Die Einnahmen an Zöllen und gemeinschaft⸗ lichen Verbrauchssteuern haben im Rei für das Jahr 18756 (verglichen mit der Einnahme in demselben Zeitraum des Vorjahrs) betragen: Zölle 121,034 235 6 (4 216.736 M6, Rubenzuckersteuer 57, 938, 887 M (* S141, 431 M.), Salzsteuer Z3 , 766, 952 SM ( 211,594 S6, Tabakssteuer i261. 603 2290170 6), Branntweinsteuer 47,066, 038. 6. — 3419, 072 S6, Uebergangsabgaben von Branntwein 131,935 S (4 14928 M6), Brausteuer 17,534 984 M, * 155,596 Sc), Uebergangsabgaben von Bier 913,962 S. 14412 6M Summa 275,587,707 M (* 5.284, 60038 ch.
— Die in der heutigen Börsenbeilage abgedruckte tabel⸗ Carische Uebersicht der Wochenausweise der deut⸗ schen Zettelbanken vom 7. März schließt mit folgenden summarisschen Daten ab: Es betrug der gesammte Kassen⸗ bestand 731,791,000 , d. i. der Vorwoche gegenüber weniger 13,429,000 6; der Wechselbestand im Betrage von 594,908,000 Mt zeigt eine Abnahme von 2,385, 099 6, und die Lombard⸗ forderungen mit 88,376,000 „6 weisen einen Rückgang von gi3, 000 M nach; ferner erscheint der Banknoten Umlauf mit S6 292, 000 υνο um 33,972, 900 M6 verringert, während die anderweiten täglich fälligen Verbindlichkeiten im Betrage von 196,250, 00 MÆς einen Zuwachs um 14,186,900 S6 erkennen lassen; die an eine Kündigungsfrist gehundenen Verbindlich⸗ keiten beliefen sich auf 96,918, 000 6, d. i. der Vorwoche gegen⸗ über weniger 1,594,000 M6
— In FHinsicht auf die in manchen Gegenden nach dem Ausfalle der letzten Heu- und Strohernte zu besorgende Futte rnoth hat der Fir an Minfftr die Bezirksregierungen durch Cirkularerlaß vom 3. d. M. veranlaßt, der Zulassung zur Waldweide und dem Verkaufe von Gras in den Staatzs— , ,. nach dem obwaltenden lokalen Bedürfnisse, diejenige
r , . das laufende Jahr zu geben, welche geeignet ist, einem Nothstande der Vieh haltenden Einwohner nach Möglichkeit rechtzeitig abzuhelfen. Die desfallsigen Gesuche der Anwohner der Wälder sind daher, soweit es ohne überwie— genden Schaden für den Wald geschehen kann und den Ser— vitutverhältnissen nach zulässig ist, zu berücksichtigen. Die entsprechenden Anordnungen sollen so zeitig getroffen werden, daß die Benutzung der Waldweide schon zeitig im Frühjahr beginnen kann.
— Die vorsätzliche Beiseiteschaffung einer Ur⸗ kunde, welche sich zur amtlichen Aufbewahrung an einem dazu bestimmten Orte befindet, wird nach 5. 135, 2 des Straf⸗ gefetzbuches mit Gefängniß nicht unter drei Monaten bestraft, wenn die Handlung in gewinnsüchtiger Absicht begangen ist. In Bezug auf diese Bestimmung hat das Ober⸗Tribunal in einem Erkenntnisse vom 9. Februar 1877 den Satz aus⸗ gesprochen, daß der Begriff der gewinnsüchtigen Absicht ein westerer ist, als der Begriff der Absicht, sich einen Vermögens⸗ vortheil zu verschaffen, und auch andere materielle Vortheile
und Verbesserungen der äußeren Lage einer Person umfaßt.
— Die geschäftliche Verbindung eines konzessionirten Schanklokales mit einem nicht zu diesem Betriebe konzessio⸗ nirten Lokale behufs Vergrößerung des ersteren bedarf, nach einem Erkenntniß des Ob er⸗-Tribunals vom 9. Februar 1877, einer besonderen polizeilichen Genehmigung, widrigenfalls der
Schankwirth wegen Gewerbekontravention zu bestrafen ist.
Oesterreich⸗ Ungarn. Pest, 10. März. Der „Pester Lloyd“ schreibt: Gestern Abend hat ein mehrstündiger Ninisterrath stattgefunden, dessen wesentlichsten Berathungs⸗
egenstand der Schluß der gegenwärtigen Reichstags⸗ efsion bildete. Nachdem der Bankstatutenentwurf, welchen General Sekretär Lucam im Sinne der mit beiden Regierungen getroffenen Vereinbarungen auszuarbeiten übernommen hat, erst für heute hier erwartet wird und in den nächsten Tagen erst im Schoßé der ungarischen Regierung berathen werden soll, daher auch die Reise des Finanz⸗Ministers nach Wien behufs endgiltiger Feststellung des Bankstatuts sich noch um einige Tage verzögern dürfte und da ferner auch die übrigen auf den Ausgleich bezüglichen Vorlagen noch in einigen Theilen unvollendet find, mußte die Hoffnung, die Ausgleichsvorlagen noch vor Eintritt der Osterferien vor das Haus zu bringen, defi⸗ nitiv aufgegeben werden. Dagegen ist mit Bestimmtheit dar— 3 zu rechnen, daß die Gesammtheit dieser Vorlagen unmit— telbar nach dem Wiederzusammentritte des Reichstages dem⸗ . zur Verfügung stehen und er in der Lage sein werde, ie hochwichtige Arbeit sofort in Angriff zu nehmen. Um nun nicht nach den Ferien mit der Konstituirung der Bureaux, Wahl der ständigen, Kommissionen, und, den übrigen weit— — . Formalitäten, welche die Eröffnung einer neuen Session im 6 führt, Zeit zu verlieren, ist das Ministe⸗ rium dahin schlüssig geworden, die gegenwärtige zweite Ses⸗ sion des Reichstages schon in der nächsten Woche zu schließen, unmittelbar darauf die neue (dritte) Session zu eröffnen, so⸗ J noch vor Eintritt der Osterferien die ständigen Kommis⸗ ionen wählen und alle weiteren Formalitäten, welche nahe an acht Tage in Anspruch zu nehmen pflegen, vollziehen zu lassen.
