1877 / 93 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 20 Apr 1877 18:00:01 GMT) scan diff

Berlin, 20. April 1877.

Die Ergebnisse des Betriebes der englischen und

preußischen Eisenbahnen im Jahre 1875, zu sammen gestellt und bearbeitet unter Zugrundelegung des Generalberichts des Kapitän Tyler.

Val. Nr. 1 d. Bl) Summarischer Ueberblick.

II. Aus dem Vergleich der Ergebnisse des Jahres 1875 mit denen der Vorjahre ergiebt sich Nachstehendes:

Bereinigt es Königreich Preuß en . Aucgabe Ausgabe Einnahme in PVrozen⸗ Einnahme in Prozen⸗ ten der

ten der 9 SEinnahme 39 Einnahme

pro Zugkilometer 319 155 5399 302 327 157 59 334 16 * 523 34 351 189 516 356 353 196 ; 498 364 350 191 55 504 326

56 0so 59 0o 65 O/o 69 0/9 I3 oo oo

Vereinigtes Königreich Preußen

; Ausgabe. Ausgabe.

Einnahme in Pro. Einnahme in Pro⸗ zenten der zenten der

Einnahme e Mn Einnahme

pro Bahn kilometer 16,865. 4900 31,493 17,948 18,285 48 0so 33, 426 19,716 20, 161 50 0so 34,245 22,274 23, 194 540 36,012 24, S8 23,1959 56 9 36 432 26, 635 24,027 550 34, 892 22, 54 pro Lokomotive 46, 154 97, 86 54, 813 43,150 102,238 60 282 1693 zg Sh gg dia 52,576 94 537 65, 256 53, 033 S3, 676 61,191 51,770 S3, 384 53,899

1870 1871

34630 33 O35 1357 416533 155 43553 13574 42.3965 1855 446002

1870 1871 1872 1873

92,583 S9, 814 333352 d 97, 386 1874 (95,349) 1875 94,835 ve,, 3 in Vergleich des von jeder Lokomotive durchschnittlich durch⸗ i. Weges wurde leicht zu irrigen ,, . önnen.

Jede am Schluß des Jahres vorhanden gewesene Loko⸗

motive ] . hat durchlaufen im vereinigten Königreich in Preußen Zug kilometer Nutz kilometer 20, 389 27,484 19,960 f 28, 986 20,780 1873 27,787 20,313 1374 27,028 18,547 1875 N, 120 18,797 Vorstehende Zahlen für Pfreußen sind die Quotienten i⸗ nen Nutzkilometern, (also ohne Leerfahrt und er en ez ö. r Engla nd aus den Zugkilometern (trainmiles) di vidirt durch die Zahl der am Schlusse des Jahres vorhanden gewesenen Lokomotiven. Ob die trainmiles der englischen Statistik die Leistungen im Rangirdienste mitenthalten, ist nicht klar ersichtlich. Würde für Preußen der Rangirdienst Stunde 10 Km, angenommen) mitgerechnet, so würden sich für 1875 ergeben pro Lokomotive 28,113 Km., und wenn auch die Leerfahrten eingerechnet werden, 29,419 Km. j Abgesehen hiervon wird man sich bei der Betrachtung obiger Quotienten vergegenwärtigen müssen, daß der richtige Divisor gleich . ell der ö 3 Jahre in Beteieb gewefenen okomotiven sein sollte. iernach ist in de his Statisti . . 8 h ist in der preußischen Statistik Im Allgemeinen ist aber zu beachten, daß der Führer und seine Lokomotive zusammengehören dergestalt, daß bei gleicher täglicher Dienstdauer die Lokomotivfilometer verschiedener Lokomotiven Pro- portional der durchschnittlichen Geschwindigkeit der Züge sind, Letz= tere ist in England größer, als in Preußen. Eine Lokomotive vor Personenzügen legt im Jahre etwa 13 mal soviel Kilometer zurück als eine solche vor Güterzügen. Ein ziffermäßiger Nachweis im Großen ist unthunlich, weil häufig dieselbe Lokomotive zu Personen⸗ zügen, gemjischten Zügen und Güterzügen verwendet wird, so daß die 36 . w ,. ne e ng, im Jahre geleisteten Personen⸗ g⸗ resp. Güterzugkilometer in Betre ö s sich ni . in zug etracht kommt, gesondert sich nicht Von großem Einfluß auf die Zahl der vorhandenen L motiven ist der Umstand, daß die englischen Züge in gr legemaschinen bedürfen, also weniger Leerfahrten veranlassen und eine geringere Zahl von Reservemaschinen bedingen, als in Preußen Von noch erheblicherem Einflusse müssen die auf. den englüchen Bahnen gebräuchlichen anderweiten Rangirsysteme sein, so daß man * . weni . a ge m g n, bedarf, als in Preußen Auf der Saarbrücker Eisenbahn erfordert ingirdi Lokomotiven, als der ul id J Die pro Lokomotive zurückgelegten Kilometer können also nur unter bestimmten Voraussetzungen als Maßstab für das Ausnutzungsverhältniß des Lokomotipparkes gelten. Könnte man die für den Rangirdienst erforderliche Zahl von Lokomotiven aus dem Bestande ausscheiden und den übrigen Bestand nach Personenzugdienst und Güterzugdienst trennen, so würde ein treffen⸗ 3 von der wirklichen Ausnutzung der Zugkraft gewonnen Die Brutto-Einnahme stieg vom Jah 7 5 im , , n d, K von 1138 Millionen (erel. Einnahmen von K ãler Millionen Mark, also um 41, inn rn t 1

1870 1871 1872

der Passagiere von allen 4 Wagenklassen ) i ö . a affen) in 1575 gegen 1874 statt I. Klass II. Classe

