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gelesen in den Papierkorb, und ich babe ießt nur noch den Eindruck der Freude über das schöne. Verto, welches sie der Postkasse einbringen, denn unfrankirte Briefe nehm ich nicht an. Den Verleumdungen gegenüber stebe ich vollkemmen auf den Standpunkt des alten Philosorhen, der da sagt; Wenn man mich beleidigt, so suche ich meine Seele so boch zu erheben, daß die Beleidigung nicht zu ihr gelange. (.
Ich möchte das bier zur Notimabme für jene Dunkelmänner sagen, die unter dem Schutze der Anont mität solche Artikel für die Zeitungen verfassen, oder solche Briefe schreiben. Ihre Angriffe be⸗ rühren mich nicht und ich halte es mit dem contemnere vulgus.
Einen großen Werth lege ich aber darauf, den hoch—⸗ ehrenwerthen Stand der Post⸗ und Telegrapbenbeamten ven diesen Elementen zu reinigen und getrennt iu halten; er bat mit diesen Leuten absolut nichts zu thun. Es ist in diesem Beamtenstande, wie auch gestern von verschiedenen Rednern hervorgehoben worden, so viele Pflichttreue, so viel ebrenwerthe Gesinnung und Anstand der Denkart vorbanden, daß die Beamten selber über jenes Gebahren auf das Tiefste empört sind, und Sie können versichert sein — und das sage ich insbesondere auch den Herren Sozialdemokraten, die gestern bei dieser Sache in einer Weise aufgetreten sind, die das Mißfallen des hohen Hauses erregt bat — es bildet diese hohe Ehrenhaftigkeit der Gesinnung des gesammten Standes einen solchen rocher de bronee, daß aller Schaumschlag der Agitation spurlos und erfolglos daran abprallen wird.
Auf eine Entgegnung des Abg. Freiherrn von Schor⸗ lemer⸗Alst erwiderte der General⸗Postmeister Dr. Stephan:
Der Herr Vorredner hat vorhin mir erwidert, er hätte eine Be⸗ merkung über die Jugend des parlamentarischen Lebens und dergl. von mir nicht entgegenzunehmen. Ich wollte ihm nur entgegnen, daß ich über die Jugend des parlamentarischen Lebens des deutschen Reichstags kein Wort gesprochen habe, sondern daß sich meine Be- merkung, wie der stenographische Bericht ausweisen wird, auf Italien bejog. Im Nebrigen habe ich auch meinerseits von dem Herrn Abgeordneten keine Bemerkung darüber entgegen zu nehmen, daß ich ein größeres Wohlwollen entfalten sollte. Ich bin ohne seine An⸗ mahnung von dem größten Woblwollen für alle Beamten erfüllt, und ich bekunde es nicht allein durch Reden, sondern durch harte Arbeit, schwere Kämpfe und viel Sorge. Es ist vollkommen unrichtig, wenn der Herr Abgeordnete glaubt, daß in anderen Ländern die Beamten der Postverwaltung besser ständen, als in Deutschland. Im Gegentheil, wenn er sich die Mühe gegeben hätte, bevor er diese Behauptungen aufstellte, das bezügliche Material nach⸗ zusehen, so würde er gefunden haben, daß die Gehälter im Deutschen Reiche höher sind als in den meisten anderen Staaten, ausgenommen England und Amerika, wo das Nireau des Geldwerthes ein anderes ist.
Auch das möchte ich bemerken — und das scheint mir ein Be—⸗ weis gegen seine Behauptungen ju sein — daß die Postbeamten keineswegs schlechter stehen, als irgend eine Beamtenklasse im Deutschen Reich und in Preußen nach der betreffenden Rangstufe und Amts— stellung, die sie einnehmen. Es geht dies pari passu durch sämmt⸗ liche Ressorts; die Postbeamtengehälter setzt ja nicht der General⸗ Postmeister fest, sondern es ist das eine allgemeine Maßregel des Staats⸗Ministeriums beziebungsweise des Reichskanzler ⸗Amts, die sich gleichmäßig auf alle Beamtenkategorien erstrecken muß, und es wird von den einzelnen Ressortchefs mit vollberechtigter Eifersucht darüber gewacht, daß nicht eine Kategorie in einem Ressort gegen dieselbe Kategorie in dem anderen Ressort über die Linie vorspringt.
Ich glaube, daß dieser wichtige Grund doch alle entgegenstehenden Behauptungen völlig zu widerlegen geeignet ist. Wollen Sie die Beamtengehälter verbessern, so müssen Sie auch die Mittel dazu be⸗ willigen. Werfen Sie einen Blick in den Etat, so werden Sie fin⸗ den, daß die gesammten Ausgaben für das Post⸗ und Telegraphen—⸗ perfonal 70 Millionen Mark betragen; wollen Sie eine Erhöhung von 10 9½ oder, wie der Hr. Abg. Liebknecht im vorigen Jahre sogar gesagt hat, von 50 o, so ergiebt das für die eine Verwaltung 35 Millionen jährliche Mehrausgaben, und ähnliche Ausgaben müssen Sie dann auch für die anderen Verwaltungszweige und für die Armee bewilligen. Erwecken Sie doch nicht in diesen Beamten durch diese ewigen Angriffe Hoffnungen und das Mißtrauen, als ob ich immer derjenige wäre, der sich dagegen auflehnt! Wohin soll das führen, wenn Sie diese Saat des Mißtrauens ausstreuen? Glauben Sie, daß es eine so leichte Arbeit ist, die Disziplin unter einem so großen Personal aufrecht zu erhalten, dem fortwährend vorgeredet wird, es stehe schlechter als Andere?
