mit der er in zljähriger glücklicher Ehe gelebt, und die er, wie er in jenem Briefe nur andeutet, nicht lange zu überleben hoffte.“

Bern, 10. November. (Köln. Ztg.) In Schaffhausen ist die Post einem Betrug mit Freimarken auf die Spur ge—⸗ kommen. Die Marken waren mit flüssigem arabischen Gummi überstrichen, um;die Marken gegen die Poststempelschwärze zu n g. Sie wieder brauchbar zu machen, bedurfte es nur einer einfachen Ab⸗ waschung; so konnten zwei Personen mit einer und derselben Marke lange Zeit korrespondiren, ohne weitere Auslage als die für eine Marke zu haben.

London, 15. November. (Engl. Korr.) Neue Schiffbrüche werden zu den bereits erwähnten gemeldet. Gestern Abend, landete die Mannschaft des gescheiterten deutschen Schooners „Elisa“ in Varmouth, gerettet von einem dortigen Boote. Eine norwegische Barke Taesylana“ gin, Seaham verloren; der Kapitän und sieben Leute ertranken. Nur der Steward ward gerettet, konnte aber wegen Unkenntniß der englischen Sprache keinen genauen Bericht

eben. In der Nähe von Berwick scheiterte die Barke Karoline gnes“ und sechs Leute ertranken.

Ueber den verheerenden Orkan, der am 31. v. M. das östl ich e Bengalen heimsuchte, werden der ‚A. A. C.“ folgende Einzelheiten gemeldet: Der Sturm begann in der Bay von Bengalen und richtete enormen Schaden unter den guf der Fahrt nach Cgleutta begriffenen Schiffen an. Viele große Schiffe wurden entmastet. Der „Prince Waldemar“ strandete auf einer Sandbank und von seiner Mann⸗ schaft konnten nur vier Personen ihre Rettung bewirken. Ein Schiff, angeblich der ‚Timour“, wurde mit n Kiel nach oben auf dem Meere gesehen. Das Schiff ‚Alahabad‘, aus Melbourne mit 153

Pferden an Bord, gerieth in den Sturm und kam mit nur neun leben digen Pferden an. Der Verlust zur See ist indeß geringfügig im Vergleich mit dem an der Küste angerichteten Schaden. In hit! gong strandete der Sturm jedes im Hafen befindliche Schiff bis auf eins. Die Stadt wurde sehr beschädigt und es sollen auch viele Menschen umgekommen sein. Noakholl wurde überschwemmt und viele Menschenleben gingen verloren. Die Sturmwoge strich über die große Insel Dakhin, Shahabagzpore, welche den südlichen Theil des Distrikts Backergunge an der Mündung des Flusses bildet, hin. In der Stadt Burrisaul wurden, wie es heißt, 3000 Häuser nieder⸗ geweht. Die Distrikte Tipperah, Dacca und Mymensingh litten sehr. Sir R. Temple, der Finanz⸗Minister, hat sich nach Noakholly 1. eben, um den 8 . der Katastrophe persönlich in Augen⸗ . zu nehmen. Der folgende Auszug aus dem amtlichen Bericht des Polizei⸗Inspektors von Dowlut Khan in Dakhin, Shahabazpore, . eine Idee von der Größe des Unglücks: ‚Um 10 Uhr Abends egann der Sturm mit großer Gewalt. Das . wurde niedergeweht. Ich suchte eine Zuflucht hinter dem Stockhaus sammt den Gefangenen und Konstablern, aber, da ich fand, daß die Sturmwoge vordringe, rersuchte ich auf das Dach des Wachthau⸗ ses zu gelangen, wurde aber durch das Wasser auf das Dach der Arbeitsschuppen geschleudert. Die Sturmwoge war geradezu schrecklich. Sie kam mit unwiderstehlicher Gewalt und entführte das Dach nach verschiedenen Richtungen. Ich wurde auf einen Baum ,. wo ich bis zum Morgen blieb. Dann fand ich, daß das asser rasch fiel, aber es war noch immer 9 Fuß hoch. Ich fand den Aspekt des Ortes vollständig verändert. ie öffentlichen und Privatgebäud waren völlig weggeschwemmt und ich konnte den Ort nicht wiedererkennen. Der Unterinspektor, die Munsiffs, der Post⸗ meister, der Regi strator. Abkaris, Darogah u. A. werden vermißt. Niemand war im Stande gewesen, etwas zu retten. Die Geretteten müssen gänzlich ruinirt sein.“

