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— Die Berliner Cementbau⸗Aktien⸗Gesellschaft wird eine Dividende für 1876 nicht vertheilen, der erzielte Neinge⸗ winn wird einem Beschluß des Aufsichtsraths zufolge zu Abschrei⸗ bungen verwendet werden.
Frankfurt, 27. Februar. Seit gestern tagt hier der De⸗ legirtentag der deutschen Baugewerksmeister. Die an⸗ wesenden Delegirten vertreten etwa 2000 Stimmen. Der Verband zählt, über ganz Deutschland verbreitet, gegen 3000 Mitglieder.
2. März (W. T. B) Die deutsche Handelsgesell⸗ schaft vertheilt der ‚Deutschen Reichspost' zufolge 66 00 Dividende. Außerdem ergiebt sich ein Reingewinn von 425, 000 4 aus dem Rückkauf der Aktien.
Kopenhagen, 2. März. (W. T. B.) Die Nationalbank
setzt von — 9 ab den Diskont auf 4 - 44, den Lombardzinsfuß
auf 40½ hera — Südamerikanische Blätter berichten von der Ent⸗ deckung großartiger Petroleumquellen in der argentinischen = Jujuy. Die Delgegend soll sich gegen 26 Leguas östlich von ujuy erstrecken und so reich sein, als die reichste Gegend in Penn⸗ sylvanien. Die Ausbeutung soll bereits begonnen haben.
Verkehrs⸗Anstalten.
Bern, 26. Februar. (Allg. Ztg.) Wie man aus dem Bericht über den Fortschritt der Bohrarbeiten im großen Gotthard-⸗Tun⸗ nel während vergangener Woche ch bat die Dynamit⸗ Erplosion vom letzten Donnerstag auch noch eine Arbeitsunter⸗ brechung von drei ganzen Tagen zur Folge gehabt, weil kein Dyna⸗
mit für die Sprẽn gu en mehr vorhanden war, wozu leider wegen eines Risses in der Wasserleitung des Tessin ein weiterer Tag Unter⸗ brechung auf der Südseite kam. Hierbei sei bemerkt, daß Ende ver⸗ gangenen Monats der Nichtstollen auf beiden Seiten des Tunnels auf 7621 Meter vorgerückt war, um diese Zeit also noch 7299 Meter zu durchbrechen übrig blieben. Nimmt man nun einen durchschnitt⸗ lichen er g r von 166 Meter per Monat an, welche Zahl schon öfters überschritten worden ist, so würde das ganze Werk, wenn aft ganz besondere Hindernisse eintreten, Mitte Mai 1880, alfo etwa vier Monate vor dem vertragsmäßigen Termin, vollendet sein.
Liverpool, 3. März. (W. T. B.) Der fällige Dampfer Cotopa xi ist aus Vraflien eingetroffen.
New⸗Jork, 2. Märj. (W. T. B.) Der Hamburger Post⸗ dampfer „Ham monia “ ist gestern hler eingetroffen.
Berlin, 3. März 1877.
Japans Staatsverwaltung. 1
Die oberste Staatsleitung wird im Namen des Mikado von dem Sei⸗in oder Dajokuwan ausgeübt. Der Sei⸗in ist ein Kollegium. An seiner Spitze steht der Daijin mit dem Sa Daijin und U Daijn; die Näthe, Sangi, sind Staatsbeamten erster Klasse.
Neben dem Sei⸗in steht ein anderes, von ihm unabhän⸗ giges, gleichfalls in direkter Verbindung mit der monarchischen Spitze befindliches Kollegium, der Genro⸗in.
Der Genro-in ist keine Behörde und hat keinen direkten Antheil an der Staatsverwaltung. Seine Hauptbestimmung ist Berathung und Begutachtung der Gesetzentwürfe, welche ihm von der Krone zugehen.
Außerdem kann er Verletzungen des bestehendes Rechtes Seitens der Verwaltungsbehörden zur den ln des Mikado ö hat aber nicht das Recht der Initiative in der Gesetz—⸗ gebung.
Der Genroin hält regelmäßige Sitzungen, welchen die Mitglieder des Sei-in immer und die Chefs der Ministerien in den auf ihr Departement Bezug habenden Berathungen bei— wohnen dürfen; dieselben müssen mit ihrer Ansicht jederzeit gehört werden, haben aber kein Stimmrecht.
Die Mitglieder des Genro⸗in heißen Gikuwan und sind ebenfalls Staatsbeamte erster Klasse; nur Personen von einem gewissen Alter, welche bereits ein auf Kaiserlichem Patente beruhendes Staatsamt besitzen und welche sich außerdem be— sondere Verdienste um das Land erworben haben, dürfen dazu ernannt werden; ihre Zahl ist unbestimmt. Das Kollegium wählt seinen Vize⸗Präsidenten selbst, den Präsidenten bestimmt der Mikado; der gegenwärtige ist in Prinz von Geblüt.
In der den Genro⸗-in begründenden Kaiserlichen Konsti⸗ tution vom April 1875 wird auf das von dem Mikado bei seiner Restauration feierlich abgeleistetes Versprechen, seinem Volke einen Antheil an der Regierung zu geben, Bezug ge— nommen. Es wohnt daher dem Genro⸗in gewissermaßen der Charakter eines Hüters der Volksrechte bei, worauf auch der Umstand hindeutet, daß alle an die Regierung gerichteten Denkschriften und Petitionen von ihm entgegengenommen werden. Letztere sind aber in Japan von großer politischer Wichtigkeit. Sie bilden eine Form der Darstellung, zu welcher Hohe und Niedere häufig greifen, um nicht blos Privatange⸗ legenheiten, sondern auch Wünsche, welche das gesammte Volkswohl betreffen, oder Klagen über Mißbräuche allgemeiner Natur darin vorzutragen. Die Thätigkeit des Genro⸗in, der am 5. Juli v. J.. durch den Mikado in Person eröffnet wurde, soll sich bis jetzt hauptsächlich auf den Ausbau seiner eigenen Statuten beschränkt haben. Die ihm neuerdings übertragene Prüfung der e c,, Rechtssysteme zum Zwecke der Abfassung eines allgemeinen Landrechts dürfte das erste größere Werk sein, worin er über seine Befähigung zu gesetz— geberischen Arbeiten Zeugniß ablegen wird.
