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u Theil werde, beschloß der Landtag, Sr. Majestat bei Gelegenheit
Wiler ech hr ren nwesenheit bei dem Königs⸗Manöver bei Dusseldorf durch eine Deputation die Versicherungen unwan⸗ delbarer Treue und der Provinz Westfalen über⸗ bringen zu lassen, Die Versammlung 3. sodann zur Wahl diefer, einschließlich des Landtagsmarschalls aus 16 Mitglie⸗ dern bestehenden Deputation.
Homburg v. d. Höhe, 29. Juli. (W. T. B.) Heute sterb hier nach längerer Krankheit der erste Lord der engeischen Admiralität, Ward Hunt.
—
Bayern. München, 27. Juli. dem Torfitze des Prinzen Luitpold wurde heute Vormittag eine Sitzung des Staalsraths abgehalten, in welcher der mit dem Tandtage vereinbarte Gesetzentwurf, bezüglich des Mili⸗ täretats, zur e , , r gelangte die Publikation des betreffenden Gesctzes wird demnächst erfolgen.
— 30. Juli. (W. T. B). Der König hat dem or⸗ steher der hiesigen Polizei⸗Direktion, Regierungs⸗ Direktor Baron Feilitz sch, den Titel „Polizei⸗-Präsident“ verliehen. e
Sachsen. Dresden, 28. Juli. (Dr. J) Der König gedenkt in der . vom 13. bis 18. August d. J. eine Reise durch einen größeren Theil der Kreishauptmannschaften Leipzig und Zwickau zu unternehmen, J t
Leipzig, 28. Juli. (W. T. B.) Die iesige Uni⸗ versität hat den Professor Overbeck (nationa liberal) mit großer Majoritãt zu ihrem Vertreter in der Ersten Kammer gewählt.
(Allg. 3g.) Unter
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 27. Juli. Die Kaiserin wird, wie hiesige Blätter melden, bis zum 30. d, M. in Feldaffing bleiben und hierauf kurze Zeit in München ver⸗ weilen, von wo sie wieder nach Wien zurückkehren wird.
— Der Prinz Peter von Oldenburg ist gestern Nach⸗ mittags aus St. Petersburg hier angekommen. ⸗
Der Pinister für Kultus und Unterricht hat gemäß 8. 109 der evangelischen Kirchenverfassung vom 6. Januar 1865 die evangelischen Generalsyngoden beider Be— kenntnisse auf den 14. November 1877 nach Wien einberufen und die erforderlichen Einleitungen im Wege des Evangelischen Dber⸗-Kirchenrathes und der Superintendenzen veranlaßt.
Innsbruck, 27. Juli. Durch Erlaß der Statthalterei für Tirol und Vorarlberg wurden sämmtliche Arbeiter⸗ Bildungsvereine Vorarlbergs aufgelöst.
Pest, 28. Juli. Wie die „Pester Korrespondenz“ meldet, werden im Schooße des Handels⸗-Ministeriums unter Zu⸗ ziehung Delegirter des Finanz-Ministeriums und der Buda⸗ pester Zollamtsdirektion seit gestern Berathungen über den Zolltarif, k.. sweise über die mit demselben zu⸗ sammenhängenden Maßnahmen gepflogen. Die bezüglichen Arbeiten werden um so eifriger betrieben, als die Regierung das zu erzielende Elaborat zugleich mit dem allgemeinen Zoll⸗ tarife dem betreffenden in,, zu üͤber⸗ mitteln beabsichtigt. Weiteres meldet die „Pester Korrespon⸗ denz“: „Schon während der jüngsten Anwesenheit der Mini⸗ ster Szell und Trefort in Wien wurden zwischen diesen und den österreichischen Ministern Besprechungen gepflogen, welche auf die in der Frage, betreffs des oͤsterreichisch⸗ungari⸗ schen Lloyd noch obschwebenden Differenzen Bezug hatten. Es wurde damals vereinbart, die Angelegenheit im schriftli⸗ chen Wege definitiv zum Abschlusse zu bringen. Die dies⸗ bezuͤgliche Zuschrist des österreichischen Handels Ministeriums ist, wie die genannte Korrespondenz erfährt, bereits der unga⸗ rischen Regierung zugekommen.
Schweiz. Bern, 27. Juli. (N. Zürch. Ztg) Der Bundesrath hat in feiner heutigen Sitzung beschlossen, von heute ab den Ausfuhrzoll für Pferde auf so Fr. zu er⸗ höhen. — Die Uebereinkunft zwischen der Schweiz und Frankreich über nachbarliche Verhältnisse und die Beauf⸗ sichtigung der Grenzwaldungen vom 36. Juni 1864 ist ge—
kündigt worden und muß in diesem Jahre erneuert werden.
