1877 / 5 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 06 Jan 1877 18:00:01 GMT) scan diff

Berlin, 6. Januar 1877. Die Ausgrabungen zu Olympia. X. (Vergl. Nr. 1 d. Bl.)

Seit Sonnabend, dem 16. Dezember, weilt Professor Curtius in Olympia und berichtet aus Druva unter dem

Nachdem i

21. Dezember ö endes: die griechischen

ist und der olympische Zeus zu einem Dionysos, a, Auras.

Mein Einzug, den Dimitriadis mit griechischen Epi⸗ grammen und einer Standrede im Tempel feierte, war ein höchst beglückender Moment für mich. Die Sonne Athens begleitete mich noch und die freudige Aufregung der Einwohnerschaft zeugte dafür, daß die Errichtung des deutschen Hauses in Druva als ein glückliches Ereigniß in den Annalen des Alpheios-Thales gilt. Der Abend war aber auch ein recht beglückter. Denn kaum hatten wir in dem Brettermuseum nach dem Ritte von Pyrgos ein kleines Mahl eingenommen, so erscholl ein Jubelruf von der Ostfront her. In gerader Linie östlich von der zweiten Säule vor der Nordost⸗Ecke, wenig westlich von dem schönen Frauen⸗ torso (im X. Berichte beschrieben), südlich von der größten der drei halbrunden Basen, kam ein männlicher Kopf zum Vorschein, arg zertrümmert, aber von unschätzbarem Werthe; denn was erhalten ist, die rechte Seite mit Stirn, Auge, Wange, Ansatz der Nase, Schädel und Nacken (das linke Auge ist nur zum Theil erhalten) zeigt eine vorzügliche Arbeit und giebt zum ersten Male eine Anschauung davon, wie Paionios, der in Olympia wiedergeborene Meister, ein Men⸗ schenantlitz darstellen konnte. Es ist ein männlicher Ideglkopf; die Nase setzt gerade an die Stirn an, das Auge blickt frei und stolz nach vorn, die leise gefurchte Stirn zeigt ein vorge⸗ rücktes Alter, ebenso die kleinen Fältchen, welche vom Auge nach der Schläfe gehen. Um die Stirn zieht sich ein schmales Band, welches als Diadem den ganzen Kopf umgeben hat. Um dieses Band ziehen sich aufgebunden die vollen Haare, welche in wulstartigen Massen das durchgezogene Band bald verdecken, bald wieder freilassen. Dies Motiv, welches an bekannte Dionysos⸗-Köpfe erinnert, ist mit großer Sauberkeit durchgeführt, aber die Haarmassen sind auch hier unbearbeitet gelassen, und waren durch Farbe näher charakterisirt. Dagegen sind an den Schläfen kleine Löckchen, die sich aus der künstlichen Gebundenheit frei ge— macht haben, plastisch ausgearbeitet; darunter sieht man den Anfang des Vollbartes. Ueber dem Diadem wöoͤlbt sich der Schädel in drei flachen Abstufungen und scheint durch einen Aufsatz bedeckt gewesen zu sein. Man denkt unwillkür— lich an den mit dem Helm bedeckten Oinomaos, denn die Größe paßt zu den Gestalten des Giebelfeldes, und eine königliche Würde ist unverkennbar. Man könnte selbst bei dem dionysischen Charakter des Kopfes an den Namen des

Königs denken.

Doch enthält man sich billig aller einzelnen Bestimmun⸗ gen und Vermuthungen; denn wir haben bis jetzt immer nur einzelne Brosamen vom Tische des Alterthums; es ist noch immer unmöglich, einen Zusammenhang in das große Ge⸗ sammtbild des Sstgiebels zu bringen, aber dieser Kopf, die daneben gefundene königliche Frauengestalt und dann

die beiden Pferdehälse vom Gespanne der Nordhälste

sie sind unschätzbare Bereicherungen unserer Kenntniß des Ganzen, und wenn dieselben auch nur trepfen⸗ weise uns zugehen, so bezeugen sie doch, daß alle Hauptsachen

noch vorhanden sind und stärken zu muthiger Ausdauer.

Kaum hatten wir den bärtigen Kopf gefunden, ge⸗ waschen und mit Bewunderung betrachtet, so erscholl ein Freudenruf von der Westfront des Tempels. Auch hier enthüllte sich aus dem schmutzigen Schlamme ein Marmorkopf, und zwar ein bis auf die Nasenspitze ringsum

wohl erhaltener, der Kopf eines bartlosen Jünglings. Die Augen stehen schräg gegeneinander, die Brauen zeigen

eine unruhige Linie, das ganze Gesicht ist schmerzlich gespannt,

der Mund mit vollen Lippen leise geöffnet und an beiden Seiten geht von den Nasenflügeln ein schmerzlicher Zug nach

den Mundwinkeln hinunter. Beide Seiten sind ausgearbeitet,

aber das rechte Ohr ist viel tiefer gehöhlt, mit bewunde⸗ rungswürdigem Fleiß; man sieht, daß die rechte Kopfseite die dem Beschauer zugewendete war. Es ist der Kopf eines im Kampfe mit den Kentauren unterliegenden Lapithen. Der Kopf ist mit den kleinen krausen Löckchen bedeckt. Er ist diesseits der Säulen aus dem Giebel zu Boden gefallen, und hat, wie es scheint, lange dem Wetter ausgesetzt dagelegen; denn die Oberfläche ist ganz von Feuchtigkeit angefressen und die Epidermis zerstört. Dennoch tritt der Ausdruck des Ganzen kräftig hervor; es ist ein tiefes Pathos in dem Gesicht, ein wahrhaft ergreifender Ausdruck des Schmerzes, ein wunder⸗ bares Gegenstück zu dem Frauenkopf desselben Giebels, welcher in seiner ganzen Schönheit unvergleichlich erhalten ist, mit der ganzen Epidermis des besonders vorzüglichen Mar— mors. Dieser Frauenkopf ist aber so vollständig unbe—⸗ wegt und leidenschaftslos, wie er in einem blutigen Kampf⸗ getümmel bei einer betheiligten Menschengestalt unerklärlich ist. Ich vermuthe also, daß es ein Götterbild war, an dessen Fuß sich eine der verfolgten Frauen zu retten im Begriff war. Wie dem auch sei, der Jünglings⸗ und der Frauenkopf des Westgiebels sind nebst dem unteren Theil der schreitenden Frau mit langem Ge—⸗ vande (im VIII. Bericht erwähnt), viel verheißende Proben von der Kunst des Alkamenes. Von der Art, wie der Westgiebel eingestürzt ist, haben wir noch keine klare Vor⸗ stellung. Beide Köpfe sind dicht neben einander im weichen Boden gefunden, gerade vor der Mitte der Westfront, unge⸗ fähr in der Mitte zwischen der Tempelschwelle und dem Rande der Erdschicht, welche noch 44 Meter über der Fundschicht an⸗ steht. Hier wird bald der Kanal münden, welcher vom Kladeos her an der (verschütteten) byzantinischen Kirche vor⸗ beigegraben wird. Dann wird eine vollständige Ausräumung