Theater.

hre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin ga besuchten am das Friedrich e en städtische Theater und wohnten daselbst der Aufführung der Operette: Fatinitza“ bis zum Schlusse bei. ̃ Im Thaslia⸗Theater wird Tag und Nacht gearbeitet, um das Riesen-Djorama aufzustellen, und mußte die Bühne hierzu bedeutend erweitert werden. Die Direktion glaubt sicher am

Sonnabend die erste Vorstellung stattfinden lassen zu können.

Redacteur: F. Pr ehm. Verlag der Grpedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

M 272.

* f3* erate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß.

zum Deutschen Reichs⸗An

Sr ste Beilage zeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Freitag, den 17. November

HESz6G.

Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Reutscheun Reichs- Anzeigers und Königlich Brenßischen staats- Anzeigers:

1. Steckbriefe und Untersuchu 2. Subhastationen, Aufgebote, u. dergl. 3. Jerkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete. 4. Verloosung, Amortisation, TJinszahlung

Sachen. orladungen

Deffentlicher Anzeiger.

. Gerlin, 8. . Withelm⸗Strafse Nr. 32.

1. u. 8. W. von 5ffentliehen Papieren.

5. Induatrielle Etablissementa, Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

J. Literarische Anzeigen.

8. Theater- Anzeigen. In der Börsen-

9. Familien- Nachrichten. beilage.

N Inserate nehmen an: das Central ⸗Annonecen⸗ Bureau der deutschen Zeitungen zu Berlin Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen-Expeditionen des „JInvalidendan k“, Nudolf Mosse, Saasenstein & Vogler, G. S. Daube & Co., EG. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaus.

* 2

Steckbriefe und Untersuchungs⸗ Sachen.

Steckbrief. Gegen den früheren Landbrief⸗ träger Robert Reymann aus Gr. Bislaw, Tucheler Kreises, 47 Jahre alt, katholisch, welcher sich zuletzt in Berlin aufgehalten hat, ist die gerichtliche Haft wegen wiederholler Unterschlagung in amtlicher Eigenschaft empfangener Gelder und wegen wieder⸗ holter Urkundenfälschung beschlossen worden. Seine Festnahme hat nicht ausgeführt können. Es wird ersucht, den ꝛc. Reymann im Betretungsfalle fest— zunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Gefängniß— Inspektion des unterzeichneten Gerichts abzuliefern

Konitz, den 10. November 1876.

Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

Der hinter dem Eigenthümer August Adam in Nr. 260 d. Bl. pro 1876 sub 9019 erlassene Steck⸗ brief ist erledigt. Graetz, den 11. November 146.

Königliche Staatsanwaltschaft.

Offene Requisition. Nachbenannte Personen: 1) der Kanonier Carl Otto Fuchs, am 26. Dezem⸗ ber 1844 hier geboren, 2) der Musketier Eduard Behrend, am 7. Juli 1838 hier geboren, 3) der Musketier Alexander Raschke, am 31. Januar 1848 hier geboren, 4) der Füsilier Eduard Gustav Heinrich Ewald J. am 5. März 1846 zu Koyl geboren, 5) der . Wilhelm Wassermann, am 2. Februar 1844

ier geboren, 6) der Unteroffizier Carl Friedrich Adolph Tragnitz, am 13. November 1836 hier ge⸗ boren, 7) der Kanonier Johann Friedrich Carl Albirg am 7. Juni 1837 zu Ferch geboren, 8) der Seekadet Max Gebhardt, Graf von Seckendorf, am 1. Dezember 1852 zu Brüssel geboren, 9) der Musketier Friedrich Frehde, am 15. Februar 1837 hier geboren, 10) der Füsilier Otto Carl Heinrich Theodor Dettmann, am 5. Dezember 1849 hier ge⸗ boren, sind durch unser rechtskräftiges Erkenntniß vom 4. Juli 1876 wegen Auswanderns als Wehr⸗ männer der Land- resp. Seewehr ohne Erlaubniß jeder zu einer Geldstrafe von neun Mark, im Un⸗ vermögensfalle einer Haft von drei Tagen, verur⸗ theilt worden. Die Gerichtsbehörden des Inlandes werden ersucht, von den genannten Personen, falls sie sich betreffen lassen oder zugeführt werden, die Geldstrafe einzuziehen, im Unvermögensfalle die . zu vollstrecken und hierher Nachricht zu geben.

