1877 / 120 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 25 May 1877 18:00:01 GMT) scan diff

dieser Basis aufgefordert werden. In dem nicht erwarteten Falle jedoch, daß sie dies nicht thun wollte,

Regierungen seien, die Konstitu ungarischen Bankgesellschaft mit A

Schweiz. Bern, 22.

Jurabahn die Eröffnung der für den 24. d. M. Der Arbe burg hat Bern den „Bürger“ die nächsten 2 Jahre bestätigt.

23. Mai. . zu der internationalen erenz vom 28. d. M. die Heer, BVizeprasidem Schenk, Bunde bahn⸗Inspektor Koller abgeordne

Geschaäften, welche in der nächsten Session der Bundesversamm⸗ zur Berathung unterliegen,

lung

Entwurf des Bundesraths zu

Freizügigkeit des Medizinalperfonals in der Schweiz. Der Bundesrath hat der aargauischen daß das großherzoglich badische Mi⸗

mitgetheilt, nisterium die Leistung eines Beit

viso - ischen Rheinbrücke in Kaiserstu solchen zu einer neuen Brücke an geeigneter Stelle mit günstige⸗ ren Zufahrten in entgegenkommende Erwägung ziehen wolle.“

An der christkatholischen legirte, wovon 51 Geistliche, Theil sidirte. Die Bestimmung der An glieder wurde den einzelnen Gemei der Einführung der Kommunion

die Liturgiekommission verwiesen. Der von letzterer eingebrachte Ritualentwurf ist für ein 6. provisorisch in Kraft gesetzt, .

die Meßliturgie dagegen verschoben

Großbritannien und Irland. (E. C.) Die „Morning⸗Post“ meldet: Effendi, Rath im türkischen Finanz⸗Ministerium, hat mit Gefolge das Alexandra⸗Hotel verlassen.“ Gladstone's in Birmingham große Vorbereitungen im Königreiche getroffen. In Wool⸗

wich sind mit dem 83 Ton⸗Gesch

estellt worden und in befriedigender . war die stärkste jemals in Woolwich gebrauchte,

sie betrug 5 Pfund bei

6 380 Pfund zur apste zum Jubiläum

Katholiken beazagen 14,770

jedem

Tagen verstorben.

24. Mai. (W. T. B) burgh ist nach dem Kontinent

Frankreich.

eine Berathung gehalten, über Note ausgiebt, in der es heißt:

nister in dem Abscheu des Landes

bewerbung der Prätendenten, vor dem Kriege ein Hinderniß finden Freiheit, die Ordnuͤng, die Arbeit, obsiegen werden; daß man aber, we Gefahren der Krise nicht auch nicht unterschätzen darf;

das Gesetz zuläßt; und endlich, daß die Umstände

viel welcher Schattirung sie angehören, die Pflicht auferlegten, in

ihrem Kampfe gegen die Männer des

nach dem republikanischen Grundsatze: „Einigkeit macht stark / t verfahren. Die Mitglieder der äußersten Linken sind ent⸗ chlossen, in diesem Sinne die auf die Departemental⸗ und Ge⸗ meindewahlen abzielende Propaganda zu betreiben, und diesem . Aufsichtscomités ernannt, wel— ches während der Vertagung der Kammern die im Interesse

Sinne gemäß haben sie ein

der Partei nöthigen Maßregeln treff

Mittheilungen entgegennehmen und sie vorkommenden Falls zur Kenntniß der Vorstände der anderen republikanischen Gruppen bringen soll, mit denen es sich über Alles, was die gemeinschaft⸗ lichen Interessen berührt, zu benehmen gedenkt.“ Comité besteht aus den Herren Louis Blanc, Madier⸗de⸗

Montjau, Lockroy und den sonst in gliedern der Partei. Hr. Math Finanz-Minister und Abgeordneter

einer Zuschrift an die republikanischen Blätter daß er das Manifest der Linken mitunterzeichnet hätte, für

irrig, seine persönlichen. Beziehungen einer seiner früheren Minister,

heute früh verstorben. , , e auf dem M Summen belaufen sich nach einer

lichen Kanzlei veröffentlichten

23. Mai. (Köln.

Die englischen Unterhändler s

Bei dem

der Herzog de Padoue, Gayvini, Joli hatten sich eingefunden. Auch der Depeyre war erschienen. Der frü nover ist gestern von hier nach Oe . DK, Mai. (W. T. B. Der tirt nicht blos das Gericht von der Decazes, sondern erklärt auch die

. Mai. 2 bewilligte der Bundesrath der a

als Sitz des Bundescomites bezeichnet und Greulich als Redacteur der

(M. Zürch. Ztg.

Anwendung kamen. Die dem übersandten Spenden Pfd. Sterl.

(A. A. C.) Mr. John Rogers, ein alter Chartist und Präsident der „Männer⸗-Stimmrechts⸗Liga“, ist vor einigen Er war einer der Bewegungen von 1830 und 1848, half werfen und stand mit Ernest Jones, und Bronterre O'Brien in innigen Beziehungen. 4 Jahren schloß er sich der Internationale an' Die Herzogin von Edin— abgereist.

. Paris, 23. Mai. Linke hat gestern unter dem Vorsitze

tote ausgiebt 2 „Die Abgeordneten der Linken sind einstimmig der Ansicht, daß die unselige Politik der Mi⸗

zu übertreiben, deren Tragweite daß heute insbesondere die Energie in der Ruhe und die Wachsamkeit unerläßlich sind; daß heute insbesondere die Klugheit darin besteht, nicht blos zu beobachten, sondern sich behufs Vertheidigung der öffentlichen Freiheiten aller Waffen zu bedienen, welche das Gesetz

; ter, hätten ihm dies nicht erlaubt. Der Bischof von Saint Flour, von Pompignan, ist Die bisher für den Bau der

soeben von der erzbischöf⸗ fer Note auf 3,483,466 Francs, wovon bis jetzt 2 Millionen Franes verausgabt sind.

