1877 / 40 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 15 Feb 1877 18:00:01 GMT) scan diff

Vw. T. B.) oeo 1250. Leinsaat

st. Petershurg, 13. Februar, Nachm. 3 Uhr.

PFrodnktenmarkt. Telg loco 49,590. Weinen Eoggen loTed J. 50. Hafer loco 450. Hauf loco —, —. (9 Bud) loco 12.75. Wetter:; 17 Grad Kälte.

Farin. I3. Februar, Nachm. (W. T. B) =

Froduktenmarkt (Schlussberiebt). Weiren fest, Pr. Februar N, 50, pr. März 27.75, pr. April 28.0, pr. Mai- Juni 29. 25. Nerl fest, pr. Febraar 66. 25, pr. Näarz 61.50, Ir. April 62, 0) pr. Mai- uni Eẽ3, 50. Rüböl fest, Pr, Febraar S6, 00, pr. April 96, 75. Ir. Mai- August 96, 25, pr. September · Derember 33, 0). Spiritas weichend, pr. Februar 6l, 00, pr. Mai- August 6300. Wetter: Regen.

75.75, Rr. 7/9 pr. Febr. pr. 100 Eil. 81,73. Reisser ne ker ruhig, Rr. 3 pr. 100 Eilogr. ar. Februar 853, 50, pr. März 88 75, pr. April S4 00. pr. Mai- August S, 25.

Ne- Tork, 13. Fecruar. Ahends 6 Thr. (Rg. I. F.)

zwaarenberieht. Baumwmelle in Ns -Tork 123, de. in Ne- Orleans 12. Petroleum in Ne s- Vork 26, do. ia PFhiladelphis 26. Hehl 6 B io G. Rother Frähjahrsweinsn 1 D. 50 C. NHais (ola. mired) 59 C6. Zacker (Hair refining Muscovad.s, S6. Rattee (Rio 193. Schmal (Narke Wileor) 114 C. Speck (short clear) 9 C. Getreidetracht 5k.

Ia nm edkgeumxem unnd Mer zeta -en.

Cölner Dombau-Främlen-Collecte. Liste der Zicung vom 11. bis 13. Januar d. J.; S. unter Ins. der Nr. 38.

& enerulverscm rn LH. 2. Februar. Lübecker Bank. Ord. Gen- Vers. zu Lübeck; s. Ius. in Nr. 38.

Vaterlândlsohe Lebens Versloherungs - -Aotien Gesell-

12. Mãrz. sohast. Ausserord. Gen- Vers. zu Elderfeid.

Ausweise von EnrnkHnen ete.

Bremer Bank. Bilanz, sowie Geninn- und Verlust-Conto; s. unter Ins. de- Nr. 38. Würitembergisohe Notenbank. Netto-Bilanz, sVsßK P' Gewinn-

Karis, I3. Februar, Nachmittags. ( T. T. F.)

Februar

Rohzueker matt. Nr. 1013 pr.

5 0 konsol. russische Elsenbahn-Obligationen 4. Em. Be-

pr. 100 Cilogt. Hufe Anorri: ation an. e- a te Sr6ere, , mne m e .

und Verlust-Conts per 31. Dezember 1876 s. unter Ius. der Nr. 38.

M oche n. Ausweis der den schen Zettelbanken vom 7. Zebruar 1877.

(Die Beträge lauten auf Tausende Mark.)

Kasse.

woche.

Gegen Gegen Gegen

die Mepsel. Jie Vor⸗ Wechsel. Vor.

woche.

Lombard⸗ forderun⸗ gen.

die Noten⸗ ie Umlauf. Vor⸗

Verbind⸗ Gegen lichkeiten die auf Kün⸗ Vor⸗ digung. woche.

Gegen Täglich Gegen fällige die Verbind⸗ Vor⸗

woche. slichkeiten. woche.

ö // Die 5 altpreußischen Banken Die 3 sächsischen Banken

Die 5 norddeutschen Banken. Frantfurter Bank.. Die Bayerische Notenbank

Fie 3 süddeutschen Banken

621,970 4 5,118 7,241 38,552 4 8,730 12, 428 12 37, 8 1,396 27,514

360023 16,193 35 31 116 Mil 132 5 836) 1.356 33461 701 33 9535 523 aii [1

49.3386 1,859 5,165 121 6586 77

14565 121 5.756 5 1,837 51 3,507 6

543 913

681

169

707,950 21, 702 11251 1,074 51,429 4 2,259 17, 837 19420 4 6ö. I0) 48, 758

166,750 4 16,562 4 lI6é9— 32 3469— s, 919 11,118 - S876 1101 -

35,248 6.805 155434 76 5. 197 4 2

33736 325 75s 156

. 0

558 2561 15656 1916

Summa

D. L De Sz, 50 17 6890

SF Ti = T

S s s d

N. 085 7,422

Theater.

Känigliche Schauspiele. Donnerstag, den 15. Februar. 40. Vorstellung. Lohengrin. Große romäntische Oper in 3 Akten von R. Wagner. An⸗ fang halb 7 Uhr. ; .

Schauspielhaus. 41. Vorstellung. Die zärt⸗ lichen Verwandten. Lustspiel ins Aufzügen von R. Benedix. Anfang 7 Uhr.