Dann hat der Herr Vorredner noch von dem Vorlesen der Briefe gesprochen. Es versteht sich ganz von selbst, daß ich es Ihrer Be⸗ urtheilung überlassen werde, was Sie lesen wollen oder nicht; es ist das eine Frage der Einzelüberlegung und der Handhabung der Ge⸗ schäftsordnung durch den Herrn Präsidenten. Aber die Bemerkung kann ich nicht zurückhalten, daß Sie, indem Sie von solchen Schrei⸗ ben überhaupt in dieser Art Notiz nehmen, Sie dadurch naturg⸗: mäß bervorrufen, daß im nächsten Jahre Ihnen noch mehr solcher Briefe geschrie⸗ ben werden. Also schon die einfache Rücksicht der Klugheit sollte Sie davon abhalten, denn es ist mir bekannt, daß einzelne Parlamentsmitglieder in früheren Jahren auf demselben Wege schließlich dermaßen über⸗ häuft worden sind mit ähnlichen Schreiben, daß sie froh waren, als sie so weit waren, sich überhaupt nicht mehr darum zu bekümmern.
Ich möchte zum Schluß mir doch noch gestatten, über einen Punkt eine Bemerkang zu machen, der hier wiederholt vorgekommen ist, ich bevorworte aber gleich, daß ich bei diesem Punkte heute nicht auf die Sache eingehen werde.
Es ist bier wiederholt der Fall Kantecki angeführt worden, wenn ich nicht irre, von sämmtlichen Rednern der Partei, welcher der Herr Abg. von Schorlemer⸗-Alst angehört. Es wird sich ja Ge⸗ legenheit finden, über diesen Fall weiter zu sprechen, es liegen, wenn mir recht ist, zwei Anträge in der Richtung vor. Obwohl ich schon jet viel über den Fall zu sagen habe, halte ich es nicht für ange⸗ messen, mich heute bei dem Fete über diese Sache auszulassen.
Dem Abg. Berger, welcher hierauf das Wort nahm, ent— gegnete der General-⸗Postmeister:
Ich wollte dem geehrten Herrn Vorredner nur erwidern, daß, wenn hier verschiedene Klagen vorgebrackt sind, jedenfalls Beweise dafür nicht beigebracht sind. Die Stellen, die vorgelesen sind aus
einzelnen Briefen, sie mögen herrübren von mehr oder weniger tüch- tigen Beamten, können doch die Beweise nicht ersetzen. Ich kann mich auf Widerlegung solcher Einzelheiten unmöglich einlassen, ich bin aber bereit, auf alles und jedes bis in den kleinsten Punkt der Verwaltung vollstãndig Rede zu stehen, aber nur auf Grund von Beschwerden, die mit Belegen und Beweisen versehen sinz.
Die Schreiber jener Briefe sagen selber, sie scheuen sich, in die Oeffentlichkeit zu treten. (Zuruf links) — Sebr richtig! ruft Hr. Abg. Berger, wahrscheinlich beziebt sich das darauf, daß er voraug⸗ segt, es werden diefe Beamten bestraft, wenn sie sich beschweren. Das ist eine ganz irrige Annahme; es besteht bej der Postverwaltung nicht die Bestimmung, die vielleicht in andern Ländern und Ressorts besteht, daß, wenn einer sich beschwert und die Beschwerde nachher nicht begründet gefunden wird, er dann dafür bestraft wird. Diese Bestimmung besteht nicht bei der Postverwaltung, und noch weniger besteht eine Praxis in dieser Richtung; im Gegentheil, es kommen gar nicht selten Beschwerden vor, das ist ja bei einem so großen Getriebe, wie es in diesen beiden Verkehrsverwaltungen herrscht, ganz unvermeidlich. Alle Beschwerden, wenn sie berechtigt sind, werden mit der größten Gewissenhaftigkeit geprüft und mit Huma—⸗ nität entschieden. Also es braucht Niemand, wenn er eine wirklich berechtigte Beschwerde hat, die offene Anbringung bei der Behörde zu scheuen, — so weit sind wir doch wahrlich in Preußen und im Reich, daß Jedem sein Recht wird nach dem alten preußischen Wahlspruch ohne Ansehen der Person und unter allen Umständen.
Nach dem Abg. Rittinghausen bemerkte der General⸗ Post meister: 5
Meine Herren! Da ein Mitglied der sozialdemokratischen Partei für gut befunden hat, in dieser Angelegenheit noch das Wort zu er⸗ greifen und ausdrücklich zu erwähnen, daß eine Anzahl Beamten zu ihm gekommen wäre und um seine Protektion und Befürwortung im Reichstag gebeten habe, so möchte ich als einen neuen Beweis für das, was ich anführte, daß keineswegs von dem gesammten Stande der Beamten diese Stellung eingenommen würde, sondern daß der Beamtenstand den Umtrieben gegenüber auf dem Standpunkte steht, den der Hr. Abg. Richter gestern in so heredter und so ein—⸗ schlagend r Weise hervorgehoben hat, mit Erlaubniß des Hrn. Präsidenten eine ganz kurze Notiz aus einer Zeitung mittheilen, die mir vor einigen Tagen zugegangen ist. In einer Wählerver⸗ sammlung einer rheinischen Stadt, also gar nicht weit von dem Wahltreife des Herrn Vorredners, in der auch ein namhaftes Mit- glied des Hauses anwesend war, sagte ein Beamter der Postverwal⸗ tung, der keineswegs zu den höheren Beamten gehört, Folgendes:
daß sich die Sozialdemokraten, die mit Umsturzplänen um⸗ gehen, unserer Beamtenklasse jedesmal so warm angenommen haben, ist geradezu verletzend für unsern braven Stand. Ich glaube, fast sämmtliche Beamte weisen mit mir die Unterstützung der Sozial⸗ demokraten zurück und erwarten von den liberalen Abgeordneten Unterstützung.
