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K —
. r — . .
zr. 54, als Hauptm. mit der Landw. Armee⸗Unif. der Abschied be⸗ . nnr v, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des Res. Land v Regts. Nr. 35, mit seiner bish. Unif. Ehrhardt, Ser, Ltg. von der Landw. Inf. dess. Regts, mit der Landw. Armee⸗ ne, G4 mar? Pr. Lt. Von der Landi Inf deff, diegts, ang, Seconde⸗Lieutenant von der Landw. Infant. dess Regts. n Frem. Lt. von der Landw. Inf; des J. Bat. Landw. Regts. Nr. 48, als Hauptm. mit seiner bisher. Unif,, von —— Lt. von der egts. s Unif, der Abschied bewilligt. F ran ke, Hauptm. von der Landw. R 89 5 3 * 2 *. oytasch, Pr. Lt. von der Landw- mit der Landw. Ling i i e e he er. Tt. von der Landw. Inf. 2. Bats. Landw. Regts. Nr. [1 ö orf, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Tandw. Regts. Nr. 7, mit der Landw. Armee ⸗Unif, v. Zobtows ki, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 18,
* iecki, — n Kava e I Regts. Nr. 19, mit feiner bisherigen Uniform,
9 tze, 21 . 2 8 1. 4 Rittm. mit seiner bisher. Unif., Jungfer, Sec. Lt.
Wil rich,
Karney,
dem Knesebeck, Bats. Landw.
Kar. des 2. a, Landw. Armee⸗
Nr. G60, als Pr Lt. mit der
27, mit seiner bish. Unif., Inf. dess. Bats, als Hauptm.
der Abschied bewilligt.
Major von der Landwehr Kavallerie des 2.
r Et. von der Landw. Kav. des 2. Bat. Landw. Regts.
ü der Landw. Kav. des 1. Bats. Landw. Regtẽ. Nr. 47, Bothe, X. Lt. von der Landw. Inf, des 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 58, ois Pr. Lt. mit der Landw. Armee ⸗Ünif. Kutzn er, Sec. Et, von der Landw. Inf. des 2. Bats. Landw. Regt. Nr. 58, der Abschied bewilligt. Heuer, Sec; Lt, von der Landw. Inf. des 1. Bats. Lärm Regt. Nr. 19, als Pr. Lt. Ganze. Pr, xt. Jon der Tandwehr Infanterie des 2. Bats. Landwehr Regiments Nr. 23, mit der Landwehr⸗Armee⸗Uniform, der Abschied bewilligt. Graf v. Hatz fel dt, Ser, Lt. von der Reserve des Husaren Regiments Rr 8, Han Le. Sec. Lt. von der Landw, Kar des 2. Bats. TZandw. Regts. Nr. 17, als * Lt., Kessels, Hauptm. von der Tandw. Inf. des Res. Bats. Nr. 39, mit seiner bisherigen Uniform, Raff f. Sec. Li. von der Landw. Inf. des 1. Bate Landw. Regts. Rr. 56, mit der Landw. Armee⸗Unif; der Abschied bewilligt. Frhr. v. Buttlar⸗Ziegenberg, See. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bets. Landw. Regi. Nr. A6, der Abschied ertheilt. Stollwerk,
hr. Ct von der Landw. Inf. des Re. Landw. Regts. Nr. 40, Deichmann, Rittm, von der Landw. Kav. dess. Regts., diesem mit der Landw. Armee⸗Uniform, Riethmüller, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landwehr ⸗Regiments Nr. 70, der Abschied be⸗ willigt. Göhner, Sec. Lt. von der Landw. Inf. des Reserve Landw. Bat. Nr. 73 der Abschied ertheilt. Srubitz, Sec. Lt. von Ter Landw. Kab. dess. Bats, als Pr, Lt. mit der Landw. Armze—⸗ Uniform der Abschied bewilligt. Prin, Sec, Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 118, mit der Landw. Armee⸗ Unif. der Abschied bewilligt. Wechsung, Pr. Lt. von der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw, Regts. Nr. 131, mit der Landw. Armee⸗
ĩ schied bewilligt. chr. v. Nordenflycht, See; Et. n ie, , ve öh 2, der Abschied bewilligt.
. . Lt. von der es. des Art. Feld⸗Regts. Rr. 3, Müller, Sec. Lt. von der Landw. Feld ⸗ Art. des J. Bats. Landw. Regts. Nr. 94, der Abschied bewilligt.
Schott, Sec. Lt. von der Res. des Feld⸗Art. Regtẽ. Nr. 8, aus⸗ , Jordan J., Pr. Lt. von der Landw. Fuß⸗Art. des Res. kenne Bat Nr. 33, Bethge, Ser. Lt. von der Zandw. Fuß⸗ Art. dess. Bats.,, als Pr. Lt, Mittel staedt, Sec. Lt. von der Sandw. Fuß⸗Art. des 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 54, als Pr. Et. der rt Kiek (bewilligt. Großmgnn, Häuptm. von den Landw. Pion. des, Res Wend. Regt: Rr. 38, mit der Landw. Armer. KÜnif. der Abschied bewilligt. Renner, Sec. Lt. von der Res. des Ulan. Regts. Nr. 16, mit schlichtem Abschied entlassen.
Beamte der Militär-Verwaltung. Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 7. Märj. Gadow, Intend. Rath vom VI. Armee⸗Corps, unter Belass. in dem Kommdo. Verhältniß bei dem Kriegs- Ministerium, zum Garde⸗Corvs versĩetzt . *
Königlich Bayerische Armee.