ie Eivil⸗ und Militärbehörden werden ebenfalls ersucht, auf die gedachten Personen zu vigiliren und dieselben im Falle ihrer Ergreifung der nächsten Gerichtsbehörde zu überweisen und ebenso wird Jeder, der von dem Aufenthaltsorte der Verurtheilten Kenntniß hat, aufgefordert, der nächsten Gerichts— oder Polizeibehörde davon sofort Anzeige zu machen. Potsdam, den 17. Oktober 1876. Königliches Kreis⸗ gericht. Abtheilung J. Kommission für Ueber⸗ tretungen.

Oeffentliche Vorladung. Die nachbenannten Kantonisten und zwar: 1) Peter Jendrossek aus Albrechtsdorf, 2) Joseph Lesch ars Albrechtsdorf, 3) Martin Hadgsch aus Beschdorf, Johann Mar- tin Pelka aus Bischdorf, 5) Cajetan Wierzban aus Botzanowitz, 6) Johann Pierzyna aus Botzanowitz, IN Peter Ignatz Gwösc aus Botzanowitz, 8) Georg

ick aus Botzanowitz, 9) Vincent Gorszenski alias Respondek aus Bokanowitz, 10) Vincent Kupezik aus Botzanowitz, 11) Franz Czerwinski aus Groß⸗ Borek, 12) Peter Respondek aus Klein⸗Borek, 13) Thomas Olczyk aus Borkowitz, 14. Robert Peter Leja aus Borkowitz, 16) Eduard Heinrich Burgun⸗ der aus Schiorke, 16) Carl Pielorz aus Kudoba, 17) Johann Peter Kowalsky aus Kudoba, 9 Gott⸗ lieb Juras alias Jura aus Jamm, 19) Christian . aus Jaschnie, 20 Gottlieb Friedrich

ziubek aus Jastrzigowitz, 21) Paul Marinick aus Josefsberg⸗Tenczingu, 22) Peter Raphael Kozinoga aus Frei⸗Kadlub, 23) Joseph Knopp aus Koselwitz, 24) Johann Kubik aus Koselwitz, 25) Johann Scesny aus Kotschanowitz, ö. Johann Nawrath aus Kotschanowitz, 28) Bartholomeus Kubisch aus Krzyzancowitz, 3 Thomas Bartalla aus Krzy⸗ zancowitz, 30) Wilhelm Pelka aus Dorf Landsberg, 31) Josef Pacha aus Stadt Landsberg O./ S., 397)

aul . aus Stadt Landsberg O. / S., 8

osef Sgonina aus Stadt Landsberg O. S., 34 . Beer aus Stadt Landsberg O. S., 35) Paul

urek aus Stadt , 6) Theodor Schiko⸗ rowe ki aus Stadt Landsberg OS. 37) Arnold Sittenfeld aus Stadt Landsberg O. /S, 38) Anton Janik aus Leschna, 39) Robert Kolodziey aus Leschna, 40) Joseph Wiencek gut Lomnitz, 41) Joseph Mosler aus Oschietzko. 42) Johann Obsto aus . 43) August Mrozek aus Ober⸗Paulsdorf, 44 Si⸗ mon Bednarek aus Radau, 45) Valentin Kozok aus Radau, 46) Carl Kowalski aus Radau, 47) Franz Glowka aus Radau, 48) Albert Maczceczok aus Radlau, 49) Carl Kleinert aus Radlau, 50) Anton Johann Goretzki aus Rosenberg, 51) August Ignatz Wierzmalla aus Rosenberg, 52) Franz Knopik aus Sausenberg, 53) Arthur Riesenfeld aus Sausenberg,