Saal-⸗Theater. Donnerstag, den 15. Februar. Denzieme repreésentation de: Hes Gilles de mar bre. Drame en 4 actes par Ur. Théodore Barrière et L. Thiboust.

Freitag, den 16. Februar. stellung. Die weiße Dame. lungen nach dem Französischen des von Boieldieu. (Georg Brown: Gast.) Anfang 7 Uhr. .

Schaufpielhaus. 43. Vorstellung. Ladn Tartuffe. Schauspiel in 5 Aufzügen, nach dem Französischen Der Madame de Girardin, von Eduard Jerrmann. Anfang 7 Uhr. . .

Bie Meldungen um Billets für den Zuschauer— raum des dritten Ranges zum bevorstehenden Sub⸗ scriptions-Ball sind wiederum so zahl reich ein⸗ gegangen, daß nur ein Theil derselben berũcksichtigt werden kann. Alle etwa noch eingehenden derartigen Gefuche finden unter keinen Umständen eine Beruͤck= sichtigung. ö 3.

General -Intendantur der Königlichen Schauspiele.

Opernhaus. 41. Vor⸗ Oper in 3 Abthei⸗ Scribe. Musik Hr. Wachtel, als

Fallner- Theater. Donnerstag: 3. 53. M.: Der Löwe des Tages. Posse mit Gesang in 3 Akten von H. Wilken, mil Benutzung eines Driginalstoffes von H. Tornauer. Leda: Frl. Wegner. Prüfer: Hr. Helmerding. Gallenberger: Hr. Engels. Gieseke: Hr. Formes ꝛ6.

[Xx

Freitag u. d. folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.

Jictoria- Theater. Direktion: Emil Hahn. Donnerstag: Gastspiel des Frl. Josephine Zim⸗ mermann, erste Solotänzerin vom K. K. Hof⸗ operntheater in Wien. Mit durchaus neuer Aus⸗ sftattung zum 54. Male: Die schöne Melu⸗ fine. Volksmärchen (Große Feerie) mit Gesang und großen Ballets in 4 Akten und 15 Bildern von * Pasqus und C. Brandt, für das Victoria⸗ Theater bearbeitet von Carl Treumann. Musik von G. Lehnhardt, Kapellmeister des . Ballets von G. Carrey, Balletmeister von der großen Oper in Paris. .

Freitag: Zum 55. Male: Die schöne Melusine.

Friedrich- Nilbelrast. Theater. Donnerstag

u. d. folg. Tage: Fatinitza.

Residenz - Theater. Donnerstag: Gastspiel * Hrn. Carl Sontag. Große Kinder. Literaten⸗ ehde.

Krolls Theater. Donnerstag: Ermäßigte Kassenpreise. Vorletzte Woche der Weihnachts⸗ Ausstellung. 3. 57. M.: Geiz und Verschwen⸗ dung. Concert. Entree 50 3. I. Parquet 1 46, 565 3 II. Parquet LM Anf. 55, der Vorst. Uhr.

Freitag: Weihnachts⸗Ausstellung. Dazu: Geiz und Verschwendung. ;

Vorläufige Anzeige. Am 26. Februar: Erste ita⸗ lienische Dbern⸗Vorstellung unter Leitung des Im⸗ pressario Gardini.

Stadt- Theater. Donnerstag, halbe Kassen⸗ preise: 48. Ensemble⸗Gastspiel der Mitglieder des Wallner Theaters. Zum len ten Male: Der Veilchen⸗ freffer. Lustspiel in 4 Akten von G. von Moser. (Parquet 1,5), Logen 390 4) . .

Freitag: O diese Männer! Lustspiel in 4Akten von Julius Rosen. (Halbe Kassenpreise.)

National- Iheater. Donnerstag: Gastspiel des Frl. Bognar: Des Meeres und der Liebe Wellen. Trauerspiel in 5 Akten.

Freitag: K Anna von Desterreich.

Ihalia- Theater. Dorotheenstraße 19. 20. Direktion: E. Thomas. Donnerstag: Neu ein— studirt: Ein ungeschliffener Diamant. Zum Me Eine rasche Hand. 3. 3. M.: Cassis

ascha. Neu einstudirt: Guten Morgen, Herr ischer! . Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Belle lliance- Theater.

Freitag: Halbe Kassenpreise: Abgrunds.

Donnerstag und Am Rande des

Pents cher Feraonzi- Kalender. 15. Februar. König Friedrich II. von Preussen schliesst den Frieden zu Hubertsburg. Gotth. Ephr. Lessing f. Adalbert von Ladenberg t. Fried. v. ULechteritz . Rud. Otto v. Budritzki, Gen. der Inf. F. Dr. Joh. Ludw. Tellbampf .

. 2 0

Oo OOO *‘ 1 ——— O0 ö

Jamilien⸗ Nachrichten.

Verlobt: Frl. Louise Rubarth mit Hrn. Lehrer Pr. Otto Lange (Putbus). Frl. Helene Toten⸗ hoefer mit Hrn. Oberförster Hauschild (Birken feld = Ostrawischken). Frl. Vales eg Sonneck mit Hrn Kreisrichter Alfred Mitschke (Gr.⸗ Glogau = —=Meseritz ) Frl. Marie Gräfin Strach⸗ witz mit Hrn. Freiherrn Friedrich v. Schorlemer⸗ Dverhagen (Breslau). .