Schweiz. Bern, 19. März. (N. Zürch. Ztg.) Der Nation alrath hat das Bundesgesetz, betreffend die Anlage eidgenössischer Staatsgelder durchberathen. Fuͤr
sontag steht die Berathung des Fabrikgesetzes auf der Tagesordnung. — Der Ständerath beschloß mit 19 gegen LI Stimmen, am nächsten Dienstag das Stimmrechtsgesetz in Wiedererwägung zu ziehen.
Großbritannien und Irland. London, 12. März. W. T. B) Im Unterhause erklärte heute auf eine Anfrage des Deputirten O'Clery der Unter ⸗Staats⸗ sekretär des Aeußern, Bourke, die Regierung beabsichtige durchaus nicht, bei der rufsischen Regierung wegen der Einführung von Reformen in der die polnischen Unter— thanen betreffenden Verwaltung irgendwie vorstellig zu werden. — Der Kanzler der Scha kammer, Northeote, er⸗ widerte Hope, er hoffe, daß die Osterferien des Unter— hauses vom 27. März bis zum 5. April dauern würden.
ꝛ; Frankreich. Paris, 11. März. Das „Journal offi— ciel“ veröffentlicht eine Anzahl von Ernennungen von Frie⸗ densrichtern, sowie einige neue Personalveränder un—⸗ gen in den Unterpräfetturen, sämmtlich ohne besondere politische Bedeutung. Das amtliche Blatt bringt ferner die Ernennung des bishe igen Pariser Appellationsgerichts-Präsi⸗
denten Mercier zum Chefpräsidenten des obersten
n fer an Stelle des Herrn Devienne. Endlich r ht das Journal Begnadigungen und Straf⸗ milberungen für 321 Theilnehmer an dem Aufstande der
veröffentli
Kommune. — Die „Korr. Havas“ berichtet:
„Der Kriegs⸗Minister hatte am Dienstag eine Unter redung mit Herrn Thiers in dessen Wohnung. Herr Thiers wiederholte, was er immer über das von der National versammlun ausgegangene ng, efagt hatte: daß es abscheulich sei, da s ih ᷣ — bereitet habe, als er es zur Ver⸗ kündigung unterzeichnen mußte, Dieses Gesetz könne seiner Ansicht nach nicht einmal wirksam verändert werden; man müsse es ganz einfach abschaffen und zum Gesetz von 1832 zurückkehren, das die Armeen ber Krim und von Italien gebildet. Im Jahre 1870 kamen die Riederlagen zum größten Theil von den in den letzten Jahren des Kaiserreichs eingeführten Beränderungen her, aber die seit 1318 in Kraft bestehende Lage der Dinge war immer mehr werth, als das jetzt Bestehende. ‚Ich zweifle“, soll Herr Thiers gefagt haben, ‚daß ich meine Kolleg des Parlaments überzeugen werde, aber ich will fortfahren, die Stimme zu erheben, damit ich mir, wenn in naher oder ferner Zukunft die Erfahrung unglücklicherweise mir Recht geben sollte, nichts vorzuwerfen habe. General Berthaut bestritt nicht den Werth des Gesetzes von 1832, aber beim gegenwärtigen Zustand der Dinge und Geister hielt er es doch für gefährlich, zu demselben zurückzukehren. Der Grundsatz der allgemeinen Dienstpflicht müsse bleiben, doch bedürften einige Artikel des betreffenden Gesetzes der Abänderung. Die Dauer des aktiven Dienstes müsse wenigstens fünf Jahre betragen. Alle anderen militärischen Tagesfragen, die Freiwilligen, die jährliche Zusammenberufung der Reservisten und die Organisation der Terriforialarmee, wurden bei dieser Unterredung berührt. Der Kriegs⸗Minister betonte die fortwährende Vervollkommnung der Fadrez der aktiven Armee vom Range des Uanterlieutenant an. Was jedoch die Unteroffiziere betrifft, so sei nichts gethan, und stehen
es ihm den größten Seelen
dieselben tief unter denen, die vor dem Kriege der Armee angehörten. Der Minister versprach, vor der Kommission seine Erklärungen zu wiederholen, und Herr Thiers erklärte, er werde seine Ansicht vor
der Deputirtenkammer vertheidigen.“
— Die am 8. dieses Monats in Toulouse versammelt gewesenen Bischöfe des südwestlichen Frankreichs haben be—⸗ schlossen, die katholische Universität in der genannten
Stadt so bald als möglich zu gründen.
— 12. März. (W. T. B.) Der General Ignatieff hat heute Abend bei dem deutschen Botschafter, Fürsten von Hohen⸗ lohe dinirt und wird morgen einer Einladung des Marschall⸗
Präͤsidenten Mae Mahon zum Diner folgen.
Versailles, 11. März. Der Senat votirte gestern noch eine Vorlage, derzufolge die Bestimmungen des Gesetzes von 1875 über die Bildung der Cadres der Land⸗ armee ausnahmsweise und vorübergehend auch auf die Vize⸗ Admiräle n,, finden sollen, welche im letzten Kriege
ig
ein Armee⸗Corps befehligt haben.
— 12. März. (W. T. B.) Die Deputirten—⸗ kammer hat die Berathung des von der Regierung ein— gebrachten Antrages auf Ermächtigung zur gerichtlichen Verfolgung Paul de Cassagnacs auf nächsten Freitag
festgesetzt.
Italien. Rom, 12. März. (W. T. B.) In dem heute abgehaltenen Konsistorium wurden zu Kardinälen er⸗ nannt: Benavides, Patriarch von Westindien, Apuzzo, Erz— bischof von Capua, Gib, Erzbischof von Saragossa, Howard, Erzbischof von Neu⸗Cesarea, Paya, Erzbischof von Santiago, Caverot, Erzbischof von Lyon, Canossa, Bischof von Verona, Serafini, Bischof von Viterbo, Sbarelli. Sekretär der Kongre⸗ gation der Bischöfe, Nina, Assessor der Inquisitions-Kongrega— tion, de Falloux du Coudray, Geschäftsführer der apostolischen Kanzlei. Die Kardinäle Aniat, Morichini und di Pietro wur⸗ den auf zum Sprengel Roms gehörige Sitze versetzt. Ferner
wurden noch vier Bischöfe ernannt für Italien, drei in partihus infidelium, einer für die Schweiz und einer für Malta.
