1876 / 280 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 27 Nov 1876 18:00:01 GMT) scan diff

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Elverpocl, 24. November. JT. B.)

Getreide arkt. Wei en 2, is 6 4d. höher, Mehl fest. . Feucht. u

erposl, 24. November, Nachmittags. (X. T.

3 Sehlussberichbt). Umsatz 12,000 B., davon für Speknulatien und Erport 00 B. Bqauptet. Amerikaner auf Zeit 132 d. billiger.

iddl. Orleans 63, middl. amerikanische 67 is. fair Dhollerah ls / ig, middl. fair Dhollerab 4u/is, good middl. Dhollerah 46, middl. Dhollerah 44, fair Bengal 44. good fair Broach nem fair Qomra 4118, gosd fair Oomra 5, fair Madras 43. fair Pernam Gr /1s, fair Smyrna 5g. fair Eeyptian 63.

Manmehester, 24. November, Nachmittags. (W. JT. B.)

12 Water Armitage 74, 12r Water Tayler 85, 20r Water Nicholls 10, 30r Water Gidlowm 103, 30r Water Clayton 113. 40r Mule Mayoll 104. 40r Medio Wilkinson 121, 36r Warpeops Gualität Konvlaud 105, 40r Deuble Weston 114, 60r Double Weston 156, Printers 1616 */ 30 St pfd. 102. Mässige - Geschäft, Preise fest.

Paris, 24. November, Nachm. (W. T. B.)

Produkten markt (Schlussbericht). Weizen bebauptet, pr. Nov.

April 29,50. Mehl ruhiz, pr. Nov. 62.00, * Derember 62.25, r. Jannar-Febraas 63, 25, pr. Januar-April 64,5. Rüböl ruhig, pr. ovember 91.50, pr. Derember 91, 50, pr. Januar- April 94,00. pr.

Mai- Angust 95, 09. Spiritas ruhig pr. November 70 00, pr. Januar-

April 71,50. Netter: Schön.

St. Petersharn, 24. November, Nachm. 5 Uhr. (W. T. B.)

Produktenmarkt. Talg loco 49,50. Weizen l10co 10,75. Roggen loco 6.75. Hafer loco 4,75. Hanf loco —, - Leinsaat ( Pud) loco 12,50. Metter: Gelinde.

Newm- Tork, 24. November. Abends 6 Uhr. (GT. T. B.)

Waaren bericht. Baumwolle in Nea-Tork 12, do. in New- Orleans 113. Petroleum in New-Tork 263. do. in Philadelphia 26. Mehl 5 D. 5350 C. Rother Frühjahrsweinen 1 D. 35 C. Mais (old. mixed) 61 C. Zucker (Fair refuing Museo vados, 9g3. Kaffee (Rio) 173. Schmal. (Harke Wileor) 11 C. Speck (hort clear) C. Getreidefracht 6.

VWerws- Kork, 24. November, Abends. (w. T. B.)

Baum wollen- Wochenbericht. Zutfuhren in allen Unions- hãfen 210 000 B, Ausfuhr vach Grossbritannien 78 000 B., nach dem Kontinent 32 000 B. Vorrath 880, 000 B.

Hammel

Rindvieh pro 10909 Pid.. . Schweine * 100 * . . 3 57 - 58 * 48-50 2 WC 23 Kilo. Kälber: niedrigs Preise.

Kerliim, 24. Norember. An Schlachtrieh war 2 REindrieh 261 Stück, Schweine 1242 Stück, Schafrieh Kälber 602 Stück. ;

12 gtaer

Fleis ehpreise.

höchster mittel niedrigster

M44 —6 K 30— 2 4 46— 48. Montagspreise.

10. Derbr.

Verelnigte Gen- Vers. jn Minden; s. Ins, in Nr. 278.

Da 2

83

28.00, pr. Dezember 28 25, pr. Januar- Februar 29, 00, pr. Januar-

Huũndligumgem umd Verloosungenm.

Tattersall Aktien Geselllsohaft. Au gelooste Obligationen; s. unter Ins, in Nr. 278.

*

C&Generalversammlumgem.

28. Novmbr. r m,, , des Stralauer Stadtvlertels

Gen. Vers. zu Berlin; s. Ins. in Nr. 27S.

Vestfällsohe Zuokerfabriken. Ord.

Theater. Königliche Schauspiele. Sonntag, den

26. November. Opernhaus. (241. Vorstellung.) Margarethe. Oper in 5 Akten, nach Goethe's

Faust von Jules Barbier und Michel Carrs.

Musik von Gounod. Ballet von P. Taglioni. Anfang halb 7 Uhr.

Schauspielhaus. (239. Vorstellung.) Don Carlos, Infant von Spanien. Trauerspiel in 5 Akten von Schiller. Anfang halb 7 Uhr.

Montag, den 27. November. Opernhaus. (242. Vorstellung.) Tristan und Isolde in 3 Aufzügen von Richard Wagner. Anfang halb 7 Uhr. r⸗ höhte Preise.

Schauspielhaus. (240. Vorstellung. ) Der beste Ton. Lustspiel in 4 Akten von Dr. Carl Töpfer. Der Besuch im Carcer. Sumoreske in 1 Auf⸗ zug von Ernst Eckstein. Anfang 7 Uhr.

Dienstag, den 28. November. Opernhaus. (243. Vorstellung) Eurnyanthe. Große romantische Oper in 3 Akten von Helmine v. Chezy. Musik von C. M. v. Weber. Ballet von Paul Taglioni. Anfang halb 7 Uhr.