Zwischen dem Sei⸗in und den Ministerien stand früher, als eine Art Exekutivabtheilung des ersteren, das aus 7 Räthen gebildete Benkuwan. Diese Mittelinstanz ist jetzt weggefallen und die einzelnen Ministerien folgen unmittelbar auf den Sei⸗in, an welchen die Ehefs, die übrigens theilweise selbst Sangi sind, direkt berichten und von ihm direkte Befehle empfangen.
Außerhalb und über den anderen Verwaltungsdepartements stand anfangs das Singikan, zur Pflege des Schintoodienstes bestimmt. Es ist bezeichnend für die abnehmende politische Bedeutung dieses Kultus, daß schon im Jahre 1872 dieses Amt beseitigt resp. mit dem Kiyobusho oder Religionsdeparte— ment verschmolzen wurde. Nach mannigfachen sonstigen Aenderungen werden jetzt als Departements mit abgetrenntem Etat, der Reihenfolge ihres Ranges unterschieden: Aus— wärtige Angelegenheiten, Inneres, Finanzen, Krieg, Marine, öffentlicher Unterricht, zich on öffentliche Arbeiten, Justiz, Kaiserlicher Haushalt, Kolonialwesen. Die Reihenfolge nach der Höhe des für dieselben neuestens ausgeworfenen Etat ist folgende: Krieg (yen [I Jen — ca. 4 66 6, 950, 00), öffent— liche Arheiten (4, 50,006), Marine (2,760,060, Inneres . Kolonialwesen (1,799,716), Unterricht 1,760, 000, n , 1604000), Justiz (1.250, 900), Kaiserlicher Haus⸗= alt (9650,90), Auswärtige Angelegenheiten (176,000), Religion (04h00), wobei jedoch zu bemerken, daß die Kosten der Pro⸗ vinzialregierung, Polizei, öffentliche Arbeiten in den Provinzen, Tempelbauten ünd der diplomatischen Vertretung im Auslande in dem Etat des entsprechenden Ressorts nocht mit ein— begriffen sind.
Für jedes Departement bestehen Instruktionen, welche die Angelegenheiten des , in zwei Klassen scheiden, nämlich in solche, in denen ber Chef auf eigene Verantwor— tung nach seinem Ermessen zu handeln befugt ist, und andere, in denen Spezialbefehle des Selin einzuholen sind, ehe eine Entscheidung erfolgen darf. Zu den letzteren gehören die meisten Angelegenheiten von Bedeutung, die nicht im Prinzip bereits durch Gesetz regulirt sind, ferner Etatsüberschreitungen und Personalien der höchsten Ministerialbeamten; zu den ersteren die übrigen Verwaltungssachen einschließlich der Per⸗ sonalien der zu dem Ressort gehörigen Ministerial⸗ und Lokal⸗ beamten von der dritten Beamtenklasse abwärts bis zur fünf⸗ zehnten und letzten.
Nachdem die Abwickelung der Geschäfte der deutschen Abtheiklung der vorjährigen Brüsseler Ausstellung für Gesundheitspflege und Rettungswesen nunmehr ihrem Ende zugeführt ist, hat der ne shnß die Mitglieder des deutschen Comités zu einer Schlußkon ferenz eingeladen, welche am Senntag, den 18. März d. J., Mittags 1 Uhr, im Gebäude des Herrenhauses (Leipzigerstraße Nr. 3) stattfinden wird. *
Auf der Tagesordnung stehen; 1) Mündlicher Bericht des Ausschusses über seine Geschäftsthätigkeit. 2) Ermächti⸗ gung des Ausschusses, den ersparten Theil der dem deutschen Comité aus Reichsfonds gewährten Beihülfe an die Reichs⸗ Hauptkasse zurückzuführen. 3) Beschlußnahme über die Er⸗ theilung der Decharge an den Ausschuß. .
Der Kassenabschluß, sowie die Kassenbücher und Beläge werden während der, der Schlußkonferenz vorangehenden 14 Tage täglich in den Mittagsstunden von 12 bis 3 Uhr in der Kasse des deutschen Comités (Wilhelmsplatz 1) zur Einsicht der Comitè⸗Mitglieder ausliegen. .
Dem Rechenschaftsbericht, der einen allgemeinen Ueberblick über die Thätigkeit des Ausschusses gewährt, ent⸗ nehmen wir Nachstehendes:
Das, unter dem Protektorat Sr. Kaiserlichen und Königlichen Heheit des Kronprinzen stehende Comits hatte sich bekanntlich die Aufgabe gestellt, auf eine würdige Betheiligung Deutschlands an der, Ausstellung, sowie an dem mit derselben verbundenen Kongresse hinzuwirken.
Der mit der Ausführung dieser Aufgabe betraute Ausschuß, hat bei seinen Bemühungen allseitig das bereitwilligste Entgegenkommen erfahren. Das gesteckte Ziel daf als in erfreulichem Maße erreicht bezeichnet werden. Die Ümfänglichkeit, Reichhaltigkeit, strenge Pro⸗ grammmäßigkeit und innere Bedeutsamkeit der durch 255 Aussteller (worunter 6 Kollektivaussteller) vertretenen deutschen Abtheilung der Ausstellung haben von berufener Seite ungetheilte Anerkennung ge—⸗ funden. Dem entsprechend sind auch die Entscheidungen der inter⸗ nationalen Jury ausgefallen. Nächst einem besonderen Ehrenpreise, welcher Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Kronprinzessin für eine, nach Höchstderen Angaben konstruirte, von dem Kriegs⸗Ministerium (hors Concours) ausgestellte Baracke zu⸗ erkannt worden ist, sind auf deutsche Aussteller die s. 3. mitgetheilten zahlreichen Preise entfallen.
Es verdient hervorgehoben zu werden, daß Deutschland, welchem nächst Belgien die größte, Gesammtzahl von Preisen zugefallen ist, an Preisen erster Klasse (Ehrendiplom resp. goldene Ehrenmedaille) deren 20 von 50 überhaupt vergebenen erhalten hat.
Die Namen der, deutschen Mitglieder der internationalen Jury, die der Bericht aufführt, sind schon früher in diesem Blatte mitge⸗ theilt worden. .
Die dekorative Ausstattung der deutschen Abtheilung war von dem Königlichen Bauinspektor Pflaume in Cöln zum Selbstkosten⸗ preise übernommen worden, und hat in ihrer würdigen und geschmack⸗ vollen Gestaltung allseitigen Beifall gefunden.
