1877 / 24 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 29 Jan 1877 18:00:01 GMT) scan diff

gesehen von weniger erheblichen Modifikationen ist das früher vor⸗ geschlagene Tentamen gänzlich beseitigt, die Bestimmungen des §. 9 sind auf die Stellen der Abtheilungsdirigenten ausgedehnt, und das Regulativ über die Prüfung der Landrathsamts⸗-Kandidaten vom 13. Mai 1835 ist gänzlich in Wegfall gebracht worden. Demgemäß lauten die Ss. I bis 8, 5. 9 Nr. 1 und 2 und S5. 11 bis I8 des Entwurfs wörtlich so, wie diejenigen Bestimmungen, über welche zwischen den beiden Häusern des Landtags in der vorigen Session ein Einverständniß erzielt, und gegen welche ein weiterer Ginspruch Seitens der Staatsregierung nich erhoben worden war. In dem §. 10 des Entwurfs sind die Vorschriften über den Befähigungs⸗ nachweis bei der Berufung zu den Stellen eines Landraths, Kreis⸗ und Amtshauptmanns und Ober-Amtmanns in den hohenzollernschen Landen zusammengestellt worden. Es sind hierbei im Wesentlichen die Bestimmungen

einem Kreistage präsentirten bezw. vorgeschlagenen Landraths⸗ amts⸗Kandidaten, soweit über dieselben ein Einverständniß erzielt worden war, festgehalten worden, jedoch unter Ausdehnung auf die auch obne Mitwirkung der Kreistage ernannten Landräthe, Kreis und Amts hauptmänner und Ober⸗Amtmänner in den hohenzollernschen Landen, und unter Beifügung eines Zusatzes, nach welchem diejenigen Kandidaten, welche die Befähigung zum höheren Verwaltungs oder Justizdienste nicht erlangt haben, seit mindestens einem Jahre dem Kreise durch Grundbesitz oder Wohnsitz angehören müssen. Dagegen werden im Abs. 3 alle anderweitigen Beschränkungen in Bezug auf den Kreis der zu präsentirenden Personen aufgehoben.

Im Abgeordnetenhause ist die neue Fraktiensliste erschienen. Nach derselben zählt die national⸗liberale Fraktion 174 Mitglieder, das Centrum 84 nebst 4 Hospitanten, die Fortschritts- partei 66, die Freikonservativen 34, die Neukonservativen 24 nebst 2 Sospitanten, die Polen 14 und die Altkonservativen 9 Mitglieder. Zu keiner Fraktion gehören 19 Abgeordnete.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

London, 27. Januar. (K. Ztg.) Vom Kardinal Manning wird eine Abhandlung nach Originalquellen über die wahre Ge⸗ schichte des vatikanischen Konzils angekündigt.

Mr. C. T. Newton, vom Britischen Museum, begleitet von Mr. Percy Gardner, dem Kustos des Münzen⸗Departements, wird Anfangs nächsten Monats nach Athen reisen. Wie die Academy“ erfährt, sollen heide die jüngst von Br. Schliemann in Mykenge ausgegrabenen Gegenstände einer Prüfung unterziehen, um darüber der englischen Regierung einen Bericht n

„Die Differential-Tarife der Eisenbahnen, ihre Entwicklung, Bedeutung und Berechtigung, nach amtlichen Quellen dargestellt von Fritz Krönig, Regierungs⸗Assessor und Mitglied der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion der Hannoverschen Staatsbahn. (Verlag von Franz Vahlen, Berlin 1877.) Der Verfasser dieser im Auftrage des Handels⸗Ministers verfaßten Arbeit grenzt zunächst den. Begriff „Differential-Tarif“ möglichst fest ab. Er weist nach, wie schon in der Vieldeutig⸗ keit des Wortes der Keim für manche gegen die Differential⸗Tarife liegt, und wie sich dieser Begriff historisch entwickelt und verengt hat, zugleich mit dem Kampfe gegen Differential-Tarife. Bei der weiteren Darstellung der Agitation von Privaten und gewerblichen Korporationen gegen Differential⸗Tarife, findet auch die Stellung der preußischen Regierung zu dieser hechwichtigen Frage eingehende Blachtung. Es ent⸗ spri bt dem Gange der Untersuchung, daß auch die wichtigen Er⸗ scheinungen in der Literatur einer Besprechung unterzogen werden; hierhin gehören die 1861 erschienenen Broschüre Der Kampf gegen die Eisenbahnen mit besonderer Rücksicht auf die Differential⸗ Tarife von Dr. jar. D. Otto Michaelis „Das Monopol der Eisenbahnenꝰ und „Die Diffe⸗

Agitationen

rential⸗Tarife der Eisenbahnen“, von denen namentlich die letztere die

weitere Entwickelung der Tariffrage beeinflußte. Die im zweiten

Theil des Werkes im Resums gezogenen Schlußfolgerungen des Ver⸗

fassers suchen über alle Erscheinungen, die von Gegnern und Freun— den der Differential-Tarife als segensreiche oder verderbliche Wir⸗ kungen der letzteren hingestellt werden, an der Hand von thatsäch—⸗ lichem Material Klarheit zu verbreiten.

Gewerbe und Handel.

In der General-Versammlung der Weißbier-Aktien⸗ Brauerei, vormals H. A. Bolle, wurde einstimmig Decharge ertheilt. Aus dem Bericht ist zu entnehmen, daß 23,5024 Tonnen Bier gebraut wurden; der Gesammtumsatz betrug 344,626 M6, die Unkosten beliefen sich auf 269,560 AM, sodaß sich ein Bruttogewinn von 75,065 ½ ergiebt. An. Abschreibungen sind 10,964 M in Rech⸗ nung gestellt. Nach der Bilanz hat sich die beim Schluß des vor⸗

über die Qualifikationsbedingungen für die von

Honigmann“ und die beiden Schriften von Montowo der Marienburg Mlawkaer Eisenbahn (Privatbahn),

letzten Geschäfs jahres noch vorhandene Unterbilanz um 18,185 4 vermindert 1

Die Aktionäre der Bunzlauer Geschier-, Oefen⸗ Thonröhren-Fabriken vormals Lepper und Küttner, haben die Liquidation beschlossen. Die Immobilien der Gesellschaft sollen meistbietend durch die Liquidatoren unter Zustimmung des Aufsichts-⸗

rathes verkauft werden. Hamburg, 2. Januar. (W. T. B.) Die Dividende der

Hamburger Vereinsbank für das Jahr 1876 ist auf 10 fest⸗

gesetzt worden.