des Terrains vor der Westfront möglich werden, wo, wie wir

jetzt sehen, sehr wohlerhaltene Giebeltrümmer vorhanden sind,

und nicht solche Mauermassen späterer Zeit, wie sie an der Ostseite nach wie vor eine Klarlegung des alten Tempel⸗

bodens hindern.

ie ganze vorige Woche wie ein d eere im Osten und Westen von Hellas durch⸗ kreuzt habe, bin ich Sonnabend Abend in Druva eingezogen und bewohne das an den Speiseraum grenzende neue Zimmer, mit übergroßen Ehren bewillkommt, Tag für Tag vorzüglich verpflegt und in einem friedlichen Kreise freundschaftlich ver⸗ bundener Landsleute wohl untergebracht zu keinerlei Klagen veranlaßt als zu einer über den endlos strömenden Regenhimmel, unter dem die Altis zu einem Morast geworden

Nachschrift. Donnerstag Abend. Heute hat es sich aufgeklärt und es ist ordentlich gearbeitet worden. Dabei wurde an der Nordseite, wo man in die Fundschicht einge⸗ treten ist, ein Lebens großer Marmorkopf gefunden, von dem ein Drittel erhalten, die rechte Seise mit Schädel, Schläfe, Auge und Wange nebst Ansatz der Nase; kurzes krauses Haar und Backenbart. Si gute Arbeit, weder zu einer Metope, noch zu einem Giebelfelde gehörig, also wohl das Stück einer marmornen khn e tue aus dem Raume zwischen Tempel und Pelopion. Ferner fand man noch heute Abend vor dem Ost⸗ giebel das wohlerhaltene Stück einer Lanze, die bronzene Spitze, mit der sie in den Boden gestoßen wurde. Ebenfalls eine sehr hübsch gearbeitete Bronzenadel, den Finger einer lebensgroßen Bronzestatue (Vollguß), und ebenso den Arm einer Bronzestatuette, welche in der geschlossenen Hand einen Speer gehalten hat.

Wie bekannt, befindet sich in den Räumen des General⸗ Postamts zu Berlin ein posttechnisches Museum, welches trotz der kurzen Zeit seines Bestehens bereits höchst schätzens⸗ werthe Sammlungen von Modellen, Urkunden, Zeichnungen ꝛc. besitzt. In neuester Zeit sind der Reichs⸗-Postverwaltung durch den General⸗Postmeister von Britisch⸗Indien, Herrn A. M. Monteath in Calcutta höchst interessante Gegenstände zur Vermehrung der Sammlungen theils bereits übersandt, theils in nahe Aussicht gestellt worden. Diese Zu⸗ wendung zählt im Ganzen 34 Nummern, darunter mehrere auf Palmblättern geschriebene Briefe indischer Einge⸗ borener des Distrikts Drissa; Proben von sämmtlichen in Indien ausgegebenen Postfreimgr ken; lithographirte Dar— stellungen der in Indien bei Adressirung ꝛc. der Briefe vor⸗ kommenden Schriftzeichen; Nachahmungen von einhei⸗ mischen indischen Briefen der verschiedensten Art, Abvildungen indischer Reisepostwagen mit Schlafeinrichtung, Apparate zum Posttransport über brückenlose Ströme, Postreitkameele ꝛc.

Während der letzten Neujahrszeit, vom 31. Dezember Mit⸗ tags bis einschließlich den 1. Januar, sind bei den Postanstalten Berlins insgesammt 738654 Stadtpostsendungen (Briefe, Post—⸗ karten, Drucksachen ze.) aufgeliefert und bestellt worden.

Im gleichen Zeitraume des Vorjahres betrug die Zahl der beförderten Stadtbriefe ꝛc. 710,202 Stück; es ist hiernach in diesem Jahre eine Zunahme von 28,452 Sendungen eingetreten.

Der zwischen dem Garnison-Repräsentanten und der Steuer- und Einguartierungs-Deputa tion hiesigen Ma⸗ gistrats abgeschlossene Vertrag vom 21.27. Dezember 1879, sowie der dazu gehörige Nachtrag vom 1.15. August 1872, betreffend die Einquartierungsverhältnisse der hiesigen Garnison ꝛc. ist pro 1877 prolongirt worden.

In Folge einer Aufforderung der Bürgermeister von Holzmin— den, Hameln und Minden vereinigte sich, wie die ‚Weser⸗Ztg.“ mit⸗ theilt, am 3. d. M. in Bad Oeynhausen eine größere Ver⸗ sammlung städtischer Deputirter und Gewerbtreibender aus den Weserstädten, zwecks Gründung eines Vereins zur Beförderung der WesFerkorrektion, und konstituirte sich als ‚Weserkorrektions⸗ verein!

Nürnberg, 3. Januar. (Allg. Ztg.) Dem Germanischen Mu eum, dessen Neubau tüchtig fortschreitet, sind in der letzteren Zeit wieder bedeutende Gaben zugeflossen. So sandte Se. Königliche Hoheit der Prinz Carl von Preußen den Betrag von 2000 und die gleiche Summe Se. Königliche Hoheit der Fürst Karl Anton von Hohenzollern für den Neubau. Die Erbprinzessin Helene von Thurn und Taxis übermachte den Betrag von 1000 Fl. zum An kaufe von Kunstwerken. Namhafte Beiträge werden auch auf der Subfkriptionsliste verzeichnet, welche unter den deutschen Standes herren cirkulirt, um dem Museum die Mittel zu verschaffen, die Lücken in der ,,, ,, auszufüllen. Die Waffensammlung ist bereits in dem im Neubau befindlichen Saale untergebracht, dessen reiche Ausschmückung der Verein der deutschen Standesherren über⸗ nommen hat.