Bei der feierlichen Eröffnung der Ausstellung war der Ausschuß durch den stellvertretenden Vorsitzenden, Minister⸗Residenten Dr. Krüger und 5 andere Herren vertreten.
Zu dem Kongresse — dessen Eröffnung der Vorsitzende des deutschen Comité, Wirkliche Geheime. Rath von Philipsborn und der stellvertretende Vorsitzende Geheime Medizinal⸗Rath Professor Dr. Virchow beiwohnten — waren aus Deutschland 101 Theilnehmer in Brüssel angemeldet, abgesehen von solchen, welche sich dort ohne vorgängige Meldung bei dem Ausschusse eingefunden hatten. Unter diesen Theil nehmern befanden sich zahlreiche Delegirte deutscher Be⸗ hörden. Von Seiten des deutschen Comité waren 8 Herren delegirt.
Um die wortgetreue Aufzeichnung der Reden der deutschen Kon⸗ greßtheilnehmer zu ermöglichen, hat der Ausschuß in Gemeinschaft mit den Redaktionen einiger großen deutschen Zeitungen drei Steno⸗ graphen zu dem Kongresse entsendet, deren Berichte den Kongreß⸗ drucksachen werden einverleibt werden. .
Da das Bestreben des Ausschusses dahin gerichtet sein mußte die den einzelnen Ausstellern erwachsenden pekuniären Opfer auf das möglichst geringste Maß zu be⸗ schränken, so nahm derselbe Veranlassung, zur Bestreitung gewisser genereller Kosten eine Beihülfe aus Reichsfonds zu erbitten, welche 6 lnttas des Reichskanzlers in Höhe von 75, 000 „S bewilligt worden ist.
Hiervon sind zur Verwendung gelangt für: 1) Drucksachen und Bureau⸗Utenstlien 1908,52 46, 2) Porto und Telegraphen⸗Gebühren 15004, ιος, 3) Dekoration der Deutschen Abtheilung der Ausstellung 15,1 1645 S, 4) Installation 3092, S6, 5) Bewachung und Reini⸗ gung 2540236 M6. 6) Versicherung der Ausstellungsgegenstände 72206, I) Zeitweilige Vertretung der Aussteller resp. des Comits in Brüssel 4612,“ 6, 8) Jury⸗ und Kongreß⸗Delegirte 9788.2 M, g) Abwicke⸗ lung 2321,7 M, 10) Remunerationen an Bureaubeamte und Unter⸗ beamte 56 s6 eo M6, 11) Diverses und Unvorhergesehenes 6633, 46, Summa 33, 921,6 „6, so daß sich eine an die Reichshauptkasse abzu⸗ führende Ersparniß von 21,978, 6 M ergiebt.
Bei der Verwendung der aus Reichsmitteln gewährten Fonds mußten die bei der Bewilligung leitend gewesenen Gesichtspunkte . sein, und es waren deshalb nur solche Aufwendungen aus der gewährten Beihülfe zu bestreiten, welche unter den Begriff der sogengnnten Generalkosten fallen.
Wenn ,,, den ursprünglichen Erwartungen enigegen ein nicht unerheblicher Betrag unverwendet geblieben ist, so ist dies der uneigennützigen und dienstfertigen Mitwirkung, welche die Thätigkeit des Ausschusses von allen Seiten gefunden hat, sowie dem Bestreben der Mitwirkenden zuzuschreiben, bei der Verfügung über die Fonds des Comité zwar in liberaler Weise, aber doch im Bewußtsein voller Verantwortlichkeit zu verfahren. — Der Bericht schließt mit dem Dank des Ausschusses an Alle, deren Unterstützung ihm durch Rath und That zu Theil geworden.
Die totale Mondfinsterniß am 27. Februar ist in Ber⸗ lin des bedeckten Himmels wegen nicht zur Beobachtung gelangt; in. Wien hat man das interessante Schauspiel fast in feinem voll ständigen Verlauf verfolgen können. Die ‚N. Fr. Pr.“ berichtet darüber: Nachdem der Vor⸗ und Nachmittag Hagel und Schnee ge⸗ bracht hatten, zerriß plötzlich gegen 53 Uhr der dichte Wolfenschleier. Zahlreiche Gruppen von Menschen sammelten sich, lebhaft diskutirend, an allen freien Plätzen, um das immerhin feltene Phänomen einer totalen Mondfinsterniß zu beobachten. Zwar hinderten am Horizonte gelagerte Wolkenmassen, die erste Berührung des Kernschattens, die nach der Rechnung um 6 Uhr 35 Minuten mittlerer Wiener Zeit statt⸗ fand direkt wahrnehmen zu können, doch schon um 6 Uhr 40 Minuten bot der Himmel den Anblick einer völlig klaren Winternacht. Um „Uhr 33 Minuten hatte sich der Ker fat über die ganze Mond⸗ ere hinübergeschoben; dieselbe war an der Lichtgrenze grünlich ge⸗ ärbt, während die weiter ab von der Lichtgrenze i ir Partien der . in dunklem Kupferroth leuchtend erschienen. Dieses rothe Licht des Mondes während einer totalen Mond— sinsterniß ist eine fast konstante Erscheinung und wird aus dem Um⸗ stande erklärt, daß die am Rande der Erde vorbeigehenden Strahlen der Sonne in wunserer Atmosphäre eine Brechung gegen den Schattenkegel hin erfahren und in Folge des Wasfergehaltes derselben eine röthliche Tinte erhalten. Daß diese Erklärung der Hauptsache nach richtig fein muß, fah man bei der heutigen Finster⸗
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niß recht deutlich, denn der Rand der Mondscheibe erschlen zur Zeit der Mitte der Totalität 8 Uhr 21 Minuten) lichter, während sich die Mitte der Mondscheibe, die im innersten Theile des Kernschattens war, viel dunkler zeigte; hätte der Mond eine eigene gleichmäßige Lichtentwickelung, so müßte aus bekannten optischen Gründen die Scheibe, gleichmäßig hell erscheinen. Auffallend hell schienen selbst in den dunkelsten Partien einige Mondkrater hervor= zuleuchten; besonders wäre in dieser Beziehung der Mond⸗ krater Heveliug zu nennen. Dieser Ümstand erklärt sich aber zur Genüge aus der größeren Reflexionsfähigkeit der betreffenden Mondgegenden und hat seinerzeit zur Annahme der nun⸗ mehr mythisch gewordenen thätigen Vulkane auf dem Mond Veran—⸗ lassung gegeben. Gegen 9 Uhr zeigte sich schon ganz deutlich, daß die Totalität zu Ende ging, und in der That konnte man schon um Uhr 9 Minuten wahrnehmen, daß die Sonne für die öostlichen Theile der Mondscheibe zu scheinen anfing; somit war die totale Finsterniß um diese Zeit als beendet . Um 10 Uhr 6 Mi⸗ nuten verließ der Kernschatten die Mondscheibe, und eine rußige Fär⸗ bung an einer Stelle des Mondrandes, die beiläufig 70 Grade west⸗ lich vom Nordpunkte des Mondes lag, zeigte nur noch das Vorhan⸗ densein der dunkleren Theile des Halbschattens an.
