Münster, Dr. Scherer von Coesfeld nach Arnsberg und Dr. Peters von Münster nach Coesfeld.
Der Seminar-Direktor Kern zu Alt⸗Doebern in H=. kigenschaft an das Schullehrer⸗Seminar zu Dram⸗
urg; un
der Seminar⸗Direktor Sperber zu Dramburg in gleicher Eigenschaft an das Schullehrer⸗Seminar zu Eisleben an worden.
em Seminar⸗Direktor Baldamus ist das Direktorat des Lehrerinnen⸗Seminars und der mit demselben verbundenen — 3 Mädchenschule zu Posen (Luisen⸗Stiftung) verliehen worden.
Dem Seminar⸗Direktor Reinecke ist das Direktorat des Schullehrer⸗Seminars * Bederkesa übertragen; an dasselbe Seminar ist der ordentliche Seminarlehrer Prüfer zu Alfeld als erster Lehrer versetzt, und sind gleichfalls an dem Seminar
u Bederkesa der zur Aushülfe bei demselben beschästigte
hrer Linnarz als ordentlicher und Musiklehrer, sowie der Lehrer Bühring zu Harburg als Hülfslehrer ange⸗ stellt worden.
Dem Seminar⸗Direktor Berdrow ist das Direktorat des Schullehrer⸗Seminars zu Alt⸗Doebern verliehen worden.
Dem Oberlehrer Fedor Lessing am Gymnasium zu 1 — ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden.
m Gymnasium zu Königsberg N. / M. ist die Beförderung des ordentlichen 2 Dr. Friedrich Moritz Böttger zum Oberlehrer genehmigt worden.
Die Berufung des ordentlichen Lehrers Heinrich Guhrauer vom Maria Magdalena⸗Gymnasium in Breslau zum Oberlehrer bei dem Gymnasium in Waldenburg ist ge⸗ nehmigt worden. . Die Berufung des Lehrers Otto Ciala vom Gymnasium in Saarbrücken zum Oberlehrer bei dem Gymnasium in Neu⸗ wied ist genehmigt worden.
Am Gymnasium in Lauban ist die Beförderung des ordentlichen Lehrers Waldemar Erich Reinhold Gillischew ski zum Oberlehrer genehmigt worden.
Am Gymnastum in Wiesbaden ist der ordentliche Lehrer August Ammann zum Oberlehrer befördert worden.
Die Berufung des ordentlichen Lehrers Dr. Theodor Albrecht Ernst Wilhelm Becker an der lateinischen , der Franke'schen Stiftungen zu Halle a. /S; zum
, nt bei dem Progymnasium in Schlawe ist genehmigt worden.
An dem Schullehrer⸗Seminar zu Angerburg ist der Gym⸗ nasiallehrer Munther aus Strasburg in Westpreußen als erster Lehrer;
an dem Schullehrer⸗Seminar zu Alfeld der Predigt⸗ amtskandidat und Seminarlehrer Guden zu Oldenburg als ordentlicher Lehrer; und .
an dem Schullehrer⸗Seminar zu Rheydt der Haupt⸗ lehrer Hollenberg zu Holthausen bei Mülheim a. d. Ruhr als erster Lehrer angestellt worden.
Der ordentliche Seminarlehrer Dr. Scherler an der Luisen⸗Stiftung zu Posen ist in gleicher Amtseigenschasft an das Lehrerinnen⸗Seminar und die mit demselben in Ver⸗ bindung stehende Augusta⸗Schule zu Berlin versetzt worden.
An dem Schullehrer⸗Seminar zu Oels ist der seither bei der Präparandenanstalt zu Schmiedeberg beschäftigte Lehrer Schmidt als Hülfslehrer;
an dem Schullehrer ⸗ Seminar zu Eisleben der Lehrer Martin Schoeppa von dem Militär⸗Knaben⸗Erziehungs⸗ Institut zu Annaburg als Hülfslehrer; und
an dem Schullehrer⸗Seminar zu Wunstorf der Präpa⸗ randenlehrer Haase zu Elze als Hülfslehrer angestellt worden.
Der Lehrer Quarg zu Mahlenzien bei Ziesar ist als Hülfs⸗ lehrer bei dem Schullehrer⸗Seminar zu Halberstadt; und
an dem ,, zu Posen der Musiklehrer Hennig daselbst als ordentlicher Seminar- und Musiklehrer angestellt worden.
An der Präparandenanslalt zu Lötzen im Regierungs⸗ bezirke Gumbinnen ist der Lehrer Bolz zu Markowsken im Kreise Oletzko als zweiter Lehrer angestellt worden.
Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.
Die bei der ole dr n e, , ,, , an⸗ estellten Königlichen Eisenbahn-Bau⸗ und Betriebs- Inspektoren ö Ernst Westphal zu Kattowitz, Alexander ellin zu Inowraclaw und Richard Theune zu Glogau sind in gleicher Amtseigenschaft resp. nach Inowraclaw, Glogau und Kattowitz versetzt worden.
Ju stiz⸗Ministerium.