23 Itg. ). Die Erregung in der Pro— vinz ist eine ganz ungewöhnliche, und außer den Klerikalen und einem Theil der Orleanisten findet die Regierung dort keine Vertheidiger. Alle Geschäfte, die anfingen, etwas besser zu gehen, liegen nun vollständig darnieder. Die Verhandlungen über den Handelsvertrag mit En g— land sind seit dem 16. d. M. völlig ins Stocken gerathen. ind vorläufig abgereist. Ga m— betta begiebt sich dieser Tage nach Lyon und Marseille. neuen Minister des Innern, de Fourtou, war heute großer Empfang. Alle hervorragenden Bonapartisten, wie

wird es Aufgabe der irung dieser österreichisch⸗ nderen durchzuführen.“ In seiner vorgestrigen ö di *r der Linie Court-⸗Münster iterkongreß in Neuen⸗

„Tagwacht“ für

Der Bundesrath Gotthardbahn ⸗Kon⸗ Herren: Bundespräsident

srath Welti und Gotthard⸗

t. Unter den neuen

befindet sich auch der einem Gesetze über die

Regierung

4 zu den Kosten der pro⸗ hl ablehne, dagegen einen

Synode nahmen 143 De⸗ Landammann Brosi prä⸗ itsdauer der Synodal⸗Mit⸗ nden überlassen, die Frage unter beiderlei Gestalt an

worden.

London, 23. Mai. „Se. Excellenz Zuhdy

Zu dem Besuche am 31. d. M. werden

ütze neue Versuche an— Weise verlaufen. Die

Schusse, während früher

britischer

Führer der Chartisten⸗ die Charte selber ent— George Julian Harney Vor etwa

(L. C) Die äußerste

daß sich der Herzog Decazes von allen Berathungen der Mi⸗ nister, welche nicht auswärtige Fragen beträfen fern halte, für unbegründet. Wahr sei, daß sich der Herzog Decazes, wie unter dem früheren Kabinet, hauptsächlich mit den wich⸗ tigen Fragen seines Ressorts und erst in zweiter Linie mit der inneren Politik beschäftige. Nach einer heute aus Cayenne hier eingetroffenen Nachricht ist der Sohn des Botschafters Vicomte de Gontaut Biron, der Marineoffizier war und als Adjutant des dortigen Gouver— neurs fun irt, plötzlich gestorben.

(W. T. B.) Von der „Agence Havas“ werden die über eine Vertagung der Weltausstellung von 18758 9 Gerüchte als gänzlich un begründet be— zeichnet.

Spanien. Madrid, 24. Mai. vergangenen Nacht fand die Verhaftung mehrerer Personen statt, die sich einer cantonalistischen Verschwörung verdächtig gemacht hatten. Dieselben wurden mit den in Be schlag genommenen Beweisstücken, aus denen sich ihre Schuld ergiebt, alsbald den Gerichten überwiesen.

Cuba. (A. A. C.) Die Amtszeitung von Havan veröffentlicht ein Dekret, wodurch alle aus politischen Ursachen von der, Insel verbannten Personen ohne Vorbehalt

(W. T. B.) In der

amnestirt werden. Der * auf Eigenthum von Insur⸗

genten, welche sich unterworfen haben oder vor Beendigung des Krieges unterwerfen, wird 2. ehoben, ausgenommen das Eigenthum der Anführer und Eulen welche nach erhaltener Amnestie sich wieder den Aufständischen anschließen; die Personen, auf welche diese Ausnahmen Bezug haben, müssen die Entscheidung der Regierung abwarten. Die Beschlagnahme von Eigenthum verstorbener Insurgen⸗ genten wird aufgehoben und dasselbe den Erben überant— wortet, wenn diese Spanien treu bleiben. Das nach Auf⸗ y. des Beschlags zurückerstattete Eigenthum darf erst zwei

ahre, nachdem die vollständige Herstellung des Friedens auf der Insel angekündigt worden ist, verkauft werden. Für Schaden, welcher dem Eigenthum während dessen Beschlag⸗ nahme zugefügt wurde, wird keine Vergütung geleistet. Mit Bezug auf solches Eigenthum, welches dem Staate durch ge⸗ richtliches Urtheil zuerkannt wurde, steht der spanischen Regie⸗ rung die Entscheidung zu.

Türkei. Konstantinopel, 24. Mai. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer wurde von mehreren Deputirten auf die Schwierigkeiten der Situation hingewiesen und die Nothwendigkeit hervorgehoben, einige durch Fähigkeit ausgezeichnete Männer zu Ministern zu berufen. In Folge der bereits gemeldeten Si e, g der Softas ist über Konstantinopel und dessen eichhbild der Belagerungszu stand ver— hängt. Der bezügliche Regierungserlaß verbietet das Tragen von Waffen, ordnet Haussuchungen zur Weg— nahme von Waffen an, ermächtigt die Behörden, verdächtige Personen ohne Richterspruch zu verbannen und untersagt alle Zusammenrottungen. Zur Deckung der Kriegskosten ist die Hammelsteuer verdoppelt worden. 9 die tele⸗ graphische Korrespondenz von Privatperfonen zwischen der Türkei und europäischen Stationen ist fortan nur der Gebrauch der türkischen Sprache gestattet.

(W. T. B) Eine Deputation der Softas

des din Louis Blanc deren Resultat sie eine

vor der anarchischen Mit—⸗ dem Klerikalismus und wird; daß demnach dis der Friede, die Republik nn es geboten ist, sich die

den Republikanern, gleich- neuaufgefrischten 24. Mai

en, die darauf bezüglichen

Dieses

Paris verbliebenen Mit— ieu⸗-Bodet, ehemaliger der Charente, erklärt in die Angabe,

é zu dem Marschall, als

tontmartre aufgebrachten

bois, Janvier de la Motte, ehemalige Justiz-Minister here König von Han— sterreich abgereist. „Moniteur“ demen⸗ Entlassung des Herzogs

begab sich in die Deputirtenkammer, um die Ent— lassung der Minister zu verlangen. Es entspann sich eine so stürmische Debatte, daß der Präsident sich genöthigt sah, die Sitzung aufuheben. Die Softas begaben sich darauf nach dem Palais des Sultans.

