1877 / 105 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 05 May 1877 18:00:01 GMT) scan diff

mnandant in Albanien dürfte schwerlich eine solche Macht zur Veriügung haben, um eine größere Schlacht im offenen Felde wagen zu. können. Nach den hier einge⸗ troffenen Berichten dürfte Ali Saib Pascha vielmehr die be⸗ festigten Plätze zu halten suchen.

In einer vom Khedive am 1. Mai an seine Nota⸗ eln gehaltenen Ansprache heißt es: .

Als letztes Jahr ich einige Provinzen des Reiches gegen die rechtmã ßige Sr. Majestãt des Sultans erhoben, batte die gyptische Regierung Truppen nach Konstantinopel gesandt. beute ungeachtet des von der Hohen Pforte kundgegebenen Geistes Ter Versshnung und des von ihr ausgedrückten aufrichtigen Wunsches Rußland den Krieg erklärt hat, so findet sich die Regierung Sr. Majestãät in der Notbwendigkeit, auf den Kampf mit dieser Macht cinzugehen. Es ist für Aegypten wichtig, wie früher, Truxpen abꝛusenden und die 64 derfelben festzufetzen. Aber dieses kann nicht gesche ben, ohne daß vorher die Summe festgeseßzt wird, welche das Land darauf ver⸗ wenden kann, denn wie Sie wissen, gestattet das Budget nicht, diese zu beftreiten. Man muß daber, um unlete Pflichten Sr. Majestät gegenüber zu erfüllen, den Erfordernissen zu entsprechen und auch die Linge gangenen finanziellen

Der türkische Kom

Verpflichtungen zu halten, eine außer⸗ ordentliche Hülfsquelle aufsinden, die dem Kriegs ⸗Minister gestattet, die Zahl der Truppen zu bestimmen, die er absenden kann. Dieses ist der Zweck der Zusammenberufung der Kammer. Mein Sohn, Der Prinz Hassan, der Soldat ist, wird abreisen; er wird mit seinen Landsleuten und Waffenbrüdern die Ehre theilen, eine gerechte Sache und die gebeiligten Rechte des Reichs zu vertheidigen. . ;

Zur englischen Reutralitäts-Erklärung. be- merkt das „Journal de St. Petersburg: „Wir konstatiren mit Befriedigung, daß die bedeutendsten Organe der öffent⸗ lichen Meinung im Vereinigten Königreich, nachdem sie dem Ausdruck ihres Bedauerns über die Eröffnung der Feind⸗ seligkeiten 24 Stunden Raum gegeben, zu einer vernünftigen Schätzung der von der Regierung zu befolgenden Politik ge⸗ langt sind, welche zum Zweck haben müsse, die Sympathien der christlichen' Bevölkerung des Orients England nicht für immer zu entfremden. Wenn man in Kenstantinopel auf eine mehr als platonische Sympathie von Seiten Englands gerechnet hat, so wird

beim Lesen der Erklärung des Herrn Bourke, welche vorgestern im Hause der Gemeinen gemacht worden, erfahren haben. Es scheint daraus hervorzugehen, daß Angesichts des Aufrufs des Sultans an den Khedive, der türkischen Armee ein Kontingent zu stellen, die britische Re⸗ gierung sich zuvörderst mit der Frage beschästigt hat, ob dieser Beweis des Vasallenthums Aegyptens mit den Interessen der aegyptischen Staatsgläubiger vereinbar sei, und daß sie die Versicherung erhalten hat, daß die für diesen Zweck bestimmten Summen nicht angerührt werden würden, und daß außerdem „der Beistand, den der Khedive der Pforte leiste, von der Frage abhängen werde, ob dieselbe die dabei vorkommenden Unkosten decken werde.“ .

