1d nach wie vor in Kreditbilleten aus⸗ gelõst. In allen übrigen Fällen können die Zollkautionen dom 1. Januar 1877 an nur in Gold auggelöst werden. 8) Sie Annahme von zinstragenden Papieren und Aktien als Kaution zur Sicherstellung der Zollabgabe wird auf den früheren Grundlagen, aber nach einer neuen, unter Leitung des Finanz⸗ Ministers, festzustellenden Normirung des Werthes derselben zuge⸗ lassen. 9) Der r, m, bestimmt nach Uebereinkunft mit dem Reichs⸗Kontroleur die nothwendigen Veränderungen in der Zoll⸗ Rechnungsführung auf. Grund der Einführung der Zoll zahlungen in Goldoaluta, — und 10) die Entscheidung bei Ausführung dieser Bestimmungen etwa entstehender Mißverständnisse wird dem Finanz= Minister überlassen.
worden sind, werden
Verkehrs⸗Anstalten.
Bern, 22. November. (Wes. Itg.) Ueber die Beschlüsse der vom Bundesrathe behufs Rekonstruktion des . bahnunternehmens eingesetzten Experten⸗Kommission, welche seit Montag in Bern versammelt war und ihre Berathungen soeben beendigt hat, wird von offizieller Seite Folgendes mitge⸗ theilt: „Die Herstellung einer durchaus einspurigen Berglinie wurde verworfen und es sollen vielmehr alle Theile der Bahn, deren spätere Verbreiterung mit allzugroßen Kosten verbunden wäre, sofort mit zweispurigem Unterbau angelegt, jedoch einstweilen nur mit einem Geleise versehen werden. 8e. beschloß man von der Anwendung aller Spezialsysteme zu abstrahiren. Wird nun das ganze Gott⸗
hardbahnnetz nach dem im internationalen Vertrage vorge⸗ sehenen Projekte ausgeführt werden, so ist das vom Qber⸗ Ingenieur feln berechnete Defizit von 102 illionen . auf 71,828,000 Franks xreduzirt und mit Weg. assung der Linien Zug⸗Arth und Luzern - Immensee auf 39,164. 0900 Fr. Was die auf der Südseite des Gotthard liegenden Linien Belinzona⸗Lugano und Cadanaffo-Pino betrifft, beschloß man, da die Entscheidung hierüber zunächst Italien zusteht, noch nichts Definitives. Der zu gewärtigende Jahresverkehr wurde auf 206 000 Personen und 409 000 Tonnen Güter und der jährliche Ertrag auf 52,00) Fr. pr. Kilometer, was für die 268 Kilometer Gesammtlänge im Ganzen eine Totaleinnahme von 13,336 090 Fr. ausmacht, ver= sc g während die Betriebskosten, inbegriffen den Reservefonds, auf 26 000 Fr. vr. Kilometer, also auf 50 so der Einnahme, fest⸗ gesetzt wurden. Der jährliche Reinertrag würde sich somit im Ganzen auf 6,968. 90 Fr. oder rund auf 7 Millionen Franken belaufen. Bei diesen 7 Millionen Reinertrag würden mit 57so 140000909 Fr. zu verzinsen sein, in n, , ng, von dem ganzen Baukapital im Betrage von 259 9590, 00 Fr. durch Subvention 119900 00 Fr. gedeckt werden müßten. Da nun davon schon S5, M00 0000 Fr. (4500, 0—O ¶O6hr. von Italien, 20 009,00 Fr. von Deutschland und ebenseviel von der Schwein) votirt sind, würden noch 34,000,000 zu bewilligen sein und bei einer Verzinsung mit é /o 54, 000, 000 Fr. Was die Maximalsteigerung der Bergbahn betrifft, so wurde diese von der Kommission auf den höchsten Stellen auf 250jg, auf den mittleren auf 2609 und auf die unteren auf 27 festgesetzt. Für die Monte⸗Cenevelinie wurde 20 = 21 96 angenommen, für die Thal⸗
bahnen ca. 1g = 12. Für kurze Bogen wurde als kleinster Radius 280 Meter als zulässig erkannt, wenn dadurch wesentliche Ersparnisse erzielt werden; in der Regel sollen aber als Minimum 300 Meter angenommen sein. Sollten sich die Mittel zu der von der bundes räthlichen Kommission beschlossenen Anlage nicht finden, so müssen weitere Reduktionen der internationalen Konferenz überlassen bleiben.“
— Ende August er. ist die deutsche Brigg Ich dien“, Kapitän G. Free, östlich von Fu ssar s zwischen Fl und Helsingfor ge⸗ strandet. Als Ursache der Strandung ist, wie die Regierung zu Schleswig bekannt macht, ohne Zweifel eine dem Kapitän unbekannt ewesene örtliche Ablenkung des Kompasses anzunehmen. Auf der im Besitz des Konsulats zu Helsingfors besindlichen schwedischen See⸗ karte ist auf der betreffenden Stelle ausdrücklich vermerkt: Kom- passen förvir a3. Auf der englischen Seekarte (Nr. 52 Gulf of Ein- 1nnd. James Jm roy & Son London 1875), deren sich Kapitän Free bediente, und auf welcher Jussarö in Jassari verwandelt ist, fehlt ein solcher Vermerk, dagegen befindet sich in einer Ecke eine auf diese Variation bezügliche Notiz (. At Vassari Island the ettraction is so great, as frequently to tum the compass quite round“ ete.).
Plymouth, 27. November. (W. T. B) Der fällige D Teu ton“ ist aus der Capstadt hier 2 .
. k 8 53 Der Dampfer Italy von der ational⸗Dam i ffs⸗C i (C. Messingsche Linie) ist hier , . tf 2
Berlin, 28. November 1876.
Der Verwaltungsausschuß, der unter dem Allerhöchsten Protettorate Sr. Majestät des Kaisers und Königs stehenden Kaiser Wilhelm⸗Stiftung für deutsche Invaliden“ trat gestern Abend unter dem Vorsitze des stellvertretenden Protektors St, Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kron⸗ prinzen zu einer öffentlichen Sitzung zusammen, um den Bericht über die Wirksamkeit der Stiftung im Jahre 1875 entgegen zu nehmen.