. ; a sse die Einnabme stieg um 468,054 1 5, m/e, 2, 353,9 44 A 5, /,

die Zahl der Passagiere 2 2, 0j 0. 702, c a0 o,

nn ö 74 Ii. Cl asse ir la ffe die Einnahme stieg um 2, 793 087 Æ 5, , 1, 164 ; * ri * 3 pa ; . le, 1 S564 6 4,0 /o, giere um... . 2,505 943. Mo, 27,329,381 T0 Die Gesammt⸗Einnahme von de föacigen stieß im ah 160 , h n Personenzügen stieg im Jahre im vereinigten Königreich um 18,441,320 Æ oder um 3'so, 8 e . 1 1718 e,,, Die innahmen aus dem Güter ĩ i Sab or I gr; üterverkehr stiegen im im vereinigten Königreich um 25,243, 780 Æ oder um 3 97so, in Preußen um . 33,465,501. b, Io. Die Betriebgausgaben pro 3ugkilometer sind in bei⸗ den Ländern vom Jahre 1870 bis 1874 jahrlich gestiegen, im Jahre 1875 dagegen gefallen. ; In England war die Steigerung am größten von 1872 zu 1873 . renn mn nee 1870 zu ,. (1120½, im Jahre 1875 fiel and die Ausgabe um 5 2,6 /o), i —⸗ ö. ö g g (26so), in Preußen dagegen um ie Kosten der Bahnunterhaltun i fielen vom Jahre 1874 zu 1875: ö 12 im vereinigten Königreich ; um 1.5 3 (von 407 auf 3586) oder um 4,psse, 6. 1 2. . * .. * auf 80,2) oder um 2,2 's osten der Lokomotivkraft und der Verk = gaben pro Zugkilometer fielen: k im vereinigten Königreich . um 3 8 won 1352 auf 13133) um 2, zoo, in Preußen um 162 3 (von 185, auf 169,57) um 8, /o. . Preußen betrugen die Kosten des Feuerungs⸗Mate⸗ pro Lokomotiv⸗Nutzkilometer pro 1009 Brutto Centner im Jahre 1871 17,489,613 M 22 8 . . 1872 23.320 3890 26. . . 18 31 6,9, 18 31 6,1 J Die gesamm ten Betriebskosten im Jahre 1875 gegen 1874 ro Zug⸗ ] pro Bahn⸗ ilometer Kilometer

stiegen im vereinigten Königreich von 632,33 Millionen S6 auf ? 643,96 Millionen 4 11,06 Millionen S oder 1370

fielen sie stiegen sie um ? * oder um 1121 oder 2 2,65 3 50 fielen in Preußen . ö. von 377,“ Millionen 4 auf 356,6 Millionen 40 21,0 Millionen 46 oder 5,5 oo

fielen sie fielen sie ö. ; ; * . . H) B m ö * e ö . Sn dne hel. . . . n m , Preußen die Einnahmen stiegen, die mere nan . Vergleiche zum Jahre 1858 stiegen die Brut to⸗Ein⸗

!. im vereinigten Königreich

von 4, Millionen 4 im Jahre 3 6 Nebeneinnahmen aus

3 1179.7 5 2 * 1875 Dampfbooten, Kanälen ꝛc.

. 9 i . Jahren, um 700,6 Millionen A oder 146 ½ und ahnkilometer um 27 0, während die ges ĩ

. o, wäh e gesammte Bahnlänge um . . in Preußen

von 105,3 Millionen M im Jahre 1858

ö . auf 50 86 ö! ö 6 1866

also um 45519 Millionen oder 4320 und pro Bahnkilometer

um 35 „o, während die gesammte Bahnlänge um 24609 gewachsen ist. Das Eisenbahnne und der Verkehr entwickelten sich also inner⸗

n nen, ö ö . , ,, stärkeren Ver⸗ zältnisse als in England, wo das Eisenbahnnetz s ü

größere Dichtigkeit erreichte. J

Die in neuerer Zeit wiederholt gemeldeten Fälle, daß Sen⸗ dungen größerer Handlungshäuser theils vor deren Aufliefe⸗ rung zur Post, theils auch nach ihrer Bestellung an die Adressaten durch Personen aus deren eigenem Geschäft unter⸗ schlagen worden sind, haben sich abermals um einen vermehrt. Ein nn eines Geschäftes im Arnsbergischen in . eine beträchtliche Anzahl von Briefen und Packeten befei tigt zu haben, um die zur Frankirung derselben erhaltenen Beträge unterschlagen zu können. Vorgänge dieser Art ver⸗ dienen die ernstliche Beachtung des mit der Post verkehrenden Publikums, welches nur zu leicht dahin neigt, das Fehlen bang r nn, auf 35 Schuld der Post zu schieben, . Nachforschungen auch im eigenen Hause zur E der wirklich Schuldigen k .

Mehrere Blätter haben kürzlich die Nachricht gebracht daß der bekannte Prozeß des Fürsten wi n, . gegen seine geschiedene Gemahlin, jetzt vermählte Fürstin Bibesco, auch in dritter Instanz zu Ungunsten der Letzteren entschieden sei. Diese Nachricht ist unbegründet. Der e nz der Fürstin gegen die beiden Urtheilssprüche des Pariser Appellhofes, durch welche ihre Ehe mit dem Fürsten Bibesco für nichtig erklärt und ihr wegen Verweigerung der Heraus- gabe ihrer Kinder eine hohe Geldstrafe auferlegt worden, ist von dem Pariser Kassationshof formell zugelassen, eine rechts⸗ kräftige Entscheidung in der Sache aber zur Zeit noch nicht

Der Verein der Berliner Volks kẽ i 18. d. M. seine a , , Bier deren mn , 485 Portionen ? und 11188, i ̃ vertheilt; für —— wurde eine 2 * R 2 zielt; die Gesammtunkosten belaufen ö auf 216,503 4 ** 6 2 , Nahrungsmittel ergab eine —— nde ; . ger n mn, , n a r Centralvorstand wurde ein.