Ernennungen, 3 und Versetzungen. Im aktiven Heere, 8. März. Burgartz, Zeug⸗Pr. Lt. vom Festungs · Ert. Depot Germersheim, bisher verwendet beim Kaiserl. estungs⸗Art. Depot Straßhurg, zum Festungs⸗Art. Depot Ingol⸗ i. Kaufmann, Zeug-Lt. vom Art. Depot Augsburg, bisher kommdrt. bei der Fortifikation Ulm, zum Festunge Art. Depot Ger⸗ mersheim, unter Verwendung beim Kaiserl. Festungs⸗Art. Depot Straßburg, Bootz, Zeug Lt. vom Art. Depot Wüůrzhurg, zum Tstungẽ. Art Depot Ingolstadt, Je ng, Zeug ⸗Lt. vom Festungs⸗ Art. Depot Ingolstadt, zum Art. Depot Augsburg, unter Kommandirung zur Forkifikation Ulm versetzt. . Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 9. März. Grath wol, Sec. Lt. des 5. Inf. Regts. mit Pens. und der Er⸗ laubniß zum Tragen der Unif. verabschiedet. ; Im Beurlaubtenstande. 11. März. Ohlmüller, Landw. Sec. Tt. des 9. Jäger⸗Bats., auf Nachsuchen verabschiedet. Im Sa nitäts-CForps. 9. März.. Dr, Guttenhöfer, Ober. Stabsarzt 1. Kl. der Kommandantur Augsburg, zugleich Dir. rjt Ter 2. Div, Hr. Bohl inger, Ober⸗Stabsarzt 2. Kl., und Fiegts. Arft des 165. Inf. Regts,, mit Pens. und der Erlaubniß zum Tragen der Unif. verabschiedet.
In der Kaiserlichen Marine.
Ernennungen, Beförderungen, Versetzungen ze. 3. Rärz. v. Hippel, Korvetten⸗Kapitän, von dem Kommando als Führer der 4. Abtheilung der 2. Matrosen⸗Division entbunden. Karcher, Korvetten⸗Kapitän, und. Je sch ke, Kapitän t. unter Versetzung zum Admiralstab, zur Dienstleistung bei der Admiralität femmäandirt. Die tert, Kapitän⸗Lieut, zum Korvetten⸗ Kapitän, Frhr. v. Loe wenstern, v. Debsch itz, Lts. zur See, zu Ka—⸗ pitain⸗Lieuts. Vüllers, Bröcker, Köllner, Dietert, Meunß, Hellheff, Rust, Landfermann, du Bois, v Arnoldi, Gehrmann, Herrmann. Jachmann, Stiege, Graf v1. Kön igsmarck, Unter⸗Lts. zur See, zu Lts. zur See, be⸗ fördert. Frhr. v. Reibnitz, Kaxitän⸗Lt. und kommdrt., als Adjut. beim Commdo. der Marine⸗Station der Nordsee, mit bension und feiner bisher. Unif. der Abschied bewilligt. Kistner, Lt. zur See, der Abschied ertheilt. Rotz oll, Sec. Lt. der Seewehr des See⸗ Bat? Tom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 45, bei der Marine augge—= schieden und zu den Offizieren der Landw. Inf. dieses Bats. über⸗ getreten. .
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 22. März. Se. Majestät der Kaiser und a5nig vollenden am heutigen Tage das achtzigste Lebensjahr.
Der n Bedeutung dieses seltenen Festes, welches vor Sr. Majestät keinem Deutschen Kaiser und keinem König von Preußen zu feiern beschieden war, entspricht die aufrichtige Theilnahme und Freude, mit der das gesammte deutsche Volk den diesjährigen Allerhöchsten Geburtstag begeht.
Die öffentlichen Gebäude und die Privathäuser der Haupt⸗ und Residenzstadt Berlin prangten schon von Morgens ab im
160 Uhr die Königliche Fam
fremden Fürstlichkeiten, um Hof, um 11 Uhr die ten und um 111 Uhr
empfangen wurden. Um die Mitglieder des
Bundesrath und um 11 Reichstages. deutschen Fürsten
Anton von Werner
tages fand auch in diesem
Weise begangen. Corps von der Schloßkuppel herg und in der St. Michaelski die Garnison
dirt waren. Der Reichskanzler F
einige hohe Reichsbeamte während der
des Reichskanzler⸗Amts,
Geburtstag durch ein ge
Hause. im Festsaale des Nathhau
gnügung der Mannschaf
des Allerhöchsten sitzung ab, in
sität beging um 12 Uhr
Dr. Brunner die Festrede Wissenschaften veranstaltet n den Gymnasien,
Auch in zahlreichen
In den Königlichen
der Kronprinz und estern früh 78 Uhr die em Anhalter Bahnhof. des Erzherzogs Carl Lud 14 Uhr Sr. Königlichen
Kaiserlichen Hoheiten die
— Dem Bun des setzes für Elsaß⸗Lot
Neichstags befindet s
sonen vom 16.20. Juni
reichsten Fahnenschmucke; Büsten uns Bildnisse Sr. Majestãt des Kaisers zierten die Schaufenster.
anwärtern bei Prob
n den Straßen entwickelte sich bald ein reges Leben, das ö in der Umgebung des Königlichen Palais seinen Höhepunkt erreichte. chen 8 die 24 — 6. Majestãt den Theilnahme und Verehrung dar— ; .
ö Die Entgegennahme der Glückwünsche Seitens Sr. Ma⸗
jestät des Kaisersß und Königs erfolgte in der Weise, daß um
Generale und die Miritär⸗Bevollmächtig⸗ die Commandeure der Leib⸗Regimenter
Staats ⸗Ministeriums unter mn des Präfidenten desselben, Reichskanzlers Fürsten von
12 Uhr die Fürsten und deren Gemahlinnen, um 121 Uhr die am hieflgen Allerhöchsten Hofe beglaubigten Botschafter, um 121 Uhr die Gesandten, welche mit Ueberreichung beson⸗ derer Glückwunschschreiben beauftragt waren, um 1Uhr den
Se. Majestät der Kaiser und König begaben Sich später in das Königliche Schloß, um geschenktes
proklamation zu Versailles,
Stadt Berlin überreichte Modell zum Denkmal der Hochseligen
Königin Luise entgegenzunehmen. ; Das Familiendiner zur Feier des Allerhöchsten Geburts⸗
und Königlichen Hoheit des Kronprinzen statt. Für das Aberhd n . vibe wee ef rh war die shiarsg
im Königlichen Schlosse servirt. . ; Militärischerseits wurde der Festtag in herkömmlicher Bei der Reveille wurde vom Trompeter; eines Garde ⸗Kavallerie⸗Regiments
durch Deputationen vertreten war. Um 113 Uhr fand an der Koöͤnigswache für die Generalität und
das Offizier⸗Corps die Paroleausgabe statt. Zr lb wurden auf dem Königsplatze 191 Kanonen hüsse gelöst, wozu die Geschütze vom 2. Garde Feld Artillerie Regiment komman⸗
beglaubigten Botschafter, Gesandten und Geschäftsträger, sowie
Staatssekretär des Am Stäats-Minister von Bülow, die Räthe des Auswärtigen Amtes, der Präsident des Reichskanzler⸗Amts, Staats⸗Minister Hofmann, die Mitglieder des Bundesraths und die Räthe
sesigen Reichsbehörden ihre Räthe eingeladen en,. Hir den e , hatten ebenfalls die vortragenden Räthe ihres Ressorts zu Festessen um sich versammelt.