Venedig, 10. März, Der Kaiser und die Kaiserin von Brasilien sind gestern Abend hier eingetroffen. Heute haben Ihre Majestäten den Dogenpalast besucht.
Türkei. Konstantinopel, 11. März. (W. TB.) Die mon⸗ tenegrinischen Delegirten konferixten gestern aber— mals mit dem Minister der Auswärtigen Angelegen— heiten, doch hat, auch diese Konferenz keine Aenderung der . Situation herbeigeführt, da die montenegrinischen Delegirten ihre gesaminten, der Pforte schriftlich überreichten Forderungen aufrecht erhalten, während die Pforte fortdauernd erklärt, dieselben nicht acceptiren zu können. General Moukhtar Pascha wohnte der Konferenz ebenfalls bei. — Die nächste Konferenz ist auf Montag anberaumt. — Heute hat ein Ministerrath stattgefunden. — Wie es heißt, soll die Er⸗ nennung Khalil Paschas zum Botschafter in Paris demnächst veröffentlicht werden.
London, 13. März. (W. T. B) Das Kabinet tritt
eute zusammen, um sich über das von Rußland vorge⸗ schlagene Protokoll schlüssig zu machen. — Gladstone hat in Betreff der Orientfrage eine neue Broschüre ver⸗ öffentlicht, in welcher besonders darauf hingewiesen wird, daß die Art, wie die türkische Regierung sich den Urhebern der Greuelthaten in Bulgarien gegenüber verhalte, ganz unzweifel⸗ haft zu einer Wiederholung solcher Metzeleien ermuntere. Die Schuld der türkischen Regierung liege klar am Tage und eine Einschränkung 1 Administrationsbefugnisse müsse als geradezu unerläßlich betrachtet werden. Wenn man derselben zu freiwilliger Durchführung von Reformen eine einjährige Gnadenfrist zugestehe, so heiße das nichts weiter, als den ent⸗ würdigenden Zustand und das Elend der christlichen Bevöl⸗ kerung in der Türkei noch um ein weiteres Jahr verlängern.
— Aus Konstantinopel, 6. März, wird der W. „Presse“ geschrieben:
Die Unge wißheit, ob es zum Kriege mit Rußland kommen wird oder nicht, drückt alle Gemüther gewaltig darnieder. Je mehr die Aussicht auf Erhaltung des Friedens zu schwinden scheint, desto mehr sinkt auch der vor und während der Konferenz so ungestüm geäußerte Kriegsmuth der Muselmänner herab. Die vollständige Gewißheit, daß die Türkei von keiner Seite eine Unterstützung zu erwarten hat, daß sie allein den Kampf mit dem nordischen Gegner, von dessen umfassenden Rüstungen man sehr wohl unter⸗ richtet ist, aufnehmen müßte, hat eine sehr ernüchternde Wir⸗ kung hervorgebracht. Der Uebermuth, die herausfordernde Sprache sind aus der Presse vollständig verschwunden. Zum Theil hat dazu wohl eine scharfe Weisung aus dem Preßbureau beigetragen, im Uebrigen entfvricht die jetzige auffallende Zurückhaltung durchaus der allgemeinen Stimmung. engstlich erwartet man Nachrichten über etwaige Resultate der Reise des Generals Ignatieff an die europäischen Höfe. Die Hoff nung auf Erhaltung des Friedens klam⸗ mert sich daran, daß es der englischen Regierung gelingen werde, die übrigen Kabinete für eine Fristge währung an die Türkei zur Ausführung der Reformen zu überreden. Die Pforte würde in de Fhat, im wohl verstandenen Interesse der Selbsterhaltung, Alles daran setzen, um in dieser Beziehung befriedigende Resultate zu erzielen. Dabei wird jedoch mit großem Nachdruck betont, daß die Ausführung
der Reformen durch die drohende Nähe der russischen Opera⸗ tions Armeen bedeutend erschwert und darum eine gegenseitige Ab⸗ rüstung dringend geboten fei. Man hebt außerdem von offiziöser Seite hervor, daß dem Chef des neu gebildeten Ministeriums des Innern. Dj ev det Pascha, einige Zeit gelassen werden müsse, um ich in seinem Ressort zu orientiren; von seine: Tüchtigkeit und Energie fei das Beste zu erwarten. Die. Rüstungen werden inzwischen mit großem Eifer fortgesetzt Vor einigen Tagen fand. auf der Abmiralität eine große Bergthun höherer Marine ⸗ Offiziere statt, welcher der Marine⸗Minister Reuf Pascha präsidirte. Es wurde konstatirt, daß die Flotte sich in einem vortrefflichen Zustande befinde und jeden Augenblick bereit sei, in die Schlacht einzutreten. Die Flotte ist in zwei große Divisionen getheilt, von denen die eine demnächst nach dem Mittelmeere, die andere nach dem Schwarzen Meere segeln wird. — In Bosnien wurden zu Deputirten gewählt: Fehmi Effendi aus Banjaluka, Mehmed Bey aus Travnik. Murad Bey aus Noxibazar, Petraki Effendi (orthodor) aus Besna-Serai, VJaver Effendi (Israelit) aus Bosna⸗Serai und Marossits Effendi (katholisch) aus Travnik. — Mit dem 1. März (a. St) wird hier unter der direkten Leitung des Ministeriums des Innern ein amtliches Journal unter dem Titel Takvimi⸗Vikaje“ erscheinen.
