1877 / 7 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 09 Jan 1877 18:00:01 GMT) scan diff

bestandene kollegialische Verfassung strenger durchgeführt und im Instruktionswege speziell geregelt.

r Darmstadt, 8. Januar. Der Landgraf Friedrich von Hessen stattete gestern dem Großherzog einen Besuch ab.

Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 7. Januar.

Art. 13 bis. Die Arbeit an den Senntagen ist, Nothfälle tutionellen Garantien, angenommen. Der Minister⸗ vorbehalten = untersagt, ausgenommen in . EStablissementa. Präsident erklärte ** einen Deputirten der Opposition, n

welche ihrer Natur nach einen ununterbrochene etrieb und hierfür i j j j itt e ,,,, , . die baskischen Provinzen die konstitutionellen Rechte we

. änglichkei ie Bes⸗ idigten sich mit Erfolg gegen die freilich nur

En rgie frrigesehzt * Q 1 en, 2 9 e , n n. 3 ! w 66 r in der 3 , waren ieser Stunde in Alexinatz und Nisch sowie in Novibaz i ; d. 9 . inge wel hej 4

. k in Albanien kampiren und deren Ef. gangenen Grausamkeiten. Auch aus den polnischen Pro- und , . w 8 e .

irn insgesammt 120 Bataillone betragen mag, sind alle 43 vinzen sind zahl reiche Adressen eingegangen, weiche e. daß die in g eren . . lan nnen

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Invaflon dieser Provinz leichter Konstantinopel bedrohen könnte als weisen un wohl wollen er d i bei n

j von Kotzebue sind die Polen zufrieden und ist bei ihnen

; . t fordern könnten, so lange sie nicht die Vflichten erfüllten langt haben. Auch in den Anstalten dieser Art muß aber ; 1 wer,. für jeden Arbeiter je der andere Sonntag frei . Der che die Konstitution auferlege. 23 51 dem Königlichen Kanten iger n mn steht frei n zu, bestimmen, an Dekret, mit dessen Verlesung heute die Cortes geschloffen denen die Fabrikarbeit im Sinn ohiger Vorschrift ebenfalls auz. wurden, fehlt die Angabe des Zeitpunkts für die Wiederauf⸗

von Osaka und ein Kriegsschiff gefolgt sind auch dieser Bewegung ein rasches Ende bereiten würden. Diese Erwar⸗

tung hat sich nach den neuesten, her in Yedo vorliegenden, eine aus K

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(Dr. J.) Die auch in Thüringen empfundenen Uebelstände, ef ofen sein soll. Die Arbeitsverweigerung an Sonn-⸗ und Festtagen

welche durch das Unwesen der Wanderlager und des Hausir⸗ handels bedingt werden, haben die hiesige ß veran—⸗ laßt, ein Gesetz über die Besteuerung des Gewerbetrie⸗ bes im Umherziehen ausarbeiten zu lassen, das dem Land— tag demnächst vorgelegt werden wird.

Oldenburg. Oldenburg, 7. Januar. Die revidirte Gemeindeordnung ist am J. Januar in allen Gemeinden des Fürstenthums Lübeck eingeführt worden. Ueberall war durch dieselbe eine Neuwahl der Gemeindebeamten be⸗ dingt, nur der Bürgermeister und die fest angestellten städti⸗ schen Beamten in Eutin waren von der Neuwahl ausgenommen. Fast in allen Gemeinden sind übrigens die bisherigen Gemeinde—

eamten, fiamentlich die Vorsteher wiedergewählt. In einigen Gemeinden hatten, wie die „Hamb. Nachr.“ melden, Anhänger der Sozialdemokratie versucht, Sitze in der Gemeindevertretung zu erlangen; zum Theil ist ihnen solches auch gelungen, eine einflußreiche Bedeutung zu gewinnen scheiterte für sie jedoch an der gesetzlichen Bestimmung, daß die Majorität mit einem gewissen Grundbesitzthum ansässig sein müsse.

Anhalt. Dessau, 7. Januar. Der Erbgroßherzog von Mecklenburg-Strelitz ist zum Besuche am Herzog— lichen Hofe von Neu-Strelitz gestern wieder hier eingetroffen.

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 7. Januar. Der Kaiser hat am Freitag in Ofen den ungarischen Minister— Präsidenten von Tisza und später den Minister am Kaiser— lichen Hoflager, Baron Wenckheim, empfangen. Die Krankheit des Erzherzogs Rainer nimmt einen regelrecht günstigen Verlauf. Jede Gefahr ist bereits gänzlich geschwun— den. Die neuesten Bulletins konstatiren eine fortschreitende Erleichterung in allen Krankheitserscheinungen. Der Mi— nister des Aeußern, Graf Andrassy und der Botschafter Graf Karolyi sind gestern Nachmittags nach Pest abgereist. Der österreichische Botschafter Graf Beust ist heute Abends nach London abgereist.

S. Januar. Der „Köln. Ztg.“ wird telegraphisch ge— meldet: In Triest ist die ungarische Studenten-Depu— tation, welche den Ehrensäbel für den türkischen Gene— ralissimus Abdul Kerim Pascha überbringt und sich am Sonnabend mit dem Lloyddampfer einschiffen wollte, der Ge— genstand einer türkenfeindlichen Kundgebung geworden. Die Volksmenge pfiff und warf faule Früchte, die Matrosen bliesen Nebelhörner, Slawen und Griechen riefen: Morte ai barbari! Der Dampfer mußte vorzeitig die Anker lichten; die noch fehlenden Passagiere und der Rest der Postpackete mußten nachträglich auf Booten eingeschifft werden, damit Thätlich⸗ keiten vermieden würden. Der österreichische Konsul auf Korfu ist von diesen Vorgängen benachrichtigt und angewiesen wor— i die ungarische Deputation daselbst nicht ans Land gehen zu lassen.

9. Januar. (W. T. B.) Zum Präsidenten des Landtags von Dalmatien ist nach Meldung der „Wiener Zeitung“ der Podesta von Castelnuovo, Graf Georg Voino— vich, ernannt worden.

