meinde vertreten zu können. Die Form dieser Vertretu kann nicht über Wünsche und Anträge hinausgehen, ö. entweder an den geistlichen Leiter 8 erricht oder an vorgesetzte staatliche oder kirchliche Organe gerichtet werden. Findet sich der Geistliche von sich aus zu Klagen oder Anträgen an die Schulbehörde veranlaßt, so wird er, bevor er dieselben ergehen läßt, in der Regel dem Gemeinde⸗ Kirchenrathe davon Mittheilung zu machen und Gelegenheit zur Aeußerung zu geben haben. Bezüglich der Art und Weise, wie die kirchliche Leitung des Religions⸗ unterrichtes auszüben ist, darf nicht aus dem Auge gelassen werden, daß der Staat sich vorbehalten hat, die Grenzen dieser der Kirche in der öffentlichen Schule zuständigen Funktion der Leitung zu bestimmen. Desinitive Vorschriften über dieselbe Seitens des Kirchenregiments wer⸗ den daher vertagt werden müssen, bis das in Aussicht ge⸗ nommene staatliche Schulgesetz dem in der Verfassung gewähr⸗ leisteten Rechte der Religionsgesellschaften bestimmtere Umrisse egeben hat. Aus diesem Grunde überlassen wir es dem r ge Konsistorium, über die Art und Weise, wie die Leitung des Religionsunterrichtes zu handhaben sei, vorläufig bei sich darbietendem Anlaß geeignete Verfügung zu treffen. Dabei sind insbesondere die Geistlichen, welche die Lokal⸗ Schulaufsicht nicht inne haben, auf den im Unterschiede von derselben ihnen bezüglich der Leitung des Religionsunterrichts obliegenden Beruf, so wie auf Inhalt und Begrenzung des⸗ selben hinzuweisen. Evangelischer Ober⸗Kirchenrath. Herrmann.
— Wird während der Verhandlung vor dem Schwur— gerichtshofe ein Zeuge, welcher durch Krankheit am Er⸗ scheinen bei der Schwurgerichtssitzung verhindert ist, kom⸗ missarisch vernommen, so muß, nach einem Erkenntniß des Ober⸗Tribunals vom 16. Juli 1877, entweder durch die zeitweilige Unterbrechung der Verhandlung vor dem Schwurgericht dem dem Angeklagten bei dieser zur Seite stehenden Vertheidiger die Möglichkeit gewährt werden, der kommissarischen Zeugenvernehmung beizuwohnen, oder es muß dem Angeklagten für die letztere von Amtswegen ein anderer Vertreter durch den Schwurgerichtshof zugeordnet werden. Geschieht keines von Beiden, so ist das ganze Verfahren nichtig.
— Das Eingreifen der Schulvorsteher in das Innere des Schulwesens ist, nach einem Erkenntniß des Ober⸗ Tribunals vom 27. Juni d. J., dem Berufskreise der Schulvorsteher gänzlich entzogen und dem Lokal-Schul⸗ inspektor zugewiesen. Betritt ein Schulvorsteher die Schul⸗ stube während des Unterrichts, um sich ein Eingreifen in das Innere des Schulwesens anzumaßen, so macht er sich des Hausfriedensbruchs schul ig.
— Der General-Lieutenant von Braun, Inspecteur der 1. Ingenieur⸗Inspektion, ist von Urlaub hierher zurück— gekehrt.
— Das deutsche Uebungsgeschwader ist am 19. d. Mts. von Piräus nach Paros in See gegangen. An Bord Alles wohl.
— . S. M. S.
„Luise“ ist, telegraphischer Nachricht zu⸗
folge, am 19. d. Mts. in Gibraltar eingetroffen.
S. M. S. „Medusa“ hat am 27. Juli früh Kiel ver⸗ lassen, ankerte am 13. August er. im Hafen von Dartmouth und beabsichtigte, am 18. die Reise nach Madeira fortzusetzen.
S. M. S. „Elisabeth“ hat am 13. Juni er. 3 hama verlassen, ankerte am 15. auf der Rhede von Kobe, setzte am 21. die Reise fort, traf am 24. dess Mts. in Naga⸗ faki ein und beabsichtigte, am 28. Juni die Rückreise nach Kohe wieder anzutreten.
Posen, 4 August. Den nationalliberalen polni—⸗ schen Partei⸗Organen genügt nicht mehr die von ihnen im letzten Winter mit so vielem Eifer betriebene und so geräuschvoll in Szene gesetzte diplomatische Vertretung Po⸗ lens den polenfreundlichen Mächten gegenüber durch den Grafen Wladislaw Plater in Zürich; sie verlangen jetzt sogar die Einsetzung einer obersten Nationalbehörde zur Leitung der inneren und äußeren polnischen Angelegenheiten.
Der „Dziennik poznanski“, das hiesige Hauptorgan der nationalliberalen Partei, hat wiederholt in Leitartikeln und Lemberger Korrespondenzen diese Angelegenheit besprochen und die von ihm gestellte Forderung der Einsetzung eines leitenden Nationalausschusses durch Hinweis auf die ereignißschwangeren Zeitverhältnisse, die leicht einen politischen Umsturz in Europa herbeiführen könnten, motivirt. Der aus Vertrauensmännern aller Parteien bestehende Nationalausschuß habe in dem Ge⸗ wirre der Zeitereignisse die polnischen Nationalinteressen wahr⸗ zunehmen und etwa nöthig werdende Rettungsmittel für Polen vorzubereiten, und alle Parteien hätten ihm unbedingt Ge⸗ horsam zu leisten.
Die galizischen nationalliberalen Parteiorgane „Gazeta narodowa“ und „Dziennik polski“ nennen die von ihnen ver⸗ langte oberste Nationalbehörde öffentlichen Sicherheitsausschuß und wollen die Wirksamkeit desselben hauptsächlich gegen die angeblich in Galizien immer größere Verbreitung gewinnende russisch⸗panslavistische und sozialistische Propaganda gerichtet wissen.
Die österreichische Regierung ist dieser höchst gefährlichen Agitation durch die in der offiziellen Lemberger, Gazeta Lwowska“ veröffentlichte Erklärung entgegen getreten, daß die angeblich panslavistische und sozialistische e n in Galizien weiter nichts als die Erfindung einer staatsfeindlichen Partei sei, und daß übrigens die Beschützung der Gesellschaft gegen alle revolutionären Angriffe lediglich Sache der legitimen Staatsbehörde sei.