— Die Reformen, welche Sapfet Paschas De⸗ 6. an Musurus Paf cha vom 8. März vorschlägt, sind o gende: A. Sofort einzuführende: 1) Drganisation der Gensd'armerie nach dem Vorschlage des Obersten Baker, Y) Kantonaleintheilung, 3) Ausdehnung der in einigen Theilen des Reiches vorhandenen, aus Christen und Moslemin ge⸗ meinsam zusammengesetzten Gengsd'armerie auf, das ganze Reich, 4) Buha fsung von Nicht⸗Moslemin zu den Militär⸗ schulen, 5) Verbot der Tscherkessen⸗Kolonien, 6) Verbot des unbefugten Waffentragens, ) Begnadigung für die Aufrührer von Philippopel, 8) die Bildung von besonderen Ausschüssen, welche ohne Verzug die Vilajets von Bosnien, Adrianopel und der Donau bereisen sollen, 9) religiöse Duldung, 10) Er⸗ laß der bis zum 1. Januar 1877 rückständigen Steuern, 11) Bestätigung des Eigenthumsrechts der Christen in Bosnien und der Herzegowina. B. Tem demnächst zusammentretenden Reichsrath vorzulegende Reformen: 1) Innere Organisation der beiden Kammern, 2) endgültiges Wahlgesetz, 4 reßgesetz, 4 Vilajets⸗ und G e ,. 5) Gesetz über die Organi⸗ sation der Stadtverwaltungen, 9 Civilprozeß, 7) Gerichts⸗ organisation, 8) Regeln für den Richterstand, 9) Civildienst, 16 Staatshaushalt und 11) Rechnungshof.
— Wie ein Telegramm aus Konstantinopel dem W. Fremdenbl.“ meldet, hat Achmed Vesik Effendi bereits die Thronxede, mit der das türkische Parlament eröffnet werden soll, ,, Dieselbe ist dem Staatsrathe zur Begutachtung übergeben worden. — Ein Wiener Bericht— erstatter meldet demselben Blatte wieder, daß die Unter⸗ handlungen zwischen der Pforte und dem Vatikan wegen Ordnung der Angelegenheiten der Katholiken im türkischen Reiche rasch und erfreulich vorwärts schreiten, und sollen dem türkischen Parlamente baldigst Eröffnungen darüber gemacht werden.
. Pester Korrespondent der „Daily News“ er⸗ fährt aus Konstantinopel, daß der Khedive versprochen habe, dem Sultan im Falle eines Krieges zwischen der Türkei und Rußland ein Hülfscorps von 30,000 Mann und vier Kriegsschiffe zur Verfügung zu stellen.
— Aus Belgrad wird der „Times“ unterm 8. d. M. telegraphirt: „Die serbische Regierung hat eine Kommission, bestehend aus dem Senator Tomevich und Herrn Spasich vom Finanzbureau, ernannt welche sich nach den life Grenz⸗ distrikten begeben und die Rückkehr der vor den Baschibozuks geflüchteten Serben nach ihren zerstörten Heimstätten über⸗ wachen soll. Die Kommission ist angewiesen worden, diesen zuruͤckkehrenden Flüchtlingen so vielen Beistand zu leisten, als die beschränkten Hülfsgquellen des serbischen Staatsschatzes zu⸗ lassen. Der größere Theil der jüngst den serbischen regulären und freiwilligen Streitkräften attachirt gewesenen russischen Offiziere ist auf Anordnung des serbischen Kriegs-Departe— ments entlassen worden, da ihre Dienste nicht länger erforder— lich sind.“
— Aus Moskau, g9. März, wird der W. „Presse“ ge— meldet: Zur Kompletirung der türkischen Armee an der kaukasischen Grenze wurde die ganze waffenfähige Bevölkerung vom 16. bis zum 60. Lebensjahre einberufen. Die Armee soll nicht mehr als 40,00 Mann zählen. In Folge Mangels an Sold und Nahrung verlassen viele Mahomedaner ihre Abtheilungen und bilden entweder Räuberhanden an der Grenze oder suchen zu ihren Glaubensgenossen in Rußland zu desertiren. Die armenische Bevölkerung verläßt ihre bisherigen Aufenthaltsorte und flieht nach Rußland vor dem Steuerdruck der Regierung und vor den Gewaltthaten der Mahomedaner.
. Konstantinopel ist soeben eine Broschüre unter dem Titel: „Ha Furquie anrès la Conference“ erschienen. Das W. Fremdenbl.“ glaubt nicht irre zu gehen, wenn dasselbe den anonymen Verfasser derselben in jenen Kreisen sucht, die mit der türkischen Diplomatie in fortwährendem Kontakt stehen. Die Broschüre gipfelt in den zwei kleinen Sätzen: „La Conferenee est dissoute, Que fara 12 LTarquie?“ (Die Konferenz ist aufgelöst. Was wird nun die Türkei machen?! Bevor der Verfasser sich in eine Beantwortung diefer zwei Sätze einläßt, giebt er eine kleine Schilderung des Auf⸗ standes in Bosnien und der Herzegowina, von seinem Aus⸗ bruche bis zu seinem Ende (E) und versucht darin zu beweisen, daß die Jnsurrektion eigentlich nur durch die Einmengung der euro⸗ päischen Diplomatie zu einiger Bedeutung gelangt ist. Auch der RUufstand in Bulgarien wird dabei so im Vorübergehen be⸗ handelt und. gesteht der Verfasser offen ein, daß bei der Unter—⸗ drückung desselben. zroße Grausamkeiten, begangen worden seien. Nach diesen Einleitungen wird der eigentliche Gegenstand der Bro⸗ schüre, die Konferenz nämlich, abgehandelt. Wenn dieselbe zu keinem Resultate führte, müsse man die Schuld daran nur den zu hohen Forderungen ihrer Mitglieder, nicht aber der Unnachgiebig⸗ keit der Pforte beimessen. Mit der Abreise der Konferenzmitglieder von Konstantinopel, ist der Verfasser durchaus nicht zufrieden, da dieselben mit diesem Schritte gar nichts erreicht haben. Was wird nun die Türkei machen? wird nochmals gefragt, und als Antwort darauf wird die Versicherung gegeben, daß die Türkei, um einen dauerhaften und ehrenvollen Fre zu verlangen, die größten An⸗ strengungen machen und — die weitgehendsten Kriegs⸗ rüstungen betreiben werde, um so ihren Gegnern Achtung einzuflößen und dieselben schließlich auch zu zwingen, sie von nun an unbelästigt zu lassen. Daß aber diese Rüstungen zu einem Kriege führen sollten, daran will der Verfasser durchaus nicht glauben, und zwar aus der einfachen Ursache, weil nach dem Friedens⸗ schlusse mit Serbien und Montenegro und der Aktivirung der tür⸗ kischen Verfassung“, durch welche auch Bulgarien wieder beruhigt wird (2), ein jeder ö Grund zu einem Ueberschreiten des Pruths fehle. Wir glauben fest“ heißt es nun wörtlich, an den Frieden, und wir wünschen den Augenblick, der hoffentlich
auch schon nahe ist, herbei, in dem die freimüthigen und kategorischen Erklärungen jeden Zweifel hierüber zerstreuen werden.“
Rumänien. Bu karest, 13. März. (W. T. B) Die
Deputirtenkammer hat das Generalbudget pro 1877 angenommen und der Fürst dasselbe sanktionirt. Das Bubget schließt in den Einnahmen mit 81 Millionen und in den Ausgaben mit 87 Millionen Francs ab.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 1ů. März. St. Pet. Herold) Für die in Ausführung des rmee⸗Reorganisationsplans neugebildeten neun Armee⸗
Corps sind folgende Com mandeure ernannt wor⸗ den: die General- Lieutenants: Mitglied des Verwundeten⸗ Comité's Ganezkij J., zum Commandeur des Grenadier⸗ Corps, unter Belassung in seinem gegenwärtigen Amte; General⸗Adjutant Fürst Barclay de Tolly⸗Weimarn, Commandeur des VII. Armee⸗Corps, zum Commandeur des J. Armee⸗Corps, unter Belassung in seiner Stellung als Ge⸗ neral⸗Adjutant; Ssamsonow, hef der 25. Infanterie⸗ Division, zum Commandeur des Il, — Gene
Adjutan! Dehn, Chef der 2. Garde ⸗Infanterie⸗Division, n Commandéur des III. Armee ⸗ Corps, unter Be⸗
Armee⸗Corps; General⸗
assung in seiner Stellung als General ⸗Adjutant;
Sotow, Chef der 28. Infanterie ⸗Division zum
Commandeur des IV. Armee⸗Corps; General⸗Adjutant Baron
Möller⸗Sakomelskij, Chef der 3. Garde⸗ Infanterie⸗Division, zum Commandeur des V. Armee⸗Corps, unter Belassung in seiner Stellung als General⸗Adjutant; von Rall, Chef der 35.