In nächster Zeit wird bei Joh. Ambr. Barth i i i Mondka rte erscheinen, die von dem 4 . heftet des Königlichen mathematischen Salons in Dresden, Lohrman nach eigenen e,, angefertigt worden ist. Von dem un: artigen Werke, welches Settionen in Quart mit 2 Text umfaßt, wurde der Anfang bereits 324 berausgegeben; di Fortsetzung der Veröffentlichung ist aber später auf S wierigteit 1 eee, die erst gegenwärtig vollständig überwunden worden a

ie Karten sind von verschiedenen namhaften Künstlern in Kupfer gestochen und zeichnen sich durch Genauigkeit der Autführung 2 . Klarheit aut. Der Preis des in wissenschaftlicher Beziehn ! oͤchst bedeutsamen Werkes wird sich auf etwa 50 4 stellen. na

Am künftigen Sonntag, 22. d. M. bezi ũ hj ; „22. d. M., beginnt das Fr ö. Meeting 34. der Rennbahn zu , n,, . den darauf folgeaden vier Sonntagen fortgesetzt werden. Die *. förderung nach Hoppegarten eschieht mit der Ostbahn, und werden die Ertrazüge um 1 Uhr 25 Minuten, 1 Uhr 59 Minuten und ö Uhr 15 Minuten Nachmittags vom Ostbahnbof abgelassen werden. Die Rückfabrt von Hoppegarten erfolgt um 5 Uhr 50 Minut

6 Uhr 5 Minuten und 6 Uhr 20 Minuten. *

Essen, 18. April. Die Ess. Ztg.“ berichtet: Ges

sen, lpril. Ess. Ztg. : Fester

Uhr ist der Kaiser von Brasilien, mit einem ee, . Berlin kommend, auf dem Bahnhofe in Alteness en eingetroffen Se. Majestät fuhr von dort nach der Villa Hügel in Bredeney wo übernachtet wurde. Heute Mittag bald nach 12 Uhr besichtigte Se Majestãt in Begleitung seiner Gemahlin und des Gefolges, sowien dez Geheimen Kemmer ien. Tathe Krupp. unter Führung des Hrn. Pastor Beising die Münsterkirche, wo der Johannis- Gesangverein einige Ge—⸗ e. ,,. . so enannte goldene Kammer. Nach der Be⸗

igung begab si as Kaiserpaar zur Ger is ki i thor und von da zur Villa . .

Wie die „Zeitschr. f. bild. K.“ meldet, ist eines Gemälde von A. Dürer (vom Jahre 1500) Herkules * in gegen die Harpyen? in München restaurirt worden und befindet sich jetzt im Germanischen. Museum zu Nürnberg. Dasselbe wurde bisher auf der dortigen Burg aufbewahrt, fand jedoch in sei⸗ nem verwahrlosten Zustande wenig oder gar keine Beachtung von Seiten der Kunstfreunde und galt als Ruine. Nachdem ein ausführ⸗ licher Bericht über dasselbe in der Zeitschrift Im neuen Reich auf den hohen Werth des Bildes in künstlerischer und kunsthistorischer Beziehung aufmerksam gemacht hatte, wurde es nach München ge⸗ bracht und dort von dem Konservator Hauser gereinigt. Dabei stellte sich heraus, daß es keineswegs verdorben, sondern noch vollkommen gut erhalten ist. Das Bild ist nun gereinigt worden und sonst un⸗ berührt geblieben und soll so seine alte Schönheit wieder erlangt haben.

London, 18. April. (G. C.) Am Montag und Di

Tag und Nacht hindurch ein ,,, von allen Seiten her laufen abermals Nachrichten ein von gestran⸗ deten Schiffen, ertrunkenen Menschen und Thieren, überschwemmten Wegen und Cisenbahnen, weggerissenen Brücken und umgeschleuderten Hãusern. Als Beweis des aufgeregten Standes der Themse melden die Zeitungen, daß inmitten der Hauptstadt, zwischen der Waterloo⸗ und Charing⸗croß⸗Brücke jwei durch Sturm verschlagene Delphine im Wasser gesehen wurden. Die Postdampfer erlitten bei der Kanal⸗ reise erheblichen Aufschub, die Pariser Morgenpost ward in London nicht e,, Bei Plymouth strandeten vier Fahrjeuge, am North Rock in der irischen Grafschaft Down scheiterte die norwegische Brigg „Eidanger Thorsen?, die mit einer Salʒladung aus Liverpool kam, an der irischen Grafschaft Antrim scheiterte eine norwegische Barke. An das Ufer von Kent ward ein spanisches, mit Branntweia beladenes Schiff (man glaubt, es heiße Pamento“) geworfen; kein Mensch war auf dem⸗ selben, man halt die nchen für umgekommen. In Torquay (Devonshire) ward ein Haus umgeweht und der Eisenbahnverkehr änzlich gehemmt. Bei Jarmouth strandete ein Schooner, von dessen Mannschaft keine Spur zu sehen war. Später trieben zwei, mit dem Namen Douro bezeichnete Ruder an. das! Land, auch wurden Schiffspapiere, die dan Namen Jane) trugen, aufgefischt. Der Postdampfer . Breeze? von Calais kam gestern in Dover um 1 Uhr Mittagẽ an, nachdem seine 1099 Passagiere eine höchst stür⸗ ire fg, gehabt . n, , Ir war die Abfahrt nausführbar gewesen und war daher ers— se M

11 Uhr angetreten worden. ; .

*

Theater.