Die Mitglieder des
Die Mitglieder der städtischen Behörden hatten sich
ie Offizier⸗ === f Gren Mer nenter Herejnig⸗
en Vjee defffsft — 56 n. Für eine t hn nder em haften
Die Königliche Akademie der Künste hielt zur Feier Geburtstages eine welcher der i le . Lucae die Festrede hielt und die Hochschule für Musik das Fe Beum von Fr. Kiel und die Jubel Ouverture von C. M. von Weber zur Aufführung brachte.
ber großen Aula durch eine Feier, bei welcher der Professor
8 anstahhn wurden feierliche Akte abgehalten. Wie in früheren Jahren, so wurde auch heute der Kai⸗ serliche Geburtstag in sämmtlichen städtischen Wohlthätigkeits⸗ anstalten durch festliche Speisung der Hof Gewährung von Geldspenden gefeiert.
schaften wird der Geburtstag Sr. Majestät in herzlicher und feierlicher Weise begangen,
lungen statt, welche durch Prologe und die Klänge der Jubel⸗ ouverture eingeleitet werden. wer in. Theatern die Vorstellungen, die zum Theil Aufführungen pa— triotischen Inhalts bieten, durch festliche Worte eröffnet.
In sämmtlichen Theilen der Stadt sind Vorbereitungen
zu einer umfassenden Illumination getroffen. Auch von außerhalb liegen bereits Telegramme vor,
welche bekunden, daß das volk den selt seines Kaisers überall mit der herzlichsten Theilnahme begeht.
— Ihre Kgaiserlichen und Königlichen Hoheiten
Hoheit der Kronprinz zum Empfange Sr. Kaiserlichen Hoheit
wesend. Spater empfing Höchstderselbe einige Generale und höhere Offiziere zu militärischen Meldungen und stattete um
Bayern, sowie den hier ferner eingetroffenen fremden Fürst⸗ lichkeiten Besuche ab. Um 5 Uhr Nachmittags nahmen Ihre
Diner bei Ihren Majestäten Theil und besuchten Abends 10 Uhr die Soirce bei dem Kaiserlich ungarischen Botschafter Grafen Karolyi.
handel mit Branntwein oder mit Spiritus, zur Be— schlußnahme vorgelegt worden.
— Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des
— Die Anwendbarkeit der allgemeinen Vorschrift des 8. 27 des Reglements über die Eivilversorgung ꝛc. der Militärper⸗
In vielfachen freudigen Zurufen usdruck der
ilie und die eingetroffenen Höchsten 10 Uhr der gesammte Königliche
III Uhr empfingen Se, Majestãt
ismarck, um
Uhr den Gesammtvorstand des
daselbst ein Seitens der
Gemälde — die Kaiser⸗ gemalt von dem Direktor —, und das Seitens der
Jahre im Palais Sr. Kaiserlichen allstafel
ein Choral b geblasen. In der Garnisonkirche rche fand Goltesdienst statt, wobei
u derselben Zeit
ürst von Bismarck hatte die hier
zu einem JFesmahlt versammelt, Auswärtigen Amtes,
die übrigen Ressortchefs der
hatten. Die leichstages feierten den Allerhöchsten meinfames Festmahl im Englischen
ses zu einem Diner versammelt.
war allenthalben Sorge getragen. festliche Gesammt⸗ Geheime Regierungs⸗Rath Die Königliche Univer⸗ den Geburtstag Sr. Majestät in hielt. Die Königliche Akademie der
um 5 Uhr eine öffentliche Sitzung. Realschulen und den übrigen Lehr—
*
pitaliten oder durch
Vereinen und geschlossenen Gesell—
Theatern finden Abends Festvorstel⸗
Ebenso werden in den übrigen
deutsche Volk den seltenen Jubeltag
die Kronprinzessin begrüßten Großherzoglich badische Familie auf Um 87 Uhr war Se. Kaiserliche
wig von Sesterreich ebendaselbst an⸗ Hoheit dem Prinzen Luitpold von
Kronprinzlichen Herrschaften an dem Königlich österreichisch⸗
rath ist der Entwurf eines Ge— hringen, betreffend den Klein⸗
ich in der Ersten Beilage.
1867, nach welcher den Militär⸗
Remuneration Seitens der Civilbehörde zu gewähren ist,
war von einem , auf den in 5. 29 L. 6. vorgesehenen r
speziellen 3 in Abrede gestellt worden. Derselbe hielt die Eivilbehörben zur Gewährung von Nemun erationen an solche Nilitäranwärter, welche fich noch in Reihe und Glied befinden und zur Probedienstleistung kommandirt worden sind. nicht für verbunden. Der Minister des Innern und der ö Minister haben in einem Erlaß vom 31. Januar d. J diese Auffassung mit dem Wortlaute des 5. Y ibid. nicht für vereinbar erklärt. Der zweite Satz desselben. nach wel
die Kommandirten „unter Umständen“ ihr Militäreinkommen nach den darüber bestehenden besonderen Bestimmungen erhalten sollen, schließe die Annahme aus, daß den kommandirten Militäranwärtern, oder den dieselben beschäf⸗ tigenden Civilbehörden ein rechtlicher Anspruch auf die Fort⸗ gewährung der militärischen 4 zur Seite stehe. Der⸗ selbe weis vielmehr darauf hin, daß die zuständigen Militãr⸗ behörden zu prüfen und zu bestimmen haben ob die Voraussetzungen vorliegen, unter denen die Fortzahlung des Nilitarcinkommens in vollem oder theilweisem Betrage ge⸗ rechtfertigt erscheine.
