Positionen. Von Beginn des Kampfes um Plewna an bis zum 12. d, Nachmittags 1 Uhr, wurden 6000 Verwundete auf die Verbandplätze gebracht, von welchen 36500 bereits evakuirt worden sind. — An den übrigen Stellen des Kriegs⸗ schauplatzes haben keinerlei Zusammenstöße stattgefunden. Die Rustschuker Armee⸗Abtheilung hat sich einen halben Marsch hinter dem Schwarzen Lom, dessen Linie von den Türken besetzt ist, in neuen Positionen konzentrirt.
Konstantinopel, 14. September. (W. T. B.) In einem offiziellen Telegramm aus Plewna von gestern wird be⸗ i. bisher seien alle Anstürme der Russen auf die Be⸗ estigungen von Plewna zurückgeschlagen worden. wei Re⸗ douten im Süden, deren sich die Russen bemächtigt gehabt 2 seien von den türkischen Truppen wieder genommen
worden.
Konstantinopel, 13. September. (W. T. B.) Ein Telegramm Suleiman Paschas an die Pforte lautet: Wäh⸗ rend einer Rekognoszirung auf dem linken Flügel unserer Aufstellung bemächtigten aich unsere Truppen der feindlichen Besestigungen auf der Anhöhe von Busludscha auf der nach Travna führenden Straße und bewerkstelligten dadurch die Verbindung mit unserem rechten Flügel. Die aus den Be⸗ festigungen vertriebene russische Infanterie und Kavallerie nahm unter dem 6 auf ihrer linken e m nn befind⸗ lichen Gehölzes Aufstellung. Unsere cirkassische Reiterei, unter⸗ stützt von der Infanterie, warf jedoch den Feind nach einem dreistündigen Kampfe mit bedeutenden Verlusten zurück. Eine Menge Waffen und Pferde fielen uns in die Hände. Nach der Befestigung der eroberten Anhöhen von Busludscha kehrten unsere siegreichen Truppen in ihre Standquartiere zurück. Wir hatten nur 2 Todte und 5 Verwundete. Die Straße nach Travna ist in unserem Besitze.
Konstantinopel, 14. September. (W. T. B.) Ein Telegramm Suleiman Paschas aus Schipka von heute meldet: Der Artilleriekampf war gestern sehr heftig, mehrere russische Geschütze wurden demontirt und eine große Zahl russischer Artilleristen getödtet. Gegenwärtig schweigen die russischen Batterien. Seinen täglichen Verlust an Mann⸗ schasten schlägt Suleiman Pascha auf 5 Verwundete an (5, gestern habe er jedoch 3 Todte und 10 Verwundete gehabt.
Wien, 14. September. (W. T. B.) Die „Pol. Korr.“ meldet aus Bukarest: Bei Erstürmung der Redoute von Grivica haben sich die Rumänen glänzend hervorgethan. Zwei von denselben unter den Augen des Kgisers Alexan? der gemachte Angriffe wurden zwar abgeschlagen, bei dem dritten Angriffe wurden aber die Verschanzungen mit Sturm— leitern ersiegen. Die dritte und vierte rumänische Division war meist durch Freiwillige vertreten; der Verlust der Ru⸗ mänen beträgt 269 Todte und 10631 Verwundete. Am 12. d. versuchten die Türken die Redoute von Grivica wiederzu⸗ nehmen, dieselben wurden jedoch mit großen Verlusten zuruͤck⸗ geworfen. Seit dem 12. d. werden die übrigen Werke von Grivica aus beschossen, die Einnahme von Plew na ist als bevorstehend anzusehen. Die Verwundungen sind größtentheils leichte, die empfindlichen Verluste der Russen sind dem allzu ungestümen Angriffe des Generals Skobeleff zuzuschreiben. Das Gros der Verwundeten ist nach Turnmagurelli gebracht, 1 sich die hervorragendsten Aerzte von Bukarest begeben
aben.
Wien, 14. September. (W. T. B.) Ein weiteres Tele⸗ ramm der Polit. Korresp.“ aus Bukarest von heute lautet:
ie neue Brücke bei Nikopolis war vorgestern wegen
Mangels an Schiffen noch nicht vollendet. ö russischen Gardetruppen können vollständig kaum vor dem 1. k. Mts. auf dem Kriegsschauplatze eintreffen. Die Armee des Groß— für st⸗Thronfolgers hat sich nach einer Reihe mörderischer Gefechte vollständig hinter die Jantralinie zurückgezogen.