Der englische Buchhandel im Jahre 1875. Dem „Publishers Circular“ zufolge erschienen im verflossenen Jahre in England nahezu 6009 neue Bücher einschließlich neuer Auflagen und importirter Werke. Von dieser Anzahl behandelten 693 Theologie, 470 Philologie, 419 waren Jugendschriften, 857 Novellen und Ro—⸗ mane, 164 juristische Werke; 377 waren der Volkswirthschaft und dem Handel gewidmet, 257 den Künsten und Wissenschaften; 270 waren Reisewerke, 407 behandelten Geschichte und Biographie, 322 Poesie, Drama und Musik; 293 waren Jahrbücher, 181 behandelten Medizin und Chirurgie, 1676 schöne Wissenschaften u. s. w., und 166 waren vermischten Inhalts.

London, 3. Januar. (A. A. C.) Der 80 Tonnen schweren Kanone ist während der mit ihr in Wool wich vorgenommenen Ex— perimente ein Unfall zugestoßen. In dem Stahlrohre, wurde ein kleiner Sprung entdeckt, der sich indeß in einiger Entfernung von der Pulverkammer befindet und die Leistungsfähigkeit des Geschützes nicht beeinträchtigen dürfte. Mittlerweile sind aber weitere Schieß⸗ versuche ausgesetzt worden.

4. Janugr. A. A. C;) Die Them se trat gestern aufs Neue aus ihrem Bett und richtete in den südlichen Quartieren Londons schlimme Verheerungen an. Tausende von armen Familien sind obdachlos geworden und mußten eine . in den Kirchen und Schulen ihres Quartiers suchen. Der Verlust an Möbeln, Hausgeräthen und Kleidungsstücken ist enorm. Glücklicherweise ging nur ein einziges Menschenleben verloren, aber unter den . sind Krankheiten im Zunehmen begriffen. Von den Orkney⸗In seln, der ganzen Ostküste, dem englischen Kanal und beiden Küsten des irischen Sees werden neue heftige Stürme gemeldet, wo⸗ durch Molos und Seemauern demolirt wurden, Schiffe auf den Strand geriethen, Werften überschwemmt und die Souterrains in meilenweit vom Gestade entfernten Häusern unter Wasser gesetzt wurden. Im Binnenlande dauert der Regen fort und die Fluthen nehmen Ueberhand. In vielen Gegenden ist der Verkehr

fall gemeldet, der den Saaten großen Schaden gethan hat.

nur durch Boote möglich. Aus Jorkshire wird heftiger Schnee⸗

*

2

Paris, 4. Januar. Die letzten Stürme haben an der at⸗ lantischen Küste große Verheerungen und Verluste herbeigeführt. Die Deiche bei Louin und auf der Insel Noirmoutiers in der Ven⸗ dée sowie die bei Mont an der Mündung des Adour sind gebrochen und das Meer hat große Strecken Kultur- und Weidelandes über⸗ schwemmt. *

Kairo, 15. Dejember. (Köln. Ztg. Am 2. d. Mts. langte nach fast dreijähriger Führung des Oberbefebls in den ägvptischen Aequatorial-Provinzen Gordon Pascha in Kairo an, um eine kurze Urlaubsreise nach Furopg anzutreten und sich demnächst wieder auf seinen Posten am oberen Nil jurückzubegeben. Am 109. d. Mts. hat er sich über Malta nach England begeben, wo er einen drei⸗ wöchentlichen Aufenthalt zu nehmen gedenkt. Oberst Gordon hatte

lassen, um das von Aegypten am oberen Nil besetzte Gebiet zu verwalten. In Anerkennung seiner hervorragenden, mit seltener Hingabe an seine gefahrvolle Mission erworbenen Verdienste hat der Khedive ihm eigenhändig den Mediidie⸗ Orden erster Klasse überreicht, Gordong Herreise bezeichnet einen großen Fortschritt in den Transportmitteln und der Gangbarkeit der durch ägyptische; Gebiet führenden ahrstraßen. Er ent sich, die Strecke von Magongo am Albert⸗

vanza bis nach Chartum in 15 Tagen, die Weiterreise von letzt⸗ genannter Stadt bis Kairo in 25 Tagen bewerkstelligt zu, baben. Die ersterwähnte Strecke beträgt 1762, die letztere 1809 Kilometer auf dem n g fz ten Wege. Gordon Pascha hatte letzthin den Albert ⸗See selbst besucht, nachdem er auf einem kleinen Dampf⸗ boote, das in seiner Station von Dufle (unter 30 30 n. Br.) oberhalb der letzten Katarakte am oberen Nil, zusammen⸗ gesetzt wurde, die noch unerforscht gebliebene Strecke des Flusses bis ju seinem Austritt aus dem See hinaufgefah⸗ ren war. Was die Erforschung des Sees anlangt, so hat er so gut wie nichts zu den Entdeckungen Bakers hinzuzufügen vermocht, indem er auf dem Albert-Nyanza nicht weiter, gekommen ist, als der Entdecker selbst im Jahre 1864. Der Dampfer ist dann wieder den Fluß hinab nach Dufle geführt wor⸗ den. Die zur größeren Trangsportfähigkeit seiner einzelnen Stücke erforderliche allzu geringe Solidität des kleinen Fahrzeugs soll gegen die häufigen Stöße der in diesen Gewässern überaus zahlreichen Nil⸗

Unternehmungen zu Wasser auf die Sicherstellung der mit den größ⸗ ten Opfern und vielem Zeitauf eande seiner Zeit nach Dufle ge⸗ schafften Maschine Bedacht genommen werden mußte. Gordon will gegenwärtig in England ein zweites widerstandsfähigeres und gleich⸗ falls zerlegbares Fahrzeug bauen und nach Dufle schaffen lassen, um dasselbe mit der noch wohlerhaltenen Dampfmaschine zu versehen.

Theater.

Das Scherzspiel ‚Touristen' welches am Splvesterabend zum ersten Male im Königlichen Schauspielhause in Scene ging, ist, wie das „Fremdenbl.“ meldet, da die beiden letzten Akte nicht an⸗ gesprochen haben, von dem Verfasser zurückgezogen worden. In Vorbereitung sind Die Pessimisten', ein Lustspiel von Ernst Eckstein, und ein Schauspiel aus der Feder des Hrn. v. Winterfeld unter dem Titel Guter Name..