Schauspielhaus. (241. Vorstellung) Der Damen⸗ krieg. Lustspiel in 3 Abtheilungen nach Scribe, bearbeitet von Qlfers. Vorher: Unerreichbar. Lustspiel in 1 Akt von Adolph Willbrandt. An⸗ fang 7 Uhr.

Nallner- Theater. Sonntag: Neu ein⸗

studirt: Die Frömmler. Schauspiel in 5 Akten von Victorien Sardou. .

Montag u. folgende Tage: O, diese Männer! Lustspiel in 4 Akten von Julius Rosen.

Jictoria- Theater. Direktion: Emil Hahn. Sonntag: Gastspiel der e,, Hof⸗Schau⸗ spieler Frau von Moser⸗Sperner und Herr Nesper. Die Räuber. Trauerspiel von Schiller. Montag: Gastspiel der Meininger Hof⸗Schau⸗ spieler Frau von Moser⸗Sperner und Herr Nesper. ie Dame mit den Camelien.

Friedrich - Wilhelmst. Theater. Sonn-

tag: Ensemble ˖ Gastspiel des Personals vom National⸗ Theater: Hans Sachs. Montag: Zum 69. Male: Fatinitza.

Residenz - Theater. Sonntag4 uhr: Mutter

vor Gericht. Die Neuvermählten. Abends 7 Uhr: Die Fremde.

Krolls Iheater. Sonntag: Letztes Auftreten

der Signora Bianca Donadio. Die Nachtwand⸗ lerin. Oper in 3 Akten von Bellini. Amina: Signora Donadio. Concert⸗Anf. 4 Uhr, d. Vorst. 6 Uhr. Entre 1 , I. Parquet, Orchester u. Tribüne 3 M, II. Parquet und Logen 2 MS., Pro—- sceniums⸗ und Fremdenloge 4 M.

Montag und Dienstag bleibt das Theater wegen Vorbereitung der Weihnachts⸗Ausstellung geschlossen.

In Vorbereitung: Geiz und Verschwendung. Zauherposse von G. Jacobson u. O. Girndt. Mustk von G. Michaelis.

Mittwoch: Eröffnung der Weihnachts⸗Aus- stellung.

Noltersdorff- Iheater. . Zum

14. Male; Die Wilddiebe. (Ginetta: Frl. Lina Manr. Lastecouères: Emil Thomas.)

Stadt- Iheater. Sonntag: Abschieds⸗Vor⸗

stellung des Hrn. Carl Mittell unter Mitwirkung des Hrn. Carl Pander. Zum unwiederruflich letzten Male: Die alten Junggesellen. (Mortemer: Carl Mittell; Beaucourtkois: Carl Pander.)

Montag: Zu halben Kassenpreisen: Die Herren Aerzte. Schwank in 3 Akten nach dem Franzö⸗ . Les médecins von Brisebarre u. Nus, von

Pander. Hierauf: Wenn man im Dunkeln Ie . Schwank in 3 Akten von Mallachow u.

ner.

National- Iheater. Sonntag: Nachmittags⸗

Vorstellung: Deborah, zu halben Preisen. Abend⸗ Vorstellung: Gastspiel des Frl. v. Vestvali: Der . 9. Ravenna. Drama in 5 Aufzügen von F. Halm.

Montag: Gastspiel des Frl. v. Vestvali: Romeo und Julia. Romeo: Frl. v. Vestvali.

Belle - Alliance · Iheater. Sonntag: Nach⸗ mittag? ⸗Vorstellung: zu halben Kassenpreisen: Die Anna⸗Lise. Schauspiel in 5 ene . Herm. ö.. ch. fang präzise 4 Uhr, Ende 6 Uhr. Halbe

assenpreise. Parquet und Balkon⸗Loge 1 6, 1. Par⸗

uet 75 , II. Parquet, Mittel- und 8 30 J. Entree 30 J. Abend ⸗Vorstellung: Faust. Dramatisches Gedicht in 6 Abtheilungen von Goethe. Anfang 7 Uhr. . der Pläße: Parquet und Balkon⸗Loge 2 S, wordere Reihe 3 M 25 3), J. Parquet 1 46 75 , J. Parquet (hintere Reihe) 15650 , U. Parquet, Mittel⸗ und Seiten⸗Balkon

ontag: 3. 1. Male: Freien nach Borschrift. Chgrakterbild in 4 Akten von r ch a. Dienstag: Dieselbe Vorstellung.

eiten⸗Balkon

Hesus Christus

Vom

loss! Gabriel VNanu

ausgestellt im Kunstvereins - Saal des Vereims Kerlimer Hünmstler, Kom- mandantenustrasse 77 - 79 (Gebers Industrie- Gebäude) II. Portal, 1. Stack. Täglich ge- öffnet von 10—4. Sonntags von 11-2 Uhr. Entrée 5 Sgr. Var KRurze Reit.

rette /// 6h

Deutscher Personal-Kalender. 26. November. 1754. Job. Georg Adam Forster *. 1822. Fürst v. Hardenberg F. ö 1840. Karl v. Rotteck . ; 1861. Wilh. Hensel F- 27. November. 1624. Jacob Böhme R. 1799. Aq. Bernh. Marx *. 15849. Joh. Fd. Hitaig . 1860. Lud v. Rellstab F.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Elise . mit Dr. Kurt Schurig (Plauen i. V.). Frl. Anna Finck, geb. Wens ke, mit Hrn. Premier⸗Lieutenant Ramier (Bromberg). Frl. Emma Laar mit Hrn. . Hugo Neumann (Hamburg Danzig).

Geboren; Ein Sohn: Hrn. Kreisrichter B. Grotpietsch (Glogau). Eine Tochter: Hrn. Oberförster Gudowius (Schöneiche). Hrn. Ritt⸗ meister a. D. v. Thermo (Bornsdorf).