Die Jahresbilanz der Vereinsbank in Hamburg per ult. Dezember 1876 weist einen Bruttogewinn von 1319, 716 4 auf; und zwar auf auswärtige Valuten, Altonaer Filiale, Aufbewahrung von Wertbpapieren, Hamburg⸗Berliner Bankaktien und Konsortial⸗ Betheiligungen, nach Abzug von Verlusten und diversen Abschrei⸗ bungen pr. Saldo 190,682 ; an Zinsen nach Abzug vorgetragener 110039 , 988.960 S; an Provision 140.073. Davon gehen ab an Unkosten, als Salaire, Courtagen ꝛc. 162, 0338 M; an vorgetragenen ünkosten i 005 . Ulkschreibung auf Tas Bankgebaube 65h. ; Abschreibung auf Moniliar 2000 S; Abschreibung auf das Bank⸗ gebäude in Altona 3833 6; Abschreibung auf Mobilar in Altona SII M Der restirende Netto⸗Gewinn im Belaufe von 1,132,033 4A findet folgende Verwendung: auf Dividendenscheine 100000 Stück à 9 M 900,000 16 Dem Reserve⸗Konto werden überwiesen 77, 143 nä; Tantiemen 154,286 M und dem Gewinn⸗ und Verlust⸗Konto von 1877 werden 605 M als nicht vertheilbarer Gewinn überwiesen.

Wien, 27. Januar. (W. T. B.) Wie die „Presse“ er⸗ fährt, haben 140 Besitzer von Prioritäten der Dur⸗Bodenbacher Eisenbahn, zum größten Theil aus Sachsen, eine Petition an den Reichsrath gerichtet, in welcher darum gebeten wird, daß dieser die Fufion mit der Außig-Teplitzer Eisenbahn nicht genehmigen möge. In Finanzkreisen verlautet, daß die Subskription auf die neue Emission der Goldrente nur in Paris, Brüssel und Amsterdam stattfinden wird. *

Eine mit dem 29. d. M. in Kraft tretende britische Ver⸗ ordnung bestimmt Folgendes: Rindvieh, welches aus irgend einem Hafen oder sonstigen Orte Belgiens oder Deutschlands kommt, darf in Großbritannien nicht gelandet werden. Das Gleiche gilt ven Rindvieh, Schafen und Ziegen, welche mit Rindvieh des gedachten Ursprungs zu gleicher Zeit sich an Bord desselben Schiffes befinden oder befunden haben. Ebenso ist für folgende Artikel, wenn sie aus Belgien oder Deutschland kommen, die Ci sih⸗ in Großbritannien verboten: Fett, Heu, sofern es nicht zur Verpackung von Waaren dient, frische Faule Klauen, Hörner, Dunger, sofern es nicht künst licher Dünger ist, und frisches Fleisch.

London, 28. Januar. (W. T. B.) In Folge der weiteren Ausdehnung der Rinderpest in Deutschland ist durch Vererdnung des Ministerraths nunmehr auch die Einfuhr von Schmal;, Heu, . Hörnern, Hufen, Dünger und frischem Fleische aus Deutsch—⸗ and und Belgien verboten worden.

Das britische Handel samt hat vom Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten die durch den britischen Konsul in Smyrna übermittelte Uebersetzung eines Rundschreibens des General⸗Gouperneurs dieser Provinz erhalten, demzufolge die Aus⸗ fuhr von Vieh und Getreide provisorisch verboten ist.

Die Londoner Bankfirmen Baring C Co., J. A. Schröder K Co. und Stern Brothers haben, wie die B. Börs.⸗Z.“ meldet, ein RMciges portugiesisches Staatsanlehen im Betrage von 4 Millionen Pfund Sterling übernommen.

BVerkehrs⸗Anstalten.

In einem Artikel „Die neuen Eisenbahnen Deutsch⸗ lands im Jahre 1876“ giebt die ‚„Leipz. 3. folgende Uebersicht über neu eröffnete Eisenbahnstrecken: i) Am 1. August Marien⸗ burg⸗Deutsch⸗Eylau, 68,s Kil., am J. Oktober Beutsch⸗Eylau⸗

25 Kil. 2) Die Berlin⸗Stettiner Gesellschaft eröffnete am 15. Mai die Zweiglinie Ducherow⸗Swinemünde, 37,8 Kil.; am 1. Juli die Theilstrecke Wrietzen⸗Letschin, 17,6 Kil., der Wrietzen⸗-Frankfurter Zweigbahn; nach ihrer Vollendung (Letschin⸗Seelow, 11,s Kil., am J. Januar 1877) dem Betriebe übergeben. 3) Die Breslau⸗ k esellschaft hat von der projektirten Linie Breslau Stettin am 15. November die Theilstrecke Küstrin⸗Königsberg in der Neumark, 45 Kil., dem Verkehre übergeben. Noch bleibt übrig die Schlußstrecke bis Stettin, 544 Kil., die im Mai oder Juni 1877 vollendet werden wird. ) Die Oberschlesische Bahn vollendete ihre 122, Kil. lange Linie Frankenstein⸗Cosel durch die Theilstrecken Gies mannsdorf⸗Neisse, 8Kil., eröff net am 12. Juni, von Deutsch⸗Wette nach Leobschütz, 448 Kil. eröffnetam 1. Oktober, und von Rasselwi tz nach Cosel (Candrzimn), 33,5 Kil 5) Die Cottbus-Großenhainer Bahn eröffnete am 31. Dezem⸗ ber ihre Fortsetzungslinie von Cottbus nach Frankfurt a. D., 72,