Die französische Schauspielergesellschaft unter Di⸗ rektion des Hrn. Emil Neumann gab am Donnerstag ihre zweite . Zur Aufführung kamen: „Ee piano de Bert he“ von Théodore Barrisre und Jules Lorin und; „Le jenne maris von Mazeres. Das erste einaktige Stück ist in deutscher Uebertragung unter dem Titel: Am Klavier“ im Königlichen Schauspielhause oft und gern gesehen worden; ein Vergleich, in welchem Gewande sich das zierliche Lustspielchen vortheilhafter ausnähme, lag nahe. So vorzüglich auch auf der Königlichen Bühne die beiden Haupt⸗ rollen durch Fr. Erhartt und Hrn. Liedtke repräsentirt werden, und so gewandt und geschickt auch die deutsche Uebertragung ist, das nationale Kostüm steht der dramatischen Kleinigkeit doch besser zu Gesicht. „Le piano de Berther gehört zu jenen leichten französischen Bühnenprodukten, die eine Verpflanzung auf fremden Boden nur mit theilweiser Einbuße, ihrer frischen Farbe ertragen. Es gehört dazu die bewegliche, leichtfließende Sprache der Causerie“. Mdme. Subra, welche die Rolle der Berthe spielte, besitzt alle zu derselben erforderlichen Eigenschaften in hohem Grade. Ihr vor⸗ nehmes, elegantes Spiel, verbunden mit vollkommener Beherrschung des geistvollen Dialogs, gewannen ihr allgemeinen 4 Mr. Duchesne, in der Rolle des „Frantz, gefiel wegen der Munterkeit und rc, mit welcher er spielte. Madame Seriwana als Julie“ machte ein zierliches Kammermädchen. Die zweite Gabe des Abends, das dreiaktige Lustspiel: Le jeune marie ist an sich unbedeutend und dürfte nur dem allseitig vor⸗ trefflichen Spiele und dem geschickten, fließenden französischen Dia⸗ loge die beifällige Aufnahme verdanken, welche es am Donnerstag fand. Der Inhalt lan sich mit wenigen Worten wiedergeben. Der Chevalier Oscar de Beaufort, ein achtzehnjähriger junger Mann, hat sich, um seine Schulden bezahlen zu können, mit einer fünfzig⸗ jährigen reichen Wittwe verheirathet. Madame de Beaufort ist sehr eiferfüchtig auf ihren jungen Gatten, von dem sie glaubt, daß der⸗ selbe ihrer in ihrem Hause lebenden jungen Nichte. Clara den Hof mache. Sie will daher diese Nichte durch eine Verheirathung mit ihrem Schwager Duperrier, einem Wittwer, aus dem Hause schaffen. Clara liebt aber nicht den schon in höherem Alter stehenden Duperrier, sondern einen Mr. Surville, den sie vor längerer Zeit in Dresden kennen gelernt. Dagegen möchte sich Madame Delby, die gleichfalls Wittwe ist, gern mit Duperrier vermählen. Es wird nun von den Betheiligten ein Komplott gegen Madame de Beaufort geschmiedet, um diese dahin zu bringen, daß sie ihre Einwilligung dazu giebt, daß Clara Mr. Surville und Madame Delby Mr. Duperrier heimführt. Dies führt zu verschiedenen wirksamen komischen Scenen, die ihre erheiternden Erfolg nicht verfehlten. Der Schwerpunkt des Erfolges lag jedoch in dem exakten, sichern, sich rasch abwickelnden Zusammenspiel und der vortrefflich geschulten Wiedergahe des Dialogs, welche Vorzüge die dramatische Unbedeutendheit des Stückes vergessen machte. Sehr günstig wirkte auch, daß die drei Akte fast ganz ohne Unterbrechung in rascher Aufeinanderfolge gespielt wurden. Die weib⸗ liche Hauptrolle der resoluten, eifersüchtigen Madame de Beaufort gab Mdme. Salanson mit effektvoller realistischer Komik, während auch in den weniger bedeutenden Rollen der „Clara“ und „Mad. Delbv“ sich Mdmes. Scriwana und Deshayes als tüchtige Künstle⸗ rinnen bewährten. Unter den männlichen Tarst ng zeichnete sich besonders Mr. Gerbert (Surville) durch die sorgfältige geschulte Behandlung der Sprache aus. Neben ihm wußte Mr.

wandten Spiele mit chara teristischen Zügen auszustatten; doch hätte der Chevalier Beaufort gewonnen, wenn Mr. Demey weniger grelle Farben aufgetragen hätte. Mrs. Lon Nosl und Vinot in den Par⸗ tien des du Duperrier' und „John“ trugen ihrestheils zu dem ge⸗ lungenen Ensemble bei. .

Ihre Majestäten der Kagifer und die Kaiser in, wie auch Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz beehrten die Vorstellung mit Ihrem Besuch und verweilten bis zum Schluß. Da der Andrang des Puhlikums zu den letzten Vorstellungen der ‚Fatinitza.! ein außergewöhnlicher war, sieht sich die Direktion des Friedrich⸗Wilhelmsstädtischen Theaters veranlaßt, die erste Vorstellung der neuen Posse: Berliner Pickwickier“ bis zum Sonnabend, den 13. Januar, hinauszuschieben.

Hr. Wilhelm Fliegner ist aus dem Verbande des Stadt⸗ theaters ausgeschieden.

Redacteur: F. Preh m. Berlin: Vac der Grrerltien Feeffth. Ded; B. Gi ner. Vier Beilagen

leinschließlich Börsen⸗Beilage).

als Nachfolger Samuel Bakers am 23. Februar 1374 Kairo ver⸗

pferde so wenig Stand gehalten haben, af statt weiter reichender

Demey den jungen, windigen „Oscar de Beaufort“ in sicherem, ge⸗

1 .

Erste Beila zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich 5.

Berlin, Sonnabend, den 6.

9 . . Preußischen Stants⸗Anzeiger

Januar

.

Deutsches Reich.

Verzollung der vom Zollauslande in Berlin eingehenden Po st stück e.