Gestorben: Hr. Königlicher Baumeister Hermann Kayser (Liegnitz). hr Oberamts⸗Richter a. D. August Hauß (Osnabrück). Hr. Gymnasial⸗ Direktor emer. Professor Michael Ferdinand Fabian (2ych. Frau Provinzial⸗Steuer⸗Sekre⸗ tär Clara Busse, geb. Hamel (Berlin).

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

Oeffentliche Vorladung.

Der Partikulier Eduard Brieger, wohnhaft in Breslau, Königreich Preußen, der Restaurateur Eugen Brieger und der Brauereibesitzer Otto Scheffler, letztere beide wohnhaft in Grottkau, Königreich Preußen, haben gegen die 8 Erben des am 1. Mai 1838 in Berlin verstorbenen Ren⸗ tiers Benjamin Gottlieb Mann bei dem unterzeich⸗ neten Gericht in den Akten B. 1558 75 III. Klage angestellt, mit dem Antrage, die Beklagten zu ver— urtheiley, den in der Nachlaßsache des Rentiers Ben- jamin Gottlieb Mann B. 215 38 entworfenen und den Nachlaßinteressenten in dem Termine vom 31. Oktober 1874 zur Erklärung vorgelegten Thei⸗ lungsplan zu genehmigen und zu vollziehen, den Be⸗ klagten auch die Prozeßkosten zur Last zu legen.

Die Klage ist eingeleitet, und da der jetzige Aufenthalt des Mitverklagten, Pianisten Friedrich Carl Ferdinand Mann, zuletzt in London Nr. 21 St. Mary Road wohnhaft, unbekannt ist, so wird dieser hierdurch öffentlich aufgefordert, in dem zur Klagebeantwortung auf (6619

den 29. März 1877, Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Stadtrichter Bartsch im Stadt . gerichtsgebäude, Jüdensftraße Nr. 59, immer Nr. 54, anstehenden Termin pünktlich zu erscheinen, die Klage zu beantworten, und Urkunden im Original oder in Abschrift beizubringen, oder spätestens im Termin eine schriftliche, von einem preußischen Rechtẽ⸗ anwalt verfaßte oder legalisirte Klagebeantwortung einzureichen, indem auf spätere Einreden, welche auf Thatsachen beruhen, keine Rücksicht genommen wer⸗ den kann.

Erscheint der Beklagte zur bestimmten Stunde nicht, oder wird die Klage nicht gehörig beant wortet, so werden die in der Klage angeführten That⸗ sachen und Urkunden auf den Antrag des Klägers in eontumaciam für , und anerkannt er⸗ achtet, und was den Rechten nach daraus folgt, wird im Erkenntniß gegen den Beklagten ausge⸗ sprochen werden.

Berlin, den 14. Juli 1876.

Königliches Stadtgericht, J. Abtheilung für Civilsachen. Prozeß⸗ Deputation III. chro eder.

Oeffentliche Vorladung.

In der Prezeßsache des neidermeisters Zulius Mähring in Adlershorst bei Bromberg gegen seine Ehefrau Friederike, geborene Thiede, wegen Ehescheidung ist zur Klagebeantwortung und mündlichen Verhandlung Termin auf den 22. Januar 1877, 1 Uhr Mittags, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 36, anberaumt worden. Die verklagte Ehefrau, welche im Jahre 1869 von Coniß, dem damaligen Wohnort der Parteien, sich heimlich ent- fernt hat und in Amerika sich aufhalten soll, wird zu diesem Termine hierdurch vorgeladen. Meldet

sie sich in demselben nicht, so wird der Kläger zum

Diligenzeide verftattet, ste der in der Klage ent haltenen Thatsachen überwiesen erachtet, die Ehe

zwischen den Parteien getrennt und die Verklagte durch das Erkenntniß für den allein schuldigen Theil erklärt werden. Brom berg, den 7. Juli 1876. (6419 Königliches Kreisgericht.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

—— h; *

) . Berlin⸗Dresdener Eisenbahn.

Die Lieferung der für das Jahr 1877 erforder— lichen Betriebsmaterialien ꝛc. als: Coaks, Holz⸗ kohlen, Rüböl, ,. Stegrinlichte, Wagen⸗ lichte, Streichhölzer, Dochte, Dochtgarn, Glas- Cylinder, Lampenglocken, Laternenscheiben, Talg, Schmieröl, Jutegarnabfälle, Putzlappen, Putztücher, Schmirgelpapier, Seife, Terpentinöl, Soda, Spi⸗ ritus, Reiserbesen, Waschleder, Waschschwämme, 6er Kupfervitriol, Bittersalz, Batterieglaͤser, glä⸗ erne Ballons, . Kupferfahnen, Klemm⸗ chrauben, Isolatoren, Morsepapier, Porzellantüllen,

orzellanknspfe, Porzellanrollen, Stärkegummi Dextrin), Leim, Kreide, Putzkalk oder Putzpulver,

indfaden, ,. Nägel, blaue Stempel⸗ farbe. Plomben, Plombirschnur, Wasserblei, Des⸗ infektionspulver, Cylinderwischer, Haarbesen, Hand⸗ feger, 3. diverse Bürsten, Notizbücher, Schrubber und Kohlenkörbe soll im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden.

Die Bedingungen können in unserem Central⸗ bureau, Matt , 13 hierselbst, während der Geschäftsstunden eingesehen, auch auf portofreies Ansuchen gegen Erstattung der Copialien im Be⸗ trage von 75 bezogen werden.

chriftliche Anerbietungen sind unter Beifügung der anerkannten Bedingungen, versiegelt und porto⸗ frei und mit der Aufschrift: „Offerte auf Be⸗ triebs⸗Materialen“ bis spätestenß zu dem am Montag, den 27. November er,, Vormittags 11 Uhr, anstehenden Termine in dem oben bezeich⸗ neten Bureau einzureichen und wird deren Eröffnung in Gegenwart der r'schienenen Submittenten er⸗ folgen. Cto. 84/11.)

