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mn erti Adint
1. Oktober 1878 verlängert. Pfannmüller, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 115, vom 1. Oktober cr. ab, auf ein Jahr zur Dienst— leistung bei der Gewehr und Munitionsfabrik in Spandau, Krieger, See. Lt. vom Inf, Negt. Nr. 17. vom 1. Oktober er. ab auf ein Jahr zur Dienstleistung bei der Gewehr und Munitionsfabrik
in Danzig, kommandirk. Cludius, Major z. D., zum Bez. Commdr. des 2. Bates. Landw. Regts. Nr. 760 ernannt. 2 1. vel hoff, Major vom Inf. Regt. Nr. 68, zum etatsmäß. Stabẽ⸗ offiz. ernannt, Klein, Hauptm, aggr. dem Inf. Regt. Nr. 68, als Comp. Chef in das Regt. einrangirt. von der Hagen, See. Lt. von der Res. des Ulan. Regts. Nr. 15, früher in diesem Regiment, im aktiven Heere, und zwar als Seconde—⸗ dieutenant bei dem Ulanen⸗Regiment Nr. 2, wiederangestellt. 21 September. Overdyck. Oberst à la suite des Feld⸗ Art. Regts. Nr. 9, Kommdt. von Weichselmünde und Neufahrwässer, vom 1. Oktober er. ab bis auf Weiteres, behufs Wahrnehmung der Geschäfte als Kommdt., nach Memel kommandirt. — 22. Sep⸗ tember. Großherzog von Baden Königl. Hohrit, Gen. der Kar,', zum Gen. Inspecteur der neugebildeten V. (aus dem m n. Armee ⸗ Corps bestehenden) Armee⸗Inspektion er⸗ nannt. v. Tes zezyns ki, General ⸗Major und Chef des Generalstabes des XII. Armee Corps, ein Patent seiner Charge verliehen. v. Massow, Oberst und Commdr. des Inf. Regts. Nr. 17, unter Beförder. zum Gen. Major, zu den Offizn. von der Armee versetzt v. Bol ten ste vn, Oberst, beauftragt mit der Führung der 15. Inf. Brig., unter Beförder. zum Gen. Major, zum Commdr. dieser Brig. ernannt. v. Vogel, Oberst⸗Lt. vom Leib⸗ Gren. Regt. Nr. 10h, zum Commdr. des Inf. Regts. Nr. 17 ernannt. v. Bye rn, Major vom Inf. Regt. Nr. 114, unker Entbind. von dem Kommdo. als Adjut. bei dem Gen. Kommdo. XIV. Armee⸗ Corps als etatsm. Stabtoffiz. in das 1. Leib⸗Gren. Regt. Nr. 109 2 Fritsch, Sec. Lt, vom Leib⸗Gren. Regt. Nr. 169, zum Pr. Lt. befördert. Friede rici, Hauptmann und Comp. Chef vom Gren. Regt. Nr. 110, als Adjut. zum Gen. Kommdo. des XfX. Armee Corps kommandirt. v. Mo sch, Pr. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 119, zum Hauptm. und Comp. Chef, Knecht, Sec. Lt. von dems. Regt. zum Pr. Lt, v. Bennigsen, Hauptm. vom Gren. Regt. Nr. I19 Sachs, Hauptm. vom Inf. Regt. Nr. 112, zu überzähligen Majors, befördert. Platz, Hauptmann * ja suité des Gren. Regts. Nr. 1I9 und Platzmajor in Rastatt, der Char. als Major verliehen. Will, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 113, zum Pr. Lt. befördert. v. Koppelow, Hauptm. und Comp. Chef im Inf. Regt. Nr. 22, unter Beförderung zum über— zähl. Maier, dem Regt. aggregirt. Frhr. v. Lüttwitz, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. T2, zum Hauptm. und Comp. Chef, v. Lekow, Sec. Tt. von dems. Regt. zum Pr. Lt, v. Trotha, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 29, unter vorläufiger Belass. in dem Kommando als Adjut. der 53. Inf. Brig., v. Trotha, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 22, unter vorläufiger Belassung in dem Kommando als Ad— jutant der 41. Infanterie⸗Brigade, zu überzähligen