1877 / 127 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 02 Jun 1877 18:00:01 GMT) scan diff

friedlich ihre Felder bestellten; tödteten einige, raubten Vieh ) die jetzt zwischen Persien und der Pforte herrschen, hat nun einen Theil des

und schleppten einige der Einwohner mit sich fort. Die Re⸗ gierung hat zur Untersuchung der Angelegenheit eine Kom⸗ mission an Ort und Stelle abgesandt.

Asiatischer Kriegsschauplatz.

St. Petersburg, 1. Juni. (W. T. B) Von Tiflis, den 31. Mai, wird gemeldet: Am 29. d. M. früh zog tür⸗ kische Kavallerie von Saganlug (7 her herunter nach Kars zu. General Loris⸗Melikoff schickte am Abend desselben Tages eine starke Kolonne unter Befehl des Generals Fursten Tschawtschawadse nach Ardas. In der Nähe von Begli wurden die Türken von drei Seiten zugleich an⸗ gegriffen und gänzlich geschlagen. Die Russen erbeuteten 2. Berggeschütze, 4 Munitionskarren, 2 Feldzeichen und viele Gefangene, unter diesen befand sich ein Stabsoffizier der regulären Armee. Der Verlust der Russen beträgt 6 Todte und 30 Verwundete. Die Türken haben über 100 Todte. Im Handgemenge hat sich besonders das Nishegorodsche Regi— ment hervorgethan.

Poti, 31. Mai. (L. H. T. B.) (Ueber St. Petersburg.) Die Unthätigkeit der Rionschen Abtheilung erklärt sich durch den Umstand, daß General Oklobshio einen Theil seines Detachements nach Abchasien entsandt hat. Die russi— schen Truppen nähern sich Abchasien von zwei Seiten: vom Kuban und von Rion. General-Major Krawtschenko hat mit den von Süden heranziehenden Verstärkungen Fühlung erhalten.

Tiflis, 30. Mai. (C. H. T. B. (Ueber St. Petersburg). Aus Petrowsk in Dagestan wird hierher gemeldet, daß dort mit dem Dampfer „Hesarewitsch Alexander“ Sharatowsche Re⸗ kruten zur Verstärkung der Lokalgarnison eingetroffen sind. Gestern wurden die einberufenen Reserven des Shara⸗ tower Gouvernements in Dagestan erwartet. In Petrowsk steht eine Batterie der 21. Artillerie Brigade uns eine Batterie der 21. Infanterie⸗Division. Die Brigade ist bereits auf den Kriegsfuß gebracht. Die Division wird mobilisirt. In Pe⸗ trowsk zirkuliren Gerüchte über das Erscheinen von Softas in Dagestan.

Tiflis, 30. Mai. (Tel. d. W. „Pr.“ Am Montag, 28, rückte ein Theil der Division Oklobdschia aus den Positionen von Hutzubani und Tschohatü an der Grenze in der Richtung gegen Zihedsiri (Küstenfort, drei Meilen nörd— lich batum) in zwei Kolonnen vor. Die nördliche unter Fürst Melikoff (nicht zu verwechseln mit den beiden Gene— ralen Loris-Melikoff bei Kars) schlug von Koha die Straße gegen Tschuruksu ein und besetzte, ohne auf erheblichen Wider— stand zu stoßen, den Ort Kabuletü (eine Meile von der Küste). Die südliche Kolenne unter Oberst Gurtschen wen⸗ dete sich gegen die nördlichen Abhänge des Halismta⸗Gebirge und besetzte das Dorf Sameba. Die russischen Verluste be— tragen 60 Mann. Die Zahl der bisher gemachten türkischen Gefangenen beträgt 630 Mann, darunter 1 Pascha, 4 Kolasi (Oberst⸗Lieutenante), 5 Bimbaschi (Majore) und mehrere Aerzte. Das Armeekommando hat die Anschaffung von Kameelen zum Transport von Munition und Lebens— mitteln angeordnet.

Konstantinopel, 31. Mai. (Tel. d. „W. Fremdenbl.“) Savfet Pascha hat dem hiesigen persischen Gesandten für die Friedensversicherungen, die derselbe im Auf— trage seiner Regierung der Pforte offiziell gemacht, im Namen des Sultans Dank erstattet und zugleich versprochen, daß die Hindernisse, mit denen die Perser beim Besuche des Wallfahrts⸗ ortes Kerbela bis jetzt zu kämpfen hatten, schleunigst behoben werden sollen; auch werde die ,. Regierung wegen der Mißhandlung ihrer Unterthanen in Medina volle Genug— thunng erhalten. In Folge dieser freundlichen Beziehungen,

das Kriegs⸗Ministerium beschlossen, VI. Armee⸗Corps, das in Mesopotamien sein Stand⸗ quartier hat, nach dem asiatischen Kriegsschauplatze zu schicken.

Konstantinopel, 2. Juni. (W. T. B.) Es hat sich herausgestellt, daß den regierungsseitig über die Einnahme von AÄrdahan verbreiteten Nachrichten eine Meldung des türkischen Armeekommandanten nicht zu Grunde gelegen hat.

Teheran, 31. Mai. (8. 5. T. B.) Die Kaman schalch⸗ Armee ist durch die Lokalgarnison von Teheran ver stärkt worden. Der Chef des persischen Telegraphenwesens, Ge⸗ neral Schindler, hat sich nach Arabistan und Bagdad begeben, um eine neue Telegraphenverbindung anzulegen. Man nimmt an, daß das Hauptmotiv der Reise, der Auftrag eine strategische Karte der bezüglichen Ortschaften aufzu⸗ nehmen, gewesen sei.