Kil. 6) Am J. Juli ging die Linie Halle⸗Cassel nebst Zweigbahn Nordhausen⸗Nixei Jan der hannoverschen Grenze in der Richtung auf Herzberg · Northeim, 247 Kil, aus dem Besitz der Magdeburg⸗Leip⸗ ziger Bahn in den des preußischen Staats über. Die Linie Göt⸗ tingen Bebra, 32 Kil., ist seit 15. Mai eröffnet ) Die Ber⸗ 6 -Märkische Bahn vervollständigte ihr Netz durch die Linien ettwig⸗Mühlheim an der Ruhr, 142 Kil., eröffnet am 15. März, Lennep Hückeswagen (auf Wipperfürth), 117 Kil., und Born ⸗Wermels kirchen, 4 Kil, beide eröffnet am 15. Mai; endlich Schersede⸗ Holzminden, 49, Kil., eröffnet am 21. Oktober. s) Die Oldenburgische Staatsbahn übernahm am 1. Se tember den Betrieb auf der, 7 Kil. langen, Zweigstrecke Ochelt⸗ Westerstede und eröffnete am 15. November die Strecke Quakenbrück⸗ Osnabrück, 49, Kil., ferner am 26. November die zwischen Leer und Papenburg abzweigende Linie Ihrhove⸗Nieuwe⸗Schans, 18,6 Kil. 97) Die Hessische Ludwigsbahn vollendete von ihrer Linie Frankfurt⸗LZemburg a. d. Lahn die Strecke Niederselters⸗Camberg, 47 Kil, am 15. Mai eröffnet. Mehr den Zwecken des Lokalverkehrs dient die am 18. September eröffnete, 37 Kil. lange, Strecke von Niederrad nach Sachsenhausen, zwei Ottschaften in unmittelbarer Nähe Frankfurts. 19 Die Linien der Oberhessischen Privat⸗ bahn Fulda⸗Gießen, 106 Kil., und . ießen, 69, Kil.,

gingen durch Kauf in Staatsbesitz über und führen seit dem 4. August

n). mn. m⸗Aalen

Ferner wurde eröffnet am 26. Oktober die Zweigbahn Waiblingen⸗-Bonknang, 185 Kil. 15) Die bayerischen Staatz⸗ bahnen erhielten folgenden Zuwachs an neuen Linien: am 15. April Dombühl⸗Feuchtwangen, 11, Kil, Zweigbahn der Linie Ansbach⸗ Crailsheim; am 1. Mai Rosenheim-Mühldorf, 61,6 Kil., Fortsetzung der 1875 eröffneten Linie Plattling⸗Mühldorf, welche der böh⸗ mischen Linie Pilsen⸗-Eisenstein entgegenkommt; am 1. Juni Biesenhofen-Oberdorf, 63 Kil.,, Zweigbahn zu Buchloe⸗ Kempten; am. 2. Juli Nördlingen-Dinkelsbühl, 303 Kill; am 6. August Neustadt am Aisch⸗Windsheim, 1533 Kil., Zweigbahn der Linie Würzburg⸗Nürnberg; am 15. August Neu⸗Offingen⸗Höch⸗ städt, 24,s Kil.; endlich am 12. November Aschaffenburg⸗Miltenberg, 36, Kil. Ferner wurde am 1. August die neu verlegte Strecke Fürth Vach⸗Eltersdorf, 8, Kil, der Linie Bamberg-Nürnberg in Betrieb genommen. Dies ergiebt für die bayerischen Staatsbahnen eine Zu⸗ nahme von 195 Kil. 16) In Thüringen gelangten zur Vollen⸗ dung drei selbständige Privatbahnen: am 29. Juni Weimar⸗-Gera, 68/1 Kil.; am 29. August Werdau⸗Weida (sächsisch⸗thüringische Ost⸗West⸗ bahn, 34 Kil); endlich die 9 Kil. lange Friedrichrodger Privathahn, welche bei Fröttstedt vor der Thüringer Stammbahn abzweigt. . 17) Im Königreich Sachsen wurden eröffnet: am 19. Mai die Theilstrecke Pen ig · Bunzenau⸗Rochlitz, 19 Kil,, wodurch die Mulden⸗ thalbahn eine durchgehende Linse von Glauchau bis Großbothen, S6, Kil., erhielt; am J5. August Mulda⸗Bienenmühle, 11,8 Kil.; am 15. September SeifhennersdorfWarnsdorf, 5. Kil, Außerdem gingen durch Ankauf in Staatsbesitz über, am 1. Juli sämmt⸗ liche Linien der Leipzig⸗Dresdner Eisenhahn⸗ Compagnie, 287, Kil,, und die sächsisch⸗thüringische Bahn (Wolssgefährt-Weischlitz, 5785 Kil); am 15. Juli die Chemnitz? Aue⸗Adorfer Bahn, 123, Kil, und die Zwickau⸗Falkensteiner Bahn, 34,5 Kil; am 10. August Hainichen⸗Roßwein, 2 Kil, und endlich am 16. Dezember die Chem⸗ nitz'Kommotauer Bahn (Flöha-Reitzenhain mit Pockau⸗Olbernhau, FHM Kil), zusammen 587,“ Kil. Es erhielt also das deutsche Eisenbahn⸗Amt. durch neueröffnete Strecken 1876 einen Zuwachs von 10220 Kil., wovon 410, Kil. auf Staats⸗ bahnen, 1993 auf Privatbahnen in Staatsverwaltung und 411,5 Kil, auf Privatbahnen mit eignem Betrieb kommen. Außerdem gingen aber 1610 Kil. Privatbahnen in Staatsbesitz über.