Dem vom Vorsitzenden des Verwaltungsausschusses, General der Infanterie z. D. v. Etzel mit erläuternden Anmerkungen vorgelegten. Jahresbericht ist Nachfolgendes zu entnehmen. Die Wirksamkeit der Kaiser Wilhelm-Stiftung hat auch während des Jahres 1875 ihren ungestörten Fortgang genommen, Der Umfang der Unterstützungen ist fast um 15 geringer gewesen, denn 1874 betrug derselbe 331, 196er M, 1875 dagegen nur, 261, 511,2 M. Dies hat hauptsächlich seinen Grund darin, daß durch den zur Aller⸗ höchsten Disposition Sr. Majestät des Kaisers und 2 stehenden Fonds von 9900 000 (t bedeutende Unterstützungen an 29. che Hinter⸗ bliebene gewährt worden sind, welche früher der Kaiser Wilhelm⸗-Stif⸗ tung anheimfielen. Wenn der Verein dankbaren Herzens auf seine vor⸗ jährige Thätigkeit blicken kann, so muß er doch gestehen, daß die an die Zweigvereine gerichtete Bitte, die Mittel durch Sammlungen zu vermehren, keinen Erfolg gehabt hat; es ergeht da⸗ her an alle Patrioten die Bitte, den Interessen der Stiftung ihre Theilnahme fernerhin nicht versagen zu wollen. Die Beihülfe zu den Badekuren ist auf das nothwendigste Maß beschränkt; diesel ben betrugen 1574 47,693,865 , dagegen 1875 nur 30, 095, S6 Der Verwaltungsausschuß unterstützt ferner Invaliden durch Gewährung von Kautionen; dieselben erreichen zur Zeit die Höhe von 23,700 und sind größtentheils für solche invalide Militärs bestellt, welche im Post⸗ oder Eisenbahndienste Anstellung gefunden haben. Bis zu Ende 1875 waren Verluste aus dieser Art von Wohlthätigkeit nicht zu beklagen. Was die einzelnen Staaten betrifft, so bestanden in Preußen einschließlich von 6 Provinzial⸗ und 4 Bezirksvereinen: 39 Zweigve reine, über deren Wirksamkeit der Jahresbericht ausführ⸗ liches statistisches Material bietet. In Bayern ist die Gliederung des Landesverbandes unverändert geblieben; 1185 Unterstützte erhiel⸗ ten 53 M1 M. Der Landetverein von Württemberg beklagt den Rück⸗ ang der Mittel; 1009 Geschäftsfälle wurden erledigt, die Einnahmen etrugen gegen 30900 66, Vom Landesverein des König reichs Sa hsen ist eine Nachweifung seiner Thätigkeit nicht eingegangen Die Thätigkeit des badischen Landes⸗ véreins ist eine ebenso ausdedehnte als ersprießliche gewesen; an Unterstützungen wurden 68,711,866 „M verausgabt. Die Unter⸗ stützungen des hessischen Landesvereins betragen 1396213 M Im Großherzogthum. Mecklenburg⸗Schwerin hat die Zahl der Vereine und ihrer Mitglieder abgenommen, doch ist die Vermögenslage eine sehr günstige. Die Berichte der Landesvereine im Großherzogthum Sachsen, den Herzogthümern Braunschweig, Sachsen⸗Coburg⸗ Gotha, Sachsen ⸗ Altenburg, Anhalt; der Fürstenthümer Reuß ältere und jüngere Linie, Waldeck und Lippe, sowie der freien Reichs⸗ und Hansestädte Bremen, Hamburg und Lübeck enthalten nichts, was besonders anzuführen wäre. Von den übrigen hier nicht genannten Vereinen ist ein Bericht nicht eingegangen. Der Rechnungsabschluß ergiebt eine Cinnahme von 4156, 641,46 Ke, eine Ausgabe von 317, 1806,64 KM, mithin einen Bestand ult. De⸗ zember 1875 von 3, 838, 860,33 S. Die Einnahmen bestehen aus dem Bestande von 1874: 3, 24 136, 46, aug einmaligen und laufenden Bei⸗ trägen: 39,43. 6 .½υ , aus Zinsen unds onstigen Einnahmen: 187, 286,39 M, aus zurückgezahlten Kautionen: 5475 C6. Unter den Ausgaben be— finden sich J. Unterstützungen: 1) vom Feldwebel abwärts (1973 Pers.) 107815, Mt, 2) an Wittwen und Angehörige derselben (1673 Perf.) 115,242 6, 3) an Sffiziere und Beamte (1 Perf) 17860 , c an Wittwen und Angehörige derselben (143 Pers.) 203594 4A, in Summa an 3880 Personen 261,511, M; II. Vorschüsse zu Bade⸗ kuren 2600 66; III. Subventionen an Vereine 35, 236,8 „; II. Kautione bestellungen 13,197, M6; V. Verwaltungsunkosten 13,303, M. — Die Nechnungsbücher des Vereins liegen im Bureau des Vereins vierzehn Tage zur Ansicht aus; erfolgen bis dahin keine Einwendungen, so gilt die Decharge als ertheilt.
Der Christuskopf von Gabriel Maxp Im Saal des „Vereins der Kunstfreunde“ (in der ersten Etage
*
Reiz zu Christus
ausgespannten alten Leinengewebes ein, brüchigen Stellen und in dem aus⸗
eben ist, daß der uf den nu dicht am Rahmen sichtbaren tiefbraunen Unter⸗ Inmitten dieses Tuches aber, auf dem
ichsam ergänzt wer⸗ kommen plastisch und warm getönt Nopf des Ge⸗
val des blutbefleckte Gesichts wird von dem beiderseits niederfließenden, mit der Dornenkrone durch⸗
flochtenen, dichten dunklen Haar und dem braunen, in zwei Spitzen endigenden Vollbart umrahmt. Das Licht fällt voll und klar auf die 6. Stirn und den schmalen Nasenrücken, etwas gedämpfter auf die kiefer liegenden Wangen; die Lippen aber sind durch den Bart, die Augenhöhlen durch die Wölbung des Stirnbeins beschattet und die Oberlider gesenkt, so daß die Augen wie im Schlummer geschlossen scheinen. Sobald der Beschauer jedoch weiter zurücktritt, löst sich aus der Schatten masse der letzteren Partie je ein etwas dunklerer Kreis heraus, der nun als die Iris des geöffneten Auges wirkt, während der bis⸗ herige Rand des oberen sich in den des unteren Lides verwandelt und die beabsichtigte Täuschung vollendet. Es verändert sich damit zu⸗ gleich der gemi Ausdruck des Kopfes, der uns nunmehr, nachdem er eben noch die mild verklärte Ruhe des Todes athmete, mit leise ver⸗ schleierter, still ergebener Wehmuth unverwandt ins Auge schaut. Je nachdem der Beschauer den Blick ein wenig senkt oder erhebt, wieder⸗ holt 6 ihm nun der erstere oder der letztere Eindruck; sobald er ihn aber fest auf die Thräne richtet, die über die linke Wange nie⸗ derrollt, genügt die leiseste unwillkürliche Zuckung, um das Spiel des sich schließenden und sich wieder öffnenden Auges hervorzurufen.
