1877 / 118 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 23 May 1877 18:00:01 GMT) scan diff

ö. a, , . . .

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Dr. 36

Isis Vekanntmachun

ECisenbahn.

schaft findet in diesem Jahre

am BH. Mai, Vormittags 1G Uhr, hier im Börsenhause

att. é ; ) Wir laden zu derselben mit dem Bemerken ergebenst ein, daß die Feststellung des Stimm⸗ rechts und die Aushändigung der Eintrittskarten für diese General⸗Versammlung gegen Präsentation der Aktien in Kerlin am 26. Mai, Vormittags von 9 bis 12 und Nachmittags von 3 bis 5 Uhr, in unserem dortigen alten Bahnhofsgebäude, parterre, und am 28. und 29. Mai in dem Verwaltungsgebäude unserer Gesellschaft hierselbst, Karlstraße Nr. 1, während der vorgedachten Stunden

erfolgt.

e. Es werden dabei die Aktien, auf welche Eintrittskarten ertheilt sind, mit einem die Jahres- zahl 1877 enthaltenden Stempel in rother Farbe versehen, und kann auf so gestempelte Attien bei ihrer etwaigen abermaligen Produktion für diese General ⸗Versammlung ein ferneres Stimmrecht nicht ertheilt werden.

In der General⸗Versammlung werden zur Verhandlung kommen: z der Bericht des Verwaltungsrathes und des Direktoriums;

2) die Feststellung der Dividende; . ; . . 3 Antrag des Direktoriums auf Prolongatisn des Betriebs-Ueberlassungs⸗Vertrages mit der Angermünde⸗Schwedter Cisenbahn⸗Gesellschaft unter einigen Modifikationen; 4) die Wahl eines Mitgliedes des Direktoriums; 5) die Wahl von 5 Mitgliedern des Verwaltungerathesz. ; ; Die Tagesordnung, sowie die für diese Generalversammlung erstatteten Verwaltungsherichte können in den setzten 8 Tagen vor der General⸗Versammlung in dem Sckretariatslokale des Verwaltungs⸗ gebäudes unserer Hi ensch ,, entgegengenommen werden. Stettin, den 19. April 1877.

Der Verwaltungsrath der Berlin⸗Stettiner Eisenbahn⸗Gesellschaft.

Fitzschley. Ferdl. Erumm. KEartels.

sen General⸗Vilanz

des Vermögensstandes der Berlin⸗Stettiner Eisenbahn⸗Gesellschaft

am Schlusse des Rechnungsjahres 1876.

K 11 Activa. H. 9 Fa sskFk za. . 5

I. Anlagekosten der Bahn I. Stammkapital (1ktien .. 42, 20½οοο und Beschaffungskosten II. Prioritätsschulden ( Obliga⸗ der Betriebsmittel . 179,172,116 60 onen 120020700.

II. Werthbestände an Ma⸗ 1 Amortisirte Prioritäts-Obli⸗ terialien . 2407, 939 6511 k 774, Hypotheken 78,050 1 Zuschüsse aus den Reserve⸗

IV. Effekten d dach obo C fonds 2c. zu den Anlagekosten ,, 199,58 82 onds

Debitoren in laufender Reserve⸗ und Reserve⸗Bau⸗

Rechnung. 582 2 nnn,

VI. Vorschüsse . S663, 433 66 NI. Zins- und Dividenden ⸗Fonds 1, 254,541 10

Diverse Conti. 314,072 25 II. Umortisations-Fonds 2 39, 256 50 Baarer Kassenbestand . 119, 046 64 VIII. Beamten ⸗Pensions⸗ und

/ 11 Sterbe⸗Kassen. . 3, 515, g33 25

1 1, 140, 144 67

X. Mwerse Conti! 1,9l 9,963 66

XI. Betriebs⸗Ueberschuß . 3003, 101 19

Passiva] 187, 018, 8983 3

Activa Id bd sd 3 Stettin, den 7. Mai I877.. ; . Direktorium der Berlin⸗ Stettiner Eisenbahn⸗Gesellschaft.

Oelschlaeger. Foerster. Magunna.

. Del z⸗Guefener Eifenbahn.