Franz Piontek aus Sausenberg, 5ö) Johann Makroß aus Schönwald, 56) Carl Vincent Fa⸗ mulla aus Schönwald, 57) Nicolaus Sen aus Schoffschütz, Ss) Thomas Wien ek aus Schoffschütz 59) Franz Kubiciel aus Tellsruh, 60) Jaco Respondek aus Tellsruh, 61) Thursy, S2) Josef Macha aus Thursy, 63) Adam ranoschek aus Thursy, 64) Louis Silber aus ö 65) Peter Paul Barwißzli aus Trebitschin, 66) Johann Friedrich Seja aus Uschütz,

ranz Sottka aus

i ,ᷣ· Ci

aus Wendrin, 69) Christian Lypinski aus Wen— drin, 70) Mathias Wieczorek aus Wendrin, 71 August Dziubek aus Wienskowitz, 72) Carl Les aus Wienskowitz, 73) Josef Zombik aus Wollent⸗ chin, I) Franz Kuzay aus Wyssoka, 75) Robert eschowitz aus Wyssoka, 76) Anton Moj aus Zem⸗- bowitz, 77) Franz Hermannsky aus Zembowitz, sind unterm 12. Oktober er. von der Staats⸗ anwaltschaft angeklagt: als Wehrpflichtige in der Absicht sich dem Eintritte in den Dienst des stehen⸗ den Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Er— laubniß das Bundesgebiet verlassen hierdurch aber sich des Vergehens §. 140 des Strafgesetzbuchs schuldig gemacht zu haben, und auch durch den Be⸗ schluß der Strafabtheilung hierselbst vom 19. Oktober 1876 in den Anklagestand versetzt. Zur mündlichen Verhandlung und Entscheidung ist ein Termin auf den 12. Februar 1877, . ,, 121 Uhr, im öffentlichen Sitzungssaale hierselbst anberaumt worden, und da der gegen⸗ wärtige Aufenthaltsort der Angeklagten im Inlande nicht bekannt ist, so werden dieselben zu diesem Ter⸗ mine hiermit öffentlich vorgeladen mit der Auffor⸗ derung, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel zur Stelle zu bringen oder solche dem Gericht so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können, widrigen⸗ falls mit der Untersuchung und Enscheidung in con- tumaciam gegen sie verfahren werden wird. Rosenberg OS., den 31. Oktober 1876. Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

9377 Bekanntmachung.

Am 26. v. Mis. sind ans einer Stube der Ar⸗ beiter⸗Kaserne auf der Zuckerfabrik Edderitz nach⸗ folgende Sachen entwendet worden:

1 zwei 5⸗Markstücke, 3 zwei 3⸗Markstücke, 3) zwei 1⸗Markstücke, 4) vier 50⸗Pfennigstücke, 9 ein schwarz⸗weißes Schwaltuch, 6) eine hellgraue dunkele Sommerhose.

Im dringenden Verdachte der Verübung dieses e , der unten signalisirte Arbeiter Wil⸗ helm Meschke, aus Zilzendorf, welcher sich von Edderitz heimlich entfernt hat und nach der Gegend von Schönebeck begeben haben soll.

„Wir ersuchen ergebenst auf den 3c. Meschke zu vigiliren, denselben im Betretungsfalle zu verhaften und anher Nachricht zu ertheilen.

Cöthen, den 14. November 1876.

Herzogliche Anhaltische Kreis⸗Direktion. . Signalement.

Name: Wilhelm Meschke.

Hrimathỹ ort Zilzendorf.

Alter: 23 bis 24 Jahr.

Größe: mittler Statur.

aare: dunkelblond. Augen: grau. Augenbrauen: dunkelblond. , , ,. ; Weißgrauer Sommerrock mit schwarzem Sammet⸗ ragen. Dunkelgraue Sommerhose. Braune Mütze (sogenannte Garibaldimütze).

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

loz a9 Bekanntmachung.