Hauptleuten, Wol ff, Pr. Lt. vom Leib⸗Drag. Regt. Nr. A5, zum Überzahl. Rittm., besßrdert. Gockel, Major und Escadr. Ehef im Brag. Regt. Nr. 22, Frhr. v. Sto sch, Rittm. und Escadr. Chef im Srag. Regt. Nr. 14 ein Patent ihrer Charge verliehen. Frhr. v. Reich“ lin Meldegg, Rittm. und Escadr. Chef im Drag. Regt. Rr. 14, der Chgrakter als Major verliehen. v. Boms dorff, Pr. Tt. vom Gren. Regt. Nr. A und kommdrt. als Adjutant bei der 12. Infan— terie⸗ Brigade, v. Rex, Prem. Lieutenant vom In fanterie⸗Regiment Nr. 56 und kommdat. als Adjut. bei der 38. Inf. Brig, Wentzel, Pr Lt. vom Füs Regt. Nr. Sf und kommdet. als Adjut. bei der §. Inf. Brig, v. Usedom, Pr, Lt. vom Inf. Regt. Nr. 94 und tommrt. als Adiut. bei der 37. Inf. Brig.ͥ, Graf v. Schwerin, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 115 und kommdrt. als Adjut. bei der 9. Inf. Bęig., v. ig. . 2t. vam Fij Regt. Nr. 36 und = Hai, de ö 169 8 m flick, - C — — anger Belass. in hien rg gen hrt Adjut. . in. fir uber⸗ zähl. Hauptleuten, Endell, Pr. Lt. vom Leib⸗Huf. Regt. Nr. I, unter vorläufiger Belassung in dim Kommdo, als Adjut. der 3. Cav. Brig. zum überzähl. Rittm., befördert. Rich ers, Hauptm. vom Feld- Art. Regt. Nr. 14, der Charakter als Major verliehen. v. Grote, Oberst⸗Lieut, beauftragt mit der Führung des Gren. Regts. Nr. 9“, zum Commandeur dieses Regts. ernannt. Pa pen, Dauptm. vom Inf. Regt. Nr. S7, v. Gellhorn J, Hauptm. vom Inf. Regt. Nr. 63. Frhr. v. Po ten, Hauptm. vom Inf. Regt. Nr. 54, v. Lucadou, Hauptm,. à la suite des Inf. Regts. Nr. H und Direktionsmitglied der Kriegtakademie. Geisler, Hauptm. vom Füs. Regt. Nr. 38, Ig ko b, Hauptm. vom Inf. Regt. Nr. 14, Schmidt, Hauptm. vom Inf. Regt. Nr. 62, Gaertner, Hauptm. vom Inf. Regt. Nr. 66, v. Pe ntz Hauptm. vom Inf. Regt. Nr. 78, Schleiter, Hauptm. vom Inf. Regt. Nr. 84d, v. Franckenberg, Hauptm. vom 2. Garde⸗Regt. z. F., zu überzähl. Majors be⸗ fördert. von und zu Schachten, Rittm. und Eskadr. Chef vom Hus. Regt. Nr. 8, der Charakter als Major verliehen. v. Ja ge⸗ mann, Major à Us suite, des Ulan. Regts Nr. 6 und Lehrer bei dem Militär⸗Reitinstitut, ein Patent seiner Charge verliehen.
Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 31. Juli. Hertz⸗ berg, Hauptm. à la suite des Fuß Art. Regts. Nr. 5 und Direkt. Assist. bei der Geschützgießerei, in gleicher Eigenschaft zur Pulver fabrik in Spandau, Drees, Hauptm. à la snito des Fuß⸗A1rt. Regts. Nr. 15 und Direkt. Assist. bei der Pulverfabrik in Spandau, in gleicher Eigenschaft zur Art. Werkstatt in Deutz, Bahn, Pr: Lt. 6 la swnite des Fuß-Art, Regts. Nr. 8 und Direktions Assist. bei der Art. Werkstatt in Deutz, in gleicher Eigenschaft zur Ge⸗ schützgießerei Sperber, Pr, Lt. à Ia zuite des Fus-Art. Regts. Nr. 7 und, Direkt. Assistent bei der Art. Werkstatt in Spandau, in gleicher Eigenschaft zur Art. Werkstatt in Danzig, sämmtlich vom 1. Oktober d. J. ab versetzt. — 24. Septem ber. r n Hauptmann à 14a snite des FußcArt. Regts. Nr. 8 und Direkt. Assist. bei der Geschoßfabrik in Siegburg, in gleicher Eigenschaft zur
ulverfabrik bei Hanau versetzt. Tenzer, Pr. Lt. à la suite des
uß⸗Art. Regts. Nr. 5, Strecker, Pr. Lt. à la suite des Fuß⸗AUrt.