Verehekicht: Hr. Kreis richter Philipp Schmidt mit Frl. Hedwig Schönborn LTobsens Breslau). Hr. Oberst⸗Lieutenant 4. D. Arthur v. Win⸗ ning mit Frl. Marie Gräsin Zieten (Berlin) Hr. Seconde⸗Lieutenant Didrich Gaudenz Frei⸗

err v. Dücker mit Frl. Caroline v. Schlechtendal (Paderborn). 3.

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Baumeister F. Beisner (Erfurt). Hrn. Prof. Dr. Gierke (Breslau). = Hrn. v. Schmeling ( Groß⸗Moellen). Hrn. Pastor Schulteß (Kuhlhausen). Eine Tochter: Hrn. Major a. D. Gerold (Eudwigs⸗ burg). Hrn. Oberförster Betzhold (Lüchow). Hrn. Hans v. Knoblauch (Buschow). .

Gestorben Hr. Regierungs-⸗Assessor Friedrich Piesker (Halberstadt) Hr. Oberamtmann F. W. Herzberg (Läven). pr Hofprediger und Konsistorial-⸗Kath Dr. Jakob Friedrich Lieber⸗ knecht (Homburg vor der Höhe).

Subhastatio nen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

lis lo] Bekanntmachung.

Die Subhastation des im Grundbuche von Rosenthal Bd. 1II. Bl. Nr. 61 auf den Namen des Banquiers Alexander Matthes eingetragenen Grundstüds ist aufgehoben. . .

Die Termine am 20. und 23. d. Mts. fallen fort.

Berlin, den 10. Februar 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

(50s) Bekanntmachung.

Am 5. Januar 18765 ist zu Sonnenburg der emeritirte und für blödsinnig erklärte Prediger Friedrich Hufnagel, geboren zu Mittenwalde am fo. Juli 1796, ein Sohn des Königlichen Feld- vredigers Martin Friedrich Erdmann Hufnagel und deffen Ehefrau Caroline Elisabeth Friederike, geb. Schöne, ohne Testament und mit Hinterlassung eines Vermögens von etwa 550) M verftorben.

Die unbekannten Erben oder nächste Verwandte des Predigers Friedrich Hufnagel werden zu dem am

27. März 1877, Vormittags 11 Uhr,

im Gerichtszimmer Nr. II. an hiesiger Gerichtsstelle anstehenden Termine unter der Verwarnung hierdurch vorgeladen, daß fonst der landesherrliche Fiskus für den rechtmäßigen Erben angenommen, ihm als sol⸗ chem der Nächlaß zur freien Disposition verabfolgt und Tie nach erfolgter Präklusion sich etwa erst meldenden näheren Erben alle seine Handlungen und Ditposttionen anzuerkennen und zu übernehmen schuldig, von ihm weder Rechnungslegung noch Er- satz der gehobenen Nutzungen zu fordern berechtigt, sohdern sich lediglich mit dem, was alsdann noch von der Erbschaft vorhanden wäre, zu begnügen verbunden sein sollen.

Sonnenburg, den 27. Mai 18976.

Königliche Kreisgerichts Deputation.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissi onen ꝛc.

Es soll den 21. Februar er. im Gräbert schen Gasthofe zu Hangelsberg nachstehendes Holz: L. Belauf Berkenbrück. Jag. 1296. 11 Stück Kie⸗ fern Bauholz mit 1933 Festmeter, außerdem Kiefern Stock und Reis III. Jag. 1294. 1 Stück Rüstern Bauhol; mit 19s Festmeker, 1 Rmtr. Eichen Klo⸗ ben, 57 Rmtr. Weißbuchen und Rüstern Kloben, 24 Rmtr. do. Knüppel J, 95 Rmtr. do. Reis J. und III., 21 Rmtr. Birken und Erlen Kloben, 3 Rmtr. do. Knüppel J, 3 Rmtr. Erlen Reis J. Jag. 1274. 170 Rmtr. Kiefern Kloben. II. Be⸗ lauf Wilhelmsbrück. Jag. 286. ca. 100 Stück Kiefern Bauholz. Jag. 38 1 Stück Kiefern Bau— holz mit 20 Festmeter. Jag. 16 Kiefern Stock und Reis III. II. Belauf Plaatz. Jag. 72a. 4 Stück Kiefern Bauholz mit 2, Festmeter.

Jag. II5b. 43 Stück Kiefern Bauholz mit 17,6

Festmeter und Kiefern Stock und Reis III. Hangelsberg, den 19. Februar 1877. Der Ober⸗ förster.

4 Bekanntmachung. Zur Verpachtung des im Kreise Ruppin bei Neustadt a. / D. liegenden

Domainen⸗-Vorwerks Dreetz

auf achtzehn hintereinander folgende Jahre von Jo⸗

hannis 1877 ab bis Johannis 1895 im Wege der

Lizitation haben wir einen anderweiten Termin

auf den 14. März 9 Jahres, Vormittags r,

in unserem Sitzungssaale vor dem Geheimen Re⸗

gierungs⸗ Rath von Schönfeldt anberaumt.