Nach dem Abg. Windthorst ergriff der General-Post— meister noch einmal das Wort:
Von den Ausführungen des Herrn Redners war für mich der Satz am wichtigsten, in welchem er selber sagte, es seien ihm auch Beschwerden von ehrenwerthen Beamten zugegangen, aber — so setzte er hinzu — ob diese Beschwerden be gründet seien, das wisse er nicht. Meine Herren, darauf kommt es ja ganz allein in diesen Sachen an, und weiter habe ich auch nichts zu wünschen.
Ich wende mich dann zu den Ausführungen des geehrten Herrn Abg. Dr. Lasker und erkenne gerne dankbar das wahre Wohlwollen an, welches ihn für die Sache, für die Verbesserung der Lage der Beamten wie für die Stellung der Verwaltung hier in den parla— mentarischen, diesmals besonders ausführlichen Debatten über den Postetat erfüllt hat. Er hat auch in großen Zügen ein Bild der Orga⸗ nisation der Verwaltung entworfen, das viel Zutreffendes enthält. Wenn ihn dabei einige Irrthümer unterlaufen sind, so ist das ja nicht zu verwundern. Denn er kann unmöglich alle Einzelheiten jeder ein⸗ zelnen Verwaltung kennen, so reich auch der Schatz seines Wissens sonst sein mag. Jene Irrthümer sind in einigen Punkten wesentlich, und nur in sofern werde ich mich mit ihnen beschäftigen. Zuerst sagte er, daß zuviel Bewegung in der Organisation der Verwaltung herrsche, daß die Reglements in Bezug auf die Beförderung und Anstellung der Beamten sich zu oft ändern. Meine Her⸗ ren, dem steht einfach die Thatsache entgegen, daß, so lange ich die Ehre habe, an der Spitze der Verwaltung zu stehen, überhaupt erst ein Reglement über die Annahme der Beamten er⸗ lassen worden ist und zwar im Jahre 1871 unter Miwmirkung der damaligen Budgetkommission dieses hohen Hauses. Seitdem ist eine Aenderung nicht eingetreten; und ich kann bestätigen, daß in keinem früheren geschichtlichen Stadium der Postverwaltung in der neueren Zeit eine so lange Stabilität vorhanden gewesen ist. Wenn es den⸗ jenigen, die außerhalb stehen, oder auch einzelnen Beamten selbst, den Eindruck macht, als ob eine gewisse Unruhe vorhanden sei, so wird dies doch durch die eben angeführte Thatsache vollständig wider⸗ legt; und ich kann nur ju dem Schluß kommen, daß diese Unruhe nicht in dem betrachteten Objekt, sondern in dem betrachtenden Sub⸗ jekt liegt, wie sie sich ja in einzelnen Individuen unserer Zeit bei dem ganzen Getriebe unseres Zeitalters bekanntlich öfter heraus—⸗ gestellt hat. .
Eine zweite Aenderung ist allerdings im Jahre 1876 eingetreten; die hat aber von meinem Ermessen vollständig unabhängig dage⸗ standen: das war eben die Vereinigung mit der Telegraphie. Na—⸗ türlich haben in Folge dessen verschiedene Veränderungen in den ein⸗ zelnen Beamten-Verhältnissen platzgreifen müssen; es ist dabei aber immer entschieden der Gesichtspunkt maßgebend gewesen, die Beamten nicht deterioris conditionis zu machen, sondern sie, wenn es irgend in der Finanzverwaltung zu erreichen war, womöglich bei dieser Gelegen⸗ heit besser zu stellen. Daß 200 Beamtenstellen eingezogen worden sind, hat der Herr Abg. Dr. Lasker ja selber, als nicht zu tadeln, bezeichnet; denn es ist ja einer der Hauptzwecke der Vereinigung der Post mit der Telegraphie, daß man nicht unnütz Beamte auf Kosten des Staates und des gesammten Volkes erhält, sondern daß man die Beamten⸗ zahl vermindert, wodurch man zugleich die Mittel erhält, die verblei⸗ benden besser zu stellen. Die Frucht der Verminderung dieser Stel⸗ len fällt ja denen, die verbleiben, naturgemäß in den Schooß; denn vom Etat ist nichts abgeschnitten, im Gegentheil haben noch erheb⸗ liche Zusäͤtze stattgefunden in Folge der Verwandlung der Tantièmen
in festes vensiensberechtigtes Gehalt und der Errichtung der Ober⸗ Assistenten⸗ Stellen. .
Dann möchte ich mir noch erlauben, darauf aufmerksam zu machen, daß keineswegs bei der Postverwaltung die Lauf- bahn für sämmtliche ihrer Mitglieder so bunt durchein= andergeht, wie der Herr Vorredner annimmt. Ez sind zwei ganz verschiedene Klassen ron Beamten in dieser Verwaltung vorhanden: die einen, an welche die . gestellt
wird, das Abiturienteneramen auf einem Gymnasium gemacht zu
haben, und diese sind eben für die höhere Laufbahn bestimmt, und die anderen, an welche erheblich niedrigere Anforderungen bezünlich der wissenschaftlichen Ausbildung gestellt werden; diese beiden Klassen werden streng von einander gehalten. Es schließt das nicht aus, daß wenn ein wirklich bedeutendes Talent sich in der niederen Klasse bervorthun und ganz herrorragende Fähigkeiten zeigen sollte, die Aufnahme in die andere Klasse ausnahmsweise erfolgen kann, und ich würde nicht wünschen, daß das anders wäre; ju den organischen — der Verwaltung gehört eine Vermischung der Klassen aber eineßwegs, und es kann sich immer nur um besondere Ausnahme⸗ fälle für entschieden bedeutende Kapazitäten handeln.