egts. Nr. Weichbrodt, Pr. Lt. 2 Ua suite des Fuß⸗Ark. Regts. Nr. 3, Direkt. Assistenten bei den technischen Instituten der Art., der Art. Werkstatt in Straßburg, bezw. der Geschoßfabrik in Sieg⸗ burg und der Art. Werkstatt in Spandau überwiesen.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere, Brühl 15. September. Beck, Hauptm. und Comp. Chef im Inf. Regt. Nr. 20, aus der Landarmee behufs Uebertritts zur Maxine aut— geschieden. — Coblenz, 16. September. Graf v. Lehn dorff, Rittm. a. D, zuletzt für die Dauer des mobilen Verhältnisses dem 2. Garde⸗Drag. Regt. aggr. gewesen, der Charakter als Major ver⸗ liehen. Karlsruhe, 19. September. Rogalla v. Bieber⸗ ste in, Oberst⸗Lt. z. D., von der Stellung als Bez. Commdr. des X Bats. Landw. Regts. Nr. 70 entbunden. Chudius Major vom Inf. Regt. Nr. E68, mit Pens. zur Disp. gestellt. — 22. Septem⸗ ber. Frhr., v. Freystedt, Schu ler, Gen. Majors g. D, beide früher in Großherzoglich badischen Diensten, der Charakter als Gen. Lts. verliehen.
In der Kaiserlichen Marine.
Ernennungen, Beförderungen und Versetz ungen.
Brühl, 15. September. Ziegler, Hauptm. um Comp. Chef vom See -Bat., behufs Uebertritts zur Landarmee, von der Marine ausgeschieden. Beck, Hauptm., bisher im Inf. Regt. Nr. 20, im See⸗Bat., und zwar als Comp. Chef mit seinem Patent angestellt. Karlsruhe, 21. September. Riehl, Korvetten ⸗ Kapitän, mit Pens. und der bisher. , . der Abschied bewilligt. x. Goerne, unter dem gleichen Vorbehalt ausgeschieden, Lt. zur See aus dem Bez. des Res. Landw. Regts. Nr. 35 unter die Offize. der Res. des See⸗Offiz. Corps, und zwar als Lt. zur See, einrangirt.
Aichtansiches. Deut sqes Reich.
Preußen. Berlin, 1Ttober. Ihre Majestäten der Kaiser und König n die Kaiserin⸗Königin, Se, Kaiserliche und Königlich vheit der Kronprinz, Höchst⸗ welcher mit Ihren Königlicheigheiten dem Prinzen Wilhelm von Preußen und dem r , von Baden, von Con⸗ stanz kommend, am Sonnaben lbend? Uhr in Baden ein⸗ getroffen war, ferner Ihre Higlichen Hoheiten der Groß⸗ herzog und die Großherzogin o Baden, der Großherzog von Sachsen, der Prinz Wilhelm o Preußen und der Erbgroß⸗ herzog von Baden unternahmg, ius Anlaß des Geburtstages Ihrer Majestät der Kaiserin⸗Kiin, gestern Vormittag 14 Uhr bei prachtvollem Wetter einen Usflug.