Die zur Konkursmasse des H. L. Plock von Thalitter gehörigen Immobilien, das Itterer e, ,,. mit Zubehör, belegen in den Gemar⸗ ungen Thalitter, Dorfitter und Herzhausen, taxirt 24,154 d, sowie die dazu gehörigen Kupfererz⸗ bergwerke Thalitter J. - LV., taxirt 10,000 A, werden

Donnerstag, den 4. Jannar 1877,

ormittags 1 1

im Bureau des Ortsgerichtsvorstehers zu Thalitter

zum ersten Male öffentlich meistbietend ver⸗

. werden. .

leichzeitig wird eine Quantität der zum Be⸗

triebe des Hüttenwerkes gehörigen Geräthe und Maschinen zur Versteigerung kommen.

Vöhl, den 6. November 1876.

Königliches Amtsgericht.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissi onen ꝛc.

Am Mittwoch, den 22. November er., Vor⸗ mittags 10 Uhr, sollen in unserem Magazin Magazinstraße Nr. 311 diverse unbrauchbare

nventarienstücke, Geräthe, Säcke ꝛc. und alte

aumaterialien, gegen gleich bagre Bezahlung öff;ãentlich meistbietend verkauft werden.

Berlin, den 10. November 1876.

Königliches Proviant⸗Amt.

Ilo93 99] Bekanntmachung.

Die Lieferung des laufenden Bedarfs der hie en . und Te . an Schreibpapier 1

jährlich etwa i800 Ries) vom J. März 1877 ab oll im Wege des schriftlichen Anbietungsverfahrens neu vergeben werden.

Die Lieferungsbedingungen und Proben von den gebräuchlichen Papiersorten können bei der Gehei⸗ men Kanzlei des General-Postamts, Leipzigerstraße Nr. 15, eingesehen bez besichtigt werden.

Anerbieten zur Uebernahme dieser Lieferung sind,

67) Josef Pelka aus Uschütz, 68 Franz Respondek

mit der Aufschrift:

„Anerbieten auf die Lieferung von Schreib⸗ papier! versehen, verschlossen bis zum 15. Dezember 1876 an die obengenannte Geheime Kanzlei frankirt ein—⸗ zusenden. Berlin, W., 13. November 1876. Kaiserliches General⸗Postamt.

Bekanntmachung.

oꝛoi . Berlin⸗ er Eisenbahn.

?

Die Lieferung der für die Berlin. Görlitzer Eisenbahn pro 1877 erforderlichen

Betriebsmaterialien,

als: Rüböl, Petroleum, diverse Dochte, Dochtgarn, diverse Lampenglocken und Cylinder, Streich⸗ hölzer, Glasscheiben, Schmieröl, Talg, Putzwolle, deutsches Terpentinöl, grüne und weiße Seife, Putzlappen, Waschleder, Putztücher, Reiserbesen, Spiritus, Kupfervitriol, Morsepapier, Bitter salz, Batteriegläser, gläserne Ballons, Zinkringe, Kupferfahnen, . Hanffl chten, Plomben, Plombenschnur, Bindfaden, Bindestränge, weiße Kreide, Klebestoff, Wasserblei, Schmirgelpapier, diverse Nägel, Signalleinen, Kohlen körbe, Notiz⸗ bücher, Haarbesen, Handfeger, Schrubber, diverse Dtn, Pinsel, Cylinderwischer und Holz—⸗ ohlen,

soll im Wege öffentlicher Submission vergeben

werden. ö rankirte Offerten sind mit der Aufschrift: „Sub⸗

mission auf Lieferung von Betriebsmaterialien

für die Berlin⸗Görlitzer Eisenbahn“ versehen

bis zu dem am Dienstag, den 28. November d. J.,

Vormittags 10 Uhr,

in aer, Central Bureau hierselbst (Zimmʒr Nr. 50)

anstehenden Termine einzureichen. .

Die Submissions⸗ und Lieferungsbedingungen können daselbst gegen Erstattung von 50 8 Kopialien in Empfang genommen werden.

Bemerkt wird hierzu, daß nur diejenigen Offerten als gültig angesehen werden können, welchen die mit der Unterschrift des Offertstellers zu versehenden Lieferungsbedingungen beige⸗ geben sind. (A Cto. 135/11.)

Berlin, den 8. November 1876.

Die Direktion. 9346 Bekanntmachung.