Die Direktion der Berlin⸗Dresdener Eisenbahn⸗ Gesellschaft.

losos] Hannoversche Staatsbahn.

. Bekannt machung.

Die Lieferung der für unser Central⸗Bureau für die Zeit vom 1. Januar 1877 bis 1. April 1878 erforderlichen Schreibmaterialien und sonstigen Bureau-Bedürfnisse soll im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden. Offerten sind porto⸗ frei, versiegelt und mit der Aufschrift:

„Subm ee auf Lieferung von Schreib⸗ ̃ materialien ꝛc. pro 1877/78 versehen, bis zu dem am 11. Dezember d. 9. Montag, Vormittags 10 Uhr, in unserem Ge⸗ Häftshause zur Eröffnung 6 anstehenden

rimine an uns einzureichen.

Offerten erfolgt, zur Terminsstunde in Gegenwart der etwa erschlenenen Submittenten.

Die Suhmissions-Bedingungen liegen bei unserer Formular ⸗Magazin⸗Verwaltung hier zur Einsicht aus, werden von derselben auch auf das diesfällige portofreie Ansuchen unentgeltlich verabfolgt.

Hanngner, den 20. November 1875.

Königliche Eisenbahn⸗Direktion.

loan Bekanntmachung.

ür die , . Steinkohlengrube Gerhard⸗ nz⸗Wilhelm soll die ,. von drei Dampf⸗ esseln ohne Garniturtheile auf dem Submissionz⸗ wege vergeben werden. Die Lieferungsbedingungen nebst Zeichnung können bei uns eingesehen oder gegen portofreie Einsendung von 1450 M bezogen werden.

Lieferung von 3 Dampfkesseln“ sind bis zum Dennerstag, den 14. k. Ms,, Nachmittags 3 Uhr, bei uns einzureichen, wo dieselben in Gegen⸗ wart der etwa erschienenen Submittenten geöffnet werden. à Cto. I99/ 11.) Louisenthal, den 21. November 1876.

Königliche Berginspektion II.

J 9621 Westfälische Eisenbahn. Neubaustrecke Ottbergen Northeim. Die Anfertigung und Aufstellung der eisernen NUeberbauten für die Weserbrücke bei Wehrden, be⸗ stehend aus: 1) einem Ueberbau von S9,“ M. Stützweite mit . eee fie Fahrbahn, Y sieben Ueherbauten von 32,4 M. Stützweite mit K— 6 Fahrbahn, 3) drei Ueberbauten von 3235 M. Stützweite mit eingeleisiger Fahrbahn,

ie Erö Eröffnung der 53

Offerten mit der Aufschrift-: Submission auf 3

Submission 2 werden. Die versiegelten Of. ferten mit der Aufschrift: Offerte auf die Ueberbauten der Weser ˖ Brücke bei Wehrden sind spätestens zu dem auf Sonnabend, den 28. Dezember er., Vormittags 19 Uhr, in dem immer unseres. Bureau⸗Vorstehers anberaumten ermine portofrei einzureichen, in welchem die Er— öffnung der eingegangenen Offerten in Gegenwart der anwesenden Submittenten erfolgen wird. Zeichnungen, Gewichts berechnungen und Submis⸗ r, , liegen in unserem bautechnischen ureau a Einsicht aus, und können diesel ben gegen Erstattung von zusammen 5 Mark von unse⸗ rem Bureau⸗Vorsteher Herrn Rechnungs⸗Rath von Griesbach bezogen werden. Münster, den 23. November 1876. Die Königliche Direktion.

Für die Werke der unterzeichneten Berg⸗In⸗ spektion sind auf das Jahr 1877 ea. S0, 000 Centner Steinkohlen erforderlich und soll die Lieferung derfelben im Suhmissionswege beschafft werden. Es wird dazu Termin auf ; 6 den 11. Dezember d. J., - ormittags 10 Uhr, in unserem Geschäftslolale hier, Osteroderstraße Nr. 646, hiermit angesetzt, und sind Offerten bis dahin versiegelt und mit der Bezeichnung: Submission auf einten rung; portofrei einzusenden. Cto. 195/11.) Die Lieferungsbedingungen liegen in unserer Registratur zur Einsicht aus und können auch gegen gere von 30 3 Kopialien in Ar n n e⸗ zogen werden. 9596 Clausthal, den 21. November 1876.

Königliche Berg⸗Inspektion.

9484 Bekanntmachung. Bei dem unterzeichneten Artillerie⸗Depot sollen im Wege der öffentlichen Submission: 44,609 Kilo altes Schmiedeeisen, inel. 109,560 Kilo altes Walzeisen, 258,737 Kilo altes Gußeisen, incl. 93, 908 Kilo mit Schmiedeeisen ver⸗ mischtes, . verkauft werden. Der Verkaufs⸗Termin, zu welchem schriftliche Offerten einzureichen sind, findet am Montag, den 4. Dezember er., Vormittags 9 Uhr, im diesseitigen Buregu, Zeughaus 1, statt. Die Bedingungen können ebendaselbst täglich von 9 bis 12 Uhr Vor⸗ und von 3 bis 6 Uhr Nach⸗ mittags eingesehen, auch gegen Einsendung von 1,ů6 c Kopialien in Abschrift bezogen werden.

Kaiserliches Artillerie⸗Depot.