Der andere Punkt, auf den ich noch Werth legen möchte, Ihnen denselben klarzustellen — ich würde ja damit auch nur den Wäünschen entsprechen, die von verschiedenen Seiten dieses hohen Hauses, auch juletzt von dem geehrten Herrn Abgeordneten für Meppen betont worden sind — betrifft dier Beförderung in höhere Gehaltsstufen. Sehr richtig hat der Hr. Abg. Dr. Lasker unter⸗ schieden, daß es sich nicht um Beförderung und höhere Stellen bandelt; die muß ja natürlich von dem Ermessen des Chefs abhängig bleiben, bei welchem selbstrerständlich vorauszusetzen ist, daß diese Ernennungen lediglich nach objektiren Gründen, nach der Verdienst⸗ lichkeit, den Leistungen, der Haltung des betreffenden Beamten ge⸗ troffen werden. Aber was die Beförderung in böbere Gebalte⸗ stufen betrifft, so kann ich den gethrten Hrn. Abg. Dr. Lasker vollständig darüber berubigen, indem ich versichere, daß bei der Post⸗ verwaltung , we. nach dem Anciennetätsprinzip die Gehaltsauf⸗ besserungen e folgen.
Sie sehen also, meine Herren, daß auch in dieser Beziehung ein Grund zu berechtigten Beschwerden entschieden nicht vorhanden ist.
Wenn schließlich darüber noch geklagt worden ist, daß aus Anlaß der Vereinigung der Postverwaltung mit der Telegraphie die Beamten im Arancement zurückkommen, — wenigstens für einige Zeit, — denn es kann sich ja immer nur um eine Uebergangszeit han⸗ deln, — so möchte ich mir doch erlauben. darauf auf⸗ merksam zu machen, daß es uns gelungen ist, unter ent⸗
egenkommender Mitwirkung der Reichsfinanzverwaltung, eine
esendere Kategorie von Beamten uns im Etat auszubringen, nämlich die Oberassisten ten, für welche die Gehälter höher be⸗ messen worden sind, als für die bisherigen Assistenten, Telegraphisten und Ober⸗Telegraphisten, die in diese Stellungen einrücken können.
Den Punkt wegen der Ueberlastung der Beamten, den der Herr Abgeordnete Lasker erwähnt hat, möchte ich noch berühren. Ich will durchaus nicht in Abrede stellen, daß der Post⸗ und Telegraphendienst ein mühevoller und anstrengender ist, aber ich glaube, die Beamten werden das auch als eine Ehre zu schätzen wissen, diesen wichtigen Dienst dem gesammten Vaterlande zu leisten, und in dieser Beziehung kann ich mich dem Hrn. Abg. Dr. Lasker nur anschließen, wenn er meint, daß die Beamten der Verkehrsverwaltung sich gewissermaßen in dem gesammten Leben des Volks als mitwirkende Faktoren der Kultur ansehen müssen. Aber, meine Herren, hieraus zu folgern, daß diese besondere Eigenthümlichkeit des Post⸗ und Telegraphen⸗ dienstes nun auch durch besondere Gehaltssätze zum Ausdruck kommen müßte für einzelne Kategorien von Beamten, das halte ich für sehr gefährlich. Denn wenn wir einmal dieses Gebiet betreten, so bin ich nicht im geringsten im Zweifel, daß morgen die Eisenbahnbeamten kommen und nachweisen, daß ihr Dienst nicht minder ein schwieriger ist, da sie ja auch viel Nachtdienst und Auf⸗ regung haben, daß übermorgen die Zollaufseher sich einstellen und anführen, sie müßten ihr Leben in Gefahr setzen in den Kämpfen mit den Schmugglern, daß demnächst die Pelizeibeamten kommen und eiwas ähnliches geltend machen, so daß an Gründen gewiß jeder einzelne Stand es nicht fehlen lassen wird, vorzugsweise feine Lei⸗ stung in den Vordergrund zu stellen. Ich halte das für eine sehr gefährliche Operation und möchte doch dringend davon abrathen.
Nun, meine Herren, gestatten Sie mir eine Schlußbetrachtung.
Es ist zunächst das Gefühl des lebhaftesten Dankes, welches mich erfüllt, daß das hohe Haus bisher alle Positionen im Etat — Sie sind ja ziemlich bis zu Ende gelangt — unabhgestrichen bewilligt hat, soweit man von einer Bewilligung bei der zweiten Lesung schon reden kann. Es gereicht mir ganz besonders zur Genugthuung, daß die Mehr⸗ ansätze für die Beamten, welche auch diesmal auf die Initiative der Verwaltung nach schweren Sorgen und nach lebhasten Kämpfen in den Vorstadien erreicht worden sind, von dem hohen Hause ebenfalls genehmigt worden sind. Die Verhandlungen über den Post⸗ und Telegraphen Etat haben diesmal besonders lange gewährt; sie haben in ihrer eingehenden Weise sehr viel Belehrendes und Aufklärendes gehabt. Wenn ich nicht über alle Punkte, die hier zur Sprache ge⸗ kommen sind, sollte genügend haben Auskunft geben können, so seien Sie überzeugt, daß das nicht an meinem guten Willen gelegen hat, noch an der schuldigen Rücksicht auf die Wünsche und Aeußerungen des hohen Hauses, sondern nur daran, daß eben eine große Anzahl verschiedenartiger Fragen bei der diesmaligen Etatberathung ganz unvorbereitet zur Sprache gebracht worden sind. Ich bin gern bereit, Alles was gewünscht wird, bei der dritten Berathung nachzuholen.
