— 21. Juli. (W. T. B.) Die Arsenalbehörde in Ports⸗ mouth hat, wie die heutigen Mergenblätter berichten, den Befehl erhalten, die Truppen⸗Transportschiffe „Croco⸗ dile“, „Malabar“ und „Euphrates“ zum 25. d. M. segelfertig
zu halten; die Bestimmung der Schiffe sei nicht bekannt.
Indien. Bombay, 29. Juni. (A. A. C) Die Wetter⸗ berichte aus allen Theilen Ostindiens sind höchst gin fi
Aus den Regierungsberichten erhellt bereits, daß die Aussi
ten in den von der Hungersnoth heimgesuchten Distrikten eine wesentliche Wendung zum Besseren erfahren haben. Die Ar⸗ beiten des Hungersnoth⸗Departements werden, wie man er⸗ wartet, bald ihren Abschluß finden. — In Khelat herrscht den neuesten Berichten zufolge völlige Ruhe. — Aus Kabul
laufen noch immer die widersprechends
im Nachtheile seien. 1 .
— —
Fran kreich. F*ris, 198. Juli. (C. Ztg.) Wie die „Corr. Hav.“ mittheilt, würden die nächsten Nummern des „Bulletin
des Communes“ das Programm des Marschall-Präsidenten einer eingehenden Besprechung unterwerfen und die Wähler über die Politik desselben aufklären. Die Regierung will streng auf den Anschlag dieses Blattes bestehen und gegen einige Maires,
die sich weigern, den nichtamtlichen Theil des Bulletinöffentlich an⸗ zuschlagen, die geeigneten Maßregeln nehmen. — Das Juxristen⸗ Comité der Linken veröffentlicht morgen zwei neue Recht s⸗ gutachten. Das erste sagt, daß jeder einzelne republikanische Abgeordnete sei berechtigt, das offizielle Bulletin des Com⸗ munes“ wegen seiner Angriffe gegen die 363 gerichtlich zu belangen; das zweite erklärt den Aufschub der Generalraths⸗ wahlen für ungesetzlich. — Die Aenderungen im Justiz⸗ personal sind in vollem Gange. Das „Jurnal officiel“ bringt heute eine neue Liste von abgesetzten Friedensrichtern. Was das Verwaltungspersonal betrifft, so ist die Be⸗ wegung im Großen und Ganzen abgeschlossen. Von 90 Prä⸗ fekten sind 54 abgesetzt, zur Disposition gestellt oder sonst aus dem Dienst entfernt; von 90 General⸗„ Departements) Sekre⸗ tären 38, von 287 Unterpräfekten 125. In Sumina sind also seit dem 19. Mai 217 höhere Beamte abberufen worden.
— (Fr. C.) Der „Figaro“ glaubt mit aller Bestimmt⸗ heit anzeigen zu können, daß die Deputirten wahlen definitiv auf den 14. Oktober festgesetzt sind. — Der russische Botschafter, Fürst Orloff, hat sich zum Besuche seiner Mutter nach Florenz begeben.
Italien. Röm, 15. Juli. (S5. N.) Der Minister⸗ Präsident und Finanz⸗Minister hat der Stadt Civitavecchia gestattet, ein Freidepot, punto franco, zu errichten. Dem Minister des Innern ist von dem Präfekten der Provinz Palermo mitgetheilt worden, daß jetzt auch der letzte berüch⸗ tigte Räuber Siziliens, das letzte Mitglied der Bande Leone's, sich freiwillig der Behörde gestellt hat,
— 17. Juli. (H. N) Der Minister⸗Präsident ist nach Turin abgereist, um mit dem Könige zu konferiren, hat aber vor seiner Abreise noch eine Kommission unter dem Vor⸗ sitze seines General-Sekretärs Doda ins Leben gerufen, welche ein neues Projekt zur Erhöhung der Get ränksteuer aus—⸗ arbeiten wird, deren Ertrag zur Ermäßigung der Mahlsteuer verwandt werden soll, welche man nach und nach beseitigen will. — Aus der soeben veröffentlichten Uebersicht der Lage des Staatsschatzes am 30. Juni d. J., welcher eine Ueber⸗ sicht der Situation desselben aus dem Vorjahre beigefügt ist, gehteohernee wie diz drschres üm A,9os, 330 Lire über— stiegen haben, zu welcher Mehreinnahme die Steuer vom be— weglichen Vermögen, die Geschäftssteuer, die Abgaben der Eisenbahnen, die Fabriksteuer und die Zölle beigetragen haben. Die Einnahmen aus der Lottoverwaltung sind geringer ge— wesen als im Vorjahre.
20. Juli. (W. T. B.) Das italienische Panzer⸗ geschwader ist von Ancona nach Tarent abgegangen. — Die zwischen der Regierung und der oberitalienischen Eisenbahngesellschaft bestandenen Differenzen sind, wie verschiedene Journale melden, definitiv ausgeglichen.
Griechenland. Athen, 20. Juli. (W. T. B.). Da sich in den angrenzenden Propinzen mehrere Banden türkischer Briganten gezeigt haben, so hat die griechische Regierung die Absendung eines Truppendetachements an die Grenze beschlossen.
Türkei. Konstantinopel, 21. Juli. (W. T. B. Nach einer der „Allgemeinen Zeitung“ . . Meldung ging hier das Gerücht, daß Osman Pascha an Stelle des von seinem Posten enthobenen Redif Pascha zum Kriegs⸗Minister ernannt werden solle.
Kragujewatz, 20. Juli. (W. T. B.) Die Ergän⸗ zungswahlen zur Skupschtina sind nunmehr beendet, und gehört etwa die Hälfte der neugewählten 31 Deputirten der Regie cungspartei an, so daß sich die regierungsfreundliche Majorität der Skupschtina um etwa 15 08er 16 Mitglieder vermehrt. Die Skupschtina hat heute die Berathung des Budgets begonnen.
Afrika. Egypten. Alexandria, 18. Juli. (Dail News,) Heute traf hier Ahmed Khouloussi Effendi, 9. ordentlicher Gesandter des Sultgns, ein, um sich über Bom⸗ bay mit einem Sonderauftrage nach Afganistan zu begeben. Derselbe ging nach Kairo, um eine Audienz bei dem Khedive nachzusuchen.
Der russisch⸗türkische Krieg.