— Ueber die Situation bei Plewna schreibt die W. „Presse“ unterm 13.:
„Nach den bisher eingelaufenen Nachrichten und Schilderungen vom Schlachtfelde, haben sich die Russen der entscheidenden und dominirenden Positionen östlich Plewna bemächtigt, und wenn auch bisher nur die kleinere Hälfte der Arbeit bei Plewna gethan ist, so ist nichtsdestoweniger die Position Osman Paschas schon am 11. Sep⸗ tember eine sehr bedrohte gewesen. Wenn die Russen mit der bis⸗ herigen Vorsicht und Entschiedenheit ihre Vorrückung fortsetzen, so ist an der Niederlage Osman Paschas kaum r zu zweifeln, selbst wenn sich Mehmed Ali mittlerweile entschlossen hätte, ihm durch einen Angriff der Jantra ⸗Linie indirekt beizuspringen. Selbst⸗ verständlich ist es heute noch nicht möglich, vorherzusagen, ob es den Türken gelingen wird, sich auf der Heerstraße nach Era zurückzu⸗ ziehen, oder ob die russische Uebermacht genügen wird, die Besatzung von Plewna einzuschließen und zur Kapitulation zu zwingen. Augen⸗ scheinlich hat sich Osman Pascha schon nach der Einnahme von ann durch die Russen am 3. d. M. in einer „,, ent on befunden. Er hätte damals eingedenk der anrückenden russischen Uebermacht und des eigenen Unvermögens zu weitgreifenderer Offensive, einen »dreisten Ausfall., gegen die am rechten Flügel aufgestellten Rumänen wagen sollen. Wahrscheinlich wäre dieser Vorstoß gelungen und dann konnte Osman Pascha mit Ehren den Platz verlassen, den er, für die Russen unbequem genug, so lange inne hatte. Sobald es dem türkischen Gros unter Mehmed Ali nicht gelungen war, Osman Paschas Position zu erleichtern, konnte dieser im Angesichte der russischen Uebermacht nichts Klügeres thun, als Plewna nach einem billigen Siege über die Rumänen zu räumen und sich in der Rich⸗ tung von Sofia zurückziehen. Die serbische Aktion ist vor der Thüre und wir glauben, daß die Pforte aus den Kerntruppen Osmans bei Nisch und Widdin einen weit größeren Nutzen ziehen konnte, als in der strategisch unwichtigen und gefährlichen Position bei Plewna, wo heute vielleicht mindestens 40, 95M Mann einer Katastrophe entgegen⸗ . So stehen wenigstens heute die Chancen der Situation — und es müßten unberechenbare Zwischenfälle e ntreten, wenn es Osman Pascha ein drittes Mal gelingen sollte, den bereits weit vorgeschrittenen Angriff der russischen Uebermacht zurückzuweisen.“
— ‚Die Situation in Bulgarien“ — sagen die ‚Times“ in einer rr, der gegenwärtigen Kriegs vperationen — ist im egenwärtigen Momente eine sehr kritische. Das Schicksal des dies⸗ ertheidigung Plewnas abzu⸗ ängen. Wenn Osman Pascha seine Stellung zu halten rermag, is ihm Mehemed Ali Hülfe bringt, so gerathen die russischen Heere in eine sehr bedenkliche Lage. Wenn andererseits Plewna fällt, so lange noch die Armee des Großfürsten⸗Thronfolgers unbesiegt an der Jantra steht, dann kann die ganze Wucht der vereinigten Ar— meen gegen Mehemed Ali gekehrt werden, um ihn zu erdrücken. Für belde Theile ist die Zeit von der größten Wichtigkeit, aber für die Türken nech mehr als für die Russen. Jeder Tag bringt die russische Garde näher an die Donau und ihre Ankunft wird in die russische Waggschale 40 000 Mann ausgezeichneter Truppen werfen. Die Verstärkungen, welche den Türken noch zukommen können, sind nur Irreguläre Mehemed Ali hat also allen Grund, einen raschen und kräftigen Schlag zu . aber dessen ungeachtet scheinen seine Bewegungen bedächtig und kangsam zu sein. Seit mehreren Tagen . es Granaten auf Plewng und die Armee, von welcher allein Huͤlfe gebracht werden kann, hat noch nicht einmal die Jantra überschritten, welche 69 englische Meilen von Plewna entfernt ist Es scheint fast, daß Mehemed Ali keine Augnahme von den tärlischen Feldherrn
. Feldzuges scheint von der
machen wird, welche in diesem Kriege fast immer ihrem Operations⸗ ziele erst nahe kamen, wenn der Gang der Ereignisse ihre Anwesen⸗ heit überflüssig gemacht hatte. Weder Menschen, noch Erdwerke ver⸗ mögen auf eine unbestimmte Zeitdauer solche Salven aus Belage⸗ rungsgeschützen auszuhalten, wie sie die russischen Batterien auf den Anhöhen vor Plewa abgeben, ohne so erschüttert zu werden, daß sie den Sturmkolonnen nur mehr geringen Widerstand entgegen⸗ setzen können.
Ueber die Gefechte am Lom und den darauf folgenden Rückzug der Russen nach Biela wird vom Daily⸗News“ Norrespondenten aus Banicka vom T. d. M. und aus Biela vom 8. d. M. berichtet: Die Schlacht von Ablawa am Mittwoch. 5. d. M., war die heftigste auf der ganzen Linie. Nachdem die Türken KLazelsewo genommen, zogen die Russen sich über den Lom zurück Die Türken folgten und besetzten Ablawa, wurden aber von dort bis nach den Hügeln hinauf vertrieben. Die Russen zählten 9 Bataillone und 8 Batterien. Es war nun spät am Nachmittage. Das Dorf Ablawa auf der linken Seite ward durch die Tür⸗ ken besetzt. Die Weinberge gewährten ihnen Deckung und sie eröffneten von dort ein beständiges Feuer, die russische Infanterie zerstreuend, die sich nicht länger halten konnte. Die Krisis kam. General Timoleff, seine Soldaten zur Nachfolge auffordernd, leitete einen Angriff auf den Feind, zuerst mit wenigen Leuten. Seine Truppe schwoll im Vorrücken durch Zuzügler einer Lawine gleich an und stürzte sich mit einer Wucht auf den Feind, der nichts wider⸗ stehen konnte. Die Türken zogen sich über den Fluß zurück. Der Verlust der Russen an Todten und Verwundeten war 1009 Mann.“ Nach der Schlacht ward ein Waffenstillstand zur Beerdigung der Todten abgeschlossen, während dessen die Russen und Türken fra⸗ ternisirten. :
— Aus Or so va, 13. September, wird dem W. „Frem⸗ denbl.“ gemeldet: Die Befestigungsarbeiten, welche die türkischen Truppen vor einiger 5 in Thessalien um die zwei Städte Armyro und Tainak zu errichten begannen, sind nun beinahe vollendet, so daß man schon zu deren Armirung schreiten konnte. In diesen zwei Städten, welche die Straßen nach Larissa und Volo beherrschen, wird auch ein bedeutendes Truppencorps konzentrirt, über das Abdy Pascha das Kom— mando führen wird. Letzterer weilt eben in dem nördlich ge⸗ legenen Sataldschg, das gleichfalls in Vertheidigungszustand gesetzt wird. — Viele von Widdin nach Plewng abgesandte Kanonen mußten, Berichten aus ersterer Stadt zufolge, wieder dorthin zurückkehren, da die Wege in das Lager Os man Paschas nicht mehr gehörig frei waren. = Der Korrespondent der „Cöln. Ztg.“ entwirft folgende Schilderung von jener Redoute, welche einen Schlüsselpunkt der Positionen von Lowtscha bildete:
„Diese Redoute ist etwa 100 Meter lang, 20 Meter breit und vollkommen geschlossen; sie hat einen etwa 1,3 Meter tiefen und L423 Meter breiten Graben und wird durch eine Langtraverse in zwei gleiche Theile getheilt; eine Quertraverse ist in der Mitte der Re—⸗ doute angebracht und dann von dieser an die nach Norden gelegene Hälfte der Redoute nochmals mit zwei Quertraversen versehen, welche die nöthigen Kommunikationen haben.“
— Der „Standard“ vom 11. d. M. enthält folgendes Telegramm: Adrianopel, Sonntag Abend. Der Chirurg Weller vom Stafford⸗House⸗Comité wurde, als er 24 schwer— verwundete Leute in seinem Wagen von Kasanlyk nach Philippopel schaffte, von türkischen Irregulären überfallen und all seiner Werthsachen beraubt.