Belgien. Brüssel, 28. Juli. (W. T. B.) Der Etoile belge“ erfährt aus guter Quelle, daß von einem Rück⸗ sritt des Kriegs⸗Ministers keine Rede sei, und daß die Re⸗ gierung sich gegenwärtig mit der militärischen Lage des Landes nicht in besonderer Weise beschäftigt habe. Die Regierung halte in dieser Beziehung an den Erklärungen fest, welche der
Tinister⸗Präsident und der Kriegs-Minister jüngst in der Kammer abgegeben hatten. — k —
Großbritannien und Irland. London, 27. Juli. T C.) Dem Oberhause legte gestern Lord Nelson eine Petition vor, die um Aufhebung des Gesetzes, betreffend die Regulirung des öffentlichen Gottesdienstes bittet, und die mit etwa 50, 00! Unterschriften, darunter 10900 von Geistlichen her—⸗ rührend, bedeckt ist. Der Erzbischof von Canterbury erklärte, er könne nicht mit dem Ziele der Petition (die im Interesse des Ritnalismus verfaßt ist) sympathisiren, und sprach den Verdacht aus, daß sie künstlich zu Wege gebracht sei. Die Aufhebung des Gesetzes sei durchaus nicht wünschenswerth. Der Earl of Harrowby äußerte, er glaube, dieselbe sei von der Gesellschaft zum heiligen Kreuze veranlaßt, während der (zum Katholizismus übergetreten) Marquis of Bute die Schuld an der Aufregung in kirchlichen Kreisen der starken 1 des Erzbischofs von Canterbury (Primas von öngland) selbst zuschreiben wollte. — Im Unterhause theilte auf Anfrage Mr. Cowens der Kriegs-Minister mit, daß im Jahre 18736 aus der britischen Armee 3768 Sol⸗ daten aus Gesundheitsrücksichten als untauglich ent⸗ laffen worden seien; wie viele darunter weniger als drei Jahre Dienst geleistet hätten, könne er nicht angeben. Bezüglich der 2 Tru nen ver ch fung. theilte der Kriegs Näinister mit, daß nicht Leute aus einem Regimente in die Bataillone eines anderen eingereiht werden würden, und daß die Truppen mit den für das Mittelmeer und Indien reglements mäßigen leichten Helmen und leichtem Zeuge ver⸗ sehen seien. Einer Aufforderung des Marquis of e n. folgend, theilte dann der Schatzkanzler Sir Stafford North⸗ Cote diejenigen Anträge mit, * er zur Sicherung der Geschäftsordnung des Hauses am folgenden Tage ein⸗ bringen werde. Der erste Antrag bezweckt, ein Mitglied des Hauses, welches mehr als zweimal zur Sache (resp. zur Ord⸗ nung, da im englischen Parlamente hierin kein Unterschied ge⸗ macht wird) gerufen worden, und dennoch fortfahre, der Auto⸗ ritãt des 45 oder sonstigen Vorsitzenden Widerstand zu leisten, des Rechtes, weiter an der bezüglichen Debatte Theil zu
Comitesitzung des Hauses kein Mitglied mehr als einmal die 2 Debatte beantragen dürfe. Im Uebrigen immte der Schatzkanzler mit dem Marquis of Hartington rin überein, daß es wünschenswerth sei, während der Be⸗ sprechung dieser Anträge sich jeder Bezugnahme auf Person⸗ lichkeiten (Nr. Parnell) zu enthalten. Mr. Butt, Führer der dmeruler, brachte darauf sein jährlich wiederholtes ir isches niversitätsgesetz ein, das die Errichtung eines römisch⸗ katholischen Kolleges innerhalb der Trinity -Universität zu Dublin verlangt. Außer bei irischen Mitgliedern fand die Vorlage auch diesmal keine Vertheidigung. Der Minister für Irland, Sir Michael . erklärte das Gesetz für durchaus unzweckmäßig. sei der Ansicht, die Katholiken Irlands erdulden durchaus keine Ungerechtigkeit, da es ihnen völlig freistehe, die Dubliner Universitãt eben so wie die Protestanten zu besuchen, was in der That auch geschehe. Derjenige Theil des irischen Unterrichtswesens, welcher gesetz⸗ geberischer Reformen bedürfe, seien nicht die Universitãten, sondern die Mittelschulen. Er gedenke in der nächsten Session diese Angelegenheit in Angriff zu nehmen. Das Gesetz ward darauf mit 200 gegen 55 Stimmen verworfen.
Frankreich. Paris, 28. Juli. Der Marschall Mac Mahon uh der „Cöln. Ztg.“ zufolge, heute Morgen um 6 Uhr, begleitet von dem Krie s:Minister, dem General Ducrot und seinem militärischen Stabe, in das Lager bei Bourges, wo derselbe um 74 Uhr eintraf. Der eneral Thierry, Befehlshaber des Lagers, und die Generäle Gallifet und Arnaudeau empfingen den Marschall, der das Lager und die Kapelle besuchte, wo der Militärgeistliche von Belleville ihn empfing. Um 97 Uhr verließ der Marschall das Lager und kehrte Mittags nach Bourges zuruck. Vor der Kathedrale machte der Marschall mit seinem Gefolge Halt. Der Erzbischof empfing ihn an der Pforte und hielt — 8 Anrede: „Herr Marschall! Seien Sie in unserer alten Kathedrale willkommen. u mehreren Malen ward sie von unsern 1 besucht; fie sollte auch Ihren Besuch erhalten. Sie haben die Beifalls⸗ rufe unserer Stadt vernommen; dieselbe weiß, daß Sie Frank⸗ reichs Vertreter sind und daß Ihr Name die Einheit der ehr⸗ lichen Herzen und der Tapferkeit bedeutet. Wir wissen alle, daß da, wo Sie sind, Sie stets fest stehen und daß Sie bis ans Ende gehen werden. Daher haben wir das Vertrauen, daß Gott, welcher Frankreich schützt, auch Sie schützen und unferm heißgeliebten Vaterlande jene altehrwürdigen Tage des Wohlergehens und des Ruhmes zurückgeben werde.“
In Beantwortung einer Ansprache des Präsidenten des Handelsgerichtshofes lag der Marschall Ma. Mahon unter Anderem: Frankreich habe Alles gethan, um den orientalischen Krieg zu lokalisiren. Der Friede sei das erste Ziel der fran zösischen Politik. *.
den Marschall: „Diese Bevölkerungen begreifen die Größe der Mission, die Sie übernommen haben, und wissen, daß Sie dieselbe bis zum Ende vollführen werden. Ihr Wort, dieses Wort, das in Europa Niemand anzweifelt, ist uns eine sichere Burgschaft, daß Sie Ihre edle Aufgabe lösen werden. Im Aeußern werden Sie den Frieden i wahren wissen, indem Sie mit dem Auslande freundschaftliche Beziehungen unter⸗ halten; im Innern werden Sie die Ordnung zu wahren wissen, indem Sie ohne 6 alle diejenigen führen und stützen, die wie Sie und mit Ihnen die ewigen Grundsätze vertheidi⸗ gen, auf denen die Ordnung beruht, diese Grundsätze, welche sich in zwei Worten e, de,. lassen, die Devise Ihres ganzen Lebens: Gott, Werland!“ .