Der mit bewundernswerther Sicherheit erreichte Doppeleffekt der Darstellung ist zugleich die wunde Stelle derselben. Der Maler greift, indem er zwei sich widersprechende und durchaus unvereinbare Momente des wirklich bewegten Lebens und deren realen Wechsel in demselben Bilde zu fixiren ert; weit über die natürlichen Grenzen seiner Kunst hinaus und macht aus ihr vielmehr eine Künstelei, deren unmittelbare Wirkung auf jeden ästhetisch Empfindenden diejenige einer quälenden Beunruhigung ist. Hätte Gabriel Max die gehe. Köpfe, die er hier in einem vereinigt, als zwei in sich abgeschlossene Bilder uns vorgeführt, so würde er ohne Frage durch jedes der⸗ selben die unbedingteste Anerkennung erworben und mit dem einen wie mit dem anderen eine gleich tiefe und wahre, echt künstlerische Befriedigung erzielt haben, für die das Staunen über ein noch nicht gesehenes Wunderwerk doch nur einen sehr zweifelhaften Ersatz zu bieten vermag. Das aber kann dem Autor dieses seltsamen Bildes nicht bestritten werden, daß er in der originellen und seelenvollen Auffassung des Christusideals, in der Zeichnung des edlen und von ergreifender Empfindung erfüllten Kopfes, in der feinen und wahrhaft vornehmen Tonstimmung und in der staunenswerthen technischen Behandlung der ganzen Arbeit von neuem eine ebenso seltene Meisterschaft beweist, wie er in der dem . Charakter des Kopfes in gleichem Maße angepaßten Durchbildung sämmtlicher Partien desselben die vollste Beherrschung der zartesten Rüancen des pfychologischen Ausdrucks bekundet.
Theater.
Die für das neue Aus stattungsstück des Vi ktoria—⸗ theaters „Die schöne Melusine“ bestimmten großartigen neuen Dekorationen find zum großen Theil bereits von Coburg hier eingetroffen. Sie sind aus den bekannten Ateliers der e n n Gebrüder Brückner und des Hofmalers Lüttkemever in Coburg her⸗ vorgegangen und zeichnen sich durch große Schönheit in der Zeichnung und ⸗ᷓ. enpracht der Malerei aus. Die Motive sind den berühmten Schwindtschen Wandgemälden entnommen.
— Se Königliche Hoheit der Prinz Alerander wohnte am Montag im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater der Aufführung der Operette ‚Fatinitza“ bei und verweilte bis zum Schlusse der Vorstellung. Von morgen an wird Frl. v. Meers⸗ berg in der Partie des Wladimir-⸗Fatinitza wiederum mit Frl. Sophie Koenig alterniren, während Letztere von Donnerstag an als „Fürstin Lydia“ eintritt. 1
— Im Stadt ⸗Theater gingen zum Benefiz des Hrn. Pan⸗ der am letzten Sonnabend zum ersten Male „Die Herren Aerzte“, Schwank in 4 Akten, rach dem Französischen „Les mödicins' von Brisebarre ud Nus, von dem Benefiziaten selbst bearbeitet, in Scene. Dem Stücke liegt eine für die Zwecke und Mittel der Posse recht wirksame Idee zu Grunde, die zu einer Reihe von drastisch komischen Situatienen führt; nur wäre zu wünschen, daß der nicht gerade sehr ausgiebige Stoff in etwas knapperer . erschiene, denn noch fin stisr würde der Erfolg sein, wenn der lustige Schwank sich statt in 3 in 2 Akten rascher abspielte. Von einer eingehenderen Charakteristik ist freilich nicht die Rede, auch mangelt es nicht an allerhand Uebertreibungen; das sind aber Eigenthümlichkeiten, die nun einmal die Posse als für sich berechtigte in An⸗— spruch nimmt. Eine Wirkung erzielt ö. leichte dramatische Waare denn auch immer nur durch eine gelungene Darstellung und diese wird der Novität auf der Bühne des Stadttheaters zu Theil. Hr, Pander, der das französische Vaudeville geschickt übertragen hat, gestaltete die Hauptfigur, den „Rentier und Hauswirth Dutaffetas“ in seiner n Todesangst mit durchschlagendem Humor. Ihm zunächst reihten sich Hr. Fliegener als „Apotheker Rascol‘, dem Er⸗ finder der verhängnißbollen Absalon⸗Tinktur, und Hr. Häser an als Dr. Godefrey“, einem Theaterarzt, dem bei seiner ärztlichen Praxis fortwährend Opernmelodien durch den Kopf summen. Auch alle Übrigen Mitwirkenden, deren Zahl für den kleinen Inhalt des Stückes sicher zu groß ist, waren an ihrem Platze. Von den Damen seien nur noch Fr. Walter und Frl. Kelly lobend erwähnt.
Eingegangene literarische Neuigkeiten.
Jahrbuch für die amtliche Statistik des preußischen Staatz. Herausgegeben vom Königlichen Statistischen Bureau. 4. Jahrg. (2. . Berlin, 1876. Verlag des Königl. Statist. in Dr. ö r. 8. 3. 9 ;
ie Preußische Vormun aftsordnung vom 5. Juli 1875 unter Sela ge. der Regierungsmotive y. der . genden gesetzlichen Bestimmungen zum Gebrauch namentlich für Vor⸗ münder eingehend erläutert von E. Otte, Stadtrath und Bei- . zu Merseburg. Berlin, Carl Heymanns Verlag. 1876.