Das hohe Interesse, welches der Reichstag durch diese eingehende Behandlung des Etats, der beiden wichtigen vaterländischen Ver⸗ kehrszweige, die meiner Leitung anvertraut sind, an den Tag gelegt hat, kann unter allen Umständen mir und meinen Mitarbeitern nur ein Sporn sein, alle unsere Kräfte ferner einzusetzen zu weiterer Ver⸗ vollkommnung dieser für das Wohl und die Gesittung der Nation so wichtigen Verkehrzinstitute.
ü 3 Tit. 30 antwortete der General-Postmeister auf eine Anfrage des Abg. Schmidt (Stettin): .
Der Ausschuß des Bundesraths hat einstimmig beschlossen, daß das Verfahren der Direktion der Werrabahn als zulässig und korrekt nicht anzusehen sei, und der Bundesrath ist in seiner Plenarverhand⸗ lung diesem Beschlusse beigetreten.
Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Zeutschen Reichs-Anzeigers und Königlich
Erenßischen staats-Anzeigerz:
1. Steekbriefe und Untersuehungs-Sachen.
2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
3. Verkaufe, Verpachtungen Submissionen ete.
9 d Deffentlicher Anz ; In serate für den Deutschen Reichs⸗ n. Kgl. Preuß. 1 ig * Inserate nehmen an: das Central⸗Annoncen⸗
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und
Grosshandel
T. Literarisebe Anzeigen.
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
Burean der deut 43 Zeitungen zu Berlin, Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“ Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner C Winter, sowie alle übrigen größeren
Berlin, 8. IT. Wilhelm -Straße Nr. 32.
ER
4. Verloosung, Amortisation, Zineaahluag X u. 8. W. von öffentlichen Papieren.
S. Familien-Kaehrichten.
S. Theater- Anzeigen. In der Börsen- beilage. *
Annoncen⸗Bureaus.
*
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief. Gegen die flüchtige Dienstmagd Louise Marie Burger von Kefenrod bei Büdingen ist wegen Mordes er. vorsätzlicher Kindestödtung und wegen Diebstahls, verübt im Dezember 1876 zu Sachsenhausen, Haftbefehl erlassen. Sämmtliche Behörden werden um Ergreifung und Zuführung der Genannten hiermit ersucht. Signalement. Alter: 29 Jahre, Statur: groß und stark gebaut, Gesichtsform; breit, Haar: röthlichblond, Augen: grau, groß, Zähne; mangelhaft. Besonderes Kenn⸗ zeichen schiel. Frankfurt a. M., den 12. April 1877. Der Untersuchungs⸗Richter. Dr. Fabric ku t.
In, der Unterfuchungssgche wider den Arbeiter Christoph Probst zu Neuhaldensleben und Ge— nossen soll der Arbeiter Stephan Knerchinzky, welcher bis zum 15. Februar er. in Dorst gearbeitet hat, als Zeuge vernommen werden. Derselbe wird aufgefordert, hierher schleunigst anzuzeigen, wo er sich jetzt aufhält. Neuhaldensleben, den 13. April 1877. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung. Der Untersuchungsrichter.
Wider den Schaje Abraham Cohn aus Kempen, geboren am 2. März 1852 und den Jacob Gruhn aus Kempen, geboren am 19. August 1852 zu Bal⸗ dowitz, Kreis Poln. Wartenberg, wird in Folge der Anklage der Königlichen Staats anwaltschaft zu Ostrowo rom 11. Dezember 1876 und 30. März
1577 die Untersuchung wegen Verlassens des deutschen Reichgebiets ohne Erlaubniß und Verweilens außer⸗ halb desselben nach erreichtem militärpflichtigen Alter, um sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, auf Grund des S. 140 des Reichs⸗Strafgesetzbuchs eingeleitet. Zur Verantwortung und zum öffentlichen mündlichen Verfahren ist ein Termin auf den 27. August 1877, Bormittags 9 Uhr, in unserem Sitzunge⸗ saale Nr. 1 hierselbst anberaumt worden. Die obengenannten Angeklagten werden hierdurch mit der Aufforderung vorgeladen, in diesem Termine zur festgeseßten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheldigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche dem Gerichte so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu dem⸗
selben herbeigeschafft werden können. Im Falle des Ausbleibens wird mit der Untersuchung und Ent scheidung in contumaciam verfahren werden. Auch wird das Vermögen der Angeklagten zur Deckung der verwirkten Strafe bis 3000 6 und der Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt. Kempen, den 27. März 1877. Königliches Kreisgericht. J. Ab⸗ theilung.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
sis] Sub hastations⸗Patent.
Das dem Hoftleidermacher Gustav Sauerland zu Berlin gehörlge, in Lankwitz belegene, im Grund⸗
buch von Lankwitz Band II. SI. Nr. 55 zeichnete Grundstück nebst Zubehör foll
den 14. Mai 1877, Vormittags 10 Uhr, an Gerichtsstelle, Zimmerstr. 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffent- lich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst 2 Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags
da den 15. Mai 1877, Nachmittags 1 z verkũndet werden. 8 Das zu versteigernde Grundstück ist l8 Ar 4 Qu.
M. groß und zur Gebäudesteuer mit einem jähr⸗
lichen Nutzungẽwerth von 2199 A veranlagt.
Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschãtzungen. andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bu⸗ reau V. A. 3 einjusehen.
Alle Dieienigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra⸗ gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklu⸗ sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.
Berlin, den 21. März 1877.
Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
9 — * lzss! Subhastations⸗Patent.
Das dem Produktenhändler Heinrich Schmidt gehörige, in Reinickendorf belegene, im Grundbuch von Reinickendorf Band 10 Bl. Nr. 307 verzeich⸗ nete Grundstück nebst Zubehör soll
den 5. Juni 1877, Vormittags 111 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 24, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und i das Urtheil über die Ertheilung des Zu—
ag
den 8. Juni 1877, Mittags 12 Uhr, ebendort verkündet werden.