Asiatischer Kriegsschauplatz.
Konstantin opel, 14. September. (W. T. B.) Eine Depesche Moukhtar Paschas vom 12. er. meldet: Die Ka⸗
vallerie der Kurden hat den Araxes überschritten und ist in pan — a 3e. seitiges Uebereinkommen dürfen keine Tarifänderungen vorgenommen
Adjenas, bei Erivan, eingetroffen. Sie vernichtete einen Konvoi mit Lebensmitteln, welcher von einer Compagnie In— 6 begleitet wurde, und tödtete von letzterer 60 Mann. ei Sahahserai wurde die russische Po st von der Kavallerie aufgehoben, welche sich indessen ror den überlegenen Streit⸗ kräften, die von Igdyr herankamen, in das Lager zurückziehen mußie, wohin sie eine große Menge Beute mitbrachte. — Nach⸗ dem eine Rekognoszirungsabtheilung in der Richtung von Ar⸗ dahan vorgerückt war, sollen (?) die Russen, einen 8 durch starke Streitkräfte besorgend, n . geräumt und si in die Festung Emiroglu zurückgezogen haben. Konstantinopel, 14. September. (W. T. B.) Nach einem Telegramm Mou khtar Paschas vom 13. 8. wurden die Vorposten des rechten Flügels der Türken beim Dorfe Tschad von den Rus⸗ sen mit 16 Bataillonen Infanterie, 4 Regimentern Kavallerie und 4 Batterien ien f Nach , ,. Kampfe hätten die Türken die Ru verfolgt von den Türken, in ihre Verschanzungen von Utsch Tepe zurückgegangen. Der Verlust der Türken betrage nur 10 Todte und 17 Verwundete, derjenige der Russen sei fünf⸗ mal größer.
Die Nr. 37 des Central-⸗Blatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichskanzler⸗Amt, hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verwaltungssachen: Verweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet. — Zoll: und Steuerwesen: Verzeichniß 3 Zoll und Steuerämter im Innern, auf welche Begleitscheingüter unter Eisenhahnwa n, ,. abgefertigt werden dürfen; — Nach⸗ weisung der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich in den Monaten April bis August 1877; — Befugniß eines Zoll⸗ amts. — Konsulatwesen: Ernennung, Entlassung 2ꝛc‚. — Finanz⸗ wesen: Goldankäufe Seitens der Reichsbank; — Nachweisung der Einnahmen an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchssteuern bis zum Schlusse des Monats August 1377; — Status der deutschen Notenbanken Ende August 1877. — Münzwesen: Uebersicht über die Ausprägung von Reichsmünzen.
— Die Nr. 33 des Ju stiz⸗Ministerial-⸗- Blattes enthält eine , Verfügung vom 11. September 1877, betreffend di Beschreibung der preußischen Stempel marken.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Bonn, 13. September. Der Professor der Mineralogie an der hiesigen Universität und Verghauptmann a. D, Jakob Nöggerath, ist heute im Alter von 90 ,. estorben.
— Von Grossers , Nr. 8Sn., Supple⸗ mente zu allen Ausgaben der Kreis- und Provinzial⸗ Ordnung, für den praktischen Gebrauch aus den amtlichen Quellen zusammengestellt von Dr. G. M. Kletker, ist als Fortsetzung kürzlich das Doppelheft 17 und 18 ausgegeben worden. Dasselbe bringt 45 Stucke . lenntnisse. Verfügungen, Entscheidungen, Instruktionen, Cirkulare, Erlasse, Bescheide, His den verschiedensten Art, betreffend Konzessions⸗ sachen, Unterstützungswohnsitz, Aufenthaltsort, Kompetenzkonflikte, Gewerbebetrieb im Umherziehen, Errichtung neuer Schulklassen u. s. w. u. s. w. Unter denselben befindet sich die Instruktion vom 53. Januar 1877, betreffend Feststellung des klassensteuerpflichtigen Einkommens, sowie das Gesetz vom 19. Mer; 1877 wegen Theilung der Provinz
reußen. 9 der mitgetheilten Nummern gehören dem November und
ezember 1876 an, alle übrigen datiren vom Januar bis Mai 1877. elt alle sind dem Ministerial⸗Blatt des Innern oder dem Central⸗ latt für das Deutsche Reich entnommen.
en zurückgeschlagen; letztere seien,
Gewerbe und Sandel.
fü Frankfurt a. M. 12. September. Ven der Herbstmesse berichtet die Leipz. Ztg.“: Die Herbstmesse ist heute in ihre dritte und letzte Woche eingetreten. Die zweite Woche hatte sich etwas lebhafter gestaltet, als die erste. Sie verdankte dies hauptsächlich dem in dieselbe fallenden Beginne der Ledermesse, welche einen Haupt- bestandtheil des hiesigen Meßverkehrs bildet. Der Markt war mit Leder nicht stark befahren, und es entwickelte sich eine nicht unbeträcht⸗ liche Steigerung der Preise. Es ist dies vornehmlich auf Rechnung des Orientkrieges und der durch denselben bedingten Ausrüstungen und ergän enden Anschaffungen zu schreiben. einigen anderen Konsumartikeln, die zum Winterbedarfe gehzren, machte sich in dieser Woche, der ersten gegenüber, einige Vermehrung des Umsatzes be⸗ merklich, ohne jedoch große Ausdehnung zu erlangen und mehr nur in den gewöhnlichen Sorten. In Luruswaaren jeder Art dagegen lleibt ein sehr stiller, schleppender Geschäftsgang vorherrschend.