Wie man dem „Fremdenbl.“ von türkischer Seite schreibt, ist man jetzt in den höheren türkischen Kreisen Konstantinopels höchst entrü stet darüber, daß, während der Khedive, der Bey von Tunis der Groß⸗Sheriff von Mekka und noch viele andere mohamedanische Fürsten fortwährend sich bestreben, in den ernsten Tagen, die jetzt über das osma— nische Reich hereingebrochen sind, dessen Beherrscher nach Thunlichkeit mit Mannschaft, Waffen und Geld zu unter⸗ stützen, der Sul tan von Marokko, Muley Hassan, dagegen, der zweite mächtigste Fürst in der mohame⸗ bahischen Welt, an nichts Derartiges denkt. Zwar hat Se. marokkanische Majestät vor einigen Wochen an Sultan Abdul Hamid ein Schreiben gerichtet, in welchem er ihm seine vollste Bewunderung über dessen „Weis⸗ heit“ und „Standhaftigkeit“ ausdrückte. Seit damals hat aber Muley Hassan nichts mehr von sich hören lassen. Armuth könne es nun nicht sein, das diesen Sultan jetzt zurückhält, dem osmanischen Reiche mit Mann schaft und Geld beizu⸗ springen, da der Staatsschatz von Marokko ein stets gutgefüll⸗

man die erste Täuschung

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Materialeisen, der dortige Import

ter war, und der Sultan von seinem Vater Sidi Abderrah⸗ man ein großes Privatvermögen geerbt hat, das ihn zu einem der reichsten der jetzt lebenden Fürsten macht; es sei also nur der Ehrgeiz, der diesem Fürsten eigen sei, und der ihn auch zurückhalte, das Haus Osman zu unterstützen. Muley Hassan, als ein Abkömmling des 222 laube nämlich, er stehe höher als Abdul Hamid, und ihm allein gebühre der Titel Khalife, und eine Schwächung des osmanischen Reiches werde sein Ansehen in der islamitischen Welt nur vermehren.

Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.

Konstantinopel, Sonnabend, 5. Mai. Der Minister des Auswärtigen hat den Vertretern der Pforte im Auslande unter dem 3. d. folgende Mittheilung zugehen lassen: „Ich beeile mich, Ihnen mitzutheilen, daß in n , wischen der Fürstlich rumänischen und der aiserlich russischen —— vom 16. April, welche den Zweck versolgte, die Be⸗ setzung des rumänischen Territoriums durch den Feind, welches am 24. April erfolgt ist, vorzubereiten, ich dem hie sigen Agen⸗ ten der Fürstlich rumänischen Regierung angezeigt habe, daß seine Funktionen vom heutigen Tage suspendirt sind, daß indessen die Moldo⸗Wallachen, welche sich in der Türkei befin⸗ den, nach wie vor den Schutz der Gesetze und der Kaiserlichen Behörden, ebenso wie die getreuen Unterthanen Sr. Majestãt genießen werden. Die moldo⸗wallachischen Schiffe werden eben so unter dem Schutze der Kaiserlichen Behörden in der Türkei und der osmanischen Konsuln im Auslande verbleiben. Sie wollen diese Entschließung zur Kenntniß der Regierung bringen, bei der Sie beglaubigt sind und wollen den Konsuln an den Plätzen, die ihrer Jurisdiktion unterstehen, die diesbezüglichen Instruktionen ertheilen.“

Statistische Nachrichten.

Von der bekannten Statistischen Tafel aller Länder der Erde von Otto Hübner (Frankfurt a. Pt., Verlag von W. Rommel) ist soeben die 26. Auflage erschienen. Dieselbe ist, wie die Verlagshandlung mittheilt, zum größten Theil noch von dem am 4. Februar d. J verstorbenen Dr. Otto Hübner selbst korrigirt wor⸗ den, während sein Sohn, seit langer Zeit der thätigste Mitarbeiter an diesem Werke, die noch fehlenden Veränderungen nachgetragen hat. Der Letztere wird auch fernerhin die Redaktion der Tafeln leiten.

Belgiens Eisenausfuhr nach Deutschland hat nach dem „Moniteur belge' in den drei ersten Monaten dieses Jahres 96,788 Ctr. betragen gegen gM, 186 Ctr. in demselben Zeitraume des Vorjahres. Dagegen wurden in diesen drei Monaten aus dem deut⸗ schen Zollgebiet in Belgien importirt 589,634 Ctr. gegen 697,680 Ctr. in 1855. Der Export Belgiens nach Deutschland umfaßt wesentlich aus Deutschland besteht in der An Stahl gingen aus Belgien nach Deutschland nach Belgien dagegen belgischen Eisenausfuhr fielen auf

Hauptsache aus Roheisen. Deutschland 1766 Etr., aus 21,284 Ctr. Die Hauptposten der n Eägland, die Niederlande, Frankreich und Deutschland, und zwar wurden erportirt nach England 262,907 Ctr., nach den Niederlanden 21930 Gtr, nach Frankreich 95,578 Ctr. und nach Deutschland 96,788 Ctr.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Haag, 21. April. In Rotterdam ist Hr. Dr. de Jager, ein verdienstvoller Pädagog und hervorragender Sprachforscher, im 71. Lebensjahre gestorben.