Die nächste Versammlung der Militärischen Gesellschaft findet am Montag, den 5. d. M, Abends 7 Uhr, im Architekten⸗ Hause, Wilhelmstraße 92 / 3, statt. Den Vortrag: Entwickelungẽ⸗ geschichte der Militär⸗Telegraphie 2c. hält Hr. Hauptmann Buchhotz, Compagnie⸗Chef im Eisenbahn⸗Regiment.
Theater.
Im Königlichen Schauspielhause beginnt Clara Ziegler am 8. März ihr nur auf wenige Abende berechnetes Gastspiel.
— Die französische d n n,. chaft brachte am Donnerstag zum ersten Male während der diesjährigen Saifon AUe Gendre de Monsieur Poirier“ von Emile Augier und Jules Sandeau zur Aufführung. Das Stück ist hier von der Dar⸗ stellung durch die Gesellschaft des Hrn, Luguet her bekannt und be⸗ liebt. Dasselbe erschien zuerst i. J. 1854 im Gymnase⸗Theater und wurde, in Folge der sehr beifällizen Aufnahme, i. J. 1861 auch dem Repertoir des Theater Frangais einverleib? Von den. Verfassern, welche Beide seit. 18583 Mitglied der Akademie. sind, ist Augier der jüngere 6 1820), vorwiegend Dramatiker und in Deutschland mehr bekannt, wie San⸗ deau (geb. 1811), welcher sich Anfangs ganz dem Romane gewidmet hatte und erst ü. J. 1851 mit der aus seinem gleichnamigen Romane bearbeiteten Mlle. de la Seigliere im Theater Frangais mit ent— schiedenem Erfolge als Bühnenschriftsteller auftrat. Mit Augier zu⸗ sammen hat Sandeau außer „le Gendre de ir. Poirier“ u. X. noch wa Pierre de touche“ und „la Ceinture dorée geschrieben, von denen jenes zuerst i. J. 1854 im Theater Frangais, diefes im folgenden Jahre im Gymnase⸗Theater aufgeführt wurde. „ée Gendre de Mr. oirier,, zuerst von den Verfassern, ia Kevanche de deorge Dandin-“ genannt, besitzt zunächst den in der neueren französischen dramatischen Literatur, immer seltener werdenden negativen Vorzug, daß das Stück nicht in empfindlicher Weise contra bonos mores verstößt. Seine positiven Vorzüge bestehen in dem geschickten scenischen Bau, dem eleganten, mit Humor gewürzten Diglog und in der mit manchen fein nüngncirten Zügen ausgeführten Charakterzeichnung. Befon— ders charakteristisch individualisirt; find die beiden Haupt⸗ figuren: der heruntergekommene Marquis de Presles, der das reiche Fräulein Poirier geheirathet hat, um seine deran—⸗ girten Vermögensverhältnisse zu verbessern und ihm gegenüber sein Schwie ervater, Mr. Poirier, welcher, nachdem er durch fein Han= delsgeschäft reich , durch eine Verbindung mit dem Sprossen sines altadligen eschlechtes seine Eitelkeit befriedigt und in sehr komischer Weise der Pairie nachjagt. Gespielt wurde das Stuͤck lobenswerth; sowohl das erakte Zusammenspiel wie die Leistungen er einzelnen Mitwirken den und besonders der Träger der Haupt rollen Md. Subra (Antoinette), Mr. Lon Rosl (Poirier) und 33 El ert (Gaston) wurden mit wiederholten Beifallsbezeugungen
elohnt.
— Mit der heute stattfindenden ersten Aufführung von „Die Rosa⸗Dominos“ wird das Lustspielpersonal des Wallner⸗ Theaters nach, erfolgreicher Beendigung des Gastspieles am hiesigen Stadttheater wieder seinen Einzug in das Wallner⸗Theater halten Die Novität ist in den Hauptrollen mit den Damen Carlsen, Berg, Bredow, Schindler, Formes⸗-Schüler und den Herren Lebrun, Kurz, Blengke, Kadelburg, Meißner und Neuber besetzt, während in der einaktigen Posse Tausend Mark Belohnung“, die den Schlu bilden wird, die Damen Böhm und Gamber, fowie die Herren Engel, Welken und Kricke beschäftigt sind.
— Im Residenz⸗Theater ging vorgestern neu einstudirt und in neuer Besetzung Victorien Sardouis vieraktiges Parifer Sitten⸗ bild „Fern anden in Scene, das bei seinem erstmaligen Erscheinen auf derselben Bühne vor einigen Jahren eine lange Reihe von Auf⸗ führungen unter andauernder Theilnahme des Pubfikums erlebte. Die Besetzung war auch diesmal im Allgemeinen glücklich gewählt, und die Darstellung verdiente den Beifall, mit dem das Publikum keineswegs kargte. Fr. Claar-⸗Del ia verstand mit gleicher Meister⸗ schaft die Momente höchster Leidenschaftlichkeit zu zeichnen, wie im. leichten Konversationstone in Wort und We⸗ sen gefällig zu sein. Neben ihr verdient an erster Stelle Hr. Ke pler als Advokat Pomerol ehrende Anerkennung; ohne Effekthascherei stellte er mit den einfachsten Mitteln den ehren⸗ werthen Charakter dar, den die Rolle vorschreibt; ferner möchte der tüchtigen Leistung des Frl. Ramm zu gedenken fein, die die naive junge Gattin Pomerols freundlich und wirkungsvoll zu gestalten wußte, wie endlich auch die von den ersten e green des Stücks her bekannte Debütantin Frl. Necker in der Titelrolle einige Erfolge rrang, die aber nicht unerheblich durch eine Indisposition der Stimme beeinträchtigt wurden. — Die Fernande wird bis Don⸗ nerstag auf dem Repertoir bleiben. Am Freitag, den 9., spielt, wie bereits gemeldet, Fr. Charlotte olter die Phädra*. Außer den schon genannten Stücken wird auch „Adrienne Lecouvreur, (Eine vꝗgrnehme Ehe“ und „Sappho“ mit der Künstlerin zur Auf⸗ führung . ⸗
— Die beiden letzten Aufführungen von Am Rande des Ab— srunde, im Belle-Alllan ce Theg ter hatten einen derartigen Erfolg, daß die Direktion das Volksstück noch nicht vom Repertoire e nenden dasselbe mit dem Rosenschen Lustspiele abwechselnd zur Aufführung bringen wird.