Liverpool, 27. Januar. (W. T. B.) Der Dampfer Van Dyk“ ist aus Rio de Janeiro hier eingetroffen. New⸗York, 21. Januar. (W. T. B.) ̃ Postdampfer Wieland“ und der Dampfer , olland“ von der National⸗Dampfschiffs⸗Compaanie (C. Messingsche . hier eingetroffen, ersterer gestern Abend 11 Uhr. . Melbourne, 256. Januar. (W. T. B.) Der Dampfer „Bangalore“ ist mit einer Baarfracht von 442,000 Pfd. Sterl. nach Europa abgegangen.

Der Hamburger

Berlin, 29. Januar 1877.

Im Wissenschaftlichen Verein hielt am Sonnabend Abend

Hr. Dr. G. Nachtigal einen Vortrag über die Schwierig⸗ keiten und Hindernisse der Afrikaerforschung. Es fei wunderbar, sagte Redner, daß Afrika sich so lange unserer Kenntniß entzogen habe, während der Forschertrieb der verschiedenen Kultur- völker zahlreiche Expeditionen nach dem Nordpol entsandt habe. Das Wenige, was wir von den Römern und Karthagern über Afrika wissen, könne ruhig bei Seite gelassen werden; auch die Araber hätten, trotzdem sie noch südlich der großen Wüste Fuß gefaßt und ihr ganzes Naturell sie zum Wohnen in jenen Gegenden befähige, nicht viel zur Kenntniß des Kontinents beigetragen; der innerste Kern Afrikas blieb auch ihnen verschlossen. Noch weniger förderten die Portugiesen die Erforschung des Erdtheils, hatten sie doch weder die Sorg⸗ losigkeit, noch die Expansionskraft der Araber. Beide Völker wurden sich dieser Kulturaufgabe nicht bewußt, und erst in unserem Jahrhundert trieb religiöses Mitgefühl oder reger Wissensdurst jahl⸗ reiche Forscher nach Afrika. Wenn die Forschungsreisenden trotzdem noch meist auf den Pfaden der Araber wandeln, so sei zu bedenken, daß noch 70,000 deutsche Quadratmeilen verschlossen vor uns liegen; ein Beweis, wie ernst und groß die Schwierigkeiten sind, die sich dort dem Forscher entgegenstellen. Der afrikanische Kontinent ist wenig gegliedert und massenhaft; schon in seiner äußeren Erschei⸗ nung deutet er auf die Schwierigkeiten, die er den Reisenden ent— gegenstellt. Dem von Norden Eindringenden ist es vor Allem die Wüste Sahara mit ihren Gefahren und Schrecknissen, die Redner aus eigner Erfahrung in lebendiger und anziehender Weise schilderte. Wenn in anderen Erdtheilen die Flüsse ein Eindringen in das Land gestatten und ihre Ufer somit zu den ersten Punkten europäischer Eivi⸗ lisation heranwachsen, so trifft dies, mit alleiniger Ausnahme des Nil, in Afrika nicht zu. Die Ausgänge der großen Ströme sind durch undurchdringliche Sümpfe, durch Sandbänke versteckt und durch Deltas zerrissen; zahlreiche und mächtige Katarakte erschweren als⸗ dann das Vordringen und hindern die Entwicklung der Dampffluß⸗ schiffahrt. Verhängnißvoll für den Reisenden ist ferner das Klima. Wenn man auch annehmen darf, daß es im Innern des Kontinentes gesunder ist, so macht es doch die Küstenstriche zu Brutstätten der schlimmsten und gefährlichsten Krankheiten. Die schlimmste Zeit für den SGuropäer und Araber ist die Zeit des Regens und der Fieber; der eingeborene Neger sst gegen dieselbe we⸗ niger empfindlich. Selbst ohne Krankhest ist das Rei⸗ jen in diesen Monaten entsetzlich, theils wegen der furchtbaren Gewitter, als auch besonders wegen der unaufhörlichen Belästigungen durch Termiten, Skorpione, Mücken und bösartige Flie—⸗ en. Ihnen gegenüber kommen selbst die großen Raubthiere, wie öwe, Leopard. Hyäne, Nashorn, Nilpferd und Alligator, weniger in Betracht. Nähert man sich dem Innern des Kontinents, fo bietet die Frage der Transportmittel immer größere Schwierigkeiten. Ist in der Sahara das Kameel das Schiff der Wiste', werden in den

Sudanländern Pferde, Esel und Ochsen noch gebraucht, so kommt der

Reisende doch bald in die Länder 100 nördlich und südlich vom Aequator, wo nur der Kopf des Negers als Trangportmittel dient, wo der Mensch zum Lastthiere herabsinkt. Es bedarf keiner Begründung, wie schwie⸗ rig es ist, hunderte von schwarzen Lastträgern in jenen unwirthlichen Gegenden mit Nahrung zu versorgen, eine beherrschende Gewalt über sie zu behaupten und sie durch mißtrauische und aufrührerische Neger⸗ stämme hindurchzuführen. Die Flußübergänge spielen ferner eine roße Rolle für den Reisenden. Kann man den Fluß durchwaten, . ist der Uebergang leicht; überaus schwierig ist er aber. wenn das Wasser eine größere Tiefe besitzt. Kameel n das feuchte Element, und nur das Rind schwimmt, wenn der Strom nicht zu stark ist. Bei großen Flüssen bedient man sich der Boote, während die kleineren nur auf einer Art von Fähren überschritten werden können. Ueberaus große Schwierigkeiten stellt ferner der innerafrikanische M ensch selbst dem Reisenden entgegen. Der Neger ist außerordentlich eifersüchtig auf den Europäer, besonders wenn der religlöse Fanatismus ins Spiel kommt; der Reisende ist in dieser Beziehung stets vom Tode bedroht. Die Zersplitterung der Negerstämme, die Abwesenheit größerer poli⸗ tischer Gemeinwesen, die unüberwindliche Furcht der Schwarzen vor den Kannibalen, endlich die Sklaverei und die grauenvollen Sklaven⸗

jagden bereiten der Erforschung Innerafrikas die neren

Hindernisse.