Rom, 30. April. (S. N;) Die Jury der Kun staus⸗ stellung in Neapel hat die beiden ersten Prämien, je 4000 Lire, ben Malern Giguseppe Polizzo und Michetti zuerkannt; dem ersteren für eine Landschaft: ‚Waldgegend bel Fontainebleau“, dem zweiten für seine Frohnleichnams⸗Prozession“.

Land⸗ und Forstwirthschaft. neber den Sagtenstand in Ober⸗Oeste rr eich. äußert sich die Linz. 3.“ folgendermaßen: Der Stand der Feldfrüchte und Wiesen ist in der Ebene und im Hügellande ein gäünstiger, und es haben bis jetzt felbst die letzten Fröste keinen erheblichen Schaden

Weniger gut siebt es mit den Baumknospen aus.

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dem die Entwickelung vorgeschritten war, gelitten haben. gebiete überdauerten die Herbstsaaten glücklich den Winter, Pic sen treiben gut an. Der Knospenansatz an den öumen ist ein reichlicher. Der Frost am 22. April mit 30 R. bat keinen wesentlichen Schaden angerichtet. Der Sommeranbanu ist als beendet

ju betrachten. 1 3. Mai. (J. A. C) Bei dem gestern in New⸗

London, market abgehaltene Pferderennen um den Zweltausend · Guineen⸗ (Cigenthum des. Grafen

8 kamen der Favorit Charmant. 1 agrange) als Erstes, Mr. Sandford Brown Prince (ein ameri- fanisches Pferd) als Zweites, und Lord Falmouths Silvio“ als Drittes am Ziele an. Im Ganzen liefen elf Pferde.

Gewerbe und Handel.

In Carl Heymanns Verlag in Berlin wird eine Reihe von Sch rif⸗ ten zur Belehrung für Gewerbe und Industrie erscheinen, die den Zweck verfolgen sollen: die industriellen und wirthschaftlichen Inter⸗ essen des Landes zu wahren und die nationale Arbeit zu fördern. Um einzelnen Abhandlungen eine möglichst große Verbreitung zu sichern und den Vereinen und Gesellschaften, die sich eine gleiche oder äbnliche Aufgabe gestellt haben, die Vertheilang iu erleichtern, hat die Verlagshandlung den Preis möglichst billig gestellt. Das erste elt diefer Veröffentlichungen enthält, eine Abhandlung: Was

Funenlund folken Gewerbe, Ackerbau und Handel zu 6 von der Schule verlangen? von Pr. H. Beck, Oberlehrer an der Friedrichs ⸗Realschule zu Berlin. Der Verfasser Ddieser Schrift verlangt zur Hebung der wirthschaftlichen Verhältnisse eine praktische Erziehung des Volkz durch Entwickelung des Schön⸗ heits, Formen⸗ und Farbensinnes durch Anschauungen im Unterricht und, dutch Erweiterung des Zeichnenunterrichts in allen Schulen, ferner Beschränkung der Schulstunden, Betreiben der Gewerbswissen⸗ schaften (besonders Ihr und Chemie), der Geographie und der imnbdernen Weltsprachen, Geschichte des eigenen Volks und der mit demfelben in Beziehung stehenden Kulturvölker; in den Akademien Ge⸗ schichte der Volkswirthschaft; endlich Beförderung der Fachschulen ze.