Zu dieser Pachtung gehören:

1) das Domainen⸗ Vorwerk Dreetz, enthaltend:

a. Hof⸗ und Baustellen. 3,44 Hektaren, b. Gärten ; 4 ess r 280 063 Wiesen 309, ss Weiden 284,02 Holzungen. 19,26 ; Fe ff . 109,18 J 15, 600 j. Graben u. s. w. 132 f Summa 1, MI)d, oss Hektaren;

2) eine von dem Domainen⸗Vorwerke Lüttgen⸗ Dreetz abgezweigte Parzelle von 5,363 Hektar Größe; .

3) Baselitzwiese von 24,060 Hektar

röße;

4 die Zischerei des Vorwerks Dreetz im Dreetzer⸗ See, dem Itchin, der Dosse und einigen Gräben.

Das Pachtgelderminimum ist auf 21, O0 1 fest⸗ gesetzt und das von den Pachtlustigen nachzuweisende Vermögen auf 145,000 6 .

Die speziellen und die allgemeinen Pachtbedingungen, die Regeln der Lizitation und die Vorwerkskarten können täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Fest— tage in unserer Domainen⸗Registratur eingesehen werden. Auch werden auf Verlangen gegen . tung der Kopialien Abschriften der speziellen Pacht- bedingungen und der Regeln der Lizitation ertheilt werden.

Der zeitige Pächter, Herr Oberamtmann Gochius, ist angewiesen, den sich meldenden Pachtlustigen die Besichtigung der Pachtobjekte zu gestatten und ört⸗ liche Auskunft zu ertheilen.

Potsdam, den 9. Februar 1877.

Königliche Regierung.

Abiheilung für direkte Steuern, Domainen und Forsten.

1316

Das 2. Garde⸗Dragoner⸗Regiment bedarf: 1283 Halsbinden, 1137 P. Unterhosen, 238 P. wild⸗ lederne Handschuhe, 1467 Hemden (Ministerial⸗ Probe 1875), 1437 M. grau Segelleinen, 26580 M. Futternessel, 730 M. Jackendrell, 235 Marschfutter⸗ . 285 Woilachs und 188 M. silberne Garde⸗ ressen.

Nur bewährte Lieferanten werden ersucht, ihre Offerten nebst Proben unter Angabe des Lieferungs⸗ termines an die unterzeichnete Kommission bis zum 25. d. Mts. Kaserne Lindenstr. 36. portofrei ein⸗ zusenden.

Die vorstehenden Insertions⸗ und Frachtkosten für die wieder zurückgehenden Proben tragen die Liefe⸗ ranten resp. Einsender.

Berlin, den 13. Februar 1877.

Bekleidungs⸗Kommission des 2. Garde⸗Dragoner⸗Regiments.

Am Dienstag, den 20. Februgr d. J., Vor⸗ 6 11 Uhr, sollen auf dem Artillerle⸗Schieß⸗ platz bei Tegel (punkt A) 4 Pendelhäuser und 3 Panzerziele in statu quo mit der Bedingung des Abbruchs meistbietend verkauft werden.

Die Bedingungen, welche von den Kauflustigen vor dem Termin vollzogen werden müssen, liegen an den Wochentagen im diesseitigen Bureau Kupfer— graben Nr. 8 zur Einsicht aus. 1241

Berlin, den 10. Februar 1877.

Depot⸗Verwaltung der Artillerie⸗Prüfungs Kꝑ᷑õmmission.

Berloosung, Amortisation, Zinszahlung u. f. w. von öffentlichen Papieren.

[1233] Berlin-⸗Stettiner Eisenbahn.

Die Zins- und Dividendenscheing zu den nach⸗ stehend bezeichneten Aktien unserer Gesellschaft sind bisher nicht zur Einlösung vorgelegt worden:

1) Die Zins⸗ und Dividendenscheine der Serie III. Rr. W zu den Aktien Nr. 385 2320 2361 4372 6830 7745 7746 7757 8664 9g604 9605 9606 10945 11008 11406 11546 11732 11733 11734 1135 11736 11737 11738 11739

15637 16195 16221 16313

12976 13362 16193 16194 16219 16220 16225 16226 16316 16317 16318 16319 19097 19098 19968 20115. Der Zins⸗ und Dividendenschein der Serie IV. Nr. L zu der Aktie Nr. 385. 3) Die Zins⸗ und Dividendenscheine der Serie II. Nr. Tzu den Aktien Nr. 385 1715 43936. 4) Die Zins⸗ und Dividendenscheine der Serie IV. Nr. J zu den Aktien Nr. 3885 11175 13001 inn, 43968. 416422. 416542. 45066a. 526696 67322.

Wir ersuchen die Inhaber dieser Scheine die darauf fälligen Beträge bei Vermeidung der im 8. 17 unserer Statuten gedachten Nachtheile zu erheben, wobei wir in letzterer Beziehung ausdrücklich be⸗ merken, daß wenn die vorstehend zu 1 und 2 be—⸗ zeichneten Zins- und Dividendenscheine nicht binnen 3 Wochen, vom Tage dieser Bekanntmachung an gerechnet, eingelöst werden, dieselben annullirt und die darauf fälligen Beträge zur Gesellschaftskasse eingezogen werden.

Stettin, den 9. Februar 1877. Direktorium.

16191 16217 16223 16315 19096

12390 16192 16218 16224

(aot. 15 / 2)

* Allgemeine . Berliner Onmihus⸗Actien⸗Gesellschaft.