? 3 Bestimmungen, auf welche 5. 29 des mehr⸗ erwähnten Reglements hinweist. seien im 5§. 112 des Regle⸗ ments für die Geldverpflegung der Truppen im Frieden vom 7. April 1853 in Verbindung mit der Allerhöchsten Kabinets Ordre vom 11. September 1873 dahin ge⸗ troffen, daß wenn das Einkommen, welches die kom⸗ manditten Militäranwärter von den Civilbehörden be⸗ ziehen, einen gewissen, nach Chargen bemessenen Satz nicht erreicht, das Fehlende den Militäranwärtern aus dem Etat des Truppentheils gewährt werden soll. Das Geldverpfle⸗ gungs⸗ Reglement gehe mithin von der Voraussetzung aus, daß bie kommandirten Militäranwärter ein Civileinkommen überhaupt beziehen — eine Voraussetzung, unter welcher auch die in Absatz 1 des gemeinschaftlichen Erlasses der genannten beiden Minister vom 31. Oktober 1870 enthaltene Entscheidung getroffen worden sei. . ; ; Die Ansicht, daß dem Militäranwärter eine Remuneration überhaupt erst dann gezahlt werden könne, wenn seine Leistungen mit Nutzen für den Civildienst verwendet werden können, stehe mit diesem Erlasse nicht im Einklange. Auch sei die Besorgniß, daß es. den Behörden ni t selten an Mitteln fehlen werde, die noch in Reihe und Glied stehenden Anwärter während der Probezeit zu remuneriren nicht begründet, da nach s. 25 des Reglements vom 16. 20. Juni 1857 die Kommandirung jener Anwärter zur Probedienstleistung nur auf den Antrag der betreffenden Civilbehörden erfolge, und die letzteren einen solchen Antrag nur dann zu stellen haben werden, wenn ihnen die zur Remunzrirung des An⸗ wärters erforderlichen Mittel zur Verfügung stehen.
— Nach einem Spezialerlaß des Ministers des Innern vom 6. v. 9. bezieht sich die Bestimmung des 8. 82 des Ge⸗ setzes über die Zuständigkeit der Verwaltungsbehoörden. 2c. vom 26 Juli v. Is, nach welcher über die zwangsweise Ein⸗ führung sanitäts⸗ oder veterinärpolizeilicher Einrichtungen fortan der Kreisausschuß, bezw. der Be⸗ zirks⸗ oder Provinzialrath zu beschließen hat, überhaupt nur auf dauernde Einrichtungen. Dagegen stehen die Befugnisse, welche bas Gesetz, Maßregeln gegen. die Rinderpest betreffend, vom 7. April 1859 und die revidirte Instruktion zu diesem Gesetze vom 9. Juni 1873 der Polizeibehörde eingeräumt haben, also namentlich auch die Befugnisse zur Anordnung von Grenzsperrmaßregeln, den im letzteren Gesetze bezeichneten Polizeibehörden nach wie vor zu.
— Zur Ausführung des Gesetzes vom 18. v. Mts., die anzufertigenden und zum Verkauf zu stellenden Stempelsorten betreffend, hat der Finanz Minister durch Erlaß vom 10. d. M. bestimmt, daß die zur Entrichtung der Stempelsteuer erforderlichen Stempelmaterialien in Zukunft in folgenden Sorten angefertigt und zum Verkauf gestellt werden sollen. A. Stempelpapier: der Bogen zum Preise von = Ii 50 J; 1 I; 1 6 50 3; 2 46; 2 d6 69 8; 3 M; 3 M 50 ; 4 S; 4 M 560 J; 5 MS; 6 S6; 10 0); 15 ; 20 I; 25 ½; 30 M6; 40 d; 59 „Eb; 60 S6; 70 M; 80 M; IZ6 M, 160 ; 156 6; 206 d; 300 S; 400 M3 500 u; 00 Mü; 700 46; S800 M; 909 Mι und 1000 S6 B. Stempel⸗ marken: das Stück zum Preise von — 66 50 33; 146 11650 37 6546; 69; 10466; 15 6; 20 66; 25 M, und 3046 Daneben wird die Anfertigung und der Verkauf der besonde⸗ ren Stempelmaterialien, welche zur Entrichtung der Stempel⸗ steuer im Kreise Herzogthum Lauenburg und in Frankfurt a. M. erforderlich sind, nach Maßgabe der bestehenden Be⸗ stimmungen erfolgen. Die vorhandenen den oben vorgeschrie⸗ benen Abstufungen nicht entsprechenden Stempelmaterialien sollen zunächst verbraucht werden. Eine Neuanfertigung derselben findet nicht statt. So lange Stempelbogen über Be⸗ träge von mehr als 300. * noch nicht angefertigt und zum Verkauf gestellt sind, bleibt die Ausfertigung derselben n. Maßgabe der bisherigen Bestimmungen den Provinzial⸗ Steuer ⸗Direktoren und dem Haupt⸗Stempel⸗Magazin zu Berlin überlassen. Die Provinzial⸗Steuer⸗Direktoren haben durch die betreffenden Amtsblätter den Zeitpunkt bekannt zu machen, wann die Stempelverkaufsstellen ihres Geschäftsbezirks mit den neu anzufertigenden Stempelsorten von 3600 „ bis 1000 . versehen find. Von diesem Zeitpunkte ab sind in dem be— treffenden Geschäftsbezirke nur noch Stempelbogen zum Be⸗ trage von mehr als 1090 c durch die Provinzial Steuer⸗ Direktoren, beziehungsweise durch das Haupt⸗Stempelmagazin zu Berlin nach Maßgabe der dieserhalb bestehenden, im übrigen ungeändert bleibenden Vorschriften auszufertigen.
— Der Großherzoglich hessische Bevollmächtigte zum Bundesrath, Jeheimer Finanz⸗Rath Müller, ist nach Darmstadt abgereist.