Brünn, 7. Jönuar. Wie der „Presse“ von hier gemeldet wird, weilte Hussein Pascha mit seinem Dolmetsch mehrere Tage hier und machte bei hiesigen Fabrikanten Bestellungen auf große Tuchquantitäten.

Pest, 7. Januar. In Angelegenheit der Ausgleichs— verhandlungen ist bis jetzt, nach der „Bud. Korr.“, noch keinerlei Verfügung getroffen. Morgen findet ein ungarischer Ministerrath statt, in welchem die ob— schwebende Angelegenheit zur Sprache kommt. Ein Wiener Korrespondent des „Pester Lloyd“ will wissen, daß die Einbringung der Ausgleichsvorlagen vor die beiden Parlamente keinesfalls bis März vertagt werden soll, da die gleichzeit ge Vorlage eines vollständigen Zolltarifs nie als eine conditio sine qua non hingestellt worden. Der Korrespondent hält die Meldung des „Pester Lloyd“, daß die Lösung der Bankfrage noch in diesem Monate in Aussicht stehe, für begründet, giebt aber gleichwohl die Möglichkeit zu, „laß man im Laufe der Vorberathung der Gefammt⸗ heit der Ausgleichs-Elaborate auch den Entwurf eines neuen Vertragstarifs den Parlamenten zumitteln will. Mit einer Trginirung der Bankfrage wird ja so nichts gewonnen. Ist ein Mittelweg zu ihrer Löfung möglich, und hier in Wien behauptet man dies, dann ist er es jetzt ebenso wie nach einigen Monaten.“ Zwischen dem österreichischen und dem ungarischen Handels⸗Ministerium sind, wie hiesige Blätter berichten, die Verhandlungen betreffs der dem österreichisch-ungari⸗ schen Lloyd zu ertheilenden Subvention bereits eingeleitet worden. Die ungarische Regierung hat ihrerseits bezüglich der Stadt Fiume und des Küstenverkehrs Propositionen ge⸗ stellt, welche von der österreichis nicht acceptirt worden seien.

chen Regierung bisher noch

Schweiz. Die wichtigeren letzten Artikel des Fabrik— gesetzes sind, nach der „Allg. Ztg.“, aus der Berathung des Ständeraths in folgender Fassung hervorgegangen: Art. 12. Die Bestimmungen des Art. 11 finden keine Anwen⸗ dung auf Arbeiten, welche der eigentlichen Fabrikation als Hülfs⸗ arbeiten vor oder nachgehen müssen und die von männlichen Arbeitern 32 unverheiratheten Frauenspersonen über 18 Jahren verrichtet werden.

Art. 13. Nachtarbeit, d. h. Arbeiten zwischen 8 Uhr Abends und 5 Uhr Morgens, ist blos ausnahmsweise zulässig, und es können die Arbeiter nur mit ihrer Zustimmung dazu verwendet werden. In jedem Falle, wo es sich nicht um dringende, nur einmalige Nacht⸗ arbeit erheischende, Reparaturen handelt, ist die amtliche Bewilli⸗ gung einzuholen, welche, wenn die Nachtarbeit länger als eine Woche Dauern soll, nur von der Kantonzregierung ertheilt werden Fann. Bei Fabrikationszweigen, die ihrer Natur nach einen ununterbrochenen Betrieb erfordern, kann regelmäßige Nachtarbeit stattfinden. Unter⸗ nehmungen, welche diefe Bestimmung für sich ansprechen, haben sich bei dem Bundesrath über die Rothwendigkeit ununterbrochenen Be— triebs auszuweisen, und mit ihrer Eingabe gleichzeitig ein Regle⸗ ment vorzulegen, aus welchem die Arbeitsordnung und die auf die Arbeiter entfallende Arbeitszeit, welche unter keinen Umständen für den Einzelnen 11 Stunden während 24 Stunden überschreiten darf, ersichtlich ist. Die Bewilligung kann bel veränderten Verhãltnissen

truppe, welche bei den militärischen Operationen hauptsächlich als Vorhut und Plänklerie mitwirken soll. Die Uniform wird

ildet keinen Entlassungsgrund. Schwangere Frauenspersonen dürfen in der letzten Zeit während acht Wochen nicht in der Fabrik beschäftigt werden. Ihr Wiedereintritt in dieselbe ist an den Aus⸗ weis geknüpft, daß seit ihrer Niederkunft wenigftens sechs Wochen verflossen sind. Der Bundesrath wird diejenigen Fabrikations zweige bezeichnen, in welchen schwangere Frauen überbaupt nicht arbeiten dürfen. Zur Reinigung im Gange befindlicher Motoren, Trang missionen und gefahrdrohender Maschinen dürfen Frauentperfonen nicht verwendet werden. Art. 15. Kinder, welche das 14. Altersjahr noch nicht zurück⸗ gelegt haben, dürfen nicht zur Arbeit in Fabriken verwendet werden. Für Kinder zwischen dem angetretenen 15. bis und mit dem vollendeten 16. Jahre sollen der Schulunterricht und die Arbeit in der Fabrik zusammen elf Stunden nicht übersteigen. Der Schul— unterricht darf durch die Fabrikarbeit nicht beeinträchtigt werden, namentlich darf die letztere dem ersteren nie vorgehen. * Sonn⸗ tags⸗ und Nachtarbeit von jungen Leuten unter 18 Jahren ist unterfagt. Der Bundegrath ist ermächtigt, diejenigen Fabrik;weige zu bezeichnen, in welchen Kinder überhaupt nicht beschäftigt werden dürfen. Ein Jahr kbesitze kann sich nicht mit Unkenntniß des Alters seiner Arbeiter entschuldigen. Bei Gewerben, die ununterbrochenen Betrieb erfordern, kann der Bundesrath für Nachtarbeit auch die Verwen—⸗ dung von Knaben im Alter von 14 —18 Jahren bewilligen und bei ö periodischen Industrien auch die von Kindern vom 13. Lebens— jahr an. Die letzten fünf Artikel, welche die Vollziehungs⸗ Straf- und Schlußbestimmungen enthalten, wurden, mit Ausnahme eines ein zigen Punktes, betreffend die Ernennung eidgenösischer Fabrikinspek⸗ toren, sämmtlich in Uebereinstimmung mit dem Nationalrath an⸗ genommen. Während dieser nämlich je nach Bedürfniß 2 * solcher Inspektoren bestimmt ernannt wissen will, sagt die ständeräthliche Redaktion, daß dies der Zeit und dem Bedürfniß anheimgeftellt blei⸗ ben soll. (Bei der Generalabstimmung stimmten 22 Mitglieder mit

Ja, 16 mit Nein.)