Verschiedene Bekanntmachungen. 9524 Bekanntmachung. In der hiesigen Stadt ist die Bürgermeister⸗

stelle neu zu besetzen. Wir ersuchen qualifizirte

Bewerber, ihre Meldungen unter Beifügung der eugnisse bis zum 11. Dezember er. dem tadtverordnetenvorsteher H. Löhder zugehen zu

lassen. Der 6 hat auch zugleich die

3 des Standesamtes mit zu übernehmen.

Das Gehalt beträgt 1800 M Die Wahl erfolgt

12 Jahre. . ureau⸗Aushülfe werden 909 S gezahlt. ürstenberg a. / Oder, den 20. November 1876. Die Stadtverordneten⸗Versammlung.

9614 Bekanntmachung.

Die Rectorstelle an der hiesigen Stadtschule wird durch Pensionirung ihres zeitigen Inhabers vakant und soll zum 1. April 1877 anderweit be⸗ setzt werden. Das Einkommen beträgt: GehnsttQtQtQt 1669 n. Miethsentschädigung.. . 165 , zusammen 1815 S. Schulmänner, welche die Prüfung pro rectoratu und pro lic. cone. bestanden haben, wollen ihre Bewerbungsgesuche unter Beifügung der Befähi⸗ gungsatteste und eines kurzen Lebenslaufes uns bis um 15. Dezember er. einsenden. Lippehne, den 17. November 1876. Der Magistrat.

Soeben ist erschienen: Separat ⸗Abdru Anzeigers. 1876.

Entwurf

eines

Pateuntgesetzes.

Berlin. 1876. , rg r e ges r, . und öni reußischen Staats⸗Anzeigers“, 8w. i r. 32. ; In Kommission bei Carl Heymanns Verlag, S8V̊W. Königgrätzer Straße 109. Preis 20 8.

von zusammen rot. 1000,90 Kilogramm Schmiede⸗ resp. Gußeisen soll in einem Loose in öffentlicher

gin Auswärtige gegen Einsendung von 20 . in Marken der deutschen Reichspost durch die genannte Expedition zu beziehen.)

Metz, den 15. November 18756. (a Cto. 152/11)

Nr. 3 des m tl Reichs ⸗·

Defntscher

teichs⸗Anzeiger

Königlich Preußischer Staats⸗Anzeiger.

Aas Abonnement beträgt 4 M 50 9 für das Bierteljahr.

* . X

——— Alle Post Anstalten des In- und Auslandes nehmen 6 Gestellung an; für gerlin außer den Post-Anstalten Lem,, für den Raum einer Irnckzeile 30 5 1 K 1 auch dir Expedition: SW. 2Bilhelmstr. No. 322.

M 2s8O.

Berlin, 27. November.

Se. Majestät der Kaiser und König sind am Sonnabend Abend von der Göhrde hierher zurückgekehrt.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Ober⸗Regierungs⸗Rath und Abtheilungs⸗Dirigenten von Seltzer, genannt Stahn, zu Bromberg den Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub; dem Notar, Ge⸗ eimen Justiz-Rath Moll zu Berlin den feen glichen Kronen⸗ Orden zweiter Klasse; dem Kammermusikus Kirchner bei dem Königlichen Theater in Wiesbaden den . Kronen⸗Orden vierter Klasse; dem Schullehrer und Kantor Baecker zu Schwerte im Landkreise Dortmund den Adler der Inhaber des Königlichen Haus⸗-Ordens von Hohenzollern; dem Schullehrer Amthor zu Treskow im Kreise Ruppin, dem Schullehrer und Küster Breitzmann zu Carow im 523. Randow, dem Förster a. D. Beneking zu Bekeln im Kreise Diepholz und dem Gefangnenaufseher Großmann zu Sparenberg im Kreise Bielefeld das Allgemeine Ehren⸗ zeichen zu verleihen.

Königreich Preußen. Angekommen: Se. Excellenz der Hofmarschall Sr. Ma⸗ 8 des Kaisers und Königs Graf von Perponcher von er Göhrde. .

Aichtamtliches. Dentsches Reich.

Preußen. Berlin, 27. November. Ihre Kaiser⸗ lichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin, sowie Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Charlotte wohnten gestern Vormittag dem Gottesdienst im Dom bei.

Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kronprinzessin hat an den hiesigen Magistrat auf dessen

Glückwunsch zu Höchstihrem Geburtstage nachstehendes Dank⸗

schreiben gerichtet:

„Der Magistrat der Hauptstadt hat Mir aus Anlaß Meines Geburtstages wiederum freundliche Theilnahme bezeigt, die Ich mit aufrichtigem Danke anerkenne. Je lebhafter Meine Wünsche und Hoffnungen auf den gedeihlichen Fortschritt des Berliner Gemein⸗ wesens gerichtet sind, desto willkommener ist Mir die Wahrnehmung, daß Mein Antheil an manchen guten und nützlichen Bestrebungen kein ganz vergeblicher war. Ich werde immer mit Freuden bereit sein, allen denjenigen Zwecken Meine Mitwirkung zu leihen, deren Förderung der Stellung und dem Berufe der Frauen entspricht.

Berlin, 23. November 18716.

Victoria, Kronprinzessin.“

Zu den am letzten Freitag und Sonnabend in der Göhrde abhaltenen Hofjagden hatte sich schon am Donner⸗ stag Abend die diesmal sehr zahlreich geladene Jagdgesellschaft versammelt. Gegen? Uhr ö des Kaisers und Königs Majestät mit Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Kronprinzen, Ihren Königlichen ,,. den Prinzen Carl von Preußen und August von Württemberg, Sr. Hoheit dem Herzoge Paul von Mecklenburg und den von Berlin kommenden Gästen, unter denen sich Ihre Durchlauchten die Herzöge von Ujest und Ratibor, der Fürst Radziwill u. A. befanden, auf dem eine a, Meile vom Bahnhof Göhrde im Walde belegenen Jagdschloß gleichen Namens ein, begrüßt von Sr. Hoheit dem Herzoge von Sachsen⸗Coburg, welcher, mit den hanno⸗ verschen Gaͤsten über Lüneburg kommend, kurz vorher an⸗

elangt war, während der Großherzog von Mecklenburg- Schwerin, Königliche Hoheit, erst spät Abends ankam.