Die Actiongire der Oels⸗-Gnesener ECiseüͤbahn-Gesellschaft werden gemäß 8. 21 des Gesellschafts statuts zur ordentlichen General⸗Versammlung auf Freitag, den 8. Juni c., Nachmittags R“ Uhr, in ,. Geschäftsloöeale der unterzeichneten Direction, Museumstraße 7 zu Breslau, hierdurch eingeladen. ; Zur Berathung und Beschlußfassung gelangen: 1) Neuwahl der Mitglieder des ier hee n 2) Bericht des Aufsichtsraths über die Lage der Geschäfte der Gesellschaft unter Vorlegung der Betriebs⸗ und Baurechnungen und der Bilanz des verflossenen Jahres und dessen Vor⸗ schlag zur Vertheilung des Betriebs⸗Ueberschusses, 3) Ertheilung der Decharge an Aufsichtsrath und Direction, 4 Antrag der Gesellschafts⸗Vorstände: General-Versammlung wolle beschließen, das Grundeapital der Gesellschaft um den Betrag von 13,3599 Stück Stamm⸗Actien à 109 Thlr. 300 A, nachdem die daxauf von der Baugesellschaft F. Pleßner K Co, geleisteten Theil zahlungen von 49 00 durch Beschluß des Aufsichtẽ raths für berfallen erklärt sind, zu reduciren und zu diesem Zweck den 5. des Statuts entsprechend abzuändern. Zur Theilnahme an der General-Versammlung sind diejenigen Actionaire berechtigt, welche ihre Actien spätestens drei Tage vor dem Tage der General-Versammlung entweder bei unserer Haupt⸗ kasse, Museumstraße 7 in Breslau, oder bei der Berliner Handels- Gefellschaft in Berlin, Französische Straße Nr. 42, deponirt haben. .

Jeder Actionair hat ein von ihm unterschriebenes Verzeichniß der zu deponirenden Actien in 2 Exemplaren beizufügen, von denen das eine mit dem Vermerk der Stimmenzahl ihm zurückgegeben wird und als Sinlaßkarte für die General-Versammlung dient.

Die Stelle der wirklichen Deposition bei einer der vorbezeichneten Kassen vertreten amtliche Bescheinigungen von Staats ↄder Gemeindebehörden über die bei ihnen erfolgte Deposition der Actien (8. 26 des Statuts).

Breslau, den 22. Mai 1877. ;

Direction

der Oels⸗Gnesener Eisenbahn⸗Gesellschaft. uss Lehen. Terzicherungs, C ErSparniss- Bank in Stuttgart.

Die jährliche Generalversammlung findet am Mittwoch, den S. Juni 18277, Vormittags 10 Uhr,

im Lokale der Bank, Reinsburgstraße 6 in Stuttgart, statt. Tagesordnung: 1) Berathung des Rechenschaftsberichtes. 2 Anträge auf Abänderung der Statuten. . Der Rechenschaftsbericht, sowie die vorgeschlagene neue Redaktion der Statuten können von dem Bankbureau und von dem Agenten der Bank bezogen werden. Stuttgart, den 19. Mai 1877.

Für den Verwaltungsrath: Der Präsident

Dentsche Lebens⸗, Pensions⸗ und Renten⸗Versicherungs⸗Gesellschaft a um Gegenseitigkeit in Potsdam. Die nach §. 25 unseres Statuts alljährlich abzuhaltende ordentliche General ⸗Ve

saumlung findet am Sonnabend, den 9. Juni 1877, Nachmittags 3 Uhr,

im Saale der Loge, Minerva“ zu Potsdam, Kietzstraße Nr. 10 statt, 2 I) Vorlage und Vortrag des Geschäftsberichts und des Rechnungsabschlusses pro 18 und enn der Decharge. 2) Wahl der Mitglieder der Revisions⸗Kommission. 3) Geschäftliche Mittheilungen. Indem wir die stimmberechtigten Verbandsmitglieder auf Grund des 5. 24 des Statuts zu di ser General Versammlung ganz ergebenst einladen, bemerken wir, be die Prüfung der Legitimation d Stimmberechtigten am Tage zuvor von 3—6 Uhr im Geschäftslokal der Gesellschaft, Breitestraße R

stattfindet. ; Die Vertheilung der Eintrittskarten zur General ⸗Versammlung geschieht am Tage der Gem

ral · Versammlung, Nachmittags von ——3 Uhr im Saale der Loge Minerva. Der Jesche fe mn , kann vom 1. Juni ab bei der Direktion oder den Vertretern der Gesel

schaft in Empfang genommen werden. Potsdam, den 3. Mai 1877.

Das Curatorium.

ö. AE Ks KEHAFHEDHN.

Aktiengesellschaft für Bergbau in Alstaden bei Oberhausen.

der Verwaltungsrath, die Herren Aktionäre zu benachrichtigen, daß die diesjährige Generalversamn

lung am Montag, den 11. Juni 1877, um 10 Uhr Vormittags,

in Alstaden statthaben wird. Tagesordnung:

1) Genehmigung der Bilanz.

2 Wahl eines Mitgliedes der Aufsichtskommission.

3 i len des Verwaltungsraths, Anleihen zu machen, welche 5oso des Aktienkapital überschreiten.