Die ultramontanen polnischen dem „Kuryer poznanski“ an der das national ⸗ liberale Projekt, das, wie sie be⸗ merken, nur die DOrganisirung eines Ausstandes bezwecke, mit aller Entschiedenheit und wollen die polnische Gesellschaft nur durch die Staatsbehörde beschützt wissen. Der eigentliche Grund dieser Opposition dürfte jedoch in dem Um⸗ stande zu suchen sein, daß die Ultramontanen von einer ge⸗ . liberalen Nationalregierung die Schädigung ihrer lerikalen Interessen fürchten und in der römischen Hierarchie bereits eine Nationalregierung beten, der sie auch in poli⸗ tischen Dingen unbedingten Gehorsam leisten.
Parteiorgane mit Spitze bekämpfen
1 Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 19. August. Es war in den . Tagen bekanntlich viel von der De mission 3 F3M. Baron Mollinary, welche derselbe angeblich
wegen der Differenzen in der Grenzbahnfrage gegeben e, ee er nnn, eam „Fremdenbl.!“ nun aus In. schreibt, bestehen wohl die
gen Mollinarys und jenen des ungarischen Kabinets in der
zen zwischen den Anschauun⸗
.
erwähnten Frage, sind jedoch nicht so akuter Natur, um eine
Demission Mollinarys herbeizuführen.
In der That hat
Baron Mollinary, wie dem Blatte positiv versichert wird,
seine Demission nicht überreicht und ist dieselbe daher auch nicht, wie man in Agram behaupten wollte, von dem Kaiser angenommen worden. Wie übrigens der „P. Ll.“ von ram aus verläßlicher
seiner angegriffenen Gesundheit einen 6 Urlaub erhalten. — Die Adresse der in
Postwege dem Kaiser unterbreitet und hierauf aus der Kaiser⸗ lichen Kabinetskanzlei wahrscheinlich dem ungarischen Mi⸗ nisterium übermittelt werden. es solle nicht nur jetzt das Grenzvermögen und dessen Ver⸗ fügungsrecht der Grenze verbleiben, sondern selbst für den Fall der Vereinigung der Grenze mit Kroatien soll der Grenz⸗ fonds nicht in das allgemeine Landesvermögen aufgenommen, sondern von der Grenze selbständig verwaltet werden.
Schweiz. Bern, 18. August. (N. Zürch. Ztg.) Die stände⸗ räthliche Kommission zur Prüfung des neuen 6 hat den Wunsch der Kommission des Nationalrathes nach einer gemeinsamen Berathung der dem neuen Tarif zu Grunde zu legenden Grundsätze abgelehnt und beschlossen, erst in der ersten Hälfte des Oktober zusammenzutreten. Unter diesen Umständen ist es zweifelhaft, ob die nationalräthliche Kom⸗ mission bei ihrem früheren Beschlusse beharren und am 17. September zusammentreten wird. — Das Amtsgericht verurtheilte sämmtliche wegen des Kommuneskandals Angeklagte zu 10 bis 60 Tagen Gefangenschaft, Entschädigung und Kosten, und 6 Ausländer überdies zu dreijähriger Kantons⸗ verweisung.
Frankreich. Paris, 18. August. (Fr. C.) Der Präsident der Repuklik verließ Caen heute früh um 7 Uhr und fuhr über Bayeur nach Saint-Lö, wo er sich zu Fuß vom Bahnhofe nach der Stadt begab, das Hospital besuchte und auf der Präfektur den Generalrath empfing. Hieran schloß sich ein Besuch der Kathedrale, wo der Bischof von Coutances eine Ansprache an ihn richtete, verschiedener Etablissements, worunter die großen Gestüte des Orts, und endlich wiederum auf der Präfektur ein Empfang der Be⸗ hörden. Nach eingenommenem Dejeuner verließ der Marschal Saint⸗-L um 21 Uhr und setzte die Fahrt nach Cherbourg fort.
— 19. August. (Fr. C.) Der Präsident der Republik ist gestern Nachmittag um 44 Uhr, nachdem er sich kurze Zeit in Valognes aufgehalten, in Cherbourg eingetroffen, und von dem dortigen See⸗Präfekten empfangen worden. Er stieg mit seinem Generalstabe zu Pferde und ritt durch die festlich geschmückte Stadt. Am Bahnhof war aus Marinematerial ein Triumphbogen errichtet worden. In der Präfektur wurde das Diner eingenommen, und dann ein glänzender Abend⸗ empfang gehalten. Heute befuchte der Marschall das Hotel Dien, hörke die Messen, und nahm eine Nevue über die Trup⸗ pen ab. Morgen wird er das Arsenal und die Bassins be⸗ sichtigen, dann das Flottengesßfhwader Revue passiren lassen und dem Stapellauf des reh sschiffes Filminant“ beiwoh⸗ nen — Herr Thie rs ist heute Nacht hier eingetroffen, um mehrere Privatangelegenheiten zu erledigen und in einigen Tagen nach Di ep pe zurückzukehren. ,
Cherbourg, 20. August, Abends. (W. T. B.) Der Marschall Mac Mahon besichtigte heute das Arsenal und die Flotte und wohnte mehreren Versuchen mit Tor⸗ pedos bei; seine Rückkehr nach Paris ist auf morgen festgesetzt.
Spanien. Madrid, 17. August. (A. A. C.) Ueber dreißig Verhaftungen haben in Folge der jüngst entdeckten reyublikanischen Verschwörung stattgefunden. — Der Minister⸗ präsident Canovas del Castillo weilt noch in Cauterets, wo er bis zum 3. September bleiben wird.
Türkei. Konstantinopel, 20. August. (W. T. B.) Christics hat heute der Pforte die Erklärung über⸗ mittelt, daß der serbischen Regierung von der angeblichen Ab⸗ sicht Rußlands, einen Theil seiner Armee durch Serbien marschiren zu lassen, nichts bekannt sei. Ebenso sei es unbe⸗ gründet, daß die serbische Regierung beschlossen habe, an dem Kriege theilzunehmen. .
— Dem „Reuterschen Bureau“ wird von seinem Spezial⸗ Korrespondenten in Konstantinopel unterm 16. d. Mts. telegraphirt:
Ein Kaiserliches Dekret ist erlassen worden, welches alle Indi⸗ viduen, die bisher vom Militärdienst befreit waren, weil ihre Namen nicht gezogen wurden, sowie Diejenigen, welche nicht die Weisung er⸗ balten, in die Reserve einzutreten, und Diejenigen, welche nicht ganz das dienstpflichtige Alter erreicht haben, zu den Waffen ruft. Solche Per⸗ sonen, welche ihrer Dienstpflicht bereits genügt, aber noch nicht ihr 0. Lebensjahr erreicht haben, werden entweder der Nationalgarde, welche schließlich in den Krieg gesandt werden mag, oder der ledig⸗ lich zur Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit verwendeten Na⸗ tionalgarde zugetheilt werden. Die kriegsrechtliche Prozedur gegen Redif Pascha und Abdul Kerim, den ehemaligen Serdar (Genera⸗ lissimus) hat beute begonnen. Salem Pascha ist der Präsident des Tribunals.⸗ . .