Nach ertheilter Decharge durch die für das Jahr 1876 bestellte Revisions⸗Commission wird die von uns für das vergangene Jahr festgestellte Dividende

von sieben Procent oer einundzwanzig

Mark pro Actie bei den Herren A. Busse & Co. hier zur Auszahlung kommen.

Berlin, den 11. Februar 1877. Der Verwaltungsrath

er Allgemeinen Berliner Omnibus-⸗Letien⸗ Gesellschaft. Ahlemann. v. Kenmtivegmi.

Bezugnehmend auf obiges Inserat lösen wir die Dividenden Scheine Nr. S der Allgemeinen Serliner OGmnibus⸗Aetien⸗Gesellschaft mit

M. 21.

i. W. einundzwanzig Mark pro Stick vom

15. diefes Monats ab in den gewöhnlichen Ge—

schäftsstunden ein. ö Cto. 1602) Berlin, den 12. Februar 1877.

A. Busse C Co, 16. Schloßplatz. 6.

Verschiedene Bekanntmachungen.

Heine Verlagsbuchhandlung

befindet sich von jetzt ab

W., Mauerstraße 63. 6c 65,

zwischen Kaiserhof und Leipzigerstraße, im Quergebäude.

Carl Heymann's Verlag. Meine Buchdruckerei

befindet sich von jetzt ab

VW.. Mauerstraße 6, 6h 65,

zwischen Kaiserhof und Leipzigerstraße, im Quergebäude.

Julius Sittenfell.

Soeben ist erschienen:

Sachregister

Dentschen Reichs⸗-Anzeigers und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeigert für

Preis 50 .

Expedition des Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers,

8. W., Wilhelmstraße 32. ;

In Kommission bei Carl Heym ann's Verlag W., Mauerstraße 63, 64, 65.

Doc ven erschien:

; ; = . ; Die Differential- Tarife doeh j ; il re Ent wick e- Eisenbahnen, ine Er- tung und Kerechtigumg, nach amtlichen Quellen dargestellt von Fr t z HN ßMig, Regierungs- Assessor und Mitglied der Königi. Eisenbabn-Di- rection der Hannoverschen Staatsbahn. Mit Tabellen. 1877. VIII. u. 128 8. Preis geh. A6. Z eo. Verlag vom Eranz Vahlen in Kerlin Ww. ., Mohrenstrasse 13/14. 1321

Deutscher Neichs⸗Anzeiger

öniglich Preußischer Staats⸗Anzeiger.

XR . Nas Abonnement beträgt 4 M 50 8 für das Aierteljahr.

für Gerlin außer den Bost Anstalten auch die Expr⸗

Insertionapreis für den Raum einer Arnchzeile 830 8

4M.

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*

ar,. m

Königreich Preußen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Kreisgerichts Rath Moschner in Striegau zum Rath bei dem Appellationsgericht in Posen zu ernennen.

Auf den Mir gehaltenen Vortrag bestimme Ich bezügli der Organisation und des Lehrplanes des 3 detten⸗Corps Folgendes:

1) Der Lehrplan des Kadetten⸗Corps ist mit dem Lehr⸗ plane der Realschule 1. Ordnung in Uebereinstimmung zu bringen. Abweichungen dürfen nur insoweit erfolgen, als solche durch die besonderen Aufgaben des Instituts und die Interessen der Armee für einzelne Lehrfächer erforderlich wer⸗ den. Auch hierbei ist jedoch thunlichst auf Uebereinstimmung in den Pensen für die korrespondirenden Klassen Bedacht zu nehmen.

2) Die bisherigen Klassen Sexta bis Prima des Kadetten⸗ Corps werden den Klassen Quinta bis Ober-Sekunda der Realschule 1. Ordnung gleichgestellt und erhalten die ent— sprechenden Bezeichnungen.

3) In jeder der sechs Voranstalten wird eine Klasse mit dem Lehrplan der Sexta neu errichtet. Im Ganzen dürfen in diese Klasse jedoch nicht mehr als 129 an aufgenom⸗ men werden. Bei der Centralanstalt wird eine Unter- und Ober⸗Prima mit dem entsprechenden Lehrplan der Realschule 1. Ordnung errichtet.

4) Alljährlich im Frühjahr sind diejenigen Kadetten, welche das 17. Lebensjahr vor dem 1. April des laufenden Jahres vollenden, die Ober⸗Sekunda zur Zufriedenheit absolvirt haben und die für, den Militärdienst erforderliche körperliche Ent⸗ wickelung besitzen, zur Portepeefähnrichs⸗-Prüfung zuzulassen.

5) Diejenigen, welche diese Prüfung bestehen, werden zur Versetzung in die Armee als charakterisirte Portepeefähnriche vorgeschlagen, oder behufs unmittelbarer Vorbereitung zur Offizier⸗Prüfung nach Maßgabe der hierfür gegenwärtig 2 Grundsätze in die Selekta des Kadetten⸗Corps versetzt.

6) Diejenigen Kadetten, welche nach Absolvirung der Oher⸗-Sekunda das unter 4 vorgeschriebene Alter oder die ebendaselbst vorausgesetzte körperliche Entwickelung noch nicht erreicht haben, werden in die Unter⸗Prima des Kadetten— Corps versetzt.