Die Pforte ist, wenn man den türkischen Organen Glauben beimessen darf, zu dem Entschlusse gelangt, Kon⸗ stantinopel zu befestigen. Die Befestigungen sollen aus Erdwerken bestehen, die sich vom Derhorsee am Schwarzen Meere bis nach Buyub-tschemedje am Marmorameere ous— dehnen werden. Sämmtliche männlichen arbeitstauglichen Ein⸗ wohner der Hauptstadt und ihrer Umgebung werden sich an der Errichtung dieser Werke zu betheiligen haben. Eine Be⸗ freiung davon kann aber durch die Zahlung von 60 Piaster (6 S) erkauft werden.

Der Belgrader Korrespondent der „Times“ tele— graphirt unterm 20. ds.: „Es heißt, das Moratorium werde prolongirt werden. Die Kahle für die Skupschtina sind angeordnet. Unter den neuen Gesetzen, welche bie Sanktion der Legislatur erhalten sollen, befindet sich eines, das Aus⸗ länder in den Stand setzen wird, künftighin Grundbesitz in Serbien erwerben zu koͤnnen. Große Truppenabtheilungen werden nach Teschina, Dervent und Doboy mit Extra⸗Waggon⸗ ladungen von Waffen und Munition dirigirt.“

Rumänien. Bukarest, 25. Mai. (W. T. B.) Von der Regierung wird eine Vorlage vorbereitet, wonach Staats⸗ papiergeld eingeführt und ein Verkanf von Domanial— gütern bis zum Betrage von 30 Millionen ins Werk gesetzt werden soll. Dieser Betrag soll in auf den Inhaber lauten⸗ den Schatzbons bis zum Minimalbetrage von 5 Frs. herab emittirt werden, die Bons sollen in ihrem Nominalwerthe zum Ankaufe von Domanialgütern, die zur Garantie der Schatzbons⸗-Emission dienen, verwendet werden können.

Jassy, 24. Mai. (W. T. B. Der Verkehr auf der Eisenbahn nach Plojesti ist wieder hergestellt.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 22. Mai. St. Pet. Herold. Der Kaiser hat, durch die erfolgreiche Ausführung sowohl der im Herbst v. J. stattgehabten, wie auch der im April. S. J. zur Ergänzung ausgeführten Mobili⸗ sirung eines Theiles der Armee, durch die regelrechte Versorgung der Truppen mit allen Verpflegungsgegenständen, ihre recht⸗ zeitige Konzentrirungund überhaupt durch den ausgezeichneten, allen Anforderungen der Kriegszeit entsprechenden Zustand der Truppen, vollkommen befriedigt, Ihren Kaiserlichen Hoheiten den Sber⸗Kommandiren den der aktiven und und der kaukasischen Armee und dem Kriegs-Minister, General⸗Adju—⸗ tanten Miljutin seine Erkenntlichkeit ausgedrückt. An den k hat der Kaiser folgendes Reskript gerichtet:

Dmitrij Alerrjewitsch! Die ausgeführte Mobilifirung des Theils der Streitkräfte des Reichs, der für die Zwecke des gegenwärtig be— gonnenen Krieges hinreichend ist, haben faktisch bewiefen, daß alles zur schnellen Kriegsbereitschaft Nöthige vorgesehen, regelrecht organi⸗ sirt und den wirklichen Kriegsbedürfnissen entsprechend eingetheilt war. Bei der Besichtigung der Truppen der aktiven Ärmee habe Ich die erfreulichsten Eindrücke erhalten, indem Ich Mich persönlich über⸗ zeugte, daß sich nicht nur diese Truppen in ausgezeichnetem Zustande befinden, sondern daß auch alle Zweige der Milltärverwaltung ihre Aufgabe mit bemerkenswerthem Erfolg erfüllen und die materielle

Nachricht des „Temps“,

welche die Versicherung giebt, d die pekuniären Opfer, die der Staat in Friedens eiten zur Orgassation und Vervolstommnun der Truppen gebracht, die Armee volsf amen zur Erfüllung der heiligen Pflicht vorbereitet habe, zu der Ichsie jetzt berufen habe.

Indem Ich diese so schönen Resultate der vieljährigen ange⸗ steengten, und sachverständigen Thähgkeit aller Drga neh pe Kriegs⸗ Ninisteriums zuschreibe, die von Yrer patriofischen Ergebenheit, Ihrer sorgfältigen Vorsorglichkeit bez lich rechtzeitiger Befriedigung aller Bedürfnisse der regelrecht orgnisirten Streitkräfte geleitet werden, gewährt es Mir aufrichtige. Vergnügen, Ihnen Mein volles Wohlwollen und Meine her liche Erkenntlichkeit auszudrücken.

Hierbei trage Ich Ihnen auf. Nine Dankbarkeit icht! m allen Ihren nächsten Mitarbeitern auszuprechen, sondern allen Be⸗ amten des Ministeriums, durch deren verinte Arbeit das schwierige Werk gelang, wie auch den Militärbehöben von den Ober⸗Chefs der Militärbezirke bis zu den Kreis. Militr⸗Chefs hinab, von deren sorgfästiger und angestrengter Thätigkeit do erfolgreiche Ausführung der Mobilisirung und die Befriedigung allt Bedürfnisse der Armee allerorts abhing.

Ich verblelbe Ihnen auf immer unveränlerlich gewogen. Das Original ist von Sr. Majestät dan Kaiser eigenhändig unterzeichnet:

„Ihr Sie liebender und dankbarer

Alex ö

St. Petersburg, 6. Mai 1877. ö

24. Mai. (W. T. B) Die russischen Zeitungen sprechen sich übereinstimmend im ungünstigen Sinne über das neue französische Ministerium aus?

Nach einem Privattelegramm der „Hamburger Nach⸗ richten“ hat eine Anzahl angeschener Polen aus dem War⸗ schgu er Gouvernement eine Adrefse an den Papst erichtet, welche gegen das . . der Kurie, eine Ver⸗ r g zwischen Polen und Rußland zu erschweren, pro⸗ testirt und die Bemühungen der Westmächte und Roms kriti⸗ sirt, welche darauf ausgingen, die Polen zu Aktionen zu er— muntern, die eine Verschlimmerung der Lage der Polen herbeiführen müßten.