Man schreibt aus München, 25. Januar:; Dankedem Ent— gegenkommen der Königlich bayerischen Verkehranstalten wird der wegen Vornghme von Bauten im hiesigen Centralbahnhof unter⸗ brechene Versuch, Kloakeninhalt mittelst Eifenbahn auf weitere Entfernungen zu verfrachten, demnächst von zwei an der München⸗-Landäberg und an der München⸗-Holzkirchener Eisenbahn begüterten Großgrundbesitzern wieder aufgenommen werden, welche ihr Wirthschaftssystem auf städtische Abfallstoffe bafiren wollen. An den Verladeplätzen werden Einrichtungen getroffen, welche das Umfüllen der Wägen mit dem geringsten Zeit- und Arbeitsaufwand ermöglichen. Dem Unternehmen kommt der Umstand zu statten, daß die Auz—⸗ schüttung von Kloakeninhalt in nächster Nähe der Städte in fanitäͤ— rem Interesse immer mehr erschwert wird.

und Esel hassen

Theater.

Das neue Charakterbild Haus Quilitz“ füllte am gestri⸗ en Sonntage das Krollsche Theater bis auf den letzten kr. lm nun dem größeren Theil des Pablikums auch Gelegenheit zu bieten die Weihnachtsausstellung, welche noch bis zum Be— ginn der italienischen Opernsaison bestehen bleibt, zu besuchen, werden vom nächsten Mittwoch ab, die Mittwoch- und Sonnabend⸗ Vorstellungen zu halben Kassenpreisen stattfinden. ; Im ,, ,, begann am Donnerstag voriger Woche der Königliche Hofschauspieler Hr. Carl Sonntag aus Han⸗ nover ein längeres Gastspiel. . Sonntag hat bisher zwei Rollen gespielt, den ‚Farbenreiber Girolamo in: ‚Des Malers Meister⸗

stück und den Doktor Wespe in dem bekannten gleichnamigen Lustspiele von Roderich Benedix. Das erstere Stück, ein älteres Lust⸗ spiel von Johanna von Weißenthurn, zeigt keine besonders interessanten Züge; es erscheint etwas altväterisch und vergilbt, und ist von dem Gast wohl nur gewählt worden, um seine virtuose Zeichnung auch derartiger Kabinetsftücke vorzuführen. Der „Doctor Wespe“ des rn. Sonntag ist eine bedeutende Leistung; seine Auffassung der dolle ist eine originelle, die sorgfältige Ausführung des Bildes mit seinen bis ins kleinste Detail sehr wirksam angelegten charakteri⸗ schen Nuancen, bekundet überall, den hervorragenden Künstler, der seine Aufgabe mit meisterhafler Sicherheit beherrscht. Bestens unterstützt wurde. der Gast von den tüchtigen heimischen Kräften des Residenztheaters. Frl. Ramm spielte die emanzipationssüchtige Elisabeth von Zündorf. Daß ihr der zweite Theil der Rolle, in welcher die Liebe sie von der Emanzipations— Marotte heilt und zur naturgemäßen Weiblichkeit zurückführt, besser gelang, als der erste, ist kein Vorwurf und in ihrer Individualität begründet. Die verschrobene. Tragödienpoetin Theudelinde von Zündorf! wurde von Fr. Ernst mit erfolgreichem Humor ausgesta lte. Frl. Plath als „Thekla von Zündorf“ wußte sich mit ihrer an sich unbedeutenden Parthie mit Geschick abzufinden. Die größeren männlichen Rollen neben der Titelrolle wurden von den Hrn. Prosky (Bankier von Zündorf), Haack (Maler . Wallner Wellstein) und Schramm (Aufwärter Adam) lobenswerth durchge⸗ führt. so daß das Ensemble den günstigsten Eindruck machte, Das Benedixsche Lustspiel zählt nun schon so manches Jahr und ist auch in Berlin oft aufgeführt worden; es war also nicht der Reiz der Neuheit, was ihm wieder eine beifällige Aufnahme bereitete, sondern seine eigenen Vorzüge und die vortreffliche Darstellung, welcher im Allgemeinen und besonders Hrn. Sonntag das Publikum wiederholt lebhaste Anerkennung zollte. .

Fr. Direktor Em ma Thomas hat auf längere Zeit das Thalia⸗Theater am Stadtpark gepachtet und werden die Vor⸗ stellungen in demselben am Sonnabend, den 3. Februar ihren An⸗ fang nehmen. Hr. Direktor Emil Thomas wird als Gast an genannter Bühne auftreten.

Im Saale der Sing⸗Akademie veranstaltet morgen Abend 8 Uhr der Pianist Hr. Paul ven Schlözer sein zweites Kon⸗ zert, in welchem u. A. die Sonate op. 57 von Beethoven, die Polonaise in Asdur von Chopin und eine Gavotte mit Variationen von Rameau zum Vortrage kommen. Die Sängerin, Frl. Ida Kalman, wird in dem Konzert mitwirken.

Redacteur: F. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

6889

zum Deutschen Reichs⸗ Anz

M 24.

Erste Beilage

Berlin, Montag, den 29. Januar

eiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

1227

* , für den Deutschen Reichs n. Kgl. Preuß. Staats Anzeiger, das Central Handels reglster und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Aentschen Reichs- Anzeigers und Königlich Nrenßischen Staats Anzeigers:

1. Steckbriefe und Untersuch

2. Subhastationen, Aufgebote, n. dergl.

3. Verkaufe, Verpachtungen, Sa bmissionen eta.

4. Verloosung, Amortizgation, Zinsrahlung u. 3. W. von össentlichen Papieren.

Sachen. orladungen

1 Berlin, 8. I. Wilhelm⸗Straße Nr. 32. 63

Deffentlicher Anzeiger.