Versetzt sind: der Kreisgerichts⸗Rath Schilling in Col— berg an das Kreisgericht in Halberstadt und der Kreisgerichts⸗ Rath Weckwarth in Graudenz an das Kreisgericht in Culm, Beide unter Uebertragung der Funktionen als Abtheilungs⸗ Dirigenten, der Kreisgerichts-Rath und Deputations-Dirigent Lerche in Labes in gleicher Amtseigenschaft an das Kreis— gericht in Stargard, mit der Funktion bei der Gerichts⸗Depu⸗ tation in Pyritz, der Kreisgerichts-Rath Strützki in Görlitz an das Kreisgericht in Berlin, unter Uebertragung der Funktion des Dirigenten bei der Gerichts⸗Deputation in Alt⸗Landsberg, der Kreisgerichts⸗Rath Deves in Bärwalde an das Kreis⸗
5 in Neustettin, der Ober-Amtsrichter Streitberg
t an das Amtsgericht in Wiesbaden, der Stabtrichter
fn er in Berlin als Kreisrichter an das Kreisgericht in
Landsberg a. W., der Amtarichter 1 in Stick⸗ n an das Amtsgeridt in Diepholz, der Amtsrichter
empe in Osten an das Amtsgericht in Stickhausen und der Amtsrichter Dirksen in Esens an das Amtsgericht in Wilhelmshaven.
Zu Kreisrichtern sind ernannt: der Gerichts Assessor Friese bei dem Kreisgericht in Gardelegen, mit der Funktion Als Gerichts Kommissar in Oebisfelde, der Gerichts- Assessor Drost bei dem Kreisgericht in Beuthen, mit der Funktion Pei der Gerichts-Deputation in Myslowitz, und der Gerichts⸗ Assessor Dr. Jaeger bei dem Kreisgericht in Bochum, mit der Funktion bei der Gerichts⸗Deputation in Hattingen.
zie nachgesuchte Dien . ist ertheilt: dem Ober⸗ Amtsrichter Groschupf in Verden mit Pension und dem Kreisgerichts Rath Arnold in Stolp behufs Uebertritts zur kirchlichen Verwaltung.
Der Kreisrichter König in Memel ist zum Staats— anwalts⸗Gehülfen bei dem Stadtgericht und dem Kreisgericht in . i. Pr. .
er Notar Hantelmann in Hannover hat auf die Aus⸗ übung des Notarlats verzichtet. s ö t
1
Der Appellationsgerichts Rath Wolff in Cöln, der Stadt⸗ und Kreisgerichts⸗Rath von Gizycki in Danzig und der Rechts⸗Anwalt und Notar Justiz-⸗Rath Dr. Grosch in Wohlau sind gestorben.
Ministerium für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten.
Dem zum Gestüt⸗Roßarzt ernannten Ober⸗Roßarzt Gaber zu Relliehausen ist vom 1. Oktober d. J. ab die kommissarische Verwaltung der Kreis⸗Thierarztstelle des Kreises Celle übertragen worden.
Aichtamtliches. DentscCche s Reich.
Preußen. Berlin, 29. September. Zur Feier des Geburtstages Ihrer Majestät der Kaiserin⸗Königin ist gestern Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Sachsen in Baden , und wird heute Se. Kaiserliche und König⸗ liche Hoheik der Kronprinz mit dem Prinzen Wilhelm er⸗ wartet. Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin von Baden sind gestern von Karlsruhe nach Baden ühergesiedelt. Auch Prinz Friedrich von Hohenzollern ist daselbst eingetroffen.
Morgen werden Ihre Majestäten der Kaiser und König und die Kalferin? Königin mit den Allerhöchsten Herrschaften dem Gottesdienste im Großherzoglichen Schlosse ju Baden beiwohnen und dann im Familienkreise einen Ausflug nach Triberg im Kinzigthale machen. Das Diner findet vor der Rückkehr nach Baden im Erlenbad statt.
— Die Einnahmen an Zöllen und gemein schaft⸗ lichen Verbrauchssteuern sowie anderen Einnahmen im Reich haben für die he vom 1. April 1877 bis zum Schlusse des Monats August 1877 (verglichen mit der Ein⸗ nahme in demselben Zeitraum des Vorjahres) betragen: Zölle und gemeinschastliche Verbrauchssteuern 68,235,866 (6,Öäü. — 5,494,477 S6), Wechselstempelsteuer 2,844,431 06 4 57,771 S6), Post⸗ und Telegraphenverwaltung 48,708 661 6 4 1,710,192 ), Reichseisenbahn⸗Verwaltung 14,936,320 0 — 561,411 6). Die Einnahme des laufenden Jahres ist nach provisorischen Ermittelungen, diejenige des Varhahrch nach den definitiven Feststellungen angegeben. Ferner sind für beide Jahre die Einnahmen der von dem Reiche gepachteten Wilhelm ⸗-Luxemburg⸗Bahn, velche in den Nachweisungen des Vorjahres nicht berücksichtigt worden sind, mit einbegriffen; ohne dieselben stellen sich die Zahlen wie folgt: Einnahmen vom 1. April 1877 bis Ende August 1877 13279, 340 , Einnahmen in demselben Zeitraum des Vorjahres 13,505,299 6, demnach 1877 weniger 325,959 (
— In den deutschen Münzstätten sind bis zum 22. September 1877 geprägt worden, an Goldmünzen: l, 149,462,180 S Doppelkronen, 361,478, 259 „S6 Kronen, 9, 102,995 MSG halbe Kronen; hiervon auf Privatrechnung: 223,155,359 ½Æ½; an Silbermünzen: 71663, 095 S6 5⸗Mark⸗ slücke, s 288,566 6 èWMiarkstücke, 143,512.66 . 1 Mark ftücke, 63,817,952 S9 (00 50 Pfennigstücke, 35, 17, 22 M 80 3 20 Pfennigstücke; an Nickelmünzen: 23,502,530 M0 70 3 16⸗Pfennigstücke, 11,657, 813 S 75 3 5 Pfennig⸗ stücke; an Kupfermünzen: 6,213,207 66 44 8 2⸗Pfennig— tücke, 3,382, 22 M S3 3 14Pfennigstücke. Gesammtaus⸗ prägung an Goldmünzen: 1,520,943, 425 „MS; an Silber⸗ münzen: 410,989, 20 ½ 80 ; an Nickelmünzen: 35,1 60, 344 6 45 8; an Kupfermünzen: 9,595,930 S6 27 8.