Tessin. (N. Zürch. Ztg.) Anläßlich der Mit— theilung des Beschlusses der Bundezverfammlung in der Verfassungsfrage hat der Bundesrath' den Tessiner Staatsrath eingeladen, den Tag der Groß— rathswahlen ohne Verzug festzusetzen und ihm zu— gleich mitzutheilen, was für Maßregeln er zu treffen gedenke zum Schutze der Freiheit und Unabhängigkeit der Wähler. Der Bundesrath will diese Maßnahmen einer nähern Prüfung unterwerfen und behält sich das Recht vor, in Ausführung des ihm von den eidg. Räthen ertheilten Auftrages nöthigen— falls noch weitere Anordnungen zu treffen. Man glaubt, daß die Wahlen am 28. Januar stattfinden werden.

Frankreich. Paris, 6. Januar. (Fr. Korr.) Das „Journal officiel“ veröffentlicht die erste Serie der von Herrn Jules Simon angeordneten Personal— veränderungen in der höheren Verwaltung. Acht Präfekten werden verabschiedet; es sind dies meistens Bonapartisten, wie Herr v. Valicourt in Gers, Herr Degrond in Cher, ein ehemaliger Sekretär des Ministers Maupas, Baron Sers im Saone-⸗et-Loire, und Sebastiani in der Nievre. Die meisten von ihnen waren schon unter den Ministern Ricard und Marcere versetzt wor⸗ den. Fünf xrepublikanische Präfekten erhielten Avancement und ein republikanischer Unter-Präfekt wurde zu Präfekten befördert. Acht Präfekten wurden neu ernannt, darunter drei, die unter Herrn Thiers gedient hatten und am 24. Mai 1873 abgesetzt worden waren. Ganz neu in den Staatsdienst treten nur zwei, der Advokat Jules Brun, Maire von Blaye, welcher zum Präfekten der Charente, und Herr Marrot, nach dem 4. September Maire von Angouleme und der Führer der re— publikanischen Partei dieser Stadt, der zum Präfekten der Corrèze ernannt ist. Die fortgeschrittenen Organe be— trachten diese Veränderungen nur als eine erste kleine Ab— schlagszahlung. Der Justiz⸗Minister Martel hat an die Erzbischöfe und Bischöfe folgendes Rund— schreiben erlassen:

Monseigneur! Der Art. 1 des Verfassungsgesetzes vom 16. Juli 1875 bestimmt, daß alljährlich am ersten Sonntage nach dem ö. sammentritte des Senats und des Abgeordnetenhaufes in den Kirchen öffentliche Gebete zu Gott abgehalten werden sollen, um seinen Bei⸗ stand für die Arbeiten dieser Versammlungen anzurufen. Die hier vorgeschriebenen Gebete fallen dies Jahr auf Sonntag, den 14. Ja— nuar. Ich bitte Euer Hochwürden, die nöthigen Maßregeln zu er⸗ greifen, um die Ausführung dieses Gesetzes in Ihrem Amtskreise zu sichern. Genehmigen Sie 2c. L. Martel.“

Die klerikalen Blätter sind über den Ton dieses Rund— schreibens sehr entrüstet. Der türkische Botschafter Sadyk Pascha begiebt sich am Mittwoch nach Konftan— tinopel. In seiner Abwesenheit wird der erste Sekretär, Vasri. Bey, die Geschäfte der Botschaft führen. InAlgerien ist neuerdings auf den Antrag des Gouver— neurs General Chanzy auch das Personal der Forstverwal⸗ tung der Kolonie in den Heeresdien st einbezogen worden. Diese Beamten bilden in sogenannten Forstjäger⸗Schwadronen sescädrons de chasseurs Fforestiers) eine Ärt von Tandwehr—

demnächst von General Chanzy bestimmt werden. Die Offiziere werden vom Präsidenten der Republik ernannt und die Schwadronen im Uebrigen nach Rechten und Pflichten der regulären Armee gleichgestellt.

7. Januar. (Köln. Ztg.) Die Mitglieder der Bureaus der Linken des Senats werden sich morgen versammeln, um gemeinschaftlich bezüglich der Besetzung des Bureaus des Senats Rücksprache zu nehmen. Sie sind entschlossen, das alte Bureau beizubehalten. Bei der Ernennung eines Vize-Präsidenten an Stelle des Justiz⸗Ministers Martel hat die Linke zwischen drei Kandidaten, Le Royer, Graf Rampon und Admiral Pothuau, zu wählen. Man meldet den Tod von Sau sas, Deputirten des zweiten Wahlkreises von Bordeaux. Derselbe gehörte der Gruppe der republikanischen Union an. Der „Univers“ meldet folgenden Souveränetätsakt des Papstes auf dem Boden einer französischen Lehranstalt: „S. Hochwürden Herr Monnier, Bischof von Lydda, hat das päpft⸗ liche Breve erhalten, welches ihn zum Kanzler der katholi⸗ schen Universität Lille ernennt. Dasselbe wird vorge⸗ lesen werden bei der feierlichen Eröffnung der Universität, welche am Tage Petri Stuhlfeier, den 18. dieses Monats, in der Kirche St. Maurice stattfinden soll.“

Spanien. Madrid, 5. Januar. (Ag. Hav.) Der Kongreß hat in der heutigen Nachtsitzung ohne Ämendement

der Fabrikation zurückgezogen oder abgeändert werden.

nahme der Berathungen. Heute soll der Au , . vertrag mit Amerika unterzeichnet werden. Die Zahl der 2 die zur Auslieferung Veranlassung geben sollen, eträgt 26. !

Göln. Ztg. Der Kolonial⸗-Minister Ayala hat dem König seinen Wunsch ausgedrückt, wegen des schlechten Standes seiner Gesundheit in den Ruhestand zu treten.