Aus Erzerum wird dem „Standard“ unterm 28. 85. telegraphirt: „Mehemed Pascha, der von Kars zurück⸗ gekehrt ist, versichert mich, daß die FLerbindung mit Kars noch nicht unterbrochen ist; nur eine Straße befinde sich in den Händen der Russen. Die Festung ist nicht cernirt. Ueber den Fall von Ardahan sind keine offizielle Nachrichten im Hauptquartier eingegangen.“

Einem Telegramm des „Morning Advertiser“ aus Erzerum zufolge leidet die os manische Armee in Asien sehr durch den Mangel an Aerzten und Krankenpflegern. Der Beistand der Gesellschaft des „Rothen Kreuzes“ wird sehnlichst erwartet.

Wie der „Köln. 3.“ gemeldet wird, sind die russi⸗ schen Streitkräfte in Asien folgendermaßen vertheilt: Die vor Batum stehende Rion-Armee zählt 30,900 Mann, der rechte Flügel der Arpatschai⸗-Armee steht in der Stärke von 35,000 Mann zwischen Olti und Erzerum, das Centrum und der linke Flügel zählt 100,00 Mann; wa kommen dann noch 20,9900 Mann, welche zur Niederwerfung des Aus⸗ ee der Tscherkessen zur kaukasischen Küste abgesandt wurden.

Der R. „Invalide“ veröffentlicht folgenden Tages⸗ befehl des Ober⸗Kommandirenden der kaukasischen Arm eee, welcher allen Truppen des kaukasischen Militärbezirks verlesen wurde:

„Ich wünsche Euch Glück, Soldaten der kaukasischen Armee, zu dem ersten glänzenden Erfolge Eurer rußmvollen Kameraden. Die stark hefestigte Stadt Ardahan liegt nach einer zweitägigen Aktion unserer ausgezeichneten Artillerie zu den Füßen Sr, Majestät. Der Feind konnte nicht dem gemeinsamen Anprall unserer stürmenden Kolonnen Stand halten und ergriff die Flucht, bis spät in die Nacht von unserer Reiterei verfolgt. Trophäen fielen in unsere Gewalt 82 Geschütze, viele Waffen, Kriegsvorräthe, Proviant und Gefangene, unter denen sich ein Pascha befindet. Dank dem Höchsten für den uns geschenkten Sieg! Unsere Verluste sind, Gott sei Dank, nicht groß im Verhältniß zu den gewonnenen Resultaten. Ewiger Ruhm den für die Ehre der russischen Waffen Gefallenen. Ich spreche meine herzliche Anerkennung aus: dem Corps⸗Commandeur, General⸗Adjutanten Loris⸗Melikoff und den General Lieutenants Heimann und Dewel. Ich danke allen Gene⸗ rälen, Ober⸗ und Unteroffizieren. Meinen herzlichen Dank den tapferen Soldaten.

Ober⸗Kommandirender der kaukasischen Armee G. F. 3. M. Michael.

Neichstags⸗ Angelegenheiten.

Nachdem der Reichstag die am 10. Januar d. J. im VI. Wahlkreise der Stadt Berlin auf den Redacteur Hasenelever in Leipzig gefallene Wahl zum Reichstagsabgeordneten für ungültig erklärt, hat die Königliche Regierung zu Potsdam einen Termin zur Ausführung der Neuwahl eines Reichstagsahgeordneten auf Don⸗ nerstag, den 14. Juni d. J. festgesetzt.

; e 3 sind bei den hiesigen Standesämtern in der

Statistische Nachrichten.

Nach Mittheilung des statistischen Bureaus der Stadt Berlin bis incl. 26. Mal cr. Ur Anmeldung ger . . bis incl. 26. Mai cr. zur Anmeldung gekommen:! eschlie zungen, S34 Lebendgeborene, 35 Todtgeborene, 551 Sterbefãlle. e,

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Londen, 31. Mai. Am 28. d. Mts. starb, 70 Jahre alt, der Bildhauer Henry Weekes. Er fertigte im Jahre 1837 die erste Büste der soeben zur Regierung gelangten Königin Victoria. Weitere Werke von ihm sind: Statuen für das Märtyrerdenkmal in Orford, des Marquis Wellesley für das India⸗House, Lord Bacon (Cam- bridge), Lord Auckland (Calcutta), einige Statuen am „Albert Memorial“, Karl II. (im Oberhause) und manche andere. Seit . war Weekes Professor der Bildhauerkunst an der Royal

cademy.

Christiania, 29. Mai. Die norwegische Expedition nach dem atlantischen Ozean wird, dem Vernehmen nach, am 6. Juni von Bergen abgehen. Verschiedene Umstände haben den verspäteten Abgang verursacht. Die Mitglieder der Expedition, die Professoren Mohn und Sars werden in dieser Woche von Christiania nach Bergen abreisen.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

London, 31. Mai. Den Preis bei dem gestrigen Derbv⸗ Rennen gewann um eine halbe Länge Lord Falmouths „Silvio“. Die Rinderpest scheint in England im Erlöschen begriffen zu sein. Wie die London Gazette! vom 29. d. M. konstatirt, ist seit dem 22. Mai kein weiterer Ausbruch dieser Krankheit gemeldet

worden.

Washington, 29. Mai. Dem Berichte des landwirth⸗ schaftlichen Departements zufolge haben Krankheiten unter Schweinen während des abgelaufenen Jahres 4 Millionen dieser Thiere hinweggerafft. Der dadurch entstandene pekuniäre Verlust

beträgt über 2 Millionen Dollars. Gewerbe und Fandel.