Wien, 26. Juli. (W. T. B.) Telegramm der „Presse“ aus Simnitza; Der Oberbefehlshaber der Südarmee, Groß⸗ fürst Nikolaus, hat in Folge der über angebliche Grausamkeiten der russischen Truppen ausgestreuten Ge⸗ rüchte die im Hauptquartier befindlichen fremden Militär— attachés aufgefordert, sich persönlich an die Thatorte zu be— geben und von der Unwahrheit der fraglichen Gerüchte zu Kö .
. ondon, 21. Juli. (W. T. B.) Der „Daily Telegraph“ giebt wiederholt dem Gerüchte Raum, die Regi i ge⸗ willt, erh n z: , . , . Aus Belgrad, 15. Juli, schreibt man der „Pol. Korr.“; „Die in den, Zeitungen auftauchenden Nachrichten über einen angeblich in Aussicht stehenden Uebergang der russischen Armee auf serbisches Gebiet, um längs der Timok⸗
Linie und des Morawa⸗Thales gegen Osman Pascha bei Widdin zu operiren, werden in h als absurd bezeichnet. Horvatovits
en Regierungskreisen achricht, daß Oberst serbischen Negierung mit abgeschlossen
Auch die im Namen der dem Minister Bratiano habe, ist nur eine Sensationserfindung hiesiger und Turn⸗ Eben so wenig ist je von einem erbischer Brigaden nach Valjewo und nach dem Eine solche militärische Bewegung könnte wahrlich nicht in aller Stille ausgeführt werden und hätte man hier von dem Abmarsche der Truppen nach Grenze doch auch etwas sehen müssen. läusig neutral bleiben und eine Wiederholung der kriegerischen Aktion gegen die Türkei hängt sowohl von den Exreignissen auf dem Kriegsschauplatze als auch von der Haltung der
Konvention
Severiner Berichterstatter.
Abmarsche
Javor die Rede gewesen.
Serbien wird vor⸗
. ten Gerüchte bezüglich der Absichten des Emirs von Afghanistan ein. — Aus Kasch⸗ gar wird gemeldet, daß die Chinesen im östlichen Turkestan in dem Kampfe gegen die Truppen des Emirs von Kaschgar
teressen ausüben dürfte.“
Europäischer Kriegsschauplatz.
Konstantinopel, 20. Juli. (W. T. B.) Hier vor— liegende Nachrichten besagen, die Russen rückten in Bulga⸗ rien an verschiedenen Punkten, namentlich bei Rasgrad, vor, ein neues Gefecht, mit Ausnahme des heftigen Angriffs auf Nikopolis, sei nicht gemeldet.
Wien, 20. Juli. (W. T. B.) Telegramm der „Deut— schen Zeitung“ aus Pera von heute: Die Russen rücken von Medschidje aus gegen V
Wien, 21. Juli. aus Bukarest:
a rna vor. (W. T. B.) Telegramm der „Presse“ Am Dienstag schlugen General Gurko mit der Brigade Leuchtenberg und Fürst Mirsk gade Reo uf Pascha, welcher mit 15 Batai der Russen südlich des Balkans durchbrechen wollte. Türken erlitten eine vollständige Niederlage. ien, beträchtliche Munitionsvorräthe fielen mit dem en Lager in die Hände der Sieger.
(W. T. B.) Telegramme der Mor⸗ Aus Orsowa von gestern: In Widdin hegt man — die Kommandanten der Kanal von Matschin durch Torpedos abgesperrten und eit verproviantirten türkischen Kriegsschiffe u : ieses Monats gezwungen sein würden, ihre Jalltzenge., in delk Chun hahn irie non dend: W lautet, würde Achmed Ejub Pascha an Stelle des von sei⸗ nem Posten entlassenen Abdul Kerim Pascha das Kommando in Bulgarien, Suleiman Pascha aber den Schutz von Adrianopel und das Kommando der Armee in Rumelien übernehmen. — Telegramm der „Deutschen Zeitung“ aus Das Hauptguartier des Kaisers Alexander und des Großfürsten-Thronfolgers befindet sich Die Russen haben bei Nikopolis starke Verluste erlitten. Der Uebergang über die Brücke bei Sist owa ist heute abermals unterbrochen.
London, 20. Juli.
Bureau“ meldet aus Konstantinopel, der Sultan habe ein Dekret erlassen, in welchem allen Beamten, die ihre Posten im Vilajet von Adrianopel verlassen würden, die strengste Strafe eventuell die Todesstrafe angedroht werde. In der Provinz Adrianopel sei das Aufgebot en masse an⸗ befohlen. — Hobart Pascha sei mit 2 Panzerschiffen nach dem Schwarzen Meere abgegangen und werde an Stelle Hassan Paschas den Oberbefehl über die Flotte übernehmen. — Aus Galatz, 15. Juli, meldet die „Pol. Korr.“: „Der Truppentransport auf der Eisenbahn hat wieder angefan⸗ n. In Barboschi passiren täglich mehrere Militärzüge mit Ver⸗ stärkungen für die russische Operationsarmee. den Truppen sollen zur Formirung eines Lagers in Floresti (bei Am wahrscheinlichsten ist es, daß eine Re⸗ serve⸗Armee gebildet werden wird, von welcher man Abtheilungen am meisten bedrohten Punkten
mit seiner Bri⸗ nen die Stellung
8 Kanonen,
Wien, 21. Juli. enblätter. r Besorgnisse,
nur für kurze noch vor Ende
Simnitza vom 18.:
in Pavlo.
(W. T. B.) Das „Reutersche
Diese neu ankommen⸗ Plojesti) bestimmt sein.
in Bulgarien letzten Tagen Befürchtun⸗
einlaufen und die russischen Batterien forcirend bis Galatz und könnten. Diese Befürchtungen sind durch das Bombardement von Ciprieni hervorgerufen worden und haben den russischen Gouverneur von Tultscha veranlaßt, die Donau am Tchatal durch Versenkung steinbeladener Schiffe abzusperren. es sich aber herausstellt, sind diese Befürchtungen ganz grundlos. Seekriegsschiffe können ihres Tiefganges wegen die Sulina nicht passiren und andere Flußpanzerschiffe, wie die auf der Donau seit Monaten operirenden, besitzt die Türkei gehen die letzten Pontons,
Braila hinauffahren könnten.
hier für die rumänische ͤ nach der Trotzdem ist der Uebergang der Rumänen sehr problematisch gewor⸗ r Eine Division unter dem General Manu ist bei Turnu⸗ Magurelli, sehr weit von der rumänischen Operationsbasis, detachirt
10000 Mann müssen für die Vertheidigung des Donau⸗ kkble Im Schooße des Ministeriums selbst herrscht keine Uebereinstimmung über diesen Gegenstand. Minister Kogolniceano ist gegen den Uebergang und ein großer Theil bei. Ueber die neuen russischen Truppennach mitzutheilen: Das zehnte Corps (General Woronzoff) hat nach heute hier empfangenen Nachrichten den Marsch nach Rumänien angetreten. Das zweite Corps (General Ganetzky) folgt in einigen Ta die Operationen der Armee in Bulgarien und in der Wa trifft, so. erwartet man einen Uebergang des eilften und zwölften Corp bei Parayan swestlich von Giurgewo), nachdem die von Biela anrückende Armee Pirgos besetzt haben wird, um die von Rustschuk anrückenden Türken in Schach zu halten. In dieser Wei
Uebergang bei der oben genannten Stelle ohne bedeuten bewerkstelligt werden können.