— Aus Salonichi schreibt man der „Pol. Korr.“ unterm 1. d. M.:
Es ist ein charakteristisches Zeichen, daß die türkischen Militär⸗ behörden schon an dem Pankte angelangt sind, wo sie, um den türkischen Armeen neue Verstärkungen zuzuführen, die Gefängnisse zu evakuiren beginnen. Unter der hiesigen christlichen Bevölkerung mußte es die größte Bestürzung hervorrufen, daß die türkische Regierung die im vorigen Jahre anläßlich der Ermordung der Konsuln zu zehn⸗ und fünfjähriger Kerkerstrafe verurtheilten drei Rãdels führer: Pestimalzis⸗Amusagas, DuljadẽsMehemet⸗Aga und Kurdalis von Widdin, wo sie ihre Kerkerstrafe abbüßen jollten, hier- ber bringen und vorläufig in Freiheit setzen ließ. Auch die in den biesigen Gefängnissen untergebrachten Sträflinge, welche die Hälfte ihrer Strafe bereits 3 haben, sollen entlassen und, wie man versichert, nach Dede⸗Agats ; um dort in die neu zu formirenden Bataillone eingereiht zu werden.
Belgrad, 20. August. (W. T. B.) Dem „N. W.
Tagebl.“ wird von hier telegraphirt: General Fadejeff ist aus Rumänien hier eingetroffen; in seiner Begleitung be⸗ findet sich General Hidorf. Aus Montenegro traf gestern derselbe wurde Abends von dem Minister⸗Präsidenten Ristics empfangen und fand darauf ein
Wesselitzky hier ein,
Ministerrath statt, welcher bis 4 Uhr Morgens dauerte. Die in demselben gefaßten Beschlüsse sind nicht bekannt.
Quelle telegraphisch erfährt, hat F3M. Mollinary zur Herstellung
Die Grenzer sollen verlangen,
oder Konstantinopel dirigirt werden,
term 19.
3
land und olen. St. Petersburg, 21. August. W. T. B) Der Adjunkt des General⸗Feldzeugmeisters ga. ursten Michael Nikolajewitsch, General⸗Adjutant Baranzew, hat, wie der Russische Invalide meldet, die Inspizirung der Ostseefestungen Viborg und Sweaborg nunmehr be—⸗ endet. Bei der Besichtigung wurde Alles in ö — Stande
gefunden, auch die vorgenommenen praktischen Schießübungen
nach hestimmten Zielen ergaben die günstigsten Resultate. SGeneral Baranzew hat den Kommandanten der beiden
Festungen sowie den Offizieren und Mannschaften seine volle i e ausgesprochen.
Schweden und Norwegen. Stockholm 18. August.
ö H. N.) Der König wird sich am nächsten Montag nach Grenzer wird., wie das en knbf ! . Strengnäs begeben und den Verhandlungen des Alterthums⸗
Anrathen des Höchstkommandirenden in Kroatien auf dem angewiesen worden, Vorschläge für bie neu zu errichtende
Kriegs⸗Hochschule in Stockholm zu machen. lich, soll der erste Lehrkursus am 1. August nächsten 8.
vereins beiwohnen. — Die Kriegsunterrichts Kommission ist Wenn mög⸗
seinen Anfang nehmen. — Bei der am 16. stattgehabten Wahl
eines Abgeordneten der Zweiten Kammer für die Städte Carlshamn und Sölverbor
ĩ an Stelle des verstorbenen Kon⸗ suls E. Meyer wurde F. V. Dahl, Rektor an der Elementar⸗ schule zu Soölverborg, mit großer Stimmenmehrheit gewählt.
Der Gegenkandidat war Bürgermeister Lothigius in Carlshamn.
Dänemark. Kopenhagen, 16. August. (S. C.) Der General⸗Lieutenant Wilh. Theod. Wegener v. Nielsen feierte heute sein 70 jähriges Offiziers⸗Jubilaum. Der Jubilar, welcher Kavallerie⸗Offizier ist, war eine Zeitlang General⸗ Inspektor der Kavallerie, ist aber schon vor mehreren Jahren aus dem aktiven Dienst ausgeschieden.
Amerika. Bennington (Vermont), 16. August. (A. A. C.) Gestern begann hier die hundertjährige Feier der Schlacht von Bennington. Der Präsident Hayes kam gestern Abend an und wurde von einer Menge von 40,909 Personen enthusiastisch bewillkommnet. Später hielt derselbe einen großen öffentlichen Empfang ab. Die Hauptfestlichkeit bildete ein Aufzug durch die Straßen, an
elchem sich der Präsident betheiligte. Derselbe wurde längs der ganzen Route enthufiastisch begrüßt.
— 17. August. (A. A. C.) Der hundertjährigen Feier der Schlacht von Bennington wohnten gestern nahezu 50, 000 Personen bei. Bei dem Bankett, welches am Abend stattfand, wurden die Toaste auf die Gesundheit des Präsi⸗ denten Hayes und der Königin Viktoria von Großbritannien und Irland mit enthusiastischem Beifall aufgenommen. Es wurde ein Brief des General⸗Gouverneurs von Canada, Earl von Dufferin, verlesen, in welchem derselbe bedauert, daß er außer Stande sei, sich an der Feier zu betheiligen. Mr. Ewart, der Staatssekretär, hielt eine Rede, in welcher er dem Charakter der Königin Viktoria einen hohen Tribut der Be— wunderung und Achtung zollte.
Halti. Port au Prince, 28. Juli. Heute Morgen wurde auf die Nachricht, daß in Croie-des-Bouguets, einem benachbarten Flecken, Unruhen ausgebrochen und das Fort daselbst von Aufrührern besetzt worden sei, General⸗ marsch geschlagen. Vierhundert Leute sind nach Croie⸗des⸗ Bouguets ausgerückt, und hofft man des Aufstandes schnell Herr zu werden. In unserer Stadt selbst herrscht voll⸗ stän dige Ru he.
4
Der russisch⸗türkische Krieg.
London, 21. August. (W. T. B.) Dem „Reuterschen Bureau“ wird aus Konstantinopel gemeldet, der öster— reichische Botschafter, Graf Zichy, habe dem Minister des Auswärtigen, Server Pascha, erklärt, Oesterreichs Politik Serbien gegenüber sei durchaus unverändert. Seitens des türkischen Kriegs Ministeriums werden alle für einen Winter⸗ feldzug erforderlichen Vorbereitungen getroffen.