Der Marschall Mac Mahon erwiderte, nach Mel⸗ dung des „W. T.. B.: „Nach Außen hin den Frieden zu erhalten, im Innern auf dem Boden der Ver—⸗ fassung an der Spitze der Männer der Ordnung aller Par⸗ teien vorzuschreiten, die Parteien nicht nur gegen die zerstörenden Leidenschaften, sondern auch gegen ihre eigenen Ausschreitungen zu schützen, von ihnen zu ver⸗ langen, daß sie Einhalt thun ihrer Uneinigkeit, um den Radi⸗ kalismus, der unfere gemeinsame Gefahr ist, zu hemmen — das ist mein Ziel. Ich habe niemals ein anderes gehabt. Man hat mich wegen meiner Absichten angeklagt, man hat meine Handlungen enfftellt, man het gesprochen von einer Gefährdung der aus⸗ wärtigen Beziehungen, von einer Verletzung der Verfassung, von einer Bedrohung der Freiheit des Gewissens, ja sogar von der Wiederkehr der Mißbräuche des ancien regime und wer weiß welchen geheimen Einflusses, den man die Priesterherrschaft nannke. Dies sind Verleumdungen. Der gesunde öffentliche Sinn hat dem bereits Rechnung ge⸗ tragen in Frankreich und im Auslande. Diese Verleumdun⸗ gen werden mich nicht entmuthigen, sie werden mich nicht abhalten, meine Aufgabe f vollenden unter Mitwirkung der Männer, welche meine Politik unterstützen werden. Ich habe das Vertrauen, daß die Nation meinen Ruf beantworten wird durch die Wahl neuer Mandatare, um den Kampf zu been⸗ digen, dessen Verlängerung nur den Interessen des Landes schaden und die friedliche Entwickelung seiner Größe aufhalten würde.“
Italien. Rom, 29. Juli. (W. T. B.) Einige italie⸗ nische Comites der Alliance israelite universelle“ richteten am 12. d. anläßlich der Ereignisse in Darabani (Rumänien) eine Adresse an den Minister der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten Melegari, in welcher sie die Nothwendigkeit hervorhoben, daß die rumänische Regierung eine vollständige Gleichheit der Bürger ihres Landes ohne Unterschied der Religion herstelle. Herr Melegari erklärte in e. Antwort vom 23. d. Mts, er habe den rumänischen
genten in Rom von dem schmerzlichen Eindrucke, den diese Ereignisse auf die italienische Regierung gemacht hätten, ver⸗ ständigt; die Regierung werde nach Kräften bemüht sein, die bürgerliche Gleichheit zur Geltung zu bringen.
Turin, 25. Juli. (W. T. B.) rinz Amadeus hat sich gestern Abend bei einem Sprunge aus seinem Wagen, dessen Pferde scheu wurden, eine schwere Verletzung am Kopfe zugezogen. Die Nacht hat der Prinz ruhig verbracht; die Be rn schreitet anhaltend fort. .
— Die „Italia Militare“ theilt mit, daß Ende künftigen Monats drei große Eorpsmanöver beginnen werden. Das erste Corps wird von dem General Cosenz kommandirt sein und südöstlich von Alessandria manövriren, das zweite wird unter dem Befehle des Generals Avogadro de Casanova in der Provinz Emilia, unweit Parma zwischen dem Po und den Apenninen, das dritte unter dem Kommando des Ge⸗ nerals Sacchi in der Rähe von Albano, unweit Rom, Uebun⸗ gen machen. In der Lombardei werden einige Kavallerie⸗Re⸗
imenter unter dem Oberbefehle des Generals Thaon de
nehmen, zu berauben. Der zweite bestimmt, daß bei einer
evel zu einem Manöver zusanimengezogen werden.
irn wäre über die
indessen, daß Midhat die r Sultans unternommen hätte und weitere Information aus Fonstantinopel erwarte. Die Zurückberufung Midhat Paschas nach Konstantinopel sei bisher noch nicht erfolgt, die Meldun⸗
Später erschien Gra welchem Midhat Wo desselben zu erwidern. Midhat hatte sich indessen nach dem Besuche bei dem Grafen Andrassy zu dem türkischen Botschaf⸗ en rr Pascha, begeben, von dem er erst um 34 Uhr zu⸗ rückkehrte.
—
Der Maire von Bourges äußerte in seiner Anrede no
Türkei. (W. T. B.) Wie die W. N fr. Presse / unterm 29. Dauer des Aufenthalts Midhat aschas in Wien nichts Definitives bekannt. Gewiß sei es
eise nach Wien auf Wunsch des
en über die Abreise desselben nach London oder Brindisi eien verfrüht. Gestern Nachmittag hatte Midhat Pascha wie⸗
derum eine mehrstündige Konferenz mit dem hiesigen türkischen Botschafter, Aleko Pascha.
Wien, 29. Juli. (W. T. B. Midhat Pascha stattete 1Uhr dem Grafen Andrassy einen
Adrassy in dem Hötel Metropole, in at, um den Besuch
— , — um r — esuch ab und . eine halbe Stunde mit demselben.
nung genommen
— Wie der „Allgemeinen Zeitung“ vom 29. aus Wien
— * wird, ist Midhat Pascha bisher noch nicht zurück⸗
erufen worden, reist auch nicht nach Konstantinopel, sondern geht gegen Ende der Woche nach London zurück.
Köien, 29. Juli. (W. T. B) Wie die „Presse; er⸗ fährt, wird Midhat Pascha zehn bis zwölf Tage in Wien
verweilen.
— (W. T. B.) Aus Athen wird dem „N. W. Tageblatt“ vom 28. gemeldet; Bei Rethymno auf der Insel Kreta hat ein blutiger Kampf stattgefunden; der Aufstand gewinnt an Ausdehnung.
— Ein Telegramm der „Pol. Korresp.“ aus Belgrad
vom 28. d. bezeichnet die Nachricht, daß Serbien 2 Armee⸗Eorps mobilisire, als unrichtig und fügt hinzu, daß die Skupschtina den Kriegs⸗-Minister nur ermäch⸗ ligt habe, die bestehende Grenzwache zu verstärken. weiteren Meldung der „Polit. Korrespondenz“ ist der der dortige englische Kon sul gestern angeblich in
Nach einer aus Belgrad
einer besonderen Mission seiner Regierung nach Kragujevatz abgereist.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 27. Juli.