— Aus dem Rechenschaftsberichte der Lebens versicherungs⸗ Gesellschaft . Atropos“ in Leipzig pro 1876 ergiebt sich, daß das Vermögen der Gesellschaft in dem genannten Verwaltungsjahre um 19.685 60 gewachsen ist. Der Betrag der auf Hypotheken aus⸗ geliehenen Gelder ist auf 190,550 M angewachsen, gegen das Vor⸗ jahr also um 15,400 46 gestiegen. Die Zahl der Todesfälle betrug 137 oder 12 weniger als im vorhergegangenen Jahre. Zu Ende des Jahres 1876 waren 8080 Policen mit 1,152 336 ½ Versicherungs⸗ summe in Kraft; sie vertheilen sich auf 3778 Männer und 14505 Frauen. Nach der Bilanz beträgt die Einnahme einschliesllich 4570 Nassa Vortrag vom Jahr 1875: 106,998 6. Die Ausgaben beziffern sich auf 101,751 4 Der Vermögensnachweis schließt mit 162, 77 4 Aktiven. und 317 4A Passiven ab, so daß Ende 1876 der Vermöge ns⸗ bestand die Summe von 162, 659 4 erreicht hat.
Mainz, 10. September. Die „Deutsche Wein⸗3Ztg.“ schreibt: Seit 14 Tagen macht sich, wenn auch langsam, einiges Leben im Weinverkaufe bemerkbar. Sowohl bessere und mittlere, als auch kleinere Weine wurden verkauft. Die Preise fangen mit der Nach= frage an sich zu befestigen. Nur 4, e,. bei den Winzern er⸗ leichtert in einzelnen Fällen den Einkauf. Die eigentliche Ursache der Festigkeit liegt keineswegs in den Geschäftsverhältnissen, wohl aber in den sehr geschwundenen Hoff nungen auf. die diesjährige Erate. Das fortgesetzt ungünstige Wetter läßt bis jetzt nur eine geringe Qualität erwarten, wodurch das so groß erhoffte Quantum jedenfalls auch sehr beeinträchtigt wird.
Havre, 14. September. (W. T. B.). Wollauktion. 1703 Ballen angeboten, 323 B. verkauft. Weniger gute Wollen blieben offerirt, Preise wie an den beiden ersten Auttionstagen.
. Zufolge Mittheilung der türkischen Regierung an die Kaiser⸗ liche Botschaft in Konstantinopel ist für das Vilayet Adrianopel ein Schaffell⸗Ausfuhrverbot erlassen worden.
— Einem Telegramm des „W. T. B.“ zufolge meldet die Polit. Korresp. aus Bukarest: Die ru mänische Regierung hat mit der Bangue de Roumanie ein Abkommen wegen Einlösung des am 1. k. M. in Paris fälligen 5o/o Rentencoupons getroffen; die Auszahlung des Coupons der Anleihe Stern in Lon⸗ don ist gleichfalls durch die Banque de Roumanie angewiesen.
Verkehrs⸗Anstalten.
London, 12. September. (A. A. C.) Gestern wurden außer⸗ ordentliche Generalversammlungen der Eastern Telegraph Com⸗ pany und der Indo-European Telegraph Company abgehalten und von denselben einstimmig ein Abkommen über den gemeinschaftlichen Betrieb der beiden Gesellschaften angenommen. Die Hauptpunkte des vorläufig bis zum 31. Dezember 1893 ge⸗ schlossenen Vertrages sind folgende: Jede der beiden Gesellschaften verwaltet ihre Linie selbständig und trägt die Gehalts-, Erneue⸗ rungs ⸗ und Unterhaltungskosten. Von der Brutto⸗Einnahme (abzüglich der Auklagen) für den Verkehr mit Indien erhält die Eastern Company 73 oo, die Indo⸗Europedn Company 27 0s0. Von der Einnahme aus dem über Indien hinausgehenden Verkehr fallen der Eastern Com⸗ pany 87, der Indo⸗European⸗Company 17 9o , anheim. Ohne gegen⸗
werden.
Berlin, 15. September 1877.
Marienburg, 12. September. Die feierliche Enthüllung des Denkmals für den König Friedrich II. hierselbst n wie die ‚D. Ztg.“ meldet, am Dienstag, den 9. Oktober, statt⸗
nden.
Stockholm, 12. September. (SO. N.). Der Dampfer „»Arla“, welcher vor ö, Tagen von k nach Norr⸗ land in See ging, ist gestern Nacht in der Nähe des Svenska Björn“ übersegelt worden und in sinkendem Zustand nach Oeregrund eingekommen. Aftonbl.“ wird von Eskilstung ein Schiffsunglück gemeldet, welches mehreren Personen das Leben kostete. Der Dampfer „Strömsholms Kanal“, un ,, . von Smedje⸗ barken nach Stockholm mit Eisen, wurde in 3 acht bei dicker Luft von dem Dampfer „Vulkanus“, welcher gestern Abend von hier nach Eskilstung abgegangen war, übersegelt. ‚„Ströms⸗ holms Kanal“ sank sofort und von den an Bord befindlichen 12 Per⸗ enn wurden nur 5. gerettet. Der Kapitän und Steuermann sprangen ogleich an Bord des ‚Vulkanus“, und von den Uebrigen gelang es dreien, diesen Dampfer schwimmend zu erreichen. Während des Zu⸗ sammenstoßes brannten beide Lampen. „Vulkanus“ ist ein Holz⸗ dampfer und erlitt nur unbedeutende Schäden.