Griechenland. Athen, 5. Januar. Hier hat sich neuestens ein Comité für die nationale Vertheidigung Griechenlands gebildet, an dessen Spitze sich der Praͤsident der griechischen Nationalbank gestellt hat.

Türkei. Konstantinopel, 6. Januar. Der Groß— vezier hat die Redacteure ersucht, die erregte öffentliche Stimmung zu beruhigen. Die Pforte hat die Aufnahme einer Zwangsanleihe von 24 Millionen Pfd. beschlossen. Die Repartirung soll dem Vermögen entsprechend vorgenom— men werden. Für Arme müssen die Reichen zahlen. Das Parlament fol im März zusammentreten. Unter den Bulgaren wird eine Dankadresse für die Verfassung zur Unterzeichnung kolportirt.

8. Januar. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Konferenz widerlegte der italienische Delegirte Corti die von Safvet Pascha in der Donnerstags— situng gegen die Vorschläge der Mächte vorgebrachten Gründe. Der Marquis v. Salisbury gab den Aus— führungen Corti's noch weiteren Nachdruck. Die türki— schen Delegirten erhielten indeß ihre Ablehnung der bekannten Punkte gufrecht. Die weitere Berathung wurde auf kommenden Mittwoch verschoben.

9. Januar. (W. T. B.) Ueber den Verlauf der gestrigen Sitzung der Konferenz verlautet weiter, die Delegirten der Pforte hätten die Einsetzung einer inter— nationalen Kommission und die bezüglich einer anderweiten Eintheilung Bulgariens gemachten Vorschläge absolut abge— lehnt. Anderweitigen Meldungen zuwider hätten dieselben indeß eine ebenso absolut ablehnende Haltung bezüglich des die Ernennung der Gouverneure betreffenden und mit Vor— behalt der Zustimmung der Mächte modifizirten Vorschlages nicht eingenommen. Von den Delegirten der europäischen Mächte sei keinerlei Ultimatum überreicht, es sei aber auch keinerlei Entscheidung erzielt worden. Die Konferenz werde voraussichtlich in dieser Woche ihre Thätigkeit schließen.

St. Petersburg, 8. Januar. (W. T. B.) Auch die letzte Konferenz in Konstantinopel hat keine pofitive Entscheidung gebracht. Doch zeigt sich immer mehr, daß die Pforte nach Promulgation der Verfassung in diefer eine Ab⸗ wehr gegen die vereinten Anforderungen aller europãäischen Mächte zu finden sucht. Diesseits ist die Grenze der Konzes⸗— sionen erreicht. Ebenso haben die anderen auf der Konferenz vertretenen Mächte ihr Festhalten an dem vereinbarten Pro⸗ gramm erklärt. Die Pforte ist in keiner Weise gedrängt worden und wird es auch gegenwärtig nicht, aber an den in die mäßigste Form gebrachten, von den europäischen Groß— mächten gestellten Forderungen wird pure festgehalten.

Wien, S8. Januar. (W. T. B.) Der „Politischen Korrespondenz“ wird aus Konstantinoöpel gemeldet: Die Pforte verweigert beharrlich sogar die Einsetzung einer

internationalen Kommission und die Festsetzung eines Modus

zur Ernennung der Gouverneure von Bosnien, der Herzegowina und Bulgarien, obwohl die Konferenzbevollmächtigten die Forde⸗ rung, daß die türkischen Truppen in die festen Plätze und die Hauptorte der genannten Provinzen zurückgezogen würden, auf⸗ . haben. General Ignatieff hat sich dahin ausgesprochen, es unmöglich sei, neue Zugeständnisse zu machen. Der Marquis v. Salisbury hat den Lloyddampfer „Aquila“ gemiethet.

Antwerpen, 9. Januar. (W. T. B.) Ein bedeu— tendes hiesiges Haus hat mit der türkischen Regierung einen Vertrag wegen Transportes von Kanonen röhren innerhalb dreier Tage abgeschlossen.

Der Großvezier hat an sämmtliche General— Gouverneure ein Rundschreiben gerichtet, das nach der „Köln. Ztg.“ lautet:

Jedermann kennt die eben so schwierige als gefährliche Lage, in der sich der Staat durch die Fehler der Vergangenheit befindet. Wir haben die feste Ueberzeugung, daß wir mit dem Beistande des Aller= höchsten und der Unterstützung der Nation in unferner Zeit diese Schwierigkeiten überwinden werden. In dieser Lage ist es von höchster Wichtigkeit für die ottomanische Nation, daß wir in den Augen der Welt die nationale Ehre bekräftigen und unferen Patrio— tismus beweisen. Daher müssen alle Bürger, groß und klein, mit völliger Selbstentsagung in Eintracht und Üebereinstimmung fein und ihre Gesinnungen durch Thaten bekunden. Se. Majestät der Sultan hat in seinem Edelmuthe das Land mit neuen Einrichtungen ausgestattet, welche in der vergangenen Woche der Seffent⸗ lichkeit mitgetheilt worden sind. Durch dieselben wird die Verwaltung umgestaltet und werden die alten Unterschiede unter der Bevölkerung abgeschafft werden. Alle Unterthanen des Reiches, welcher Religion sie auch angehören mögen, beißen Ottomanen. Ge— leitet von demselben Gesetze und regiert durch deselben Organe, sollen sich alle Bewohner aneinanderschließen, die Freiheit, die Sicher⸗ beit und die Rechte des Einzelnen beschützen und hochachten. Die Kinder desselben Vaterlandes sollen die Nothwendigkeit begreifen, mehr als je ihre Pflichten als Bürger zu üben, weil die Feinde den abnormen Zustand der Lage benutzen, um Zwietracht zu säen. Die Urheber jeglicher Unruhe, die irgendwo aus religiösen Urfachen ent—⸗ stehen könnte, werden als Verbrecher an der Nation und dem Vater— land betrachtet. Wir bitten euch, in unserem Namen der ganzen Bevölkerung diese Beschlüsse mitzutheilen und alle Maßregeln zu er—⸗ greifen, um die öffentliche Ruhe aufrecht zu erhalten. Hohe Pforte, 17.29. Dezember 15765.