— Ihre Majestät die g iserin⸗Königin empfing gestern die Glückwuͤnsche , , . und später, im Großherzoglichen Schlosse, Leher Hofstaaten. Den Gottes⸗ dienst im Schlosse, dem die Mießten beiwohnten, vollzog der Prälat Doll aus Karlsruhe. Hrauf begaben Sich die Aller⸗ . Herrschaften auf der isenbahn nach Triberg im
inzigthal, wo in dem schön gelegen Hotel Schwarzwalder Hof das Frühstück eingenommen wurd Nach demselben wurden die . und dann die Gewer-Ausstellung besucht. Die herrliche Lage Tribergs und die sdustriellen Leistungen seiner Bewohner fanden im Hohen Kise allgemeine Anerkennung. Der Empfang der Bevölkerung en nah und fern zeigte die wärmste Gesinnung.
Von Triberg begaben Sich ie Allerhöchsten Herrschaften über Ottersweier nach dem Erlerad, wo das Diner stattfand, und kehrten Abends nach Baden urück.
— Se. Königliche Hokit der Prinz Carl ist gestern Mittag von Abhaltung kr Jagden bei Hubertusstock zurückgekehrt und hat Sich heut nach Schloß Glinike begeben.
. — Wie der Finanz⸗Ministerder Provinzial-Steuerdirek— tion durch Cirkularverfuͤgung vor 21. August mitgetheilt hat, sind Ursprungszeugnisse fir die, nach Spanien gehenden deutschen Waarern nach einem in der „Gaceta de Madrid“ vom 2. v. M. veröffenlichten Dekret des spanischen Finanz-Ministers vom 26. Augun d. J, fortan nicht mehr von den Zollstellen des betreffemen Landes, sondern unter Betheiligung der Ortsbehörden, kziehungsweise der Handels— und Schiffahrtsdeputationen auszistellen. — Durch eine Verfügung de; Kriegs-Ministeriums vom 15. v. M. ist bestimmt worden, daz, wenn Seitens der Trup⸗ pen die Lieferung von Bekledungs- und Ausrüstungs⸗ stücken, deren Kosten besonders zur Erstattung gelangen, öffentlich ausgeboten, wirb, die Kosten der Bekannt— machung in Uebereinstimmung, mit dem auch in anderen Ressorts der Staatsverwaltung üblichen Verfahren, in der ö. den Lieferanten außzuerlegen sind. Nur in denjenigen q
konnen die gu. Ko auf den Fonds übernommen werden,
i agen 3 * 25önden Bekleidungs⸗ ze. Stücke — Ein Vertrag, dich ideschen der eine Kontrahent bem
andern Kontrahenten gegenüber sich verpflichtet, ein Gewerbe in einem bestimmten Bezirke nicht zu betreiben, ist, nach einem Plenarbeschluß des Ober⸗-Tribunals, vom 9. Juli d. J, nach der Reichs-Gewerbe-Ordn ung vom 21. Funi 1869, insbesondere nach den in den 535. 1 und 10 derselben ent⸗ haltenen Vorschriften nicht ungültig.
— Der Direktor im Auswärtigen Amt, Wirkliche Geheime Rath von Philipsborn, ist von Urlaub zurüczekehrt und hat seine Geschäfte wieder übernommen.
— Der General der Kavallerie Baron von Rhein⸗ baben, General⸗Inspecteur des Militär-Erziehungs⸗ und Bildungswesens, ist von einer Dienst- und daran anschließen⸗ den Urlaubsreise, der General-Lieutenant von Biehler, Chef des Ingenieur⸗-Corps und der Pioniere, General-Inspecteur der Festungen, von einer Inspizierungsreise, und der General— Lieutenant von Dannenberg, Commandeur der 2. Garde— Infanterie-Division, vom Urlaub hierher zuückgekehrt.
— Mit dem heutigen Tage beginnt bei der Kriegs— Akademie, der Artillerie- und Ingenieur-Schule, der Artillerie-Schießschule und der Central-Turn⸗ Anstalt ein neuer Kursus, und sind die dazu kommandirten Offiziere hier eingetroffen.
Hannover, 29. September. Der Provinzial— Landtag hat die Verlegung des Rechnungsjahres der Wege— verbände auf die Zeit vom 1. April bis zu demselben Tage des nächsten Jahres beschlossen und demnächst die Ordnung für die Provinzial⸗-Wittwenkasse einer allgemeinen Besprechung unterzogen und bis 8§. 8 erledigt.