Die Ritterfchafttiche P⸗;=wvatbank in Pommern hat in 1876 einen Bruttogewinn von L069, 527 erzielt, dem ein ver- theilbarer Reingewinn, von ol 3.946 C entspricht. Aus demselben koönnch an die Aktionäre zur Vertheilung gebracht werden . des Aktien Kapitals mit 512,730 6, während der Ueberschuß von 766 4. für das Jahr 1877 zum Vortrag kommt. Der Reservefonds betrug unverändert 30 o des Aktienkapitals, mithin 1,09, 100 Auch der Amortisationsfond blieb unverändert, er beträgt laut Vermögens⸗ bilan; 28,102 S und ist in zins baren Papieren angelegt. Der er⸗ zielte Gesammtumsatz betrug die, seit dem Bestehen der Bank noch nicht erreichte Summe von 9giö5, 393,82 416. Von den Banknoten waren am Schlusse des Jahres 1875 noch 43,950 M in Cireulation.

Halber stadt, 14. Mai. (W. T. Br. In dem Suden⸗ burger Gründerprozesse ist vom Appellationsgerichte be⸗ schlossen worden, die Sache behufs neuer Beweiserhebung zu

vertagen.

Wien, 5. Mai. (B. T. B), Der Verwaltungzrath der Stant g bah ni hat, wie Tie ‚Presfe! meldet, des erweiterten Ge= schäftsbetriebes wegen eine Reorggnisation der Adm inistra⸗ ion in der Weife beschlossen, daß die seitherige Betriebsdirektion künftig in die drei Direktionen für Verkehr und kommerziellen Dienst, für Erhaltung der Bahn und Bahnbauten und für Maschinenwesen zerfällt. In der Stellung des General⸗Direktors und seines Stell⸗ vertreters wird dadurch nichts geändert.

Moskau, 4. Nai. (W. T. B.). Der St,. Petersburger Senat hat das hiesige Handelsgericht, das seine Kompetenz zur Falliter klärung Strousbergs abgelehnt hatte, nunmehr für zuständig erklärt und ein Verbot der Abreise des Schuldners

angeordnet. Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 4. Mai. Das Postdampfschiff Habsburg“ vom Rorddeutschen Lloyd in Bremen ist laut Kabeltelegramm gestern wohlbehalten in Buenos⸗Ayres angekommen.

Triest, 4 Mai. (B. T. B.) Der LI oyddampfer „Ceres“ ist heute Abend 7 Uhr mit der ostindisch⸗chinesischen üeberlandpost aus Alexandrien hier eingetroffen.

NewYork, 1. Mai. Das Postdampfschiff Oder. vom Rorddentschen Lloyd in Bremen, welches am 21. April pon Bremen und am 24. April von Southampton abgegangen war, ist heute 5 Uhr Morgens wohlbehalten hier angekommen.

Berlin, 5. Mai 1877. Stadtverordnetenversammlung beschãftigte sich in Donnerstag mit der Berathung

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ihrer nicht öffentlichen Sitzung am der Antwort des Direktors Geber auf den in der vorigen Sitzung gefaßten Beschluß in Sachen der Verbreiterung der Friedrich⸗ straße zwischen der Georgen⸗ und Dorotheenstraße. Hr. Geber hatte geantwortet, es sei ihm unmöglich, auf die Offerte der Stadt⸗ verordneten einzugehen, die beabsichtigte Verbreiterung gegen eine Ent⸗ schädigung von 160000 1 auszuführen; er erklärte sich aber bereit, Hiefelke für den Betrag von 135.000 vorzunehmen, sofern die Zahlung von 15,009 M* nach Freilegung des Straßenterrains vor Fen Grundstücken 143—145, sodann 146 und 147 und endlich 148 und 149 erfolgt und die förmliche pfandfreie Abschreibung im Grund⸗ Puche nicht vor dem 1. April 1889 zu erfolgen braucht. Nach ein⸗ gehender Diskussion beschloß die Versammlung, wie die „Nat. 3.“ mitteilt, eine Entschädigung von 135,000 66 zu bewilligen, falls Hr. Geber die Verpflichtung übernimmt, sofort nach geschlossenem Vertrage die pfandfreie Auflassung zu bewirken.