4) Genehmigung eines hypothekarischen Anlehens zum Zweck der Herstellung eines neu Eisenbahnanschlusses.

5) Beschlußfassung über die Verausgabung hypothekarischer Obligationen.

Alstaden, den 15. Mai 1877.

Für den Verwaltungsrath.

Der Vorsitzende: Fortamps. N. B. Um das Recht zu haben, an der Generalversammlung Theil zu nehmen, müssen? Aktionäre ihre Aktien drei Tage vorher entweder bei dem Bureau in Alstaden oder h den Herren Dellove & Cie. in Brüssel deponiren.

Belgische Gesellschaft der Vereinigten Rentner zu Brüssel . Bilanz am 31. Dezember 1876.

M0 lb. /

Statutenmãßige Haftung der Aktionäre 240, 900 ö. . 400, 900 d 4, 175 Statutenmäßige Reservve ... 78, 391 d 10,5643 r 5, 247 e 90,357 Reserve der National⸗Milizen⸗Vereine 10,158 Obligationen der anonymen Wycker Kreditoren in laufender Rechnung. 57, 8095 k 1,600 Anwesenheits⸗Honorare ... h. 228 Aktien diverser Banken und Gesell⸗ Tantieme des Verwaltungsrathes und k der Yireltien 1,921 Eisenbahn⸗Aktien und Obligationen Dividende an die Aktionäre (noch zu Aktien der Serainger Hochöfen. w 1, 1099 Kanal⸗Obligationen Blathon⸗Aih. Dividende an die Aktionäre pro 1876 4000 Holländische Kredit⸗Kommunal⸗Loose Guthaben der National ⸗Milizen⸗ WVeapler und Türkische Loose. .. Vereine ; ; 262, 601 2b 33

Hypoiheken⸗Pfandbriefe Guthaben der Ueberlebens⸗Vereine.

Guthaben der liquidirten Kassen und BVertheilungen K Gewinn⸗Saldo .

Staatspapiere der Ueberlebens⸗Kassen Hypotheken ⸗Pfandbriefe der Ueber⸗ ,, Belgische Staatsrenten der Ueber⸗ ö lebens⸗Kassen.— . 623,357 37 . noch nicht erhobene Zinsen . 447599 ebikoren in laufender Rechnung, 52, 922 09 Konto⸗Korrent⸗Guthaben bei Socists J 14,889 29

Wechsel Bestand 1 ( ! 8, M92, 592 76

Der Verwaltungsrath, Der General⸗Direktor, Baron Ludewieo de Hody.

H. Adan. Berlin, den 15. Mai 1877.

Der General⸗Beysllmächtigte für Preußen,

Herrmann Schlesinger.

Stand des Preußischen Geschäftes am 31. Dezember 1876.

290 Verträge mit einem gezeichneten Kapital von S6 533,161. 60. Hierauf wurden Einzahlungen geleisterr. , 25,154. 50. Im Jahre 1876 kamen in Preußen jur Auszahlunz , 44,370. 68.

Belgische Gesellschaft der Vereinigten Rentner zu Brüsse Gewinn⸗ und Verlust⸗Conto pr. 31. Dezember 1876.

16 8 3 464 Verwaltungsgebühren .. = Agentur ⸗Provisionen. ö Verschiedene Zinse⸗n .. 59 Den Milijen Vereinen zu gut Zurückerstattete In kasso⸗ kommende Zinsen. ö 16 Inkasso⸗Spesen. BW sflnges. Gebühren dei Sensal· Gebühren. liquidirten Ueberlebens⸗ Platz ⸗Verlust auf Wechsel; .. Vereine pr. 1876 . Allgemeine Verwaltungskosten Vertheilungs⸗Gebühren der Anwesenheits⸗Hongorare. an die früheren Zurückzahlungen Mitglieder des Aufsichts⸗ und Verschiedene Gewinnen. Verwaltungsrathes Saldo⸗Uebertrag vom 31. Verschiedene Abschreibungen. Dezember 1875 Gewinn pro 1876 a. Beitrag zum Reservefonds 57 b. Tantisme des Verwaltungs⸗ ra . 42 Tantième des Direktors. 86 Dividende an die Aktionäre / lebertrag auf neue Rechnung 28 6811

nn,, Der General⸗Direktor,

H. Adan.

ao os si

e,,

Der Verwaltungsrath,

Baron Ludemieg de Hodn. Berlin, den 15. Mai 1877.

Der General⸗Bevollmächtigte für Preußen,

Herrmann Schlesinger.

Felle.

Da die Generalversammlung am 14. Mai d. J. nicht hat stattfinden können, so beehrt si

Sö5 ,

M 1HS.

- Zweite Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Stagts-Anzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 23. Mai

1877.

r / !