(St. Pet. Herold) Nach offiziellen Angaben sind seit Eröffnung der
Loskaufs-Operation, am 27. Oktober 1861, bis zum J. Juli 1877 S6, 535 Loskaufsvergleiche durch 7ößS, 677 Bauern abgeschlossen worden. Das bezügliche Areal betrug im Ganzen 26,928,399 Dessjatinen. Die Schuld der Bauern erreichte die dhe von 763,355, 3338 Rbl. Solcher Gestalt stellt sich die Einzelparzelle (31 Dessjatinen) durchschnittlich auf 64 bis 106 Rb. Die darauf ruhende Bankschuld be⸗ trhgt 26 bis 44 Rbl., und der Werth einer Dessjatine ist 17. 3 30 Rbl. .
Dänemark. Kopenhagen, 28. Juli. (W. T. B.) Der König hat heute, das Demissionsgesuch des Kriegs- und Marine-Ministers, Generals v. Haffner, genehmigt und den General Dreyer zum Kriegs- und Marine⸗ Minister ernannt.
Amerika. Peru. (W. T. B.) Nachrichten zufolge, welche der von Westindien in Plymouth eingetroffene Dampfer „Tasmanian“ überbracht hat, richtete die peruanische Regierung an die Gesandten und Konsuln der auswärtigen Mächte ein Cir⸗ kularschreiben, in welchem sie diesen anzeigt, daß sie eine Rechtfertigung von der englischen Regierung wegen des An⸗ griffs englischer Kriegsschiffe auf das peruanische Schiff „Huascar“ verlangen werde.
Der russisch⸗türkische Krieg.
Wien, 29. Juli. (W. T. B.) Die „Montagsrevue“ schreibt: Der österreichische Finanz-Minister von Pretis, der Minister⸗Präsident von Tisza, der ungarische Finanz⸗Minister von Szell sind hierher berufen worden, um mit dem ; ürsten von Auersperg, dem Grafen Andrassy, dem Reichs- Finanz-
Tinister von Hofmann und dem Reichs⸗Kriegs-Minister Graf Bylandt⸗Rheydt an einem Ministerkonseil Theil zu nehmen, welcher die Frage erwägen soll, ob nicht der Augenblick gekom⸗ men sei, aus der bisherigen Passivität herauszutreten und durch eine wenigstens theilweise Mobilisirung der Armee die militärische Bereitschaft Desterreich⸗ Ungarns herzustellen. Graf Andrassy, welcher diesen Schritt für nothwendig erachte, denke dabei nicht an eine Abänderung der österreichischen Politik, welche nur auf die Wahrung der Interessen der Monarchie Bedächt nehme. Die Anwefenheit Midhat Paschas hierselbst hänge in keiner Weise mit den bevorstehenden Maßnahmen zusammen. Die österreichische Politik perhorreszire jeden Ge⸗ danken an eine Okkupation, könne aber niemals zugeben, daß eine neue Ordnung der Dinge ohne ihr Zuthun oder gegen die von ihr geltend gemachten Interessen geschaffen werde.
Wien, 28. Juli. (W. T. B.) Nach einer Meldung der „Polit. Korresp.“ aus Bukarest vom heutigen Tage hatte fich der Minister⸗Präsident Bratiano nach Nikopolis begeben. um mit dem Kaiser von Rußland wegen des Uebergangs der rumänischen Truppen über die Donau zu verhandeln. Bratiano ist heute nach dem rumänischen Hauptquartier To⸗ jang zurückgekehrt, nachdem, wie der genannten Korrespondenz versichert wird, die gegen den Donauübergang der rumänischen Truppen geltend gemachten Bedenken Na wären. Hier⸗ nach wird das Gros der rumänischen Armee nach Fertigstellung der Brücken über die Donau setzen und die Positionen bei Nikopolis beziehen. — Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Cogalniceanu, begiebt sich zunächst nach Tojana und von dort nach Wien.
Wien, 30. Juli. (W. T. . Midhat Pascha empfing einer Meldung des „N. W. Tageblattes“ zufolge gestern einen Redacteur dieses Blattes und äußerte diesem gegenüber, die Pforte gedenke nicht, Frieden zu schlie ßen, sondern werde den Krieg bis aufs Aeußerste fortsetzen und erst beim Erscheinen des Feindes vor Konstantinopel die Frage einer Intervention in Erwägung fie en.
Rom, 28. Juli. (W. T. B.) Die hier anwesenden Minister hatten, wie hiesige Blätter melden, am Donnerstag eine Konferenz, in welcher sie ihr vollkommenes Einver⸗ ständniß mit der von Melegari in der orientalischen Frage befolgten Politik aussprachen, einen definitiven Be⸗ hn. ö bis zur Rücklehr der abwesenden Minister aus⸗ jut en beschlossen. Letztere wurden ersucht, nach Rom zurück⸗ zukehren.
Rom, 29. Juli. (W. T. B.) Wie der „Courxier d' Italie“ meldet, hat die italienische Regierung in den
letzten Tagen den Großmãchten die ausdrückliche Zusiche⸗ rung ihrer friedlichen Intentionen gegeben und er⸗ klärt, sie sei fest entschlossen, von dem Programme der Neu⸗ tralität nicht abzu ĩ
— Das „Journal de St. Petersbourg“ vom 25. d. wendet sich gegen den mehrerwähnten Artikel des Londoner „Stan dard, welcher die englis n Truppensendungen nach Malta und Jibraltur als eine Warnung für Rußland be⸗ zeichnet hatte.