Leipzig, 31. Mai. In der gestrigen Generalversammlung der Lebensversicherungs⸗-Gesellschaft zu Leipzig ist der Rechnungsabschluß der Gesellschaft genehmigt, und sind die beiden ausscheidenden Mitglieder des Verwaltungsraths Hr. Direkter Dr. Odermann und Hr. Buchhändler Bernh. Schlicke wieder gewählt

worden.

Lon don 29. Mai. (A. A. C.) Aus Süd Staffordshire und Waxwickshire kommen Klagen über das Darniederliegen der dortigen Kohlen⸗ und Eisen-⸗In du strie. Tausende von Hütten- und Kohlengrubenarbeitern feiern. In den Eisenwerken wird nur halbe Zeit gearbeitet, und in vielen Kohlenzechen ruht die Arbeit gänzlich. In Warwickshire stockt auch die Seiden⸗-Industrie. Die Eröffnung des Häringsfanges bei den Hebriden und der Nordküste Schottlands ist, schottischen Blättern zufolge, von großem Erfolge begleitet gewesen. Der Gesammtfang wird auf 15,060 Crans geschätzt, d. i. 1000 Crans mehr als im vorhergehen⸗ den Jahre.

Verkehrs⸗⸗Anstalten.

Summarische Uebersicht über den Depeschenverkehr auf der indo⸗ europäischen Telegraphenlinie im Monat Mai 1877. Es sind an gebührenpflichtigen Depeschen befördert: a. aus London, dem übrigen England und Amerika, nach Persien und Indien 836 Stück; b. aus Persien und Indien nach London, dem übrigen England und Amerika 765 Stück; C. vom europuäischen Kontinent exklusive Rußland nach Persien und Indien 123 Stück; d. aus Persien und Indien nach dem europäischen Konti⸗ nent erklusive Rußland 133 Stück. Summa 1857 Stück.

Nach einer Polizei⸗Verordnung vom 13. v. M. sind die Dreschkenführer in Berlin verpflichtet, vom 1. Juli d. J. an ein Cremplar der neuesten Auflage des amtlich beglaubigten Wege⸗ messers zum Droschken-Reglement bei sich zu führen.

Berlin, 2. Juni 1877. Verviers, 2. Juni, 7 Uhr 48 Minuten Vormittags. Die Abendpost aus London, den 1. ds. Mts,, ist aus— geblieben. Grund: Verspätung bei der Kanal-Ueberfahrt.

Ferdinand Ranke's Grabdenkmal auf dem neuen Drei—⸗ faltigkeits⸗-Kirchhofe in der Bergmannstraße hierselbst ist am Sonn⸗ abend, den 26. Mai, dem Geburtstage des Verstorbenen, Seitens des Comités den Hinterbliebenen übergeben worden.

Der Compagniedienst im deutschen Heere, von Hantel⸗ mann, Königlich preußischem Oberst⸗-Lieutenant z. D. Vierte, völlig neu bearbeitete Auflage des Griesheimschen Compagniedienstes 1. Orga⸗ nisation. Berlin, 1877, bei Friedberg u. Mode, Preis 10

Die Tendenz des Buches ist, „an der Hand praktischer Erfah⸗ rung und auf Grundlage der gegenwärtig in Geltung befindlichen, in neuer Zeit wiederholt veränderten . Bestimmungen, den Wirkungskreis des Compagnie⸗Khefs und seiner Untergebenen, sowie deren dienstlich⸗persönliche Verhältnisse darin dergestalt zu erörtern und klar zu legen, daß es diesen Militärs auf allen, auch auf den seltner oder noch nicht betretenen Dienstpfaden als Kompaß die⸗ nen kann.“ Ein besonderer Vorzug des Werkes ist seine große Ueber⸗ sichtlichkeit. Man findet in der Zusammenstellung nicht die einzelne Justruktion zusammenhängend abgedruckt, sondern unter bestimmten Titeln Alles zu diesen Gehörige aus den verschiedensten Instruktionen zusammengetragen. Dabei ist Überall angegebeßt, von wem und unter welchem Datum die bezügliche Bestimmung erlassen, event. wo sie zu finden ist. Die nachfolgenden Bände II. und III. werden den praktischen Dienst und die Oekonomie der Truppen behandeln.

Im Kaiserlich russischen Botschaftshotel hier— selbst wurde am 30. v. M. unter dem Protektorgte des Damen⸗ comités, welches sich hier zur Unterstützung der russischen Verwun— deten gebildet hat, eine Ausstellung von Photographien er⸗ öffnet. Es sind etwa 1000 Bilder, aus dem Atelier des Photo⸗ graphen Braun in Dornach im Elsaß, in zweien der prachtvoll dekorirten Roccocosäle des Seitengebäudes aufgestellt, welche die Hauptwerke der großen italienischen und französischen Meister, wie sie sich in den Galerien des Louvre, des Luxembourg und der Floren⸗ tiner Paläste finden, und die Handzeichnungen Dürers in wohl—⸗ gelungenen Nachbildungen vorführen.

Frankfurt a. M., 26. Mai. Heute fand hier, wie das „Fr. J. meldet, die zweite Konferenz der technischen Delegirten der Mainufer -⸗Stagten zur Prüfung des Mainkana isirungs⸗Pro⸗ jekts, unter Mitwirkung der Vertreter der Handelskammer und des Magistrats, statt, Es wurde in allen wesentlichen Punkten völliges Einverständniß über die von der preußischen Regierung gemachten Vorlagen erzielt und von der Handelskammer der Antrag auf mög⸗ lichste Beschleunigung der noch erforderlichen speziellen Vorarbeiten und Verhandlungen gestellt.