Die Lieferung von Dienstbekleidungsgegen⸗ ständen für ungefähr 475 Postunterbeamte und außerdem für etwa 270 Landbriefträger des dies⸗ seitigen Ober⸗Postdirektionsbezirks soll im Wege des Anbietungsverfahrens vergeben werden. Lieferungs⸗ lustige wollen ihre Anerbieten mit der i r Anerbieten auf Lieferung von Dienstbekle dungsgegenständen für Postunterbeamte und Landbriefträger“ versehen und versiegelt so zeiti an die Ober-Postdirektion hierselbst einreichen, ag dieselben spätestens am 1. Dezember 10 Uhr Vorm. hier vorliegen.

Die Anbietungsbedingungen können während der Dienststunden im Bureau der hiesigen Ober⸗-Post— direktion eingesehen werden.

Arusberg, den 13. November 1876.

Der Kaiserliche Ober⸗Postdirektor.

2

Die Lieferung folgender in dem Zeitraum vom 1. Januar 1877 bis Ende März 1878 für das hie⸗ sige Königliche Salzwerk erforderlichen Materialien als: ungefähr

25 Ctr. Walzeisen, 3 Ctr. Schmiedeeisen, 100 Ctr. 6 Grubenschienen, 300 Ctr. Wermuthkrautpulver, 3 Ctr. Plombenschnur, 3000 Ringen Sicherheitszünder, 550 Stück Keil hauenhelme, 10 Ctr. Seilschmiere, 12 Ctr. Vulkanöl, 9 Ctr. Petroleum, 12 Ctr. rohes Rüböl, . im Wege der Submission vergeben werden. ieferungslustige wollen unter . von Pro⸗ ben ihre ie e n und mit der Aufschrift: „Ma⸗ terialienlieferung“ versehenen Offerten bis zum 28. November d. J., Vormittags 19 Uhr, zu welcher . die Eröffnung erfolgen soll, an die unterzeichnete Berg⸗Inspektion portofrei einsenden. Die Bedingungen können in der Registratur der Berg⸗Inspektion eingesehen oder gegen Einsendung von 50 3 in Abschrift bezogen werden. Erfurt, den 9. November 1876. (àCto. 87/11.)

Königliche Berg⸗Inspektion.

Submission. Am 22. November er., Vor- mittags 10 Uhr, sollen im Bureau des unterzeich⸗ neten Artillerie Depots Bauhofstraße 1 16250 Ko. Schmiedeeisen in kleinen Beschlägen, 3900 Ko. Schmiedeeisen in Waffentheilen, 19850 Ko. Gußeisen nicht in , , ge in öffentlicher Su en an den Meistbietenden verkauft werden. . tige wollen ihre Offerten pro 50 Ko. jeder Sorte und mit der Aufschrift: ‚Submission auf den

9274

Ankauf von Eisen“ versehen, bis zum obigen Ter⸗ mine versiegelt und portofrei hierher einsenden. Die Bedingungen liegen im diesseitigen Bureau zur Ein⸗ sicht auf, resp. können dieselben gegen Einsendung von 1 S in Abschrift bezogen werden. Mainz, den 11. November 1876. Artillerie⸗Depot.

Königliche Westfälische Eisenbahn.

Neubgustrecke: Ottbergen⸗Rortheim.

Die Ausführung der Erdarbeiten, welche zum Anschluß an den Bahnhof Northeim und zur Er⸗ weiterung desselben erforderlich sind, soll im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden.

Die zu bewegenden Erdmassen stellen sich auf 56,000 Kubikmeter bei 1000 Meter größtem Mit⸗ teltransport.

Submissionstermin ist auf

Mittwoch, den 29. November c., Vormittags 10 Uhr, ; in dem Abtheilungs-Bureau zu Northeim angesetzt, woselbst die Pläne und Bedingungen einzusehen, n. Submissionsformulare käuflich zu bezie⸗ en sind.

Northeim, den 9. November 1876.

Der . Hahn.

9357

Der Bau einer Fachwerks⸗Kaserne in der he von Fort Asterstein, beranschlagt zu rund 132,000 , soll in General⸗Entreprise vergeben werden, wozu Submissionstermin auf Montag, den 11. Dezember d. J., Vorm. 9 Uhr, im Bureau der unterzeichneten Verwaltung anbe⸗ raumt ist. .