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 5,31 Ar mit einem Reinertrag von 42 und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nutzungswerth von 600 veranlagt.
uszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserem Bureau VU. A. 3 einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra⸗ gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklu⸗ sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.
Berlin, den 4. April 1877.
Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
Izzo] Subhastations⸗Patent.
Das dem Kaufmann Carl Oelburg zu Berlin gehörige, in Steglitz belegene, im Grundbuch von Steglitz Band VII. BI. Nr. 264 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll
den 4. Juni 1877. Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zu⸗ schlags ebenda
den 5. Juni 1877, Nachmittags 1 Uhr, verkündet werden. -
Das zu versteigernde Grundstück ist 24 Ar 83 Quad⸗Meter groß, und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nutzungswerth von 3360 4 ver⸗ anlagt. .
Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge⸗ fordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.
Berlin, den 6 April 1877.
Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
— — * lane Subhastations⸗Patent. , rn, ., Verkauf. ;.
Die dem Kaufmann Gustav Schultze hierselbst gehörigen, in der hiesigen Stadt belegenen und Band III. Blatt Nr. 117 und 418 des Grundbuchs von Königsberg N. M. verzeichneten Grundstücke mit einem der Grundsteuer unterliegenden Flächen⸗ inhalte von 2 Hektar 63 Ar 50 Quadratmetern nach einem Reinertrage von 17,5½!οο Thaler zur Grund⸗ steuer und nach einem Nutzungswerth von 444 zur Gebäudesteuer veranlagt, soll
am 13. Juni 1877, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gexichtsstelle, Termins zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation versteigert werden.
Aus: ug aus der Steuerrolle, Grundbuchblatt, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, ingleichen besondere Kauf⸗ bedingungen können in unserem Bureau II. eingesehen werden. ;
Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintra⸗ gung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen baben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermine an⸗
zumelden. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages soll am 19. Juni 1877, Vormittags 95 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle verkündet werden. Königsberg RN. M., den 31. März 1877. Königliches Kreisgericht zu Königsberg N. / M. Der Subhastations⸗Richter.
In unserem Depositorio befindet sich das über 56 Jahre alte Testament der K’ommissions⸗ Nath Meoschinsky'schen Ehelente aus Hoch⸗ e, . rom 2353. September 1820. Da bisher von Niemandem die Publikation dieses Testaments nachgesucht worden, noch sonst von dem Leben oder
Tode der Testatoren etwas Zuverlässiges bekannt gewoꝛden ist, so fordern wir alle Diejenigen, welche ein gegründetes Interesse nachweisen können, auf, die Testaments⸗Publikation binnen 6 Monaten bei img nachzusuchen, widrigenfalls mit dem vorgedachten Testamente nach den Vorschriften der 8s. I19 seg. Tit. 12 Thl. J. des A. L. R. verfahren werden wird. Tilsit, den 10. April 15877. Königliches Kreisgericht. II. Abtheilung
Verkãn fe, V chtun gen Er e , ,,. 2c. 23
Solzverkauf. Die in dem verfloflenen Winter in den Königlichen Forstrevieren Mühlenbeck und Klütz eingeschlagenen gesunden Buchen Klobenhöl;er und zwar: in dem Forstrevier Müblenbeck etwa 7000 Raummeter, in dem Forstrevier Klütz etwa 26090 Raummeter, sollen am Montag, den 7. Mai d. Is., Bormittags 11 Uhr, beim Gastwirth Rose zu Alt⸗Damm öffentlich meistbietend verkauft werden, was mit dem Bemerken bekannt gemacht wird, daß im Termine selbst ein Fünftel des Kauf⸗ geldes als Angeld zu iahlen ist. Mühlenbeck und Klütz, den 13. April 1877. Der Oberförster Gens. Der Oberförster Goetze.
Pferde ⸗Auktion. Am Freitag, den 20. April d. J., Vormittags von 11 Uhr ab, sollen auf dem Hauptgestut⸗Hofe zu Beberbeck bei Hofgeismar 3 Mutterstuten mit diesjährigen Saugefoblen, 1 fünfjäbrige Stute und deren diesjähriges Fohlen, sowie ) meist vierjährige Stuten und Wallache und 1 vierjähriger Hengst, öffentlich an den Meistbie⸗ tenden verkauft werden. Sämmtliche vierjährige und ältere Pferde sind angeritten und können die zum Verkauf kemmenden Pferde an den beiden Tagen vor der Auktion, Vormittags zwischen 9 und 11 Uhr, in Beberbeck unter dem Reiter besichtigt werden. Beberbeck, den 3. April 1877. König⸗ liche Hauptgestüt⸗Direktion. Jachmann.
l3oos) Bekanntmachung
wegen e, von Torfgrundstücken.
Es sollen 8l, 1 Hektar von dem bei Fehrbellin im Kreise Osthavelland belegenen Domainen⸗Vor⸗ werke Linum abgezweigte Luchgrundstücke im Ganzen auf zwölf Jahre von Johannis 1877 bis Johannis 1889 im Wege des Meistgebots zur Austorfung und Grasnutzung rerpachtet werden.
Hierzu haben wir einen Termin auf
den 14. Mai dieses Jahres, Vormittags 109 Uhr, auf dem Domainen / Vorwerke Linum bei Fehr⸗ bellin vor dem Geheimen Regierungs⸗Rath von Schönfeldt anberaumt. .
Das Pachtgelderminimum ist auf 120,000 M für die ganze Pachtperiode festgestellt, und das von den Pachtlustigen zur Zulassung zum Bieten nachzuwei⸗ sende disponible Vermögen auf 40000
Die Verpachtungsbedingungen sowie die Regeln der Licitation und die Vorwerkskarte, auf welcher die zur Verpachtung kommenden Grundstücke nach den Verpachtungsbedingungen verzeichnet sind, können täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Festtage so⸗ wohl auf dem Domainen⸗Vorwerke Linum als auch in unserer Domainen⸗Registratur eingesehen werden. Auch werden wir auf an uns gestellte Anträse gegen Erstattung der Copialien Abschriften der Verpach⸗ tungsbedingungen und der Regeln der Licitation er⸗ theilen.