(Köln. Ztg.) In der letzten Sitzung des Munizipal⸗ rathes der Stadt Genf wurde der Rechnungsbericht über die Ver⸗ wendung der braunschweigischen Erbsche ft erstattet. Derselbe enthalt folgende Angaben: Gesammtbetrag der Erbschaft 21,764,404 Frs. Kosten ꝛe. 37389, 758 Frs. Disponible Restfumme

18,964,655 Frs. An den Staat und das Allgemeine Spital ab⸗

gegeben 2, 900,000 Frs. Bleiben 16,964,565 Frs. Placements: Stadtschuld 6,938, 7560 Frs., Hypothekenkasse 1000, 00 Frs., Bank von Genf M0000 Frs. In Summa 8,438,760 Fus. Bleiben dis⸗ ponibel 7,525, 9015 Frs. Davon wurden verwandt 153559909 Frs. für die Schlachthäuser, 1,290, 000 Frs, für das Theater und 885, 000 Frs. für die Uhrmacherschule. Für verschiedene Ankäufe von Grund und Boden ꝛc. wurden 745,199 Frs. verwandt, und für öffentliche Bauten 1,922,250 Frs. Bleiben noch 1,218,565 Frs. disponibel.

London, 30. Mai. (E. C.) Der lange erwartete und schon halb verloren gegebene Dampfer „City of Brussels“ kam gestern in Li verpool an und ward mit Jubel begrüßt. Das Schiff hatte New-⸗York am 21. April verlassen und war am 1. Mai in Liverpool fällig; aber zwei Tage nach der Abfahrt von New-⸗Nork brach die Schraube, und Kapitän Watkins beschloß die Fahrt unter Segel fortzusetzen. Die Passagiere sind alle wohl.

(A. A. C. Aus Toronto in Canada wird unterm 28. v. M. gemeldet: In Walkerton (Ontario) hat eine Feuersbrunst 40 Geschäftshäuser und Wohngebäude eingeäschert. Der entstandene Verlust beziffert sich auf 250,000 Dollars. In Montreal brach am 30. v. M. ein Feuer aus, durch welches 60 Häuser eingeäschert und deren Insassen obdachlos wurden. Der angerichtete Schaden wird auf 150,000 Dollars geschätzt.

Dee Pariser Theater sind verpflichtet, einen bestimmten Thei ihrer Bruttoeinnahmen an die Hospitalverwaltung der Stadt abzu geben. Nach den für die Berechnung dieses Antheils aufgestellten amtlichen Ausweisen betrugen die Roheinnahmen der Haupttheater in den zwölf Monaten vom 1. April 1876 bis zum 31. März 1877 folgende Summen: Oper 3,189,277, Theatre Frangais 1,589,727, Chatelet 1,396,435, Theatre Lyrique 1149, 161. Varietes 99S, 638, Vaudeville 946,580, Komische Oper 304,153, Renaissance 832,376, Palais Royal 324,695, Porte St. Martin 696,78, Theatre Histo—⸗ rique 630 943, Gymnase 536,135, Odeon 534, 638, Folies Dramatigues 488,268, . 428,437 Francs u. s. w. Das Theater, welches auf der Liste mit einer Einnahme von 16, 085 Fres. (kaum 6 Fres. per Abend) am allertiefsten steht, nennt sich Grand Theatre Parisien'. Die Autoren haben in diesem Jahre für ihren Theil 1710, 900 Fres. in Paris und 580,722 Fres. im ganzen übrigen Frankreich erhalten.

Theater.

Die diesjährige Ferienordnung für die Königlichen Schauspiele ist folgendermaßen festgestellt: Letztes . am 21. Juni, letzte Oper am 22. Juni und letztes Schauspiel am 23. Juni. Nach den Ferien: Erstes Ballet am 23. August, erste Oper am 24. August und erstes Schauspiel am 25. Anugust.

Im Laufe des Monats Juni wird, dem ‚Fremdenbl. zufolge, im Königlichen Schauspielhause eine Vorstellung zum Besten des Unterstützungsfgnds des Vereins Berliner Presse stattfinden.

Die Maebeth“⸗ Aufführung, zugleich das Benefiz Tommaso Salvini's, im Friedrich⸗Wilbelmstädtischen Thegter, ist infolge der für Montag im Neuen Palais zu Potsdam befoblenen Extravorstellung auf nächsten Mittwoch vertagt worden. Nach diesem Benefiz dürften mit der am Freitag staftfindenden

Biederholung des „Macbeth“ die italienischen Gastvorstellungen für diesmal ihren Abschluß finden.

= Auf der Sommerbhühne des Friezrich-Wilhelms⸗ städtischen Theaters geht am Dienstag Offenbachs komische Operette Madame Herzog‘, neueinstudirt, in Scene, Die Haupt⸗ parthien befinden sich in den Händen der Damen S. König und v. Meersberg und der Herren Swoboda und M. Schulz.