Der „Kölnischen Zeitung“ wird aus Konstantinopel gemeldet, es arbeite im Palast Bereits eine starke „Reaktions⸗ Partei?“ gegen Midhat Pascha, doch seien die Armee und das Volk für ihn. Der Sultan weigerte sich, auf seinen Vor— schlag Christen für die Ministerien des Handels und der öffentlichen Arbeiten zu ernennen; für die Finanzen will der Großvezier keinen Minister, sondern ein europäisches Finanz⸗ comité bestellen. Auch der, Moniteur“ ergeht sich in einer charfen Kritik der politischen Spielereien Midhat Paschas' und warnt andererseits davor, die Fabeln über die russische Süd⸗ armee ernst zu nehmen.

Die W. „Presse“ schreibt d. d. Konstantinopel,

den Gesetzentwurf, betreffend die Wiederherstellung der konsti⸗

2. Januar: Die Kriegsvorbereitungen werden von der Pforte mit aller

einasien vordringende feindliche Armee. Die Bildung der Nationalgarde von Konstantinopel ist nach einem Berichte der Pol. Korr.“ im vollen Zuge. Die Initiative hierzu ist nicht von der Regierung, sondern von der Bewohnerschaft ausgegangen. Jeder Bezirk von Konstantinopel, wird ein oder zwei Bataillone zu 1009 Mann stellen. Zur Ausrüstung der unbemittelten Milizen gedenkt die Centralkommission eine öffentliche Subfskription zu ver— anstalten. Die Civilbeamten des Kriegs⸗Ministeriums und die Funktionäre der übrigen Departements und öffentlichen Verwal- tungszweige werden fernere zwei Bataillone bilden; hierzu kommt noch oas Bataillon () der Journalisten und Drucker, und endlich jenes der Ulemas. Das Werbebureau für dieses letztere hat seinen Sitz in der Kanzlei des Scheich-ul⸗Jslam und haben sich bereits 5M) Per⸗ sonen, sämmtlich den höheren Rangstufen des ottomanischen Richter · standes und Klerus angehörig, eingeschrieben. Es befinden sich dar unter Haremein-Pajasst (Ulemas vom Orden der heiligen Stãdte NMefka und Medina). Muderiß (Professoren), Stambul⸗Pajassi (Ulemas des Ordens von Konstantinopel) u. s. w. Es wird dies ein Clite⸗Bataillon sein. Die Mehrzahl der tapferen , . steht im Alter von 35 bis 45 Jahren; sie sind Alle reich und besitzt keiner weniger als vier oder fünf Odalisken. Es wird jedenfalls ein sonderbares Schauspiel bieten, diese gewöhnlich sehr korpulenten, ehrwürdigen Persönlichkeiten mit weißen oder grünen Bändern und langen Roben militärische Uebungen machen zu sehen. Die türkischen Blätter bringen täglich Artikel, worin sie zur Volkserhebung und zur Einzeichnung in die Listen der Nationalgarde auffordern. Sie verfehlen nicht zu, agen Daß die Christen unter den gleichen Bedingungen wie die Musel⸗ manner zugelassen werden; doch hat dieser Appell kisber bei den Christen kein Echo gefunden. Ein armenischer Banquier 3. Groß⸗ veziers hat es unternommen, ein Bataillon aus seinen Glauben? genosien zu bilden; allein er konnte noch. nicht mehr alt unf ig Mann anwerben. Die Ernennung des Miltiades Aristar zi Pascha zum Gouverneur der Insel Kos hat bei Griechen und Armen ern einen guten Eindruck gemacht. Der geringeren Vichtigkeit des Gou⸗ vernements ungeachtet, ist der erwähnten Ernennung eine Yedeutung nicht abzusprechen, da mit Ausnahme des Libanon und Gandiens Privilegirter Provinzen, die Insel Kos die erste Oertlichkeit des Reiches ist, die einen christlichen Gouverneur erblickt. ; London, 6. Januar. In einem Artikel über Deutch land, der durch die militärische Gedenkfeier des aisers Wil⸗ helm veranlaßt ist, spricht Saturday Review sich wie folgt über Deutschlands auswärtige Politik aus: „Daß die aus wärtige Politik Deutschlands bei jedem Schritt beeinflußt wird durch das Bewußtsein, über die beste und am wirk⸗ samsten organisirte Armee der Welt verfügen zu können., ist so klar wie das Tageslicht. Aber es ist nicht nur die Starke der Armee, sondern auch ihre außerordentliche Kostbarkeit, welcher Fürst Bismarck bei seinen Verhandlungen mit fremden Mächten beständig eingedenk ist.. . Der Gedanke, Menschenleben und Geld rein für militärischen Ruhm wegzu⸗ werfen, auszuziehen und Leute niederzuschießen, nur um in Hauptstädte im Triumph einziehen zu können, liegt dem Geiste des Fürsten Bismarck ebenso fern, als dem eines jeden ande⸗ ren Deutschen. Kein Volk ist sich so vollkommen dessen be⸗ wußt, was Krieg bedeutet, als das deutsche. Es weiß, ö. Krieg beständige, lebenslange Vorbereitung für den Krieg be⸗ deutet; und zugleich weiß es vollkommen, daß Krieg die Der⸗ störung werthvollen Menschenlebens und unersetzlichen Geld⸗ verlust bedeutet. . . . Seine Streitkräfte so lange als mög⸗ lich in Reserve zu halten und dann, wenn es sie, brauchen muß, einen so schweren Schlag zu führen, als möglich wird immer die Politik Deutschlands sein . Wenn der Friede bewahrt oder der Krieg begrenzt bleibt, so wird das Ergebniß theilweise unzweifelhaft Englanz, aber in großem Maße auch Deutschland zuzuschreiben sein. . (Eng. C) Der sog. Stafford Sou se⸗Au s⸗ schuß (Hülfsverein für türkische Soldaten) erklärt, feine Ziele und Abfichten seien in keiner Hinsicht poli⸗ tischer Art. Sein einziger Zweck sei, menschliche Noth zu lindern. „Der Ausschuß“, so verlautet in der „Morning Post“, „will, obwohl nur 59 Proz. Ueberröcke im türkischen Heere zu finden sind und viele der Soldaten barfuß gehen, keine Ausruͤstung anschaffen, die die ottomanische Regierung schaffen sollte. Auch mischt sich der Ausschuß nicht in die Leistungen des Rothen Kreuzes. . . . Die Erinnerung an die Leiden und die Entbehrungen, die unsere eigenen Landsleute in der Krim erfahren, haben ohne Zweifel den Edelmuth vieler Unterzeichner angetrieben und so steigt der Fond schon auf 7000 Pfd. Sterl. Bereits sind neue Sen⸗ dungen (abermals 2000 Decken) nach der Türkei abgegangen. Dem Ausschusse haben sich unter anderen Lord Cl. Hamilton und Sir Moses Montefiore angeschlossen. Rumänien. Bu karest, 4. Januar. Man schreibt der „Pol. Korr.“ von hier: „Die türkische Sen taal ⸗Post⸗ verwaltung in Konstantinopel hat der hiesigen Postverwal⸗ tung wegen unregelmäßigen Betriebes beim *Aattomagni⸗ schen“ Telegraphenamte zu Itzkany einen „Verweis 9 theilt. Itzkany ist eine moldauische Ortschaft und besteht dort ein rumänisches Telegraphenamt. Man hat nach Kon st an; ti nopel geantwortet it 3 man, kein „otto manisches Telegraphenamt in Itzkany kenne. 39 . Januar. . X „Presse“ wird telegraphisch ge— meldet: In Folge der von Oesterreich⸗ Ungarn erhobenen Reklamationen hat der Minister des Innern die Exe⸗ kutiv-Maßregeln gegen die Fuden einzustellen befohlen. Der Präfekt des Distrikts Vaslujn wurde hierher berufen Eine Enquete wird die stattgehabten Vorgänge feststellen. Die Erbitterung gegen die Pforte ist hier im Zunehmen. Die Beurlaubungen in der Armee wurden sistirt.