— Der frühere Legations⸗Sekretär Freiherr Otto von Los, welcher bekanntlich an Beleidigung des Reichskanzlers in erster Instanz zu Gefängnißstrafe verurtheilt worden ist und gegen dieses Erkenntniß appellirte, hat seine Appellations⸗Recht⸗ fertigungsschrift zu gleicher Zeit auch im Wege des Buchhandels zu verwerthen gesucht. An kompetenter Stelle ist ermittelt, nicht blos, daß dieser Abdruck ein durch und durch inkorrekter, sondern auch, daß der Professor Stainer, welcher der Mit⸗ verfasser und genannte Herausgeber der in Zürich erschienenen Schmähschrift . soll, dort, sowie überhaupt in gelehrten Kreisen völlig unbekannt ist. In Zürich lebt nur ein Profes— sor Namens Steiner, ein allgemein geachteter, in den orienta⸗ lischen Sprachen wohlbewanderter Gelehrter, der gegen die naheliegende Verwechslung mit dem angeblichen roöofessor Stainer lebhaft protestirt.
— Das Königliche Landes⸗-Oekonomie⸗Kol⸗ leg ium ist zu einer 5 einberufen worden, und zwar der ständige Ausschuß zum Freitag, den 19. Oktober, Vormittags 10 Uhr, und demnächst das Plenum des Kollegiums zum Montag, den 22. Oktober, Vormittags 10 Uhr. Zur Berathung werden, soweit dies bis jet festgestellt ist, olgende Gegenstände gelangen: I) Vorlage des Ministers für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten, betreffend den Spiritus⸗ handel nach Gewicht fiatt nach Maß, 2) Antrag des, Land⸗ schaftsdirektors von Hagen, betreffend die Freizügigkeit und den Unterstützungs⸗Wohnsitz, 3) Antrag des Rittergutsbesitzers Sombart, betreffend das Kommunalsteuergesetz, 4 Antrag des Rittergutsbesitzers Elsner von Gronow, etreffend Maßregeln gegen die Rinderpest, 5) Antrag des Rittergutshesitzers von Rath-Lauersfort, betreffend die Ersatzpflicht der Eisenbahnen bei Viehtransporten, 6) Antrag des Bürgermeisters Capaun⸗ Carlowa, betreffend Abänderung des Genossenschaftsgesetzes mit Bezug auf die Geschäftsantheile der Genossenschafter, 7) Antrag des Bürgermeisters Capaun⸗Carlowa, betreffend zblig a rshe ländliche Fortbildungsschulen.
— Die gegen Lohn, Deputat und freie Wohnung ange— nommenen ländlichen Arbeiter — im Regierungsbezirk Posen Komornik genannt — sind, nach einem Erkenntniß des Ober⸗Tribunals, J. Senats, voin 7. September 1877, nicht zum Gesinde ö. rechnen; bei der vertragswidrigen Ent⸗ kaun eines solchen Arbeiters hat dieser nicht ihigʒ die polizeiliche Vermittelung zur Wiederaufnahme in den Dienst nachzusuchen, sondern er kann sofort gegen die Herrschaft auf Entschädigung = . Nur für Instleute der Provinz Preußen ist durch die Kabinetsordre vom 8. August 1837 bestimmt worden, daß bei Streitigkeiten zwischen ö und den Dienst⸗ herrschaften die Polizeibehörde auf dieselbe Weise, wie es für die eigentlichen Gesindesachen gesetzlich vorgeschrieben ist, vor⸗ läufige em , erlassen und mit Vorbehalt des Rechts⸗ weges ausführen solle.
— Der Großherzoglich badische Gesandte am hiesigen Allerhöchsten Hofe, Freiherr von Türckheim, ist 3 . gekehrt und hat die Geschäfte der Großherzoglich badi⸗ chen Gesandtschaft wieder übernommen.
— Der Archivar Professor Dr. Grein in Hannover ist gestorben. Die Archiv⸗Hülfsarbeiter Dr. Joachim bei dem Staatsarchive in Idstein, Dr. Posner bei dem Geheimen Staatsarchive in Berlin, Pr, von Eicken bei dem Staats⸗ archive in Coblenz, Dr. Philippi bei dem Staatsarchive in Münster und Dr. Bailleu bei dem Geheimen Staatsarchive in Berlin sind zu Archiv⸗Assistenten ernannt worden.
Stettin, 28. September. In der heutigen 3. Sitzung des dritten Pommerschen Provin .. es n, zu⸗ nächst eine größere Anzahl von Vorlagen . das Rech⸗ nungswesen betreffen, erledigt, sodann der Ankauf verschiedener Grundstücke für die Londarmenanstalt in Neustettin geneh⸗ migt, und ferner der Beschluß des Prxovinzial-Aus⸗ schusses nachträglich gebilligt, wodurch die kostenfreie Auf⸗ nahme heilbarer oder gemeingefährlicher Geisteskranken in derselben Weise, wie sie in den Anstalten zu Rügenwalde und Ueckermünde stattfindet, auch für die Anstalten in Greifs⸗ wald und Stralsund vom 1. Januar 1877 eingeführt ist. Eine längere Diskussion veranlaßte die Petition des Ma⸗ gistrats in Altdamm um Erstattung von Pflegekosten für einen daselbst aufgefundenen, unbekannten Blöd⸗ sinnigen, . Landarmeneigenschaft nicht hat nach—⸗ gewiesen werden können, indem der Abg. von Knebel⸗ Döberitz dem Kommissionsantrage, über die Petition zur Tagesordnung überzugehen, von der Anschauung aus entgegen⸗ trat, daß es ebenso unbillig wie dem Gesetze widersprechend sei, wenn von dem betreffenden Ortsarmenverbande der selten zu erbringende, Nachweis verlangt werde, daß der Unter⸗ stützungsbedürftige einen anderen Unterstützungswohnsitz nicht habe. Nachdem aber von anderer Seite darauf , worden war, daß die Auslegung des Gesetzes durch konstante Praxis des Bundesamts in dem Sinne, wie das Gesetz vom Landes⸗ Direktor zur Anwendung gebracht werde, festgestellt sei, und daß eine Gewährung des Gesuches die bedenklichsten Folgen für die Provinzialverwaltung haben müsse, beschloß der Landtag den Uebergang zur Tagesordnung.