Der Domainenpächter Herr Oberamtmann Werner ift angewiesen, den sich meldenden Pachtlustigen örtliche Auskunft zu ertheilen und die Besichtigung der Pachtstücke zu gestatten.
Potsdam, den 3. April 1877.
Königliche Regierung.
Abtheilung für direkte Steuern, Domainen
und Forsten.
269 Bekanntmachung.
Die im Kreise Wongrowitz belegene, circa 53 Kilo⸗ meter von der Kreisstadt Wongrowitz, 2 Kilometer von der von Posen über Wongrowitz nach Nakel führenden Chaussee, 35 Kilometer von der Stadt Posen, 45 Kilometer von Nakel und 37,3 Kilometer von der durch eine Ghaussee mit Wongrowitz ver—⸗ bundenen Ostbahnstation Weissenhöhe entfernte
ve, , nn,. = . 2 Königliche Domäne Seehausen, bestehend aus:
I) dem Hauptvorwerk Seehausen mit dem Ned en⸗ vorwerk Carolinenhof, und enthaltend:
Hof⸗ und Baustelle. 2ors Hektare
d ,
Aecker. J 300 1m
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Unland, als Wege, Flüsse ꝛcc.. 6,267
Summa . 456, 23 Jeftare
2) dem dazu gehörigen Rgiels⸗
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3) dem dazu gehörigen Bra⸗
choliner See mit. 1e, Summa totalis . 757,133 Hektare, soll von Johannis 1877 ab auf 18 Jahre im Wege des Meistgebots verpachtet werden. Der Verpach⸗ tungstermin steht an am Montag, den 28. Mai 1877,
Vormittags 11 Uhr, im Sitzungssaale des hiesigen Regierungsgebäudes vor dem Regierungs⸗Rath Dieckmann.
Qualifizirte Pachtbewerber werden zu demselben hierdurch eingeladen.
Das geringste Pachtgeld ist auf 600 AM pro anns und der Werthsbetrag des Vieh- und Wirthschafts⸗ Inventariums, mit welchem die Pachtstücke besetzt zu halten sind, auf 30009 „, endlich die Pacht⸗ kaution auf 20 0 M festgesetzt.
Zur Uebernahme der Pacht ist persönliche Quali⸗ sikation und ein disponibles Vermögen von min destens 60, 000 M erforderlich und vor Zulassung zum Gebot nachzuweisen.
Lizitations- und Pachtbedingungen können in un— serer Domänen⸗Registratur eingesehen, die ar,, Bedingungen auch gegen Einziehung der Kopialien durch Postvorschuß abschriftlich mitgetheilt werden. Bromberg, den 13. April 1877.
; Königliche Regierung.
198, 24
Abtheilung für direk!e Steuern, Domänen und Forsten.
3289 e, Bekanntmachung.
Für die unterzeichnete Werft soll der Bedarf an diversen Hämmern, Hobeln und sonstigem Hand⸗ werkgzeug im Wege sffentlicher Submission be⸗ schafft werden.
Lieferungsofferten sind versiegelt mit der Aufschrift Submisslon auf Lieferung von Gesenken, Däm mern, Meißeln ꝛce.“ bis zu dem am 30. April er., Nachmittags 4 Uhr, im Burcau der unterjeichneten Behörde anberaumten Termine einzureichen.
Die Lieferungsbedingungen, welche auf portofreie Anträge gegen Erstattung der Kopialiengebühren von O, 1 M abschriftlich mitgetheilt werden, liegen nebft den näheren Bedarfsangaben in der Registratur der Kaiserlichen Werft zur Einsicht aus.
Kiel, den 21. März 1877.
Kaiserliche Werft. 3267 Bekanntmachung.
Unter Bezugnahme auf die diesseitige Bekannt⸗ machung vom 8. d. Mts. sollen auch die zum Neu⸗ bau des Lazareths Flensburg erforderlichen Stein⸗ metz, Schmiede⸗ Dachdecker ⸗ und Klempner ⸗Arbeiten, sowie die Lieferung der schmiedeeisernen Träger, auch mit der Asphalt⸗Lieferung die Ausführung der Arbeiten, in dem am
24. April 1877, Morgens 10 Uhr,
im Bureau des Lazareths anberaumten Termine in öffentlicher Submission mit verdungen werden. Die Bedingungen ꝛc. liegen hier zur Einsicht aus. Offerten sind versiegelt mit Aufschrift einzureichen. Flensburg, den 12. April 1877. (aCto. 112.4.) Königliches Garnison⸗Lazareth.
13222 Submission. Produzenten oder Lieferanten von grauer, kornblumblauer, dunkelblauer und dun⸗ kelgrüner Leinwand, Steifleinen, Segelleinen, Wachsdrillich zu Krageneinlagen, Futter⸗Cal⸗ licot, Callicot resp. Köperzeug zu Unter— hosen, blaugestreiften Hemden⸗Callicot, Jacken drillich, Hosendrillich, Drillich zu Futtersäcken, Futterboy, sowie auch fertiger Unterhosen, Hemden aus blaugestreiftem Callicot mit breiten Achselstücken, wildledernen Handschuhen, Hals⸗ binden, werden ersucht, ihre Proben und Preisofferten bis 23. Aprit c. dem 2. Schlesischen Dragoner⸗Regi⸗ ment Nr. 8 zu Oels i. /Schles. einzureichen, um demnächst über die Lieferungen pro 1. April 1877 bis ultimös März 1878 Bestimmung treffen zu kõnnen. Es wird nur gute, gediegene Waare reflektirt. Lieferungszeit des Materials bis spätestens Ende Mai 1877. Lieferungsbedingungen werden auf Wunsch mitgetheilt. Oels, den 11. April 1877. 2. Schlesisches Dragoner⸗Negiment Rr. 8.
löäess! Königliche Ostbahn.