Der General ⸗Lieutenant Graf von Brandenhurg 9 General ⸗ Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs und Commandeur der II. Division, ist mit Urlaub von Breslau hier eingetroffen.
— Der General⸗Lieutenant z. D, von Bredow, ist zur Gratulation hier angekommen.
Wiesbaden, 20. März. 2. Plenarsitzung des gommunal-Landtages. Vor Eintritt in die Tagesord- nung überreichte der Abg. Schoen einen Antrag der Gemeinde Hahnstaetten wegen Erbauung einer Chaussee. Bei dem ersten Punkt der Tagesordnung beantragte der Abg. Justi,
edienstleistungen eine angemessene
außer den gestern beschlossenen Kommissionen auch noch eine
—
besondere Kommission für die Vorlage des Landesdirektors, betreffend eine zu erlassende Wegebau⸗Drdnung, zu erwählen. Dieser Antrag ward angenommen. Es erfolgte sodann die Wahl der Kommissionen, und wurden die gestern bereits mit= etheilten, sowie die inzwischen eingegangenen Anträge an die treffenden Kommissionen vertheilt.
Bayern. (C. W) Die Reichs Cholerakemmission ist seit Montag, den 12. d. M., in München versammelt, um sjämmtliche noch ausstehende Referate ihrer Mitglieder über die Epidemien des Jahres 1873,74 zu erstatten und sie dem Reichs⸗ kanzler⸗Amte zur Veröffentlichung zu übergeben. Die Refe⸗ renten hatten sich in die Arbeit na geographischen Distrikten getheilt. Der Geheime Medizinal⸗ Rath Professor Dr. A. Hirsch übernahm das Referat über das Vorkommen der Cholera in der Civilbevölkerung Norddeutschlands und der Generalarzt Dr. Mehlhausen das in den Garnisonen von Norddeutschland, der Geheime Medizinal-Rath Dr. Günther in Dresden das in Sachsen, ö . und einigen angrenzenden Bundesstaaten, der Ober⸗Medizinal⸗Rath Dr. Volz in Karls⸗ ruhe das in Baden, Württemberg, Hessen und den Reichsländern, der Vorsitzende, Geheimer Rath Professor Dr. von Pettenkofer das in Bayern. Diese Session wird auch dazu benutzt werden, aus den gesammelten Thatsachen diejenigen Schlußfolgerungen zu ziehen, welche geeignet find, zur Grundlage der künftigen Prophylaxe zu dienen.
Württemberg. Stuttgart, 21. März. (W. T. B.) Der „Staats-⸗Anzeiger“ veröffentlicht die Verleihung des württembergischen Kronen-Ordens an Se. König⸗ liche Hoheit den Prinzen Wilhelm von Preußen und an Se. Königliche Hoheit den Prinzen Friedrich Carl von Preußen.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 20. März. Das „Frem⸗ denbl.“ schreibt: Wie in militärischen Kreisen verlautet, hat der Reichs⸗-Kriegs⸗Minister Graf Bylandt⸗-Rheidt sich an die beiden Landesvertheidigungs-Minister in Wien und Pest gewendet, damit diese die endliche Erledigung der schon unge⸗ bührlich verschleppten Heeres-Bequartierungsangele⸗ genheit betreiben mögen. Da der Kriegs⸗Minister nicht Mitglied der österreichischen oder ungarischen Regierung ist, die Delegationen aber keine gesetzgebende Gewalt in Sachen der Heeresunterkunft besitzen, ö erübrigt dem Grafen Bylandt nichts Anderes, als durch das Medium der beiden Landes ver⸗ ,,, , sich an die Parlamente zu wenden, um
orlagen durchzubringen, die zum überwiegenden Theile in seinen eigenen Bureaus ausgearbeitet wurden. Die Regelung der Truppenunterkünste war, so schreibt der „Pester Lloyd“, vor Jahren schon durch den Feldzeugmeister Freiherrn von Kuhn angeregt worden, auf dessen Befehl eingehende Studien über diese Frage gepflogen und auch schon Vorlagen für die Gesetzgebung vorbereitet wurden. Als er aus dem Amte schied, ließ sein Nachfolger den Gegenstand „auf sich beruhen ˖ — wie es im Kanzleistyle heißt. Feldmarschall⸗ Lieutenant Bylandt scheint aber gesonnen, die Angelegenheit mit allem Ernste zu behandeln. Anlaß hierzu sollen ihm die Berichte einzelner General-Kommandos bieten, welche die bedenklichsten Details über die gesundheitswidrige Unterbrin— gung der Truppen und die pitoyable Unterkunft der Pferde und Magazinirung der Monturen und Feldgeräthe — nament— lich in Galizien Und den ungarischen Karpathengegenden — u melden wissen. Die schon seit einiger. Zeit vollkommen ertig gestellten und bei den Landesvertheidigungs-Ministerien erliegenden Gesetzentwürfe involviren vorläufig keine Mehr— belastung des Kriegsbudgets.
Pest, 20. März. Der W. „Presse“ wird von hier ge⸗ schrieben; In der heutigen Parteikonferenz wurden die Namenslisten für die in die Kommissionen zu Wählenden festge⸗ stellt und zwar werden die bisherigen Mitglieder wiedergewählt. Unter allgemeiner Spannung 66 hierauf der Minister— Präsident Tisza folgende Erklärung; „Die Abgeord⸗ neten mögen morgen vorläufig noch keine Reisedispositionen treffen, da vielleicht ihre Anwesenheit einige Tage länger er⸗ forderlich sein werde.“ Morgen ist abermals Konferenz, in welcher Tisza glaube, bereits Näheres erklären zu können.
Großbritannien und Irland. London, 19. März. (A. A. C) Señor d' Antos, der poxtugiesische Ge⸗ sandte in Madrid, ist an Stelle des unläntst verstorbenen Herzogs von Saldanha zum Vertreter Portugals am Hofe von St. James ernannt worden. — Der „Times“ wird aus Calcutta unterm 18. d. M. telegraphirt: „Die Afridies haben sich unterworfen. Im Kohat-Passe herrscht jetzt Ruhe. Die Stämme haben Geißeln für ihr künfttges fried⸗ liches Verhalten gestellt. — Aus Ottawa wird unterm 16. d. M. gemeldet: Das canadische Unterhaus hat nach einer Debatte über die Tariffrage mit einer Mehrheit von 31 Stimmen einen Antrag abgelehnt, welcher bezweckt, cana— dischen Erzeugnissen größeren Schutz zu gewähren.