Mit einer Suche der Findermeute auf Schwarzwild ward in dem Laubholzzuschlage Adlershorst am istag Vor⸗ mittag 190 Uhr der Anfang gemacht. Dieselbe dauerte nur eine Stunde, lieferte aber trotzdem 41 Sauen, von denen Se. Majestät der Kaiser allein 10 zur Strecke brachten. Dem Dejeuner, welches im Jagdzelte in den Diebesgründen unter alten raumen Eichen eingenommen wurde, folgte um 1 Uhr die Strecke der ersten Suche und dann das Hauptjagen au . in der Rehhaide unweit des Kleinen Sohls. Dasselbe dauerte 2 Stunden und ergab als Resultat 52 Rothhirsche, 63 Stück Wild und 6 Rehböcke, wovon des Kaisers und Königs Majestät 12 Hirsche, 19 Stück Wild und 3 Rehböcke erlegt hatten.

Die Tafel, bei welcher das Trompeter⸗Corps des Han⸗ noverschen Dragoner⸗Regiments Nr. 16 spielte, endete gegen 8. Uhr. Diesem folgte die Löffeljagd in aller . dann die übliche boule. Erst gegen 11 Ühr verließen des Kaisers Majestät die Gesellschaft.

Am Sonnabend Morgen ward wiederum um 9 Uhr auf⸗ gebrochen, um 10 Uhr das Nendezvous erreicht und bald darauf

Berlin, Montag,

den 27. November, Abends.

E S276.

die Haupt⸗Suche der Meute auf Schwarzwild in der Wilddiebs⸗ g mit einer lebhaften Kanonade am Kaiserstande eröffnet.

ald nach 12 Uhr mußte, da die Zeit drängte, das Jagen abge— blasen werden. Doch ergab die nach dem Dejeuner beim Jagd⸗ schloß abgenommene Strecke immerhin das ansehnliche Re—⸗ sultat von 5 Stück Rothwild, 1063 Sauen und 3 Rehböcken, was mit der Strecke vom ersten Tage das Gesammtresultat von 52 Rothhirschen, 68 Stück Wild, 117 groben, 27 geringen Sauen und g Rehen, zusammen 273 Stück ergiebt. Davon i Se. Majestät der Kaiser 12 . . 21 Stück

ild, 14 grobe, 19 geringe Sauen und 3 Rehböcke, zusammen 69 Stück erlegt. :

Der Reichskanzler hat dem Bundesrath einen von der preußischen Regierung eingebrachten Gesetzentwurf, betreffend die 4 von Ausgleichungs-Abga⸗ ben bei der Einfuhr ausländischer Waaren, zur Beschlußnahme vorgelegt.

Im weiteren Verlaufe der Sitzung des Deutschen Reichstages am 25. 8d. M. wurde 8§. 14 des Einfüh— ,, zum Entwurf eines Gerichtsverfas— sungsgesetzes, welcher von der künftigen Stellung der Mitglieder des Reichs-Ober⸗Handelsgerichtes handelt, nach einer kurzen Debatte, an welcher 9 außer dem Direktor im Reichskanzler⸗Amt v. Amsberg die Abgg. Dr. Römer (Würt⸗ temberg), Windthorst und der Referent Abg. Miquel bethei— ligten, unverändert nach den Kommissionsbeschlüssen ange— nommen. Ohne Debatte wurden genehmigt die 85. 15 bis 21. Es folgte die Berathung des ausgesetzten 8. 9a. Der⸗ selbe ist von der Kommission neu eingesügt und lautet:

Die landesgesetzlichen Bestimmun durch welche die Ver⸗ folgung öffentlicher t . lassung der Ausübung ihreg Ar 3 vorgenommenen Handlungen im Wege des Straf⸗ oder Civisprozesses an besondere Voraussetzungen gebunden ist, treten außer Kraft.

Nach einem einleitenden Vortrage des Referenten Abg. Miquel, sprachen gegen diesen Paragraphen der Bundesraths⸗ Bevollmächtigte Justiz⸗Minister Dr. Leonhardt, der Direktor im Reichskanzler Amt v. Amsberg und der Abg. v. Putt⸗ kamer (Sensburg), für denselben die 6 Struckmann (Diep⸗ holz), Reichensperger (Olpe), Schmid (Württemberg) und Dr. Gneist. Darauf wurde §. ga. in namentlicher Abstimmung mit 250 gegen 18 Stimmen angenommen. Schluß 41 Uhr.

Die Erklärung, welche der Bundesraths⸗-Bevollmächtigte Justiz⸗Minister Dr. Leonhardt in der Diskussion über den 8. 1, den Zeitpunkt des Inkrafttretens des Gesetzes betreffend, nach dem Referenten Abg. Miquel abgab, hatte folgenden Wortlaut: .