Im Residenz⸗Theater eröffnete Hr. Emerich

aus Wien ein Gastspiel mit der C ftfnh des , aleichnamigen Tragödie von Martin Greif. Das Drama ist vor einiger Zeit im Stadt⸗Theater zu Wien aufgeführt worden und hat dort bei dem Publikum wie bei der Kritik heifällige Aufnahme ge⸗ funden. Ein bedeutsames Zeichen für die Geschmacksrichtung der heutigen Kunst ist es, daß dieselbe und nicht nur die Dichtkunst immer wieder die Gestalt dieses römischen Imperators mit ihrem räthselhaften Gemisch von dämonischer Wildheit und Roh⸗ beit und, edeln Zügen zum Vorwurf nimmt, und doch ist Nero kein geeigneter Gegenstand für die Dramatisirung, weil der verfahrenen Persönlichkeit die einheitliche Charakteranlage zum Guten wie zum Bösen fehlt. An dieser Klippe sind denn auch alle Dramatiker bis jetzt gescheitert. Möglich, daß es einem Shae⸗= speare gelungen wäre, einen Nero zum Mittelpunkte eines be⸗ deutenden dramatischen. Gedichtes zu machen, r. Greif ist jedenfalls nicht der Mann dazu. Sein ero zeigt schwerwiegende Mängel, die den günstigen Erfolg in Wien einiger⸗ maßen unverständlich machen. Es fehlt in diesem Trauerspiele sowohl an einer lebens wahren Charakteristik, wie an einer einheit⸗ lichen, zolgerecht durchgeführten Handlung. Die auftretenden Per⸗ sonen, die des Titelhelden nicht ausgenommen, sind Schemen ohne Fleisch und Blut, und den Inhalt des ganzen Dramas bildet

zum Deutschen gieichs⸗An tiger und Königlich Preußisch

M 93. Aichtamlliches.

Deutsches Reich.

Berlin, den 20. April. Im weiteren Verlaufe der gestrigen Sitzung des Reichstages kam der Be⸗ zicht der ersten theilung über die bei Prüfung der Wahlverhandlungen wahrgenommenen Verstöße ge⸗ gen das Wahlreglement zur Berathung. Als häufig wiederkehrende und darum zu rügende Verletzungen

egen die einschlagenden gesetzlichen Bestimmungen sind

nsbesondere folgende hervorgehoben: I) Bei vielen Wähler⸗ listen war die Bescheinigung des Gemeindevorstandes darüber, daß und wie lange die Auslegung geschehen, zu vermissen. 2) Die Berichtigungen der Wählerlisten sind öfters nur durch Streichungen und Einschreibungen ohne Angabe der Gründe am Rande der Liste bewirkt worden Einige Wählerlisten waren gar nicht abgeschlossen, bei anderen war die für den Abschluß bestimmte Frist nicht innegehalten, hin und wieder sogar der Abschluß vor Beginn der Ausle⸗ gung datirt. Das zweite Exemplar entbehrte, oft auch der Umtlichen Vescheinigung der Uebereinstimmung mit dem Haupt⸗ exemplar. 3) Sehr häufig entbehren die Wählerlisten und die Gegenlisten der Unterschriften des Wahlvorstandes, oder sie tragen nur die Unterschriften der Wahl vorsteher, nicht auch die der Protokollführer und Beisitzer. 4) Ungültig erklärte Stimmzettel sind dem Protokolle nicht beigefügt, oder wenigstens nicht mit fortlaufenden Nummern versehen worden, auch hat man zuweilen unterlassen, die Gründe anzugeben, aus denen die Ungultigkeits erklärung erfolgt ist. Die Abtheilung bean⸗ tragte, den Reichskanzler zu ersuchen, daß in geeigneter Weise auf Abstellung dieser Mängel hingewirkt werde. Das Haus trat ohne Debatte diesem Antrage bei. ö.

Es folgten Petitionen. Auf Antrag der Petitionskom⸗ mission wurde die Petition der Wittwe Juliane Schmitt aus Kreuznach um Gewährung von Invalidenbenefizien an ihren

eisteskranken Sohn dem Reichskanzler zur nochmaligen Prü⸗ ung und eventuellen Berücksichtigung überwiesen. Die Peti⸗ lion des Magistrats zu Schwedt a. O. um Niederschlagung des Zuschusses von 2000 Thlrn;, welche die Stadt Schwedt als Zuschuß zu dem dortigen Garnisonslazareth übernommen at, wurde dem Bundesrathe zur Erwägung und eventuellen Berücksichtigung überwiesen.

Hierauf kam der Antrag der Abgg. Krüger (Haders— leben u. Gen. zur Berathung;

Der Reichstag wolle beschließen: den Reichskanzler aufzufor⸗ dern und zu beauftragen, sofort Vorkehrungen dahin zu treffen, daß das durch den 5. 5 des Prager Friedens den nördlichen Sistrikten Schleswigs gewährte Recht der freien Abstimmung ver die staatsrechtliche Angehoͤrigkeit derselben baldigst verwirklicht werde. Nachdem der Antragsteller seinen Antrag motivirt hatte, sprachen drei Vertreter der Provinz Schleswig⸗-Holstein, die Abgg. Dr. Wachs, Dr. Hinschius und Dr. Hänel, gegen den⸗ selben; ebenso der Abg. Windthorst.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, von Bülow gab folgende Erklärung ab: Meine Herren! Ich habe aus naheliegenden Gründen nicht ge⸗ wünscht, in die Erörterung einzutreten, muß es aber nach den eben wernbmimenen Worten doch thun, selbst, wie man zu sagen pflegt, auf die Gefahr hin, die Diskussien wieder zu eröffnen. Auf die 6 felbft einzugehen, muß ich im Wesentlichen ablehaen. Eine rklärung darüber abzugeben, würde ich schon aus politischen Rück sichten in diesem Augenblicke außer Stande sein, und ich möchte glauben, daß das hohe Haus würdigen wird, weshalb ich zerade jetzt Besprechung ven Verhandlungen zu vermeiden wünfche, die allerdings die Reichsregierung seit vielen Jahren nicht beschãftigt haben. Ich möchte mir aber doch nicht nachher den Vorwurf nachen, daß ich mich ju einigen der Bemerkungen, die der Herr Antragsteller eben in seiner Schlußrede gemacht *. schweigend verhalten und unterlaffen hätte, die Sache jweifelhafter oder unklarer Auff assung 1er e so weit klar zu stellen, daß bier jedenfalls konstatirt ist, die Auffassung der Reichsregier eng in dieser rage sei gerade diejenige, die vor jetzt über 10 Jahren von dem errn Reichskanzler, den ich zu vertreten die Ehre habe, aufgestellt wurde, als derselbe Herr Antragsteller den Antrag einbrachte, die Grenzen Preußens, und. des damaligen Norddentschen Bunde nicht festzustellen, weil Art. V. des Prager Friedens unerledigt sei. Der damalige Prãäsident der Bundes kommissarien sagte einfach, es Liege ein Verlrag vor, aus dem aber irgend ein Schleswiger und das muß ich dem Herrn Antragsteller vor allen Dingen bemerk⸗ lich machen, der bier von einem bestimmten Recht gesprochen hat. Rechte herzuleiten nicht berechtigt sei. Es liege ein Vertrag zwischen Sr. Majestät dem Könige von Preußen und dem Kaiser von Oester⸗ reich vor, ein Vertrag, über dessen Ausführung, über dessen Anwendung über defsen Verhältniß zu den Interessen, zu den politischen und militärischen Rücsichten, zur Opportunitãt nur Se. Majestãt der König von Preußen zu entscheiden und sich mit dem anderen hohen Kontrahenten auseinanderzusetzen habe. So ist das Verhältniß einfach geblieben, und die Erfahrung die ser 19 Jahre, also eines anzen Dezenniums, hat die Reichsregierung in keiner Weise bewegen önnen, von dieser Auffassung und ihrer Ansicht, wie diese Frage zu behandeln sei, zurũckzutreten. Indem ich somit konstatire, daß ich das Recht der Schleswiger als solches Seitens der Reichsregierung