Infanterie⸗-Division zum Commandeur des VI. Armee⸗-Corps; anezkij 2, Chef der 3. Grenadier⸗Division, zum Comman⸗
deur des VII. Armee⸗Corps; Hahn, Chef der 17. Infanterie⸗ Division, zum Commandeur des XII. Armee ⸗Corps; von Zimmermann, Chef der 2. Grenadier-Division, zum
Commandeur des XIV. Armee⸗Corps. Der General Major Heinz
vom Generalstab ist zum Militär⸗Gouverneur und Komman⸗ direnden der Truppen des Turgaigebietes, unter Belassung
beim Generalstab ernannt worden. — Ueber die Bestre⸗ bungen zur Einigung der Kirchen spricht sich der
Rechenschaftsbericht des Oberprokureurs des h. Synods für 1875 in folgender Weise aus:
Der Hauptgegenstand der Berathungen auf der Bonner Konfernz von 1575 sei das Dogma vom Ausgehen zes h. Geistes gewesen, welches einen der wesentlichsten Differenzpunkte zwischen den orien⸗ talischen und oceidentalischen Christen bilde. Sämmtliche Theil⸗ nehmer an der Konferenz, sowohl die altkatholischen als die Ver⸗ treter der englisch⸗amerikanischen Episkopalkirche haben einmüthig zugegeben, daß die Einschiebung des filiodne in das alte Fkumenische Symbol eine willkürliche und ungerechtfertigt sei (das sogenannte Symbol von Nicäa vom Jahre 325 enthält diefen Zusatz , welcher besagt, daß der h. Geist auch von Gott dem Sohne ausgehe nicht, der Zusatz stammt vielmehr anerkanntermaßen aus dem 8. Jahrhundert.. Leider, fährt der Bericht fort, haben die Altkatholiken sich nicht enschlließen können, die Lehre der orthodoren Kirche in diesem Punkte entschieden und bedingungslos anzunehmen und seien bei dem Wunsche geblieben, diefe Anschauung und Lehre der lateinischen Kirche beizubehalten, wenn auch nicht als Dogma, so doch als freie theologische Ansicht, die für die übrigen Glieder der ökumenischen Kirche nicht verbindlich (folglich für die der altkatholischen verbindlich) sei. So sei denn die . von Seiten derer, welche die Kircheneinigung und die Wieder⸗
ehr zur alten 6ökumenischen Glaubenslehre suchen, nicht definitiv und
befriedigend gelöst worden und erwarte ihre Lösung vermittels be⸗ dingungsloser Annahme dieser Lehre von ihrer Seite, in genauer Uebereinstimmung mit dem, wie die orthodoxe Kirche dieselb- ver⸗ stehe, erst in der Zukunft. .
Schweden und Norwegen. Stockholm, 10. März.
(H. N) Die Zweite Kammer hat die rückständigen Posi⸗ Ronen des 5. Haupttitels des Etats erledigt. Die zu Dock⸗ bauten angesetzten 100,090 Kr. wurden ohne Votirung be⸗ willigt, dagegen gab die Position Kasernenbau ten zu einer sehr lebhaften Diskussion Veranlassung. Die Regierung hatte vorgeschlagen, daß 161,440 Kr, zum Umbau des östli⸗ chen Magazingebäudes auf Skeppsholm zu Kasernen und 133, 000 Kr. zu einem Neubgu für Rasernirung von Schiffs⸗ jungen in Karlskrona bewilligt werden möchten. Diese Be⸗ träge sollten gedeckt werden durch einen neuen Anschlag von 70, 000 Kr., aus Ueberschuüssen vom vorigen Jahre 14,060 Kr. und der Rest 23,9000 Kr. durch Ueberweisung der Fonds der Admiralitats⸗Kriegsmannakasse“ an den Staat. Im Laufe
er Diskussion machte sich besonders eine starke Opposition
egen dieses letztere Verfahren geltend, da viele den Staat
juridisch nicht berechtigt glaubten, eine aus privativen Mitteln gebildete Kasse zu eigenen Zwecken zu verwenden. Schließlich trat jedoch die Kammer dem Ausschußgutachten, welches die
Regierungsvorlage zur unveränderten Annahme empfahl, mit großer Majorität bei.
Dänemark. Kopenhagen, emaliger Sol orirt, brachten eine großartige Ovation. in ergreifender Rede.
12. März. (H. N.) Viele mit der Erinnerungs⸗ Könige auf Amalienburg Der König trat hervor und dankte
Tausende e Medaille de
Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.