Hiernächst wurde Bericht über die Wahl des Abg. von Blanckenburg-Zimmerhausen, der für den verstorbenen Land⸗ rath von Lockstedt in Labes gewählt ist, erstattet und die Wahl für gültig anerkannt.
Hannover, 28. September. Der Provinzial⸗ Landtag bewilligte gestern die Position für den Land⸗ straßenbau, für das Landarmen⸗ und Korrigenden⸗ wesen, den Aufforstungsfonds 2c. und beendigte damit die Berathung des Finanzetats, stimmie sodann den Beschlüssen der Calenberg⸗Grubenhagenschen Landschast, betreffend eine Abänderung der Verfassung derselben, zu und trat schließlich in die Berathung des Gesetzentwurfs wegen Erweiterung der Verwendungszwecke des Dotationsfonds zur Förderung des Neubaues von Sekundär⸗ und Pferdeeisenbahnen.
Heute lehnte der Landtag nach Beendigung der allge⸗ meinen Berathung des Gesetzentwurfs, die e des Baues von Selundärbahnen auf den Dotationsfonds betref⸗ fend, diesen Gesetzentwurf einstimmig ab und erklärte sich n nie für die Mitbenutzung von Ehausseen für Sekundär— ahnen. Den Anträgen des Verwaltungsausschusses wegen Abänderung der Grundsätze für Bewilligung von Beihülfen zum Landstraßenbau, sowie wegen Aufnahme einer Anleihe für denselben wurde beigestimmt.
Bayern. München, 27. September. (Allg. Ztg.) Die Kammer- der Abgeordneten, von deren Mitgliedern schon über zwe Drittel sich bis heute Nachmittag im Stände⸗ hause angemeldet haben, wird bereits morgen ihre Sitzungen wieder aufnehmen; auf der Tagesordnung steht der Praäͤsidial⸗ vortrag über den Personalstand der Kammer und die Ent⸗ gegennahme etwaiger Vorlagen der Königlichen Staatsregierung.
— 28. September. (C. Ztg.) Die Abgeordneten⸗ Kammer ist gestern zusammengetreten. In der heutigen , waren anwesend die Minister von Berr, von Lutz, von Pfeuffer und von Pfretzschner. Der Abg. Hegele meldete seinen Austritt an. Der Minister von Berr theilte mit, daß der Ueberschuß aus dem Budget für 1875 vierzehn Millionen betrage, und brachte eine Vorlage, betreffend eine neue Taxe des Stempelgesetzes, ein. Der Minister von Pfeuffer brachte . Antrag auf Errichtung eines Verwaltungsgerichts⸗
ofes ein.
— (W. T. B.) Der Abg. Ratzinger hat in einem Schreihen an den Abg, Freitag seinen Austritt aus dem pa⸗ triotischen Klub angemeldet.
Augsburg, 28, Seytemher. W. T. B.) Die Nach⸗ richt der „Süddeutschen Presse“, Prinz Arnulph von Bayern begebe sich in das russische Hauptquartier, wird von der „Augsburger Abendzeitung“ auf Grund besten Orts ein⸗ e n Erkundigungen als vollständig unrichtig be⸗ zeichnet.
Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 28. September. Das heute ausgegebene Regierungsblatt für das Groß⸗ e un, enthält eine Verordnung, betreffend die Aus⸗ führung des Gesetzes vom 12. April 1877 über die Be⸗ steuerung des Gewerbebetriebes im Umherziehen.
Bremen, 25. September. (H. N.) Die bürgerschaftlichen Mitglieder der Deputation wegen Anstellung eines weiteren rechtsgelehrten Polizeibeamten haben einen Vorschlag zur Reform der Regierung eingebracht, der auf Folgendes ausgeht. Die ganze Staatsverwaltung soll in bestimmte Fächer zerlegt werden, an deren Spitze je ein vom Senat zu ernennen⸗ der Chef steht. Bei der Polizei, dem Unterrichtswesen, dem de,, und Steuerwesen, der Verwaltung von Handel und
ewerbe soll je ein höherer technischer Beamter angestellt wer⸗ den. Der Präsident des Senats, der von speziellen Verwal⸗ ö. entbunden wird, soll fortan vier Jahre lang fungiren und wieder wählbar sein. Sämmtliche Senats⸗ mitglieder sollen in besoldete und unbesoldete zerfallen, von jenen zwölf, von diesen vier angestellt sein. Als letztere denkt man sich aktive Kaufleute, und die scheinbar zunehmende Schwie⸗ rigkeit, tüd tige Kaufleute zur Annahme einer Wahl in den Senat zu bestimmen, hat wohl hauptsächlich auf dieses Aus⸗ kunftsmittel geführt. Die unbesoldeten Senatoren sollen auf Zeit gemählt werden, aber wieder wählbar sein. Den Gehalt der besoldeten Senatsmitglieder bezeichnet der Vorschlag als unzureichend, er muß nach der Meinung der Antragsteller mindestens 12, 000 S6 betragen.