Im Resi den z⸗Theater, setzte Fräul, Joh. Bus ka vom Hofburgtheater in Wien ihr Gastspiel als „Antoinette“ in Sardou's: Die alten Junggesellen“ fort. Das Lustspiel hat sich in der Uebertragung von Förster, in welcher es als Pariser Lebensbild be— zeichnet wird, auf den deutschen Bühnen eingebürgert; auch im Ori⸗ ginal ist es hier zu verschiedenen Malen durch die französischen Schauspielergesellschaften im Saaltheater des Königlichen Schauspiel⸗ hauses und noch wiederholt im letzten Winter aufgeführt worden. In Paris erschien es zuerst im Januar 1865 auf der Bühne des Gymnase⸗ Theaters. Victorien Sardou (geboren in Paris im Jahre 1831) gilt in Frankreich als einer der Hauptvertreter der neueren französi= schen dramatischen Schule; er besitzt alle Vorzüge derselben in gleich hohem Grade wie ihre Schwächen. Neben den Nos intimes haben von allen seinen Werken les vienx gargons den meisten Beifall ge⸗ funden. Sardou verfährt bei seinen Arbeiten wie sein Landsmann Dumas; er giebt sich den Schein, ein moralisches Prinzip zu ver⸗ fechten. In den alten Junggesellen plaidirt er für die Ehe gegen Über der Abneigung gegen dieselbe, welche die Männerwelt der höheren Pariser Gesellschaft an den Tag legt. Der dramatische Beweis aber für die Trefflichkeit des aufgestellten Axioms gelingt ihm nicht. Es sind nur Phrasen, die er irgend einer der auftretenden Personen in den Mund legt. Die Handlung und die Zeichnung der 6 unterstützen, seine Maxime nicht. Ja nicht einmal äußerlich er⸗ reicht er seinen Zweck. Von seinen Junggesellen wird keiner zur Ehe bekehrt. , ,, sind auch nicht so gezeichnet, daß ihre Wirkung eine überzeugende wäre. Selbst die am meisten sympathisch berührende Figur der „Antoinette! ist wegen der gekünstelten und geschraubten Naivetät unwahr, vor allem ihr Gespräch mit Mortemer im vierten Akte erscheint durch die darin zur Schau gestellte Ueber⸗ Naivetät unnatürlich. Gegenüber diesen schwerwiegenden Mängeln besitzt das Stück alle die blendenden Eigenschaften, welche den französischen Bühnenschriftstellern so reich zu Gebote stehen, den geist= vollen, n,. Dialog, die spannende Entwicklung der Handlung und die Virtuosstät in dem wirkungsvollen Bau und der Anordnung der Scenen. Die Darstellung des Lustspiels im Residenz⸗Thegter ist eine sehr gelungene. Für das Lustspiel besi a Bühne vortreffliche Kräfte und Frl. Buska bringt gleichfalls alle Erkordernisse für die Rolle der Antoinette mit. Wenn dennoch ihr Spiel stellenweise den Ein⸗ druck des Gekünstelten machte, so liegt das eben in der Rolle. Der „Mortemer“ gehört zu den Rollen, welche Hr, Keppler als seine eigenste Domäne ansehen kann; sie gelingen ihm vorzüglich. Auch ö. ,. Mitwirkenden tragen zu dem guten Zusammenspiel ihr Theil bei.

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Redacteur: F. Prehm.

Verlag der Erpedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

2. Garde⸗Drag. Regt., dem Reg, aggregirt.

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Erste Beilage

Berlin, Sonnabend, den 2. Juni

.

M 27.

,

Per sonalver änderungen.

söniglich Freußische Armee.

Ernennungen, Versetzungen Im aktiven Heere. Berlin, 24. Mai. dom Großen Generalstabe, zum Generalstabe der Div., v. Naso,

Rr. 19, als aggr. zum Drag. Regt. Nr. 4,

und Esc. Chef im Drag. Regt. Nr. 1, als etatsm, das Huf. Regt. Nr. I0, Sem bach, Pr. Lt, vom Kür. Regt. Nr. 8, unter Bef. jum Rittm. und Etc. Chef in das Drag. Regt. Nr. l versetzt. Sem bach, Sec. Lt. vom Kür. Regt. Nr. 8, zum Pr. Lt. befördert. Regt. Nr. 1, unter Ver⸗ 16 des Char. als Rittm., dem Regt. aggregirt. Graf von der enburg, Pr. Lt., aggreg. dem Drag. Regt. Dresky, Major und etatsm. Stabsoffiz. im v. Goddäus, Major arde⸗Ulan. Regt, in gleicher Eigen⸗ Garde⸗Drag. Regt, v. Schmeling, Major und eegt Nr. 1, in gleicher Eigenschaft v. Treskow, Major und Escadr. Fhef im Kür. Regt. Nr. 4, als etatsmäßiger Stabsoffizier in das v. Massow, Major und Escadr. Chef bei der Major und Escadr. Chef im 2. Garde⸗Drag. Regt., ein Patent ihrer Charge verliehen. v. Ouast, öür. Regt. Nr. 4, zum Rittm. und Eteadr. Chef, v. Branconi, Sec. Lt. von demselben Regt, zum Pr. Lt., Graf v. 8, zum Rittm. und Tscadr. Chef, v. Adlersfeld, Pr. Lt. vom Ulan. Regt. Nr. 1, zum He n, eines staatlichen Bedü

v. Schuckmann, Pr. Lt. vom Drag.

Schu Regt. einrangirt. v.

und etatsm. Stabsoffiz. im 3. schaft zum 2. ; etatsm. Stabsoffiz. im Ulan. zum 3. Garde⸗Ulan. Regt.

Ulan. Regt. Nr. I versetzt. im Garde⸗Kür. Regt, v. John,

Pr. Lt. vom Itzenplitz, Pr. Lt. vom Hus. Regt. Nr.

üUberzähl. Rittm. befördert. In der Kaiserlichen Marine. Ernennungen, Beförderungen,

gestellt.

und Beförderungen. v. Plessen, Hauptm.

Hauptm. vom Generalstabe des III. Armee⸗Corps, zum Generalstabe der 5. Div, von der Schulenburg, Hauptm. vom Großen Generalstabe, zum Generalstabe des III. Armee⸗Corps ver- t = 25. Ma i Vil kaum e, Sauptm. vom Großen Generalstabe, zum

ajor befördert. Frhr. v. Seherr⸗Thoß, Oberst⸗Lt. und etats⸗ mäß. Stabsoffiz. im Ulan. Regt. Nr. 2, zum Kür. Regt, Nr. 5, behufs Vertretung des erkrankten Commdrs dieses Regts. kommdrt.