— (E. DerHerzog von Cambridge ist aufs Neue erkrankt. — Der Admiral Sir Edward Belcker ist, 77 Jahre alt, gestorben.
— 21. 1 (W. T. B.) General Ignatieff kehrt heute von Hatfield zurück und wird bei dem Earl von Bea—⸗ consfield diniren. Morgen Vormittag wird der General seine Reise nach Paris antreten.
Frankreich. Paris, 20. März. (8K. tg.) Die von der Deputirtenkammer beschlossene Ab schaffung des Zolles auf Seife (dieselbe war darauf berechnet, die Arbeiter in Marseille vor den Folgen der Geschäftsstockung einigermaßen zu schützen) findet im Senat Gegner; der Ausschuß desselben hat sich gegen die Maßregel ausgesprochen. — In der Kom⸗ mission für den Cardouxschen Antrag auf Kultusfreiheit ist die Mehrheit dem Vorschlage estis Dagegen bildet sich in der Kominission für die parlamentarische Untersuchung über die Staatsanleihen des Kaiserreichs eine starke Opposition gegen diese ganze ir n , om siebenten Ausschusse . dem Justiz-Minister zwei Petitionen über⸗ wiesen worden, welche die Ausführung der Gesetze ver— langen, die den Jesuiten verbieten, sich in Frankreich zu zeigen. In dem von Bertholon verfaßten Bericht über diese Petitionen wird entwickelt, daß die Gesellschaft Jesu die moderne Gesellschaft bedrohe, die öffentlie k unter⸗ 9 und eine stete Gefahr für eine aufrichtig republikanische
tegierung sei. — Der Bischof von Langres, Msgr. Gucrrin, ist im Alter von 80 Jahren gestorben.
Laisant eingebrachten Antrages über die Dienstzeit der Freiwilligen in der Armee hat beschlossen, in der Kammer zu beantragen, daß die einjährige Dienstzeit beibehalten werde.
Ver sail les, 20. März. In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer hielt der Unterrichts Minister Wad⸗ dingtan eine Rede über die Eisenbahnfrage, welche die ganze Sitzung ausfüllte und in welcher er schließlich erklärte, er nehme den Gesetzentwurf Allain 22 an, weil es sich darum handle, mit der Vergangenheit Abrechnung zu halten und Bürgschaften gegen künftige Mißbräuche zu schaffen. Auf Wunsch des Ministers wurde der Gesetzentwurf an den Aus⸗ schuß gewiesen und die weitere Verhandlung auf Donnerstag vertagt. Pascal Duprat erstattete Bericht über den Antrag auf Verfolgung der Urheber des Staatsstreiches vom 2. Dezember. Der Bericht räth, den Antrag nicht in Be— tracht zu ziehen.
Türkei. Konstantinopel, 21. März. (W. T. B. ) Die montenegrinischen Delegirten haben heute ein Depesche von dem Fürsten Nikita erhalten, in welcher derselbe auf die Forderungen in Betreff des Hafens von Spizza, des rechten Moraca⸗Ufers, sowie einiger anderer Punkte verzichtet, dagegen von der Pforte außer den bereits zugestandenen Gebietsabtretungen noch die Di⸗ strilte Niksie und Kucci und einen Theil von dem Di⸗ strikte Kolacin verlangt und erklärt, daß er der Ab— tretung von Wassojevitz an die Türkei nicht zustimmen könne. Er müsse außerdem die freie Schiffahrt für die Mon⸗ tenegriner auf dem Bojanaflusse aufrecht erhalten, verzichte da⸗ gegen auf die Abtretung der Inseln in dem See von Skutari. Die montenegrinischen Delegirten haben heute dem Minister der Auswärtigen Angelegenheiten, Safvet Pascha, diese Frie⸗ densbedingungen mitgetheilt, welche bald darauf in dem tür— kischen Ministerrathe diskutirt wurden. Wie verlautet, beharrt die türkische Regierung bei ihrer Weigerung, Niksic abzutreten, und würde Safvet Pascha den montenegrinischen Delegirten demnächst diesen Beschluß bekannt geben.
— 21. März. (B. T. B.) Der Mini ster des Aus— wärtigen hat an die Vertreter der Pforte im Auslande folgende Mittheilung gerichtet: Da die Verhandlungen mit den montenegrinischen Delegirten, bis jetzt zu keinem Abschlusse gelangt sind, so hat die Kaiserliche Regie⸗ rung sich veranlaßt gesehen, den Waffenstillst and, welcher heute erlischt, bis zum 13. April erkl. zu verlängern. Der Großvezier hat dem Fürsten Nikolaus von diesee Verlängerung telegraphisch Kenntniß gegeben und den türkischen Truppen kommandanten die betreffenden Ordres zugehen lassen.
London, 22. März. (W. T. B.) Wie die „Mor⸗ ningpost“ bestätigt, hätte das englische Kabinet die von der russischen Regierung vorgenommenen Mo— difikationen des Protokolltextes nicht ange— nommen, sondern fordere zuvor die Zusage Rußlands, seine Armee zu demobilisiren. Die englische Regierung sei geneigt, einer amendirten. Version des Protokolls beizu⸗ pflichten, könne aber nicht den von Rußland geforderten Ab⸗ machungen zustimmen, welche sie nach Unterzeichnung des Pro⸗ tokolls verpflichten würden, die Türkei zur Abrüstung vor der Demebilisirung der russischen Armee aufzufordern. „Times“, Daily Telegraph“ und „Standard“ äußern sich in gleichem Sinne; die „Times“ meint, daß die jetzigen Schwierigkeiten vielleicht dad arch gehoben werden könnten, daß Rußland und die Türkei gleichzeitig abrüsten. — Morgen wird wahrschein⸗ lich wieder ein Kabinetsrath stattfinden. — General Ig nati eff konferirte gestern mit dem Grafen Derby.