Vom 16. Januar 1877 ab wird auf Verlangen der Empfãnger zollpflichtiger, mit der Post vom Auslande hier eingehender Packete die Vertretung der Empfänger bei der Steuerabfertigung durch das hiesige Packet ⸗Postamt übernommen, jedoch bis auf Weiteres nur so⸗ weit es sich um gewöhnliche Packete und um Packete mit einem Werthbetrage im Einzelnen bis zu 1000 handelt. Auch bleiben diejenigen zollpflichtigen Packete .

, an handel und gewerbetreibende Personen gerichtet sind. welche leicht zerbrechliche oder solche Gegenstände, deren Wieder⸗

*

verpackung mit besonderen Schwierigkeiten verbunden ist, ent⸗

I nahen; . digtem Zustande eingegangen sind

elche in beschädigtem Zustande ei c 1 . . Verzollung 266 Vermittelung des Packet⸗Postamts ausge⸗

ossen. x 19 He der Postbehörde, so bleibt auch der Zollbehörde das Recht vorbehalten, die Anwesenheit des Packetempfängers oder eines mit schriftlicher Vollmacht versehenen Vertreters bei der Steuerabferti⸗ gung in besenderen Fällen zu verlangen.

Den Empfängern, deren Sendungen durch Vermittelung des Packet⸗Postamts versteuert werden können, werden die Postpacket⸗ adreffen mit einem diesbezüglichen Zettel versehen zugehen, Die auf diesem Zettel vorgedruckte Erklärung ist von dem Adressaten, falls die Vermittelung des Packet Postamts verlangt wird, zu unter⸗ schreiben und der Zettel nebst der Postpacketadresse entweder dem Briefträger gleich zurückzugeben oder mittelst Briefumschlags an das Packet Postamt Dranienburgerstraße 19 einzusenden.

Die Sendung 3 ,. e m n nach erfolgter Ver⸗

ung im Wege der Bestellung zugeführt.

e. Bis he e für die steueramtliche Abfertigung jeder Sendung beträst 20 , für die Bestellung des Packets wird das gewöhnliche Bestellgeld erhoben. .

6. 3 (impfänger von zollpflichtigen Packeten können auch, wenn sie es vünschen, das Packet Postamt ein für allemal zur Ver⸗ zollung derartiger Packete durch desfallsige Erklärungen im Voraus

mächtigen.

ö I Vermittelung des Packet⸗Postamts zur Versteuerung tritt auf Verlangen auch für abholende Korrespondenten ein. Die Adressen zur Abgabe der Erklärungen werden durch die abholenden eigenen Boten Üübersandt, , die Sendungen selbst demnächst im Wege der Bestellung zugeführt werden.

Berlin, 6, den 2. Januar 187.

Der Kaiserliche Ober⸗Postdirektor.

Personalveränderungen.

Königlich Preufische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Vexsetzungen. Im aktiven Heere. Berlin, 23. Dzbr. Erbprinz Carl Egon zu Fürstenberg, in der Armee, und zwar als Sec. Lt. a la zuite des Barde⸗Hus. Regts., unter Vorbehalt der Patentirung angestelt

rhr. v. ö , Pr. Lt. vom 1. Garde⸗Regt. z. J. unter In un, von seinem Kommdo. zur Dienstleistung beim Jäger⸗ Bataillon Nr. 5, als Adjutant zu seinem Vater, dem General⸗ Feldmarschall 0 ꝛe, Freiherrn von Manteuffel, kommandirt. v. Kleist, Sec. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 1, als außeretatsm. Sec. Tt. in das Feld⸗Art. Regt. Nr. 1 versetzt. 27. Dzbr, Frhr. v. Lützow, Major vom Inf. Regt. Nr. 84, unter Entbind. von seinem Kommdo. als Adjut der 18. Div, in das Inf; Regt. Nr. 71 versetz. Wedemeyer, Rittm. und Escdr. Chef im Hus. Regt. Nr. 3, unter Versetzung in das 2. . . Regt. Nr. 8, als Adjut. zur 18. Div. kommandirt. Géniol, Rittm. vom Hus. Regt. Nr. 8, unter Entbindung von seinem Kommdo. als Adjut. der 20. Kav. Brig. , als Eskadr. Chef in das

us. Regt. Nr. 3 versetzt. Frhr. v. Ketteler 1. Pr. Lt., aggr. dem 5 Regt. Nr. 8, in das Regt. einrangirt. v. Knebel⸗Döberitz,

ec Lt. vom Kür. Regt. Rr. 4, als Adjut. zur 20. Kav. Brig. kom⸗ mandirt.

In der Gensd'armerie. 23. Dezbr. v. Rohr, Pr. Ct. Lon der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts, Nr. 64 früher im Inf. Regt. Rr. 48, in der 2. Gensd'. Brig. angestellt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Segre 23 Dezbr. v. Lepel, Hauptm. a. D. zuletzt Pr. Lt. im Inf. Regt. Rr. 61, und Hatzfe ld, Hauptm. a. D, fr. Pr. Lt. m Inf. Regt. . Nr. 88, uuletzt von der Landw. Inf. des 1. Batz. Landw. Regts. Jr. 51, die Aussicht auf Anstellung im Civindienst ertheilt. Irhr· v. Wechm ar, Hauptm. a. D., zuletzt Pr. Lt, von der andw. Inf. des J. Bats. früh. Landw. Regts. Nr. 6, früher Sec. Et. im Inf Regt. Nr. 46, die Aussicht auf Anstellung in der Gensd'armerie er—⸗ heilt. 326. De zor. Freiherr v. Beu st. Sec.) Lieu⸗ tenant vom , Rr. 21, der Abschied bewilligt. 27. Dezbr. Graf v. Lüttichau, Hauptm. a4. D, zuletzt von der Res. des 1. Garde⸗Regts. zu Fuß, der Char. als Major der⸗ liehen. 30. Dezbr. Seidel, Ser. Lt. 4. D., zuletzt im Inf. Regt. Nr. 46, und Lehmann, Sec. Lt. a, D. zuletzt von der Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 46, die Anstellungsberechtigung für den Civildienst verliehen. Streit, Hauptm. g. Da zuletzt bei der Landw. Fuß ⸗Art. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 68, die Erlaubniß zum Tragen der Unif. der Landw. Fuß-Art. des II. Armee⸗Corps er⸗ theilt. In der Gensd'armerie. 2. Dez br. Ba llhorn⸗ Major von der 2. Gengd. Brig, als Oberst Lt. mit Pens. und der Unif. des Inf. Regts. Nr. 24 der At schied bewilligt.