Meine Herren! Der Punkt, auf dem wir angelangt sind, ist von großer, um nicht zu sagen entscheidender Bedeutung. Die Kom⸗ missionsvorlage geht jetzt dahin, das Gerichtsverfassungsgesetz solle in Kraft treten an einem durch Kaiserliche Berordnung mit Zustimmung des Bundesraths festzusetzenden Tage, spätestens aber am 1. Oktober 1879. Dieser Paragraph würde den Beifall der verbündeten Regie⸗ rungen finden, wenn Sie die Worte spätestens am 1. Okto- ber 1879 streichen. Meine Herren, die Sache hat eine ge⸗ schäftliche und eine politische Seite. Die geschäftliche Seite tritt zurück vor der politischen Seite, Von der ge⸗ schäftlichen Seite angesehen mag man sich vielleicht bei diesem Pa— ragraphen beruhigen, obwohl die verbündeten Regierungen, insonder—⸗ heit die preußische Regierung, nicht voll ständig übersehen können, ob die großen Justizreformgesetze mit diesem Zeitpunkt ins Leben treten können oder nicht. Es ist keine der verbündeten Regierungen in einer so schwierigen Lage in Betreff der Ausführung wie die Kö⸗ niglich preußische Regierung, wenn man die Verhältmisse der alten Provinzen in Betracht zieht; die Organisation wird hier vollständig umgeändert sein. Am Rhein wird die Sache sich einfach gestalten, in der Provinz Hannover nicht weniger, einfacher auch in den neuen Provinzen. Für die alten Provinzen entstehen aber außerordentliche Schwierigkeiten. ö z.

Doch ich will diesen Punkt verlassen. Es würde auch für das hohe Haus wenig Bedenken haben, wie das bereits angedeutet ist, wenn Sie den gesetzlichen Termin etwas weiter hingusschieben, weil die verbündeten Regierungen in der Lage sind, den Zeitpunkt zu ver⸗ rühen. beg habe aber andere Gründe, die meiner Meinung nach ent scheidend sind und die ich entwickeln werde, nachdem ich zuvörderst Rücksicht genommen habe auf dasjenig, was gegen die Wünsche der verbündeten Regierungen angeführt ist Man . es sei nicht thun⸗ lich, den Regierungen ein lh. Gmessen beizulegen. Die Sache könnte dadurch in Frage gestellt werden, es könnten unliebsame Ver⸗ zögerungen eintreten. Dieser Umstand hat für mich gar kein Gewicht, denn soviel ist gewiß, daß die verbündeten Regierungen ein gleich hohes, ja höheres Interesse haben an der baldigen Durchführung der Justizgesetze, wie das hohe Haus. Wer Orggnisationen durchgemacht hat, wird überzeugt sein, daß die allerdringendsten Gründe dafür sprechen, das Zwischenstadium in jeder Weise abzukürzen; denn die Zeit, welche zwischen der Publikation eines neuen großen QMgg—= nisationsgesetzes und dem Tage liegt, an welchem es in reelle Wirk⸗ samkeit tritt, hat ganz nothwendig zur Folge, daß in dieser gr ich: zeit die Rechtspflege leidet. Es liegt nur zu nahe, daß Sachen nicht in Angriff genommen werden, daß Reste entstehen. Wie hoch man auch den Richter schätzen mag, er bleibt doch immer Menschh.

Ich habe zweimal in meinem Dienstleben 6 wie nachtheilig ein solcher . wirkt. Das erste Mal in der Provinz Han⸗ nover beim Eintritt der Organisation im Jahre 1852. In ganz anderem

eamten ier, der Ansikung oder in Veran⸗

Maße aber trat dieser Uebelstand hervor, als das Ober⸗Appellations⸗ gericht für die neuen Provinzen hier in Berlin ins Leben trat. Ich konnte die Sache übersehen, weil ich damals erster Präsident des Gerichtshofes war. Da ergab sich denn, daß die früheren Ober⸗ Appellationsgerichte Celle und Kiel reinen Tisch hatten, dagegen fand sich in den Registraturen der Ober⸗Appellationsgerichte 6 und Wiesbaden ein unglaublicher Rest von Sachen. Es war kaum zu glauben, daß dieser Rest so groß gewesen wäre, wenn nicht eine Be⸗ einflussung des Fleißes der Richter dieser beiden Gerichtshöfe statt⸗ gefunden hätte.

Der Herr Berichterstatter sagt, es würde ein Fall vorliegen, der

noch nicht dagewesen wäre. Das ist jedenfalls unrichtig. Ich kann eine Reihe von Fällen in der Reichsgesetzhebung angeben, wo in gleicher Weise verfahren ist, wie die verbündeten Regierungen wün⸗ schen. Zuerst ist das der Fall gewesen bei den Reichssteuergesetzen vom 8. Juni und 4. Juli 1868, ferner bei dem Münzgesetz vom 9 Juli 873, insbesondere aber, meine Herren, und das ist wohl in Betracht zu ziehen, in dem Gesetz über die Errichtung eines Bundes-Ober— Handelsgerichtes. Meine Herren, wenn Sie dieses erwägen, insbe⸗ sondere diese Präzedenzfälle in Betracht ziehen, so möchte es Ihnen doch wohl nicht schwer werden, den Wünschen der Regierung näher zu treten, zumal da die Aufgabe, die uns beschäftigt, eine anz außerordentliche ist, mit welcher die Errichtung eines Reichs⸗ Ober⸗Handelsgerichts nicht zu vergleichen ist. Ich glaube, daß Sie diesem Allem nach wohl den verbündeten Regierungen Vertrauen schenken können, und insonderheit den deutschen Justiz⸗Ministern,