Europäischer Kriegsschauplatz.
(W. T. B.) Aus Bukarest vom 20. c wird der „Polit. Korresp.“ gemeldet: Fürst Mirski ist zum Komman⸗ danten sämmtlicher russischer Truppen von Tirnowa bis zum Schipkapasse ernannt worden. — Der Herzog Leuchtenberg steht mit beträchtlichen Streitkräften bei Elena. Bei einer Rekognoszirung gegen Plewna machte die russische Kavallerie zahlreiche türkische Gefangene. — Die Positionen zwischen Lowtscha und Selvi sind noch von russischen Truppen be— setzt. — Zwei türkische Monitors ,. im Verein mit den auf den Forts von Silistria befindlichen Geschützen heute Kalaraschi bombardirt.
Konstan tinopel, 20. August. (W. T. B.) Gerücht⸗ weise verlautet, die Truppen Suleiman Paschas hätten sich mit denen Mehemed Ali Paschas auf der Straße nach Tirnowa vereinigt. Aus der Umgebung von Tirnowa werden Vorpostengefechte signalisir .
Konstantinopel, 20. August. (W. T. B.) Nach einem Telegramme Mehemet Ali Paschas hat gestern bei YJag⸗ hiseler, in der Nähe von Dju ma, ein für die⸗Türken gün⸗ stiges Gefecht stattgefunden. — Bisher ist kein offizielles Telegramm veröffentlicht, durch welches die Nachricht von der Vereinigung Suleiman Paschas mit Mehemet Ali
Pascha bestaͤtigt wird.
Wien, 20. August. (W. T. B.) Telegramm der „Presse“ aus Bukarest. Das 7. und 10. Armeecorps be⸗ finden sich bereits vollständig auf dem rechten Donauufer. Bei Plewna fanden gestern Vorpostengefechte statt, die russische Kavallerie hat die Verbindung Osman Paschas mit Sofia unterbrochen.
— Aus Konstantinopel, 17. August, wird dem W. „Fremdenbl.“ gemeldet: Bezüglich des Transports des 6. Armee⸗Corps, das in Bagdad sein Standquartier hat, ver⸗ lautet, daß der größere Theil desselben längs des Euphrat⸗ thales und dann über Aleppo nach Alexandretta mar⸗ schiren wird, wo ihn dann türkische Kriegsschiffe abholen wer⸗
den, während der andere Theil durch den persischen Meer⸗
busen und das Rothe Meer auf gemeinschaftlichen Schiffen hierhergeschafft werden soll.
— Vom Kriegsschauplatze schreibt die „Presse“ un⸗ „Das Telegraphenbureau in Konstantinopel be⸗ reitet uns heute wieder einmal eine Ueberraschung. Nachdem wiederholt die besten türkischen Quellen gemeldet, daß Sulei⸗ man Pascha seine Verbindung mit Mehemed Ali hergestellt habe, wird heute offiziell versichert, daß Suleiman Pascha den Balkan noch nicht einmal nordwärts überschritten habe. Die vielgerühmte Offensive der gesammten türkischen Armee steht demnach noch in etwas weiter Aussicht, und umsoweniger kann von
ldenthaten die Rede sein, welche Suleiman nördlich des * nach den Berichten turkophiler Blätter verübt haben soll. Es zeigt sich wieder einmal, mit welcher Vorsicht selbst die wiederholten und hartnäckigsten Deyeschen aus Konstan⸗ tinopel aufzunehmen sind. Ein gestern in später Nachtstunde eingetroffenes offizielles Telegramm meldete, daß die Türken den oft genannten Paß von Hainkiöi nicht einmal genommen. Wenn also Suleiman Pascha irgend ein Balkan⸗Defilse be⸗ setzt, so dürfte es wahrscheinlich jenes von Twardiza sein, das zwei Meilen weiter östlich befindet und von den Russen niemals besetzt war.“
Zara, 20. August. (W. T. B.) Die Montenegriner sind in der vergangenen Nacht in die Stadt Niksic einge⸗ drungen und haben ein starkes Fort am Studjelitza mit Sturm genommen. Der Fall der Festung scheint bevorzustehen. Es heißt, eine starke türkische Kolonne eile von Kolaschin aus Nifsie zu Hülfe.
Wien, 20. August. (W. T. B.) Nach einem Tele⸗ gramme der „Polit. Korresp.“ aus Cettinje vom 20. d. haben die Montenegriner gestern Abend das letzte Vor⸗ werk von Niksic, am Berge Tschadjalitza, erstürmt und dringen nun durch die Stadt gegen die Festung vor. — Gestern ist, derselben Korrespondenz zufolge, eine Abtheilung Montenegriner in einer Stärke von ca. 5000 Mann an die Grenze nach Kristach und Drobujaci abgegangen, um Rekognoszirungen vorzunehmen, da ca. I000 Mann Türken, größtentheils Baschibozuks Berge Siniawina, hart an der montenegrinischen Grenze, bei Crbniak eintrafen.
Asiatischer Kriegsschauplatz.
Konstantinopel, 20. August. (W. T. B.) Ein Tele⸗
ramm Mou khtar Paschas giebt den Verlust der
ussen in dem Gefechte am Sonnabend auf 1500 Mann Todte und Verwundete und viele Gefangene an. Die Türken hatten 117 Mann todt und 342 verwundet.
Der Konstantinopeler Korrespondent der Times“ telegraphirt unterm 12. d. M.:
Ihr Korrespondent bei der türkischen Armee in Asien schreibt, daß durchaus nichts Wahres an den russischen Greueln in Armenien sei Er hat sich mit Offizieren und hunderten von Mann⸗ schaften aus Ardahan unterhalten und dieselben bestreiten, das auf das
Hosvital gefeuert warde. Er hat die Türken auf der Verfolgung der sich zu⸗
sagt er, zu sehen. wie selbst die Saaten von den Russen geschont
werden, indem die Truppen auf den Landstraßen marschiren und alles
Christen verübten Greuelthaten übertreffen alles bis jetzt Dagewesene.