Konstantinopel, Montag, stattgehabten Forderungen
12. März. In den gestern ungen des Ministerra montenegrinis erklärten, die Abtretung des Distriktes von der albanischen Gebietstheile Ufer der Moracza nicht willi ad Ordre erhalten, bi n in Konstantinopel zu verbleiben. — lamentes ist durch offizielle Anzeige auf Deputirten aus den entlegeneren möglichen.
Die Minister der Innern bereiten Gesetz⸗ sation ihrer Departe⸗ latur von Louisiana hat in die von dem Präsidenten Hayes dargelegte Politik zu unterstützen. hat seine Entlassung genommen.
Delegirten auch schon früher, in
gen zu können. —
dem rechten —ñ s zur Ankunft des
Christie hat von Belgr neuen serbischen Agente Die Eröffnung des Par Montag vertagt, um den Provinzen ein re Washington, Dienstag, Auswärtigen Angelegenheiten und des entwürfe vor, betreffend die Re ments. — Die demokratisch einer Resolution beschlossen, in seiner Inaugurationsrede — Der Senator Cameron
chtzeitiges Eintreffen zu err 13. März.
Reichstags ⸗Angelegenheiten.
Bei der Berathung der Gesetz Gesetzes vom 23. Mai 1 tung des Reichs-Invali Sitzung vom 8. suchen, die nach 8 blatt Seite 117) auf; werth der dem Reichs⸗-Invglid angegeben ist, aufstellen zu lasse Session vorzulegen. Ergebniß der von der Verwaltung des Bilanzberechnung vorgelegt.
vorlage wegen Abänderung des end die Gründung und Verwal⸗ hat der Reichstag in seiner J beschlossen, ‚den Reichskanzler zu er⸗ n 23. Mai 1873 Reichs gesetz⸗ in welcher der zeitige Kapital⸗ enfonds obliegenden Verbindlichkeiten n und dem Reichstag in der nächsten kanzler hat dem Reichstag jetzt das Reichs⸗Invalidenfonds angefertigten
S873, betreff denfon ds, Februar v. 14 des Gesetzes vor istellende Bilanz,
Der Reichs
Statisti sche Nachrichten.
Mort alitäts-Statistik und Ge eröffentlichungen des Kai
sundheitsverhält⸗ serlichen Gesund⸗ beendeten neunten Bewohnern auf den Jahresdurchschnitt be⸗ in Berlin 23,3, in Breslau 24,0, in Königs⸗ in Hannover 205, in Magdeburg 36, in München n Leipzig 24s, in Stutt⸗ in Karlsruhe 19, , in Hamburg 56s, in Prag 458, in Basel 266, in Amsterdam 235, in Rotterdam 242, in Stockholm 19,4, in Neapel 433, in Turin 29,, Lissabon 30,3, in London 22, Dublin 315, in Edinburgh n New⸗Jork 203, in Phila—⸗ in Calcutta 29,3, in Bom⸗
nisse. Gemäß den V heitsamts sind bis zu Jahreswoche von je rechnet, gestorben: in Cöln 21,8, in Cassel 203, in Stra
5burg 30 2, Dresden 24,4 i
in Stettin 26,6, z6 o, in Augsburg 40,6, in n Braunschweig 34, A, in Budapest 4 Paris 28,0, in Kopenhagen 2 1555, in Warschau 26,7, 2, in Odessa 328, in in Liverpool 2656, ir (Aegypten) 363, i in San Franzisko
Woche äußerst milde, v tur der Luft fiel gegen die
I,, in Wien 31, in Brüssel 21,3, in
in Bukarest 3 in Glasgow 28,9, 200, in Alexandria delphia 16,6,
von häufigen Regen⸗ Mitte der Woche ar differirte die mittlere Wärme g der Luftdruck besonders in den endem heiteren Wetter zu unge⸗ am gegen Ende der Woche. ußerte auch seinen Einfluß die Sterblichkeits⸗Verhältnißzahl auf 1900 Bewohner und aufs Sterblichkeit betraf zumeist die Verhältnißzahl und Nordseeküstenlandes, und Warkthegruppe hat sie dagegen theil des Säuglingsalters an der Ge⸗ ieder einige Abnahme, vorzugsweise in der ährend' der des Greisenalters um 140 Todesursachen zeigen die Schlagflüsse Witterungswechsels eine auffallende Ille an Schwindsucht nnd die ent⸗ entsprechend der vor⸗ atur, eine wesentliche Verminderung
Die im Beginn der güssen begleitete Tem auffallend; v meist gegen 7
is 28. Febru G R. Gleichzeitig stie nördlichen Gegenden bei vor! wöhnlicher Höhe und sank erst w Der ziemlich jähe Witterungswe auf die Ge sundheits verhält 5 der Vorwoch
ieder langs
e auf 27,0
Die Erhöhung der es süddeutschen Hoch —̃ mitteldeutschen Gebirgs⸗
stieg von 26 Jahr berechnet. Städtegruppen d von 285 auf 313) des am Rhein und in der Oder⸗ etwas abgenommen. fammtsterblichkeit zeigt w oberrheinischen Niederung, w größer erscheint. meist in Folge des plöt Steigerung, während die zündlichen Erkrankungen der ausgegangenen milden Temper
landes (hier stieg die
Athmungsorgane,
aufweisen. Die Infektions krankheiten zeigen sich meist, namentlich in der sãchsisch⸗maͤrkischen ern g; etwas vermehrt, auch in Berlin treten sie wieder häufiger auf. Die Zahl der Typhen sank in Deutsch⸗ land (in Berlin von Rauf 4, nur in Oberschlesien herrscht die Epidemie, durch die dortigen besonderen Verhältnisse bedingt, weiter. Auch in England hat die Zahl der Infektionskrankheiten, kesonders der Todesfälle an Keuchhuften zu-, die der Typhen abgenommen, während in den füdlicheren Gegenden das umgekehrte Verhältniß hervortritt. und namentlich die Zahl der Trphen (in Wien, Bukarest, Odessa) eine größere geworden ist. Die Pocken zeigen in London wieder einen Rückgang, dagegen in Wien und Prag eine Steigerung der Zahl der Todesfälle. Die bis zum 26. Februar reichenden Nachrichten aus Mesopotamien melden wieder von neuen Pesterkrankungen und Todes⸗ fällen. Auch aus Rio de Janeiro werden einige Fälle vom gelben Fieber wahrend des Monats Januar berichtet.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Leipzig, 11. März. Gestern früh ist, der außerordentliche Profesfor in der juristischen Fakultät der hiesigen Universität, Dr. jur. Julius Weis ke, plößtzlich verstorben. Vor mehr als 46 Jahren erschienen bereits seine ersten Schriften, die Einleitung in das teutsche Privatrecht, dargestellt in seinen Vorlesungen? (Leipzig, 1830, zweite umgearbeitete Auflage 1834) sodann „Abhandlungen aus dem Gebiete des teutschen Rechts“ (Leipzig, 1830), seine Schriften über Hochverrath und crimen laesae rejestatis u. s. w. (Leipzig, 1536), sein Abriß des Lehnrechts (1839). Vorher erschien noch eine kritische Schrift:. Die Grundlagen der früheren Verfasfung Teutsch= lands elcuchtet“ (Leipzig, 1836). Ebenfalls in die dreißiger Jahre fallen der Anfang und die Fortsetzun seines großen Rechtslerikons. Befonderes Verdienst erwarb er sich durch seine Herausgabe des Sachfenspiegels nach der ältesten Leipziger Handschrift (Leipzig, 1840, fünfte Auflage 1876).