Augenblicke
Ufers zurückbleiben.
einer Kollegen stimmt ihm chübe wäre noch Folgendes
e wird der e Verluste ; Diese Operation muß in voller Ausführung begriffen sein. Cernirung und Belagerung von Rustschuk wird bald folgen.
dahin sind keine bedeutenden Vorstõße auf Rasgrad oder andere Punkte zu 4 2
— Die „Times. sagen in einer Besprechung des russischen Balkan uneberganges:
Unser Bukarester Korrespondent sprach schon vor einiger i von der Unterstützung, welche die Russen von der bulgarischen Ge⸗ 0 erwarteten, und es scheint, daß diese Erwartung nicht trvg. Die Russen wurden durch bulgarische Führer geleitet, sie wa⸗ ren über die Gebirge orientirt und überfielen Jeni⸗Sagra, bevor die Türken nur eine Ahnung von ihrer Absicht hatten. Als Bonaparte, über die Alpen kommend, in Italien erschien, konnte er keine größere Sensation und Verwirrung erregen, als diejenige ist, welche durch diesen Handstreich der än fen hervorgebracht wurde. Die Kosaken werden die Eisenbahn zu zerstören und die Verbindun zwischen Konstantinopel und Schumla zu unterbrechen bemühen. Die Hauptwirkung des Vorstoßes der Russen ist der Schrecken, von welchem die mohamedanische Bevölkerung ergriffen wird. Diese scheint in Massen zu fliehen, wo der Feind vordringt, und diesem Schrecken verdanken wir vielleicht einige der furchtbaren Erzählungen, welche sie auf ihrer Flucht verbreiten Welches ist die Bedeutung dieses Balkan⸗Ueberganges? Ist derselbe wirklich die dauernde Sicherung einer Straße, auf welcher die Hauptarmee binnen wenigen Wochen nachrücken wird? Ist er in der That ein Seitenstück zu dem Stremübergange bei Simnitza und ist also die zweite türtische Vertheidigungslinie durchbrochen, so daß nur ein hart⸗ näckiger Kampf unter gleichen Verhältnissen die Russen von Kon⸗ stantinopel fernhalten kann? Das ist, wie uns ein Spezialkorre⸗ spondent telegraphirt, die in der russischen Armee selber verbreitete Ansicht; man glaubt dort, daß der Uebergang der Hauptarmee über den Balkan sich verhältnißmäßig ebenso leicht werde bewerkstelligen lassen, wir der über die Donau. Es ist wahrscheinlich, daß die Russen trachten werden, das Errungene festzuhalten, aber wir durfen doch noch bezweifeln, daß sie einen allgemeinen Vormarsch versuchen, bevor sie die Stärke der feindlichen Festungen und der innerhalb der⸗ selben stehenden Armee geprüft haben. Die Wegnahme des Schipka⸗ passes () ist von Werth als eine glänzende Unternehmung, welche der eigenen Armee Muth und dem Feinde Schrecken ein⸗ flößt; aber die militärische Ausnützung diefes Erfolges wird doch einer späteren Periode des Feldzuges vorbehalten bleiben.“
finden sich unter den Gefangenen. Es bleiben nicht viele Einwohner in
Nikopolis. Die Todten waren alle beerdigt, als ich heute Nachmittag auf dem Schlachtfelde anlangte, aber die in jeder Richtung zerstreut liegen⸗
den leeren Patronen bezeugten, wo Männer in dem heißen Kampfe
um den Besitz der Höhen von Nikopolis gestritten hatten und gefallen waren. Als ich von der Anhöhe nach der Donau zu hinabstieg, be⸗ gegnete ich einem Zuge von Bauernwagen mit den verwundeten Turken, deren Wunden von den russischen Aerzten verbunden wurden. Tausende von Gewehren, Bajonetten und anderen Equipirungsstücken lagen auf der Straße aufgethürmt.“
— Aus Bukarest wird der „Times“ unterm 18. d.
telegraphirt:
„Es zirkulirten heute Gerüchte von einem allgemeinen Bom⸗
bardement von Rustschuk, aber bis jetzt sind dieselben nicht bestätigt worden. Solch eine Demonstration ist aber unter allen Umständen nahe bevorstehend, da während der letzten Tage thätige Vorbereitun⸗
— rer ttt uürriütr ii Boeutelit,
eine Station oberhalb Giurgewo, zum Empfange des russischen Kaisers, der Augenzeuge dieser wichtigen Affaire zu sein wünscht. bereit ist. Da Rustschuk gleichzeitig von der Landseite über die Donau durch die russischen Streitkräfte angegriffen werden soll, dürfte der Kampf sehr ausgedehnte Dimensionen annehmen. Sollten die Russen diese Festung einnehmen, wie sie es mit Nikopolis gethan haben, so wird deren Armee per Eisenbahn mit Zufuhren versehen werden, indem sofort an dem Hauptbahnhof der Bukarest⸗ und Giurgewo⸗Linie eine Brücke geschlagen werden würde.“
— Aus Sofia, 5. Juli, wird der „Pol. Korr.“ be⸗
richtet:
»Es herrscht hier eine fieberhafte Thätigkeit. Der Kommandant
der Irregulären Abdullah Bey organisirt sein Corps so gut es geht. Die letzten Reserven sind bereits einberufen worden. Selbst Greise werden zur Vertheidigung des Landes herangezogen. Großväter und Enkel, letztere oft kaum dem Knabenalter entwachsen, werden im Ge—⸗ brauche der Waffen eingeübt. Das irreguläre Corps hat die Bestim⸗ mung, die Straße von Tirnowa zu besetzen, da durch die russischerseits bereits erfolgte Besetzung dieser Stadt nicht nur Rustschuk und Schumla, soendern auch Sofig und Widdin bedroht erscheinen. Aus Tirnowo führt in westlicher Richtung eine gut erhaltene Straße nach Sofia und man hegt hier die Befürchtung, die Kosaken könnten unsere Stadt durch einen Handstreich nehmen.