Bayern. München, 28. September. Der Staats⸗ Minister des Innern von Pfeufer hat heute in der Kammer der Abgeordneten den Entwurf eines Ge— setzes, „betreffend die Errichtung eines Verwaltungs⸗
gerichtshofes und das Verfahren in Verwaltungsrechtss . nebst Motiven vorgelegt. Der Entwurf zerfällt formell in vier Abschnitte, von denen sich der erste mit dem Verwaltungs⸗ gerichtshofe und seinen Zuständigkeiten, der zweite mit dem Verfahren in Verwaltungsrechtssachen, der dritte mit der Be⸗ handlung der sonst an den Verwaltungsgerichtshof zulässigen Beschwerden, und der vierte mit den Schlußbestimmungen befaßt. Die umfangreichen Motive besprechen in der Einleitung zunächst die Geschichte der früheren gleichartigen Entwürfe (Laus den Jahren 1867 1869) und gehen sodann zur Erörterung von drei Hauptfragen über: „I) was als Gegenstand der Verwal⸗ tungsrechtspflege zu erachten und wie das Gebiet derselben abzugrenzen sei; 2) welche Behörden mit der Verwaltungs— — betraut, und wie dieselben organisirt werden sollen, un 2 in welcher Weise der Verwaltungsrechtspflege sonst eine gedeihliche Wirksamkeit zu sichern wäre.“ Nach der Detail⸗ besprechung dieser Fragen fassen die Motive selbst die Hauptgrund⸗ sätze, nach denen demgemäß der Entwurf ausgearbeitet ist, in Ne, ende Worte zusammen: „Das Bedürfniß nach einer Ver⸗ esserung der Verwaltungsrechtspflege in Bayern ist anerkannt. Zur Befriedigung desselben soll ein Verwaltungsgerichtshof errichtet werden, dessen Unabhängigkeit durch seine Stellung im Behörden⸗Organismus, durch die Rechtsverhältnisse seiner
Mitglieder, sowie dadurch gesichert ist, daß seine Be⸗ schlüsse dem ministeriellen beraufsichtsrechte nicht unter⸗
liegen. Der Wirkungskreis des Verwaltungsgerichtshofes
ällen, in welchen die Ausbietung ohne Erfolg geblieben ist,
ist durch spezielle Aufzählung seiner Zuständigkeiten genau irn, wobei von dem Grundgedagken ausgegangen ist, öffentliche Rechte und Pflichten, welche nach Gesetz oder klarer Rechtsnorm dem Ermes und nicht in sonstiger Weise, insbesondere durch Verweisung an den Richter, geschützt sind, Beschwerde an den Verwaltung?⸗ gerichtshof zulässig sein soll. e Instanz über Beschwerden gegen Beschlüsse der Kreisregierun⸗ gen, Kammer des Innern, und zwar in der Weise, daß er die richtige Anwendung des Gesetzes zu prüfen und gegebenen Falles in der Sache selbst Recht zu sprechen hat. Abänderung der Organisation der unteren Instanzen ist abge⸗ sehen, die Kreisregierungen haben jedoch über Verwaltungsrechts⸗ sachen in besonderen Senaten zu entscheiden. Die Grundzüge des Verfahrens werden gesetzlich geregelt und die Prinzipien der Oeffentlichkeit und Mündlichkeit für die Verhandlungen vor dem Verwaltungsgerichts hof und den Senaten der Kreis⸗ regierungen eingeführt.“ Vergleicht man die früheren R Schoße der Kammer der Abgeordneten gepflogenen Ver⸗ handlungen, so ergiebt sich, daß die Königliche Staatsregierung ernstlich bestrebt war, den bei jenen Gelegenheiten 3 ten Wünschen entgegenzukommen.