Amerika. Mexiko. (A. A. C.) Unter dem 30. April wird ge⸗ meldet: Ueberall im Lande herrscht Ruhe und Friede, aber Handel und Gewerbe liegen vollständig darnieder. Der Präsi⸗ dent Diaz wünscht, daß der Kongreß sich im September auflöse, aber die Majorität ist dafür, das gegenwärtige Haus für den Achten Kongreß“ zu erklären, dessen Termin nicht vor dem Monat September 1878 erlöschen würde. Der Präsident will angeblich die Armee auf 16,0600 Mann. reduziren; diese Macht würde genügen das Land von Räuberbanden freizuhalten.

Columbia. (A. A. C) Aus Panama wird unter dem 25. April gemeldet: Der Krieg in Columbia kann als beendet angesehen werden. Am 6. April wurden die

geschlagen. Silverio Arango, der Präsident des Staates An' tioquia, hat in Folge dieser Niederlage kapituliert und der ganze Staat Antioquia sich unterworfen. Am 16. April fand bei Rio . eine Schlacht statt, in welcher, wie es heißt, die Rebellen geschlagen wurden. Fast alle Kongreßmitglieder haben sich in einem Manifest für die Präsidentschafts⸗Kandi⸗ datur Trujillo's ausgesprochen. Die Expedition zur Vermessung des projektirten Kanals durch die Landenge von Panamg ist am 22. April nach Frankreich abgereist. Auf dem Isthmus, in Centralamerika und an der Südkü te hen sh vollständige Ru he.

Asien. China. (A. A. C.) Die Hungersnoth in Shantung verursacht noch immer viel Elend. Die fremden und eingeborenen Einwohner von Hongkong und in den Traktatshäfen haben reiche Spenden zur Linderung der Noth beigesteuert. Chinesische Blätter melden den Tod des jüungsten (9.) der vier Kaiserlichen Prinzen, des Prinzen von Fu, Bruders des Prinzen von Ch'un (bes „siebenten Prinzen“ und Vaters des jungen Kaisers); er erreichte ein Alter von ungefähr 35 Jahren. Etwa 28 chinesische Seekadetten sind in Hongkong angekommen, um von da nach England und Frankreich zu reisen, wo sie die Marineschulen befuchen werden. *

Der russisch⸗-türkische Krieg.

St. Petzers burg. 24. Mai. (W. T. B.) Die „Agence Russe“ bezeichnet die Nachrichten, wonach Rußland die Absicht haben sollte, über die Don au in Serbien ein? zuxücken und wonach die serbischen Minister dem Fürsten Milan den Rath ertheilt hätten, die U nabhängigkeit Serbiens und den Krieg gegen die Türkei zu erklären, als durchaus unbegründet. Rußland werde die Neutralität Serbiens xespektiren. Die Frage der Unabhängigkeit Ser⸗ biens sei eine Frage der Zukunft, welche nur unker vollem Einvernehmen der europäischen Mächte gelöst werden könne. (W. T. 9 Die Türken haben Ardler bombar— dirt und Tscherkessen ans Land gesetzt, die sie auf ? Schiffen mit sich führten. Die bezüglichen Punkte der Küste waren von russischen Truppen entblößt. Unser bei Suchum Kaleh, befindliches Detachement behauptet sich, indem es Verstärkungen abwartet. Die türkischer Quelle entstammende Nachricht, ein von uns unternommener Versuch, Suchum Kaleh wieder zu nehmen, sei mißglückt, ist unbegründet. W, T. B.) Nach eingelangten Meldungen sind nicht nur die Telegraphenstationen in Suchum Kale und Otschemtschiry, sondern auch die Stationen der indo⸗europäi⸗ schen Telegraphen⸗Compagnie in Gagry und Gudauty von den Türken verbrannt worden. Die indo⸗europäische Telegraphen⸗Compagnie hat ferner Nachrichten empfangen, wonach auch ein großer Theil der Telegraphenlinien an der Küste völlig zerstört worden ist. d 24 Mai. (W. T. B.) Dem „Reuterschen Bureau“ sind folgende Meldungen zugegangen: Exzerum, 23. d. Moukhtar Pascha hat neuerdings gegen Tzakirbabada ope⸗ rirt. Eine Kolonne vom linken Fküget der russischen Armee, welche in der Richtung auf Wan vorgerückt war, hatte zwei Scharmützel mit irregulären türkischen Truppen in der Gegend von Argishe. Die Türken haben sich von Karakilissa auf Toprakkale (auch Alaschgerd, etwa 4 Meilen nordwestlich von Karakilissa an der Straße von letzterem nach Chorafan am Aras. D. Red.) zurückgezogen. Bei Erzerum findet eine große Truppenkonzentrirung statt. Am Dienstag be⸗ gannen die Russen die Forts Tahmaz und Karadagh, zwei Außenverke von Kars, zu bombardiren. Erzerum, 24. d. Die Russen haben gestern Kars angegrifen. Das Feuer war auf beiden Seiten sehr heftig und dauerle Abends noch fort. Das Resultat des Kampfes ist noch nicht bekannt.

Versorgung der Armee sich durch eine Vollständigkeit auszeichnet,

Tonstantinepel, 24. Mai. (W. T. B.) Nach einer Depesche aus Hirsova hat zwischen russischen Batte⸗

Rebellentruppen zu Manizales durch den General Truͤ j illo

rien und den Donau aufwärts gehenden türkischen Ka— nonenbooten ein Geschützkampf stattgefunden.

2. Mai. (W. T. B.) Telegramme des „Neuen Wiener Tageblattes“: Athen, d. 24. Die Regierung bereitet eine Anleihe von 60 Millionen Drachmen vor. Den Staats—⸗ beamten werden 35 pCt. von ihrem Gehalte zu Kriegs⸗ zwecken abgezogen. Der König hat die Hälfte der Civilliste zum Ankauf von Waffen zur Verfügung gestellt. Bel⸗

rad, 24. Die Türken errichten an der Drina neue sortifikationen. In der nächsten Woche werden 30, 000 kann in der Umgegend von Belgrad ein Lager beziehen. Die erste Milizklasse ist der regulären Armee einverleibt worden. .