Das Reserve⸗Corps, welches aus Nizams und Redifs besteht und
17'600 Mann Kombattanten zählt, wurde beordert, eine feste Posi⸗ tion im Dreieck Malina-Brsnik⸗Obradomei einzunehmen. Seit destern hat die Bewegung der Truppen in dieser Richtung begonnen. Die Bevölkerung muß Pferde und Ochsen, sowie den für sechs Tage erforderlichen Proviant, unentgeltlich beistellen. Die Garnison von Sofig Bataillone Redifs sammt einer Batterie) arbeitet an der Befestigung der Stadt.
Als die Truppen der Reserve ihren Ausmarsch von Sofia be⸗
gannen, verbreiteten sich hier beunruhigende Gerüchte über ein Komplot der Bulgaren gegen die Mohamedaner, welche letztere sich in allen größeren bulgarischen Orten in der Minorität be⸗ finden. Viele wohlhabende Türken verließen daher unsere Stadt und übersiedelten nach Adrignopel. Die Ruhe, ist bis jetzt nicht gestört werden, aber die Stimmung ist eine heiderseits gereizte und Unheil verkündende. Die Türken sind durch Gerüchte über an⸗ gebliche Greuelthaten, welche die Bulgaren in den von den russischen Truppen bereits besezten Orten gegen die Muselmänner verübt haben, furchtbar erbittert. Andererseits hetzt die bulggrische Omla⸗ ding, die jungbulgarische Partei, die sich jetzt in ganz Bulgarien ge⸗ waltig regt, gegen die bisherigen Unterdrücker und prophezeit den Untergang der Herrschaft dieser letzteren. Unter solchen Umständen lebt hier die Bevölkerung in ewiger Angst vor den Dingen, die da kommen können. Mit Sonnenuntergang werden die Häuser abge⸗ sperrt und es wird Niemand weder ein- noch herausgelgssen. Die männlichen Mitglieder der Familien haben sich zum Schutze der
Häuser bewaffnet, da man jeden Augenblick eines Ueberfalles gewär⸗ tig sein muß.“
— Der Spezialkorrespondent des „Daily Telegraph“ in Jeni⸗
Zagra berichtet unterm 17. d8.: „Ich kam hier mit den von Selim PVascha aufgebrachten Verstärkungen, bestehend, aus Infanterie, Kavallerie und Feld-Artillerie, an. Niemals sah ich eine schlimmere Position für Vertheidigungszwecke als Jeni⸗Zagra. Es ist in einer offenen Ebene gelegen, umgeben von hohen Hügeln, auf welchen vie Russen kampiren. Der rechte und linke Flügel, sowie das Centrum der Türken sind zu schwach für eine Vorwärtsbewegung, und Ver stärkungen kommen langsam an. Die Russen fahren fort, durch den Hamkoi⸗Paß zu strömen. Die Türken scheinen sich über keine kombi⸗ nirte Bewegung n. zu haben. Im Schipka⸗asse wird heiß ge⸗ kämpft. Die Russen versuchten durch denselben zu dringen, während
Gf ist ihnen theilweise gelungen, festen ie Türken thun ihr Aeußerstes, um dem Angriff der sehr ernst ist Sie senden rasch Truppen
Presse“ meldet ihr Berichterstatter aus
hat man sich für die Perkussions⸗ ch die Torpedos mit elettrischer zu legen sind, ist doch ihre als jene der Stoßtorpedos, dem Verfertigen der selben ist, ebenfo eine Landung von Türkenschiffen nnäherung der M
ouf 62 hier ziderstand zu leisten,
— Der . 3 Fiurgewo, 14. Juli, u. A. 2 gane der Torpedos entschieden. er Distanz leichter und sicherer so sichere und verläßliche, it aller Kraft hier an
Wenn au
Birkung keine und nun wi
Ihr Zweck als bei einem Uebergang die A Mo: ch zu machen. Die Zahl der bestellten Torpedos ist eine hl beide Zwecke erfüllt werden können.
Asiatischer Kriegsschauplatz.
21. Jui. (W. T. B.) Dem „Golos“ gemeldet: Gestern e Kavallerie⸗Regiment durch an Zahl erie bei Su botan cernirt, schlug sich twa 100 Türken fielen. Gerüchtweise en Gefallenen befände sich auch der bekannte Pascha Konduchoff. Durch das Vorrücken adyk Lar her wurden die Die russischen Truppen — Die Front der dehnung von 20 Werst chte Flanke der öhen von Aladscha und reicht bis
B.) Offizielle riegsschauplatz melden be⸗ nördlich von Kars in der Rich— sich aber auch bei Bagazid.
Kriegsschauplatz wird dem aus Erzerum tele⸗
zu verhindern, kors unmögli so große, daß wo
St. Petersburg, wird aus Kürükda wurde das Wladikawkas überlegene türkische Kava aber muthig durch, verlautet, unter d nanführer Mussa ssischen Avantgarde von Basch⸗K Türken zum Rückzuge gezwungen. bitten 10 Todte und 20 Verwundete. Türken nimmt gegenwärtig eine Aus ein und ist sorgfaältig befestigt. Türken steht auf den H Dorfe Gülübscha. Konstantinopel, 20. Depeschen vom asiatischen die Russen ständen — jung von Zaim, konzentrirten
— Vom asiatischen „Reuterschen Bureau“ unterm 16. ds.
Fe Thätigkeit in de Proviant nach dem in Vesikoy, 4 Stu tquartier Moukhtar Pascha Fückzug in der Richtun General Loris Melikoff
türkischen Centrum
ra vom 19. d. M.
m Transport von Munition und nden östlich von Kars gelegenen Die Russen setzen ihren Kuruktara und Alexandropol fort. ht noch immer in Jenikoi, vier Stunden Große Schwierigkeiten Mundvorräthen Faik Pascha. — Bataillonen Infanterie, 8 Regimentern ützen, kam vor Bajazid an und es ge⸗ mit den die Festung cernirenden Die Belage⸗ smail Pascha zurück, Reiter gegen die Russen aussandte nachdem General Tergukassoff die Faik Pascha betheiligte sich Weitere Details werden stündlich er—⸗
Es wird gro 8 entfaltet.