Rußland und Polen. Das „Journal de St. Peters⸗ bourg“ widmet dem siebenzigjährigen Militär⸗Jubiläum Sr. Majestät des Deutschen Kaisers eine warme sympathie⸗ volle Betrachtung, an deren Schlusse es sagt; Wenn der Kaiser bei Gelegenheit des gestrigen Festes auf die Glückwünsche, welche sein Sohn und Erbe ihm in her Eigenschaft als Feldmarschall darbrachte, gesagt hat, sein erstes en nn, das des demüthi⸗ gen Dankes gegen Gott, so hat er sich selbst innerlich das wohlverdiente Zeugniß geben können, stets und in Allem seinem e, ,. ö geblieben zu sein: Meine Kräfte ge⸗

6 dem Vaterlande. 3 . Ver „Wiener Abendpost“ wird aus St. Peters⸗ burg vom 1. Januar geschrieben: Noch täglich kommen zahl⸗ reiche Ergebenheitsadressen dem Kaiser zu Händen und zwar aus allen 2 * der Bevölkerung. Sogar die

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durchaus keine revolutionäre Stimmung bemerkbar. den in Moskau sowie hier verhafteten Wihilisten, welche den Umsturz alles Bestehenden und den vollkommensten Terro⸗ rismus im Auge haben, befinden sich keine Polen. Auch ist es unwahr, daß die seit dem Anfange des vorigen Jahres mit der Landeskirche vereinigten ehemaligen unirten. Ge⸗ meinden in Polen das Bestreben zeigen, sich der lateinischen Kirche zuzuwenden. ettis namentlich im Gouvernement Witepsk,

Unter

In den lettischen Gemeinden, welche sich zur katholischen Kirche bekennen, traten im vergangenen Jahre gegen 8000 Personen zur russischen Kirche üher. In den Ostsee-Provinzen vermehrt sich die griechisch⸗russische Bevölkerung, namentlich durch Zuzug von Kaufleuten, Sol⸗ daten und Arbeitern. In Folge dessen wurden im verflossenen Jahre in diesen Provinzen zehn , , . Kirchen er⸗ baut und zwar neun auf Kosten der Regierung und eine auf