Moukbtar Pascha, der sich durchaus in einer Weise aufführte, die alle Bewunderung verdient, ließ einen Mann wegen Mordes hängen Die türkischen
und in Folge dessen desertirten 1199 Irreguläre. t regulären Truppen jeigen jede Nachsicht, aber die Verwendung von irregulären Truppen ist höchst nachtheilig für türkische Interessen.“
Nr. 11 des Archiv für Post und Telegraphie, Beiheft zum Amtsblatt der Deutschen Reichs⸗Poft⸗ und Telegraphenverwal⸗ tung“, hat folgenden Inhalt: J. Aktenstücke und Auffätze: Die Telegraphie in Persien. Der heutige Stand der Luftschiffahrt und Verwendung derselben im Kriege. Die Straßen, die Wege und die Posteinrichtungen. (Dritter Artikel). II. Kleine Mittheilungen: Zur Geschichte der Vorrechte der Posten in den deutschen Landen. Zur Herstellung des Kupferüberzuges des sogenannten Compound⸗Drahtes. III. Literatur des Verkehrs wesens: Ante - Projecto de Organisacao de Telegraphia Militar. IV. Zeitschriften⸗Ueberschau.
— Nr. 21 des Armee⸗Verordnungsblattes“ hat fol⸗
enden Inhalt: Anlegung der Trauer für den General⸗Feldmarschall
von Steinmetz. — Hinweis auf die in Berlin heraus egebene Sub⸗
, Crelop'. — Nachweisung der während des zweiten Vierteljahres 1577 bei den Reichs ⸗Telegraphen⸗Anstalten vorgekom⸗
menen Veränderungen. — Reduktion des Lehr⸗Infanterie⸗Bataillons
auf die etatsmäßige Stamm⸗Compagnie. — Eröffnung der Eisen⸗ bahnen Barr⸗Schlettstadt und Zabern⸗Wasselnheim. — Abänderung der Feldgeräthe⸗Etats der Feld⸗ und Reserve⸗Feld⸗Telegraphen⸗Ab⸗ theilungen. — Reisen der Bezirksfeldwebel in das Bataillons⸗Stabs⸗ quartier Behufs Vergleichung der Stammlisten. .
Nr. 30 des Ju stiz ⸗Ministerial⸗ Blattes! enthält eine e ,, Geschäfte bei der Justiz⸗Prüfungskommission im Jahre 1876.
Statistische Nachrichten.
Sterblichkeits⸗ und Gesundheitsverhältnisse. Ge⸗
mäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheits⸗ amts sind bis zu der am 11. August er. beendeten zweianddreißigsten Jahreswoche von je 1000 Bewohnern, auf den Jahresdurchschnitt or rechret, gestorben: in Berlin 3542, in Breslau 333, in Königs
berg 303, in Cöõln 287, in Frankfurt a. M. 21,0, in Cassel 257, in Hannover 20.1, in Magdeburg 253, in Stettin 33, , in Altona
25,1, in Straßburg 253, in Manchen 331. in Nürnberg 263 in Augsburg 4*n, in Dresden 2M, in Leipzig 23,3, in Stuttgart 2635, in Braunschweig 321, in Karlsruhe 18,, in a n, 309, in Wien 25,s, in Buda⸗
pest Mo, in Prag 30,3, in Basel 303, in Brüssel 251, in Paris 237,
in Amfterdam 210, in Rotterdam 1850, im Haag 24,0, in Kopenhagen
218, in Stockholm 22, in Christiania 215, in St. Petersburg 334, in Warschau 303, in Odessa 38, in Bukarest 20,8, in in Neapel 262, in
Athen Ta, in Lissabon 334, in Rom 303, ip Turin T3, in London 19.i, in Glasgow 21,0, in Liverpool 247,
in New⸗YJork 3653, in Philadelphia 245,3, in Boston 21,s, in San Franzisko 163, in Calcutta — in Madras —, in Bombay 49,4.
Die im Beginn der Berichtswoche meist nordwestlichen und west⸗ lichen (nur in den südlicheren Beobachtungestationen östlichen und
südöstlichen) Windströmungen gingen gegen die Wochenmitte in fast ganz Deutschland in südliche und gegen das Wochenende mit Aus⸗ nahme Münchens, wo Nordostwind herrschte in West: und Südwest⸗ winde über. Die Temperatur der Luft stieg beim Windwechsel um die Mitte der Woche erheblich, sank jedoch wieder beim Umgange des Windes nach Südwest. Regen fiel in Folge verschiedener heftiger Gewitter. Das Barometer fiel im Wochenbeginn erheblich, zeigte aber in der zweiten Wochenhälfte eine stetige Tenden; zum Steigen. Das Gesammtsterblichkeits derhältniß in den deutschen Städten ist nahezu das gleiche wie in der vorhergegangenen Woche 282 gegen 281 Jauf 1000 ũJBiwohner . technet) und nahm an derselben das Säuglingsalter einen etwas größeren, die höheren Altersklassen einen geringeren Antheil als in der Vorwoche; wesentlich geringer ist die Säuglings sterblichkeit nur in den Städten des sächsisch⸗märkischen Tieflandes ö und am Niederrhein. — Unter den Todes⸗ ursachen erscheinen die Infektionskrankheiten meist in demselben Ver— hältniß wie in der Vorwoche. In Berlin weisen die Masern, in Han kauf i. Th. und Burg das Scharlachfieber, die Dyphtherie im Allgemeinen Nachlässe auf.
und Mustehafiz, am
junge Getreide vermeiden. Die von den Kurden und Tscherkessen gegen archäologische Gejsellschaften
dorben sein. Alle und Wiesen, ja Kornfelder überschwemmt.
und aufs Jahr be⸗
Der Keuchhusten erscheint in Bres⸗
lau und M. Gladbach bäufiger. Die Zahl der Todesfalle an Unter⸗ leibetyyhus ist in Berlin von 9 der Vorwoche auf 21 gestiegen. Todesfälle an Flecktyphus wurden aus keiner deutschen Stadt ge⸗ meldet. Die Darmkatarrhe sind im Ganzen etwas vermehrt, die Brechdurchfãlle etwas vermindert. Die Gesammtfumme der Todesfälle daran betrug in din deutschen Städten 342 und 418 gegen 323 und 139 der vorhergegangenen Woche. In
Berlin und in den Städten der Mark lassen diese Krankheiten der Kinder wesentlich nach, in den Städten am Rhein traten sie dagegen
häufiger zu Tage. Auch in den außerdentschen Grgßstädten London, Dag Heschsft war keute Vormittag fan, die Käufer zurũdc haltend burn, ,. 8. ; — Nachmittags ist die Zahl der Bejucher auf circa 77. aestic agen ——— , 22 a n n, 3 anscheinend ihren 63 3 83 . , oöhepunkt noch nicht überschritten, nur in Wien und Paris treten ird die Erportfäß igkeit Desterre ich- Ungarns 3 sie seltener und milder verlaufend auf. Aus Königsberg i. Pr. wird bigte it Se ster reich- Ungarns aus 1. Mä.