Wien, 24. Mai. (W. T. B.) Telegramme des „Neuen Wiener Tageblattes“: Bu karest, 24. d. M. Groß⸗ fürst Nikolaus ist heute nach Plojesti zurückgereist. Kladowa, 24 d. M. Widdin, dessen Bombardement von Kalafat aus heute erwartet wird, ist von den Bewohnern

änzlich geräumt. .

ö 26 6. T. B.) Die „Politische Korrespondenz“ meldet aus Konstantinopel von gestern, die Stellung Moukhtar Paschas sei in Folge des Verlustes von Ardahan erschüttert. Die jungtürkische Partei beabsichtige, falls eine größere Nie⸗ derlage der türkischen Truppen und ein Einschreiten der Mächte eintreten sollte, eine Kungebung für die Zurückberufung Midhat Paschas ins Werk zu setzen. Eine Auflösung der Kammer werde für sehr , gehalten.

London, 24. Mai. (W. T. B.) Dem „Reuterschen Bureau“ wird über Konstantinopel (von heute) aus Erzerum gemeldet, die Russen hätten ihren linken Flügel nach Süden weiter ausgedehnt, bis in die Nähe von Wan hätten sich Kosaken gezeigt. Feizi Pascha habe bei Abagha ein Lager bezogen, die Russen seien nur wenige Stunden entfernt, es fielen unausgesetzt Scharmützel zwischen tür— kischen und russischen Truppen vor. Die P erser hätten in einem Lager bei Selmar an der türkischen Grenze 10,000 Mann Infanterie . 2000 Mann Kavallerie zu Behauptung ihrer Neutralität zusammengezogen. . ;

Kairo, 24 Mai. (W. T. B. Prinz Hassan hat sich mit seinem Generalstab heute nach Alexandrien begeben, von wo das egyptische Kontingent wahrscheinlich morgen nach Konstantinopel abgehen wird.

„hirschs T. B.“ meldet. . .

Konstantinopel, 24. Maj. In Folge dreitägiger starker RFegengüsse sind in Bulgarien die Flüsse ausge— treten, wodurch alle militärischen Operationen er— schwert sind. Mahzar Pascha, ö von Sophia,

urde zum Gouverneur Bosniens ernannt. . . r. 24. Mai. Heute Abend traf Groß fürst Nikolaus hier wieder ein, um dem großen, gelegentlich der Unabhängigkeitserklärung veranstalteten Volksfeste beizuwohnen. Gegen 9 Uhr Abends erfolgte die Rückreise. Gegen hundert— tausend Menschen durchwogten die Stadt. ;

Kalafat, 24. Mai. Heute begann mit verstärkter Macht ein neues Bombardement n en sn. Die rumä⸗

ische Artillerie schoß mit vorzüglicher Präzision. nisch en . Die hiesige Waffenfabrik (Aktiengesell⸗ schaft) schloß mit der griechischen Regierung ein Liefe— rungsgeschäft über . Gewehre ab, welche binnen zwei

naten zu liefern sind, . .

. K ö. Mai. Von autorisirter Seite wird die der „Times“ von ihrem Pariser Korrespondenten unterm 21. d. M. telegraphirte Nachricht: „England hat der Türkei eröffnet, daß es allem, was die Durchfahrt von Kauffahrtei⸗ und Kriegsschiffen neutraler Mächte durch den Suezkanal hindern dürfte, entgegentreten werde. Es hat zugleich die andern Mächte von dieser Eröffnung in Kenntniß gesetzt. Die Türkei scheint trotz des . Oberhoheitsrechten dadurch versetzten Schlages geneigt zu sein, dieselbe zu acceptiren, und Rußland scheint ebenfalls nicht gesonnen zu sein, Einwen— dungen zu erheben. In Folge dessen ist das Gerücht in Um— lauf gerathen, daß die Pforte geneigt ist, für die Kapitalisirung des ihr voön Egypten gezahlten Tributes England ihre Hoheits— rechte über Egypten abzutreten,“ als gänzlich unbegründet eichnet. ö Tiflis, 23. Mai. In Suram (Georgien) haben große Excesse gegen die Juden stattgefunden, bei welcher 60 Judenhäuser und die Synagoge zerstört wurden. ö Aus Plo jesti, 19. Mai, wird der „Pol. Korr.“ ge⸗ schrieben: . In Folge der bevorstehenden Ankunft des Kaisers unterbleibt die bereits angeordnet gewesene Verlegung des russischen Haupt⸗ quartiers nach Kotrotscheni und bleibt dasselbe vorläufig hier. Aus dieser Anordnung schließt man, daß der Uebergang über die Donau noch immer nicht unmittelbar bevorstehe, was auch mit den Aeuße⸗ rungen höherer russischer Offiziere übereinstimmt, welche versichern, daß der Aufmarsch der Armee noch immer nicht vollendet sei. Die seit heute direkt über Bukarest beförderten Truppen haben zumeist Giurgewo zum Bestimmungsorte. Sowohl der Filareter als auch der Trgovischter Bahnhof sind von russischen Truppen und Kriegs— material vollgepfropft. Gestern kam die Division des Generals Man welow durch Bukarest, wo die Mannschaft von einem russischen Comits bewirthet wurde. Die dritte Division des zweiten Armee⸗Corps unter dem Befehl des General⸗Lieutenants Baumgarten ist heute in derselben Richtung befördert worden. Die Züge bestehen aus unabsehbaren Wagenreihen. Auf jeden Militärzug folgt ein Lastzug, der zumeist Geschütze und Munition transportirt. Bis heute sind nach Giur. gewo bereits 36 der größten Positionsgeschütze expedirt worden. Nach den vom Generalstabe getroffenen Anordnungen dürfte in und um Giur zewo allein ein Corps in der Stärke von 45,900 Mann In⸗ fanterie, 12 Escgdronen Kavallerie und 1135 Geschützen konzentrirt werden. Der Präfekt von Giurgewo Manolaki meldet, daß Alles zum Empfange dieses Corps vorbereitet sei. Russische Quar⸗ tiermeister bereiteten ein schönes Zeltlager vor. Wenn kein Hin⸗ derniß eintritt, dürfte die erwähnte Position bis zum 24. d. vollständig okkupirt sein. Gestern sind aus Rußland 100. Schiffs— arbeiter angelangt, welche in Reni, Galatz und Ismail kleine Barken zu zimmern haben. Das hiezu erforderliche Material ist auf diesen Punkten in großen Quantitäten aufgestapelt worden. Man versichert, es sollen mehrere Hundert solcher kleinen Fahrzeuge hergestellt werden, die offenbar für die Uebersetzung der Donau zu dienen haben werden. Unter den Punkten, welche für die Uebergangs⸗ operation designirt sein sollen, werden auch Kalarasch und Jslas ge⸗ nannt. Das 7. und 15. Armee⸗Corps sollen dort konzentrirt werden. Aus verläßlicher russischer Quelle wird versichert, daß bis zum heutigen Tage an der Mittel- und Ober⸗Donau 7200 Russen konzentrirt sind, die sich nach den verschiedenen Waffengattungen, wie folgt, vertheilen: Infanterie 58,009 Mann, reguläre Favallerie 6300. irreguläre Kavallerie 8250, Genietruppen bei 2000 Mann. Die Artillerie besteht aus 8 Mitrailleusen, 6 Feldbatterien, 3 Bat⸗ terien reitender Artillerie und 42 großen Belagerungsgeschützen. In, Braila, Zimnitza, Giurgewo, Kalaraschi, Piteschti und Ol. tenitza werden Proviantmagazine errichtet. Für Roggen werden