nicht anerkennen kann, muß ich noch hinzufügen, wenn ich auch gerne

der Bewegung, in der der Herr Vorredner fichtlich soeben gesprochen, wenn die Warnungen,

Staats⸗ Sekretär

Erste Beilage

Berlin, Freitag, den 20. April

§. 2. Dieselben Bestimmungen finden auf das Dis ʒipl inat⸗ verfahren wegen Diensteergehen der Reicht beamten, soweit in dem⸗ selben der Zwang jum Zeugniß jzulässig ist, mit der Maßgabe An⸗ wendung, daß die Haft nicht über die Zeit von 6 Wochen hinass angeordnet werden kann. Wenn jedech eine vorsãtzliche Verletzung der Pflicht zur Verschwiegenheit in Frage steht, können die Dis- jiplinarkammer und der Bisziplinarhof eine längere Haft anordnen, sedoch nicht äbr die Dauer von 6 Mangten hinaus.

Zunächst ergriff der Bevollmächtigte zum Bundesrath, General ⸗Postmeister Dr. Stephan, das Wort:

Dem vorllegenden Gesetzentwurf liegt die Voraussetzung eines Sachderhalts zu Grunde, wie ich wenigstens annehmen darf, der sich in zwischen vollständig geändert hat. Nach der Stellung, welche die Regierung aus Gründen der Autoritãt und der Aufrechterhaltung der Disziplin in der ganzen Frage, auf die sich der Gesetzentwurf zu be⸗ ziehen ᷣ. hatte einnehmen müssen, blieb ihr, um denjenigen Rücksichten zu entsprechen, welche auf die Wünsche des hohen Haufeg und die hier zum Ausdruck gelangten Ansichten zu nehmen sind, nur dreierlei übrig; einmal möglichste Milde in Aussicht zu stellen bei der Beurtheilung des Falles, wenn der strafbare Beamte, welcher sich der Verletzung des Amtsgeheimnisses schuldig gemacht hat, sich freiwillig melden würde; zweitens dem in= bäftirten Redacteur an die Hand zu gehen, seinerseits auf diesen Beamten dahin einzuwirken, daß er sich freiwillig melde, um mildernde Umstände für sich geltend machen zu können, und drittens, die adminiftrative Untersuchung mit dem größten Nachdruck zu för⸗ dern, um auf diesem Wege den Schuldigen zu ermitt In.

Was den ersten Punkt betrifft, fo habe ich in meiner früheren Erklärung bereits in Aussicht gestelt, daß dem schuldigen Beamten . ö Beftrafung zu Theil werden sollte, falls er sich selber meldete.

In Bezug auf den zweiten Punkt habe ich anzuführen, daß der inbastirte Redacteur aus mir unbekannten Gründen es abgelehnt hat, auf den schuldigen Beamten dahin einzuwirken, daß er sich selber meldet. .

In Bezug auf den dritten Punkt gereicht es mir nach viermonat⸗ lichen schweren Anstrengungen zur hohen Befriedigung, dem bohen mittheilen zu können, daß es, und zwar gerade gestern, Heiter⸗ eit im Centrum) endlich gelungen ist, meine Herren, ich begreife Ihr Lachen in der That nicht endlich gelungen ist, den schuldigen Beamten zu ermitteln, und zwar auf Grund von Mittheilungen, die uns aus Posen erst am 15. April d. J. zugegangen sind. Ich habe hinzuzufügen, daß der betreffende Beamte bereits vor einiger Zeit Über denselben Gegenstand vernommen worden ist, daß er damals ein Bekenntniß nicht abgelegt hat und daß er jetzt durch die inzwischen ermittelten Nebenumstände und durch die namentlich von Posen aus unz gewordenen Mittheilungen zum Geständniß gebracht worden ist. Das Geständniß ist in Gegenwart von Zeugen protokoll irt, und liegen mir Die Verhandlungen vor, die Persen, welche die Vermittelung bewirkt hat, ist Uns ebenfalls bekannt, und es bestätigt sich in dieser Beziehung allerdings, was vom Redacteur Kantecki ausgesagt worden ist, daß er die Mistheilung nicht direkt von einem Postbeamten, sondern von einer Mittelsperson erhalten habe; der Name der letzteren ist eben falls gestern sestgestellt worden, und diese Mittelsperson hat, wie ich baz kereitß bei meiner früheren Erklärung angenommen hatte eine Annahme, die sich vollkommen bestätigt hat die Mittheilung durch das Dien stvergehen eines Postbeamten erhalten.