London, 13. September. Vorgestern, spät Abends, stießen auf dem Kanal, in der Gegend von Portland, die beiden Schiffe „Avalanche“ und „Forest“ af n rgff, und zwar mit solcher Gewalt, daß ersteres, welches 63 Passagiere für Australien und eine Bemannung von 31 Mann an Bord hatte, . unterging. Auch der „Forest“ ward so stark beschädigt, daß er sofort seine 3 Boote aussetzen mußte, um seine 21 Mann zählende Besatzung (Passagiere waren nicht an Bord) zu retten. Der tiefen Dunkelheit der Nacht wegen konnten sie nur 3 Personen von der „Avalanche“ und zwar deren dritten Offizier und 2 Matrosen auffinden. Soviel bis jetzt bekannt ist, gingen die übrige Mannschaft der Avalanche“ und deren sämmtliche Passagiere zu Grunde. Von den Booten des „Forest“ ist auch nur eines mit 12 Mann an Bord, darunter die 3 Geretteten von der „Avalanche“, mit Beihülfe von ern in der Westbay von Portland glücklich an das Ufer gelangt. Von den beiden anderen Booten ist anzunehmen, daß sie untergegangen sind.
Im Wallnertheater ist als Nachfolger des am 1. Mai 1... ausscheidenden Dr. Gensichen der Bühnenschriftsteller und langjährige Sekretär des Victoria⸗ und Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters, Lieutenant a. D. v. Saville, engagirt worden. .
— Im Stadt ⸗ Theater kommt am Sonntag eine Novität: „»Die Rose vom Kochersberg“, n , . Lebensbild mit Gesang in fünf Akten von Dr. Calmberg, zur Aufführung, in welcher Fr. Marie Hasemann⸗Kläger die Titelrolle spielen wird. .
— Im Nationgal⸗Thegter gelangt morgen Wilbrandts histo⸗ risches Schauspiel „Der Graf ven Hammerstein“ zur ersten Auf⸗ führung. Die Gediegenheit des Stückes sowohl, wie die fern Scenirung, deren sich diese Bühne vorzugsweise befleißigt, verspricht dem wirkungsvollen Drama eine günstige Aufnahme.
Redacteur: F. Prehm.
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.
Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage.)
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zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußisch
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3 * Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats · Anzeiger, das Central Handels register und das Postblatt nimmt an: die stönigliche Expedition
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Büttner CC Winter, sowie alle übrigen größeren
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.Schlotte,
Annoncen⸗Bureaus.
9. Familien - Nachrichten.
Steckbriefe und Untersuchungs⸗ Sachen.
Oeffentliche Vorladung. Auf Grund des An—= trages der Königlichen Polizei⸗Anwaltschaft vom 21. Juli 1877 ist wider den zu Krebsjauche geborenen und zuletzt in Berlin wohnhaften Knecht Johann Wilhelm Erdmann wegen unerlaubten Verlassens der Königl. Preuß. Lande als beurlaubter Wehr⸗ mann die Untersuchung eröffnet worden — §. 360 ad 3 Str.⸗G.⸗B. Da der Aufenthalt des Ange⸗ geklagten zur Zeit unbekannt ist, so wird derselbe zu dem am 20. Dezember 1877, Vorm. 10 Uhr, zum öffentlichen mündlichen Verfahren vor dem Kommissarius für Uebertretungen im hiesigen Ge— richtslokale 2 Nr. 6, eine Treppe hoch, Zimmer Nr. 30, anberaumten Termine mit der Aufforderung vorgeladen, in demselben zur fest⸗ gesetzten Stunde pünktlich zu erscheinen und die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweis mittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gerichte so zeitig vor dem Termine bekannt zu machen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Im Falle des Ausbleibens wird mit der Unter— suchung und Entscheidung in con tumacis m verfahren werden. Belastungszeugen sind zum Audienztermin aden, Franlfurt a. / O., 2. September 1577. Königliches Kreisgericht. Kommissarius für Uebertretungen.
Offene Requisition. Der Lotterie⸗Collecteur
Dammann zu Hamburg ist durch unser rechts räftiges Erkenntniß vom 26. März er. wegen Be⸗ förderns des Verfaufs von Loosen einer auswärtigen in Preußen nicht besonders zugelassenen Lotterie als Mittelsperson, unter Auferlegung der Kosten zur Zahlung einer Geldstrafe von 506 M6, welcher für den Unvermögensfall eine dreiwöchige Haft substi—⸗ tuirt ist, verurtheilt. Es werden die preußischen Behörden ersucht, auf den ze. Dammann zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen, von . die Geldstrafe von 300 6 und die Kosten von 45 g is. einzuziehen, event. an ihm die n n.
aft zu pollstrecken und uns von dem e, . demnächst Mittheilung zu machen. Quedlinburg, den 28. August 1877. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
ANachbenannte Landwehrmänner: 3 der Jacob Eckstein aus Koeben, geboren am 16. Oktoher 19843, 2) der Heinrich Oswald Mummert aus Steinau a. O., geboren am 30. Januar 1850, 3) der aha nm Hein⸗ rich Ernst Jander aus Raudten, geboren am 18. Juli 1845, 4) der Heinrich Herrmann Scholz aus Rarsen, geboren am 25. Oktober 1849, sind von der Königlichen hel e r gn e ft angeklagt, als Militärpflichtige ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, um sich dadurch der militärischen Controlle zu entziehen. Es ist deshalb gegen dieselben durch Verfügung vom 4. September er. auf Grund der Bestimmungen des Gesetzes vom 10. März 1856 und des §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs die Untersuchung eröffnet, und ein Termin zur Verhand⸗ lung der Sache auf den 4. Januar 1878, Vor- mittags 9 Uhr, in dem Audienzzimm r des hie— sigen Gerichtsgebäudes, vor dem Kommissarius für Nebertretungen, angesetzt worden. Da der Aufent⸗ haltsort der , , , im Inlande nicht bekannt ist, so werden dieselben hierdurch öffentlich vorge⸗ laden, in dem gedachten Termine zur festgesetzten Stunde pünktlich zu erscheinen und die ju ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gericht so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demfelben herbeigeschafft werden können. Bei ihrem Aus—⸗ bleiben wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. Steinau a. / S., den 4. September 1877. Königliche Kreisgerichts⸗ Deputation. Kommissarius für Uebertretungen.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
76s! Subhastations⸗Patent.