Im anitäts corps. 2. Dzbr. Dr. Fritze, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom 2. Bat. Inf. Regts. Nr. 66, zum ber⸗Stabs⸗ arjt 7. Kl. und Regt. Arzt des Ulan, Regts, Nr. 10, Dr. Angen⸗ stein, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom Pion, Bat, Nr. 7, zum Ober⸗ Stabsarjt 2. Kl. und Regts. Arzt des Inf. Regt. Nr. 18 Dr. Beber, Stab und Abtheil. Arzt von der 2. Abtheil. Feld⸗Art. Regts. Rr. l, zum Ober Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt des Inf. Regts. Nr. 5l, Pr. Pfeffer, Ober⸗Stabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt. vom Ulan. Regt. Nr. 10, zum Inf. Regt. Nr. 113 versetzt und gleichzeitig mit Wahrnehmung der divisionsärztlichen Funktionen bei der 29. Div. beauftragt. Dr. Gygas, Ober⸗Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt vom Inf. Regt. Nr. 18, als Garn. Arzt nach Straßburg Dr. Elauffen, Stabs- und Bat. Arzt vom 2. Bat. Inf. Regts. Nr. 88, zum Pion. Bat. Nr. 7, Dr. Kümmel, Stabs⸗ und Bat. Arzt vom Füuͤs. Bat. Inf. Regts. Nr. 111, zum 2. Bat. Inf. Regts. Nr. 88, Dr Egermann, Stabsarzt vom medizin, chirurg. Friedrich Wil⸗ him Gnff iet als Abtheil. Arzt zur 2. Abtheil. Feld⸗AUrt. Regts. Nr. 2, Pr. Finke lnb urg, Stabsarzt a. D., zuletzt bei der Landw. bes 2. Bafs? Landw. Regks. Nr. 28, bei den Aerzten des Beur⸗ laubtenstandes wieder einrangirt und, unter gleichzeit. Beförderung zum Sber⸗Stabtarjt 2. Kl. der Landw., dem Res. Landw., Regt. Nr. 35 überwiesen. Dr. Rügner, Ober ⸗Stabsarzt 2. Kl. der Landw., und Dr. Ja en sch, Stabsarzt der Landw., beide vom Res. Landw. Regt. Nr. 383, mit der Unif. des Sanitãts Corp Dr. Wesfely, Stabsarzt der Landw. vom Res. Landw. Regt. Nr. 35, Fr. Ben dowski, Stabarzt der Landw. vom 1. Bat. Landn. Regts. Rr. 558, Pr. Althaus, Stabsarzt der Landw. vom 2. Bat.

; pr. Rei te m eye c, Stabgart ver Seewehr konts Platz. Nr. 7I, sammtlich der Abschied bewilligt.

Königlich Bayerische Armee.

Beförderungen und Verse v. Orff, Gen. Lt. und Kommandirender des 11. 2. Jäger⸗Bats. gestellt. Frhr. v. Müller, d Commdr. der J. Feld⸗Art. Brig. und Frhr. v. Leon⸗ zu Gen. Lts. befördert.

16. Dz br. erechtigung zum Tragen bschiedeten Sec. Lts. verliehen.

XIII. (Königlich Württembergisches) Armer⸗Corps.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen zc. 18. Dzbr. Wilhelm Eugen, Her⸗ önigl. Hoheit, Major und etatsm. Stabs⸗ g, unter Stellung à la sæzite dieses als etatsm. Stabsoffiz. Major à la suite des Dra zur Dienstleist. als etatsm. Stabsoffiz. g, von diesem Kommdo. entbunden. Frhr. Major und Bats. Commdr., im Nr. 122 versetzt. Frhr. und Comp. Chef im Gren. Regt. Nr. 119, Pr. Lt. im Gren. Regt. Nr. 52. Infanterie⸗Brigade, unter do. Verhältn., zum Hauptm. Vorbehalt der Regt. Nr. 122, unter Versetzung in zur 52. Inf. Brigade. Inf. Regt. Nr. 114, in das Sec. Lt. im Inf. Re Graf v. Waldburg-⸗Zei a la snite des Gren. Regts. erhältniß à la suite di

Regts. Nr. 25, als etats⸗

anhn. Regts. Nr. 32 vom 1. Bat. Landw. Regts.

Ernennungen, A. Dzbr. Corps, à la su Gen. Major un rod, Commdr. der 2. Div., Beamte der Militärverwaltung. mer, Zahlmstr. des 3 Feld⸗Ar der aus dem 3. Inf. Regt. vera

t. Regts. die

Im aktiven Heere.

zog von Württemberg, K offiz. im Ulan. Regt. Nr. 1 Regts. zur Dienstleistung Nr. 11 kommandirt. Regts. Nr. 25, kommdrt. bei dem Ulan. Regt. Nr. 9, Schott v. Schottenstein, Gren. Regt. Nr. 119 v. Hügel, Hauptm. zum Major befördert. iI9, kommandirt als Adjutant zur Entbindung von dem zeitigen Komm und Comp. Chef f Scharpff, Pr. Lt. im Inf. das Gren. Regt. Nr. 119, Schmitt J., Pr. Lt. im Nr. 122 versetzt. G Pr. Lt. befördert.

zum Hus. Negt. Schönlin,

in das Inf. Regt.

v. Kern,

Patentirung.

Inf. Regt. Nr. 124, zum Trauchburg, 1 e B Rr. 115, unter Belassung in seinem V Regts., der Charakter Schönlin, Major à la suite des Drag. mäßiger Stabsoffiz. in das Ulan. Regt. Nr. 19 versetzt.

als Hauptm.