ö 5 8 1 . n z 57 8 — 3 E 28 9 2 n — — = ein Todesfall an Cholera nostras aus einigen amerikanischen Städten Gentner Gerfte nd Millionen Centner Safer geschãtzt.
St. Petersburg. Warschau, Odessa, Triest, Stockholm und in den
vereinzelte Fälle von Cholera asiatiea gemeldet. Die Blattern⸗
todes fälle kamen in London, Brüssel, Pest seltener vor, nur in Wien die Tendenz; entschiedener, der Verkebr entwitelt. sic lebendiger. Der
Umsatz in Weizen betrug 200000 Ctr.;
und Prag ift ihre Zahl wieder gestiegen.
Kunst, Wißssenschaft und Literatur. Nürnberg, 16. August. sitzung des und Alterthums⸗Vereiner statt.
burg, in dritter Fulda in Aussicht gznommen. Am sterdam, 14. August. (Leipz. Ztg.)
schaft zu Amsterdam , ist jetzt ein Bericht über die kühne Reise
Monate Mai quer durch die bisher unbekannten Binnenlande Mittel ⸗Sumatras unt rnommen hat. Nur begleitet von einem inländischen Häuptlinge, Tuwanku di Sembah, und von einigen Coelies ging er von Padang an der Weftküste ab.
erschienen, wesche der Marne - Ofner Schouw Sandwoort im nehmen, das Haus &. Knoor in Mos kau
; Nach 26 Tagen erreichte er Palembang, im öoͤstlichen Theile der Insel. Er vollbrachte
die kühne That trotz größter Beschwerden und Gefahren. Die Coelies
waren in solche Furcht gerathen, daß sie ihn mitten auf der Wande ⸗ Um das Miß⸗ ᷣ ö j ; j * ; weiter ein: trauen, mit welchem die Eingebornen ihn beobachteten, nicht noch zu ; er sein· Au 1 ; Die Karte, welche er von dieser bisherigen terra incogrita entworfen hat und S Irehe e, fer , ri! die seinem Berichte beigefügt ist, beweist, wie genau er seine Auf don ** Jahren 18. Babriten. 1 wu bei welcher er zugleich Haupttheilhaber, ist ohne Zweifel die Baum- 36. , r , . m me, D. . . ö. Ueber die Organisation, sowie über das Programm des gegen⸗ nellenspinn rei, van Kränhelm (bei Nara in Esthland; J wärtig in Ka fan tagenden Ar häologifcens Kongreffè s er,. schäftigt 800) Arbeiter und Beamte und wird durch den großen fahren die Noewosti“ u. A. Folgendes: Zum Conseil des Kongresses . m ! gerrie ; olg 3 . Moskau; Zweigbäuser besitzt Knoop in St. Petersburg, London, Man⸗
rung verließen und nach ihren Gauen zurückkehrten.
steigern, machte er sein Aufjeichnungen zur Nachtzeit.
zeichnungen und Beobachtungen gemacht hat
gehören alle zum Kongreß eingetroffenen Mitglieder des Vorberei- tungs⸗Comitès und die zum Kongreß erschienenen Deputirten der g 8 h 8
lehrten Institute archäologischer Gesellschaften, welche im Verberei⸗
tungs⸗Comits nicht vertreten waren.
graphie; 3) Denkmäler der Kunst; 4) Haus⸗ und Volkswesen; 5) Re⸗ ligionswesen; Denkmäler. Unter den Fragen, die auf dem Kongreß zur Berathung kommen, sind folgende von
e Der Kongreß zerfällt in sieben räckiehenden ruffischen Armee begleitet und nicht ein einziges zerstörtes Sektionen: 1 Alterthümer der frühesten Zeit; 23) Historische Seo⸗ mohamedanisches Dorf gesehen oder von einer Ausschreitung gegen einen Muselmann gehört, ausgenommen in Tschiflek, unweit Kars, wo gefunden wurde, daß die Dorfbewohner die russischen Bewegungen verrathen. Zwei Männer wurden gepeitscht Es ist merkwürdig,
6) Sxrach⸗ und Schriftdenkmäler; 7) Drientalische vol dun ĩ ̃ und der Weltausstellung zu Philadelphia“, von Dr. Hermann allgemeinem Charakter: I) In
wie weit ist es möglich und zum Studium eins Landes von
Nutzen, arßer den Archiren in den
. den Gebietscentren, auch mit Bibliotheken für Archäologie, Geergraphie, Etenologie und Geschichte dieser Gebiete vorzugsweise
in Universitätsstädten za bilden? und ist es nicht gerathen, bei diesen Gesellschaften auch archäologische Sammlungen von lokalen Denk ⸗
mälern anzulegen? 2) Berathung der Vorlage des Professors A. J. Brückner über Lehrmittel beim Studium der russischen Geschichte.
3) Welche Maßregeln sind Angesichts neu zu erbauender Eisenbabnen, wie z. B. der sibirischen, für die Erhaltung archäologischer Denk⸗
mäler zu treffen? 4) Welche Fragen in Bezug auf Ueberlieferungen
über Ortschaften, Personen und Ereignisie im Kasanschen Gouverne⸗ ment sind dem Programm einzureihen? 5) Was verdankt die russische
Archäologie der Mitwirkung von Seiten Kasans? . — Die kürjlich erschienene 12. Lieferung der Bilder aus
diese ihre
Elsaß⸗Lothringen“ bringt im Tert den Schluß der Beschrei⸗
bung des Straßburger Münsters und führt dann den Leser auf einem Rundgange durch Straßburg.
kleineren Tertillustrationen: die Kanjel im Münster zu Straßburg,
— Die größeren Illustratignen zeigen: Felsenwohnungen im Craufthal und Holzschlitter in den Vogesen; die zu rufen nicht de j mittel in den Vereinigten Staaten zu nehmen.
den Umgang auf der Plattform, ein altes Haus am Münsterplatz . so X — nan entdeckt, ist bekannt — und in der That breitete sich in Amerika vor
(Haus Kammersell) ein Haus am Illkanal, eine Scene vor dem
Ziehbrunnen in Straßburg, das Stift zu Unser lieben Frauen,
eine Elsässerin und das Goethebaus in Straßburg. Land⸗ und Forstwirthschaft.