In dieser Beilage werden bis auf Weiteres außer den gerichtlichen Bekanntmachungen über Eintragungen und Löschungen in den Handels-, Zeichen⸗ u. Musterregistern, sowie über Konkurse veröffentlicht 3) die Uebersicht der Haupt Eisenbahn⸗Verbindungen Berlins, 4) die Uebersicht der bestehenden Postdampfschiff ⸗Verbindungen mit transatlantischen Ländern

I) Patente,

2) die Tarif und Fahrplan ⸗Veränderungen der deutschen Eisenbabnen,

Der Inhalt dieser Beilage, in welcher auch die im 5. 6 des Gesetzes über den Markenschutz, vom 30. November 18 Modellen vom 11. Januar 1876, vorgeschriebenen Bekanntmachungen veröffentlicht werden,

utz, I4, sowie die in dem Gesetz, betreffend das Ucheberrecht an Mustern und erscheint auch in einem besonderen Blatt unter dem Titel * !

Central⸗Handel s⸗Regifter für das Deutsche Reich. a. ul)

Das Central⸗Handels-Register für das Deutsche Reich erscheint in der Regel täglich. Das

Das für das Deutsche Reich kann durch alle Post⸗Anstalten, sowie Mauerstraße 63— 65, und alle Berlin auch urch die Erpedition: ST., Wilhelmstraße 32, bezogen werden.

durch Carl Heymanns Verlag, Berlin, .,

Buchhandlungen, für

Abennement beträgt 1 50 8. für das Viertelsahr. Einzelne Nummern kosten 20 Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 36 3.

Im Anschluß an die Erlasse vom 3. Juni und 22. September 1871, 4. Dezember 1872, 8. Juni 1874 und 31. Januar 1876 werden die Betreffs der Bildung engerer Wahlbezirke im Bezirke der k für Ostfrie sland und

apenburg getroffenen Bestimmungen wie folgt geändert:

Der Bezirk der Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg bildet zum Zwecke der Wahl der Mitglieder zehn engere Bezirke in der Art, daß ge⸗ wählt werden von den Betheiligten: .

I) der Stadt und des Amts Esens in Esens ein

Mitglied,

2) des Fleckens und Amts Wittmund in Witt

mund ein Mitglied, 3) der Stadt und des früheren Amts Aurich in Aurich ein Mitglied,

4) des früheren Amts Timmel in Timmel ein Mitglied,

im Uebrigen wie früher von den Betheiligten:

5) des Amts und der Stadt Emden fünf Mit⸗

glieder,

6) 25 ö. und der Stadt Norden vier Mit⸗

glieder,

7) des Amts und der Stadt Leer fünf Mitglieder,

8s) des Amts Stickhausen und der Stadt Papen⸗

burg vier Mitglieder,

) des Amts Weener zwei Mitglieder,

10 des Jadegebiets ein Mitglied zu wählen sind.

Die vorstehenden Bestimmungen treten mit dem 1. Oktober 1877 in Kraft.

Berlin, den 21. April 1877.

Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. Im Auftrage: Jacobi.

Patente.

Preußen. Königliches Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Dem Herrn A. Dülken und dem Ingenieur Ernst Glaser zu Düsseldorf ist unter dem 17. Mai 1877 ein Patent

auf einen selbstthätigen Verschlußkopf an Dampf⸗

reinigern für Siederöhren, auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.

Fönigreich Sachsen. Auf 5 Jahre, 22. März 1577, Fohann Gotthold Stange, Löbtau, Teigtheilungsmaschine; 24. April, G. Bülau, G. S. Köhker und C. r n ler, Hamnhnuff Verbesserungen an Petroleumbrennern; 24. April, Karl Pieper, Dresden, für James Clemin⸗ son, London, bewegliche Radgestelle für Bahn⸗ wagen und dazu gehörige Bremsvorrichtungen; 3. Mai, Gustav Werther, Dresden, und J. D. Garrett, Buckau, Funkenlöschapparat.

(S. Anzeige am Schluß.)

Der bereits erwähnte Bericht der Gewerbe⸗ kammer Zittau zählt folgende bei der Enquete festgestellte Fälle von Uebervortheilungen in

anderlagern und Waarenauktionen auf:

a. Webwaaren: Aus vielen Orten der Lau⸗ sitz, aus Zittau, 3 Kamenz, Bischofswerda, i und Großröhrsdorf wurde gemeldet, daß tark gethonte Leinen⸗ bez. Baumwollgewebe mit . Damastmustern als Leinendamaste verkauft worden seien. Die Pressung sei eine so vorzügliche gewesen, daß Viele damit angeführt worden seien. Hinterher habe man, nicht selten erst bei der Wäsche, bemerkt, daß die schönen Muster nicht eingewebt, sondern blos aufgepreßt ge⸗ wesen seien. Verbleichtes Leimen ist in Kamenz, Wäsche aus zerbleichten Leinen und Leinen aus Abfallgarn in Ebersbach, Papierwäsche mit Leinen⸗ überzug statt leinener Wäsche in Pulsnitz verkauft worden. Auch aus Königsbrück wurden Uebervor— theilungen mit Leinen berichtet.