Hann v. Weyhern, Major und etatzm. Stabzoffiz. im Hus. Regt. v. Dun ker, Major

Versetzungen ze. 24. Mai. Ro denacker, Korvetten Kapitän a. D. mit seiner Pens. und der Erlaubniß zum Tragen seiner bisherigen Uniform zur Diep.

Reichsbank. Reichs münzen.

Münzwesen:

als Thierarzt.

1. Garde⸗Inf.

merk: Sofort zum Protest.“ Konsularagenten.

meine Verfügung vom 29. Mai

Stabsoffiz. in

erlassenen Exekutionsbefehle.

Nr. 1, in das

Akademie der Stiftung). stattfindenden höherer

Preis II. zu Florenz erkennung Unterrichtsanstalten. vmnasium. Verwendung von

kursus seitens der evangelischen

II. 12. auf Schulabgaben in der

Uebersicht über die Ausprägung von Zoll⸗ und Steuerwesen: Befugniß einer Steuer⸗ stelle. Handels⸗ und Gewerbewesen: Ertheilung einer Approbation Post⸗ und Telegraphenwesen: Telegraphische Post⸗ anweifungen im Verkehr mit Belgien; Beitritt Japans zum All⸗ gemeinen Postverein; = Postauftrage nach Helgoland mit dem Ver⸗ Konsulatwesen: Bestellung Personalverãnderungen ꝛc.: Ernennung.

Nr. 21 des „Justiz⸗Mini sterial⸗Blatt“ hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verfügung vom 28. Mai 1877, betreffend den Auslieferungsvertrag zwischen dem. h britannien vom 14. Mai 1872 (Reichs⸗Gesetzbl. S. 229). Allge⸗

bezw. Abänderung einiger Bestimmungen über das Kassen⸗ und Rechnungkwesen der Juflizverwaltung. Allgemeine Verfügung vom 29. Mai 1877, betreffend die Einberufung der Justizbeamten zu mi⸗ likärischen Dienstleiftungen. Allgemeine Verfügung vom 30. Mai 1577, betreffend eine Uebersicht von der Zahl der im Jahre 1876

Das Aprilheft des Centralblatts für die gesammte unterrichtsverwaltung in Preußen hat folgenden Inhalt: Verzeichniß der Kreis⸗Schul inspektoren. Prüfung kommissionen für die wissenschaftliche Staatsprüfung der Theologen zu Königsberg und zu Bonn. Behandlung nack gemachter und verfälschter Reichs- banknoten. Rektorwahl zu Greifswald. Reglement für das germanistische Semingr an der Universität zu Breslau. 2 der Lehrer an den Universitäten im Wintersemester 1876/77. der Universitãten im ,, 1876/77. Preisbewerbung

ünste Preis aussetzung

Drientalisten Unterrichts an stalten. Eta ; die einen staatlichen Bedürfnißzuschuß beziehenden städtischen häheren Rechtsweg in Beziehung auf unxerkürzte rfnißzuschusses für ein städtisches

nafien. Termine zur Abhaltung des sechswöcheatlichen Semingr⸗ Theologen. Kellner: Kurze Ge— schichte der Erziehung und des Unterrichts. Staatsfonds für das Präparanden⸗ Bildungswesen. Freilassung des SGutsherrn des Schulortes von Schulunterhaltungs - Beiträgen hinsichtlich der von ihm erworbenen bäuerlichen Grundstuͤcke Ausschluß der Grund steuer von außerhalb der Schulgemeinde gelegenen Grundstücken bei Veranlagung der Schulsteuer. Fortdauernde Gültigkeit des 5. 33. J. L. R. Anwendung des Gesetzes vom 11. Juli 1822 Provinz Preußen. Größe der Schul- 2 zimmer. Nachrichten über das Taubstummen⸗-Bildungswesen in der Provinz Poonmern. Personalchronik.

eines

Deutschen Reich und Groß⸗ 1, 84,200 4

1877, betreffend die Ergänzung

59, 432 A6 ꝛc.

requenz

zu Berlin (Michael⸗Berscher zu dem i. J. 1878 Kongresse. An⸗ Etatsjahr für

Besoldungsersparnissen bei Gym⸗

Vom Berliner Mai cr. 32315, 700 M 4prozentige und 7.734300 M 35prozentige, zusammen 40050 009 6 Pfandbriefe überhaupt ausgegeben wor- den, wovon noch 31,734 000 M 41prezentige und 7,190 400 4. 5prozentige, zusammen 38, 24,490 (6 Pfandbriefe verzinslich sind. Es sind zugesichert aber noch nicht abgehoben 4,490 1099 M; in der Festftellung begriffen 12 Darlehnsgesuche auf Grundstücke, zum Feuer⸗ derficherungswerthe von 850, M5 M; im Laufe des Monats Mai cr. angemeldet 15 Grundstücke mit einem Feuerversicherungswerthe ro

Gewerbe und Sandel.