Nachdem dies alles nun festgestellt worden ist, die Person be⸗ kannt ist und das Disziplinarverfahren gegen dieselbe sofort einge⸗ leitet werden wird, bemerke ich hierbei ausdrücklich, daß, wenn ich früher in Aussicht gestellt habe, eine mildere Beur⸗ theilung der Sache eintreten zu lassen, solches jetzt nicht plaßgreifen kann, weil es erst nach langen Anstrengungen gelungen ist, den schuldigen Beamten zu ermitteln und eine freiwil⸗ lige Meldung in keiner Weife vorliegt. Nachdem das also gestern Abend die letzten Telegramme sind mir spãt zugegangen, nachdem ich den Telegraphen zwischen hier und Posen und Bromberg 3 Tage fast ausschließlich beschäftigt, auch besondere Kommissarien von hier wiederholt nach der Provinz; gesandt babe 3 festgestellt worden, habe ich sofort den Ober⸗Postdirektor in Bromberg auf telegraphischem Wege ermächtigt, seinerseits ebenfalls auf telegraphischem Wege die Requisition, welche an das Kreisgericht Posen gerichtet war, auf An⸗ wendung des Zeugnißzwanges gegen den Redacteur Kantecki, zurũck · zuziehen. Es ist das sofort geschehen und es ist der inhaftirte Redacteur noch gestern Abend aus seiner Haft entlassen worden.

Ich glaube, meine Herren, daß dieses vollständig veränderte Sachverbältniß die Voraussetzungen, von denen die geehrten Herren Antragfteller ausgegangen sind, aufhebt, und ich habe danach der Bestimmung des hohen Hauses zu überlassen, in welcher Weise die⸗ ser Gesetzentwurf weiter behandelt werden soll.

Nach dem Antragsteller Dr. Becker (Oldenburg) nahm der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Staats⸗Sekretär Dr. Fried⸗ berg, das Wort: ö. .

Der Herr Antragsteller hat scinen Vortrag mit der Bemerkung eingeleitet, daß, nachdem heute die Veranlassung, aus der dieser Ge⸗= setzentwurf hervorgegangen oder an welche er wenigstens angeknüpft worden, fortgefallen ist, es viel leichter sein werde, denselben von durchaus objektivem Standpunkt aus und mit objektiven Gründen zu beleuchten und zu behandeln. ͤ

Dieser Erklärung des Herrn Antragstellers trete ich vollkommen bei, und glaube, daß der Gesetzentwurf, wie er vorliegt, wenn ich den etwas niedriggegriffenen Ausdruck gebrauchen darf, beute ein

anz anderes Gesicht an sich trägt, als er vor 8 oder 14 Tagen an damals mußte man, auch wenn man

wollte, daß der Gesetzentwurf

Person, sich dennoch sagen:

en wird, so wird er einer be—⸗

te kommen, und es war das

die man dem Gesetzentwurfe

net sei ad hoe!

heute nicht mehr angewendet

vorhin bemerkte, ein anderes,

alledem würde ich doch auch heute nicht dazu rathen

nicht zu viel

führen kann, daß die

verfahren überhaupt. Wenn es im 5. 2 hei der Zwang zum Anwendung, u. zwang zulässig!,. wort auf die Frage s daß es eines sehr gro hineinzubringen.

das Reichsbeamtenges den bunten Zustand,

Absatz macht?

Disziplinarhof bis z rend, wenn es sich auf 6 Wochen bin ich der

Bruch der

den Vorgesetzten; ist als wenn es sich um

vergehen geben, oder

daß sowohl aus Gr

beamtengesetz enthalt entwurf, wie er vorl

raschere Einführung ser Reform gezogen

Letzfe, der da Amts verschwiegenheit Amtsvergehen ist, aber das alleräußerste und unter allen Umständen schwerste Vergehen ist es nicht. Es giebt eine Reihe von Amts ver⸗ gehen, die mit der Entsetzung bedroht sind, wie unehrenhafter Le⸗ bens wandel, unehrerbietiges oder gar ungehorsames Benehmen gegen

zwischen üebertretungen und Vergehen macht, hier n Fasse ich das hier Gesagte zusammen, so möchte ich doch meinen,

en Staats⸗Anzeiger.

E877.

soll denn ein Angeklagter nicht heute schon dieser Garantie theil-⸗ baftig werden, obgleich das . Gesetz über den Strasprozeß sie inm erst am 1. Oktober]

Was kbeute auf dem Gebiet des 3 wänscht wird, das darf mit demselben Recht morgen anf dem Gebiet der Vertheidigung, Anstellung der Prida klage gefordert werren, gesagt, Herausgreifen aus einem großen noch nicht zur Ausfübrung bestimmten Gesetze vorweg, ist eine Verfrühung der Gesetzgebung, die leicht dazu

79 will zu Theil werden lassen?

eugniß wangs als Webltbat ge⸗

dem Gebiet der und es ist wohl solches

übermorgen auf

wenn man bebaurtet, ein

Gesetzgebung ihren ruhigen Gang verläßt und

in ein turbulentes Schwanken geräth. Darum, glaube ich, steht dem

Gefetentwurf auch noch beute dieser einer gesunden gesetzgeberischen Politik entnommene Einwand entgegen.

Der Herr Antragsteller hat ferner zu Gunften des Gesetzentwurfs arsgeführt, daß derselbe in seinem §. 2 Lücken ausfüllen wolle, die das Reichs beamtengefetz offen gelassen bat und ich erkenne an, daß das Reichzbeamtengesetz, nachdem die Strafproze zordnung erschienen ist und nachdem das Verfahren dort ganz anders gestaltet ist. aller⸗ dings einer Revision bedarf, damit desfen Bestimmungen möglichst in Konkordan; gebracht werden mit den Bestlmmungen über das Straf⸗

Aber, meine Herren, die Ausfüllung, welche

dieser Gesetzentwurf versucht, ist meines Erachtens keine glüdliche.