Provinzialordnung für die Provinzen Preußen, Bran⸗ denburg, Pommern, Schlesien und . a n r. nebst angehängten kurzen Erläuterungen nach den Motiven 2c. von 9 2 Stadtrath. Berlin, rl Heymanns Verlag. 1876.
Die Bedeutung der Statistik für die Ethik Heuermann, Gymnasiallehrer. Osnabrück, J. G. Gait . k 2 k als Auf⸗ erer Zeit. Von M. A. von Be ? . on 66 n . 1er ü 8) . e rundsätze der Entscheidungen des Reichs— obere ge n,, Nach dem System der ere r he b, ert un , w . C. Calm, forigeführt von or sch, Rechtsanwalt am Reichs⸗Ober⸗Handelsgericht. za, ,, 61 ö. 8 Han zlsgericht. Berlin, Carl ur Orientirung über die Reichs-Eisenb = 9 33 Carl Walcker. Berlin, 1876. Carl ö 6 Fährbücher für die deutsche Arn d i . . von, 94 . Mär nns J gn ger 3 r. 62. November Heft 2. Berlin, 1876. F. ĩ *. *. . ö. . erlin, 1876. F. Schneider u. er Kompagnie⸗Dienst im deutschen Heere v ö tel mann, Königl, preuß. Oberst⸗Lieutenant z. *. ien . neu bearbeitete Auflage des Griesheim schen Kompagniedienstes. 3 n ner. Berlin, 1877. Verlag von Friedberg u. Mode. * fasil à oculasse- platine (Systme Noselli). Arme pertetivo se chargeant par la eulasse. Notice aralytique et deserip- tis de et e arme (aveg planches) par Edmünd de Lobel er. dans LFarmèés belg.. Bruxelles, Librairie de la Cour. 1876' vp . Preußische Jahrbücher. Herausgegeben v . — e,, . gef, 3 8 Qn erlag von G. Reimer. . . =. . . ; Heft. November 1876. istorisches Taschenbuch. Begründet von Fr. v. Raumer Herausgeg. von W. H. Riehl. Fünfte Folge. 6. Jahrg. ipzig. i, , , rel J ünfzig Feldpostbriefe eines Frankfurt Jahren 180 und 1871 von Richard pon Min fer zurn Halle a. S. Lippertsche Buchhandlung (Max Niemeyer). 1876. (91 S.) n ,, kö 6 alten Mark Bran⸗ Von ar herbel. in, ; n en . erlin, 1877. Verlag von Aus meiner rheinischen Studienm appe. = iber gut et fe rtti hn fad ö aus der ö . o o hut. üsseldorf, Verlag v i ö. . . 8 ag von Breidenbach C Baumann. eitschri es Bergischen Geschichts vereins. N olge, Herausgegeben von Prof. Dr. Wilh. Craçelius ö. rchiwrath Dr. Wold. Hgrläß.. 11. Bd. (der neuen Folge J. Bd.) Bonn, 1876. In Kommission bei A. Marcus. (245 85 Ein kleinstaatlicher Minister des achtzehnten Jahr— hunderts. Leben und Wirken Friedrich Augusts Freiherrn von Hardenberg. Herausgegeben von einem Mitgliede der Familie. Leipzig. Verlag von Duncker u. Humblot. 1877. (276 S. Waldeckischer Landes-Kalender, nach der allgemeinen christlichen Zeitrechnung auf das Jahr 1877. Mengeringhausen, Druck und Verlag der W. Weigelschen Hof⸗ und Regierungs⸗Buch⸗ druckerei. 4. Le droit international et la Gnestion d'Orient. Par G. Eolin-Jaequemy ns, Docteur en drot et en sciences polit et aædministrat. ete. Extrait de la Revue de droit international et de 16gislation compare, 1876. Gand, an bureau de la Revne de droit international. 1875. Librairie F. G. Mm. Gand. (116 pp.) Neudrucke deutscher , des XVI. u. XVII. Jahrhunderts. Halle a. S. . uchhandlung (Max Nie⸗ meyer). 1876. ki. 8. Nr. J: Buch von der deu kschen Poc— terei von Martin 336 Abdruck der ersten Ausgabe (ib2h. . S.) 69.3. — Ar. 2: Aller Praktik Großmutter von ohann Fischgrt. Abdruck der ersten Bearbeitung (1572). (32 S.) o60 . — Nr. 3; Horribiliseribritax, Scherzspiel von Andreas Gryphius. Abdruck der ersten Ausgabe. (91 S.) 60 . er 2 fer . Von Br. Cle⸗ rockhaus, Professor. erlin. Juli 6. ö. 6. 8 in erlag von Julius essings Hamhburgische Dramaturgie. Für die oberst Klasse höherer Lehranstalten und den , r rf erläutert von Dr. Friedr. Schröter und Dr. Rich. Thiele. zor ö Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses. 1877. Friedrich Rückerts Leben und Dichten. Vortrag zu Besten des. Vaterlandischen Frauen⸗Vereins, gehalten zu Mü ö . im Elsaß im Januar 1876 und nunmehr veröffentlicht zum i, der , e, , im Elsaß von Pr. Wingerath, Gewerbe⸗ schul⸗Oberlehrer zu Mülhausen im Elsaß. Cöln, 1876. Verlag der M. Du Mont⸗Schaubergschen Buchhandlung. Intermezzo“. Neue Erzählungen von Carl Mar⸗ quard Sauer. Breslau. Verlag von S. Schottländer. 1877. Willigm Shakespegre. Von Karl Elze. 6 Ver⸗ lag der Buchhandlung des Waisenhauses. 1876. (651 S. Brehms Thierleben. Mit Abbildungen nach der Natur von R. Kretschmer, G6. Mützel und E. Schmidt. Leipzig. 1877. Verlag des Bibliographischen Instituts. 1. Bd. 1. Hft. (ii2 S.) Bibliothe es Folcno-Slavica. Catalogue duns pröeiense collection de livres anciens et modernes concernant Phistoire et la litterature de la Pologne et de la Russie en vente anx prix marquèés cher Joseph Jolo wicz à Posen. Eosen. 1877. (112 pp, Ser eee 88 rig g ,, 6 oseph cz in Posen. Inhalt: Ausländi ĩ = r ne ing 33 usländische Literatur. Posen.