Liste der o
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 27. September. Der Ausgleichsausschuß beendigte heute die Berathung des Ban kstatuts.
Innsbruck, 27. September. Der Kronprinz Ru⸗ dolph ist heute in die festlich beflaggte und beleuchtete Stadt eingezogen. Der Fremdenzuzug zur Enthüllung des Ru⸗ dolph⸗Brunnen verspricht ein . zu werden.
est, 27. September. Der Ellenör“ sagt bezüglich der vorgestrigen Resolutionen des kroatischen Landtags in Angelegenheit der Grenzbahn, die ungarische Regierung werde die , , nicht zurückziehen, sondern auf derselben bestehen; der Grenzfonds werde ohnehin im Interesse der Grenze verwendet werden.
— 38. September. (W. T. B.) Das Unterhaus hat heute die Vorlage der egierung, betreffend die Judikatur der Königlichen Kurie in Angelegenheiten der Abgeordneten⸗ wahlen, mit 2 Stimmen Majorität abgelehnt, dagegen einen Antrag' auf Einsetzung einer Kommission zur Modifizirung der Geschäftsordnung bezüglich des Wahlprüfungsverfahrens angenommen.
Niederlande. Haag, 24. September. Das Ministe⸗ rium hat den Gesetzentwurf, betreffend Abänderungen im Wahlgesetze, zurückgezogen und wird sich darauf be⸗ schränken, eine Abänderung in der Wahlkreis⸗-Tabelle zu beantragen, um die Mitgliederzahl der zweiten Kammer der Generalstaaten in Uebereinstimmung mit der durch die letzte Volkszählung konstatirten Vermehrung der Bevölkerung zu bringen. — Die mit der indischen Post eingetroffenen Journale von Batavia, vom 17. August, enthalten einen tele— ga Bericht des Meri nis til Militär- und Civil⸗ Befehlhabers in Atchin, des Obersten van der Heyden, über den Beginn der Expedition, welche dieser mit drei Bataillonen und einer Schiffs⸗-Abtheilung zur Unterwerfung des Küsten⸗ bezirks Samalangan unternommen hatte. Am 9. August waren die Truppen, die sich Tags vorher nach Samalangan eingeschifft hatten, dort angelangt, wurden am 10. ausgeschifft, rückten in zwei Richtungen vor und kamen sofort ins Gefecht mit zahlreichen Schaaren, die gegen sie andran en, aber zurückgeschlagen wurden. In der Nacht vom 11. Üüberfiel der Feind in großer Zahl das Bivouak der einen Kolonne, die aus einem Bataillone bestand; auf niederländischer Seite sielen 2 Kapitäne, 12 Soldaten und 10 Kulis, und wurden 3 Lieutenants, 24 Soldaten und 18 Kulis verwundet. Der Feind wurde in die Flucht ge⸗ trieben und ließ in dem Bivouak 58 Todte zurück. — Nach einem dem Kolonien⸗Ministerium zugekommenen Telegramme des General⸗Gouverneurs aus Batavia, vom 17. September war der feindliche Stamm von Samalangan durch mehrere Niederlagen, die ihm die Expeditionstruppen bei⸗ brachten, genöthigt worden, sich zu unterwerfen; der Radja des Landes hatte die ihm gestellten Unterwerfungs-Bedingun⸗ gen angenommen und beschworen. Oberst van der Heyden hatte in einem der Gefechte eine Wunde erhalten, die ihm ein Auge 6 hat; er fuhr aber nichtsdestoweniger fort, den Befehl zu führen, bis die großen Schwierigkeiten, mit welchen seine Truppen zu kämpfen hatten, überwunden und die Expedition zu gutem Ende gebracht war.
Belgien. Brüssel, 28. September. (W. T. B.) Nach einer Meldung des „Etoile Belge“ ist Prinz Louis Napoleon heute auf der Reise nach Schloß Dave bei Namur hier durchpassirt.
Großbritannien und Irland. London, 27. September. (E. C.) In Erwiderung einer zu Penzance gefaßten Resolution, welche Staatshülfe gegenüber der Noth in Indien vor— schlägt, hat Lord Beaconsfield erklären lassen, die Re⸗ ierung beschäftige sich auf das Angelegentlichste mit dieser Frage. — Der Hülfsfonds für Indien hat jetzt 250, 000 Pfd. St. überstiegen. — Der viel genannte „Obstruktionist“ des Unterhauses, Mr. Parnell, hielt n feinem irlänbischen Wahlkreise eine Rede über das irische Parlament in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die Bewohner erwiesen dem Abgeord⸗ neten viele Ehren. Ein Geistlicher hielt auf dem Marktplatze eine Anrede an Mr. Parnell und pries ihn, weil er zum ersten Male dem britischen Senate Trotz, geboten und seine Stimme zu Gunsten einer Politik erhoben habe, die schließlich dahin führen müsse, irische Mitglieder in ein irisches Unterhaus zu senden. Mr. Parnell erwiderte darauf, wenn man vorrücken wolle und „die Sachsen“ schlagen, so könne man es nach seiner Meinung. Wollten sie lieber nur vor England knieen, wohl, so möchten sie knieen. Er gebe nicht zu, daß er im Unter— hause einen Aufstand hervorrufe; fel aber ein solcher gemacht werden, so sei er dort zu machen, wo er am wirksamsten sein würde. Was ihn selbst anbetreffe, so läge ihm nicht viel an der Aufrechthaltung der Institution, die das Haus der Gemeinen genannt werde. i n so meinte Mr. Par⸗ nell weiter, hätte vom Unterhause mehr Tritte als Pfennige bekommen, wolle aber dieses Unterhaus in das Recht eigener Gesetzgebung verleihen, so wollten sie das geschehen lassen. Dahin aber müsse es kommen, die Regierung könne im An⸗ esicht einer entschlossenen irischen He n unmöglich Gesetze chaffen, wenn sie nicht dem irischen Volke dasselbe Recht ver⸗ leihe. Die Frage sei, ob das irische Volk diese Noth sich zu Nutzen machen wolle oder nicht. — 28. September. (W. T. B.) Lord Odo Russel ist mit seiner Gemahlin hier eingetroffen.