Redacteur: F. Prehm.
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen
(eiunschließlich Bẽrsen⸗weilage).
Berlin:
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Käniglich
M 5 4.
Erste Beilage
Berlin, Sonnabend, den 3. Mätz
Preußischen Staats⸗Anzeiger.
1877.
Lusammenstellung abhanden gekommener, zur Amortisation angemeldeter und gerichtlich zu mortifigirender MWerthpapiere: (Erscheint auf Grund amtlicher Mittheilungen jedes Vierteljahr, s. Circular-Verfügung vom 12. November 1869, Staats-Anzeiger No. 268 Seite 4385 und Ministerial- blatt für die gesammte innere Verwaltung 1869 No. 11 Seite 273.)
No. XXX.
Mo. XXVIII. s. Reichs- n. Staats-Anzeiger von 1876 No. 266. Erste Beilage)
Staatssohuldsohelne: Lit. A. No. 52, d77 über 1000 Thlr. und Lit. D. No. 13,557 über 300 Thlr.
Rurmärklsohe Sohnldversohrelbungen: Lit. E. No. 219 über 200 Thlr. und Lit. G. No. 2327 über 50 Tulr.
Sohuldversohrelbung der Anlelhe von 1852: Lit. C. No. 16,799 über 200 IhlIr.
Sohuldverschrelbung der Anleihe von 1853: Lit. C. No. 935 über 200 Thlr.
Sohuldversohrelbungen der oonsolldirten 410pgen Anlelhe
von 1870: Lit. E. No. 64.413 und S8, 223 a 100 Thir.
Sohuldversohreibungen der 4/igen oonsolldirten Anleihe von 1876: Lit. E. No. 5943 bis 5957 — 10 Stück à 300 M.
Vormals REurhesslsohe Prämlensohelne: Ser. 21 No. 509 2 20 Lhlr. (halbes Loos). Ser. 64 No. 1578 zu 40 Thlr. Ser. 383 No. 9560 zu 40 Thlr. Ser. 5M No. 12, 675 zu 40 Thlr. Ser. 651 No. 16.268 zu 20 Thlr. (halbes Loos). Ser. 659 No. 16,467 zu 20 LIhlr. (halbes Loos). Ser. 741 No. 18,516 zu 20 Thlr. (halbes Loos). Ser. M79 No. 24,468 zu 20 Thlr. (halbes Loos). Ser. 1018 No. 25,445 zu 20 Thlr. (halbes Loos). Ser. 1114 No. 27, 8537 zu 20 Lhlr. (halbes Loos). Ber. 1413 No. 35,322 zu 20 Thlr. (halbes Loos). Ser. 1454 No. 36 343 zu 40 Thlr. Ser. 1637 No. 40, 925 zn 20 Lhlr. (halbes Loos). Ser. 1661 No. 41,522 zu 40 Thlr. Ser. 1799 No. 44, 954 zu 20 Thlr. (halbes Loos). Ser. 1839 No. 45,966 2u 290 Thlr. (halbes Loos), Ser. 2088 No. 52, 1865 zu 20 Thlr. (hal- bes Loos). Ser. 2105 No. 52, 607 zu 40 Thlr. Ser. 2315 No. 57, Scö7 zu 20 Ihlr. (halbes Loos). Ser. 2877 No. 7I, 24 zu 40 Rhlr. Ser. 3106 No. 77,637 zu 40 Tolr. Ser. 3220 No. 80 491 zu 20 Thlr. (halbes Loos). Ser. 32718 No. 81.940 zu 40 Thlr. Ser. 4063 No. Ol, 57? zu 40 Lhlr. Ser. 4450 No. 111,239 zu 20 Thlr. (halbes Loos). Ser. 4656 No. 116,388 zu 40 Thlr. Ser. 4727 No. 118, 162 zu 20 Lblr. (halbes Loos). Ser. 4747 No. 118,673 zu 40 Thlr. Ser. 4879 No. 121,972 zu 40 Thlr. Ser. 5591 No. 139,761 zu 20 Lhlr. (halbes Loos). Ser. 6038 No. 150, 932 zu 20 Thlr. (halbes Loos). Ser. 6077 No. 151.912 zu 40 Thlr. Ser. 6132 No. 153,284 zu 40 Thlr. Ser. 6172 No. 154,286 zu 40 Thlr. Ser. 6314 No. 157831 zu 20 Thlr. (halbes Loos). Ser. 6517 No. 162.919 zu 40 Thlr. Ser. 6668 No. 166,698 zu 40 Thlr. Ser. 6668 No. 166, 699 2zu 10 Thlr. upd Ser. 6699 No. 167,466 zu 20 Thlr. (halbes Loos). (Bei den sämmtlich hier aufgeführten halben Loosen ist dis Abthei-
lung nicht angegeben worden.)
Sohuldversohreibhung der vormals Kurhesslsohen Anleihe von 1863: Lit. D. No. 13,318 über 100 Thlr.
Prioritäts. Obligatlon Ser. II. der Niedersohleslsoh-Mär- Klsohen Elsenbahn: No. 22, 266 über 50 Thlr.
Sohuldversohr elhungen der Nassaulsohen Landesbank: Lit. Aa. No. 145. 1823, 1906. Lit. A c. No. 1682. Lit. Ad. No. 904.