Pfandbrief⸗Institut sind bis Ende

Nach dem Gewinn⸗ und Verlusteonto der Feuerversiche⸗ rung s⸗Gesellschaft „Adler“ zu Berlin belief sich der Gewinn des Jahres 1876 im Ganzen auf 205612 60 Die Prämien⸗-Einnahme im abgelaufenen Jahre betrug 655,982 „M; hiervon gehen ab für Rückversicherungspramien und Ristorni 258, 336 4; ferner betrug der Vortrag der Prämienreserve aus 1875; 197.795 6 und der Brand⸗ schädenreserve aus 1875: 307, 2363 6; die Einnahmen für Polizen er⸗ gaben 3655 M, an Zinsen 1435 M, der Gewinn an Versicherungs⸗ schildern 29 6 Es wurde verausgabt an Brandschäden und Regu⸗ lirungskosten 611, 989 M, wovon durch Rückversicherung ersetzt wurden 213,923 M Die Prämienreserve pro 1877 beträgt 193,140 M, die Brandschãdenreierve 82650 Me, an Reisekosten 17,216 M, an Gehältern und Steuern

98,913 M An Provisionen wurden gezahlt

Die Dividende für die Stamm-⸗Prioxitäts-Akrien der Tilsit— Insterburger Eisenbahn pro 1876 ist auf 4 70 gegen 3 (o im Vorjabre festgesetzt worden. folgende Daten zu S5, 87 Tonnen (1875: 66,568), dafür vereinnahmt 297,793 S (263,220 M; 142, 19 Personen (135,214), die eine Einnahme von 189, 9064 M (183,786 M erbrachten. 582,129 M steht eine Gesammtausgabe von 356,086 4A gegenüber, mithin Ueberschuß 196,042 06 Von den Ausgaben kommen; auf die allgemeine Verwaltung 47,353 1, auf die Bahnverwaltung 96,6746, auf die Trans portverwaltung 141,314 , auf die Ertragsausgaben 100,44 M6, darunter Beitrag zum Reservefonds 9000 „0, Beitrag zum Erneuerung fonds 79,030 „, Staatssteuern 3621 M, Kommu⸗ nalsteuern 9093 60

Im Monat Mai er. wurden bei der Allgemeinen Un- fall-Versicherungs-Bank in Leipzig 456 Unfälle, nämlich 12 Todesfälle, 4 Unfälle, die den Betreffenden Lebensgefahr bereite⸗ ten, 6 Unfälle, die ihrer Natur nach den Eintritt einer totalen oder theilweifen Invalidität der Verletzten erkennen lassen, und 434 Un— fälle, aus welchen sich für die Verletzten nur eine vorübergehende Erwerbsunfähigkeit prognostiziren läßt, angemeldet.

Die Oesterreichische Nordwestbahn hat den Ein⸗ lösungscours für ihre Silbercoupons bei den deutschen Zahlstellen bis auf Weiteres auf 89 oo, d. h.

Aus dem Geschäftsbericht sind

entnehmen: Es wurden befördert Güter rot.

Der Gesammteinnahme von

auf 178 S0 für 100 Fl., festgesetzt.

XR,

X

des Neutschen Reichs Anzeigers und Königlich Rreußischen Ktaatz · Anzeigers: Berlin, 8. I. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

*

53 Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition 1.

teckbrief and Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahluzg KR J. s. v. von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

3. Verkaufe, Verpachtungen. Submissionen ete. TJ. Literarische Anzeigen.

5. Industcielle Etablissements, Fabriken und . Grosshandel. 6. Verschiedens Bekanntmachungen.

S. Theater- Anzeigen. In der Börsen-

Inserate nehmen an: Bureau der deutschen Zeitungen Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen Expeditionen des Invalidendank“ Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, : ? ö Büttner C Winter, sowie alle übrigen größeren

* das Central ⸗Annoncen⸗ zu Berlin,

G. L. Danbe C Co., E. Schlotte,

Annoncen⸗Bureaus. *

XS. Familien-Kachrichten. beilage. *

Subhastatisnen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen n. dergl.

lb] Subhastations⸗Patent.

Das dem Tischlermeister Friedrich Julius Alexan⸗ der Gustav Lange zu Steglitz gehörige, in Steglitz belegene, im Grundbuch von Steglitz Band 18 B1 Nr. 561 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll

den 9. Juli 1877, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, . 25, Zimmer Nr. i2, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächft das Urtheil über die Ertheilung des Zu⸗— schlags ebenda

den 10. Juli 1877, Nachmittags 1 Uhr, verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist 14 Ar 41 Qu. Meter groß und zur Gebäudesteuer mit einem jähr⸗ lichen Nutzungswerth von 1410 6 veranlagt. Ausjug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗- oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit 8 der Eintra⸗ gung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein⸗ getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer- den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin an⸗ zumelden. .

Berlin, den 4. Mai 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

lers! Subhastations⸗Patent.

Die dem Holzhändler Johann Gottlieb Wiemann in Steglitz gehörigen, in Steglitz resp. Lichterfelde belegenen, im Grundbuch von Steglitz Band 9 Bl. Nr. 305 und im Grundbuche von Lichterfelde Bd. 4 Bl. Nr. 104 verzeichneten Grundstücke nebst Zubehör sollen

den X. Juli 1877, Vormittags 11 Uhr, an Gerichtsstelle, inn rf . 265, Zimmer Nr. 12 im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden d ,, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

den 7. Juli 1877, Mittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden, .

Die zu versteigernden Grundstücke sind zur Grund steuer, und jwar Bd. 3 Bl. Nr. 305 des Grund; buchs von Steglitz, 87 Ar 73 Qu. M. groß, mit 18 16 57 J und Bd. 4 Bl. Nr. 104 des Grund buchs von Lichterfelde, 46 Ar 38 Qu. ⸗M. groß, mit WM 81 J Reinertrag veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift der Grundbuchblätter, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere die Grund⸗ stuͤcke betreffenden Nachweifungen und besondere Kaufbedingungen sind in unferm Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintra⸗

x

gung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein getragene Reakrechte geltend zu machen haben, wer⸗ den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin an⸗ zumelden. Berlin, den 4. Mai 1877. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

lers Subhastations⸗Patent.