Redacteur: F. Preh m. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.
Drei Beilagen. (einschließlich Börsen⸗·Beilage).
Berlin:
Ma 281.
2 urspruͤnglich beschl
verfahren ausz
Landgeri den nicht zu umgehen seien, herbeiführen würde, Kommiffion auf die Vorschrift beschränkt, daß nicht mehr als der am Vorbeschluß betheiligten Richter, und insbesondere chterstattung über den Antrag der Staats⸗ bei der Hauptverhandlung mitwirken usammensetzung der er—⸗ ichtern, das wesentliche Rechtsspruches für .
zwei nicht der mit der Beri anwaltschaft befaßte, dürfen. Man hielt damit, bei der kennenden Strafkammern mit fünf Interesse eines unbefangenen ewahrt, während sich die Bedenken des Bundesra 8 dabei erledigten. Der Abg. Reichensperger (Olpe) hatte den ursprünglichen Kommissionsantra wieder aufgenom⸗ men. Der Bundesraths⸗Bevollmächtigte, König 2 n ter v. Mittnacht, erk na
zum Deutschen Reichs⸗An
Er
zeiger und Königlich
Berlin, Dienstag, den 28. November
Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
Berlin, 28. November. Den letzten Theil der gestrigen Sitz ung des Deutschen Rei über einen von dem Abg. Reichensperger (Olpe) w Strafprozeßordnun g gestellten Antrag ein. Die Kommission en, daß die Richter, welche an dem tern, die
s — i a auptverhandkung, deren unmittelbar ergreifende und überzeugende ,,, . e. , ö 86 ft das blasse Bild aus der Ilnklagelammer zu ver⸗
252 wischen pflegt, ein durchaus selbständiges, unbefangenes und frisches
Herren, man halte nur die Vorunter⸗ fuchungen und die Verhandlungen in den Anklagekammern in den richtigen Grenzen, die allerdings nicht immer no h e den, und man wird sich dann vielleicht nicht versucht fühlen, eine Entscheidung über die Eröffnung des ahrer stelle oder annähernd in gleiche Linie zu stellen mit einem Urtheile in der Sache selbst, jene Entscheidung aufzufassen als ein vorläufiges Urtheil in der Sache selbst, als ein Urtheil in der ersten Instanz für die Berufung zu suchen darin, daß das Gericht bei den verschiedenen Entscheidungen, um die es sich handelt, mit verschiedenen Personen besetzt ist.
Die hauptsächlichste Gefahr der Voruntersuchungsakte finde ich in Wirklichkeit nicht darin, daß Richter, die im erkennenden Gerichte fungtiren, vorher auf Grund der Untersuchungsakten befunden haben darüber, ob das Verfahren fortzusetzen, ob eröffnen fei, fondern ich finde die größte Gefahr der Vorunter— suchungsakten darin, wenn ein Vorsitzender des erkennenden Straf⸗
erichts, der entfernt nicht etwa in der Anklagekammer fungirt hat, ich von dem Eindruck der Voruntersuchungsakten, die er natũrlich studirt hat, nicht frei zu halten weiß, wenn er die Hauptverhandlung immer wieder an die Voruntersuchungsakten bindet, anstatt die Hauptverhandlung sich frei und selbständig entwickeln und entfalten
stags nahm die
Gericht Theil genommen, von der Mitwirkung im Ha
r seien. Nachdem indeß, wie der
. Abg. Dr. von Schwarze darlegte, die Vertreter des Bun⸗
esraths in der letzten Verhandlung mit der Kommission noch⸗ mals nachdrücklich auf die i n mn eite
gewiesen . welche eine solche Bestimmung bei kleineren
ten, wie sie in einzelnen schwach bevölkerten Gegen⸗
dem Antragsteller:
Meine Herren! Ich halte die von dem Herrn Vorredner vorge⸗ tragenen materiellen Befürchtungen für zu w. meinerseits organisatorische Gegengründe nicht in den Vordergrund, sondern erst in zweite Linie, Ich habe die Besorgniß ö. ein Richter, der an der Entscheidung über die Eröffnung t verfahrens Theil genommen hat, deshalb. die erforderliche Garantie
richterlicher Unbefangenheit nicht mehr biete für die
richterlicher Funktionen in der Hauptverhandlung ir
nicht hinreichend begründete und für eine übertriebene
ich würde als Staatzanwalt mir nie etwas für die Durchführung einer. Anklage davon versprochen haben, daß der eine oder andere Verweifungsrichter nachher auch im erkennenden Gericht gesessen hätte.