Den ‚„Hamb. Nachr. wird unter dem 16. d. M. aus Kopen⸗ hagen geschrieben: Da das Wetter einen ungewöhnlich feuchten Charakter zu bewahren und weder Sonne noch Wind diesen Sommer das in der Erntezeit nothwendige Geschäft des Trocknens besorgen zu wollen scheinen, so ist es begreiflich, daß in verschiedenen Gegenden des Landes bereits mehr oder weniger ernste Klagen und Befürchtun⸗ gen laut werden. Die Ernte ist zwar, sogar in den nördlichen Gegen⸗ den Jütlands, in vollem Gange, allein die Hindernisse, welche das Wetter bereitet, sollen sich überall ziemlich groß zeigen. Man ift selbst in den südlicheren Gegenden und auch in der Umgegend Kopenhagens deshalb trotz der Jahreszeit noch nicht mit der mit den übrigen Kornarten fast noch nicht angefangen.
neuen Anschauungen, und mit neuem
; vorgerũckten Roggenernte fertig und hat Namentlich
in Jütland ist in voriger Woche ein so starker und anhaltender Regen gefallen, daß er den Landleuten vielfachen und großen Schaden
zugefügt hat.
Heu und Torf sollen dadurch an vielen Stellen ver⸗ Alle Bäche und Gräben sind angeschwollen und selbst Die Arbeiten auf offenem
Felde waren wegen der Nãsse mehrere Tage völlig unmöglich gemacht und für manchen Landmann sicher die Schwierigkeit groß, in der Der Schutz zoll Amerikas. Der natürliche Reichthum des Landes und die Finanzen; Erzehung, Technische Schulen, Bibliotheken, Bauten,
Eile andere Dispositionen zu treffen, um nur die Leute zu beschäfti⸗ en. Von einem Sinken der Preise für Lebensmitt l, worauf hier Hlinch⸗ hofften, ist deshalb nichts zu spüren
Nürnberg, 17. August. Auf Anregung des
Deutschen
Hopfenbauvereins und unter dem Protektorate des Prinzen
Ludwig von Bayern findet in den Tagen vom 715. Oktober d J hierselbst eine internationale Ausstellung von Hopfen und Hopfenbaugeräthschaften statt. Anmeldungen haben bis spätestens 31. Augast bei dem Comitémitgliede Eduard Vollrath
; ! ö 4m, hierselbst zu erfolgen. in Dublin 22, in Edinburgh 192, in Alexandria (Egvpten) 48.5,ů
Gewerbe und Sandel.
Der Kaufmann Otto Heß, in Firma Heß & Rom hier⸗ selbst, ist von Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Friedrich Carl zu Höchstihrem Hoflieferanten ernannt worden.
Osnabrück, j7. August. Eine Hauptübersicht über die im erften Halbjahr 1877 vei den sämmtlichen Linnen-Leggen im Landdrosteibezirk Osnabrück zur Schau gebrachten und auf denselben gemessenen und gestempelten Linnen ergiebt der N. Hann. Ztg.“ zufolge, daß 6348 Stück auf den Leggen bereitet sind mit einer Meterzahl von 395014 und einem Werthe von 247,585 6. Ä Gegen das Vorjahr ergiebt sich ein Minus von 252 Stück.
— Das Preisgericht für die Spezialausstellung von
6mm. und Ventilationsanlagen in Cassel hat zuer⸗ 2
nut: das Ehrendiplem: 1) der Berliner Aktien⸗Gesellschaft für Central · Heizungs, Wasser⸗ und Gasanlagen (vormals Schäffer und Walcker in Berlin), 2) Heim u. Wilson in Wien, 3) dem Eisenwerk Kaiserslautern in Kaiserslautern, 4) dem Eisenwerk Lauchhammer zu Lauchhammer, 5) Läbcke u. Hornemann in Haffburg, 6) der Thon⸗ =aarenfabrik der Magdeburger Bau⸗ und Kreditbank, vormals Du⸗
vignean u. Co. in Magdeburg. 7) der Meißener Ofenfabrik in Meißen, 8) C. Möhrlin in Stuttgart, 9) Gebrüder Roeder in Dͤ‚rm⸗
stadt, 19) C. H. Schmidt in Berlin, 11) Friedrich Siemens in Dres⸗
den, 12) Weibel, Briquet u. Co. in Genf. Außerdem wurden 29 Ver ⸗
dienst ⸗ und Fortschrittsdixlome und 23 Anerkennungsdiplome, sowie
2 Belobungen wegen Einfũhrung ausgejeichneter amerikanischer Fa⸗ brikate erkannt.
Wien, V. August. (W. T. B) Der internationale Saatenmarkt ist beute Vormittag von dem Vertreter der Re= — Sektionschef Arnt, mit einer Ansprache eröffnet worden Anwesend sind circa 6) 0 Theilnehmer. Nach den Ernte beri bten batten Sũd⸗Rußland und Desterreich Ungarn die besten Ernten Frankreich die schlechteste. Zum Präsidenten wurde Naschauer 0
ize Prãsidenten Wingaert (Berlin) und Sting E Stutt zart) zewãblt
In dem von dem Sekrefär Leinkauf zusammenzestellten Ern teberschte lionen Centner Weizen. 55 Millionen Centner Roggen, 3 Millionen — 21. August. (B. T. B) Im Laufe des gestrigen Nachmittags wurde
hechfeiner Prima⸗Weizen ö . * ' . 3 2 16 23 12120. Ja Gerste wurden circa 150 000 Ctr. umgesetzt ju 11,2;
1 . Heute Morgen fand die Schluß⸗ feine Gerste start geiucht, Jm Hafer und Kern blieb der Umsat
Gesammtvereins der deutschen Geschihts⸗ Als Ort der nächstjährigen
der 3 ift in erster Reibe burg, in jweiter uedlin / denen. ; ? a densel Generalversammlung ist in erster Reihe Marburg in zweiter Quedlin⸗ fchluse nad Deutschland statt ü 8 . n fn gi, mme . B. und 8. im ; In einer Beilage zu dem Gids“ (. Führer). dm Organe der Geographischen Gesell.⸗
gering, derselbe bezifferte sich etwa auf 80 000 Ctr.; Preife gedrũckt Mais zu 123 weni gehandelt. Die Stimmung für die verschie⸗ denen Mehlarten war ziemlich fest; in denselben fanden mehrere Ab⸗
Raps 18.0 2a 1839. Alle Lieferungsabschlufe versteben sich
ab Wien — Am 6. Mai d. J beging, wie wir dem 0 d
Arbeitgeber ent⸗ Fest seines 25jäh⸗
2 Der Chef dieser Firma, Hr. Ludwig Knoor, von
. 3 *
rigen Bestehens.
Geburt ein Deutscher (Bremer) erwarb sich um die Baumwollen⸗
—
Industrie Rußlands große Verdienste, denn unter 67 Baumwoll-
Spinnereien und 195 Webereien, welche Rußland am J. Januar d. J. überhaupt besas, sind 34 Spinnereien und 67 Webereien
entweder ganz oder theilweise nach T.