zu stellen. Nach einer Verfügung aus dem Hauptquartier muß die Armee Proviant für die Dauer von sechs Wochen nach Bulgarien gleich mitnehmen. Auch wird die Nothwendigkeit, einen großen Theil der bulgarischen Bevölkerung mit Brot versehen zu müssen, schon jetzt ins Auge gefaßt. Die bulgarische Auxiliararmee offiziell bo garsko o oltschenjer genannt) wächst zusehends und ihre Organisation schreitet gleichfalls ziemlich vorwärts. Aus Bolgrad, Ismail, Galatz, Kra⸗ jowa, Piteschti und anderen rumänischen Städten mit ansehnlicher bulgarischer Bevölkerung haben sich bei 14800 wehrfähige Männer ge⸗ meldet. Aus diesen Freiwilligen wurden 10 Bataillone formirt. General Stoletow, der Ober⸗Kommandant der „bulgarischen Opol⸗ tschenje', hat die strengste Disziplin bei seidem Corps eingeführt und bildet die verschiedenen Theile gang gehörig aus. Man rühmt be⸗ sonders die Kavallerie als schön und tüttig. Dr. Bonew ist eben damit beschäftigt, den Sanitätsdienst bei dieser irregulären Truppe zu organisiren. Aus Bukarest wird der „Times“ von ihrem dortigen Spezialkorrespondenten unterm 22. ds. gemeldet: „Die unlängst in Oltenitza stationirt gewesene rumãnische Infanterie, Kavallerie und Artillerie ist nach Bukarest zurück⸗ gekehrt. Dies beweist, daß die für die Besetzung der Positionen an der Oltenitza⸗Linie bestimmten russischen Truppen angelangt sind. Die von der unteren Donau abgelöste rumänische Division wird sich wahrscheinlich westwärts bewegen und sich mit der andern rumänischen Division am äußersten rechten Ilügel in der . von Kalafat verbinden, wodurch dem Fürsten Karl der Befehl über ein Armee⸗Corps zufällt. Die rumä—⸗ nischen Truppen haben, na g sie ihre eigene Grenze an der Donau beschützten, der russischen Sache einen großen Dienst geleistet, weil sie die türkische Besetzung und Befestigung von Brückenköpfen an der nördlichen Seite des Flusses verhin⸗ derten. Die russischen Corps nahmen allmählich aber cher die ihnen zugewiesenen Positionen ein. Der Infanterie-Train des 12. Corps ist noch gegenwärtig auf seinem Marsche durch Bukarest.“ : 5 . Spezialkorrespondent der „Daily News“ tele⸗ graphirt aus Braila vom 22. d. Abends: „Die Nachricht, daß ein russisches Corps bei Padbachi die Don au überschritten hat, ist durchaus unbegründet. Pad⸗ bachi ist ein anderer Name für Gitchet, ein türkisches Dorf gegenüber Braila. Dieser Ort wurde vorgestern zerstört, weil er den türkischen Scharfschützen Schutz gewährte, und ist jetzt nur von einem russischen Piquet besetzt. Ein Kampf hat nicht stattgefunden. ö gi Konstantinopel wird dem „Manchester Guardian“ telegraphirt: „Die Türken haben beschlossen, Odessa zu ,, Wie verlautet, hat Hobart Pascha diese Mission übernommen.“ ö. w der Telegraph meldete, hat der Scheikzul— Islam durch eine Fetwa (Meinungsäußerung) den türkisch⸗ russischen Krieg zu einem heiligen Krieg“ (Dschihad) erklärt. Man schreibt der W. „Presse“ darüber: . Nach den Satzungen des Islam kann der heilige Krieg“ selbst dann schon erklärt werden, wenn den Gläubigen auch nur das geringste Hinderniß in der Ausübung ihrer religiösen Pflichten in den Weg gelegt wird. Die Aufforderung zum Dschihad muß gerade nicht vom Scheik⸗ul⸗Jölam, sondern kann von jedem Schriftgelehrten, im 5 Nothfalle sogar auch von einem Laien ausgehen. Indessen haben spätere Korangusleger den Laien nur dann das Recht zugestanden, den Dschihad zu erklären, wenn es sich um einen Krieg gegen Ungläubige oder gegen einen gläu⸗ bigen Türken handelt, der den Korangesetzen zuwider handelt. So ha. Abd⸗el⸗Kader im Jahre 1837 den . in Algerien den heiligen Krieg erklärt und einige Jahre, später erklärte er denselben wieder dem Sultan von Marokko, Sidi Abdurrahman, weil derselhe seine Glaubensbrüder in Algerien in ihrem . Krieg gegen die Franzosen nicht gebührend unterstützt hatte. Die Verpflichtungen, welche der Dschihad den Gläubigen auferlegt, sind folgende: 1) Ihr Fürst muß selbst, wenn es sich um einen auswärtigen Feind handelt, in den Kampf ziehen; 2) jeder Gläubige, der das 13. zehensjahr zurückgelegt hat, muß an dem Kampfe theilnehmen 3) jene Gläubigen, welche nicht in den Kampf ziehen können, als Greise, Weiber. Kranke u s. w. müffen für die Kämpfenden arbeiten und sie ernähren; 4) zur Führung des heiligen Krieges dürfen alle Güter der Gläubigen, selbst die in den Moscheen verwendet werden; 5) während des Dschihad können sogar die Gebote des Korans außer Gültigkeit erklärt werden, da— gegen dürfen aber die Gläubigen in Feindesland Alles an sich, neh⸗ men, sogar die Frauen ö. Feindes, und Denjenigen zuntzęr ihnen, die in diesem Kampfe fallen, steht, selbst wenn sie im, Leben die größten 9 ö das Paradies mit allen seinen himmlischen nzlich offen. . ö ih Krieg darf erst dann aufhören, bis der Feind gänz⸗ lich unteriocht wurde oder bis er sich zum Islam bekehrt hat. Keinenfalls darf aber, wenn derselbe in seinem Unglauben beharrt, mit ihm ein dauernder Friede, jedoch aber ein kurzer Waffenstillstand ssen werden.“ ; abel gien g e , bemerkt hierzu; „Wie uns scheinen will, sind diese Bestimmungen weder mit dem europäischen Völker— rechte noch mit den Hoffnungen in Einklang zu bringen, zu welchen die Pforte nach ihrer gegenwärtigen Situation berech— tigt ist.“ ; Das W. „Fremdenbl.“ erhielt folgende Telegramme: Konstantinopel, 23. Mai. Wie verlautet, hat nun Ismail Pascha, General-Gouverneur von Erzerum, der erst vor einigen Tagen an der Spitze eines großen, angeblich 40,900 Mann starken Kurdenheeres nach dem Kaukasus auf⸗ gebrochen ist, einen bedeutenden Theil seiner Armee nach Ba— jazid abgeschickt, um diese Stadt auch von der Nordseite her anzugreifen. Aus den meisten türkisch⸗asiatischen Küsten— städten am Schwarzen Meere werden die dort garnisonirenden Truppen zurückgezogen und nach dem inneren asigtischen Kriegsschauplatze dirigirt, Schamyls Sohn, Mehemed Ghazi, hat vor seiner Abreise nach dem Kaukasus, um den— selben zu insurgiren, vom Sultan zwei mit Silber belegte Revolver zum Geschenk erhalten. . Bukarest, 25. Mai. Russische Offiziere des Großen Generalstabes aus dem Gefolge des Großfürsten Nikolaus ver— sichern, daß das Gros der russischen Armee erst jetzt in Ru— mänien einrücke, daß die ganze Aufstellung an der Donau nicht vor Mitte Juni beendigt sein könne und der Don au⸗ Uebergang erst in der zweiten Hälfte des Juni stattfin den werde. Die gestrige Rede des Fürsten Karl erregt die nachhaltigste Sensation. Die Einnahme von Ardaghan bemerkt ein Korrespondent der „Times“ ist eine wichtige Waffenthat. Da die Straße von Achalsik aus unpassirbar für Kanonen ist, müssen letztere über Kars gesendet worden sein, was nicht ge— chehen sein konnte, wäre die Garnison letzteren Platzes wach⸗ 6 gewesen. Der Fall von Ardahan befreit die Belagerungs⸗ streitkräfte vor Kars von der Gefahr im Rücken angegriffen zu werden. ö Der W. „Presse“ wird telegraphirt: . 53 Heute ist das xu mänische Kriegs⸗ manifest in Form eines Tagesbefehls an die Armee er—