Was wird denn den Richtern in den Raths⸗ kammern vorgeführt, und wag für einen Spruch
Sie hören die Relation, den, Vortrag eines Koilegen, des Bericht, felben Sache aus dem erkennenden Gerichte nicht ausgesch!o erstatters, gegründet auf Akten einer gerichtlichen Voruntersuchung,
oder wo eine . nicht statthatte, auf Akten der schaft. Die
ganz ahgesehen von den Vorerhebungen der Staatz anwal gerichtliche Voruntersuchun
folgung zu setzen sei
mehr oder weniger ein fragmentarisches,
sie einen Spruch eben nur dahin ab, daß der Be
reichend verdächtig sei, eine strafbare Handlung begangen zu haben. Und nun folgt die mündliche Hauptverhandlung, es folgt an der Stelle einer Relation eines Vortrages, einer Erzählung, die Handlung selbst. es treten an der Stelle von Namen Personen von Fleisch und Blut auf. Wer, oruntersuchungen, Verhandlungen und Entscheldungen in den Anklagekammern und Hauptverhandlungen ge⸗
der längere Erfahrungen mit
macht hat, wüßte nicht, wie, wenn auch vielleicht d
dasselbe bleibt, doch so k ost einzelne Vorstellungen, Dinge aus den Akten einer Vorunter⸗
die man über Personen un ) e aus den Verhandlungen einer Raths und
ich gebildet hat, in der Hauptverhandlung sich als irrig und trüge—⸗
risch erweisen angesichts des Augenscheins, angesichtz d Es ist eben der ganze 6. unter died zwi keit und Unmittelbarkeit und Mündlichkeit,
atoörischen Schwierigkeiten hin⸗
weitgehend und stelle
schter in den Raths⸗ und Anklagekammern wissen, daß,
durchaus nicht eine erschöpfende Untersuchung
des Straffalles ist, sie . daß nach der Bestimmung des Gesetzes eine Voruntersuchung eben nicht weiter ausgedehnt werden soll, als erforderlich ist, um darüber entscheiden zu können, ob das fahren zu eröffnen oder der Beschuldigte schon jetzt etwa außer Ver⸗ Es haben die Richter an den Raths und Anklagekammern, wie ihnen natürlich vollständig präsent ist, zum weitauz größten Theile es zu thun mit nicht, eidlich bekräftigten er ere eff Das ganze Material, welches diesen Richtern bei der ntfcheidung über die Eröffnung des Hauptverfahrens vorliegt, ist noch ein provisorisches, ein noch nicht zusammengefügtes, und auf Grund dieses Materials geben
chied zwischen Schriftlich⸗
— —
jedem einzelnen Straffalle sich wiederholt und evident wird, und nun — befürchtet man, daß die Schriftlichkeit den Sieg davon trage über die
Unmittelbarkeit, und zwar bei erfahrenen Richtern, die nicht gewöhnt ind, Eindrücken oder Gefühlen, Präokkupationen und Reminiszenzen ich hinzugeben, die ganz genau wissen, was eine Voruntersuchung
und was eine Hauptverhandlung ; Hauptverhandlung und was ein
Verhandlung
zu 5. 17 der über die Erö Urtheil in der gewöhnt
nung der
Urtheil sich zu bilden. Meine
hatte sich die
gewissermaßen, und einen Ersa
es in der
lich württem⸗ lärte hierüber
zu lassen.
ng des Haupt- beseitigt werden. Wahrnehmung nmer für eine
gehalten, und genommen
und Anklage⸗ geben sie ab?
Staats anwalt⸗ ken rer gr n , eschlusse, der die erhaftun tschaft, auch eine .
unden wird,
anläßlich der
Hauptver⸗ Anlaß über die Verhaftung befun
würde auch der Antrag des Hrn. nende Gericht zulassen.
schuldigte hin⸗
as Endergebniß
Anklagekammer kannt. Denn, meine
er Wirklichkeit.
welcher in
Sache selbst bei er n R und durchaus befähigt sind, in einer
Diefe Gefahr wird die weitaus größere sein, sie wird nicht be⸗ seitigt, weder durch den Antrag des Hrn. Abg. Reichensperger, noch auch durch den Kommissionsantrag. ; Ich finde beide Anträge auch insoweit nicht voll⸗ ständig konsegquent, als sie nicht dahin entwi elt sind, daß unbedingt jeder Richter aus dem erkennenden Gerichte auszuschließen sei, der an irgend einer früheren gerichtlichen Entscheidung in derselben Sache theil⸗ hat, mit welcher Entscheidung vielleicht eine materielle Würdigung der Beschuldigung nach ihrer objektiven und subjektiven Seite verbunden war. Ez kommen solche frühere gerichtliche Ent— scheidungen in derselben Sache vor; es ist nach den vorliegenden Anträgen der Richter, welcher z. B. theilgenommen hat an einem früheren Beschlusse über die Eröffnung der J in der⸗
Der Herr Vorredner glaubt sodann, daß hauptsachlich befangen zu machen geeignet sei die Mitwirkung an einem Gerichts⸗
wird mir aber nicht bestreiten können, daß nicht blos bei Verweisun⸗ en in den Raths⸗ und Anklagekammern über die Verhaftung be: ondern daß auch F röffnung des Hauptverfahrens, sondern aus anderem en wird, und einen solches Richter, der an einer derartigen früheren Entscheidung theilgenommen hat,
Ich möchte Sie deshalb ersucht haben, dem Antrag des Hrn. Abg. Reichenzperger vornehmlich aus den von mir entwickelten maleriellen Gründen die Zustimmung nicht ertheilen zu wollen, einem Antrage, der für jeden Schwurgerichtsfall sechs Richter und für jeden landgerichtlichen Straffall acht Richter in Anspruch nehmen will. Der Antrag der Kommission, welcher . auf landgerichtliche Straffäͤlle beschrankt, welcher unter allen Um erstatter der Raths⸗ und Anklagekammer aus dem erkennenden Ge— ĩ r richte ausschließen will, der nur nicht will, daß die Mehrheit des . Abg. Reichensperger geschehen ist und dem Amendement erkennenden Gerichts aus Verweisungörichtern bestehe, dieser Antrag kommt ja dem Standpunkt der verbündeten Regierungen R sehr und Für den in einem solchen Maße entgegen, daß man gegen den Kommifsion, wie er jetzt vorliegt, eigentlich nur noch das einwenden kann: wer das konzedirt hat, hat eigentlich den Standpunkt der ver— bündeten Regierungen vollständig als zutreffend und begründet aner—⸗ ine Herren, entweder die Theilnahme an den Ver⸗ handlungen in den Raths⸗ und Anklagekammern ist geeignet, mög— sicherweise Befangenheit zu erregen, dann sollte man glauben, es dürfte keiner derjenigen Richter, bei welchen ig Besorgniß der Be⸗ fangenheit bestehen kann, im erkennenden Geri
ste Beilage. . Preußischen Staats⸗Anzeiger.
1876.
dürfen. Von
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eine Entscheidung sieht wenigstens
ist, was
ist, bei erfahrenen Rich⸗
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auptverfahrens gleich zu stellen das H trachten könnte.