Frankreich. Paris, 27. September. Dem offiziösen „Frangais“ zufolge berechtigt bis jetzt nichts zu der Annahme, daß der Marschall Mac Mahon zum Schluß der Wahl⸗ periode ein zweites Manifest erlassen werde; dagegen sei die
err rer ren Kandidaten nunmehr vollständig festgestellt. Gestern haben schon in vier Arrondissements grö⸗ ßere Wählerversammlungen stattgefunden. Indessen waren mit Ausnahme eines einzigen Falles die Kandidaten selbst nicht erschienen. Im 4. und 5. Bezirk fanden die Kandidaturen Barodets und Louis Blanes keine Anfechtung. m 8. Bezirk (Faubourg St. Honor) stellte Hr. Barthelemy t. Hilaire den republikanischen Kandidaten Anatole de la Forge vor. Die Kandidatur wurde von den etwa zweitausend Anmbesenden be el. angenommen. Im 18. Bezirk (Mont⸗ martre) wurde ebenfalls die Kandidatur des Dr. Clémenceau (radikal) gutgehe ßen,
— 28. September. (W. T. B.) Heute findet in den Bureaus der „Patrie“ eine Versammlung der Direktoren sämmtlicher konservativen Journale statt, um sich über eine gemeinschastliche, während des Wahlkampfes einzuhal⸗ tende Linie zu verständigen.
Italien. Nom, 24. September. Die Vorlagen der provisorischen Etats der einzelnen Ministerien für das künftige Jahr sind bereits ausgearbeitet und ver⸗ heißen den Steuerzahlern bedeutende Ersparnisse, welche der Minister⸗Präsident Depretis in verschiedenen Zweigen der Verwaltung durchzuführen beabsichtigt. In dem von ihm selbst geleiteten Finanz⸗Ministerium sollen. 8,807,218 Lire weniger als in diesem Jahre an Ad⸗ ministrationskosten verausgabt werden, im Justiz⸗Ministe⸗ rium 290,285 Lire weniger, vom Polizei⸗Ministerium 663,700 Lire weniger, vom Bauten⸗-Ministerium sogar 48,191,944 Lire weniger. Dagegen soll das Budget des Unterrichts um Tool, 325 Tire, das des Ackerbau⸗ Ministers um 367,540 Lire, das des Kriegs⸗Ministers um 5,774,231 Lire, das des Marine⸗Ministers um 2, 315, 329 Lire erhöht werden. Bemerkenswerth ist, daß der Minister des Innern in die Herabsetzung seines Budgets gewilligt hat, während seine Vorgänger im Amte fortwährend auf Er⸗ höhung desselben drangen. Dem Bauten⸗Minister stehen im nächsten Jahre 133,956,516 Lire zur Verfügung. Die Aus— gaben des Finanz Ministeriums für 1878 sind auf 888,614,982 Lire, die des Polizei⸗Ministeriums auf 55,372,490, die des Auswärtigen Amts auf 6,066,737, die des Unterrichts⸗Mini⸗ steriums auf 22,045,362, die des Justiz⸗Ministeriums auf 27,634,151, die des Ackerbau⸗Ministeriums auf 49,474,758, die des Kriegs-Ministeriums auf 201 443,398 und die des Marine⸗Ministeriums auf 43,9465, 107 Lire veranschlagt.
Türkei. Konstantinopel, 27. September. Bezüglich der Anordnung der Pforte, alle russischen Mönche aus den Klöstern auf dem Berge Athos auszutreiben, verlautet, wie dem W. „Fremdenbl.“ von hier gemeldet wird, in den hiesigen diplomatischen Kreisen, daß sich in den letzten Tagen noch der griechische Patriarch hier und dann noch einige fremde Vertreter zu Gunsten dieser Mönche verwendet haben; die Pforte erklärte jedoch, daß sie damit nur einen schon im Mai gefaßten Beschluß des türkischen Parlamentes vollziehe. Die Schuld der Mönche soll darin bestehen, daß sie unter den Bulgaren für die russische Sache Propaganda machten.
dußland und Polen. Warschau, 26. September.
Seit der diesseitigen Mittheilung vom 16. d. M.“) sind in
. Stadt neue Erkrankungen des Viehes an der inderpest nicht vorgekommen.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 265. Sep⸗ tember. Zur Beurtheilung des Gesundheitszustandes der Königin wurden in der letzten Woche drei Aerzte nach Sophiero berufen. Diese kamen zu bem Resultate, daß, ob⸗ gleich der Gesundheitszustand der Königin ein besserer ge⸗ worden, indem namentlich die starken Kopfschmerzen und die Krampfanfälle aufgehört und die Kräfte zugenommen hätten, ein Rückfall doch befürchtet werden könne, . die Königin den Winter in Schweden zubringe. Die Aerzte empfehlen daher der Königin, in Uebereinstimmung mit dem von Pro⸗ fessor Friedrich gegebenen Rathe, auch für diesen Winter den Aufenthalt in Heidelberg. Wie gemeldet, wird die Königin bereits am Sonnabend die Reise nach Deutschland antreten, wo Ihre Majestät, bevor sie nach Heidelberg geht, einige Zeit bei ihrer Schwester, der verwittweten Fürstin von Wied, verweilen wird. — In den letzten Tagen fanden zahlreiche Ersgtz⸗
wahlen für die Erste Kamm er statt; die Resultate der⸗
selben sind noch nicht sämmtlich bekannt, um einen Ueberblick Über die Fraktionsbildungen zu gestatten; es ist indessen kaum anzunehmen, daß ein nennenswerther Wechsel in der Stärke der verschiedenen Parteien stattfinden wird.