Division, bestehend aus 12 Kavallerie und 20 Feldgesch lang ihr, nach einigen Scharmützeln färkischen Truppen, der Garnison Entsatz zu zogen sich nach dem Corps von J der sofort 8 Bataillone und 2090 Der Kampf begann dann aufs Neue, Offensive ergriffen. 8 ebenfalls an dem Angriffe.
rungstruppen
Das Corps von
Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.
Belgrad, Sonnabend, 21. Juli. Die Skupschting ung der Regierung wegen sämmtli der Türkei angéordneten Maßregeln Die Session der
in ihrer gestrigen Sitzt während des Krieges mit und Ausgaben ein Absoln Skupschtina soll am 1. k. Mts.
torium ertheilt. geschlossen werden.
Nr. 29 des „Central⸗Blatts für das Deutsche Reich,“ herausgegeben im Reichskanzler⸗Amt, hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verwaltungssachen: dem Reichsgebiet. — Eisenbahnwesen: Nürnberg- Schnabelwaid und Schmbelwaid⸗-Bayreuth; eröffnung der Berliner Nordbahn; Idstein. — Zoll⸗ und Steuerwesen: Befugnisse von Ste zucker⸗Fabrikanten de sowie über die Einfuhr 1877. — Finanzwesen: ehabten Ausführung des Gesetzes, assenscheinen; Goldankäufe Seitens der eginn einer Sees Ertheilung eines Flaggenagttestes. — Konsulatwesen: Uebersicht über die Ausprägung von Rei— Uebersicht über die während des hres 1877 im deutschen Reichspostgebiete eingerichteten Uebersicht über die während
Verweisung von Ausländern aus
Eröffnung der Bahnstrecken desgl. der Strecke Umwandlung, Aufhebung und uerstellen; Uebersicht über die von den s de. tschen Zollgebietes versteuerten Rübenmengen, und Nusfuhr von Zucker im Mongt Juni Rachweifung der bis Ende Juni 1877 statt⸗ betreffend die Ausgabe von Reichs—⸗ Reichsbank. — Marine und chiffer⸗ und Seesteuermauns⸗-Prüfung; Ernennung ꝛe. Reich münzen.
Schiffahrt:
— Münzwesen: 1 und Telegraphenwesen: zweiten Viertelja und aufgehobenen Postanstalten; zweiten Vierteljahres 1877 im deutschen Reichs⸗-Telegr eingerichteten und aufgehobenen Reichs⸗Telegraphenanstalten, über eingetretene Veränderungen — Nr. 46 des, Amtsblatts der und Telegraphenverwaltun fügung vom 16. Juli 1877. Postanweisungen.
aphengebiete
der Dienststunden.
Deutschen Reich s⸗Post⸗ hat folgenden Inhalt: Ver⸗ ung der richtigen Buchung der
Statistische Nachrichten.
Das städtische Kranken-Lazaret! . nach dem soeben erstatteten ersten Berichte über di Instituts, in der Zeit vom und an letzterem Tage mi den Baracken auf dem Tempel zahl der Kranken stieg in diesem ersten Jahre hus⸗Epidemie des Jahres 1873 d im Jahre 1874 brachte dieselb
reth in Moabit wurde, e Verwaltung des 4. Januar bis zum 11. Mai 1872 erbaut, t der Uebernahme der Pockenkranken aus Ihofer Felde eröffnet. Die Gesammt⸗ auf 603 Personen; lieferte der Anstalt e Krankheit 32 Pa—⸗ d dieser Erfahrungen die 5 Baracken mit je 360 Kranken be⸗ von 133 männlichen und weiblichen gen 12176 männliche Aufnahme. hre 1875 absorbirten 1796 aß durchschnittlich täglich in Aussicht genommenen 160 Kr zwar in 15 Baracken, von längere oder kürzere Zeit Vom 5. März bis 12. September waren 5 Baracken welche 7196 Verpflegungestage absor⸗ Anstalt an Verpflegungsgeldern ꝛ. be⸗ 945,3 MS, so daß pro Dieser niedrige Satz ist Anstalt eine eigene Haus⸗ ch zu Engrospreisen kauft, aus er herstellt. waltung und staatlicher Con⸗ Staatsschulden⸗Til⸗ irte Darstellung ihrer Rech⸗ nach der Berl. Börf. ttembergischen Staatsschulden f; hierzu kam das Mo ige 76 im Gesammtbetrage
die Fleckentyp 1515 Kranke, un tienten. Im Jahre 1875 wurde ständige Belegung von vorläufig schlossen und damit ein Bestand Kranken erzielt; im Jahre 1876 gelangten dage und 408 weibliche, in Summa schließlich des Bestandes aus dem Ja Verpflegungstage,
1684 Kranke zur
statt der ursprünglich t 184 Patienten verpflegt wurden, und denen 3 ununterbrochen, die ubrigen belegt waren. mit Flecktyphuskranken belegt, Die Einnahmen der trugen 16 535,61 , die Kopf und Tag 3.18 M verausgabt wurden. wesentlich dadurch erzielt worden, schlächterei besitzt, welche das Flei schlachtet und die Fleischwaaren sel
— Die unter landständischer Ver Württembergische gungskafse veröffentlicht eine detaill nungsergebnisse pro 1. Juli 1875/76, d Ztg.“, Folgendes entnehmen: Die wür betrugen am 36. Jani isz5 294, 328,20 Anlehen von 1875 und das 480 ige von 18
Ausgaben dagegen 222
gelöst das unverzinsliche Staats vapiergeld 10,235,714 , zusammen 13.973558 c, wonach der Passivstand Eade 1876 sich auf 315421, 93 M oder 25.193223 1 mehr als Ende Juni 18755 be= ziffert. Von diesem Passivstand werden verzinst zu 5 /o 44.193, 609 4, zu Izosg 107,583,400 M, zu 470 50 2699, 900 M und ju 314 o 2,343, 899 46 —
— (Cöln. Ztg.) Das bei dem Elementarunterricht in Frankreich beschäftigte Personal besteht gegenwärtig aus. 168, 850 Personen männlichen und weiblichen Geschlechts. In den offentlichen Knabenschulen sind 32.292 weltliche Oberlehrer und 6419 Unter- lehrer; 2W232 kongreganistische Oberlehrer und 433 Unterlehrer; in den öffentlichen Maͤdchenschulen 10,874 weltliche Oberlehrerinnen und 24587 Unterlebrerinnen, und 10. 830 kongreganistische Oberlehrerinnen und 9326 Unterlehrerinnen beschäftigt. In den Priratschulen zählt man 1841 weltliche Oberlehrer und 1321 Unterlehrer, 673 kongre⸗ ganistische Oberlehrer und 2252 Unterlehrer. 5426 weltliche Lehre⸗ rinnen! und 1369 Unterlehrerinnen, 5772 kongreganistische Ober⸗ lehrerinnen und 13581 Unterlehrerinnen.