) Begabte Kadetten von guter Führung sind nach Ab— solvirung der Ober⸗Sekunda auf Wunsch der Angehörigen auch dann in die Unter⸗Prima aufzunehmen, wenn sie das unter 4 vorgeschriebene Alter und die entsprechende körper⸗ liche Entwickelung bereits erreicht haben. Zur Portepee⸗ fähnrichs-Prüfung sind sie in diesem Falle zunächst nicht zu⸗ zulassen.

8) Diejenigen Kadetten, welche die Unter⸗-Prima mit Er⸗ folg absolvirt haben, sind je nach dem Wunsch ihrer Ange⸗ hörigen, entweder zur Portepeefähnrichs-Prüfung zuͤzulassen und, wenn sie dieselbe bestehen, je nach dem Ausfall der Prü⸗ fung und nach ihrer Gesammtführung zur Versetzung in die Armee als patentirte oder . Portepeefähnriche oder zur Versetzung in die Selekta des Kadetten⸗Corps vor⸗ zuschlagen, oder Behufs demnächstiger Zulassung zur Abitu⸗ rienten⸗Prüfung in die Ober⸗Prima zu versetzen.

9) Diejenigen Ober⸗Primaner, welche sich nach ihrem Ge⸗

sammtverhalten hierzu eignen, sind zu Portepee⸗Unteroffizieren zu ernennen. Unter⸗Primaner sind unter gleicher Voraussetzung zu Unteroffizieren, die unter 7 bezeichneten Unter⸗Primaner aus⸗ nahmsweise auch zu Portepee⸗ Unteroffizieren zu befördern. Primaner sind den Selektanern im Corps nicht unterzuordnen. Neben der wissenschaftlichen ist auch ihre militärische Ausbil⸗ dung thunlichst zu fördern. 10) Bei Zulassung eines Kadetten zur Prima soll den Angehörigen desselben, im Falle der Bedürftigkeit, vorzugs⸗ weise Berücksichtigung bezüglich der Pensionszahlung, sowie 1 der Gewährung von Equipirungs⸗-Beihülfen zu Theil werden.

11) Diejenigen Kadetten, welche nach Absolvirung der Ober⸗Prima das Abiturienten⸗Examen bestehen, sind zur Ver⸗ setzung in die Armee als wirkliche Portepeefähnriche, unter gleichzeitiger Ueberweisung an eine Kriegsschule in Vorschlag

u bringen. Wenn sie demnächst die Offizier⸗Prüfung minde⸗ ens mit dem Prädikate „gut“ bestehen, so sollen sie bei ihrer Beförderung zum Seconde⸗Lieutenant ein Patent vom Tage der Versetzung in die Armee erhalten.

12) Die durch Vorstehendes bedingten Aenderungen in der Organisation und im Lehrplane des Kadetten⸗Corps sind , . nach Maßgabe der durch den Etat bereit zu stellenden Mittel und der verfügbaren Räumlichkeiten durchzuführen.

Berlin, den 18. Januar 1877.

Wilhelm. v. Kameke.

An das Kriegs⸗Ministerium.

Berlin, Donnerstag,

Alle Rost - Aunstalten nehmen KGestellnng an; 1. dition: SV. Wilhelm str. Ro. 32.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten.

Akademie der Künste zu Berlin. Bekanntmachung

23

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preuffen. Berlin, 15. Februar. Ihre Majestät die Kaiserin-Königin war vorgestern im Augusta⸗Hospital und gestern in der Kaiserin Augusta⸗Stiftung in Charlotten⸗ burg anwesend. Den Kammerherrndienst bei Ihrer Majestät haben heute übernommen die 662 Kammerherrn Graf Rothkirch⸗Trach und Graf Schulenburg⸗Burg⸗Scheidungen.

Se. Kagiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz nahm gestern im Laufe des Vormittags militärische Meldungen entgegen und empfing den kommandirenden General des III. Armee⸗Corps, General der Kavallerie Grafen zu Stolberg Wernigerode. Um 12 Uhr ertheilte Se. Kaiser⸗ liche und ö Hoheit dem Rittergutsbesitzer von Erx⸗ 3. und demnächst dem Professor Dr. Marchet aus Wien

udienz. ö.

Der Bundesrgth rat heute zu einer Sitzung zusammen. ; 35

Im weiteren Verlaufe der gestrigen Sitzung ging das Haus der Abgeordneten zur Berathung des folgen⸗ den Antrages des Abg. Dr. Wehrenpfennig über:

Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: Die König—

liche Staagts⸗Regierung aufzufordern: J. 1) Darauf Bedacht zu

nehmen, daß die an der Bau-Akademie noch forthestehenden Miß⸗ stände im Sinne der Beschlüsse des Hauses der Abgeordneten vom

17. März 1376 mit größerer Beschleunigung beseitigt, ins besondere

die vakanten etatsmäßigen Lehrstellen baldigst besetzt werden; 2)

dafür Sorge zu tragen, daß schon jetzt und vor Herstellung eines

einheitlichen Gebäudes für die Polytechnische Hochschule die zur Zeit getrennten Lehranstalten (Bau⸗Akademie und Gewerbe⸗

Akademie) in innere Verbindung gebracht und einer kollegialisch

geordneten Leitung unterstellt werden; 3) Mittheilung von den

Vorbereitungen zu machen, welche bisher zur Errichtung eines

Polytechnikums getroffen sind, und den Plan zu dem Neubau,

womöglich noch in der gegenwärtigen Session, vorzulegen.