Dänemark. Kopenhagen, 25. September. In der heute abgehaltenen Sitzung des Reichsgerichts wurde die Dokumentation in Sachen der Ueberschreitung der Kosten für den Theaterbau fortgesetzt, und man kam so weit, daß jetzt ungefähr der dritte Theil der gedruckten Beilagen gelesen worden ist.
Amerika. Washington, 26. September. (A. A. C.) Der Präsident Hayes ist oon seiner Tour im Süden, über welche er sich sehr befriedigt äußert, hierher zurückgekehrt. Im November beabsichtigt er Richmond zu besuchen. — Von der Konvention der Republikaner von New⸗Jersey wurden Resolutionen angenommen, welche der von dem Prä—⸗ sidenten Hayes in Bezug auf den Süden, sowie auf die Reformfrage eingeschlagenen Politik eine beschränkte Unter⸗ stützung zue e e gleichzeitig aber die Aufrichtigkeit der Motive des Präsidenten anerkennen.
Afrika. Egypten. Alexandrien, 15. Septem er. Am 12. d. M. ist das fran zösische e n,. „Correèze“ wieder in Suez eingetroffen *) und nach Auf⸗ nahme des Kanalpiloten unter Quarantgineflagge in den Kanal eingelaufen. Das Ausschiffen des Piloten ist unter— fagt worden. Derselbe wird das Schiff bis Toulon be⸗ gleiten. Auch ist dem egyptischen Dampfer „Mokber“, welcher den „Corréze“ nach Gebel-⸗Tor begleitet hatte, eine 5 tägige Quarantaine in Suez auferlegt worden.
*) fe Nr. 222 des Reichs ⸗Anzeigers. *) Vergl. Nr. 217 des Reichs⸗Anzeigers.
Der russisch⸗türkische Krieg.
St. Petersburg, 28. September. (W. T. B.) Auf Befehl des Großfürsten Nicolaus ist der Korrespondent des „Standard“, Frederik Boil, von der Armee und aus Rumänien entfernt worden, weil derselbe in einer Korrespon⸗ denz aus Poradim vom 5. d. Nachrichten über Dislokationen euer hen Truppen, sowie über Befestigungen mitge⸗
eilt hat.
London, 29. September. (W. T. B.). Die „Times“ bespricht die von Gladstone in Nottingham gehaltene Rede und ht hierbei hervor, die , e. der strikten Neutralität fei jetzt nothwendiger als je. Das Aeußerste, was daher England thun könnte, falls es zu einer Waffenruhe kommen sollte, wäre, der Türkei anzurathen, einige der Re⸗ formen zi gestehen, welche die Großmächte auf der Konstan⸗ tinopeler Konferenz gefordert haben. — Die Königin hat der Gesellschaft des rothen Kreuzes zur ege der Verwundeten der beiden Armeen im Orient 250 Pfd. Sterl. überwiesen.
Europäischer Kriegsschauplatz.
Konstantinopel, 28. September. (W. T. B.) Die „Agence Havas“ theilt mit, das gestern hier veröffentlichte Telegranim Osman Paschas, worin ein Gefecht vom Dienstag
gemeldet wurde, beziehe sich auf Dienstag, den 18. September, nicht auf Dienstag, den 25. September d. J. — Einige Jour⸗ nale behaupten, die egyptische Division des Prinzen Hassan habe die Donau bei Silistria überschritten. Irgend 36 anderweitige Bestätigung dieser Nachricht liegt nicht vor.
Konstantin opel, 28. September. (W. T. B). Nach einer Mittheilung der hiesigen Agence Havas“ ist die Be⸗ hauptung einiger hiesigen Journale, daß die egyptische Division des Prinzen Hassan die Donau überschritten habe, ohne allen Grund.
Konstantinopel, 28. September. (W. T. B.) Reouf Pascha ist hierher berufen worden und hat heute Schumla verlassen, wo derselbe durch 1 Pascha ersetzt wird. — 2 . Donau wird andauernd schlechtes Wetter ge⸗ meldet.
— (W. T. B.) Aus Schumla vom 27. d. meldet das „N. W. Tageblatt“: Die Egypter, die bei Popkoi stan⸗ den, haben der ungünstigen Witterung wegen diese Offensiy⸗ stellung gestern aufgegeben und sind nach den Höhen von Sahartepec abgezogen.
— Aus Bukarest, 27. September, berichtet die W. „Presse“: Gestern passirten bei Sistowa das 2. Husaren⸗ und das Ulanen⸗Regiment Kaiser von Oesterreich die Donau. Der General⸗Inspektor des Sanitätswesens ist wieder nach dem Hauptquartier abgereist. — Ungeachtet der schlechten Witterung besichtigt der Kaiser jedes angekonimene Garde⸗Regiment, welches auf dem Kriegsschauplatze eintrifft. Bis 7. Oktober werden 80, 000 (E) Garden und die Ersatztruppen in Bulgarien eingetroffen sein, welche die Armee⸗Corps wieder auf den Stand von 30,060 Mann bringen sollen.