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oder Kriminalfa
Diese Gefahr kann gar nicht in beiden und a
haben auch ein
bli en, ihnen di
betrifft. Der Herr Vorredner
älle vorkommen können, wo nicht
jenem Mitglied
Eine ander Richter, welche gerichte theilneh für diese Richte
Abg. Reichensperger in das erken⸗
Raths⸗ und An Soviel übe
tänden nur den Bericht⸗
Intrag der noch
te sitzen, oder aber,
den Vorsitzenden der einzelnen : ; eigu naheliegenden Gründen Vorschub geleistet; denn diese Vorsitzenden
zu übertragen, un Re kammern eben auch über sehr erhebliche und wichtige Rechtsfragen zu entscheiden haben. Ich halte es auch, durchaus ni t für entsprechend dem Zwecke einer guten Besetzung eines Gerichts, wenn man, ab⸗ sehend von den Civilkammern als Raths⸗ ; darauf verwiesen ist, einem mit Strafsachen befaßten Kollegium von drei Richtern regelmäßig abwechselnd mit diesem, abwechselnd mit
die Abgzg. r die Abgg. Schmid (Württemberg) und Dr. Lasker die Kom⸗ missionsbeschlüfse zur Annahme empfahlen. T r Reichensperger wurde sodann in namentlicher Abstimmung mit 154 gegen 115 Stimmen abgelehnt, und 5. 17 unverändert nach den Kommissionsbeschlüssen angenommen.
Um 41 Uhr vertagte si
es ist die betreffende Befürchtung nicht begründet, in diesem Falle wüßte ich nicht, warum nicht 4 Richter, die in der Raths- und Anklage⸗ kammer gesessen haben,
uch im erkennenden Gerichte sollten fungiren
drei möglicherweise befangenen Richtern zwei
in das erkennende Gericht einlassen und einen ausschließen, das
ch nicht eine ganz entsprechende sachliche Losung, es mehr einer blos äußerlichen Beruhigung gleich.
Uebrigens, meine Herren, ist ja der Berichterstatter der Raths. und Anklagekammer auch nicht immer der ben eng bedenkliche Mann. Es kann ja auch der Fall vorliegen, da —
den Antrag der Staatsanwaltschaft den Antrag gestellt, entwickelt und vertreten hat, den Beschuldigten außer Verfolgung zu setzen, und daß darauf ein Kollege von ihm den Antrag eingebracht, hat, das Hauptverfahren zu eröffnen, und daß diesem Antrag die Mehr⸗ heit des Gerichts beigetreten ist. In solchem Falle wäre doch nicht der Berichterstatter, fondern offenbar derjenige, auf dessen Antrag auptverfahren eröffnet wurde, der, den der Angeklagte als ein möglicherweise bedenkliches Mitglied des erkennenden Gerichts be⸗
der Berichterstatter über
Was die organisatorischen Gründe hetrifft, von denen ich bereit⸗ willig einräume, daß sie unbedingt zurücktreten müßten, sobald die Besorgniß der Befangenheit des Richters begründet wäre in der Tage, von der es sich handelt, so bitte ich, dieselben doch nicht zu ge⸗
zu wollen. Selbst wenn nur ein Richter aus dem
erkennenden Gericht ausgeschlossen ist, hat das die Folge, daß in den Sitzungen der erkennenden Strafgerichte das Personal wechseln, ab⸗
daß eine größere Anzahl von Richtern in Bewegung ten wird, als fonst erforderlich und erwünscht wäre.
Was die Bildung der Landgerichtsbezirke betrifft, so neige ich mich persönlich durchaus zu der Bildung großer Landgerichts sprengel und bin dieser Ansicht auch geworden durch die in Württemberg ge⸗ machten Erfahrungen. Wir haben aber in Württemberg auch einige weitere Erfahrungen gemacht, die mir eben bei der organisatorischen
vorliegenden Frage ins Gedächtniß zurückgekommen
sind. Wir haben die Erfahrung gemacht, daß bei den Mittelgerichten ein großer Theil der Richter eine entschiedene Neigung an den Tag legt, nur eben in einem der beiden Hauptfächer der Rechtspflege, dem Civil⸗
ch, zu arbesten und thätig zu sein, nicht gleichzeitig uch nicht abwechselnd in diesem oder jenem. Von ammern wird dieser Neigung aus
geschäftliches Interesse dabei, das Personal den ein⸗
zelnen Kammern, wenn es einmal eingeschult und eingewöhnt ist, zu erhalten, und wenn in Zukunft die Vertheilung der Mitglieder der Gerichte unter den einzelnen Kammern von dem geschäftlich betheiligten Präsidium verfügt werden wird, dann wird in dieser Beziehung, glaube ich, sehr wenig sich andern. Nun, wo solche Verhältnisse vorliegen, kann ich
doch den Ausweg nicht für einen glücklichen und befriedigenden halten, sen. die Civilkammern zugleich zu Raths⸗ und Anklagekammern zu eta⸗
e ganze Thätigkeit der Raths⸗ und Anklagekammern um fo weniger, als die Raths⸗ und Anklage⸗
und Anklagekammern,
der Civilkammer nur eben ausjuhelfen. . e Erfahrung, die wir gemacht haben, ist die, daß die nur an den Urtheilssitzungen der erkennenden Straf⸗ men, dadurch nicht genügend beschäftigt sind, und r giebt es allerdings gar keine zweckmäßigere und
keine entsprechendere Beschäftigung und Verwendung als die in den
klagekammern. . ö r die organisatorischen Gründe, die ich indeß voll⸗
ständig preisgebe den materiellen Gründen. Nach meiner Auffassung in der Sache aber darf ich bitten, den Antrag des Bundes raths doch nicht in der Weise abfällig beurtheilen zu wollen, wie das von dem
eichensperger eine Folge nicht zu geben.
hierauf
Reichensperger sprachen während
Antrag und Windthorst,
Dr. Hänel Der Antrag
das Haus.
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Staats · Anzeiger, das Central Handelsregister und das Postblatt nim mt an: die stönigliche Expedition des Aeutschen Reichs · Anzeigers und Königlich Prensischen Staatz · Anzeigers:
* Berlin, 8. . Wil helm⸗Straßfe Nr. 32.
X * Inserate für den Deutschen Reichs ⸗ n. Kgl. Preuß.
Sachen. orladungen
1. Steckbriefe und Untersuchun 2. Subhastationen, Aufgebote, u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen eta. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. 8. W. von öffentlichen Papieren.
Deffentlicher Anzeiger.
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und
Grosshandel.