Nachdem ich glaube, die Gegengründe genügend gewürdigt zu haben, wende ich mich nun zu den Gründen, welche mir den Wunsch der verbündeten Regierungen zu stützen scheinen. Ich halte für eine der ersten politischen Forderungen an die Reichsgesetz⸗ gebung überhaupt, daß sie sich frei und unabhängig gegen die Landes⸗ gesetzgebung stellt oder mit anderen Worten, daß die Reichsgesetze, wenn irgend thunlich, in der Gestalt ins Leben treten, daß man zwar nicht entbehren kann die Mitwirkung der Landesjustizverwal⸗ tungen, wohl, aber Theilnahme, der Landesgesetzgebungen. Konflikte zwischen der Reichsgesetzgebung und der Justizverwal⸗ tung sind einfach zu heben. agegen ist es weit schwieriger, Konflikte, welche zwischen der Reichsgesetzgebung und den Landes gesetzzebungen eintreten, zu beseitigen. Geholfen kann hier werden auf Grund der ordentlichen oder außerordentlichen Zuständigkeit der Reichsgewalt; wenn dieses Mittel aber nicht ausreicht, so wird schwer zu bestimmen sein, ob und wie zu helfen. Auf diese staatsrechtliche Frage lasse ich mich jedoch nicht weiter ein, weil sie zur Zeit als eine Doktorfrage erscheint.

Meine Herren! Ich gebe jetzt ein Stück Rechtsgeschichte, um später Erörterungen daran zu schließen.

Der Fürst Reichskanzler ersuchte Ende des Jahres 1869 nicht etwa die Königlich pre ißische Regierung, auch nicht den preußischen Staats⸗Minister der Justiz, sondern den preußischen Justiz⸗Minister gleichsam für seine Person, er möge veranlassen, daß ein Gesetz aus⸗ gearbeitet werde ich bitte zu bemerken, zu veranlassen wel⸗ ches die Gerichtsverfassung betreffende Vorschriften enthalte, welche für die Civilrechtspflege erforderlich würden, nach Maßgabe der kom⸗ missarisch festgestellten Civilprozeßordnung. Indem der preußische Justiz⸗Minister dem Reichskanzler erklärte, daß er den Auftrag Über⸗ nehmen wolle, erklärte er zugleich, daß es jedenfalls erforderlich sein werde, die Vorschriften über die Gerichtsverfassung zu verallgemeinern, und zwar in der Richtung, daß sie auch die Strafrechtspflege begriffen, weil ja anzunehmen sei, daß der Resolution des Reichstags entsprechend die Strafprozeßordnung ebenfalls werde in Angriff genommen werden. Der Reichskanzler ist stillschweigend damit einverstanden gewesen. Ich habe dann aber gefunden, daß die Angelegenheit in einem ganz anderen Umfange angegriffen werden müsse, und habe mich durch den Gedanken leiten lassen, das Reichsgesetz so herzuftellen, daß es, wenn auch nicht ohne Mitwirkung der Landeszustizverwaltungen, so doch ohne Mitwirkung der Landesgesetzgebungen ins Leben treten könne, so daß ein Konflikt zwischen der gelbe g bun und der Landes⸗ gesetzgebung nicht eintreten könne. Diesem meinen Gedanken⸗ gange zufolge bestimmte ich, daß ein vpollständiges Gerichtsver⸗ fassungsgesetz ausgearbeitet werde, sowie folgende Nebengesetze, eine Anwaltzordnung, eine Gebührenordnung für bürger⸗ liche Rechtsstreitigkeiten, eine Notariatsordnung und ein Gesetz über die Formen der öffentlichen Beurkundung. Die Gesetze sind voll⸗ ständig ausgearbeitet, einer ministeriellen Prüfung aber nicht unter⸗ worfen worden. . ö ⸗‚

Zu dieser Zeit hegten die Justiz⸗Minister der größeren Bundes⸗ staaten den Wunsch, schon jetzt an den Arbeiten Theil zu nehmen. Ich habe diesen Wunsch für ganz gerechtfertigt gehalten, ö eben Konferenzen hier in Berlin stattgefunden haben. In diesen Konfe⸗ renzen erhielt der Standpunkt des preußischen Justiz⸗Ministers den Beifall der Majorität nicht. Dieser konnte sich der Erwägung nicht verschließen, daß der Standpunkt der Majorität nach Lage der Sache ein, wohlberechtigter sei: denn es konnte nicht bezweifelt werden, daß ich den Auftrag überschritten hatte, ich konnte zweifelhaft sein, ob die Arbeiten, welche ich hatte anfertigen lassen, über die Zuständigkeit der Reichsgesetzgebung hin—⸗ ausgingen. Ich habe mich deshalb der Majorität angeschlossen und war entschieden in diesem 6 als, allerdings gegen mein Er⸗ warten, der in den voraufgehenden Jahren gestellte, auf Erweiterung der Zuständigkeit des 5. in Justizsachen abzweckende, nicht allein das Civilprozeßfahren und das , . sondern insonderheit auch die Gexichtsverfassung umfassende Antrag, im Jahre 1873 von den Herren Antragstellern mit der Beschränkung erneuert und ange⸗ nommen, 3. unter Strich der früheren Worte einschließlich der Gerichtsverfassung“ die auf dem Gesetze vom 20. Dezember 1873 beruhende Aenderung der Verfassung lautet:

Art. 4. Ziffer 13, die gemeinsame Gesetzgebung über das

Fan nr. bürgerliche Recht, das Strafrecht und das gerichtliche erfahren.

Nunmehr blieb mir nichts Anderes übrig, als sämmtliche Gesetz⸗ entwürfe bis auf das Gerichtsverfassungsgeseßz ohne weitere Prüfung, die mir ja auch gar nicht angesonnen war, also die Anwaltordnung, das Gebührengesetz zur Civilprozeßordnung, die Notariatsordnung und das bee, ,. er die Formen der öffentlichen Beurkundung dem Reichskanzler⸗Amte zu übermitteln, wo die Gesetzentwürfe nicht weiter