Nicht immer bestand in der Appretur das Trügerische. In einem Bautzener Wanderlager wurde auf Verlangen weiße Leinwand vorgelegt. Die an der äußeren Seite der Leinwand zu erken⸗ nende Qualität, nicht minder der geforderte Preis entsprachen den Wünschen der Käuferinnen. Um die Qualität auch im Innern des festgeschnürten Stückes zu untersuchen, wurde an den Verkäufer das Berlangen gestellt, das Stück offen zu legen. Diesem Wunsche entsprach jedoch der Verkäufer nicht., Er bemerkte vielmehr, daß die Waare durch das Oeffnen unscheinbar werde. Bei späterer Prü⸗ fung fand man, daß der innere Theil des Stückes nur aus gut appretirter Baumwolle bestand,

Ein anderes Wanderlager verkaufte wirklich gute leinene Wagren zu annehmbaren Preisen. ach kurzer Abwesenheit wiedergekehrt, fand es vermehrten . Beim Waschen aber zeigte sich, daß die beim zweiten Auftreten verkaufte Waare nur gut appretirter Baumwollenstoff war.

In Zittau wurde berichtet, daß im Westen Sachsens die Fabrikation von Kleiderstoffen für den Absatz nach Polen und Posen betrieben werde, bei denen die ersten 6 Meter gut, die übrigen aber dünn seien,

Tücher von Musselin (Nessel, locker gewebter,

leinwandartiger Baumwollstoff), in Elstra verkauft, ließen im Wasser alle Farbe fahren.

Die Tuchindustrie ist eines der bedeutendsten Operationsgebiete einer Industrie, welche werth-⸗ losen Stoffen den Anschein werthvoller verleiht. Durch die Anwendung von Kunstwolle oder Lumpen⸗ wolle, d. h. von Wolle, welche aus gebrauchten, zerkrempelten und wieder zu Garn versponnenen wollenen Lumpen hergestellt wird, kann bei An⸗ wendung eines starken Schusses von guter Natur—⸗ wolle eine dicke Tuchwaare von gutem „Griff“ her⸗ gestellt werden, die aber unter dem Bügeleisen und in Nässe außerordentlich eingeht, sich auch sehr rasch abnutzt.

Bei diesem Materiale kann es wohl vorkommen, wie in Zittau berichtet wurde, daß einer, der zu einem vollständigen Anzuge vorsichtshalber 63 statt 53 Ellen kauft, vom Schneider nur Rock und Weste davon gemacht erhält.

In Bischofswerda wurden Winterstoffe für Damen und Herren, aus Kunstwolle gefertigt, für Buckskin verkauft. In Ebersbach wurden Tuche mit baumwollener Kette weit über ihren Werth bejahlt. In Großschönau und Bernstadt hielten Wanderlager englische Kunstwollenstoffe 1 ster Qualität feil. Aus Bernstadt berichtete man uns, daß der Stoff, den ein Wanderlager ge⸗ liefert hatte, vom Schneider kaum zu verarbeiten und in keinem Falle das Macherlohn werth gewesen sei. In Elstra büßte eine als Bukskin erkaufte Waare nach dreitägigem Tragen des aus ihr gefer⸗ tigten Kleidungsstückes Glanz, Farbe und Zusam⸗ menhalt ein; sie verfiel gänzlich und stellte sich als ein Fabrikat von Kunstwolle und Leim heraus. Doppelstoff, zu Ueberröcken verwendet, verlor nach etlichen Wochen die Wolle und erschien dann als ein ordinäres Bindfadengewebe.

In Pulsnitz verkaufte ein Hausirer Stoff, dessen wirklicher Werth etwa 114 war, für 441 pro Elle. Einem dortigen Sachverständigen bot ein solcher fälschlichen Buckskin zu Hose und Weste für 27 66 an, ging aber, da der Angesprochene keine Kauflust zeigte, nach und nach bis auf 9 herunter.