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
ꝛ. Literarische Anreigen.
g. Theater- Anzeigen. In der Bbraen- beilage.
Jg. Familien- Nachrichten.
Steckbriefe und Untersuchungs⸗BSachen.
Steckbrief. Gegen den Maler Friedrich August Gerhardt ist die gerichtliche Haft wegen quali⸗ fizirter Urkundenfälschung in den Akten Litt. G. Nr. 74 de 1876 K. II. ,. worden. Die Verhaftung hat nicht meg. werden können. Es wird er⸗ sucht, den ꝛc. Gerhardt im Betretungsfalle festzu⸗ nehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadt⸗ voigtei⸗Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 25. November 1876. Königliches Stadtgericht, Ab⸗ th eilung für ,,, en. Kommission II. wi Voruntersuchungen. 4 reibung. Alter: 28
ahr, gehoren 28. August, 1848. Geburtsort: Nieder⸗
oyritz; Größe: 5 Fuß J —8 Zoll; Haare; dunkel⸗
lond; Augen; grau; Augenbrauen; dunkelblond;
Nase: gewöhnlich; Mund: gewöhnlich; Gesichtsbil⸗ dung: länglich; Gesichtsfarbe: gelblich; San gut; . . untersetzt; Sprache: deutsch, sächsischer alekt. — .
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
lsoss] Nothwendige Subhastation.
Das den Ritter . er Eduard Hugo und Charlotte, geb. Holz-Heylschen Eheleuten gehörige, im Kreise Tuchel belegene, im Hypothekenbuche von Resmin Band I. Blatt 1 . .
mit dem Vorwerk Zaremba soll
am 8. Januar 1877, Vormittags 10 Uhr, an . Gerichtsstelle im Wege der Zwangz⸗ glb ung versteigert und das Ürtheil über die Ertheilung des uch gz ‚
am 15. Januar 1877, Vormittags 10 Uhr, ebendaselbst verkündet werden.
Es beträgt das Gefammtmaß der der Grund
steuer unterliegenden Flächen des Grundstücks: 674 Hekt. 5) Ar und I0 Qu.⸗Meter. Der Rein⸗ ertrag, nach welchem das Grundstück zur Grund⸗ steuer veranlagt worden: 1479, n Thaler. Nutzungs⸗ werth, nach welchem das Grundstück zur Gebäude⸗ steuer veranlagt worden: IJ02 60
Der das Grundstück betreffende Auszug aus der Steuerrosle, Hypothekenschein und andere dasselbe angehende Nachweifungen können im Bureau III. ein ehen werden.
e Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit * en Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht ein⸗ getragene Realrechte geltend zu machen haben, werden hierdurch . dieselben zur Ver⸗ meidung der Präklusion spätestens im Versteigerungs⸗ termine anzumelden.
Tuchel, den 25. September 1876. 3 Kreisgerichts⸗Deputation. er Subhastations⸗Richter.
9641 Ediktalladung.
Rittergut Resmin
Der Einwohner und Schneider Lorenz Meyn, der
er zum Stilcke'schen Hofe Nr. 33 zu Obermar⸗
schacht gehörige Grundstücke als:
1) ein am Elbdeiche belegenes Gartenstück circa Morgen ee .
Y) die nördliche Hälfte des ir dem Stilcke⸗ schen ge belegenen Wegestücks circa 1 Mor⸗ gen groß,
3) ein am Elbdeiche belegenes Gartenstück circa z. Morgen groß und ö .
4 die beiden f. g. äußeren Stücke hinter dem Stilcke'schen eff eirea 2 Morgen groß
von dem Hufner Stilcke, früher in Obermarschacht, elauft und zu-ihrer Sicherung gegen etwaige ding⸗ iche Rechte und Realansprüche Britter an diesen , . eine Ediktalladung derselben bean⸗ rag
Demgemäß werden Alle, welche an den angege⸗
benen Grundstücken . Näãher⸗ lehnrecht⸗ Iich fideikommissarische, Pfand und andere ding⸗ liche Rechte, auch Servituten und Realberechtigun⸗ gen zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, sich mit diesen ihren Ansprüchen am
Freitag, den 13. Januar 1877.
. Morgens 10 Uhr, auf hiesiger Gerichtsstube so gewiß zu melden, als sonst k den sich nicht Meldenden im Verhält⸗ niß zu den obgedachten Käufern des betreffenden
Grundstücks das Recht verloren geht. Ge Ter id ft ü ererleh
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eid soll nur durch!
Inserate nehmen an: das Central Annoncen Bureau der deutschen Zeitungen un. Berlin Mohrenstraße Nr. 45, die Annongen- Expeditignen des „Juvalwendank“, Rudolf Mosse, Haasenfstein Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte. Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annonceu⸗Bureaus.
Affir Gerichtsstelle veröffentlicht werden. . den 22. November 1876. Königliches , Abtheilung III. A. Keuffel.
3. Aufgebot.
Die von der Direktion der Lebensversicherungs⸗ Aktiengesellschaft Germania in Stettin unter dem 25. Mai 1864 ausgestellte . Nr. 52,614, durch welche die 6 Gefellschaft dem Fabrik⸗ besitzer August Wilhelm Rudolf Kayser zu Har⸗ n die Summe von 3000 Thalern Pr.⸗Crt., . bar nach dessen Tode, an seine Schwester Ro⸗ 5 ie Kayser versichert hat, ist der Rosalie Kayser angeblich verloren gegangen. Wer an diese Police als Eigenthümer, Erbe, Cessionar, Pfand⸗ oder onen Briefinhaber Ansprüche zu machen haben ollte, wird aufgefordert, sich mit denselben bei uns und zwar spätestens in dem
am 17. März 1877, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Terminszimmer Nr. 3, vor dem Herrn Kreisrichter Hückstädt anstehenden Termin zu melden, widrigenfalls er mit seinen An⸗ —ᷣ— unter Auferlegung eines ewigen Still⸗ chwelgens präkludirt werden und die Amortisation der Police behufs neuer Ausfertigung für den Ver⸗ sicherungsnehmer resp. die Versicherte erfolgen wird.
Stettin, den 22. November 1876.
Königliches Kreisgericht. Abtheilung fuͤr Civil⸗Prozeßsachen.
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3 6 8 w— 2