——

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und

6. Jerschiedene Bekanntmachungen. T. Literarische Anzeigen. In der Barsen-

= 1 2 Nr. 45, die Annoncen⸗Expeditionen deg

Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

9 serate nehmen an: das Central ⸗Annoncen⸗ urean der dentschen Zeitungen zu Berlin

nvalidendank⸗, Rudolf Mosse, Haasenstein Vogler, G. LS. Daube & Co., E. Schlotte,

Annoncen⸗Bureaus. 8

—— —————— ———

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief. Gegen den unten näher bezeichn ten Keirschnergesellen Ernst Theodor Lakomsky ist die gerichtliche Haft wegen Verbrechens wider die Sittlichkeit aus 8 171 des Strafgesetzbuchs be—⸗ schlossen worden. Seine Verhaftung hat nicht aus⸗ geführt werden können, weil er in seiner bisherigen Wohnung und auch sonst hier nicht betroffen wor—⸗ den ist. Es wird ersucht, den ꝛc. Lakowsky im Be⸗ tretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern = Transports an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direk⸗ tion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 20. Januar 1877. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Deputation J. für Schwur gerichtssachen. Signalement: Der ꝛc. Lakowsky ist 39 Jahr alt, am 5. Mai 1847 in Neuteich geboren, katholischer Religion, 168 Centimeter groß, hai blonde Hagre, blaue Augen, blonde Augenbrauen, braunen Vollbart, behaartes Kinn, =, e. Nase, gewöhnlichen Mund, ovale Gesichtsbildung, blasse Gesichtsfarbe, vollständige Zähne, ist mittler Gestalt, spricht die deutsche Sprache und hat als besondere Kennzeichen auf dem Rücken der rechten

and eine bohnengroße Narbe, desgleichen über linker . Auf der Stirn links an der Augen⸗

raue eine kleine Narbe.

Steckbriefs⸗Erledigung. Der hinter den Kaufmann Friedrich Hermann Amelang wegen Betruges in den Akten A. 89 76 C. II. unter dem

9. d. Mts. erlassene Steckbrief wird bierdurch zurück⸗ enommen. Berlin, den 26. Januar 1877. König—⸗ iches Stadtgericht. , für Untersuchungẽ⸗ sachen. Kommission II. für Voruntersuchungen.

Steckbriefs Erledigung. Der hinter den w Hermann Ferdinand Fried⸗ rich Pampe wegen Dicbsta bl in den Akten E. 34 77 C. II. unter dem 4. Januar er. erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 25. Januar 1877. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommifsion J1. für Voruntersuchungen.

Steckbrief. Gegen den ehemaligen Unterofsi⸗ g des 1. Garde⸗Ulanen⸗ Regiments, Tischler

riedrich Wilhelm Wendt, am 12. September I1849 zu Pasewalk oder Uckermünde geboren, ist die gerichtliche Haft wegen Diebstahls aus S. 242 des Strafgesetzbuchs beschlossen worden. Es wird ersucht, auf den 2c. Wendt ju achten, ihn im Betretungs— falle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vor⸗ findenden Gegenständen und Geldern mittelst Trans— ports an unsere Gefängniß⸗Inspektion abzuliefern.

Potsdam, den 25. Januar 1577.

Königliches Kreisgericht. Abtheilung J.

Steckbriefs Erledigung. Der hinter den Wil—⸗ helm Gotlieb Böttcher aus Quackenburg am 10. Oktober v. J. erlassene Steckbrief ist in Höhe von 104 ½ι 98 3 erledigt. Stolp, den 10. Januar 1877. Königliches Kreisgericht. ij. Abtheilung.

Die nachstehend aufgeführten Personen haben sich der Vollstreckung der

gegen sie rechtskräftig

erkannten Strafen durch ihre Entfernung entzogen. Ihr Aufen hastsort hat nicht ermfttelt werden können,

Alle Königlichen Behörden, Polizeiverwaltungen und Beamte werden ersucht, auf diefe Personen zu achten.

sie im Betretungsfalle anzuhalten und der naͤchsten inländischen Gerichtsbehörde zuzuführen, welche ich um

Vollstreckung der Strafe und Benachrichtigung event. um Ablieferung hierher ergebenst ersuche. Limburg a. d. Lahn, den 17. Januar 1877. Der Königliche Staatsanwalt.

Akten⸗ Namen, Stand und Wohn⸗

zeichen. ort der Bestraften.

Strafbare Handlung, . wegen der : Strafe erkannt 2

Erkenntniß. Strafe.

ist.

J Lfd. Nr.

172. /67. Heck, Wilhelm, Bergmann von Birlenbach.

. Anfang, Peter Müller von

Pfaffenwiesbach.

Strack, Christian, Maurer von Wasenbach.

.

294. / 67.

683. /68. Hambach. stan

5. 999. / 68. Parks, John, Juwelier von ͤ London.

1276/68. Leiendecker, Friedrich Wilh., Barbier von Elberfeld.

Körperverletzung. Diebstahl.

Körperverletzung.

Biehl, Ludwig, Wirth von ö J s gegen die Staats⸗

Diebstahl. Schwerer Diebstahl im Rückfall.

3 Monate Rorrek⸗ tionshausstrafe. 4 Monate Korrek⸗ tions haus. 9 Monate Gefãängniß.

2 Jahre und 3 Mo⸗ nate Gefängniß.

25. 11. 1868. 2 Jahre Gefängniß 23.4. 1868. 10 Jahre Zuchthaus.

TRI. ITS. 13/8. 1867

resp. 21. 8. I867. 33.1. 1868.

1. 7. 1868.

ewalt.

Subhastatid nen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

üs! Subhastations⸗Patent.