In der Kamenzer Gegend hatte ein wandernder Buckskin händler“ in seiner Ankündigung neben der Benennung der echten Waare scheinbar ganz unschul⸗ dig die Worte „gedruckte Barchente“ mit einfließen . Nichtsachverständige erhielten Barchent statt Buckskin von ihm, und zwar mußten die Einzelnen dieselbe Waare zu ganz verschiedenen Preisen bezahlen,

ür eine Elle g, Stückes, welche der Eine mit 2.6

O0 3 bezahlt hatte, mußte ein Anderer 5 M, ein Dritter 1 S 80 FJ bezahlen. Erst durch den Schneider wurden die Käufer darüber aufgeklärt, daß sie gar keinen Buckskin erhalten hatten.

In ,, kamen fertige Kleider zum Verkauf, die von so schlechten Stoffen gearbeitet waren, daß sie, ohne nur einmal naß zu werden, völlig auseinander gingen. Dasselbe war dort mit Mützen und Hüten der Fall. Vollständige Anzüge aus Pailot werden aus Waldheim für 16 6 gelie⸗ fert, wie in Zittau berichtet wurde. Dieselben wer⸗ , zur Ausstattung von Sträflingen be— nutzt.

ie Seidenfärberei wird zu täuschenden Maßnahmen vielfach benutzt. Durch Anwendung von Eisen⸗ und Zinnsalzen, von adstringirenden und anderen Mitteln verleiht man schwarzen Seiden⸗ zeugen Körper und Gewicht. „Solche 7 sind, wie ein Bericht sagt, ohne alle Dauerhaftigkeit, nur darauf berechnet, kurze Zeit zusammenzuhalten. Sie brauchen gar nicht getragen zu werden, sondern gehen schon durch längeres Liegen zu Grunde. Nach einer Notiz im „Moniteur scientifiquer werden diese schwindelhaften Seidenzeuge in Frankreich nament⸗ lich für die Ausfuhr nach Deutschland erzeugt. Den Wanderlagern und Waarenguktionen liefern sie einen willkommenen Gegenstand für ihren Geschäftsbetrieb. Denn da der Einkaufspreis ein sehr niedriger ist, . werfen sie, auch bei wohlfeilem Verkauf, einen ohen Profit ab.“ ; ;

Ueber solche Stoffe, welche keinen Thau, geschweige denn Regen vertragen, wurde in Zittau, Kamenz und Bischofswerda geklagt. Leichte Seidenstoffe, schwer gefärbt und stark appretirt, wurden als schwere Stoffe bezahlt. Auch kamen solche vor, die beim Färben verbrannt oder verfärbt waren.

Viel Betrug ist in der Lausitz auch durch den Wanderbetrieb von Shawls verübt worden. In Kamenz wurden Wiener, bez. türkische Shawls ver⸗ kauft, die aus Baumwolle bestanden. In Zittau wurden „echt türkische Shaws“ das Stück zu 33 verkauft, die durch einen Regen in den Zustand völliger Unscheinbarkeit versetzt wurden nnd sich als 6 (an einzelnen Stellen bis zur Fadenscheinig. eit verbrauchte) gewaschene und dann sehr geschickt aufs Neue appretirte Berliner Umschlagetücher er⸗ wiesen, für die ein Trödler kaum 3 M zahlte!

Moirsschürzen aus einem Wanderlager in Weißenberg verloren beim ersten Waschen Farbe und Muster und wurden zu unbrauchbaren Lappen. b. , sonstiger Industriezweige.

Kaffeebretter aus gůntbde n „die man um den Arm wickeln könne“, und Suppenlöffel, »die in der Luft schwarz anliefen und in der Suppe zergingen', in Zittau, angeblich neusilberne Löffel, „die durch einmaligen Gebrauch ruinirt wurden und 26 einer werthlosen Komposition bestanden“, in

ra.

anschettenknöpfe, für welche in einem Wanderlager in Zittau 60 3 bezahlt worden waren,

konnte man in stehenden Geschäften für 10 haben. In Weißenberg verkaufte ein Wanderlager Knöpfe,

die nur zusammengesteckt waren und beim ersten

Gebrauche in die einzelnen Theile (Oese, Platte u. C. w.) zerfielen.

Quingailleriewaaren geringer Güte werden namentlich für Wanderauktionen fabrikmäßig er⸗ zeugt. Das Aussehen dieser Waaren ist meist in hohem Grade geeignet, das Publikum über ihren Werth zu täuschen, zumal da Zeit und Gelegenheit zu genauerer Prüfung in der Regel fehlt.

Lederwaaren ö Art, durch bestechende Appretur wesentlich verschönt, werden namentlich auf Jahrmarkts-Auktionen weit über ihren wirk— lichen Werth verkauft.

Bleistifte, in denen sich nur 1 Zoll Blei be⸗ finde, wurden in Zittau erwähnt. Briefpapier, zum Schreiben völlig untauglich, von welchem ein angebliches „Buch“ statt 24 nur 20 Bogen enthielt, gelangte in Weißenburg zum Verkaufe.