Der Verfasser des Standard Artikels — sagt das russische Blatt — führt eine Sprache, von welcher er sich vielleicht irgend einen Einfluß 7 den Gang der Exeignisse versprach, welcher uns aber völlig unverständlich ist. Es ist da von der Nachsicht“ Eng⸗ lands die Rede, die nun an ihrem Ende angelangt sei. Schon dieses Wort hat in der Politik keine Bedeutung; so viel wir wissen, wird die Haltung der englischen Regierung in den orientalischen und anderen — 5 von ihren Interessen und nicht von der Nachsicht gegen diese oder jene Macht bestimmt und es ist selbst⸗ verständlich, daß, wenn auch eine Macht auf die Interessen anderer Länder Rücksicht nehmen kann, von ihr doch nicht zu verlangen ist, daß sie sich guch noch um deren Empfindungen kümmere. Der Aug⸗ druck des Standard ist also sehr schlecht gewählt; er ist eben so inhaltslos als die weitere Behauptung, daß die angekündigten Maß⸗ 86 für Rußland eine Mahnung sein werden, seine ehrgeizigen Pläne nicht auf die irrige Voraussetzung zu stützen, England werde . von der Liebe zum Frieden um jeden Preis bestimmen lassen. Erstens hat Rußland die ge gen, Pläne, welche ihm die Freunde der Türkei zuschreiben, von sich abgelehnt und was jene irrige Voraus⸗ setzung betrifft, so braucht man nicht erst auf die Aussprüche des Standard“ zu warten, um deren Werth zu erkennen. Dieses Blatt wollte gestern in der Absendung einiger tausend Soldaten nach Malta jene „Initiative erkennen, welche die Mächte von England er⸗
. warteten. Es wäre wünschenswerth, zu erfahren, welche Mächte hier
gemeint sind; so viel wir wissen, besteht das gute Einvernehmen der
drei Kaiserreiche fort und ist ganz und gar nicht von der größeren oder geringeren Stärke einer britischen Besatzung im Mittelmeere abhängig. Der Lärm des Standard. ist also nur leerer Wortkram. Indessen hat ja auch Sir Stafford Northcote die wirkliche Bedeu⸗ Fung der getroffenen Maßregel dargelegt, welche Kommentare, wie der
eben besprochene, zu entstellen trachten. Er erklärte einfach, daß die
Regierung bei dem unsicheren Zustande der Dinge es für ihre Pflicht halte, die Garnison von Malta auf ihren vollen Bestand zu bringen.“ Europäischer Kriegsschauplatz.
Bukarest, 29. Juli. (B. T. B.) Die vierte Division der rumänischen Armee unter General Manu ist über die Donau gegangen und hat Nikopolis be⸗ setzt, wo bereits die Fahne des fünften Regiments weht.
Konstantinopel, 29. Juli. (W. T. B.) Wie 3. 6 wird, leistet Silistria den Angriffen der Russen Widerstand. — Eine in der Richtung auf Varna mar⸗ schirende Kolonne wurde in Basardjik aufgehalten. — Bei Rasgrad sollen die Russen größere Verluste erlitten haben; die Verluste der Türken werden auf 100 Todte und 2060 Ver⸗ wundete angegeben.
Konstantinopel, 29. Juli. (W. T. B.) Ein offi⸗
ielles Telegramm aus Plewna vom 26. d. meldet, die
ussen seien von Lo vac vertrieben. Außerdem werden noch andere den Türken günstige Gefechte regierungsseitig signali⸗ sirt, so namentlich bei Juila, in der Nähe von Osmanbazar.
Konstantinopel, 30. Juli. (W. T. B.) Eine Depesche Suleiman Paschas meldet, daß die Bulgaren verschiedene muselmännische und bulgarische Dörfer in Brand gesteckt und die Eisenbahn an verschiedenen Stellen zerstört hätten. — Mehemed Ali Pascha und Reouf Pascha berichten von unbedeutenden Gefechten. — Der Kommandant von Rustschuk, Echr ef f Pascha soll vor ein Kriegsgericht gestellt werden. — Re dif Pascha ist ernstlich erkrankt.
— (W. T. B.). Wie der „Cölnischen, Zeitung“ aus Schumlg, vom 2. d. gemeldet wird, sind die Russen unter General Zimmermann am schwarzen Meere eingetroffen. Russische Truppen stehen jetzt 5 Stunden von Osmanbazar und 4 Stunden von Kasan entfernt. — Aus Pera wird dem k Blatte unter dem 27. d. berichtet, daß die Russen
ei Karabunar zwischen Eski⸗Saghra und Hermanly ein befestigtes Lager herrichten, wohin sie 30,900 Mann zu⸗ sammenziehen wollen. Die Eisenbahnlinie bei Philippopel ist von Bulgaren unterbrochen worden. —
Wien, 29. Juli. (W. T. B.) Die „N. fr. Presse“ bringt
aus Nikopolis vom 25. d. nachträg ich einige Details über die Kämpfe bei Plewna. Nach denselben hätten die Russen nach der Niederlage ihrer Avantgarde am 19. d., durch eine Brigade verstärkt, am 30. d. die Offensive ergriffen und die türkischen Positionen am rechten Ufer des Crivicaftusses erobert. Am Sonntag, den 22. d. seien indeß die Türken, die sich durch Truppen aus Widdin auf 28,000 Mann ver⸗ stärkt hätten, zum Angriff vorgegangen, hätten die Russen aus ihren Stellungen geworfen, sie nach einem Verluste von 2000 Mann zu einem ungeordneten Rückzuge gezwungen und mit dem Bajonnet verfolgt. Das genannte Blatt meldet ferner:, Eine Division des IV. russischen Armee⸗Corps und eine Brigade aus Nikopolis seien bei Plewna eingetroffen. Daselbst ständen sich 25.9000 Mann Russen und 27,900 Mann Türken gegenüber. Man erwarte dort eine Schlacht, Osman Pascha, dessen Haupt— i er in Plewna sei, habe neuerdings Verstärkungen er— alten.
Wien, 29. Juli. (W. T. B.) Telegramm des „N. W. Tageblatt“ aus Schumla vom 27. d.: Bei dem gestrigen Gefecht bei Turlak in der Nähe von Rasgrad, in welchem Aziz Pascha fiel, wurde ein zweiter türkischer General
chwer verwundet.
Wien, 30. Juli. (W. T. B.) Telegramm der „N. fr. Presse“ aus Bu karest, 28. d. Gestern machten die Russen einen Scheinangriff auf Ru st chuk, um den Zuzug der Ver⸗ stärkungen für ihren rechten Flügel zu maskiren. — Man erwartet Zusammenstöße f en Osmanbazar und Tir⸗ nowg. — Mehemed Al Pascha hat gestern mit 60, 009 Mann Eski⸗Djung verlassen und den Weg . Tirnowa eingeschlagen. — Die Generale Krüdener und Schilder⸗Schuldner sollen vor ein Kriegsgericht gestellt werden.
Wien, 30. Juli. (B. T. B.) Telegramm des „N. W. Tageblattes“ aus Konstantinopel: ie Tscherkessen erstürmten und plünderten den bulgarischen Küstenort Cavarna, nordwestlich von Varna. Ein österreichischer Dampfer nahm dort fünfhundert Flüchtlinge auf.