Das dem Maurermeister Julius Petersilie zu Berlin gehörige, in Rixdorf belegene, im Grund⸗ buch, von Deutsch-Rirdorf Band IJy. BÜ. Nr. 151 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 21. Februar 1877, Vormittags 10 Uhr, an Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags den 235. Februar 1877, viachmittags 1 Uhr, ebenda verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist 8 Ar 50 Q.

groß und weder zur Grundsteuer noch zur . veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblatts, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserem Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle ö welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch . aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden auf⸗ gefordert, dieselben zur Vermeidung der Praͤklusion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 24. Dezember 1876.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

ä Snbhastations⸗Patent.

Das dem Fuhrherrn Eduard Roeper gehörige, auf der Lichtenberger Feldmark an der Berlin⸗ Frankfurter Chauffee belegene, im Grundbuch von

ichtenberß Band 12 Bl. Nr. 441 verzeichnete Grundstilck nebst Zubehör soll

den 23. 56 1877, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 24, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und e gt das Urtheil über die Ertheilung des Zu⸗

ag

den 27. Februar 1877, Mittags 12 Uhr, ebendort verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗

steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von gs Ar mit einem Reinertrag von 3, . M veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen,

andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserem Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte, der Eintragung in das Grundbuch beduͤrfende, aber nicht eingetra— gene Realrechte geltend zu machen haben, werden a ger et, dieselben zur Vermeidung der Präklu⸗ sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 25. Dezember 1876.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

in Subhastations⸗Patent.

Das dem Drechslermeister August Valentin ge⸗ hörige, in Reinickendorf belegene, im Grundbuch von Reinickendorf Band X. Blatt Nr. 330 ver— zeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 27. Februar 1877, Vormittags 109 uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 36, Zimmer 24, im Wege der nothwendigen Subha—⸗ station öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags =

den 2. März 1877, Mittags 12 Uhr, ebendort verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstůck ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt—⸗ Flächenmaß von 1053 Ar mit einem Reinertrag von Oos M veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra⸗ gene Realrechte geltend zu machen haben, werden ag en, dieselben zur Vermeidung der Präklu⸗ sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 25. Dezember 1876.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

1360] Subhastations⸗Patent.

Das dem Kaufmann Georg Wilhelm Franz Weick zu Berlin schdrige, in Reinickendorf (Amende⸗ straße 14) belegene, im Grundbuch von Reinicken⸗ dorf Band NI. Blatt Nr. 188 verzeichnete Grund⸗ stück nebst Zubehör soll

den 2. März 1877, Vormittags 119 Uhr,

S. Theater- Anzeigen. g. Familien- Nachrichten. beilage. * an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 24, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert und . das Urtheil über die Ertheilung des Zu⸗

ag

den 6. März 1877, Mittags 12 Uhr, ebendort verkündet werden. .

Das zu versteigernde Grundstück ist bei einem Gesammt⸗Flächenmaß von 1150 Ar zur Gebäude⸗ steuer mit einem jährlichen Nutzungswerth von 1362 veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachwelfungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau J. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗- oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintra— gung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein— getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer— den, aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin an— zumelden.

Berlin, den 28. Dezember 1876.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

* * a6! Subhastations⸗Patent.

GVersteigerung im Wege der nothwendigen

Subhastation.)

Das dem Landwirth Albert Gotte resp. dessen Rechtsnachfolgern gehörige, zu Gersdorf belegene, im Grundbuch sub Nr. 1 verzeichnete Grundstück soll im Weg der nothwendigen Subhastation, zum Zwecke der ,,

am 23. Februar 1877, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 14, vor . unterzeichneten Subhastations⸗Richter versteigert werden.

Das Gesammtmaß der der Grundste uer unter— liegenden Flächen ist 89 Hektar 28 Ar.

Der Reinertrag und Nutzungswerth, nach welchem das Grundstück zur Grund- und Gebäudesteuer ver— anlagt worden ist, beträgt:

Grundsteuer⸗Reinertrag 180,6 Thaler, Gebäudesteuer⸗Nutzungswerth 222 Mark.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander— weitige, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Ein— tragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, müssen dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungs⸗Termine anmelden.

Der Auszug aus der Steuerrolle und beglaubigte Abschrift des Grundbuchblattes können in unserem Bureau Nr. III. in den gewöhnlichen Dienststunden eingesehen werden.

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages wird am 24 Februar 1877, Vormittags 12 Uhr, in dem Terminszimmer Nr. 14, von dem unter⸗ zeichneten Subhastations⸗-Richter verkündet.

Bütow, den 6. Januar 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

Subhastations⸗Patent.

Nothwendiger Verkauf.

Das dem verstorbenen Gutsbesitzer August Fer—⸗ dinand Schmidt zu Buckow gehörig gewesene, jetzt dessen Erben gehörige, Band J. Blatt Nr. 4, des Grundbuchs der Rittergüter des Kreises Lübben ver— zeichnete Erb⸗ und Allodiah⸗

Rittergut Groß⸗Leine mit einem der Grundsteuer unterliegenden Flächen inhalte von 614 Hektar 41 Ar 30 Quadr. Meter, nach einem Reinertrag von 527,01 Thlr. zur Grund⸗ steuer und nach einem Nutzungswerthe von 309 M. zur Gebäudesteuer veranlagt, soll

am 30. Juni 1377, Vormittags 117 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle im Wege der nothwendigen Subhastation versteigert werden.

Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblattes, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, ingleichen besondere Kaufbedingungen können in . Bureau III. a, eingesehen werden.

lle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte, der Ein⸗ tragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene dingliche Rechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Ausschließung spätestens im Versteigerungstermine anzumelden.

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages soll

am 6. Juli d. J., Mittags 12 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle verkündet werden.

Lübben, den 20. Januar 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter. Jacobi.

os 6) Bekanntmachung.