Konstantinopel, 28. September. (W. T. B.) Einige Botschafter, darunter auch Graf Zichy, haben heute auf Grund der Genfer Konvention von der Pforte die Erlaubniß nachgesucht, Holz zum Bau von Baracken . die Verwundeten über die Donau zu schaffen. — Nach hier eingegangenen Nachrichten aus Schipka liegt der Schnee am Fuße des Balkans 10 Centimeter hoch.
— Wie der „Globe“ erfährt, werden in St. Petersburg große Anstrengungen gemacht, um innerhalb der stipulirten Zeit von sechs Wochen eine neu Pontonbrücke für die russische Armee fertig zu stellen. Jedes Ponton soll aus zwei starken zusammen⸗ geketteten Cylindern aus geschmiedetem Eisen von je 24 Fuß Länge und 4 Fuß Breite bestehen.
— (W. T. B.) Aus Cettinje berichtet das „N. W. Tageblatt“: Ilija Plamenacz ist zum Kommandanten von Niksic ernannt worden. In Niksic sind nur zwei musel⸗ männische Familien zurückgeblieben. Bei Setteca sind die Türken neuerdings von den Montenegrinern geschlagen worden.
Asiatischer Kriegsschauplatz.
St. Petersburg, 28. September. (W. T. B.) Dem „Golos“ wird aus Igdyr, 28. d. M., telegraphisch gemeldet: Die ganze Nacht vom 27. d. M. war aͤußerst stürmisches Wetter; am Morgen wüthete ein wahrer Orkan. Dessen un⸗ geachtet eröffneten die Türken Morgens um 8 Uhr den Angriff auf unseren rechten Flügel. Der Angriff richtete sich zuerst gegen den Karavansfarai⸗Paß, wo 5 Compagnien von verschiedenen Regimentern der 39. Division unter dem GeneralLieutenant Dewall standen. Drei Bataillone des Kubanischen Regiments, 2 Compagnien des Derbentschen Regiments, sowie 2 Escadrons und 3 Sotnien Kosaken mit 12 Geschützen kamen in das Ge⸗ fecht. Die Kanonade dauerte bis spät Abends. Nach Ankunft von 2 Bataillonen Verstärkungen vom Krimschen Regiment traten die Türken den Rückzug an. Die russischen Truppen schlugen sich sehr tapfer. Die Verluste sind noch unbekannt. Unter den Verwundeten befinden sich auch der Commandeur des Kubanischen Regiments, Kabenin, und Oberst-Lieutenant Midivan. ir haben 10 Positionen besetzt, auf welchen die Truppen während der Nacht verblieben.
Erzerum, 28. September. (W. T. B.) Das Gefecht zwischen den Türken unter Ismail Pascha und den Russen unter General Tergukassoöff. am 22. d, dauerte 9 Stun⸗ den; beide Theile zogen sich schließlich in ihre Stellungen zu— rück — Hier und in der Umgegend sindet ein starker Trans⸗ port von Lebensmitteln nach Kars statt.
Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.
Wien, Sonnabend, 298. September. Telegramm der „Presse“ aus Belgrad: Der Ministerrath hat die Frage wegen der Fortsetzung der Aktion Serbiens berathen. Letztere oll nach Versicherungen von offiziöser Seite erfolgen, sobald die ruffischen Subsidien im Betrage von 8 Millionen Rubel voll⸗ ständig eingetroffen und die Rüstungen vollendet sind.
St. Petersburg, Sonnabend, 29. September. Offi⸗ zielles Telegramm aus Gornj Studen vom 28. d.: Ueberall herrscht Kälte und Unwetter, im Balkan ist Schnee gefallen. Im Schipkapaß währte das Bombardement vom 21. bis XY. d. inkl. Üünser Verlust hierbei betrug 15 Todte und Verwundete. Am 27. d. eröffneten unsere Mörser dort ihr Feuer, in 3 dessen ein türkisches ,, in die Luft gesprengt wurde. — Am 24 d. griffen die Tuͤrken die Avantgarde des bei Elena operirenden russischen Corps bei Mahren an und wurden mit sehr großem Verluste ge⸗ worfen. Ein Feldzeichen fiel in die Hände unserer Truppen. Unser Verlust betrug 4 Soldaten todt, 1 Offizier und 17 Mann verwundet. Besonders ausgezeichnet haben sich das Dra⸗ goner⸗Regiment Kriegsorden“ und eine Abtheilung der 30. reitenden Artillerie⸗Brigade. — Nach der Niederlage bei Zerkowng verließen die Türken ihre Position uns gegenüber vollständig und gingen schleunig nach Popkiöi zurück. In unsere Hände fielen der Feldtelegraph und einige Munitions⸗ karren. Jetzt herrscht überall Ruhe.
Bukarest, Sonnabend, 29. September. Graf Koma⸗ rofsky von der russischen Botschaft in Rom überbringt dem Kaiser Alexander ein die freundschaftlichen Gesinnungen des Königs Viktor Emanuel aussprechendes Königliches Hand⸗ schreiben.
Landtags ⸗Angelegenheiten.
Der Verlagsbuchhändler Franz Duncker hat sein Mandat als Mitglied des Abgeordnetenhauses für den 1. Wahlbezirk der Stabt Berlin niedergelegt, und hat demnach eine Ersatzwahl in dem gedachten Bezirke stattzufinden. Zur Vornahme der er⸗ forderlichen Wahlmänner ⸗Ergänzungswahlen ist der 10. Oktober d. 83
sowie zur Abgeordnetenwahl der 1I7. Oktober d. J. bestimmt worden.