Das dem Kaufmann Johann Emil Berger in Berlin gehörige, in Rixdorf belegene, im Grund— buch von Böͤhmisch⸗Rixdorf Band 8, Blatt Nr. 200 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll

den 11. Juli 1877, Vormittags 111 Uhr, an der Gerichts telle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffent⸗ lich an den Meistbietenden versteigert, und dem- 66. das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags ebenda

den 13. Juli 1877, Mittags 12 Uhr, verkündet werden. ;

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer bei einem derselben unterliegenden Gesammt— Flächenmaß von 4 Ar 25 Qu. M. mit einem Rein⸗ ertrag von 1 S 35 8 veranlagt. .

Kuszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstüuͤck betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthumgs⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend ju machen haben, werden auf⸗ gefordert, dieselben zur Vermeidung der Prãklusion spätestens im , anzumelden.

Berlin, den 5. Mai 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

lcwr7] Subhastations⸗Patent.

Das dem Zimmermeister Carl Daniel Karries zu Rirxdorf gehörige, in Rixdorf belegene, im Grundbuch von Deutsch-⸗Rirdorf Band 13 Blatt Rr. 479 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll

den 11. Juli 1877, Vormittags 10 Uhr, an Gerichtsftelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 12 im Wege der nothwendigen Subhastallon öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags ebenda

den 13. Juli 1877, Mittags 12 Uhr, verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist 3 Ar 46 Quadrat ⸗Meter groß und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nutzungswerth von 4260 0 veran— lagt. Auszug aus der Steuerrolle, und eld ft des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Ab— schätzungen, andere das Grundstück betreffende Nach⸗ weisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra⸗ gene Realrechte geltend zu znachen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä⸗ klusion spätestens im Versteigerungs termin anzu⸗ melden.

Berlin, den 5. Mai 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

lcéeis! Suhhastations⸗Patent.

Das dem Bäckermeister Friedrich Moebius ge⸗ hörige, in Friedrichsberg (Wartenbergstraße) be— legene, im Grundbuch von Lichtenberg Band 26

Bl. Nr. S56 verzeichnete Grundstück nebst Zu⸗

behör soll

den 29. Juni 1877, Vormittags 113 Uhr, an Gerichtsstelle, Zimmerstraße 23. Zimmer 24, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

den 3. Juli 1877, Mittags 12 Uhr, ebendort verkündet werden. .

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 5 Ar 41 Qu-M. mit einem Rein⸗ ertrag von 141 A6 und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nutzungswerth von 1700 46 veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblatts, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besonders Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 J.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra—⸗ gene Realrechte geltend zu machen haben, werden age r r, dieselben zur Vermeidung der Präklu⸗ fion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 8. Mai 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

laas(. Sub hastations⸗Patent.

Das dem Amtsvorsteher Georg Friedrich Ludwig Woeltge gehörige, in Weißensee (Ecke der Göthe⸗ und nn gban itt ße belegene, im Grundbuch von Weißensee Band XII., H. Nr. 320 verzeichnete Grundstück nebst . soll

den 10. Juli is77, Mittags 114 Uhr, an jiesig Gerichtsstelle, immerstraße 25, . im Wege der nothwendigen Sub astation öffentlich an den Meistbietenden versteigert und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

den 13. Juli 1877, Mittags 12 Ut, ebendort verkündet werden,

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗

steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 3 Ar 8Qu.Meter mit einem Rein⸗ ertrag von O, ss M und zur Gebäudesteuer mit einem jahrlichen Nutzungswerth von 2600 veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen find in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht einge⸗ tragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, ler zur Vermeidung der Prä⸗ . spätestens im Versteigerungstermin anzu⸗ melden.

Berlin, den 11. Mai 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

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Verkänfe, Verpachtun gen, Submissisnen ꝛc.

Am Mittwoch, den 6. Juni 1877, Vormittags 1090 Uhr, soll in unserem Magazin am Königsgraben Nr. 16 eine Quantität Roggenkleie, Fußmehl und Heusamen ꝛc. gegen gleich baare Bezahlung öffentlich meistbietend verkauft werden. Berlin, den 28. Mai 1877. Königliches Proviant⸗Amt.

lzdrg] Bekanntmachung. Das Königliche Haussideicommiß⸗Amts⸗-Vor⸗

werk Trebatsch mit dem Nebenvorwerk

Stremmen und der Schäferei Rocher im Kreise Beeskow⸗Storkow des Regierungsbezirks Potsdam, HI Kilometer von der Kreisstadt Beeskow entfernt und unmittelbar an der Leipzig-Frankfurter Chaussee belegen, mit einem Areal von 1270263 Hektaren, worunter 64,163 Hektare Acker und 177,33 Hektare Wiefen, soll auf die 18 Jahre vom 1. Juli 1878 bis zum 1. Juli 1896 im Wege des öffentlichen Hꝛelsthebotõ verpachtet werden. Das Pacht⸗ gelderminimum ist auf 24000 , die Pachtkaution auf 9000 ½ festgesetzt. Zur Uebernahme der Pach⸗ tung ist der Nachweis eines disponiblen Vermögens von? 153,550 M erforderlich, welcher spätestens 14 Tage vor dem Licitations⸗Termine in glaubhafter Weife event. durch ein Attest des Kreislandraths der der Steuerveranlagungsbehörde zu führen ist. u dem . Montag, den 8. Oktober dieses Jahres, Vormittags 11 Uhr, in unserm Sitzungszimmer, Breite Straße Nr. 32, hierselbst, anberaumten Bietungstermine laden wir Pachtbewerber mit dem Bemerken ein, daß die Verpachtungs⸗ und Licitations⸗ bedingungen sowohl in unserer Registratur als auch bei dem- derzeitigen Pächter, Herrn Oberamtmann Korth in Trebatsch, welcher die Besichtigung der Pachtung gestatten wird, eingesehen werden können.