Kunst, Wissenschaft und Literatur. . München, 159. Juli. (Allg. tg) Die Königl. Akademie der Wifsenschaften wird am Mittwoch, den 25. d. M., zur Vorfeser des Geburts- und Namensfestes des Königs eine öffent⸗ liche Sitzung halten. Der Vorstand, Stifts proyst Reichsrath Dr. v. Döüinger, wird im Namen der historischen Klasse über Aventin und seine Zeit, zu dessen vierhundertjährigem Gedächtniß ?, sprechen, Hierauf erfolgt die Proklamatign, der Wahlen durch die Klassen⸗ 1 — Der am 16. Mai d. J. in Aschaffenburg ver⸗ lorbene quiesc. Regierungs⸗Rath Dr. Hofmann hat durch letzt⸗ willige Verfügung der Hochschule München seine Bibliothek und Werthpapiere im Nominalbetrage von ungefähr 147, 0900 M vermacht. Reber den Zweck des Legats enthält das Testament nur die allge⸗ meine Bestimmung: „Dasselbe soll dienen zu ihren (der Universitat) hohen Zwecken überhaupt, vorzüglich aber zu den Zwecken der philo⸗ fophischen und juristischen Fakultät.“ Der König hat von diesem Vermächtniß Kenntniß genommen und befohlen, daß die edle und patrictifche Verfügung des verstorbenen 2c. Dr, Hofmann unter dem Ausdruck des Allerböchsten Wohlgefallens durch das Ministerialblatt für Kirchen- und Schulangelegenheiten zur allgemeinen Kenntniß ge⸗ bracht werde. ö
Freiburg i. B., 18. Juli. Heute Nacht verstarb hier Dr. Alexander von Fran tzius (geb. 1821 in Danzig), durch zahlreiche werthvolle Arbeiken auf dem Gebiete der Zoologie, Geographie und Anthropologie bekannt. z
Schwerin, 17. Juli. (H. N.) Im Jahre 1869 wurde in einer Festversammlung des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Aiterthumskunde beschlossen, ein ‚Mecklenburgisches Ur⸗— kundenbuch“ heraus zugeben. Die mecklenburgischen Regierungen, sowie der Landtag bewilligten dazu ansehnliche Hülfen, und soeben ist bereits der 10. Band erschienen, welcher den Zeitraum von 1336 bis 1350 umfaßt und allein 540 Urkunden bringt. Die Zahl der ge— sammten Urkunden beläuft sich bereits auf 7399 und bietet für den Geschichtsforscher großes Interesse. Auch der Beschreibung der Siegel wird in diesem Urkundenbuche Sorgfalt gewidmet; es sind bereits 373 Siegel abgebildet und erläutert, welche jetzt auf besonderen Ta⸗ feln dem 10. Bande beigegeben sind. ꝛ;
Rom, 15. Juli. (O. N) Bei Ausgrabungen behufs Baues neuer Häufer und Straßen in Rom hat man in den letzten Wochen wiederum einige interessante . gemacht Im Quartier Gastro Pretorio, an der Ecke der Palestro⸗ und Montebellostraße, hat man einen kleinen Tempel zu Tage gefördert, der auf Kosten mehrerer Hundert Prätorianer einer Gottheit, vielleicht auch einem Kaiser, zu Ehren errichtet worden ist. In demselben befinden sich noch die Marmortafeln intakt, auf welchen die Namen, Vornamen, die Namen der Tribus, der Heimathsorte, die Nummern der Compagnie (Genturia) und die Kohorten der Soldaten verzeichnet sind, welche zum Bau des Tempels Geld beigetragen haben; auch das Datum und das Jahr, in welchem dasselbe gespendet worden, ist auf dem Marmorfäfelchen noch zu lesen. Ferner sind architektonische Verzie⸗ rungen diefes Gebäudes, kleine Säulen, Trophäen, Waffen u, dergl. Dinge mehr wohl erhalten. — In der Cernaja⸗ Straße, nicht weit von dem neuen Finanzpalaste, ist man auf eine alte Straße gestoßen, welche parallel mit dem Ager Servianus lief, nach Rom hereinführt und die Porta Collina mit der Porta Viminale verband. = In dem neuen Stadtviertel am Esquilin hat man Blei⸗ röhren mit dem Namen des Eigenthümers jenes großen, mit kost⸗ baren Kunstobjekten verzierten Gebäudes gefunden, das schon im Januar d. J. ausgegraben worden ist. — In demselben Viertel hat man einen schön gearbeiteten Kopf der jüngeren Faustina und ein Hautrelief, den Knaben Commodus darstellend, so wie einige Frag⸗ mente von Inschriften, welche auf die Familien der Octavia, der Domitia und der Marcia Bezug haben, bloßgelegt. An der Ecke der Manzoni⸗ und der PrinzessinMargaretha⸗Straße hat man ein altes Gebäude, im 5. Jahrhundert n. Chr. erbaut, ent deckt und in dessen einem Saale noch alte Baumaterialien und Instru⸗ mente, das Gesicht eines Faun, einen Pfeiler mit zwei Bacchanten, welche auf einer Leier spielen, so wie das Fragment eines Baẽreliefe das die Fabrikation von Waffen für den Achilles in der Werkstatt Vulkans darstellt, gefunden. — Bei den Entwãsserungzarbeiten des Koloffeums ist man auf drei übereinander liegende Wege gestoßen, die je nach dem Niveau des mehrmals zerstörien und wieder aufge— baufen Roms hergerichtet sind. Der unterste Weg befindet sich 16 Nteter tiefer als das derzeitige Nivean der Stadt. — Bei Erd= arbeiten in der Quirinalstraße hat man Ueberreste von den Bädern des Constantin aufgegraben.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Dem Berichle des Ackerbau⸗Ministeriums über den Saaten⸗ stand in Gesterreich-òNUngarn von Ende Juni entnehmen wir Folgendes: Der Weizen läßt beinahe überall eine sehr gute, in vielen Gegenden Böhmens und Ungarn ein vorzügliche, und selbst in jenen Gegenden, in welchen über seinen Stand ein Tadel, wegen Rot in Krain, Brand in Nieder⸗Oesterreich, ausgesprochen wird, immerhin noch eine gute oder gut mittlere Ernte erwarten. Die gehegten Hoffnungen auf eine theils gute, theils sehr gute Roggen⸗ ernte bestätigen sich, soweit letztere bereits im Zuge ist. Ueber Gerste und Hafer lauten die Nachrichten äußerst verschieden. Der Mais hat in dieser Periode bedeutende Forts)ritte gemacht und sein Stand fich entschieden gebessert. Die Rapsernte ist in Ungarn größtentheils beendet. Das Ergebniß ist befriedigender, als nach den früheren Nachrichten zu erwarten war.