Gotteshäuser ist noch nicht vollendet. Die Rechte und Privi⸗ legien der Professoren und Beamten der geistlichen Akademien sind durch einen Ukas vom 24. Oktober vermehrt worden. Die bucharische Gesandtschaft hat sich, nachdem sie heute vor acht Tagen vom Kaiser in feierlicher Abschieds⸗ audienz empfangen worden, auf den Weg in die Heimath be⸗ geben. Nur der jüngste Sohn des Emir bleibt hier, um seine Erziehung im Pagencorps zu vollenden. Der junge Prinz Seid⸗Mir-Mansen ist sehr intelligent und drückt sich schon ziemlich sicher und gewandt in der russischen Sprache aus. Die Botschafter waren erfreut, als ihnen mitgetheilt wurde, das eine direkte Wasserverbindung mit Bucharg. auf dem Amu gesichert ist. Dem Dampfer „Samarkand ist 28 gelungen, die bis jetzt für gefährlich gehaltene Grenzscheide Tjuja⸗Mujem bei der khiwaschen Festung Pitniak, wo das Ufer eine scharfe Biegung macht, zu passiren., Freilich können sich Dampfer nur langsam fünf Werst die Stunde auf dem breiten, aber oft seichten Flusse fortbewegen. Für den Handel ist die nunmehr festgestellte Verbindung höchst wichtig und sollen nun mehrere Dampfböte gebaut werden, um den Verkehr auf dem Amu zu beleben. Von der russischen Südarmee wird der „Pol. Korr.“ aus Kischeneff, 1. Januar, geschrieben: Die Genesung des Großfürsten⸗Ober⸗Kommandanten macht solche Fortschritte, daß. wie man in militärischen Kreisen verschert, Am griechischen Neujahrstage großer Empfang stattfinden wird. Die Vorbereitungen bei der Armee für einen eventuellen Grenzübergang werden mit großer Energie betrieben. Die Munitions,. und Proviantdepots werden an den Pruth befördert. Der Train sämmt⸗ licher Corps ist in voller Ordnung und auf einem engen Raume am Pruth konzentrirt. Hier werden fortwährend neue Spitäler errichtet. In Kiew ist ein Kursus über rationelle Krankenpflege eröffnet worden. Solche Kurse sollen auch in Odessa und hier abgehalten werden. Von der russisch⸗kaukasischen Armee erfährt die „Pol. Korr.“ aus Tiflis, 23. Dezember: ö Seit der Niederwerfung Schampls, hat man im Kaukasus keine solche Entfaltung militärischer Thätigkeit mehr erlebt, wie in diesem Aurenblicke. Vom Don, von den Ufern des Dnieper und der Matuschka (Mutter“) Wolga strömen kampfbereite Schaaren hier⸗ her, um die kleinasiatische Armee zu bilden. Das Kommando über diefelbe hat bekanntlich der Adlatus des Groß für sten. Statthalter General Loris⸗Melikoff, übernommen. Der kleinasigtischen Armee ist eigentlich nur die Aufgabe zugewiesen, die türkijche Provinz ö zu observiren. Außer dem kaukasischen Militärbezirke haben ac i Gouvernements des inneren Rußlands ihre Kontingente an diese Armee bgegeben. Die,. Ausrüstung der Armee ist ziemlich weit vorgeschritten. Die Intendantur hat bis zum näͤchsten Juli für Alles vorgesorgt. Von hier aus werden mit der Bahn nach Poti Proviant, Monturen und Schuhʒzeug Fort während befördert. Bis jetzt sind zehn Feldspitäler errichtet und mit ausreichendem Sanitaätspersonale versehen worden. Alle Chefs der Spitäler haben Befehl erhalten, bis zum 1. Januar auf ihrem ö inzufir dropel sind viele Ballen Charpie Posten sich einzufinden. Nach Alerxandropel sind en Charz. abgeschickt worden, die zum Theile unter der Aufsicht der Gro Ffürstin Michael bereitet wurden. Die Post und Telegraphenbeamten sind in kompleter Anzahl. ins Hauptquartier akgeschigtt worden, wo bereit der Felddienst organisirt ist. Bei der, laulg ichen Armes werden befonders zahlreiche Abtheilungen von irregulärer ,. 564. stellt. Es ist hier bekannt, daß die Pforte vier kurdische. Kavallerie⸗ Regimenter ausrfstet. Diesen wird man 1200 Kosaken von Ten Ufern des Kaspischen Meeres entgegenstellen. Diese . sind vollständig auf die ̃ n,, ö und stehen in Nichts den tapferen und kühnen Les ach. . . . ,, des Kaukasus verhalten sich bisher ruhig, jedoch ist dieser äußerlichen Ruhe nicht zu trauen. Es ist hier wohl bekannt, daß eine starke Agitation unter den Stämmen des n. kaukasus von Fremden betrieben wird. Indessen ind alle w. regeln ergriffen worden, um den islamitischen Emissärgn, unter den Tschetschenzen, Abschasen, Tscherkessen und den anderen Bergstũm men das Handwerk zu legen. Die Regigrung ist sehr wachsam und es würde gar keiner außerordentlichen Maßregeln, wie etwa ,. hängung des Belagerungszustandes, bedürfen, um die volle Ruhe im Lande aufrecht zu erhalten. . Amerika. New⸗Hork, 8. Januar. (W. T. B.) Der Präfident Grant hat bei einer Unterredung mit dem . respondenten der Associated Press- erklärt, daß er in 26 einstimmung mit dem Kabinet beschlossen habe, tin en de . beiden Gouverneure von Louisiana anzuerkennen un in keiner Weise zu interveniren, es sei denn, daß es sich darum handele, die Ruhe aufrecht zu erhalten. . Asien. Japan. YJedo, 13. November. Aus ö wird unterm 6. November gemeldet, daß wenige Tage na Ausbruch des Aufstandes in Kumamoto, Provinz Higo, au in der etwas nördlicher gelegenen Provinz Ehikuzen Un. ruhen entstanden waren. Dort versuchte ein Haufe Samurai, der von der Stadt Akidzuki aus nach Kokura marschirt war, in letzterer Stadt die Kaserne zu überfallen, wurde . es scheint, ohne Blutvergießen zersprengt. Ein kom⸗ izirte lott gelangte im äußersten Westen der plizirteres Komplott gelangte ) f japanischen Hauptinsel, in der. Provinz Choshiu, zur Ausführung. Der in Yamaguchi residirende Kenrei 6. fekt) war unter einem Vorwande nach Sagi 9 lo worden, wo sich ein gewisser Nanebara Ishi shema . verdienter Offizier der Kaiserlichen Truppen, der als Stra . an den Kämpfen der Jahre 18568 und 1869 auf Seiten . Mikado thätigen Antheil genommen hatte rr 266 i⸗ en wollte. . gelang es dem Präfelten si zu retten, die Aufrüͤhrer besetzten indessen das Amtsgebäude in Hagi, nahmen

Tataren verschiedener Gouvernements sprechen dem Kaiser ihren Dank fuͤr den ihnen gewährten religiösen und politi⸗

Nachrichten bestätigt. „den Kai serlichen Truppen gefangen genommen worden, nachdem diese die Aufrührer in mehreren siegreichen Gefechten geschlagen haben.

Mayebara Jshi selbst ist von den Kai⸗

Sowohl in Higo als in Chikuzen und Choshiu ist die

Ruhe vollständig wieder hergestellt. Der Aufstand der Sa rurai soll für alle drei Provinzen gemeinschaftlich geplant und auf einen bestimmten Tag verabredet gewesen sein.

Die in japanischen und fremden Zeitungen enthaltenen

Nachrichten über die Verbreitung der Unruhen auch in an deren Provinzen erscheinen als völlig aus der Luft gegriffen. Inshesondere entbehrt die mehrfach ausgesprochene Befürchtung einer Betheiligung des Satzuma⸗Klans an der revolutionären Be⸗ wegung jeder Beg ündung. Die des noch jetzt mehr oder weniger in sich abgeschlossenen und be⸗ sonders privilegirten Klans ist eine durchaus loyale. Unzwei⸗ Kosten der baltischen Brüderschaft Der Bau einiger dieser felhaft wird es im Distrikt von Kagoshima, wie in den Nach⸗

Die Haltung des mächtigsten,

barprovinzen an Unzufriedenen nicht fehlen, und das neue Gesetz über die Aufhebung der Adelspensionen hat auch dort gewiß eine große Anzahl von Leuten hart betroffen, es ist in⸗ dessen in Satzuma das alte lehnsherrliche Verhältniß der Sa— murai zu dem ehemaligen Fürsten mehr als anderswo be— stehen geblieben und die Regierungstreue des letzteren, sowie seine Bemühungen und Fürsorge für seine früheren Unter— thanen haben diese von feindlichen Kundgebungen zurückge— halten.

Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau. New-York, Dienstag, 9. Januar. Gestern haben in Richmond, in Washington und in einigen anderen Städten der nördlichen Staaten größere demokratische Meetings stattgefunden. Es wurden mehrere Re— solutionen angenommen, in denen ausgesprochen wird, daß die Vexifikation der Präsidentenwahl den beiden Kam⸗ mern des Kongresses zustehe und daß der Präsident des Senats ohne alle Befugniß sei, in dieser Frage eine Entschei⸗ dung abzugeben. Die Redner sprachen sich, wenn auch mit Entschiedenheit, doch im Ganzen mit Mäßigung über die Sach— lage aus. . ö 11 Charleston, Montag, 8. Januar. Heute ist ein russi⸗ sches Kriegsschiff hier eingetroffen, drei andere, auf deren einem sich auch der Großfürst Alexis befindet, sollen ihm fol⸗ gen. Zur Begrüßung des letzteren ist der russische Gesandte aus Washington hier angekommen.

Nr. 1 des Amtsblatts der Deutschen Reichs-Past⸗ und Telegraphenverwaltung hat folgenden Inhalt: Ver⸗ fügungen: Vom 2. Januar 1877. Telegraphen⸗Uebereinkommen mit Schweden. Vom 3. Januar 1877. Wiederherstellung der See⸗ postverbindung mit Dänemark. Vom 2. Jantar 1377. Beför⸗ derung der kelegraphischen Meldungen über die Ergebnisse der am 10. Januar stattfindenden Wahlen zum Deutschen Reichstage.

Landtags⸗ Angelegenheiten.

Der Graf August Leopold r. Logau⸗Alten do rff. Mit- glied des Herrenhaufes. Major a. D., Ehren⸗-Landesältester, Rechtsritter des Johanniter⸗Ordens, ist am 7. Januar auf Reuthau im Kreise Sprottau gestorben. Der Derstorhene wurde in Felge der Präsentation des alten und des befestigten Grundhgitzes im Land- schaftsbezirke Fürstenthum Glogau und Herzogthum Sagan 1854 in das Herrenhaus berufen.

Statistische Nachrichten. (Stat. Korr) Zur Statistik der Bewegung der 8 pölkerung im preußischen Staate. Noch, im Jahre 187 hat das Königliche statistische Bureau zu Berlin wei neue Hefte feines amtlichen Quellenwerks für preußische Statistik erscheinen lassen: Heft 33: .Die gewaltsamen Todesfalle und. Verletznn zen 68er unglückungen und Selbstmorde) in den Jahren 183, 1374 und 85. und Heft 43: „Die Bewegung der Beyblkerung (Erwerb und Verlust der Reichs- und Staatsangehöͤrigkeit, Geburten, Eheschließungen und Sterbefälle) im preußischen Staate während des Ihres 1875.“ Beide Publikationen, zusammen 13 Bogen sind auf dem Wege des centralisirten Depouillements der individuellen Ur⸗ materialien auf Zählkarten im niglichen statistischen Bureau. zu Stande gekommen. Dasselbe hat in der Bearbeitung von Zähllarten aller Art eine so große Fertigkeit erlangt, daß S mit verhältnin. mäßig wenig Kräften 1876 zum ersten Male kin ren, me,, mm, halb des nämlichen Jahres, in welchem. ihm die Materialien ö abgelaufenen Jahres zugingen letztere nicht nur in größter Ausdeh⸗ nung zu bearbeiten, sondern die Ergebnisse auch noch in umfassendster Weise zu publiziren.

Es verunglückten

4526, 187 lh. IS 5 73 ; 1 unglückungen im B das bahnwesen (1383) Von den unglückten . gel. ,. . tößere Zahl Verunglückter auf als . 3 Vie. , ist aber nicht sowohl einer. Zunahꝛne der Un⸗ fälle als vielmehr einer größeren Vollständigkeit der Erhebung, na. mentlich derjenigen Verunglücckungen zuzuscreiben, , , , oder zeitweilige Arbeitsunfähigkeit einer Person zur Folde R en. ; Paris, 7. Januar. Das Petit Durnal st in der age, das Gesammtergebniß der eben erst zu Stands Rbrachten 1 Volkszählung sammt den auf, jedes der 20 Arrondissements 21 fallenden Ziffern mitzutheilen. Die Berdlterung von aris 16 18 dieser Zählung zwischen den Jahren 1872 und 1876. um 34,956, nämlich von 1,851,752 auf 1B 536, 48 Einwohner gestiegen.

Knnst, Wissenschaft und Literatur.

Der, wie bereits gemeldet, am 5. Januar in Leip gig ver. storbene Geheime Hofrath. Dr. Germann Brockhaus, Pro fig des Sanskrit an der dortigen Universität, war am 28. Januar 13 zu Amsterdam geboren. Mit ihm starb der letzte der. Sohne 2 Friedrich Arnold Brockhaus, nachdem der alteste, Friedrich schon 1865, der zweite, Heinrich, 1874 ihm im Tode 3 6 mann B. studirte in Leipzig, Göttingen und Bonn grien w iche. namentlich indische Literatur, und lebte Dann langere . 13 gleichen Zwecke in Kopenhagen, Paris, London und Qrfor ö * 1839 als außerordentlicher Professor an der Unixersität 86 her. 25 folgte er 1841 einem Rufe an die Unixersitãt deipʒig. wo er 12 VD. ordentliche Professur der altindischen Sprache und Literatur bekleidete.

die ziemlich bedeutenden dort angehäuften Steuerbestände in

Von seinen Schriften sind zu erwähnen: die fünf ersten Bücher