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Auf der Rennbahn zu Hoppegarten findet morgen, 5. Mai, das zweite der diesjährigen Frühjahrsrennen statt. Die übrigen Rennen folgen am 1606, 13. und 21. d. Mts. Ertrazüge der König—⸗ Lichen Ostbahn werden in üblicher Weise bereit gehalten.

en, die sich seit dem Erscheinen dürften Gesell⸗

Ars Rudolstadt schreibt man der Nat. Ztg.“; Einem der edelssen used schönsten Denkmäler mittel alterlicher Buukunst Deutsch⸗ Iande, der einige Stunden ron hier entfernten prachtvollen Ruine der romanischen Styl erbauten Stifts kirche Paulinen⸗ efle trost tur Einstur; der sürlichen Ariadenmauer in vielleicht

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sehr naher Zeit gänzliches Verderben. Es stehen von der Kirche, außer einem imposanten Portal, einem Muster majestätischen Rund⸗ bogenstyls, nur noch die beiden gegen 50 Fuß hohen, langen Arkaden: mauern der Kirche, welche von mächtigen, aber jetzt zum großen Theil von tiefen Spalten zerrissenen Säulen getragen werden. Die nörd⸗ liche Wand steht zwar in ursprünglicher Festigkeit da; sie würde aber durch den Einsturz der ihr gegenüberstehenden südlichen Wand, nelche theils in Folge des hier sehr fühlbar ge—⸗ wesenen Erdbebens von 1872, theils durch hohe Gesträuche, die sich in ihren Spalten angesiedelt hatten, theils durch Rägen und Stürme nicht nur aus ihrem Schwerpunkt gewichen, ihr Anblick wahrhaft er⸗

fondern auch dermaßen eingebaucht ist, daß schreckend wirkt, ohne Zweifel beim Einsturz der letzteren mit umge⸗ rifsen werden, da die Neigung nach dem Innern gerichtet ist. Auf Veranlaffung des sich für die Erhaltung der herrlichen Ruine warm interessirenden Fürsten von Schwarzburg⸗Rudolstadt ist der Regie⸗ rungs- und Baurath Brecht schon seit längerer Zeit mit Plänen be— schäftigt gewesen, welche auf die Sicherung der noch vorhandenen Reste des Bauwerks gerichtet waren. Eine von ihm kürzlich ange⸗ stellte Unterfuchung hat ihm indeß die Ueber zeugung gegeben, daß nur eine Abtragung der oberen Theile, verbunden mit ciner Erneuerung der schadbaften Partien, namentlich der geborstenen Säulen, die Gefahr des Einsturzes wirklich zu beseitigen vermöge. Trotzdem hat er es für angejeigt gehalten, bevor er bei dem Fürsten die Durchführung dieses Projekts beantragte, denselben um Urlaub zu einer Reise nach Berlin zu ersuchen, um dem dortigen Architektenverein die Lage der Dinge vorzutragen und etwaige Sicherungsvorschläge entgegenzuneh⸗ men“ Der Architektenverein hat in seiner Sitzung vom 14. April in eingehen dster Weise den Gegenstand in Erwägung gezogen; man ist aber auch hier zu dem Resultat gekommen, daß eine Abtragung und ein in sorgfältigster Weise ausgeführter Wiederaufbau mit dem alten Material am rathfamsten sei. So ist man denn in diesem Augen⸗ blick bereits an der Arbeit, ein mächtiges Gerüst auf der Außenseite zu errichten, um Stein für Stein, jeden behufs des Wiederaufbaus mit Nummer versehen, abzulösen.

London, 3. Mai. (E. C) Das auf dem Kirchhofe zu Lewes im Auftrage der russischen Regierung errichtete Monument zu Ehren von 28 dort als Kriegsgefangene verstorbenen Finnlän- dern ist jetzt vollendet. Am Dienstag ward dasselbe von dem General Gerloff amtlich besichtigt. Es ist ein Oktagon von 17 Fuß Höhe mit einem russischen Kreuze. Das Denkmal ht auf den Graͤbern der Verstorbenen. An der Ostseite steht die Hauptinschrift und an der Westseite liest man: Ferichtet auf Befehl Sr. Majestäͤt des Kaisers Alexander II. 1877.“

Zürich, 3 Mai. (N. Zürch. Ztg.) wurde in Zürich und Umgebung ein leichtes Erdbeben verspürt; es war bloß ein Stoß bemerkbar. Wie man aus Dürnten (im Bezirk Hinweil) mittheilt, hat sich dort während der 6 Zeit i5' Minuten vor 9 Ühr) ebenfalls ein Erdbeben bemerkbar gemacht.