Fall in Bezug auf die Regelung, der Zuständigkeiten des Verwaltungsgerichtshofes. Die Königliche Staatsregierung ist nicht mehr auf jene Bedenken zurückgekommen, welche bei der Berathung der beiden früheren Entwürfe in der Kammer der Abgeordneten den Schwerpunkt der Meinungsverschieden⸗ heiten gebildet haben; sie will die verwaltungsrichterliche
daß, soweit thunlich, in allen Streitigkeiten über
der Verwaltungsbehörden entzogen
Derselbe entscheidet als letzte
Von einer
Die „Allg. Ztg.“ bemerkt dazu:
gegenwärtige Vorlage mit den Entwürfen und den über dieselben im
Dies ist insbesondere der
Thätigkeit nicht mehr auf die bloße Entscheidung von Partei⸗
streitigkeiten beichränkt wissen und stellt in dem Entwurfe nament—
lich auch sogenannte politische Rechte, z. B. das Aufenthalts⸗ und Vereinsrecht, soweit hierbei nicht das freie Ermessen der Behörden in Betracht kommt, dann die Selbstverwaltungs— rechte der Gemeinden ꝛc., unter verwaltungsrichterlichen Schutz.
— 29. September. (Cöln. Ztg.) In der heutigen Kam⸗ mersitzung fanden nur Ergänzungswahlen für einzelne Aus⸗ schüsse . Der Präsident bat und erhielt, trotz Einspruchs des Abg. Völk die Erlaubniß, die nächste Sitzung und die Vorlagen nach eigenem Ermessen zu bestimmen.
— (W. T. B.) In dem Befinden des hiesigen Erz⸗ bischofs ist wieder eine Verschlimmerung eingetreten.
Sachsen. Dresden, 29. September. Das „Dresd. Journ.“ schreibt: Nachdem sich nachträglich ergeben hat, daß der im 36. Wahlkreise des platten Landes zum Abgeordneten für die Zweite Kammer gewählte Schriftsteller Wilhelm Lieb⸗ knecht in Leipzig die Wählbarkeit nicht besitzt, weil er noch nicht drei Jahre lang sächsischer Staatsangehöriger ist, so wird, wie wir vernehmen, in Gemäßheit des 5. 48 Abs. 2 des Wahlgesetzes vom 3. Dezember 1868, eine Neuwahl in dem gedachten Wahlkreise angeordnet werden.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 29. September. Der Ausgleichsausschuß des Abgeordnetenhauses hat, wie bereits
rere, ge==det, in feiner vorgestrigen Abendsitzung die Be⸗ rathung über das Bantstarul beendigt. Bei Vergleichung der Beschlüsse desselben mit jenen des ungarischen Bank— ausschusses ergiebt sich, daß nur in der Frage über die Er⸗ nennung der Vize-Gouverneure der Bank prinzipielle Diffe— renzen zwischen den beiderseitigen Anschauungen obwalten, während bezüglich der übrigen Punkte nur unwesentliche Meinungsverschiedenheiten vorhanden sind. — Der Fort⸗ schrittsklub des Abgeordnetenhauses hat in seiner gestrigen Sitzung den Antrag auf Eröffnung einer Debatte über die Interpellationsbeantwortung, des Hrn. Minister— Präsidenten Fürsten Auersperg bezüglich der Drientfrage abgelehnt. Ein gleiches Schicksal fand ein im Polenklub ge— stellter Antrag auf Einbringung einer Interpellation über die orientalischen Angelegenheiten.
Pest, 29. September. Wie der „Hon“ meldet, befaßte sich der gestrige Ministerrath mit dem Budget pro 1878 und wurde dasselbe, mit Ausnahme des Budgets des Justiz—m Ministeriums, auf welches sich wegen Verhinderung des Justiz— Ministers die Verhandlung nicht erstrecken konnte, vollständig durchberathen. Das Budget bewegt sich ganz in dem Rahmen des vorjährigen Budgets. In einigen Posten entspricht es naturgemäß den Anforderungen der Fortentwicklung; so wird im Unterrichtsbudget für die Quinquennalzulagen von 50 Realschullehrern um 5000 II. und für die Pensionen der Volksschullehrer um 50,000 Fl. mehr beansprucht. Aber auch das Bedeckungspräliminare ist gestiegen.
Schweiz. Bern, 28. September. Der Bundes rath hat den Rekurs zweier römisch⸗katholischen Geistlichen im Jura gegen ihre Bestrafung wegen Widersetzlichkeit gegen das Ber⸗ nische Kultuspolizeigesetz als begründet erklärt. — Die Frist für die Einreichung von Begehren um Anordnung der Volksabstimmung über das Bundesgesetz vom 22. Juni d. J., betreffend den internen telegraphischen Verkehr, ist mit dem 25. d. M. unbenutzt abgelaufen. Es tritt dem⸗ nach das Gesetz am 1. Oktober in Krast.