Das dem Ofenfabrikanten Friedrich Junker ge⸗ hörige, in Reinickendorf belegene, im Grundbuch von Reinickendorf Band XXX. Bl. Nr. 783 ver⸗ zeichnete Grundstück nebst , soll den 2. November 1877, Vormittags 10) Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer 24 im Wege der nothwendigen Subhastation öffent⸗ lich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die , , des Zuschlagz ebenda
den 6. November 1877, Mittags 12 Uhr, verkündet werden.
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund Ei. bei einem . unterliegenden Gesammt⸗
lächenmaß von 8 Ar 41 Qu.-M. mit einem Rein⸗ ertrag von 51 3 veranlagt.
Auszug aus der Steuerrolle und beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, ingleichen etwaige Abschätzun⸗ gen, andere das e, betreffende Nachweisun⸗
en und besondere Kaufbedingungen sind in unserm
ureau J. A, 3 einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur , ,, gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht einge—⸗ tragene Realrechte . zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä—⸗ 2 spätestens im Versteigerungstermin anzu⸗ melden.
Berlin, den 14. August 1877.
Königliches Kreisgericht.
. Oeffentliches Aufgebot.
Auf dem Grundstücke Hypotheken⸗Nr. 15 des Grundbuchs von Streckenbach stehen sub Ru- brica III. Nr. S er decreto vom 14. Mai 1859 aus dem gerichtlichen Kaufvertrage vom 14. Mai 1859 für den Gutsbesitzer Johann George Fischer 409 Thaler Restkaufgelder zu 5 pro Cent verzinslich eingetragen.
Das Über die gedachte Post gebildete Instrument ist angeblich verloren gegangen und hat dieserhalb die rerwittwete Hausbesitzer Mohaupt, Henriette geb. Fichtner aus Streckenbach als letzte bekannte Eigenthümerin der 6 das gerichtliche 2 . , behufs neuer Ausfertigung bean ragt.
Alle Diejenigen, welche an die gedachte Post oder das darüber ausgestellte Instrument als Eigen⸗ thümer, Erben, Cessionarien, Pfandgläubiger oder sonst Ansprüche zu haben glauben, werden aufge⸗ fordert dieselben spätestens in dem auf den
16. Oktober 1877, Vormittags 11 Uhr, vor Herrn Appellationsgerichts⸗Referendar Poppe an der Gerichtsstelle hierselbft angesetzten Termine anzumelden, widrigenfalls alle unbekannten Inter⸗ essenten mit ihren Ansprüchen präkludirt und das verlorene Instrument für amortisirt erklärt wer⸗ den wird.
Bolkenhain, den 10. Juni 1877.
Königliche Kreisgerichts⸗Deputation.
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In Sachen, betreffend das Debitwesen des Fabri⸗ kanten R. Niclaus hierselbst, ist zum öffentlich meistbietenden Verkaufe des, wie sich nunmehr herausgestellt hat, zur hiesigen Niclaus'schen Debit⸗ masse gehörigen, früher Strutz'schen, an den Wäl⸗ len hierselbst belegenen Gartens Nr. 49, von S5 QOu.⸗Ruthen ein Termin auf
Demmer n n, den 27. September d. J., ormittags 11 Uhr, und der Ueberbotstermin auf Donnerstag, den 18. Oktober d. J., Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterschriebenen Gerichte angesetzt und werden Kaufliebhaber zu diesen Terminen hierdurch mit dem Bemerken geladen, daß der Meistbietende, auch schon im ersten Termine, eine Konventionalpön von 200 M zu entrichten hat, und hei der Tra⸗ dition 30 0so der Kaufsumme zu bezahlen sind, sowie daß die Bedingungen nach stattgehabter endlicher
Regulirung im Verkaufstermine bekannt gemacht
werden, auch nach demselben auf der Gerichts regi⸗ stratur eingesehen werden können ünd in Abschrift gegen die Gebühr zu haben sind. Die Besichtigung des Grundstücks steht wich voraufgegemgener Mel⸗ dung beim Gerichts⸗Sekretär Bollow oder beim Güterpfleger, Kaufmann Zarges hierselbst, Kauflieb⸗ habern .
Zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das Grundstück, zur e gn der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel und zur etwaigen Fehr ru d ist ein Termin auf
Donnerstag, den 27. September d. J., , ,. 10 Uhr,
Dee g, zu dem die nicht präkludirten Nielaus'schen Gläubiger, welche solche Ansprüche zu haben ver⸗ meinen, soweit sie nicht von der Meldungspflicht gesetzlich ausgenommen sind, unter dem Nachtheile resp. der Abweisung von der Masse und des Aus⸗ schlusses mit. ihren Beweismitteln und Prioritäts⸗ ausführungen hierdurch geladen werden.
Der Liquidationstermin ist zugleich zur endlichen , Verkaufsbedingungen bestimmt und wird dem Schuldner wie sämmtlichen, auch den von der Meldungspflicht ausgenommenen Gläubigern hiermit freigelassen, zu dem Zwecke in dem Termine zu erscheinen.
Fürstenberg i. Meckl., den 14. Juli 1877.
Großherzo . Stadtgericht. Saur.
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛe.