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Im Regierungsbezirk Arnsberg ist der Stand der Winkerfaaten ein fast durchgehends recht guker. Der reichliche Aus⸗ fall der Kartoffelernte hat wesentlich zur Ermäßigung der Preise für die übrigen Konfsumtibilien beigetragen. Bei der milden Witte⸗ rung war es möglich, das Vieh bis zum Jahresschlusse auf die Weide zu führen. Es wurde dadurch dem Mangel an genügenden Stroh⸗ und Heuvorräthen für die Landwirthe wenigsftens zum Theil ab⸗— geholfen.
Gewerbe und Handel.
Einer Bekanntmachung der Liquidatoren der Stettiner Vereinsbank zufolge, gelangt nunmehr die Schlußrate aus dem Gesellschaftsvermögen mit (/o Pro Interimsschein zur Vertheilung.
Posen, 12. März. (W. T. B.) . Die heutige Generalversamm⸗ lung der Pro vinzial⸗Aktienbank beschloß die Vertheilung einer Diwdende von 65 Mo für das abgelaufene Gejchäfts jahr,
— In der Generalversammlung der Schlesischen Boden kredit-ÄAktienbank wurde die Dividende in Höhe von 7 e' so genehmigt und Decharge ertheilt. .
— Der Verwaltungsrath der Internationalen Bank in Hamburg hat die Dividende für das Jahr 1876 auf 15 46 pro Aktie, d. i' 3 o, auf das reduzirte Kapital in 30 Mo0 Aktien à H00 M festgestellt. . .
Wien, 13. März. (W. T. B.) Die Unionbank wird, wie die „ Prefse von zuverläffiger Seite erfährt, den Dividendencoupon mit 3 Fl. einlösen. — In Betreff der Sanirung der Dux⸗Boden⸗ bacher Bahn liegen neuerdings mehrere Projekte vor; in erster Reihe verhandelt die Regierung über ein neues, von der Anglo⸗ Bank aufgeftelltes Projekt, wonach letztere die Cramer⸗Klettsche Schuld bezahlt und dafür Prioritäten übernimmt.
Waßshington, 12. März. (W. T. B.) Die von dem Schatz sekretär angekuͤndigte Einberufnng weiterer 10 Millionen özager Bonds vom Jahre 1865 umfaßt von Obligationen zu S0 Dollars die Nummern 38,851! =40 400 und von solchen zu 1000 Dollars die Rum mern 98,651 108100.
Kairo, 12. März. (W. T. B.) Die erforderlichen Summen zur Bezahlung des im Aprs fällig werdenden Coupons der An⸗ keihe von 1564 sind bereits in die Staatsschuldenkasse eingezahlt worden.
Verkehrs⸗Anstalten.
Haag, 4. März Allg. Ztg.) Verschiedene Handelskammern und Gemeinderäthe der Provinz Friesland agitiren ihrerseits zu Gunsten der Verleihung einer Regierungsgarantie für eine neue niederländisch⸗ deutsche Bahnverbindung, und zwar zwischen Salßbergen und Harlingen. Inzwischen mußte die Finwejhung der in letzterem Hafen angelegten Werke, welche auf den laufenden März anberaumt war, bis zum Juni verschoben werden. Die jüngsten Ueberschwemmungen haben nämlich einen Damm der Bahn zwischen Deutschland und der Provin; Friesland (über Reueschans und Irhove) unbrauchbar gemacht, während die Behörde verschiedene hohe deutsche Beamte zu einer Festfahrt auf der be⸗ treffenden Linie einzuladen beahsichtigte,
Plymouth, 12. März. (W. T. B.) Der Hamburger Post— dambfer ‚Atkemannia“ ist hier eingetroffen.
Berlin, 13. März 1877.
Königlich Preußische Lotterie. (Ohne Gewähr.)
Bei der heute fortgesetzten Ziehung der vierten Klasse 155. Preußischer Klassenlotterie fielen;
LR Gewinn à 30,000 S6 auf Nr. 38,508.
1 Gewinn à 6000 M auf Nr. 465,876. ö
50 Gewinne à 30065 6 auf Nr. 435. 1282. 2366. 3927. 12,275. 16,354. 15,905. 16,192. 19,706. 20,647. 20,976. 2, 294. 30231. 3435375. 40,376. 43851. P3333. 46, 994. 47, 159. 50,859. 55, 166. 55,557. 56,540. 59,090. 59,169. 59, 180. 59,933. 61,049. 63,011. 63, 160. 64 548. 65, 972. 68,106. 68,904. 71,764. 72,404. 72,453. 73,485. 4312. 77,123. 77,329. 83,022. S3, 955. S5, 397. S6, 129. 87,195. S7, 238. 87,376. S8, 229. S8, g42. . d .
s. Geibinne à Lö S auf Nr. 2071. 4594. 77585. 10,302. 10,571. 10,653. 11,828. 12,479. 15,947. 15,753. 18,483. 18,B702. 24,546. 26,768. 29,447. 33,238. 35,997. 36,692. S05. 44,905. 45,413. 47, 196. 52,693. 56, 058. 57,779. 60, 623. 62,797. 63,700. 64,075. 65, 642. 66,797. 568,610. 69,179. 69,510. 71,25. 7I„5z6. 7Ii6I2. Ji, 33. 7I3tK3ü. 3367. 311. Jö. 394. 76, 122. 76,767. 1. 79, 607. 79, 636. S5, 676. S8, 121. S9 310. 90,971. 3. 93,574 94,178.