Wien, 21. März. (W. T. B.) Der „Politischen Korrespondenz“ wird aus London vom . Tage gemeldet, daß bis gestern Abend eine Verständigung über das Protokoll noch nicht erzielt gewesen sei. Die eng— lische Regierung habe geglaubt, die Forderung der Demobili⸗ sirung der russischen Armee in das Protokoll aufnehmen zu sollen. Rußland seinerseits sei zwar prinzipiell nicht gegen die Zusicherung der Demobilisirung, doch glaube es dieselbe erst nach Vollziehung des Protokolls geben zu können. In Folge der Meinungsverschiedenheit betreffs dieser Frage sei die Unterzeichnung des Protokolls Seitens Englands und Ruß— lands n h worden.
— Wiener Blättern wird aus Konstantinopel, 19. März, gemeldet: In der ersten ordentlichen Sitzung des türkischen
zarlaments sollen Deputirte von Konstantinopel, Brussa und Jerusalem den Antrag auf Erlaß einer Adresse als Antwort auf die Thronrede stellen, um darin den Dank für die Gewährung der Verfassung und Wünsche für die Er— haltung des Friedens auszudrücken.
— Die „Agence Havas“ meldet aus Kanstantinopel, 20. März: Bie offizielle Uebersetzung der Thronxede ent—⸗ hält einige Zusätze und Veränderungen des telegraphirten Re⸗ sumés. Von der Konferenz redend, sagt, die Thronrede; Die Nichtübereinstimmung betrifft vielmehr die Form und Art der Anwendung, als das Wesen der Frage selbst. Alle meine Bemühungen werden darauf zielen, die bisher errungenen Fortschritte in der Lage des Reiches und, in allen Verwal⸗ tungszweigen zu vervollständigen. Aber ich erachte als eine meiner ersten Pflichten, jede Ursache zu beseitigen, welche einen Eingriff auf die Würde und Unabhängigkeit meines Reiches bilden könnte. Ich überlasse es der Zeit, die Loyalität meiner versöhnlichen Absichten zu erweisen.
— Binnen wenigen Tagen trifft in Konstantinopel auf seiner Rückreise von Mekka und Medina, wohin derselbe eine Pilger⸗ fahrt unternommen hatte, der Sohn des Kahns von Bokhara, Abdul Mulk Khan, ein und wird derselbe mit allen Fürst— lichen Ehren empfangen werden. Vor seiner Abxeise sol der⸗ selbe vom Sultan auch mit einer Mission an Jakub Beg, Beherrscher von Kaschgar, der jetzt von China hart bedrängt wird, betraut werden.
Rustschuk, 11. März. Man schreibt der Pol. Korr.“ Sadyk Paschaà fängt an zu halten, was man sich von ihm versprach. Er sieht den Administratiobeamten, die ihren alten Praktiken auch in der neuen konstitutionellen Aera nicht ent— sagen können, . auf die Finger. Der Kaimakam von Orjechowo ist von ihm dem Gerichte übergeben worden. In Wliddin wirb das Urtheil in dieser . die viel von sich reden macht, gefällt werden. Es ist zu hoffen, daß eine rück⸗ sichtslofe Strenge des neuen Vali viel von der alten Kor⸗ ruption ausrotten werde. — Die im Tuna-Vilajet aufzustellende Reserve⸗Armee wird von Selim Pascha beg h n werden. Projektirt ist, daß dieselbe aus 409,000 Mann Infanterie und 10, O00 Reitern bestehen soll. Letztere sollen vorläufig in
— . . parlamentarische Kommission zur Vorberathung des von dem Deputirten
Bulgarien befördert werden. — Bei Varna sind großartige Bäckereien für die Armee errichtet worden. — Sadhyk . hat in allen Städten des Vilajets die Normen publiziren lassen, unter welchen die Bürger ihre Kinder in die Mektebi Melkieh (Beamtenschule) schicken können. Selbst die Reise⸗ spesen für die betreffenden ärmeren Aspiranten gewährt der General⸗Gouverneur, zum Theil sogar aus eigenen Mitteln. Aus Belgrad, 11. März, wird der A. „Allg. 3.“ ge⸗ schrieben:
Seit dem Friedensschlusse ist man in den hiesigen Regierungs⸗ kreisen sehr eifrig mit der Feststellung der Verlu stliste an Mann⸗ schaften während des Krieges von 1876 beschäftigt Obwohl man mit dieser Arbeit noch lange nicht zu Ende kommen wird, konnte ich doch von einer dem Generalstab angehörenden Persönlichkeit bereits vernehmen, daß die Zahl der im Kriege gefallenen und verwundeten serbischen Krieger sich auf etwa 40007) Mann belaufen wird. Diese Zahl, die selbst für einen mächtigeren Staat als Ser— bien groß sein würde, ist für das kleine. Serbien ein um so größeres Unglück, wenn wir an die Minderung der Srwerbsthätigkeit und Steuerfähigkeit denken. Das Budget des serbischen Fürstenthums beläuft sich auf 35 Millionen Piaster jährlich (12 Millionen Mark), von welcher Summe auf die Kopf⸗ steuer 2 Millionen Piaster entfallen. Jeder Serbe, der das 21. Jahr juzückgelegt hat, zahlt 244 jährlich Kopfsteuer, so daß die im Jahre 1875 gezählten 266,090 Steuerzahler Serbiens eie Summe von OoY0M MM an den Staat entrichteten, folglich über die Hälfte der Bedürfnisse des Staats deckten. Jetzt, wo die Zahl der Steuerzahler um 1.13 reduzirt ist, wird die Staatskasse bedeutend darunter zu leiden haben. Nur durch eine sehr einsichtige Staatswirthschaft kann Ser⸗ bien wieder auf die alte Stufe des Wohlstandes gebracht werden.