ö Bekanntmachung. Das Ksönigliche Hausfsideicommiß⸗Amts⸗Vor⸗
wert Trebatsch mit dem Nebenvormerk
Stremmen und der Schäferei Rocher im Kreise Beeskow⸗Storkow des Regierungsbezirks Potsdam, 1I1 Kilometer von der Kreisstadt Beeskow entfernt und unmittelbar an der e ,, 3 belegen, mit einem Areal von 12704133 Hektaren, worunter 964,163 Hektare Acker und 177, 63 . Wiesen, soll auf die 18 Jahre vom 1. Juli 1878 bis ö 1. Juli 1896 im 6 des öffentlichen Meistgebots verpachtet werden. Das Pacht- gelderminimum ist auf 24000 M, die Pachtkaution auf 9090 „M festgesetzt. Zur Uebernahme der Pach⸗ tung ist der Nachweis eines disponiblen Vermögens von 153,000 ½ erforderlich, welcher spätestens 14 Tage vor dem Lieitations⸗Termine in glaubhafter Weise event. durch ein Attest des Kreislandraths 24 ö. Steuerveranlagungsbehörde zu führen ist. u dem auf , ., den 8. Oktober dieses Jahres, Vormittags 11 Uhr, in unserm Sitzungszimmer, Breite Straße Nr. 32, hierselbst, anbergumten Bietungstermine laden wir Pachtbewerber mit dem
Der Subhastations⸗Richter.
Bemerken ein, daß die Verpachtungs⸗ und Licitations⸗
bedingungen sowohl in unserer Registratur als auch
bei dem derzeitigen Pächter, Herrn Oberamtmann Korth in Trebatsch, welcher die Besichtigung der eth gestatten wird, eingesehen werden konnen
uch sind wir bereit, auf Verlangen Abschriften der Verpachtungsbedingungen und Licitationsregeln gegen Cetin der Copialien und Druckkosten zu er⸗
eilen.
Berlin, den 19. März 1877. (à Cto. 14/4.)
Königliche Hofkammer der Königlichen Familiengüter.
Woo] Pachtausschreibung. Das bei Landsberg a. Warthe gelegene Rittergut
Marwitz nebst Vorwerken im Gesammtareal
von rund 1155 Hektaren soll vom 1. Juli 1878 auf 18 Jahre meistbietend verpachtet werden.
Unter Bezugnahme auf die bereits veröffentlichte Bekanntmachung vom 18. Juni d. J. wird bemerkt, daß der Lizitations termin auf Sonnabend, den 29. September 1877, Vormittags 10 Uhr, im Geschäftszimmer des Justiz⸗ Rath Piscatore in Landsberg anberaumt ist. Mit— theilung der Pachtbedingungen, wie jede weitere Auskunft erfolgt beim Unterzeichneten.
Posen, den 28. August 1877. (B. à 170 8)
Pilet, Justiz⸗Rath.
Pferde ⸗Verkauf. Donnerstag, den 29. d. M., Vormittags 10 Uhr, sollen an der bedeckten Reit⸗ bahn der Neustadt in Brandenburg a. H. 465 aus—⸗ zurangirende Dienstpferde des unterzeichneten Regi⸗ ments öffentlich meistbietend gegen gleich baare Be⸗ zahlung verkauft werden. C. Q. Demmerthin, den 6. September 1877. Brandenb. Kürassier⸗ Regiment . K. N. I. v. R. . Nr. 6.
Verkauf. Neue Laufkrähne mit einer Trag⸗ fähigkeit von 15,000 Kilogramm, welche bei dem hie⸗ sigen Brückenbau benutzt worden sind, sowie die stark gebaute Interimsbrücke über die Weser mit Ausfahrdurchlaß und Schraubenvorrichtung zum
ben und Senken der Fahrbahn, dem Steigen und
allen des Wasserspiegels entsprechend, sollen bei annehmbarem Gebote aus der Hand verkauft werden Rinteln, am 1. September 1877. Der Königliche Wasserbau⸗Inspektor. Kullmann. 7521]
7867] Submissions⸗Bekanntmachung.
Die Lieferung der im Jahre 1878 erforderlichen kö und Briefumschläge für die Erhebung über
Geburten, Eheschließungen und Sterbefälle, bestehend aus
ür
Papier⸗ gewicht f i000 Stick
Größe in
Stückzahl Centimetern
16600 0 3ähl karten A (veiß 18z hoch, 12 breit 2 Kilogr. 4000090 Zähl karten B (blau) dgl. 2 Kilogr. 1200000 Zählkarten C (gelb
i 2 Kilogr.
lich) dgl. 75000 Briefumschläge 20 hoch, 14 (bedruckt und gummirt) breit 2 Kilogr.
soll im Wege der Submission vergeben werden.
Format⸗, Stoff- und Druckproben, sowie die Lieferun bedingungen, sind auf dem Königlichen statistischer Bureau in Berlin, SW. Linden⸗ straße 31 / 82, zu erhalten. .
Lieferungs angebote mit Proben der Ausführung versehen, sind bis spätestens am 1. Ottober d. J bei dem unterzeichneten Bureau versiegelt und porto⸗ frei unter der Aufschrift, Submisston“ einzureichen. Der Zuschlag erfolgt, nach freier Auswahl unter den Bewerbungen, bis zum 4. Oktober d. J., doch bleiben die Bewerber bis Ende Oktober d. J. an ihre Offerten gebunden.
Berlin, den 7. Sennen 1877.
Königliches statistisches Bureau. Dr. Engel.
7726] Steinkohlen⸗Lieferung. Il 000 Lentnet zeste Bherschlesisch
Stückkohlen aus der Königsgrube bei Königs⸗ hütte, in der Zeit vom 1. Oktober d. J. bis 50. September 1873 mit durchschnittlich 209 Centner per Monat zu 14 sollen im Wege öffentlicher Submission vergeben werden. Die Kohle ist frei Lagerplatz der Königlichen Porzellan Manufaktur im Thiergarten zu liefern und sind die näheren Bedingungen bei dem Ober- Inspektor Taubert daselbst einzusehen. . chriftliche versiegelte Gebote mit der Aufschrift:
„Kohlen ⸗Lieferung“ versehen, werden bis zum Montag, den 24. September d. J, Mittags 12 Uhr, unter der Adresse der unterzeichneten Bi⸗ rektion angenommen. (a Cto. 72/9.)