— Ein ,, des „Golos“ aus Giurgewo be⸗ 30 Rustschuk ist von unseren Truppen vollständig ein⸗ geschlossen, aufwärts des Stromes 15 Werst und abwärts 7 Werst. In Bälde ist unbedingt eine große Schlacht zu er⸗ warten. Die in dieser Gegend stehenden Corps, das 12., 4. und 13, stehen mit dem Hauptquartiere des Ober⸗Komman⸗ direnden Großfürsten Nikolaus in Verbindung. In der
Dobrmgscha stehen von unseren Truppen Alles in Allem
gegen 50,000 Mann. Vor drei Tagen kam es unweit Ras⸗ grad zu ziemlich bedeutenden 4 Die Türken waren offenbar von Rasgrad und Schumla abgeschnitten, da si ein 25,0060 Mann starkes türkisches Corps nach stschuk zurückzog, dessen Garnison sich jetzt auf 50 000 Mann beläuft. Der Gesundheitszustand unserer Truppen ist vorzüglich. Bei dem rumänischen Flecken Parapan, Rustschuk beinahe gerade gegenüber, ist eine stehende Verbindung zwischen dem rechten und linken Donau⸗Ufer er⸗ öffnet worden. Die Entfernung von Giurgewo nach Para⸗ pan beträgt eine halbe Stunde. — Von Nikopolis sagt ein Telegramm des „Golos“: Weder die Stadt noch die Cita⸗ delle ist mehr vorhanden. Unser Artilleriefeuer aus Mugu⸗ relli hat alle Wände durchlöchert und die Türken begannen in der letzten Minute die Häuser in Brand zu stecken. Un⸗ sere in die Stadt einrückenden Soldaten waren gezwungen, zunächst die Brände zu löschen. Bei der Besetzung von Ni⸗ kopolis waren in der Stadt selbst in den Bürgerhäusern meh⸗ rere Hinterhalte eingerichtet, wofür die Türken die verdiente Strafe ö. .
— Am 23. d. M. traten die zur Beschießung Ru st⸗ schuks errichteten russischen Batterien bei Slobozia zum ersten Male in die Aktion. Die dortigen Schanzen d voll⸗ ständig mit Kruppschen Geschützen schwersten Kalibers armirt. „Schon der Donner dieser Geschütze — schreibt man der „All⸗ . zeitung. aus Giurgewo, 23. d. M. — ist betäu⸗
end und macht den Erdboden erzittern. Die Fensterscheiben der Häuser in Giurgewo klirren. In der Slobozia zugekehrten Vorstadt dürften viele Scheiben gesprungen sein. Die Tragweite der russischen Riesenkanonen ist eine fabelhafte, denn sie . Geschosse bis über die südliche Enceinte der türki⸗ schen 7e tung hinaus und beschießen die türkischen Lager jen⸗ seits der Festung. Die Entfernung muß mehr als eine deutsche Meile betragen, da die Donau allein noch immer mehr als eine Viertelmeile breit ist. Die Türken haben bis zu diesem Augenblicke (2 Uhr Nachmittags) das Feuer der Schanzen von Slobozia noch nicht erwidert. Gewiß ist, daß ihre Festung noch immer nicht vollständig cernirt ist. Die
ussen scheinen den Plan zu haben, die Garnison von Rust⸗ schuk durch furchtbares Geschützfeuer mürbe zu machen und es alsdann mit einem Sturme zu versuchen.“
— Ueber das Seegefecht, welches der russische Dampfer „Vesta“ mit einem türkischen Panzerschiffe zu bestehen hatte, veröffentlicht der St. Petersburger „Herold“ ö. offizielle Telegramme:
elegramm an den Großfürst General⸗Admiral vom Verweser des , vom 12. (24.) Juli.
Aus Sebastopol ist ven Admiral Nikonoff folgendes Telegramm eingegangen; Heute mit Tagetzanbruch ist die Vesta“ eingetroffen, stark beschädigt in einer Affaire, welche sie gestern bei Kästendsche mit einer türkischen Panzercorvette gehabt hat. Das Gefecht währte fünf Stunden. Getsdtet wurden an Offizieren 2, verwundet 3, an Untermilitärs wurden getödtet 9, verwundet 18. Den detaillirten Bericht erwarte ich heute. .
Am 9.21. Juli machte sich der Dampfer „Vesta“ auf den Weg, um am Rumelischen Ufer zu kreuzen. Am Morgen des 11. 23. 86 hatte die Vestan etwa 35 Meilen von Küstendsche von 8 bis 15 Uhr einen harten Kampf mit einem großen türkischen Panzerschiffe, das eine Schnelligkeit von gegen 13 Knoten hatte. Während des Kampfes wurde bei der Vesta“ das Steuerreep Krschossen; während der Mi⸗ nuten bis zu erfolgter Ausbesserung näherten sich die Türken bis auf . und von ihrer Salve litt die Vesta“ stark. Die
erluste an Offizieren betragen: 2 Todt. 2 Schwerberwundete, 4 Leichtverwundete, darunter der Commandeur; an Untermilitärs wurden 9 getödtet, 16 verwundet. Der Dampfer ist stark mitgenommen, hat zwei Löcher im Rumpf erhalten, und eine 10⸗ oder 11z6öllige Bombe, welche durch das Deck schlug, explodirte in dem Steuer— Halbverdeck und verursachte einen Brand über dem Pulver⸗ und Bombenkeller. Das Feuer wurde rasch gelöscht. Die Offiziere, das Kommando und die Volontäre zeigten einen außergewöhnlichen Helden⸗ muth. Außer unscren Kugeln und kleinen Ladungen trafen den Feind, durch He gen chüf⸗ drei Mörserbomben; eine platzte im Hintertheil, eine andere krepirte nicht, aber die dritte platzte im Thurm und ent⸗ schied den Kampf. In Folge der glücklichen Explosion unserer Bombe im Thurm des Monitors floh derselbe, Am 12. (24. Juli mit Tagesanbruch kam die ‚Vesta“ in Sebastopol an; bis jetzt ist aus der Zahl der Getödteten nur der Oberst⸗Lieutenant vom Corps der Marine⸗Artillerie Tschernoff bekannt.