Statistische Nachrichten.

statistische Bureau hat den ersten April 1876 in der Schweiz stattgefun⸗ gestellten Ergebnisse veröffentlicht. Nach tivschätzung der einzelnen Kategorien Viehstandes aller 21 C. ꝗuf

Das eidgenössische Theil der durch die am 21. denen Viehzählung fest einer durchschnittlich beträgt der Gesamm Klassen 333,675,505 Fr., den Einwohner macht. Kategorien des Viehst und Schafe seit der letzten Theil nicht unbeträchtliche mit anderen Ländern zählt die S während 176 in Dänemark, s8 in Frankreich, Oesterreich und 26 in Italien auf d Rindvieh zählt die Schweiz au Dänemark 687, Bayern 630. Oesterreie reich l und Italien 130; Schweine: di Schwerin 345, Bayern 179, P reich 125 und Italien 58; Schafe: die Schwerin 1971, Preußen 797 Frankreich 261 und Desterreich 246 Preußen 60, Frankreich 50, Oest stöcke: die Schweiz 67, Preußen 59, Frankr wohner gerechnet. an Pferden 2596, ar Schafen 45,532, un ein⸗ als ausgeführt.

Die Universität Bern : 311 Studirende gegen 286 im Sommersemester; Gesammtsumme der Hörer 409 ge liche ie f d d 3 der philosophischen un ; onal zählt 78 Personen.

Die hiesige General-⸗Direktion für hi r Arbeiter löhne und theilweise bis 200 Jahre elcher das statistische Bureau und t zwei Jahren arbeiten, wird so⸗ d Maulesel, unter Zugrundelegung t vom 8. auf den 9. Januar 1876 Zählung lieferte, folgen. End— lljemeinen und besonderen Be⸗ alen landwirthschaftlichen Kongresse Palermo, Rom und Reggio

en Approxima zung twerth des schweizerischen x was im Durchschnitt 124 Fr. 21 Die Zählung ergab ferner, daß in allen andes mit Ausnahme der Maulthiere, Esel ählung vom 21. April 1866 eine zum bnahme stattgefunden hat. Im Vergleich f 1000 Einwohner 39 k, 150 in Mecklenburg⸗Schwerin,

ie gleiche Anzahl Einwohner 1509 Einwohner 388 Stück, 364, Preußen 350, Frank Schweiz 125, Mecklenburg⸗ 74, Frankreich 149, Oester⸗ die Schweiz 138, Mecklenburg= 681, Bayern A6, Italien Schweiz 148, Italien 63, erreich 18 und Bayern 40; Bienen enburg⸗Schwerin 80, Bayern 70, ch 45, immer auf 1000 Ein⸗ n 1866 bis 1875 wurden weinen 38,728, an

Ziegen: die

eich 57 und Oesterrei In dem Jahrzehnt vor é Rindvieh 21, 895, an Schwe d an Ziegen 5100 Stück in die Schweiz mehr

zählt im Wintersemester 1876ñ577 dazu 98 Auskul⸗ n 351 im vorigen und zwar 26 der d der juristischen Fakultät

tanten; also

medizinischen. Das Lehrerpers

2. Januar. ereitet eine Geschichte de der Lebensmittelpreise vor, Dieser Statistik, an w ktor desselben s

Statistik b

persönlich der Dire dann eine Statistik der Pferde un der Daten, welche die in der Nach gleichzeitig im Lande vorgenommene lich fteht die Veröffentlichung d richte der bisher gehaltenen region oggia, Novara, Portici, Florenz, Emilia bevor.

Gewerbe und Handel.

wicklung des Geld- und Kapitals ie Abundanz des Geldmarktes, die einer ganzen Reihe von Monaten des vorigen Jahres nicht gewichen. wendig verbundenen großen Baar⸗ Institute wurden zwar durch einen arkte schon im Anfang des vorigen 3 des großen deutschen Geld bis zum Schluß der vorletzten n in nennenswerthem Umfange g des Kreditbedürfnisses z des Geldmarktes

30. Novbr. (in Tausenden Mark)

6. Januar. ezember 1876.) D im Wesentlichen unverändert seit andauert, ist auch in dem letzten Die mit dem Jahresschluß noth ausgaben der Privaten und der knapperen Geldstand am offenen M Monats signalisirt; aber die Statu reservoirs, der Reichsbank, lie Woche ein Anwachsen der A vermissen; damit zugl als unbedeutend gekennzeichnet. Es

Marktes im

ist der Umfan hältniß zu der Abundan hat betragen bei F Rei

esammte Kassenbestand bestand und die Lombard⸗ forderungen. w Notenumlauf . Kurze Verbindlichk Es ist also bis En g dri des Baarvorraths unter gleichzei laufs zu konstatiren, während di am 253. Dezember Differenz zu Gun

de der dritten Dezemberwoche ein Anwachsen er Verringerung des Notenum⸗ lagen in Wechseln und Lombard November eine verschwindend kleine ms ergeben und nur in den Plus zu Gunsten des letzteren

egen Ultimo en des ersteren Datu ,. Km ein mäßiges Ausdruck gewinnt. ö n sprechend blieb die

Dieser Lage ent Reichsbank naturgemäß bei

ür die Ultimotage des November war bei flüssigem Geldstande der ö mit 30o notirt worden und in den erften Tagen des Dezember schwankte derselbe zwischen 24 und 39/9; um die Mitte des Monats wuchs die Rate am off nen Markt all= mählich bis auf 3 o (Q2I. 12) an und hielt sich weiterhin fest zu 38. In der letzten Woche des abgelaufenen Jahres kam das größere Kreditbedürfniß der Börse und wohl auch des Waaren⸗ geschäfts energischer zur Geltung. wie aus dem Jahres Ültimoausweis der Reichsbank erhellt. Der Gesammtbedarf aber hat den Status der Bank nicht wesentlich ungünstiger gestaltet; wenn man überdies in Betracht zieht, daß im Beginn eines neuen Jahres die Anlagen der Bank sich erfahrungsmäßig vermindern und Der Baarvorrath anwächst, so darf der Jahres- Ultimoausweis als ein recht günstiger angesehen werden. Diesen Motiven allein dürfte die gestrige Herabsetzung der offiziellen Rate von 4 auf 4 o entsprungen sein. Seit der vorangegangenen Aufmachung batte der Kaffenbeftand um 11,693,090 46 abgenommen, während die Anlagen der Bank in Wechseln und Lomharden um 27,837, M0 d zugenommen, demgemäß aber auch der Notenumlauf um 50, 220, 000 angewachsen war. Ein Vergleich des letzteren mit dem Ultimoausweise vom November und dem Medio⸗Dezember⸗Aus⸗ weis ergiebt bei der Reichsbank folgendes Bild; . 30. Novbr. 15. Dezbr. 30. Dezbr. (in Tausenden Mark) Gesammter Kassenbestand 69, 135 80, 654 hl 87 Wechselbestand .... 429, 175 408,461 446,467 Lombardforderungen . 49, 309 483935 360 578 Notenumlauf. 719,925 706, 160 66, 190 Tägliche Verbindlichkeiten 158, 857 159, 899 141,158 Die Bewegungen in den entsprechenden Status der preußi⸗ schen Bank in den Vorjahren . sich , dar: ; 36. 5. 31. 185. November. Dezember. Dezember. Gesammter Kassenbestand. .. N79, 3227 478,345 Anlagen in Wechsel und Lombard 439,531 1425335189 Notenumlauf . W 684,535 676,212