62 Gewinn Nr. 1684. 3577. 4018. 5796. 6187. 8220. S532. 860 17,582. 19,286. 21,292. 21,664. 22,650. 22,757. 2ble75. 25,542. 27455. 27351. 25,135. 23613. 3M. 29,998. 32,352. 34,811. 36,699. 39,112. 40,616. 43,528. Wies. 6 55. 49 376. 51,771. S232. ds. sb. F556. S6szz3. Sa, ld45. S3,551. Scho. 6358. 65333. sö„zs5. 75,135. I3 767. Jäi6ß63. IS sz. Saen. sg. Sash. S3, L26. S6 390. 92,37. 8,965. 92,75. 9th.
Die mit dem Kurier-Zuge aus Dirschau heute Vor— mittags 5 Uhr 30 Minuten fällige Post aus Rußland hat in Eydtkuhnen den Anschluß . erreicht.
Kiel, 12. März. Die Post von Christiania ist aus⸗ eblieben. ⸗ ⸗ Die Post aus
13. März, 19 Uhr Morgens. — .̃ Dagegen fehlt die
Christiania vom 10. ist eingegangen. Post dorther vom 11.
Stettin, 9. März. saale eine Versammlung Bürgermeister Burscher zur ines Denkmals für die in den stattgefunden. llg Zeitpunkt mit Rücksicht au Sammlung nicht glücklich g etkont, daß diese nun sie einmal hinaus i der Vergessenheit anheimgege doch gewiß Riemand wüns. Bevölkerung ein Armuthszeu demnächst einen Aufruf gistrat hat sich bereit
ll sodann ein bleiben Denkmals gebildet werden.
Vorgestern Abend hat im großen Raths⸗ Bürgern unter dem Vorsitz ͤ ur Berathung des Projekts der Errichtung letzten Kriegen Gefallenen anerkannt, daß der gegenwartige die ungünstige Geschäftsla ewählt sei:; dagegen wurde eb allen patriotischen Herzen theure S Oeffentlichkeit getragen, nicht mehr ben werden könne, wolle man nicht, was dem vaterlandsliebenden Sinn der Es wurde beschlossen, Mitbürger zu richten, und der Ma⸗ en Kreisen der Be⸗
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Der Dekan Professor Dr.
Fakultät den er Bo f andlung aus hilosophie der Gef
Zettel Hrn. Roch oll, Pastor zu
akultät der Georgia Augusta. W. Müller.
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Verlagsbuchhändler G. II. Vorsitzender,
IJ. Vorsitzender Goßmann,
führer, Postsekretär F. Schmidt, J. Schriftführer, Buchdruckerei Lrrcklor W. Eisner, f. Schriftführer, Schriftstelle Bruno Dürigen. Bücherverwalter.
Theater.
Mit Allerhöchster Genehmigung veranstaltet der Direktor Emil Neumann am Freitag, den 16. März C, im Saal⸗ Theater des Königlichen Schauspielhauses eine Extra⸗ Bor ftellung, deren ganzer Ertrag für die Armen Berl ins bestimmt ist. Bei dieser Gelegenheit findet die erste Aufführung bes breiaktigen Tustspiels von Victorien Sardou Les pattes de mounche“ statt, worin ein neu engagirtes Mitglied der französischen Schauspielergesellschaft, Mr. Julien Deschamps, früheres Mit— glied des Kaijerlichen Hof⸗Theaters in St. Petersburg, debütiren wird.
— Hr. Felix Schweighofer beendet am Schluß dieser Woche sein Gag ich am Friedrich- Wil he lmstädtischen Theater, da derselbe anderweitige kontraktfiche Verpflichtungen zu erfüllen hat.
Im Saale der Singakademie veranstalteten am Sonnabend die ingarsschen Pianisten Gebrüder Willi und Louis Thern ein Konzert, in welchem dieselben eine Reihe Lon für Klaviere arrangirten Piecen zum Vortrage brachten. Die Künstler spielen bei aller Anspruchslosigkeit mit einer 0 erstaunlichen Präzision, daß man nur ern! Inftrument mit verdoppelter Klangstärke zu bören vermeint. Und diese? Eindruck wird erhöht durch die sauherste Ausführung und Nügncirung im Einzelnen. Diese Vorzüge traten in der Serenade op. 41) vou Beethoven, in feinem „türkischen Marsch“ und in dem Hes. dur-Waljer von Chopin (all' unisono) hervor, welche letzteren beiden Piecen da- cabo verlangt wurden. Ihre brillante Technik zu zeigen, fanden die Konzertgeber in. einer Ungarischen Pastoral⸗Fantasie, von Carl Thern und, der Lißtschen Paraphrase der Weberschen Polacca vollauf Gelegenheit. Das inter⸗ effante Künstlerpaar wird uͤbrigens nur. noch ein Konzert folgen laffen, welches am Freitag stattfinden soll. Zwischen den Klavier vorträgen sang Frl. Anna Beymel mit. woblgeschulter, schöner Stimme Lieder von Lißt, Mendelssohn, Rubinstein und Baumgartner.
— Im Kon zerthause bringt Hr. Hof Musikdirektor Bil se morgen Mittwoch) wiederum eine hervorragende Novität, ein Violin⸗ Konzert von Heinrich Urban, vorgetragen vom Konzertmeister Hrn. Felix Mener, und u. A. die D-moll-Sinfonie SGelebt Gestrebt, Gelitten Gestritten, Gestorben Umworben“, von Joachim. Raff.
tten geg um Krokkschen Etabfisfement unter persönlicher Leitung von Johann Stranß projektirte Ballfest soll am.
Kaufmann A. Michel, III. Vorsitzender, Kaufmann E. Dulitz, Kassen⸗
d. M. stattfinden.