5t:

Dieselben Bestimmungen finden auf das Dis ʒiplinarverfahren

wegen Dienstvergehen der Reichzbeamten, so weit in dem selben

Zeugniß zuläfsig ist, mit der Maßgabe

6m so entsteht doch sofort die Frage, inwieweit ist denn der Zeugniß⸗

und der Herr Antragsteller ist uns diese Ant⸗

chuldig geblieben, wie ich sie Ihnen auch schul⸗

dig bleiben würde, wenn Sie dieselbe au mich richteten; denn der Rechtszustand auf diesem Gebiete ist in Deutschland ein so bunter.

ßen Studiums bedürfen würde, um da Klarheit

Was schaffen Sie aber nun mit diesem 5. 27 Sie wollen doch

es damit einbeitlich verbeñsern, Sie lassen aber der im Reiche zur Zeit ist, bestehen, und dies

ist doch gewiß eine gerechtfertigte Anforderung an ein neu es Reichs- gesetz daß es wenigstens ein einheitliches Recht schaffe.

Und ferner, worauf beruht die Unterscheidung, die der zweite Es soll, wenn es sich um den Bruch der Amtsver⸗ schwiegenheit handelt, die Dis ʒiplinarkammer, beziebungsweise der

u 6 Monat Zwangshaft erkennen dürfen, wãh⸗ um andere Dienstvergehen handelt, nur bis Swangshaft erkannt werde soll. Nun meinen möchte, daß der nicht eins der schlimmsten

da? unter allen. Ümftänden milder anzusehen, den Bruch der Amts verschwiegenheit handelt?

Also entweder müssen Sie eine allgemeine Grenze für alle Amts⸗

Sie können die Grenze, die das Strafgesetz buch hier nicht übertragen.

ünden einer gesunden Gesetzgebungẽ politik als

aus kechnischen Gründen behufs richtiger Ausfüllung der im Reichs

enen Lücken, es gerathen erscheint, dem Gesetz=

iegt, Ihre Zustimmung nicht zu ertheilen, son⸗

dern das, was Sie im Reichs beamtengesetz bessern wollen, einer eigenen Revision vorzubehalten, wobei noch immer erwogen werden kann, ob nicht einzelne Bestimmungen der Strafprozeßordnung, deren

gewünscht werden kann, dabei in den Kreis die⸗ werden könnten. Und darum möchte ich Sie

wiederholt bitten, daß Sie dem Gesetzentwurf, wie er liegt, Ihre Zustimmung nicht ertheilen mögen. ö ; Nachdem noch die Abgg. von Goßler und Knapp gegen,

sowie der Abg. Klotz für den Antrag gesprochen hatte, ver⸗ tagte sich das Haus um 5 Uhr.

Nach Mittheilu

April bis inkl. 14. schließungen, 846 Le

zirksãmter.

anderer deutscher B waren 3 029. 254 die Unterscheidung

für das Königreich mit Einschluß der

mit jenen von 1871

mit nicht ermittelter Staatzangehõörigkeit.

Israeliten, 5644 Uebrige, meist Mennoniten 63642). Veraleichungen der

Statistische Nachrichten.

ng des statistischen Bureaus der Stadt Berlin

sind bei den hiesigen Standes-Aemtern in der Woche vom 38.

Wbril er. jur Anmeldung gekommen; 422 Ehe⸗ bendgeborene, 24 Todtgeborene, 539 Sterbefälle.

—— Im Königlich bayerischen statistischen Bureau sind nunmehr die definitiven Ergebnisse der gin von 1575 mit Unterfcheidung des Geschlechtes, des Cidilstandes der Staatzangehörigkeit und der Ronfesfion der Bevölkerung festgestellt. Was den Gesammtstand der orts anwesenden Bevölkerung betrifft, so er⸗

eben sich im Königreich 2,51, 6512 männliche und 2,570,773 weibliche, zu⸗ ammen M22, 3096 Einwohner. 748,403 auf die unmittelbaren Städte und 4273,987 auf die Be⸗ Die unmittelbaren Städte zeigen ein nahezu vollstän⸗ diges Gleichgewicht beider Geschlechter, nämlich 373, 8i2 männliche egen N45! weibliche Personen. In zirk rn

r sich ein ansehnlicher Ueberschuß des weiblichen Geschlechtes, nämlich 2.196, 187 weibliche gegen 2077, 80 männliche Personen. Als Militärbevölkerung ö l Nach der Staatsangehörigkeit besland die ortsanwesende Be⸗ völkerung von Bayern aus 15Mbö, 999 Bayern, 63,141 Angehörigen

Volkszählung in Bayern

Von der Gesammtbevölkerung treffen

In den Bezirksämtern dagegen

wurden 48,356 Personen ermittelt.

undesstaaten, 53, 190 Ausländern und 50 Personen Nach dem Civilstand

Ledige, 16710541 Verheirathete, 279.423 Ver⸗

wittwete, 3 O63 Geschiedene, 18 ohne Angabe des Civilstandes. Was

nach der Kon fession betrifft, so ergaben sich 3.573, 142 Katholiken, 1.392, i120 Protestanten Reformirten, 149 griechisch⸗katholisch 51,335 Eingehende bayerischen Volkszãhlungsergebnisse von. 1875 wird die nächste Nummer der Zätschrift bringen.

pro Zugkilometer fiel dieselbe um 3 oder O, 00 pro Bahnkilometer stieg dieselbe um 1007 4 o pro Lokomotive fiel dieselbe um 514 * Os 0so; ; . n 1 en l ieg die Einnahme von 515,6 Millionen Mark auf 5ö50,s Milli Mark, also um 352 Millionen Mark 6,3 (o; f . pro Zugkilslometer stieg die Einnahme um 6 3 1,2'so pro Bahnkilometer fiel sie um 1540 46 4M so, 35 , , motive fiel die Einnahme um 292 A O, zo. Im Personenverkehr sind im vereinigten Königreiche di Einnahmen und Personenzahlen in der J. und M l , g, in der II. dagegen gefallen, und zwar: . fielen