Von Cigarren finden die beleidigendsten Sorten auf Auktionen leichten Abgang, und zwar in Quan⸗ titäten, zu deren Entnahme auf einmal sich dieselben Käufer im gewöhnlichen Verkehre nimmermehr ver⸗— stehen würden.

Mit Seife ist in Königsbrück mancher Käufer angeführt worden. In Weißenberg verkaufte ein Wanderlager als Seife ein Erzeugniß, welches die Eigenschaften wirklicher Seife gar nicht besaß, weder chäumte, noch reinigte, sondern ein ganz werthloses

rodukt, nur im äußeren Ansehen der Seife ähn⸗ lich war. In Kamenz wurde Seife, die mit 50 bis 750 9 Thon oder Talkerde vermischt war, als Kerntalgseife“ verkauft.

In Bautzen, Kamenz und Großröhrsdorf wurden Schuhwaaxren verkauft, bei welchen die Sohlen weder aufgenäht, noch aufgenagelt, sondern aufgeleimt waren.

In vielen Theilen des Deutschen Reiches klagt man üher die umherziehenden Pelzwaarenhändler, welche ihre zum größten Theile in Polnisch⸗Lissa und Fraustadt angefertigten Nerz⸗Pelzwaaren“ in Bierhäusern und Privatwohnungen anpreisen und viele Personen, die sich durch das gute Aus— sehen und den billigen Preis zum Kaufe verleiten lassen, erheblich schädigen. Diese billigen Nerzpelze sind durch chemische Prozesse zu einer Weichheit ge⸗ bracht, die der guten, reellen Waare nichts nach⸗ giebt. Der Käufer hat indeß, wie berichtet wird, nur kurze Zeit seine Freude an dem billigen Kaufe; denn nur zu bald macht er die Entdeckung, daß sein Merzpelz“ vertrocknet und völlig unbrauchbar wird. In Leipzig, Magdeburg, Frankfurt und neuerdings auch in Berlin betreiben die polnischen Händler ein umfangreiches Schwindelgeschäft. .

Ein vielfach von Hausirern abgesetzt⸗s Erzeugniß sind die sogenannten Gas-Sparbrenner, welche meist aus Oesterreich eingeführt werden, nur wenige Groschen werth sind, aber für 1 bis 3 „s verkauft werden. Dieselben bewirken nur eine Veränderung des Druckes, aber keine eigentliche Ersparniß (keine ökonomischere Ausnutzung des verbrauchten Gases).

Bürstenwaaren, deren Borsten mit mexi⸗ , Faser gemischt waren, wurden in Bautzen verkauft.

Unbrauchbare Uhren kamen in Zittau, Kamenz, Bischofswerda und Königsbrück zum Verkauf.

Handels ⸗Register.

Die Handelsregistereinträge gus dem Königreich

Sachfen, dem Königreich Württem berg und

dem roßherzogthum Hessen werden Dienstags

bezw. Sonnabends (Württemberg) unter der Rubrst

Leipzig resp. Stuttgart und Darmstadt ver⸗

öffentlicht, die beiden ersteren wöchentlich, die letz⸗ teren monatlich.

Karmem. Am 1. Mai 1877 hat die Wittwe von Carl Gottlieb Lappe, Anna Catharina, geb. Eigen, zu Wermelskirchen, das von ihr bis dahin zu Wermelskirchen unter der Firma: „C. G. Lappe“ geführte Handelsgeschäft mit Aktiven und Passiven und mit der Berechtigung der Fortführung der . ihren drei Kindern, nämlich: den Kaufleuten

riedrich Adolf Lappe und Heinrich Otto Lappe und der Kaufhändlerin Anna Lappe, alle früher in Elber⸗ feld, jetzt in Wermelskirchen wohnend, übertragen, welche letztere eine Handelsgesellschaft gebildet haben und das Geschäft unter unveränderter Firma in Wermelskirchen weiterführen. Jeder der Gesell⸗ schafter ist zur Zeichnung der Firma und Vertretung der Gesellschaft berechtigt.

Auf Anmeldung ist dies heute unter Nr. 1317 des hiesigen Handels. (Firmen /) bezw. 814 des Gesell⸗ schaftsregisters eingetragen worden.

Barmen den 19. Mai 1877.