In der nächsten Session dem Landtage einen Gesetzent—⸗

wurf über die Organisation des technischen Unterrichtswesens nach

seinen verschiedenen Stufen Hochschulen, gewerbliche Mittel⸗ schulen (Provinzialgewerbeschulen), Fachschulen für Handwerker

(Baugewerkschulen, Gesellen⸗ und Lehrlingsschulen) = vorzulegen.

Nachdem der Antragsteller seinen Antrag motivirt hatte, sprachen zu demselben der Regierungskommissar Geheimer Aber⸗Regierungs-Kath Stüve und die Abgg. Dr. Petri, Dr. Miquel, Frhr. von Heereman und Dr. Löwe, worauf der Antrag angenommen wurde.

Es folgte die Fortsetzung der Etatsberathung und zwar mit dem Etat der Eisenbahn verwaltung. Auf die von den Abgg. Gärtner und Dr. Cohn angeregte Frage über öffentliche Submissionen, antwortete der Handels⸗ Minister Br. Achenbach wie folgt:

Meine Herren! Ich habe mich allerdings wiederholt mit dieser Frage beschäftigt und noch im Jahre 1874 ein Reskript an die Eisen⸗ bahndirektionen erlassen, worin sie aufgefordert werden, das . Maß bei den Bedingungen einzuhalten. Wenn das, was in letz⸗ teren enthalten ist, nicht überall den Anforderungen der Fa⸗ brikanten ent ei t, so ist das nur zu erklärlich, anderer⸗ seits will ich aber nicht behaupten, daß nicht vielleicht hier und da in den Verträgen mit den Bedingungen zu weit gegangen sei. Es würde mir nur erwünscht sein können, wenn Jemand, der durch die kontraktlichen Bedingungen geschädigt ist, den konkreten Fall zu meiner Kenntniß bringen wollte; ich würde mit großem Ent 5 enkommen den einzelnen n prüfen und, wenn sich aus dem⸗ elben ein allgemeiner Uebelstand ergeben sollte, auch geneigt sein, nicht hlos im einzelnen Falle, sondern generell Abhülfe zu verschaffen. Den Wünschen indessen, die von Seiten der Lieferanten erhoben werden, wird man schwerlich bei dieser Gelegenheit gerecht werden können, ich würde aber genau prüfen, was mit dem Staatsinteresse verträglich ist. Wenn nun der Herr Fragesteller überhaupt das Prinzip der öffentlichen Submissionen verwirft, so glaube ich doch darauf er⸗ widern zu müssen, daß schwerlich eine Staatsverwaltung die Ver⸗ antwortung tragen will, unter der Hand große Lieferungen, undes handelt sich ja oft um Tausende, um Millionen, zu vergeben; i wenigstens danke dafür, in dieser Weise zu verfahren. Ich möchte weder mich selbst noch meine Verwaltung den sicherlich auftretenden Verdächtigungen aussetzen. Hält man das Submissionsverfahren für unzulässig, findet man darin eine Schädigung der Interessen des Landes, seo müßte das den Erfolg haben, daß der Staatsbetrieb bei Eisenbahnen u. s. w. aufhört; so lange man aber an, dem⸗ selben, und zwar aus vollster Ueberzeugung desselben festhält, so lange wird es nicht möglich sein, den Stagtsbehörden eine Stellung zu geben, wonach sie gewissermaßen nach Diskretion unter den Unter—

den 15. Februar, Abends.

1877.

nehmern wählen. Wie fsagt keine Staatsverwaltung kann eine derartige Verantwortung übernehmen, ihre ganze Autorität würde untergraben werden, wenn sie lediglich nach ihrem Ermessen die Lie⸗ serungen vergeben wollte. Im Prinzip muß also an der öffentlichen Submission unbedingt festgehalten werden.

Wenn nun endlich der Herr Fragesteller meint, daß eigentlich nur ein leichtsinniger Lieferant auf die Submissions bedingungen eingehen könne, so muß ich mich darüber wundern, weil die ersten

irmen des Landes mit uns in Verbindung stehen, es kontrahiren ast nur diese mit uns. Es müssen daher doch wohl die Bedingungen nicht derart sein, daß nur ein leichtsinniger oder ein solcher Fabri⸗ kant, der von vornherein die Absicht hat, sich über alle Verpflichtungen hn messuseten⸗ auf die von uns gemachten d , eingehen kann. Ich könnte Ihnen die Namen unserer ieferanten nennen, aber ich glaube, Sie werden überzeugt sein, daß meine Angabe richtig ist. Wie gesagt, sind Beschwerden vorhanden, o beschwere man sich über den einzelnen Fall; aber seit mehreren Jahren ist, soweit ich mich erinnere, offinell eine Beschwerde über diesen Gegenstand an mich nicht gelangt. Möchte es sein, daß viel⸗ leicht die eine oder die andere Firma wegen der Submissionsbedin⸗ gungen sich an mich gewandt hat, so ist dies jedenfalls nicht häufig der Fall gewesen.