blicke unter die Waffen, spricht die Hoffnungen aus, welche das Land auf sie gesetzt hat, erinnert an die Heldenthaten der Vorfahren und spricht die Ueberzeugung aus, daß die Armee das in sie gesetzte Vertrauen rechtfertigen werde. Ich werde mich an die Spitze der Armee begeben, um für die heilige Sache zu kämpfen. Gottes Schutz und Segen mit uns , Tiflis, 22. Mai. Gerüchtweise verlautet, daß die Russen bei Kars das auf dem Karadagh elegene Fort Siaret-Tabia erstürmt haben. Ein hrt der aus Ardahan geflohenen Türken wendete sich auch gegen Kars, General Scheremetjeff sendete ihnen am Freitag zwei Jäger⸗ Bataillone, ein Infanterie,, ein Dragoner⸗Regiment und zwei Batterien entgegen, welche den Flüchtigen bei dem Passe Bugaschama (4 Meilen nordwestlich von Kars) entgegentraten. Ardahan wird in vollen Vertheidigungszustand versetzt und im dortigen Bezirke die russische Verwaltung eingeführt. Aus dem Hochgebirge werden noch immer Schneefälle ge⸗ meldet; die schlechte Witterung ist eines der größten Hinder⸗ nisse für den Proviantnachschub. General Lieutenant Tergukassoff meldet, daß sich die türkischen Truppen, welche seine Operationslinie und ganz besonders Ba jazid bedrohten, wieder zurückgezogen haben. Nachdem die okku⸗ pirten Gebiete namhafte Lokalgarnisonen verlangen, soll die Kaukasus⸗-⸗Armee um zwei Divisionen verstärkt werden.