Rentenbrlefe der Provinz Sohleslen: Lit. D. No. 3450. 12, 0303. 13,550 à 75 410
Rentenbrlef der Provinz Saohsen: Lit. A. No. 1095 über 3000 4M (1000 Thlr.).
Sohuldversohreibung der Hlohsfeldsohen Lllgungskasse: Lit. B. à 409 No. 1372 äber 1500 . (500 Thlr.)
Rhelnis oh- Westfällsohe Rentenbriefe: Lit. C. No. 5464, 5465, 5466, 5467 à 309 Ss, Lit. D. No. 4275, 4277, 4278 a 75 A, sämmtlich nebst Coupons und Ser. IV. No. 1 bis 16.
Sohuldversohrelbung der Paderborner Tilgungskasse: Lit. D. No. 4102 à 600 nebst Coupons Ser. X. No. 3 und 4.
Kur- and Neumärkiseher 43 Neuer Ffandbris No. 66,841
äber 200 Thlr. Ostpreusslsohe Pfandbriefe: Bezeichnung der BFfandbriefe ete.
Departe- ub n Be-
oder No. trag.
; Prozent- Littr. r Thlr.
Littr. E. 4 pCt. 19851 100 ssvermisst seit April . ö 4 pot. 5245 190 f1875 ohne Coupons , . 4 pot. 2661 und Talons.
n ö 4 pt. 2398 . Johanni 1875
Bemerkungen.
4 pCt. 2693 100 spvermisst ohne Cou- 4 pCt. 5244 100 J pons und Talons.
und 200 mit Coupons pro 3752 Weihnachten 1874. Dombrowken 35 pCt. 44 200 verdorben.
Neudeck 35 pCt. 49 500 ] verbrannt.
D. 45 pCt. 1341 ö. gekommen
Ffandbrliefe der sohleslsohen Bandsohatt. L. Altlandsohaftliohe 8] pro. Pfandbriefe: Hr e, , ma ö Mahllendorf, Kein MNG. Wziesko, ö und Neu-,. 0. 5
Bank wit⸗ . Leschwit Schmelzdorf Vogelsdorf ete. Crainsdorf etc. Würbitz, Polnisch. Ausche = LubieL Endersdorf Kuschdorf Wirchwitz . Grüben . Ostrichen Koschentin ö. ; 178 à 1000 . . 74 à 300 R/ ; 2 300 J . 2 200 Lampersdorf, Kr. Steinan-... ; 2 400 Raschowa ete. 2 500
II. Altlandsohaftllobe 4 proz. Pfandbriefe:
Bischkowitz— Kr. Nimptsch .. . BB. No. 65 à 500 Thlr- III. Nene sohleslsoho 4proz. Pfandbrlefe: Serie J. No. 605 .... à 1000 Thlr. „ n , , ) ; w 40 , ; S06 u. 10799 je à2 50 „
IV. Zinsocuons zu altlandsohaftllohen 31proz. Pfandbrlefen: über je über j No. 7.875 lit. r. .. 175 Thlr. No. 55, 191 lit. — u. 33 Thir. 71884 ? 70 . 905 p = u. 14 Thir. 78586 . ? 100,792 p- u. II Ihlr. 25, 2306 3 ; 104, 667 p- u. 264 Sgr. 26, 358 . ; 106,857 o Uu. do. 33,476 23 . 1174066 p- u. 21 8gr. 33,480 z do. 120.447 p- u. 153 Sgr. 42,835 . ĩ 126, 592 b-u. 138 und 42,837 . . 131i Sgr. 42,840 . ; 129, 954 p- u. 109 8gr. 52, 227 z ; 129,965 p- u. do. Hö, 689 ; . 129, 966 p — n. do. 5b, 090 ; ; 129, 967 p — u. do. hö. 092 Elns ooupons zu altlandsohaftllohon 4proꝝ. Pfandbrlefen:
No. 47,649 lit. qꝗ— t. über je 18 8gr. „47.6590 , q4—t. , , 18 sgr. 482799 , gt. , 18 8gr. „os, pn, 12 gr.
VI. Pfandhriefe.
Die Sobhlesisohen 45 prox. Pfandbriefe Lit. A. Ser. III. No. 2M, 208 und 210 à 100 Thlr. mit Talons.
Die 4proz. Pfandbriefe Lit. C. Ser. II. No. 19 à 500 Thlr. und Ser. J. No. 108 über 3000 S nebst Talon.
Die 4proz. Pfandbriefe Lit. C. Ser. V. No. 53 ù 500 Thlr. und Ser. TI. No. 748. 774. 775. 776. über je 100 Thlr. nebst Talons.
. Posener Pfandbrlefo: Ser. J. oder VI. à 1000 Thlr.: No. 193.
Ser. J. à 1000 Thlr.: No. 731. 5822.
Ser. II. à 200 Thlr.: No. 1375. 7779. 13,400. 14,779 und 19, 7935.
Ser. III. à 100 Thlr.: No. 1561. 30142. 7118. 11,223. 12,705. 12,770. 12,771 und 14,439.
Ser. V. à 500 Thlr.. No. 310. 768. 1130.
Ser. VI. à 1000 Thlr.. No. 6019.
Ser. VIII. à 200 Thlr.: No. 7211 und S393.
Ser. IX. à 100 Thlr.: No. 3689.
Berglsob-Märkisohe Stammaktlen à 100 Thlr.; No. 583,724 his 26. 355,405. 355,408. 469.928 und 471,80 bis 20.
d .
Bergis oh- Märklsohe Prlorstâts - Obligatlon III. Serle Lit. CG. à 109 Thlr.: No. 10.492.
Dũsseldors Eꝑlberfelder Prloritäts - Obllgatlon I. Serle à 1090 Thlr.: No. 38581.
Berglsoh Märklsohe Nordbahn-Priorstäts- - Obligation à 500 Thlr : No. 725. .
Berlin- Görlitzer Eisenbahn: Stamm- -— Prioritäts-Aktien No. 14415. 16.398. 16,953. 25,672 und 26, 130. Stamm- -Aktien No. 3512. 3513. 7307. 7308. 14,665. 17,699. 36, 168. 44791. 44 793 und 50, 197. 5 x Prioritãts - Obligationen à 109 Thlr. No. 7423. S862. 8564. II, 382. 11,383. 11,384 11.405. 11.406. 11,407 und 11,408.