. 630,762 628, 866 Anlagen in Wechsel und Lombard 439,344 403,902 k S30, 139 891,594 Es kennzeichnet sich also auch in, den beiden Vorjahren dem Ultimo⸗November⸗Ausweis gegenüber ein Rückfluß der Anlagen bis Mitte Dezember, doch trat alsdann (und zwar schon in der dritten Dezemberwoche besonders in 1875) eine sehr bedeutende Zunahme an Wechseln und Lombardforderungen ein, der eine ähnliche Ver⸗ mehrung des Notenumlaufs resp. Abnahme des Baarvorraths ent⸗ rechen. . ö. 56. Lage des internationalen Geldmarktes wird am. besten durch die Bewegungen am Londoner Platze charakterisirt. Die straf⸗ 6. Tendenz, die bereits in der zweiten 5 des November zum usdruck kam, hat sich im Dezember no energischer gezeigt, Die Dezember⸗Status der englischen Bank lassen, obgleich sie noch immer eine ungewöhnlich günstige Situation kennzeichnen, doch eine größere Inanspruchnahme der Baarmittel des Instituts erkennen. Englische Bank. 29. Novbr. 13. Dezbr. 28. Dezbr. 27,55, 155 27,196, 169 27, 898, 285 6,538 842 7,23 1, S22 8, 173, 488 24,916,197 24,505,594 22,87 5,676 157739, 297 15,833,004 15,958,653 etall⸗Vorrath. 29,456,189 29,006, 28,365, 1 . . ö 3, 036,985 3,035,132 Noten⸗Reservve .. 16069015 16992, 989 14,192,669 Metall⸗Reservhn 833,019 S806, 950 1,274,519 Es ist also während des ganzen Monats das Portefeuille be⸗ ständig angewachsen, der Baarvorrath sowie die Notenreserve konti⸗ nuirlich zurückgegangen; der Notenumlauf dagegen zeigt bis gegen Mitte des Monats einen Rückgang, ging dann aber um so stärker in die gegentheilige Bewegung über. Die offizielle Bankrate betrug in London unveraͤndert 2 50; am offenen Markte aber stieg der Diskont schon zu Beginn des Dezember von 13 auf 1 00, welcher Satz fich den ganzen Monat hindurch behauptete; der letzte Geschäfts⸗ tag des vorigen ö und Jahres erst wies eine weitere Steige⸗ rung auf 14 0g nach. . . agu Kapktatsmarkt zeigte im Dezember eine im Wesent— lichen normale Entwicklung die nur selten durch Exeignisse auf poli⸗ tischem Gebiet und auch dann nur ganz vorübergehend unterbrochen wurde. Auf dem Wech selmarkt hat die Devise St. Petersburg nach den jähen Rückgängen in den letzten Tagen des November eine noch weitere Preisherabsetzung erfahren; während Wechsel auf St. Petersburg notirt wurden

31. Oktober 30. November 30. Dezember 25 243, 246,

Noten Umlauf. Staats⸗Depositen Privat Depositen Regierungssicherheiten. Privat-⸗Sicherheiten

= 2 * 9

256, ;

betrug der niedrigste Dezembercours 240,30 c für 100 S.⸗Rb. in 1 der Oesterreichifchen Valuta kommen in den Berliner Wechselcoursen auf Wien folgendermaßen zum Ausdruck. Is wurde hier notirt (100 Fl. in Mark) am 1. Dezember 1I5. Dezember 30. Dezember

165 36 163 8 Il. 56

an denselben Tagen notirte der Wiener Platz Wechsel auf London

10 Pfd. Sterl. in Fl): . . 15 70 . 126, 70 125,00,

d. h. das Preis verhãltniß zwischen deutschem Markwährungs⸗Gold und Florin oͤsterreichischer Waͤhrung wuchs zu Gunsten der letzteren um 210 M per 100 Fl gleichzeitig wich der Preis von Londoner Gold in Wien um 776 Fl. pr. 16 Pfd. Sterl. Eine entsprechende Werthveränderung wird durch die Notiz von Napoleons (20 Frs. in Gold) in Wien gekennzeichnet; dieselben galten 1. Dezember 15. Dezember 30. Dezember 1,1 1615 557 In Berlin schwankte der Wechselcours auf London nur gering—⸗ fügig; die höchste 2 war 2044. (7/12), an den vorerwähnten t dieselbe 3 tent e . 20,41 20,49 Der Londoner Silbermarkt bewahrte mit einigen unwe⸗ sentlichen Schwankungen seine feste Tendenz; gegen ultimo November ift eine weitere Preissteigerung zu verzeichnen. Es galt Silber

. St. Unze) in London 23 i fi. 16 Dezember. 15. Dezember. 30. , ; ö z

53 55 1 9 . Die Goldankäufe der deutschen Reichsbank beliefen sich vom J. - 25. Dezember auf 18,155,819 M und seit 1. Januar 1876 46, 369, 669 M. ; ö ahh An der Berliner Börse zeigte der Markt der einhe imischen und fremden Anlagepapiere im Dezember mehr Stetigkeit als in den vorhergehenden ,, zeigt sich hier eine isl Die Berliner Börse notirte: 9 1. Dezbr. 16 . reußische konsol. Anleihe. . 103 60 3, 16 ie Papierrentte·. . 453 ; 49,25 Sesterr. Silberrente k 53

n 455 stehen; am offnen

ĩ i it 25. Oktober) vo n 6 ; de Schwankungen des Dis—⸗

Markt dagegen griffen ziemlich bedeuten

Rall gf Ankethe von 1823 iz 3 Ruff. 4Foυ Anleihe von 18756. 72,50 76, 75