Die Ausführung der Arbeiten zum Anstrich der Weichsel⸗ und Nogatbrücken, sowie anderer Bau⸗ werke ꝛc. soll in 3 Loosen verdungen werden. Sub⸗ missionstermin am 24. April cr.,, 11 Uhr Vor⸗ mittags, bis zu welchem Offerten auf jedes einzelne Loos oder auf mehrere oder alle Loose, bezeichnet „Offerte auf Anstreicherarbeiten der Weichsel⸗ und RNogatbrücke : c. Loos ... einzureichen sind. Die Bedingungen sind gegen Erstatlung der Ko⸗ pialien zu erhalten.
Dirschau, den 13. April 1877.
Der Eisenbahn⸗Baumeister Beil.
3296
Es foll die Lieferung von 25 Stück Kal kwagen ohne Bremsen, mit eisernen Deckeln, à 200 Cent⸗ ner Tragfähigkeit, im Wege der öffentlichen Sub mission vergeben werden.
Bezügliche Lieferungs⸗Offerten sind unterschrie⸗ ben, versiegelt und frankirt mit der Aufschrift:
„Offerte auf Lieferung von Kalkwagen“ bis zum 27. d. M., Vormittags 11 Uhr, unfe⸗ rem maschinen⸗technischen Burau hierselbst, einzu⸗ reichen, wo dieselben in Gegenwart der etwa er⸗ schienenen Submittenten zur angegebenen Stunde eröffnet werden.
Bezügliche Lieferungs⸗Bedingungen und Zeichnung liegen ebendaselbst zur Einsicht offen, auch können dieselben gegen Erstattung der Druckkosten von vor—⸗ genannter Dienststelle bezogen werden.
Elberfeld, den 12. April 1877.
Königliche Eisenbahn⸗Direktion.
Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.
Woche n⸗Uebersicht der Städtischen Bank zu Breslan am 14. April 1877.
Activa. Metallbestand: 1030. 0993 54 4. Bestand an Reichskassenscheinen: 3, 900 6 Bestand an Noten anderer Banken: 188,300 Mƽ Wechsel: 6 oz i524 M 34 J. Lombard: IJ, 015759 1 w,, 661,706 A 25 3. Sonstige Aktiva: daca
Eassiva. Grundkapital: 3 000,00) M. Re⸗ serve⸗ Fonds: 60M 06 9), Banknoten im Umlauf: 2,361, 300 M Tägliche Verbindlichkeiten: Depositen⸗ Kapitalien: 2, 986, 309 6 An Kündigungsfrist ge⸗ bundene Verbindlichkeiten: 780, 000 M , Sonstige Passiva: vacat.
Eventuelle Verbindlichkeiten aus weiter begebenen, im Inlande zahlbaren Wechseln: 126,108 Æ 61 3.
Verschiedene Bekanntmachungen.
bee Landrathsqamt.
Ein j. Mann, 22 J. alt, für das Reg. Supern. not. u. längere Zeit im Bureaudienste thätig, sucht Gehülfenstelle bei einem Landrathsamt. Offerten unter B. 11913 an die Ann.-⸗Exped. Th. Dietrich & Co. in Cassel.
bern, Magdehurger Bau⸗ und Credithank.
Die Herren Aktionäre unserer Gesellschaft laden wir hierdurch zu der Dienstag, den 24. April 1877,
3288
Nachmittags 4 Uhr, in unserem Geschäftshause hier⸗
selbst. Kaiserstraße Nr. 83. stattfin den den
fünften ordentlichen Generalversammlung ergebenst ein.
. Tagesordnung:
1) Bericht des Aufsichtsratbes über den Befund der im vorigen Jahre zur Prafung vorgelegten Bilanz pro 1875 und Antrag auf Decharge. Bericht des Aufsichtsrathes resp. des Vor⸗ standes über die Geschäftsergebnisse des ver⸗ flossenen Jabres und Vorlage der Jahres⸗ rechnung und Bilanz. (S. 26 des Statuts.)
3) Wabl von drei Mitgliedern des Aufsichts⸗ rathes. ; Diejenigen Herren Aktionäre, welche an der Ge⸗ neralversammlung theilnebhmen wollen, haben ihre Aktien gemäß 5. 2 des Statuts unter Beifügung zweier, nach der Nummernfolge der Aktien aufge⸗ stellten Verjeichniffe innerhalb der drei letzten der Generalversammlung vorhergehenden Tage
entweder
in Magdeburg auf dem Gesellschafts⸗Bureau vorzuzeigen,
; = oder
in Berlin bei Herrn S. Bleichröder und in Hamburg bei Herren L. Behrens Söhne bis zur Beendigung der Generalversammlung zu deponiren.
Auf Grund des über Besitz der Aktien geführten Nachweises wird dem Aktieninhaber eine auf seinen Namen lautende und die Anzahl der von ihm vorge⸗ zeigten resp. deponirten Aktien enthaltende Stimm⸗ karte ausgestellt. Der s3b 2 der Tagesordnung er⸗ wähnte Bericht nebst Bilanz kann vom 15. April er. ab in unserem Geschäfts lokale in gedruckten Exem⸗ plaren in Empfang genommen werden.
Magdeburg, den 29. März 1877.
Der Aufsichtsrath der Magdeburger Bau⸗ und Creditbank. Listem ann. ( Cto. 4973.)
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