Cine im Autlande, zu machende Staatsanleihe würde in dieser Beziehung ein radikales Mittel sein. Doch scheint es, als ob alle serbischen Ministerien einen Widerwillen
gegen einen solchen Schritt hätten und steis einer Anleihe ausweichen wollten. — An die Feststellung der Verlustliste der Mann⸗ schaften knüpft sich zu gleicher Zeit die Berechnung der Schäden, welche durch Verwüstung der drei Grenzbezirke Saitschar, Knjasche⸗ watz und Alexinatz verursacht worden sind. Diese Schäden werden auf Grundlage der Schätzung, welche von den betreffenden Kreis⸗ präfekten vorgenommen und ausgeführt wurde, auf 11504000 K. K. Münzdukaten festgestellt. Rechnet man zu diesen Schäden noch die Verluste an Munition, Waffen, Nahr ang, Arbeitskraft ꝛe. hinzu, so beläuft sich der im letzten Kriege herbeigeführte Schaden im Ganzen auf 20 Millionen K. K. Münzdukgten. Da der Ge— sammtbesitz Serbiens, nach einer amtlichen Statistik vom Jahr 1873, auf 100 Millionen Dukaten geschätzt wurde, so ergiebt sich, daß durch den jüngst beendeten Krieg ein Fünftel des Gesammt⸗ wert hes des Landes vernichtet ward. Nach Privatberichten, welche aus Alexinatz hieher kamen, soll der Feind während seines Aufenthalts in dieser Stadt, also vom 30. Oktober vorigen bis zum 5. März dieses Jahres, die ganze Stadt ruinirt haben. Alles was an den Gebäuden von Holz und Eisen war, ist abgerissen und nach Nisch weggeführt worden. Die Oefen, Thüren, Fußhöden, Fenster⸗ gitter ze. Alles ist auf dem Wege der Licitation verkauft und nach Nisch fortgeschafft worden, so daß die ganze Stadt einer Ruine gleicht. Dasselbe Schicksal soll Saitschar betroffen haben. Indessen wurden beide Städte wenigstens vom Brand verschont und sind noch in unvergleichbar besserem Zustand erhalten worden als Knjaschewatz, von welchem sozusagen, keine Spur zu finden ist. ; — Aus Sissek in Kroatien schreibt man dem „Golos“, daß allem Anscheine nach der Aufstand in Bosnien einen größeren Umfang anzunehmen drohe, als im letz⸗ ten Sommer. In den Wäldern und den , der Berge Jammeln sich schon an vielen Stellen kleine Banden, deren r n nun unter einander in Verbindung treten, um sich gegenseitig zu unterstützen. Es ist auf den reinen Parti— sanenkrieg abhesehen; sein Beginn wird jedoch bis zum gänz— lichen Schmelzen des Schnees aufgeschoben. Ganz Bosnien ist in Reviere eingetheilt, in welchem je 19 bis 15 Männer ö. ö k und der Aufstellung der Partisanen beauf— ragt sind. — Das „Journal de St. Petersburg“ konstatirt, daß die Unterhandlungen zwischen der Pforte und Montenegro keinen Fortgang nehmen wollen, und spricht sich in Bezug auf eine Einigung in folgenden deutlichen Worten aus: „Diese Einigung ist absolut nothwendig, wenn man in Konstantinopel ernstlich eine Beschwichtigung will. So lange der Friede mit Montenegro nicht abgeschlossen ist, kann die Pforte weder ihre Armee reduziren, noch auf die Pazifikation der benachbarten Provinzen rechnen.“
Numänien. Bukarest, 22. März. (W. T. B.) Die Regierung brachte in der Kam mer eine Vorlage ein, nach welcher die provisorischen Handelskonventionen um 9 Monate verlängert werden sollen.
Dänemark. Kopenhagen, 19. März. (H. C.) Das Folkething beendete vorgestern Abend die Berathung des Budgets. Die sämmtlichen von der oppositionellen Ma⸗ jorität des Budgetausschusses beantragten Abänderungsanträge wurden durchschnittlich mit 70 und einigen Stimmen gegen etwa 20 Stimmen angenommen. Der Entwurf selbst wurde einstimmig angenommen und dann aufs Neue dem Lands⸗ thing überwiesen. In letzterem wurde der Entwurf heute be⸗ rathen. Der von der regierungsfreundlichen Majorität des Budgetausschusses dieses Things gestellte Antrag, das Budget in der früheren Fassung mit dem Zusatz der vom Folkething beschlossenen Bewilligung zur Pariser Ausstellung anzunehmen, wurde mit 50 gegen 7 Stimmen zum Beschluß erhoben. Als⸗ dann beschloß das Landsthing einstimmig, das Budget einem gemeinschaftlichen Ausschuß zu, überweisen, welcher aus 30 Mitgliedern (15 aus jedem Thing) bestehen soll. ;
— 26. Marz. (H. N.) In den Dreißiger⸗Ausschuß wählte das Landsthing 12, das Folkething 4 Ministerielle; die Linke wählte alle ihre Führer, 11 im Folkething, 3 im Landsthing.
Amerika. Aus Washington wird dem Reuterschen Bureau unterm 17. d. telegraphirt: Der Senat bestätigte heute die seitens des Präsidenten Hayes erfolgte Ernennung hes Negers Frederik Douglas zum Marschall des Distriktes Columbia und vertagte sich auf unbestimmte Zeit. — Senor Iglesias, der mexikanische Präsidentschafts⸗Prätendent, be⸗ . sich in New-Orleans und hat, von dort aus ein anifest erlassen, worin er seine Absicht kundgiebt, bei erster Gelegenheit nach Mexiko zurüchukehren und daselbst dio „gesetz⸗ liche“ Regierung wieder herzustellen.
Argentinische Konföderation. (A. A.. C.) Aus Buenos Ayres melden bis zum 15. v. M. reichende Be⸗ richte; Die Grenzfrage ist gelbst worden, wodurch der Pro⸗ vinz Buenos Ayres ca. 1090 Quadratmeilen reiches Weiden= land hinzugefügt worden sind. Die Industrie⸗Ausstellung erregt noch immer viel Aufmerksamkeit. Die neulich einge⸗ tretene Hitze war die größte, die man je erlebt hat. Das Thermometer zeigte 195 Grad (Fahrenheit) im Schatten. In Entre Rios ünd Santa Fé war die Hitze so druckend,
Kantonnements bei Schumla untergebracht werden. . aus anderen Gegenden von Kurdistan sollen Truppen na
daß alle Geschäfte stockten.