. s Il. Klasse die Einnahmen um 4,52 * 2 6 5* . Pan! 35 3, 100 46 S, ohso, 5, 131, 780 MSc 6, 0 /o, giere um 4,434,127 11,10, 1,737,792 , 2,0 / stiegen . III. Klasse die Eingabmen um 12, 784,480 6 5, 20o, . die Zahl der Passagiere um 26438488 7. In Preußen hat eine Steigerung der Einnahmen und der Zahl

ergangen. eigentlich nur eine Reihe von mehr oder minder geschickt verbundenen Scenen und Bilder; die Diktion artet, häusig ins Trivigle und sinnlich Schwülstige aus. Auf das hiesige Publikum machte dieser Fehler wegen das Stück denn auch keineswegs einen befriedi⸗ genden Eindruck, und nur dem virtuosen Spiel des Hrn. Robert ist es zuzuschreiben, wenn die Aufmerksamkeit bis zum Schluß rege blieb. Zu bedauern ist es immerhin, daß der Künstler seine schönen künstlerischen Mittel und so viel Studium und Zeit an eine Rolle wendet, die ohne echten dramatischen Werth höchstens Gelegenheit bietet, ein effektvolles schauspielerisches Kunststück zu bieten. Die heimischen Mitglieder, unter welchen besonders Kr, Claar⸗Delia (Poppãa), Fr. Ernst (1Agrippina) und Hr. Keppler (Tigellinus) lobend zu erwähnen sind, n. . g 4 en mn. zu unterstützen.

Am 18. d. M. ist zu Baden bei Wien I

geboren zu Hamburg 1824, gestorben. .

meinerseits eine gewisse Rücksicht zolle, daß die er hier ausge sprochen hat gegenüber der Reichsregierung oder nach andern Seiten den Charatter von Drohungen annahmen, während er ;

gegliederten Gesetz wenige Bestsmmungen herauggreifen, und fruher

ĩ ugseich als Apostel des Friedens und der guten Verständigung 8 gen s . een gn, kiff 8 Wirkung und der Effekt, die er zu erwarten als jenes Gesetz einführen wollen, weil Sie dafür erachten, daß die ö icht früh genug dem Lande ge—

Gewerbe und Sandel.

Berlin. Am 18. d. M. verstarb hier der Verlagsbuch⸗⸗ par n , , 3 ; , fcheint, die ganz entgegengesetzten sein werden. Wo jar n ĩ In der Generalversammlung der Sclesisch ; —ĩ sch Der ea e . wurde hierauf abgelehnt. Der als geben werden könne. Das kann ich im gewissen Sinne anerkennen, sellschaft vom 1. n ,,, ö. nächster Gegenstand auf der Tagesordnung stehende Gesetz⸗ äber, meins Herren, wenn Sie beute diese Bestimmung für eine te Geschãftsjahr. . Der erz 1. . i, , , mel e,, en, , , , , . , me eg den e, men. Jon wglitragsteller, dem Abg. Fürsten von Hohenlohe-Langen= mit dems ben Recht morgen bie 3 ö

h ö ; ; 15 d Besti der Strafprozeßordnung ganz dasselbe Recht

burg. mit Rüclsicht auf die Geschaftslage des 2. 36 uf 534 nn, n, 6 Denn, meine . ich ausgabe vo

offnung auf ein späteres sicheres Zustandekommen, für iefe imer Sie daran, daß eg a eine der wesentlichsten estrebungen D :

Session zurückgezogen. . bei Berathung der großen Zu h e und insbefondere der Straf⸗ 6 eine Gej Es folgte ein Antrag Becker⸗Lasker. öbe von

prozeßordnung hier im hoben Reichtztage gewesen ist, die sogenannten Zeugnißzwang. Derselbe lautet: 83 Garantien für diejenigen Personen, die von der Strafjustiz ergriffen I7 Auf alle Strafsachen, welche, nas den

werden, zu erhöhen. ; ĩ ; des Gerichts⸗Verfaffungsgesetzeß vom 25. Jan ken JItun haben Sie eine Reihe solcher Garantien geschaffen, ich otdentlichen Gerichte gehören, finden die Besl immun 2 erinnere z. B. an die größere Garantie, die Sie in die projeßordnung vom 1 bruar 1877 übr *

guer Vertheidigungstustanz gelegt haben und, meine Herren, wäre es zwingung des Zeugninfes zulãssigen Haft 3. ho) Arx

H . können, den zesetzentwurf, wie er liegt, anzunehmen; denn das bleibt n d gr e. , ö e e, u. 3 te immer gegen ihn bestehen, daß Sie damit aus einem großen organisch⸗ und 27. September d. J. ab. Das Programm lautet: J. Die öffentliche Gesundheitspflege seit der letzten Versammlung des deut- schen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege. Referent; Dr. Paul Börner (Berlin). II. Einfluß der heutigen Unterrichts grundsätze in den Schulen auf die Hesundheit des heranwachsenden Geschlechtez. Referenten: Geheimer Regierungs⸗Rath Dr. Finklenburg (Berlin) Sanitäts- Rath D.. Märklin ö Real schul· Slrekfor Pr. Ostendorf (Düsseldor ). III. Ueber Ernährung und Nahrungs⸗ mittel der Kinder. Referent: Professor Dr. Fr, Hofmann (Leipzig). II. Ueber Bier und seine erfälschungen. Referenten: Profeffor De. Lintner (Weihenstephan), Professor Dr. Sell (Berlin), Direktor Dr. Wentz (Weibensteyban). V. Ueber die praktische i , t

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lthat dieser Bestimmungen gar n

der Fabrikhygiene. Referenten: Regierungs- und Medizinal⸗R Dr. Veyer uscldor ;. Bani a, . Hon get. i 3 Bankier Feustl (Bayreuth), Dr. Schuler

Die auf Reguisitionsschein beförderten 2,136,296 Militä ü /

Redacteur: F. Prehm. Verlag der Ewedition (Tessel). Drrck: W. El ner. Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗ Beilage).

Berlin:

denn eine unberechtigte Frage, wenn man sie jetzt aufwürfe: warum