Berlin- Pots am- NHagdoburger Elsenbahn: Dividendenscheine der. ö. No. 9 pro 1875 zu den Aktien No. 76, 284. 115,711 und 115,712.
Dixvidendenschein Ser. III. No. 10 nebst Talon zu der Stamm- Aktie No. 166, 789.
Die Jinscoupons No. 9 bis 12 nebst Talon zu der Prioritäts- Obligation Lit. D. neue Emission No. 5954 à 500 Thlr
Berlin · Stettiner Elsenbahn: Prioritãts - Ob ligation, IV. Emission, No. 1378 über 100 Thlr.
Göln-Mlndener Eisenbahn: Aktien (alte No. 36, 1354. 54, 906. 70.372 à 200 Thlr.
41proz. Prioritäts - Obligation I. Emission No. 13.637 à 100 Thlr.
5prozx. Prioritäts - Obligationen II. Emission No. 5837 à 2z00 Thlr.
No. 10,302. 10,322. 10414. 13,664. 16, 105. 16, 996 à 1090 Thlr.
4proz. Prioritãts - Obligation III. Emission Lit. A. No. 9300 à 100 Thlr.
proz. Prioritäts-Obligation III. Emission Lit. B. No. 30, 394 à 100 Thlr.
4proz. Prioritäts-Obligationen IV. Emission Lit. A. No. 11, 848 àù 509 Thlr.
No. 73. 5576. 7658. 12,776. 25,675. 25.676. 25,577. 25.678. 25,679. 26,802. 29,628. 29,629. 31,522. 32,306. 40, 852. 42,583 à 100 Thlr.
4proz Prioritäts-Obligationen IVI. Emission Lit. B. No. 56, 701. 57, lõ4 à 100 Thlr.
4Iproz. Prioritäts-Obligationen VI. Emission Lit. B. No. II6, 628 à 500 Thlr.
No. 131,386. 131, 387. 131,388 à 100 Thlr.
Mãärklsoh - Posener Elsenbahn: Stamm-Prioritäts-Aktie No. 35,808 über 200 Thlr. ñ ö.
Magdeburg Leipziger Elsenbahn: Stamm-Akti No, 1603. Dividendenscheine zur Magdeburg- Leipziger Stammaktie Lit. B. No. 63,885 pro 1875/76 nebst Talon.
Dividendenscheine pro 1873/76 nebst Talons zu Magdeburg- Leipziger Stammaktien Lit. B. No. 95.058. 95,0690 und 95,061 und Talons zu den Stammaktien No. 23,663 und 27,182.
Lalon zur 4prez. Prioritäts-Obligation No. 733 vom Jahre 1856.
Ohersohleslsohe Eisenbahn: 5 Mυί EPrioritäts - Obligationen, Emission von 1869 No. 19,429 und 19,430 d 100 Thlr. 4 υC Prio- ritäts-Obligationen, Emission von 1873 No. 1780 über 1000 Thlr., No. 5494 über 500 Thlr., No. 26,967. 26,968. 26,969. 25,970 über je 1090 Thlr. 5X. Wilhelmsbahn-Prioritäts- Obligationen No. 21,8584. 2Al.979 und 21, 980 à 100 Ihlr. Zins-Coupons und Talon zur 496) Prioritäts-Obligation der Wilhelmsbahn II. Emission No. 17,631 über 100 Thlr.
Rhelnisohe Eisenbahn No. 110,979. 110981. 110,982 und 1I9,230 der unterm 19. Jali 1871 Allerhöchst privilegirten 5proz. Prioritäts - Obligationen II. Emission à 200 Thle. — 600 (; No. 132, 753. 132, 754. 132,755 und 132,756 der unterm 4. November 1872 Allerböchst privilegirten 5proz. Prioritäts-Obligationen III. Emission à 200 Thir. — 600 At
Rheln - Nahe - Elsenbahn: Prioritäts-Obligation J. Emission No. 25,33 über 100 Thlr. Talon zur Prioritäts-Obligation J. Em. No. 12,515 über 100 Thlr. Talon zur Prioritäts- Obligation 1I. Emission No. 6186 über 100 Thlr. Talon und Cougons zu No. 14,128 J. Emission à 100 Thlr.
Stargard- Posener Elsenbahn: Obligationen Lit. A, Ser. L. No. 1183 à 100 Thlr. und Lit. B. Ser. II. No. 5065 à 50 Thlr.
Fhürluglsohe Elsenbahn: Stammaktien No. 44 786. 53,862 und 53,863. Lit. B., Abtheilung A., No. 2034 a 1060 Thlr. (Gotha- Leinefelde). J
Prior itäts-Obligationen IV. Emission Lit. C. No. 38533. 19, 371 bis 19, 834 à 10) Thlr.
Personalver änderungen. Königlich Preußische Armee.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Berlin, 29. Febr. v. Katzeler, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 30, in das Gren. Regt. Nr. ÜL versetzt.
GJ Im aktiven Heere. 24. Febr. Wins loe, Rittm. a. D., zuletzt Escadr. Chef im 1. Leib⸗Hus. Regt, Nr. 1, in die Kategorie der mit Pens. zur Disp. gestellten Afftziere versetzt. Frhr. v. Rosenberg, Major a4. D. zuletzt Rittm, u. Cgcadr. Chef im 1. Ulan. Regt. Nr. 4 in die Kategorie der mit Pens. zur Disp, gestellten Offisiere, unter Ertheilung der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Unfform des gedachten Regts., versetzt. — 2I. Febr. v. Hatten, Sec. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 1, mit Pens. der Abschied bewilligt.
Im Sanitäts⸗Corps. 24. Febr. Dr. Bormann, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom 1. Bat. Inf. Regts. Nr. 51, zum Ober⸗Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt des Inf. Regts. Nr. 44 befördert. Dr. Sch ülrer, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom Inf. Regt. Nr. 48, zum 1. Bat. Inf. Regts. Nr. 51 versetzt. Dr. Bu try, Stabsarzt der Landw. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 69, Dr. Bremme, Stabßarzt der Landw. vom 1. Bat. Landw. Regts. 6 . mit der Uniform des Sanitäts⸗Corps, der Abschied
ewilligt.
Aichtamtliches.