Daß auf die von Emilie Auguste, verehel. Weh⸗ mer, geb. Landsberger, aus Göschitz wider ihren an unbekanntem Orte abwesenden Ehemann, den Schneidergesellen Heinrich Hermann Gottlieb Weh⸗ mer, e. hier eingereichte Desertionsklage von un

Sonnabend, der 2. Juni 1877,

7861

Vormittags 11 Uhr,

als Güte⸗ und Rechtstermin, dann bel bes Sener, ten Ausbleiben ;

Sonnabend, der 9. Juni 1877,

s e n. 11 Uhr, Als anderweiter Termin zur Beibringung seiner Ehehaften und Einreden, endlich 66

Sonnabend, der 16. Juni 1877,

zur Ertheilung eines Definitiv-Erkenntnisses anbe—

raumt und der Beklagte unter den gesetzlichen Ver⸗

warnungen dazu öffentlich vorgeladen worden ist,

solches wird unter Hinweis auf die desfallsige, au

hiesiger Kreisgerichtsstelle aushängende Edictal⸗

ladung auch hierdurch bekannt 4

Schleiz, den 23. November 1876. Fürstl. Reuß Plauisch. Kreisgericht.

Hertwig. (H. 34557 b.)

Ediktalladung wegen = WMortifikation einer Urkunde.

Die Wittwe des Oekonomen G. H. Hertwig, Wilhelmine, geb. Hesse, gebürtig aus Duderstadt, verstorhen in Salzgitter, hat nach einem vor dem unterzeichneten Gerichte errichteten Kaufvertrage vom 12. Juli 1871 ein in hiesiger Stadt sub Rr. 263 belegenes Wohnhaus an den Kaufmann Moses Löwentha! hierselbst verkauft und sich von dem Käufer für den Kaufpreis von 3409 Thaler an jenem Wohnhause Hypothek bestellen lassen.

Bei der Theilung des Nachlasses der verstorbenen Wittwe Hertwig ist obige inzwischen auf 2000 Tha⸗ ler, reduzirte Forderung der Ehefrau des Guts⸗ besitzers Albert Franke, Ludovika Emma, geb. Hert⸗ wig. in Neu⸗Laatzig, zugefallen.

Die der ursprünglichen Gläubigerin ertheilte, mit der Eintragsbescheinigung vom 12. Juli i871“ ver⸗ sehene Ausfertigung des Kaufvertrages vom 12. Juli 1871 ist, wie genügend bescheinigt worden, verforen gegangen.

Auf Antrag der Ehefrau Franke wird der un— bekannte Inhaber der erwähnten Urkunde hiermit aufgefordert, sich am

Sonnabend, den 19. März d. J. . Morgens 11 Uhr, por unterzeichnetem Gerichte zu melden, widrigen— falls die vermißte Urkunde hinsichtlich des etwaigen sich nicht meldenden Inhabers derselben für ungül⸗ tig und wirkungslos erklärt (mortifizirt) werden soll.

Duderstadt, den 20. Januar 1877.

Königliches Amtsgericht. II. Metger.

lüis! Deffentliche Vorladung.

In der 6 , der Berliner Stadteisenbahn ist in Folge Antrages der Direktion vom 22. Dezember 1876 das Entschadigungs. Verfah⸗ ren rücksichtlich einer Fläche von 1,4 Ar. des in der Georgenstraße Nr. 8,11 gelegenen, im Grundbuche des . Stadtgerichts nicht verzeichneten Grundstücks der hiesigen Stadtgemeinde eingeleitet, und bin ich zum Kommissar des Königlichen Po lizei⸗Präsidiums ernannt worden.

In Folge dessen habe ich zur Verhandlung der Sache, sowie eventualiter zur Aufnahme der Taxe und zur Erklärung darüber Termin auf den 13. Februar 1877, Nachmittags 3 Uhr, im Baubureau der Stadtbahn, Georgen⸗ straße 19 kiff wf, anberaumt, zu welchem die⸗ jenigen Betheiligten, welche nicht bereits persönliche Vorladung erhalten haben, in Gemäßheit des §. 25 des Gesetzes über die Enteignung von Grundelgen⸗ thum vom 11. Juni 1874 behuft Wahrnehmung ihrer Rechte hierdurch unter der Verwarnung vor⸗ ,,, werden, daß ohne Zuthun des etwa Aug⸗

leibenden die . festgestellt und wegen Auszahlung oder Hinterlegung der Letzteren verfuͤgt werden wird.

Berlin, den 24. Januar 1877.

Körner⸗Straße Nr. 7. Der Kommissarius des Königlichen Polizei⸗Präsidiums. Regierungs⸗Nath Stephan.

793

9463 PHxroclameaæ.

Erbprätendenten des am 22. Februar 1875 zu Klein⸗Wisseck im Kreise Wirsitz verstorbenen Carl Wilhelm Wiese haben als Nachkommen des angeblich aus Motylewo stammenden, am 6. Ok⸗ tober 1807 zu Schmolsin im Stolper Kreise ver⸗ storbenen Böttchermeisters Johann Wiese und dessen daselbst am 20. Februar 1785 verstorbenen Ehefrau Eva, geborenen Felgner, die Ausstellung einer Erb⸗ bescheinigung nach jedem der oben , . Ehe⸗ leute bei uns beantragt. Als Erbe derselben ist bisher einzig deren Sohn Johann Jacob Wiese he— kannt, welcher als Maurermeister zu Engsee bei Baldenburg am 6. Dezember 1831 verstarb.

Alle bei dieser Sache Betheiligten fordern wir hiermit auf, etwa sonst noch vorhandene oder vor— handen gewesene Erben eines oder des anderen der gedachten , bis zum 15. Mai 1877 bei uns anzumelden. Nach Ablauf dieses Termins wird die Ausstellung der Erbbescheinigung erfolgen.

Stolp, den 2. November 1876.

Königliches Kreisgericht. II. Abtheilung.

7951. Bekanntmachung. Bei dem unterzeichneten Gerichte ist die Todes⸗ erklärung folgender Personen: a. des Handlungs⸗