; r X Knooy te k Bleichereien, 21 Färbereien. 11 Zitzdruckereien, 14 Flachsspinnereien. 9 Flachswebereien, 5 Wollen spinnereien und 3 große Papierfabriken, im Ganzen also in der kurzen Arbeits eit
n e, d, ,. . Die großzartigste Schörfung L. Knoops,
außerdem
dieselbe be⸗
Varva'schen Waserfall getrieben. Das Geschäfts⸗Stammhaus ist
chester und 3 in Nord⸗ und Südamerika. — Im Verlage von Burmeister u. Stempell in Berlin
erschien vor Kurzem: Die Industrie Amerikas (Vereinigte
Staaten von Nordamerika), ihre Geschichte, Entwicklung und Lage,
unter besenderer Berücksichtigung der Volkswirthschaft und Handels-
politik, der Erfindungen und Fortschritte des Maschinenwesens 2c. — 9 2 2 * — * . . *
Grothe. Der Verfasser leitet seine Arbeit mit einem Vorworte ein. in dem es heißt: Die Schilderungen, Beschreibungen, Notizen. welche kurz vor der Eröffnung der Ausstellung in Philadelphia in allen europäischen Ländern Wort und Schrift erfüllten, lenkten die Aufmerksamkeit der Deffentlichkeit mehr auf die Industrie . lage der Verzinigten Staaten, als dies bieher in irgend einer Weise geschehen. Man erkannte, daß jenseits des Oceans eine Entwicklung stattgefunden haben mußte, über deren Umfang Europa fehr schlecht
kerichtet war und für deren Werth und Eigenthümlichkeit plötzlich
fast märchenbaft klingende Berichte überraschend sprachen. Gewohnt, mit amerikanischen Leistungen den Charakter des Schwindelhaften
oder mindestens Excentrischen zu verbinden und dadurch den bohen
eigentlichen Werth amerikanischen Erfindungsgeistes geringer zu schätzen, mußten die europäischen Industriestaaten erkennen, daß bisherige Voraussetzung falsch, ihre Annahme unbe⸗ gründet und ihre wirkliche Kenntniß über die amerikanische Industrie höchst mangelhaft war. Die Weltausstellung in Phila⸗ delphia trat als ein für Europa höchst günstiges Ereignis ein, weil sie geeignet war, tüchtige und sachverständige Männer über das Meer zu rufen, um Einsicht von der Lage der Industrie und ihrer Hülfs⸗ e inigten S Daß die meisten Berichte derselben faft so klangen, als habe man eine neue Welt
dem Auge des einsichtigen Europäers eine neue Industriewelt mit Formen, neuen Arbeits, und Verkehrsmitteln, nenen Charakter aus. Ueber das Ziel, das der Verfasser sich mit seiner Arbeit gesetzt, sagt derselbe in dem Vorworte: Ich hoffe, in den nachfolgenden Bogen Beiträge zur Beurtheilung und Kenntniß amerikanischer Industrie geliefert zu haben, indem ich von der geschichtlichen Entwickelung ausgehend, die verschiedenartigen Einflüsse, welche darauf wirksam geworden, kennzeichnete und die heutige wirkliche Lage und Kraft derselben näher darzustellen mich bemühte. Der reiche, durch viele Illustrationen in Stahlstich und Holjschnitt im Tert und auf 35 Tafeln erläuterte Inhalt des sorgfältig ausgestatteten Werkes gliedert sich in zwei Haupttheile. Der erste allgemeine Theil um⸗ faßt in drei Abschnitten: Ueberblick über die Geschichte der An⸗ siedelungen in Nordamerika: Wirthschaftssysteme der Vereinigten Staaten; die Hülfsmittel der Industrie der Vereinigten Staaten von Nordamerika, folgende Kapitel: Nordische Einwanderer; die Franjosen in Nordamerika; die Engländer und Nordamerika; der Einfluß englischer Handel smarimen auf die Ko⸗ lonien; Sklaverei; Einwanderung; der Patentschutz, Musterschutz, Markenschutz; Vorschriften beim Patentamt; Einwirkung des Patent⸗ schutzes auf die wirthschaftliche Blüthe der Union; über das ameri⸗ kanische Patentgesetz und die Patentoffice in Washington, die Patente, die Industrie und die Arbeitstheilung. Der Schutzzoll. Henry C. Carey.
Kunst Natur; Industrie⸗Ausstellungen. Philadelphia Centennial- Erhibition. Der jweite umfangreichere Theil bebandelt sveziell die Industrie und Technik in folzenden großen Abschnitten. Wasser, Dampf und Luft, die Triebkräfte in der Industrie; Transport⸗ und Verkehrsmittel; Berg⸗ und Hüttenwesen, Metallindustrie, Maschinen⸗ fabrikation; Bekleidungsgewerbe; chemische Industrie, Keramik; Land⸗ wirthschaft, landwirthschaftliche Maschinen und Gewerbe, Nahrungs- und Genußmittel; vervielfältigende Künste.
Verkehrs⸗Anstalten.
Stockholm, 18. August. (H. N.) Die vorgestern in Lulea stattgehabte internationale e , nm, ,, be⸗ schloß, das Zustandekommen einer internationalen Nordseebahn nach allen Kräften zu fördern. Ein Comité, zusammengesetzt aus hervorragenden Persönlichkeiten der drei interessirten Länder Nor⸗ wegen, Schweden und Finnland, wurde beauftragt, für die Verwick⸗ lichung des Projektes zu arbeiten.
Christianig, 16. August. Die Planirung der Smaalande⸗ Bahn ist nunmehr vollständig ausgeführt, und ist anzunehmen, daß die ganze wefstliche Linie, die Strecke von Frederikshald bis zur Reichsgreaze ausgenommen, zum Frühjahr dem Verkehr wird eröff⸗ net werden. Die Bahn Trondheim ⸗Ham ar wird Ende nächsten Monats eröffnet werden. In Schweden wird die Strecke Norg⸗ holm⸗Hallebrv von der Eisenbahnlinie Norsholm⸗Vestervik im Herbst dem Verkehr übergeben werden.
Plymouth, 20. August. (W. T. B.) Postdampfer „Herder ist hier eingetroffen.
— Aus Australien wird der Allg. Itg. geschrieben: Die große Westbahn ist bis zu einer Stadt, 2 Drange genannt wurde, ausgedehnt worden. Ueberhaupt geht es mit dem Bau von Eisenbahnen rasch vorwärts. Das ganze System begreift drei Hauptlinien: 1) die große Westbahn, welche die Blauen Berge in
Der Hamburger
, , ,
eu, /
1