Wiener Blättern wird aus Belgrad vom 21. und 22. Mai telegraphirt: Nordöstlich von Nisch am Gorny Komren, nahe an der Grenze Serbiens, haben zwei Tabors Nizams Lager aufgeschlagen. Die Verschanzungen von Babina⸗Glava., werden rasch noch verstärkt. Laut Nach⸗ richten aus Nisch wird in den Bezirken von Leskovatz, Nisch und Pirot von den türkischen Behörden das letzte Aufge— bot organisixt. Die Kosten dafür tragen die Christen. Die Stadt Nisch stellt 400 Mann Freiwillige. ; Aus Cattaro, 23. Mai, meldet die „Pol. Korr.“ Fürst Nikolaus hat sein Hauptquartier in Orja⸗-Luka in⸗ stallirt. Drja⸗Luka liegt 4 Stunden von Niksil und 43 Stun⸗ den von Spuz entfernt. Der russische Generalkonsul Jon in traf im Hauptquartier ein. Er überbrachte ein eigenhandiges Schreiben des russischen Kaisers an den Fürsten. Nach dem Duga⸗-Passe wurden heute 6 Geschütze abgeschickt. Rogame, Danilovgrad und Ostrog werden unter der Leitung des Wojwoden Zerovits stark befestigt. Die Türken kampiren am Velje⸗Brdo. Man glaubt, sie beabsichtigen, eine Bewe⸗ gung gegen Kucci vorzunehmen. Aus Niksik machten die Türken vor mehreren Tagen einen Ausfall. Es gelang ihnen, Vieh den Montenegrinern abzutreiben, drei Montenegriner zu tödten und den Kapitän Maschan Mizunovitz zu verwunden.

Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.

Madrid, Freitag, 25. Mai. Der Minister des Innern hat anläßlich der in der Nacht zum Donnerstag vorgenom— menen Verhaftungen eine Bekanntmachung publizirt, in welcher mitgetheilt wird, die Regierung habe einige auf, halben Sold gesetzte Offiziere verhaften lassen. Dieselben seien angeklagt, Verschwörungen gegen die öffentliche Ruhe angezettelt zu haben. Letztere sei indessen nicht gestört worden. Verschiedenen Unter— offizieren seien Anerbietungen gemacht worden, sich an dem Complot zu betheiligen. Dieselben hätten aber in Folge dessen von dem Compleét Anzeige gemacht. .

St. Petersburg, Freitag, 25. Mai. Telegramm des Großfürsten Nikolaus: 23. Mai. In Oltenitza setzt sich der Kampf mit den Türken fort, welche das gegenüberliegende Ufer der Donau einnehmen. Unsere Artillerie beschießt die vom Feinde neu aufgeführten Befestigungen bei. Tuturkai⸗ Ich fuhr heute nach Bukarest, welches anläßlich des Jahres⸗ tages der Thronbesteigung des Fürsten Karl ein festliches Ansehen hatte. Die Volksmassen begrüßten den Fürsten und mich mit Hurrah. 24. Mai. Ich bin soeben aus Bukarest zurückgekehrt. In Folge heftiger Regengüsse in den Bergen sind die Flüsse ausgetreten, in reißende Ströme verwandelt und bedrohen viele Brücken; der Gesundheitszustand bei der Armee ist gut, nur wenig Kranke. .

Telegramm von der Kaukasus-Armee vom 24. Mai: Eine Abtheilung von Suchum Kaleh war, nachdem sie eine Position vor Zebelda, neben der Ortschaft Olgin, ge— nommen hatte, durch die aufständische Bevölkerung der Umgebung von Suchum Kaleh abgeschnitten; jedoch ⸗ist die Verbindung mit derselben heute wieder hergestellt. Sie behauptet die besetzten Positionen und hatte einige erfolgreiche Treffen mit dem Feinde, welcher die Ruinen von Suchum Kaleh besetzt hält. Eine dieser Abtheilung zugesandte Ver⸗ stärkung schreitet unbehindert in Eilmärschen vor. Der Feind hat gestern bei Ardler nach vorhergegangenem starken Dombardemen eine . von 7 Schiffen mit Truppen ausgeführt. Der größte Theil der ausgeschifften Mannschaften besteht aus Auswanderern aus dem Kaukasus.

Statistische Nachrichten.

ach Mittheilung des statistischen Bureaus der Stadt Berlin sind 2 den hiesigen ö mtern in der Woche vom 13. Mai bis incl. 19. Mai er, zur Anmeldung gekommen: 259 Eheschließungen, 813 Lebendgeborene, 31 Todtgeborene, 544 Sterbefälle. .

Ueber die Brennmaterialien⸗Frequenz der Stadt Berlin im Mongt. April d. J theilt das statistische Bureau der Königlichen Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn folgende Erhebungen mit: Es betrug der Eingang von Stein kohlen und Koks auf den Eisenbahn⸗ und Wasserstraßen Ell Tonnen à 1000 Kilogramm, der Eingang von Braunkohlen 33,267 Tonnen f dem gegenüber belief sich der Versandt an Steinkohlen und Koks au 65ß9 Tonnen und der Versandt von Braunkohlen auf 8897 Ctr;z es verblieben demnach in Berlin 54,77 Tonnen Steinkohlen und Koks und 24,460 Tonnen Braunkohlen.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Im Regierungsbezirk Danzig sind die Saaten im All⸗ gemeinen gut durch den Winter gekommen. Nur der Rübsen hat unter dem hohen Schnee so stark gelitten, daß die Rübsenfelder meistentheils zu anderweiter Benutzung haben umgepflügt werden müssen. Die während des Monats April bis in den Mai hinein andauernde kalte Witterung hat die Entwickelung der Sagten sehr zurückgehalten, auch ist die Frühjahrsbestellung durch die Nässe des Bodens verzögert worden.

Berkehrs⸗Anstalten.

Die Eröffnung des Verkehrs der Berliner Nordbahn wird z Juli d. J. beabsichtigt. 3 . . ür, 23. * Am 15. d. M. ist die feste Eisenb ahn⸗ brücke über den Rhein bei Germersheim feierlich dem Ver- kehr übergeben worden. Damit ist die direkte Eisenbahnverbindung zwischen Bruchsal (und dessen Hinterländern) und Zweibrücken bezw.

die höchsten Preise gezahlt. Die bulgarischen Produktenhändler . i ih Vorräthe der russischen Intendanz zur Verfügung

schienen. Der Fürst ruft Alle in dem jetzigen schweren Augen⸗

Saarbrücken hergestellt.