(W. T. B.) Aus Ragusa meldet das „N. W. Tagebl.“ vom 28.3: Der Fall von Niksic wird als nahe bevorstehend betrachtet.
— (W. T. B.) Wie der „Pol. Korresp.“ aus Cettin je vom 28. gemeldet wird, dauert die Beschießung von Niksic fort. Vukotic hat abermals zwei Blockhäuser zerstört. Meh— rere Häuser in Niksie sind in Brand gerathen,
Aus Cettin je, 20. Juli, wird der „Pol. Corr.“ be⸗ richtet: Es sind nun alle nöthigen Perfügungen getroffen worden, um eine energische O ensivaktion in den nächsten Tagen in Angriff nehmen zu können. Das Centrum befindet sich einerseits bei Planinica, Hauptquartier Slivlje, unter dem direkten Kommando des Fürsten, andererseits bei Danil⸗ vograd, Hauptquartier Orja-Luka, unter dem Kommando Bozo⸗Petrovic. Das erste Objekt der unter Fürst Nikolaus direkt engagirten Truppen wird Niksie bilden, das als voll⸗ ständig cernirt betrachtet werden kann. Die Positions⸗ geschütze sind aufgestellt und mit dem zu einem Bom⸗ bardement nöthigen Munitionsparke versehen worden. Auch die übrigen wichtigeren Grenzpunkte sind be— setzt. Der Grenzschutz gegen den See hin ist den Bataillonen der Zrmnicg anvertraut, während die Höhen der Kokoti gegen⸗ über von Podgorizza das Bgtaillon jeschanski besetzt hält. Die Stärke der montenegrinischen Bataillone ist eine ver⸗ schiedene. Zu Anfang des vorjährigen Krieges konnte die Stärke eines Bataillons auf 1069. Mann gesetzt werden. Ein⸗ zelne davon, so die Piperi, die Ljeschanski und Pjeschivci er⸗ reichten auch 1200 Mann. Doch der Krieg hat manche Ba⸗ taillone stark deeimirt. So kann man jetzt die Piperi kaum auf 600 veranschlagen, da dieser Stamm an allen bedeutenden Kämpfen stark betheiligt war.
Asiatischer Kriegs schauplatz.
Konstantinopel, 29. Juli. (W. T. B.) Ein Tele⸗ ramm ,, Paschas vom Mittwoch meldet, die Türken . ößere Rekognoszirungen auf russischem Ge⸗ iete bis . eine Entfernung von drei Stunden von der Grenze ausgeführt und seien sodann nach einem unbedeuten⸗
den Gefechte in ihr . zurückgekehrt. Konstantinopel, 30. Juli. (W. T. 31 Der Gou⸗ verneur von Kars melbet vom 28. c., daß in der Nähe von Kars bei Vesinkeni ein Gefecht stattgefunden habe; die Russen
seien zurückgedrängt worden.
Der „Times /* Korrespondent bei der türkischen Armee in Asien berichtet unter dem 20. d. M. aus dem Lager ober⸗
lb Hadschi⸗Veli: „Wir befinden uns jetzt auf einem hohen
afellande südlich von Kara⸗Dara; zwei russische Lager befin⸗ den sich ebensalls auf diesem Tafellande und in Kizil⸗Kuppa, 19 und 15 englische Meilen von uns entfernt. Wir lagern ungefähr 3000 Fuß höher als sie. Verstärkungen kommen täglich hier an; nach Gurzi⸗Boghaz sind Truppen und Ge⸗ schütze entsendet worden, um die Straße nach Olti zu decken. Ardahan ist noch von den Russen besetzt (die von dort nach einer neueren Meldung gegen Olti aufgebrochen sind). Die türkische Armee ist wohlgemuth und gut ausgerüstet, aber die Spitalseinrichtungen sind sehr mangelhaft, nicht eine einzige Ambulanz ist im Lager. Schamyl soll aus Bajazid heute zu uns stoßen. In Folge der Plünderungen der Kurden in der Umgebung von Wan haben die Corps von Faik und Reis Achmed Pascha Mangel an Lebensmitteln und es ist nach 2 telegraphirt worden, um Zufuhren für sie zu er⸗ alten.“
Ein in Wien lebender Kenner orientalischer Verhalt⸗ nisse“ schreibt dem dortigen „Frem den blatt“
„Die Nachricht, daß Sultan Abdul Hamid entschlossen sei, die Fahne des Propheten zu entrollen, hat natürlich nicht verfehlt, die Aufmerksamkeit der ganzen gebildeten Welt zu erregen und allgemein fürchtet man, daß, falls der Sultan dieses geplante Projekt zur Aus⸗ führung brächte, es zu einem großen Gemetzel und Menschen⸗ abfchlachten im täürkischen Reiche nothwendig kommen musse. Die Entfaltung der Fahne des Khalifats würde auch eine große Störung in dem Handelsverkehr des Abendlandes hervorrufen. Nach dem mohamedanischen kanonischen Gesetze tritt in dem Falle, wenn die Gläubigen dazu aufgefordert werden, in den Krieg zu ziehen, um den Islam zu vertheidigen, unter Anderen eo ipso ein Wechsel- moratorium und zwar für unbestimmte Zeit ein, und erstreckt sich dieses Moratorium nicht nur auf die Wechselschulden der Privat- perfonen, sondern auch auf alle Schulden des Staates, der dadurch ebenfalls seinen Verpflichtungen seinen Gläu⸗ bigern gegenüber enthoben wird Ein selches Moratorium trat nun auch 1826 nach der Entfaltung der Fahne des Khalifats durch Sultan Mahmud II. ein, nur war dasselbe damals von keiner großen Bedeutung für unsern Verkehr, weil die Gläubigen nicht ins Feld ziehen mußten, sondern nur einige Tage gegen die Janitscharen zu kämpfen hatten. Da das türkische Reich damals noch keine Staats⸗ schulden besaß, so hatte natürlich das Ereigniß mit der Entrollung der Fahne des Khalifats auch nach dieser Seite keinen Einfluß.