Ich kann die Herren, die sich beschweren, nur ersuchen, sich in den betreffenden Fällen an mich zu wenden. Ich glaube auch nicht, 2 unsere großen Fabrikanten in der That die Befürchtung hegen, daß, wenn sie bei der vorgesetzten Stelle eine Beschwerde einlegen, sich daraus für sie später Nachtheile Ich wenigstens verstehe eine derartige Auffassung absolut nicht, ich verstehe sie umsoweniger, als bei allen großen Sub⸗ missionen die Kontrole von mir selbst ausgeübt wird, ich selbst die senehmigung zum Zuschlag zu ertheilen habe und in mei⸗ nem Ministerium eine vollstaͤndige Prüfung der einzelnen Gebote und die demnächstige Entscheidung stattfindet, Ich wüßte also nicht, wie hier Befürchtung in den bezeichneten Kreisen bestehen könnte. Sollte sie aber bestehen, so hoffe ich, sie durch diese meine offene Erklärung wesentlich zu mindern, Ich sage also nicht, daß eine günstige Entscheidung zu erwarten ist, wohl aber, daß in jedem ein⸗ zelnen Falle eine gewissenhafte Prüfung eintritt. Wenn aber der Hr. Vorredner nicht in der Lage ist, Vorschläge zur Besserung zu machen, so glaube ich, ist es auch sehr gewagt, ein System zu verurtheilen, welches man gegen ein anderes System nicht zu vertauschen wagt. Ich nehme auch an, daß irgend ein anderer Weg sich nicht finden lassen wird; die Gegensätze sind ja sehr klar, um, wenn in der That hier Uebelstände bestehen, Vorschläge zu machen. Wir werden uns aber nun einmal, mit, den öffentlichen Submissionen abfinden müssen, und ich meine, dieselben sind jedenfalls das kleinere Uebel.

Hierauf trat das Haus in die Berathung einiger bezüg⸗ licher Petitionen. Der Abg. Dr. Hammacher referirte Namens der Budgetkommission über die Petition der Zugführer der Nieder⸗ schlesisch Märkischen Bahn und der Hannoverschen Staats⸗ bahn und empfahl, die Petitionen in Wiederholung des Beschlusses vom 95. März 1876 der Staatsregierung mit der dringenden Aufforderung zu überweisen, den Eisenbahn⸗ zugführern den erhöhten Wohnungsgeldzuschuß zu gewähren. Gegen den Widerspruch des Regierungskommissars Geh. Regie⸗ rungs-Raths Rapmund trat das Haus diesem Beschlusse bei. Ueber die Petition der Kanzlisten Sucker, Klose und Genossen von der Ostbahn und Oberschlesischen Bahn, um Gleichstellung ihrer Besoldungen mit derjenigen der Kanzlisten anderer Behörden, ging das Haus auf Antrag des Referenten der Budgetkom⸗ mission, Abg. Dr. Hammacher, zur Tagesordnung über. Die Petition der Eisenbahn⸗Sekretüre Beyer, Zoberbier und Ge⸗ nossen von der Niederschlesisch⸗Märkischen und der Oberschle⸗ sischen Eisenbahn um Gleichstellung im Gehalte mit den Se⸗ kretären der Provinzialbehörden, beantragte Abg. Dr. Ham⸗ macher im Namen der Budgetkommission der Staatsregierung zur Erwägung zu überweisen, ob es sich nicht im Interesse des Dienstes und der Billigkeit empfehle, das Minimaleinkom⸗ men der Eisenbahn⸗Sekretäre zu erhöhen; über die weiteren Forderungen der Petenten dagegen zur Tagesordnung über⸗ zugehen. Das Haus beschloß demgemäß. Der Abg. Lüders tadelte die alljährlich sich steigernden Erhöhungen der Bureaukosten bei den Bahnen. Geh. Regierungs⸗-Rath Rapmund entgegnete, daß relativ die Kosten für das Bureaupersonal der Staatsbahnen, zurück⸗

egangen feien, da seit dem vorigen Jahre 700 Kilometer Staatsbahnen hinzugekommen. Die Position wurde bewilligt. Darauf vertagte sich das Haus um 4 Uhr bis Abends 75 Uhr.

entwickeln würden.

Die Auskunft, welche der Handels-Minister Dr. Achen⸗ bach in der gestrigen Sitzung der Abgeordneten über Sekun⸗ därbahnen auf die Anfrage des Abg. Nickert ertheilte, hatte folgenden Wortlaut; .

Meine Herren! Da der Herr Vorredner eine Anfrage an mich gerichtet hat, so fühle ich mich verpflichtet, dieselbe, so weit ich kann, zu beantworten. Im Handels-Ministerium ist schon vor einigen Jahren ein Gefetzentwurf über die Herstellung von Sekundärbahnen und über die Betheiligung an den Kosten derselben ausgearbeitet worden. Ueber diesen Entwurf ist, wie ich früher dem hohen Hause mittheilte, unter den verschiedenen Ressorts verhandelt, man hat indesten bei diesen Verhandlungen eine völlige Verständigung über die Grundlagen des Entwurfs noch nicht erlangen können, da die Sache nach dieser Seite hin wenigstens noch zu neu war; man hat es deshalb vorgezogen, zunächst von Fall zu Fall die einzelnen An⸗ träge zu prüfen und nach Maßgabe der Wichtigkeit derselben sie an das Haus zu bringen. In Folge dessen sind mehrere derartige An⸗ träge bereits in diesem hohen Hause berathen und die von der Staatsregierung geforderten Summen sind von demselben mit ae. Bereitwilligkeit bewilligt worden. Im Ganzen kann ich dabei aussprechen, daß, soweit meine Erinnerung reicht, nur bei sehr wenigen