Bedingungen, Kostenanschlag und Zeichnungen liegen daselbst zur Einsicht offen, wovon auch Äb⸗ schriften gegen übliche Kopialien bezogen werden können. 19276

Coblenz, den 11. November 1876.

Königliche Garnison⸗Verwaltung.

96 * * 1 1 loꝛäs! Bergisch⸗Märkische Eisenhahn. Die Lieferung des für das Jahr 1877 erforder⸗ lichen Bedarfs an folgenden Werkstätten-Mate⸗ rialien: Asphaltlack, Kopallack, Cylindergläser, Drahtgewebe, Eisenketten, Glaskugeln, Glasscheiben, Glaspapier, Gummiwaaren, Farbwaaren, Werkzeuge,

Leder, Seiler⸗ und Bürstenwaaren, Kohlenkörbe,

Holzkohlen, Schrauben, Muttern, Nägel, Nieten, Posamentierwaaren ꝛc. 2c. soll im Wege der Sub⸗ mission verdungen werden.

Bezügliche Lieferungs⸗Offerten, welche sich beliebig auf einzelne oder mehrere Artikel zusammen beziehen können, sind unterschrieben, versiegelt und frankirt mit der Aufschrift: „Offerte auf Lieferung di⸗ verser Werkstätten⸗Materialien pro 1877 * bis zum 24. d. Mts. an die Central⸗Werkstätten⸗Ma⸗ gazin⸗Verwaltung zu Witten einzureichen, und wird die Eröffnung derselben am folgenden Tage Vor⸗ mittags 10 Uhr in Gegenwart der erscheinenden Submittenten im Central⸗Werkstätten⸗Bureau da⸗ selbst stattfinden. Die Lieferungs-Bedingungen (allgemeine und spezielle), sowie das Massen⸗Ver⸗ zeichniß liegen auf unserem Maschinentechnischen Bureau hierselbst, sowie in den Werkstätten⸗Bureaus zu Elberfeld, Langenberg, Siegen, Crefeld, Arns⸗ berg und Witten zur Einsicht offen; auch können solche gegen Erstattung der Druckkosten ad 1 Mark von genannten Stellen bezogen werden.

Elberfeld, den 8. November 1876.

Königliche Eisenbahn⸗Direktion.

9391 Submission.

Die Lieferung des Bedarfs an Bekleidungs⸗Ma⸗ terialien und fertigen Stücken pro 1877 für das unterzeichnete Regiment von pptr.:

150 Unteroffizier ⸗Schirmmützen,

2400 Halsbinden,

400 Paar Lederhandschuhen,

4000 Mtr. grauer Futterleinwand,

S00 Mtr. blauer fut ge ndnd

4000 Mtr. Unterhosen⸗Callicot,

1800 Mtr. Jackendrillich,

2800 Mtr. Hosendrillich,

500 Mtr. goldener Tressen,

1200 Mtr. gelber Nummerschnur,

2500 Mtr. e. Band,

120 Dtzd. Hosenschnallen,

10 Dtzd. . Sergeantenknöpfe,

20 Dözd. tombachene Gefreitenknöpfe,

4 Dtzd. tombachene Knöpfe für Schießschüler, 1500 Död. tombachene Waffenrockknöpfe, 150 Dtzd. tombachene Taillenknöpfe,

150 Dtzd. tombachene Nummerknoͤpfe,

1500 Dtzd. schwarze Zinnknöpfe,

1900 Dtzd. weiße Zinnknöpfe,

12 Kilo Haken und Oesen,

100 Mtr. Futterboy,

10909 Stück blecherne Mützenkokarden,

1090 Mtr. Schuͤtzenborte,

530 Mtr. Wachodrillich, 1 1900 Kilo , ,. Prima⸗Qualität, 220 Kilo Wildsohlleder, Pꝛrima⸗Qualität, 0M Kilo Brandsohlleder, Prima⸗Qualität, 210 Dtz?. Paar Stiefeleisen,

400 Mille Sohlennägel,

7000 Mtr. Hemden⸗LCallicot,

360 Helmen ohne Zubehör,