Gewerbe und Handel. .
Die diesjährige General-Versammlung des Deutschen Buchdrucker-Pereins wird am Sonntag, den 26. Seyp= tember c, im Hotel zum rothen Roß“ in Nürnberg ab⸗ gehalten werden. Die Tagesordnung umfaßt folgende Punkte: I Geschäftsbericht des Vorsitzenden. 2) Rechenschafts bericht des Kasstrers nebst Vorlage des Budgets für das neunte Rechnungsjahr 18753 und Festsetzung der jährlichen Beiträge. 3) Ergan zungöwahlen für den geschäftsführenden Ausschuß. c Bestimmung über den Ort der nächften General⸗Versammlung. 5 Beschlußfassung über die vom Kreise Sachsen in Anregung gebrachte Revision des Tarifs. 6) Diskussion und Beschlußfassung über ferner noch bei dem Vor⸗ stande , aus der Mitte der General⸗Versammlung
ervorgehende Anträge. ; ; ? . . Kongreß der deutschen Schorn steingfeger⸗ mei ster wird . ö. Dienstag, 23. und 24. Juli, in Dresden den abgehalten werden. 3 . .
— Die zen fh! für Gew., Hdl. u. Vol lsw. veröffentlicht eine Verfügung des Königlichen Oberhergamts zu Breslau, vom 5. Juli ISrt, mit wescher dem oberschlesischen berg. und hüttenmännischen Verein mit Ermächtigung des Handels-Ministers eine Den kschrift des Berghauptmanns Serlo über die Möglichkeit eines ůberseeischen Exports schlesischer Steinkohlen von Stettin aut, namentlich nach Rußland und Schweden, zur Kenntnisnabme und
agegen wurden
von 35, 165,000 , zusammen 335,395, 0 66. D ; 16, ferner ein⸗
durch Verlobfung und Heimzahlung abgelöst 3, 687,900
mit dem Bemerken zugefendet wird, daß die Direktionen der Oberschle⸗
sischen und Freiburger Eisenbahn um Aeußerung ersucht werden ob si⸗ geneigt sind, zur Erörterung der angeregten Frage mit den Vertretern der niederschlesiichen und oberschlesischen Stein kohlengruben zusam⸗ menjutreten. Sollten die Eisenbahndirektionen auf die Anregung einzugehen beabsichtigen, so wird zu diesem Zweck ein Termin auf den 18. August in Fürstenstein in Vorschlag gebracht. Die erwähme Denkschrift wird in dem genannten Blatt ebenfalls veroffentlicht.
— Die Diridende der Aktien gesellschaft für Pappen⸗ fabrikation für 1876-77 beträgt 6 9. Der Reingewinn beziffert sich auf 133 507 4, woju 4, 183 66 als Zuschuß der Garanten tre⸗ ten. Die Vertheilungssumme beüffert sich mithin auf 180,690 S6; davon gehen 6675 ½ in den Reservefonds, 5340 „M entfallen auf Tantieme an den Aufsichtsrath, 6675 M desgl. an Direktion und Beamte, und der Rest von 162 000 M als Dixidende an die Aktionäre=
— Die Vereinsbank in Kiel hat die Dividende für das Geschãftssahr 1876 zu 77 auf 159o festgesetzt.
— In der Hauptversammlung der zum Verbande der Rhei⸗ nisch⸗Westfälisfchen Genossenschaften gehörigen Vereine, welche am 16. d. M. in Coblenz stattfand, waren 19 Vereine ver⸗ treten, deren Zahl sich durch Aufnahme zweier neuen Vereine aus Euskirchen und Boppard auf 21 erhöhte. In seinem Jahresbericht wies der Verbands- Direktor hin auf die Schwierigkeiten, welche die Zeitverhältnisse dem Gedeihen auch der Kredit⸗Genossenschaften ent⸗ Jegenstellen, und bob namentlich die großen Schädigungen hervor, die vielen der zum Verbande gehörigen Vereine aus dem Sture der Düsfeldorfer Gewerbebank und einiger anderen Institute erwachsen seien. Nichtsdestoweniger sei die Lage des Verbandes beziehentlich des größten Theiles seiner Glieder eine günstige. Wenn auch die Zahl der Mitglieder etwas gefunken sei, die Verluste im Verhältniß zum Gewinn etwas zuzenommen hätten, so habe doch das eigene Ver⸗ mögen wie auch der Bestand der Reserven eine stetige Zunahme gezeigt, wie denn die Vorfälle mit der Düsseldorfer Gewerbebank und den anderen Instituten allgemein zu vorsichtigerer Geschäftsführung und Ansammlung stärkerer Reserven Veranlassung geworden seien.
— Nachdem das belgische Gesetz vom V. Februar 1875, welches die Regierung bis zum 1. Juli 1877 ermächtigt, die Ein- und Durch⸗ fuhr von Kartoffeln verdächtiger Herkunft in Belgien zu verbieten, durch Gesetz vom 26. März 1877 bis zum 30. Juni 1879 prorogirt worden, ist auch die Wirksamkeit des auf Grund jenes Gesetzes erlassenen Königlichen Beschlusses durch Beschluß vom 29. Juni d. J. verlängert worden.