Berlin, den 10. September 1877.
Königl. Porzellan⸗Manufactur⸗Direction.
7794 Die Lieferung von 1000 Kilo Schellack soll im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden. Die Lieferungsbedingungen liegen in unserem Bu⸗ reau zur Einsicht aus, auch können dieselben auf Verlangen gegen Einsendung von 75 3 Kopialien abschriftlich mitgetheilt werden. — ,, , Offerten sind, mit ent⸗ sprechender Aufschrift versehen, bis zum 28. Sep- tember d. J. Vormittags 11 Uhr, an die unter⸗ zeichnete Direktion einzureichen. (à Oto. 4/9.) Spandau, den 11. September 1877. Direktion des Feuer werks ⸗Laboratoriums.
7747 Bekanntmachung.
Die zum Neubau des Artillerie⸗Wohn⸗Kaserne⸗
ments hierselbst erforderlichen
a. Brunnen⸗Fundirungẽ⸗Arbeiten,
b. Erdarbeiten, sowie Maurerarbeiten sämmt⸗ licher Geschosse, inkl. der durchgehenden Feld⸗ steinfundamente,
veranschlagt auf rot 119,500 M, sollen im Sub⸗
missionswege im Ganzen oder auch getrennt in Ab⸗
schnitt a. und b. verdungen werden, wovon die
Brunnen⸗Fundirungs⸗Arbeiten c. 9500 ½ betragen. Zur Abgabe der bezüglichen, mit gehöriger Auf⸗
schrift versehenen und versiegelten Offerten haben
wir einen Termin auf 2 Dienstag, den 25. d. Mts., früh 10 Uhr,
in unserem Bureau anberaumt, woselbst die Zeich⸗
nungen, Bedingungen und Anschläge eingesehen wer⸗ den können. — Gegen Erstattung der Kopialien werden sämmtliche Bedingungen nebst Anschlags⸗
Extrakte verabreicht.
Stralsund, den 10. September 1877. Königliche Garnison⸗Verwaltung.
T7655 Bekanntmachung.
Die Pflaster⸗ und Cbaussttur gf. Ir besten, sowie die Herstellung einer eisernen Einfriedigung des Hofraumes des Artillerie Wagenhaufes Nr. 2 — an der Ahna hierselbst — sollen auf dem Wege der össentlichen Submission an die Mindestfordernden in nachstehenden 4 Loosen verdungen werden, und zwar:
Loos Nr. 1. Erd⸗, Maurer⸗ und Steinmetzarbeiten inkl. des Ma⸗ terials, veranschlagt zu...
Loos Nr. 2. fl erarbeiten inkl. des Materials, veran⸗ k
Loos Nr. 3. Weißbinderarbeiten inkl. des Materials, veran⸗ meer,
Loos Nr. 4. Pflaster⸗ und Chaussi⸗ rungsarbeiten inkl. des Mate⸗ rials, veranschlagt zu.. w
Hierzu ist ein Termin auf Dienstag, den 18. dieses Monats, Vormittags 19 Uhr, in dies⸗ seitigem Bureau — untere Koöͤnigsstraße Nr. 83 — anberaumt worden.
Die Bedingungen, Zeichnungen und der Kosten⸗ anschlag liegen daselbst aus und wollen Reflektanten bis zum genannten Termine ihre Offerten mit der Aufschrift:
„Submisston auf die Einfriedigung und n nnn des Hofes des Wagenhauses r. 64
5789 M 40 3 2700, 45 ,
229, 28,
hierher einreichen. Cassel, den 7. September 1877. Artillerie ⸗Depo⸗
7757 Submission.
Bei der hiesigen Männer⸗Strafanstalt wird für eine Anzahl von 50 bis 69 Gefangenen, welche einem oder auch mehreren Unternehmern zugewiesen werden können, Industriearbeit gesucht.
Ein Theil dieser Gefangenen ist bisher mit Klempnerarbeit beschäftigt worden und wäre es er⸗ wünscht, wenn sich dafür ein Unternehmer wieder fände. Es können indessen auch neue Arbeiten ein⸗ geführt werden, wenn deren Herstellung in einer Strafanstalt zulässig ef fit worüber die Direktion Entscheidung a vorbehäͤlt. ö
Ausgeschlossen sind nur die Arbeiten, welche bereits in der Anstalt betrieben werden.
Nach Abschluß des Kontrakts und der erfolgten Genehmigung desselben durch die vorgesetzte Behoͤrde, können die Arbeiten sofort beginnen.
Hierauf Reflektirende werden ersucht, ihre schrift⸗ lichen Offerten mit Preis ⸗Angabe, versiegelt und mit der Aufschrift: .
„Submission auf Industriearbeilt“ bis spätestens den 25. September er,. Vor⸗ mittags 10 Uhr, an die unterzeichnete Direktion einzusenden.
Die Eröffnung der eingegangenen Offerten wird in Gegenwart etwa anwesender Submittenten zu der bezeichneten Stunde im Direktorial Bureau, Klingel ˖ pin, Nr. 37, stattfinden. ;
ie beim Abschlusse des Vertrages hierauf zu hinterlegende Kaution beträgt mindestens die Summe, welche eine dreimonatliche Lohnzahlung für die zu⸗ gewiesenen Arbeiter ausmacht. ; =
Die allgemeinen , können während der Cypeditionsstunden im Sekretarigte der Anstalt eingesehen oder abschriftlich gegen Erstattung von 1966504 daselbst in 1 genommen werden.
Cöln, den 8. tember 1877. —
e Direktion.