Der Handelsgerichts⸗Sekretär. ür denselben = der stellvertretende Sekretär: Ackermann.

ger lin. Han delsregister des stöniglichen Stadtgerichts zu Berlin. r fel Verfügung vom 22. Mai 1877 sind am selbigen Tage y,. Eintragungen erfolgt: In unser Gesellschaftsre ien woselbst unter Nr. 3066 die hiesige Aktiengesellschaft in Firma: Berliner Centralstraßen⸗Actien ⸗Gesell schaft vermerkt steht, ist eingetragen: Der Bureau⸗Vorsteher Rudolph Oelgardt und

der Kaufmann Conrad Stemmler, Beide zu Berlin, sind zu Spezial⸗-Direktoren ernannt. Die Kaufleute Maywald und Büchmann sind als Spezial⸗Direktoren ausgeschieden.

In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 4032 die hiesige aufgelöste Handelsgesellschaft in

Firma: Strauß, Wiener & Co. vermerkt steht, ist eingetragen: Die Vollmacht der Kaufleute Strauß und Wiener als Liquidatoren sind wegen beendeter Liquidation erloschen. In unser Firmenregister, woselbst unter Nr. 841 die hiesige Handlung in Firma: . Meyer vermerkt steht, ist eingetragen: Das Handelsgeschäft ist nach dem Tode des Optikus Adolph Meyer durch Erbgang unter unveränderter Firma auf den Hof⸗Dptikus Raphael Meyer übergegangen. Vergleiche Nr. 10,116 des Firmenregisters. Demnächst ist in unser Firmenregister unter Nr. 10,116 die Firma: A. Mener

und als deren Inhaber der Königliche Hof⸗ Optikus Raphael Meyer hier eingetragen worden.

In unser Firmenregister ist unter Nr. 10,117 die

Firma: Richard Herms und als deren Inhaber der Weinhändler Richard Gustav Michael Herms hier (ietziges Geschäftslokal: Königsstraße 7) eingetragen worden.

In unser Firmenregister, woselbst unter Nr. 810 die hiesige Handlung in Firma: Gebrüder Falk vermerkt steht, ist eingetragen: Das Handelsgeschäft ist durch Vertrag auf den Kaufmann Martin Falk zu Berlin übergegan— gen, welcher dasselbe unter unveränderter Firma fortsetzt. Vergleiche Nr. 10,18 des Firmen⸗ registers. Demnächst ist in unser Firmenregister unter Nr. 10,118 die Firma: Gebrüder Falk und als deren Inhaber der Kaufmann Martin Falk hier eingetragen worden.

In unser Firmenregister ist unter Nr. 10,119 die

Firma: A. Hiltl . (Tapezier⸗ und Dekorationsgeschäft) und als deren Inhaber der Hof-⸗Tapezier Ernst August Otto Hiltl hier . = (jetziges Geschäftslokal: Mohrenstraße 47) eingetragen worden. Berlin, den 22. Mai 1377. Königliches Stadtgericht, L. Abtheilung für Cwilsachen.

KEurgdors. Bekanntmachung. In das Handelsregister ist auf Fol. 29, Firma „Stackmann und Retschy“ eingetragen:

Colonne 3 ad 2: Bergkommissär Burchard Retschy in Ilten ist als Gesellschafter ausge⸗ schieden. Statt desselben ist der Sohn:

Dr. phil. Hermann Retschy zu Lehrte

als Mitinhaber der Firma eingetreten. Burgdorf, den 19. Mai 15977. Königliches Amtsgericht. Culemann. Celle. 8 es Amtsgerichts Celle. Im hiesigen Handelsregister ist auf Fol. 305 ein- getragen zur Firma: „Allgemeine Gas⸗Aktiengesellschaft zu Magde⸗ burg, Filiale Celle:

Die auf den Inge gieur Otto Ulrich ausgestellte andlungsvollmacht ist zurückgenommen) an eine Stelle ist getreten der Ingenieur Oscar aaz zu Celle.

Celle, am 19. Mai 1877. Königliches Amtsgericht. Abtheilung J. Grisebach.

Cu Inn. Bekanntmachung.

In Folge Verfügung von heute ist am 13. Mai er. die unter der Firma M. Rosenberg K Comp. seit dem 1. Mai 1877 aus den Gesellschgftern: Kaufmann Moritz Rosenberg, Fräulein Agnes Rosen⸗ berg und Fraͤuleln Clara Rosenherg, sämmtlich zu Culm, bestehende Handelsgesellschaft, in das hiesige Gefell chaftgregister unter Nr. 20 eingetragen mit dem Bemerken, daß dieselbe in Culm ihren Sitz hat und daß die Befugniß zur Vertretung der Ge— sellschaft ausschließlich dem Kaufmann Moritz Rosen⸗ berg zu Culm zusteht.

Eukut den 17. Mai 1877.

Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

hiesige Handels⸗ (Prokuren⸗) Register sub Nr. 467

Düsseldorf. Auf Anmeldung ist heute in das eingetragen worden, daß der zu . wohn ende

Kaufmann Friedrich Neuhoff alleiniger Inhaber der