In Tunis regt sich bereits wie demselben Blatte berichtet wird, eine Agitation in diesem Sinne. Wie das dortige Amtsblatt ‚Riad-El⸗-Tu nisi“ meldet, hat der Ber von Tunis verordnet, daß von nun an in das Gebet hun für den Landesfürsten auch der Name des Surtans aufge— nommen werde, und soll der Letztere stets mit dem Titel „El⸗-Gahzi“ (der Siegreiche) genannt werden. Unter den Üülemas im Gebiete von Tunis eirkulirt jetzt eine Adresse an den Sultan, in welcher derselbe beschworen wird, von nun an bei Christen und Juden kein Anlehen mehr auf— zunehmen und ihnen auch keine Zinsen zu zahlen.
Nr. 19 des Armee⸗Verordnungsblattes“ hat folgenden Inhalt: Unterstellung der Artillerie⸗Schießschule unter die General⸗ Inspektion der Artillerie. — Verordnung, betreffend die gebührenfreie e, ,. von Telegrammen. — Nachrichten für diejenigen Frei⸗ willigen, welche in die Unteroffizier⸗Schulen zu Potsdam, JIullich, Biebrich, Weißenfels und Ettlingen eingestellt zu werden wünschen. — Nachrichten für diejenigen jungen Leute, welche in die Unteroffizier Vorschule zu Weilburg einzutreten wünschen. — Kompetenzen der zum Flur⸗Abschätzungs⸗Geschäft herangezogenen Offiziere und Beamten der Militär⸗Verwaltung. — Heranziehung der Krümperpferde bei der Kavallerie zu Vorspannleistungen. — Einführung einer neuen In— struktion — betreffend das Verfahren bei Anmeldung und Prüfung der Verforgungs⸗Ansprüche invalider Mannschaften vom Feldwebel z. abwärts. — Extraordinäre Verpflegungszuschüsse für Hersfeld, Hild⸗ burghausen, Marburg, Rotenburg und Weilburg pro 3. Quartal 1877.
— Heft VII. des fünften Jahrganges 1877 der Annalen der her r n und maritimen Meteorologie, Organ des
ydrographischen Bureaus und der Deutschen Seewarte, heraus⸗ gegeben von der Kaiserlichen Admiralität, hat folgenden Inhalt: Die physische Geographie des atlantischen Ozeans zwischen 200 Nord— Br. bis 100 Süd⸗Br. und 10 bis 400 West-Lg. in monatlichen Uebersichten und mit Angabe der besten Routen zum Schneiden der Linie J. — Eingänge von meteorologischen Journalen bei der Deut⸗ schen Seewarte im Monat Mai 1877. — Aus den Reiseberichten S. M. S. „Elisabeth“, Kapt. z. See v. Wickede. — Zusatz zu der Segelanweisung für den Solwap⸗Firth an xder Westküste von Eng⸗ land. — Beschreibung einiger Inseln und Riffe innerhalb des Salomo⸗Archipels und südlich desselben. — Bemerkungen über die Südoftküfte von Neu⸗Guineg. — Wa ssertemperaturen im Agulhas⸗ Strom und an der Südküste von Afrika, beobachtet an Bord S. RM. S. „Vineta“, Kapt. z. See Graf v. Monts, vom 19. April bis J. Mai 1577. — Vergleichende Uebersicht der Witterung des Monats April 1877 in Nordamerika und Centraleuropa. (Mittheilung von der Deutschen Seewarte) — Vorschlag zur Anwendung der Helm⸗ hoöltzschen Resonatoren zur Verstärkung der Hörbarkeit der gebräuch⸗ lichen akustischen Signalapparate. Von hr. Albert Hertz. — Kleine Irre r big Notizen: 1) Einsegelung in den 5 Insel
ottland. I) Flaschenpost. — Meteorologische Beobachtungen, an⸗ gestellt auf dem Kaiserlichen Qbservatorium zu Wilhelmshaven in dem Monat Inni 1877. — Beilagen: Drei Tafeln (I. II. III.. zu dem AÄuffatze: Die physische Geographie 2c. Skizze einiger Inseln der Tapul⸗Gruppe, nach Aufnahme des Kapt. Schick 1876. Skizze der Niaimbun⸗ Rhede (Sulu⸗-Infel), nach Aufnahme des Kapt. Schick, 1876. (Beide Skizzen gehören zu dem Artikel; Aus den Reiseberichten S. M. S. „Elisabeth“, Kapt. z. See v. Wickede
— Rr. I5 des Central-Blatts der Abgaben⸗„ Ge⸗ werbe⸗ und Han del sgesetzgebung und Verwaltung in den Königlich preußischen Staaten hat folgenden Inhalt: Anzeige der im k erschlenenen Gesetze und Verordnungen. — 1. All⸗ gemeine Verwaltungsgegenstände: Veränderungen in dem Stande und in den Befugniffen der Zoll- und Steuerstellen. — III. Indi rekte Steuern: Statistik der Branntweinbesteuerung. — Beurthei⸗ lung der Bonifikationsfähigkeit des auszuführenden Biers. — Be⸗ freiung der zu Unterrichtszwecken in Lehranstalten dienenden Blasen von der steuerlichen Aufsicht. — Stem elpflichtigkeit von schriftlichen Verträgen in Korrespondenzform. — VI. Personalnachrichten.
Statistische Nachrichten.
Der Jahresbericht der Handelskammer ju Cöln für 1876 enthält, nach den im Köni 1g preußischen Handels⸗Ministerium be⸗ arbeiteten statistischen Nachrichten von den preußischen Eisenbahnen, Mittheilungen über die Betriebsresultate der Stagts⸗ und rivat-Eifenbahnen in Preußen von 1855 — 1875, denen wir olgendes entnehmen: Im Jahre 1855 betrug die Länge des ge⸗ ammten Bahnnetzes 3786 Kilom. Die Güterbeförderung umfaßte überhaupt d. 460, 656 Tonnen, pro Kilom, 656, 962, 26 To. Die Tonne Güter ae en. . Kilometer 7,30 3. Es ertrug pro Kilometer der e
are r. r 6903 M, der Güterverkehr 14016 6. Die ge aminte Einnahme inel. der Nebenerträge belief sich auf So 929, 359 Es wurden pro Kilometer inel. aller Nebenerträge eingenommen