Berlin 3. März. In der gestrigen Sitzung des errenhauses erwiderte der Finanz-Minister Camp⸗ ausen dem Herrn Hasselbach in der Berathung über den taatshaushalts⸗Etat: .
Der geehrte Herr Vorredner führte in seiner Rede an, daß ich
ihn bei einer früheren Gelegenheit der Schwarzseherei beschuldigt habe. Ich möchte einen solchen Ausdruck nicht anwenden und weiß nicht, ob ich ihn angewendet habe; aber ich würde doch auch heute
wiederholen müssen, daß er vorzugsweise dazu , . ist, ungünstige Seiten der Finanzlage ins Auge zu fassen. zei der ganzen Dar legung, die er gemacht hat, wonach die Prophezeiung, daß wir bergab gehen würden, in Erfüllung gegangen sei, hat er, wie mir scheint, die früheren Zustände sich zu rosig gedacht und die späteren zu schlimm. Daß die enormen Einnahmen der Jahre 1872 und 1873 sich nicht wiederholen würden, wer hat das eifriger ausgesprochen als wie ich selbst? Wer hat zu jener Zeit eifriger dafur gesorgt, als wie ich, daß die Ueberschüsse, die zu jener Heit erzielt wurden, nicht immer sofortige Verwendung fanden, daß sie theilweise dazu verwendet wur⸗ den, um Schulden zu tilgen. Wenn der geehrte Herr Vorredner die Geschichte unserer Finanzverwaltung vollständig vor Augen gehabt hätte, so würde er sich ,,, müssen, daß wir unsere Schuldentilgung, wozu uns die Kontributionsüberschüsse, in den Stand setzten, neben den für produktive Anlagen zur Disposition estellten Kapitalien, daß wir da noch aus den Ueberschüssen der tatsjahre 1871ỹ73 noch über 28 Millionen Thaler extra getilgt haben. Um Ihnen ein kleines Bild von dem zu geben, wie wir früher standen, und wie wir jetzt stehen, genügen vielleicht schon we⸗ nige Zahlen. Vielleicht ist es nicht unnütz lich, wenn ich daran erinnere, daß die Einnahmen des Jahres 1870, die bekanntlich im Jahre 1869 ,, wurden, bevor wir eine Ahnung von dem, Kriege hatten, veranschlagt waren auf 5044516 Æ, und daß die Ein. nahmen für das Can! vom 1. April 1877 bis zum 1. April 1878 haben veranschlagt werden können a 6ö5l 638, 14. 6. Das sind also beinahe 147 Millionen Mark mehr, als wir im Jahre 1870 glaubten in Rechnung ziehen zu können, und nun sind doch wäh⸗ rend der Zeit dem preußischen Staate mancherlei Einnahmen ent- gangen, auf die er früher noch rechnen konnte, es ist ihm die roße Einnahme aus der Prei en Bank entgangen. Er i sich, entschlossen, auf bedeutende Einnahmen an Steuern zu verzichten, es würde unrichtig sein, wenn man blos an die Ermäßigung der Klassensteuer dachte, wir haben die Chausseegelder aufgehoben und die Stempelabgaben und Gewerbesteuer mehrfach ermäßigt. Die Ermäßigung an den Abgaben beträgt weit mehr, als
die Zinsen der Koutributionsüberschüsse, die jemals in unsere Kasse
gefloßen sind. Ich würde ferner darauf hinweisen können, wenn ich die Ausgaben mit einander vergleiche, daß, wir unzweifelhaft die Aufgaben des Staates bedeutend erweitert haben, daß wir für
manche früher vernachlässigte Seiten der Staatsverwaltung außerordentlich viel größere Summen bewilligt haben. Die dauernden Ausgaben, die im Jahre 1877778 auf 63080267 S. haben veranschlagt werden können, beliefen sich im Jahre 1870 auf 156,758, C9 M, also jetzt 44 Millionen Mark mehr. Wenn dann der geehrten Herr Vorredner wieder darquf zurückkommt, daß das Extra⸗ ordinarium zum Theil Ausgaben enthalte, die immer wiederkommen würden, so will ich doch in Beziehung darauf anführen, daß das Extraordinarium in dem jetzigen Etat, der von allen Seiten als viel zu knapp befunden wird, um 3 Millionen Mark höher ausgebracht ist, als dies 1870 geschehen war, und dazu kommt, daß im Jahre 1870 z. B. der Chaussee⸗Umbaufonds in dem Extraordinarium stak, der jetzt anderweit und daueind gedeckt ist, und das ließe sich noch von mehreren Sachen anführen, wenn ich Ihre Geduld ermüden wollte. Wenn dann dgrauf hingewiesen worden ist, daß es darauf ankomme, Ersparnisse bei den Ausgaben zu machen, so , hrauche ich wohl nicht erst zu ger er d Niemandem das willkommener sein möchte als dem Finanz⸗Minister. Aber, meine Herren, was die Ersparnisse angeht, so habe ich, ich möchte sagen an jedem Tage meiner Verwaltung, bald mit den Ressortchefs, bald mit der Landen⸗ vertretung zu kämpfen, die immer von mir begehren, daß ich bald für diesen, bald für jenen Zweck mehr Geld hergebe. ;
Die Wünsche in dieser Beziehung sind eben sehr verschieden, aber Herr Hasselbach, der sich darüber beklagt, daß zu viel geschehe, hat doch nicht unterlassen, gleichzeitig zu sagen, man müsse eigentlich den Kommunen nicht so viel aufbuͤrden, als ihnen fager e. sei, man , sie erleichtern, doch natürlich wieder auf Kosten der Staatskasse.
e essetbach hat diesen Wunsch. Ich begegne nun auf allen Seiten anderen Wünschen, meine Herren, die ebenfalls der Befriedi⸗ gung harren. ; .
Was dann die zu erwartenden Ausgaben betrifft, so ist auch das Verhältniß in Beziehung guf die Eisenbahnen etwas zu ungün⸗ stig aufgefaßt worden. Ich erkenne vollständig die Verpflichtung an und übe sie mit meinem Kollegen, dem Herrn Handels⸗Minister, daß wir mit aller Energie darauf einwirken müssen, die Eisenba hn⸗ verwaltung sparsamer zu machen, und daß die Hoffnung, der Verkehr werde sich doch endlich einmal wieder heben, uns stärken muß, um für die Zukunft auf bessere Verhältnisse zu denken und sie in