Gestern, 9 Uhr Abends,

Die „Engl. Korr.“ schreibt: Von dem diesjährigen Winter in Nordschottkand kann man sich eine Vorstellung machen, wenn man hört, daß am vorigen Sonnabend die Hauptoerkehrsstraße über die Hügel zwischen Aberdeenshire und Perthshire zuerst wieder von

einem fünf Monate liegenden Schnee befreit worden ist. An

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manchen Stellen lag der Schnee zehn Fuß hoch, und etwa zwei eng⸗ lifche Meilen lang mußte ein Durchweg aus dem Schnee heraus⸗ gehöhlt werden. Ein Korrespondent aus Inverneß meldet am 358. April, es herrsche dort fürchterliche Kälte, Gras sei nirgends zu finden. Bis zum Loch Roy erstrecke fich die Hügel hinab tiefer Schnee. Auf dem Eise des Sees würde ein Eisenbahnzug fahren können.

Stockholm, 2. Mai. Die Nachrichten aus den Sch ee ren Stockholms lauten wieder ungünstiger. Starkes Eis ließ alle Ver⸗ suche, einen Weg zur offenen See zu bahnen mißglücken. Das Eis soll , noch 14 Zoll stark sein. Der Lostsendampfer hat nach unfäglicher Mühe und Anstrengung die Zollbrücke bei Herr⸗ liamra erreicht, nachdem er mehrere Male in größter Gefahr ge= wefen, im Eife sitzen zu bleiben. Der Kanonendampfer Motala“ ist in Landsort eingetroffen. So weit das Auge reicht, sieht man von Dalarö aus Treibeis in großen Massen, und nur bei starkem westlichen Wind läßt sich annehmen, daß die Einfahrt auf Stock⸗ holm frei wird.

Theater.

Hr. Kapellmeister Brandel aus Wien ist am Donnerstag hier eingetroffen, um persönlich im Wallner⸗Theagter die Proben zu der Sffenbachschen Operette Margot, die reiche Bäckerin“ zu leiten, mit welcher die Wiener Gäste am Himmelfahrtstage ihr Gastspiel hierselbst eröff nen werden. .

= Der stalienische Tragöde Salvini wird im Friedrich⸗ Wilhelmstädtifchen Theater ein Gastspiel veranstalten. Es ift der Direktion gelungen, Hrn. Salvini mit seiner Gesellschaft für eine Reih. von Vorstellungen zu, gewinnen, deren erste guf den 15. Mai festgesetzt ist. Hr. Salvini wird zunächst als Othello auf⸗ treten; dieser Rolle werden dann Hamlet, Macbeth, der Sohn der

Wildniß u. a. folgen.

Morgen, Sonntag, findet im Resid enz⸗Theater eine abermalige Wiederholung des Dramas: „Die Frem de statt, und zwar wird diese Reprise trotz des Sonntags bei ermäßigten Preisen gegeben. Hr. Robert, der einige Tage indisponirt war, tritt am Dienstag, den 5. d. M. wieder auf und zwar in dem neuen Lustspiel von Leroy: „Ex bezaubert' (Le Charmeun.

Die Direktion des Belle⸗Alliance⸗Theaters sucht ihrem Sommergarten durch neue Illuminationteffekte, Gruppen u. s. w. einen neuen Reiz zu verleihen. Durch Heranziehung neuer Krafte hat sie ihr, darstellendes Personal auf das Beste vervollstän⸗ digt. Im Laufe dieser Woche gehen „Die deutschen Komödianten“ von Mosenthal zum ersten Male in Scene.

Am 29. April starb zu München der Kaiserlich Königliche Hofopern⸗Kapellmeister a. D. Ludwig Wilhelm Reu ling.

Das Hamburger Stadttheater feierte am 3. d. M.

das Fest seines fünfzigjährigen Bestehens.

Redacteur: F. Prehm.

Verlag der Expedition (essel). Druck: W. Elgner. Fünf Beilagen (einschlleßlich Börsen⸗ Beilage).

Berlin:

. Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeig

Berlin, Sonnabend,

den 5. Mai

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auf deutschen Eisenbahnen (excl. Bayerns) im Monat März 1877 beförderten Züge und deren Verspätungen,

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21 Iordhausen⸗Erfurter und

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24 Saarbrücker und Rhein⸗

25 Oberlausi

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