— Nach dem Geschäftsbericht der Kronprinz-⸗Rudolf⸗Bahn für 1876 beträgt die Reineinnahme 633,762 Fl. gegen 99 30 Fl. im Vorjahre. An dieser Verminderung parfizipiren die Brutto⸗ einnahmen mit einem Rückgange um 234, M9 Fl und die Ausgaben mit einer Steigerung um 31471 Fl. Die Betriebsausgaben be⸗ trugen Sl, do der Einnahmen (gegen 75,13 ). — Den Bau der Salzkammergutbahn anlangend, wird mitgetheilt, daß in der Begebung des von der bewilligten Prioritätsanleihe noch verbleibenden Reftes per 16,134,809 Fl. in Folge der politkschen Konstellation eine Stockung eingetreten sel, so daß noch Prioritäten im Betrage von 8, S65, 200 Fl. Nominale unbegeben blieben. Es wurde mit einem Konsortium ein Vorschußgeschäft abgeschlossen, wonach die erwähnten Prioritäten mit 6 Millionen Gulden belehnt wurden. Bis Ende 15376 sind aus dem Baufonds der Saljkammergutbahn Auslagen per 11 649243 Fl. bestritten. Die Mitbenutzung der Westbahnstrecke Selzthal⸗Stejn ach ist vertrags mäßig gesichert. Die Bilanz enthält folgende Zahlen: Aktiva: Kostenwerth der Strecken St. Valentin⸗Steyer, St. Michael⸗ Villach 30 M6Gö60 Fl., Steyer⸗Weyer, Rottenmann -St. Michael⸗ Toeben, St. Veit⸗Klagenfurt und Launsdorf⸗Mösel 27,978, 400 Fl., Tarvis- Laibach 16,135,569 FI., Weyer Rottenmann 18701640. FI, Kleinreifling⸗Amstetten 10, 35,493 Fl, Hieflan⸗Eisenerz 1897, 956 Fl., Villach⸗Tarvis 5,623 870 Fl., Stainach⸗Schärding (Salzkammergut⸗ bahn) TI,276,2905 Fl, zusammen 121 5305551 Fl, Kassa⸗ und Effekten beftãnde, Depots 5,619,251 Fl., Material vorräthe 294151 Fl; Debitoren 11,876,873 Fl.; Staatsgarantie für die Betriebs jahre 1368 fis 1855 aus dem Titel der Staatsgarantie 31 183,391 Fl.; Summa der Aktiven 17741422 Fl. Paffiva: Aktienkapital 35 ob, II. Prioritätenkapital in Silber 57,552, 300 Fl. Prioritãtenkapital in Gold ö, 134, 8090 Fl., daher Gesellschaftskapital 125,687, 190 Fl., Zinsen⸗ und Tilgungsrückstände 2.662.291 Fl., Kreditoren 6007,56 Fl, Baar⸗ vorfchüsse aus dem Titel der Staatsgarantie 30. 4153533 Fl.. Guthahen der Staatsverwaltung an 0 Verzinsung dieser Vorschüsse 3, 824, 811FI; Summa der Passiven 171414, 229 Fl. . ?
Wa shing ton, 26. Juli. (W. T. B.) Die gestern zur Amer⸗ tisirung eknberufenen 1885er Couponbonds um fassen die Rrn. M001 bis 30090 der 50⸗Dollar⸗Bonds, die Nrn. 40. 01 bis 52, 0 der 100⸗Dollar⸗Bonds, die Nrn. 34, 001 —= 42, 0090 der 590 Dollars⸗Bonds, und die Nrn. 64, 01 - 75, 00)t der 1000⸗Dollar⸗Bonds.
Verkehrs⸗Anstalten.
Haag, 20. Juli. (W. T. B.) Die Generglversammlung des Verkins der deutschen Eisenbahngesellichaften ist heute geschlossen worden. Als Ort für die im nächsten Jahre abzuhaltende
Generalversammlung ist Samburg bestimmt worden.
Berlin, 21. Juli 1877.
Im National-Theater geht am Montag noch einmal das wirkungsvolle Schauspiel „Ein Pelikan“ von Augier in Scene; — Am Vlenstag Feginnen daun die Aufführungen Tes ungarischen Lust⸗ spiels Ein Kuß“, worin mit den Wiener Gästen Fr. Hartmann⸗ Schneeberger und Hrn. Thimig, ebenfalls vom Hofburgtheater, auf⸗ treten werden. H . J
Im Friedrich ⸗Wilhelmsstädtiz chen Theater ist die erste Aufführung der neuen Operette Die Portrãtdame!r auf nächsten Dienstag festgesetzt.
Stockholm, 16. Juli. (Hamb. Nachr.) Im März dieses Jahres machte ein Meteor, welches in fast ganz Schweden beob⸗ achtet wurde, viel von sich reden. Professor? tordenskiöld forderte in Folge dessen in allen Zeitungen auf, ihm nähere Beschreibungen des Phänomens, über Aussehen und Richtung, besonders beim Verschwin⸗ den desselben, zukommen zu lassen, um dadurch möglicherweise einen gewissen Anhalt zu finden, wo der- Meteorstein niedergefallen sein könne. Ein junger Gelehrter in Upsala zog aus den zahlreich einge. gangenen Angaben die Vermuthung, daß der Stein auf Werm lande näs niedergefallen sein müsse, und die in Folge dessen angestellten eifrigen Nachforschungen haben zu einem befrledigenden Nesultate ge. führt, indem das Meteor in voriger Woche auf dem Gute Rosenberg auf Wermlandsnäs gefunden wurde,. Der Stein reelcher jetzt in Wenersborg zur Ansicht ausgestellt ist, ist von ovaler Form mi gom paktem Kern, von Lorösem Aeußeren uud wiegt ungefähr 10 Pfund. Da an der einen Seite die Abrundung abgeschlagen ist, vermuthet man, daß er im Fall gegen irgend einen harten Segenstand gestohßen sei. Die Bestandtheile dürften nur erforscht werden können, wenn der Stein zerschlagen wird.
New⸗YJork, 18. Juli (1. A. C) De Jie Staatsmiliz von West-Virginien außer Stande ist. die Unruhen zu unterdrücken, die in Verbindung mit dem Strike der Heißer der Baltimore- und Ohio⸗Eisenbahn in . sind, hat sich der Gouverneur diefes Staates an den Präsidenten Oarves um eine Ab- theilung Bundesmilstär gewandt. Es sind in Folge desser 23 Mann Truppen nach dem Schauplatz der Ruhestörnngen abgesandt worden.
Der Rettungsdienst an der Seeküste der Vereinigten Staaten von Nordamerika hat während des am 30 Juni er. Leendeten Fiskaljahres folgende Resultate ergeben; von 1253 Per- fonen, die fich auf im Ganzen 123 gescheiterten Fahrzzugen befanden, wurden 1214 gerettet, 39 tamen um, es gingen also 3 0 von der Gefzmtjabl gefährdete; Leben zu Grunde. Die geretteten Fabr⸗
zeuge und Ladungen hatien einen Gesammirzerih von 1,5543305 Doll.