— 29. September. (Cöln. Ztg.. Der Bundesrath genehmigte den am 1. November in Kraft tretenden Geldanwei⸗ sungsvertrag mit Belgien.
Großbritannien und Irland. Lon don, 29. September. (E. C.) Die Königin hat zum Besten der Nothleidenden beider im Orient kriegführenden Heere 250 Pfd. Sterl. ge⸗ zeichnet. — Der Lordkanzler wird Herrn Croß als dienst⸗ thuender Minister am Hofe zu Balmoral ablösen. — Lord Beaconsfield hat sich über das ihm von dem Lord⸗ Mayor brieflich angezeigte Ergebniß der Sammlungen für Indien in einem aus Hughenden vom 27. September datirten Schreiben folgendermaßen geäußert: „Die Auf⸗ bringung einer Viertelmillion Pfd. Sterl. in weniger als sechs Wochen ist ein glänzendes Beispiel nationalen Meit⸗ gefühles“. Inzwischen ist die Summe auf 270,900 Pfd. Sterl. angewachsen. — Der Posten des in den Ruhestand tretenden Mr. Vernon Lushington, das Amt eines „perma⸗ nenten Admiralitäts⸗Sekretärs“, wird nicht wieder be⸗ setzt werden, da es durch die Ernennung des Contre-Admirals Hall zum Flotten⸗Sekretär überflüssig geworden ist. Das Ge⸗ halt betrug außer freier Wohnung 1560 Pfd. Sterl. — Der General Grant besuchte gestern 4 am Avon. Der Mayor und der Stadtrath empfingen ihn und überreichten eine Adresse.
Frankreich. Paris, 28. September. (Fr. C.) In den gestrigen Wählerversammlungen stellten sich Mehrere von den 363 ihren Wählern vor, so Germain Casse im 14, Dr. Clmenceau im 18., Dr. Frébault im 7. Bezirk und Emile Deschanel in der Vorstadt Bois⸗Colombe. Dieselben fanden
sämmtlich die zuvorkommendste * In allen diesen
Versammlungen blieb das Prinzip, da
versammlung wies nicht nur das bekannte „sozial⸗republika—⸗ nische“ Programm, sondern mit überwiegender Mehrheit auch die Kandidatur des Hrn. Bonnet-Duverdier zurück, um sich aufs Neue für Gambetta zu erklären. Im 9. Arrondissement endlich hat sich ein Comité von 80 Mitgliedern gebildet, welche für die Kandidatur des Hrn. Grévn wirken wollen, der persönlich, wie man jetzt vernimmt, während der ganzen Wahlperiode im Jura zurückgehalten ist. — Der Erzbischof von Rouen, Mardin n nn fe, wird in den nächsten Tagen von Rom zurück erwartet. ;
— 30. September. (W. T. B.) RBouher hat einen Aufruf an seine Wähler erlassen, der als das Pro⸗ gramm der bonapartistischen Partei zu betrachten sein durfte, und in welchem es heißt, daß der Chef der Regierung alle ehrlichen Leute aufgefordert habe, das Prinzip der Autorität wieder aufzurichten und durch ihre Abstimmung die Agitatoren, die Anarchisten, die Deklassirten, sowie die Schwachen, die mit denselben paktirten, aus der politischen Arena zu ent⸗ fernen. Die Anrufung dieser höheren Interessen habe die Imperialisten vergessen lassen, daß die gegenwärti e Konstitution eine durch eine feindliche Koalition gegen sie geschmiedete Waffe sei, dieselben schlössen sich aufrichtig dem patriotischen Be⸗ streben des Marschalls an, ertheilten seiner Politik ihre loyale imm und würden seine Gewalten während der ganzen
auer derselben vertheidigen. Wenn dann der Zeitpunkt zu einer Revision der Verfassung gekommen sei, werde die Doktrin vom Appel an das Volk der Rettungsanker für Alle sein, und die nationale Souveränetät werde durch ihr Verdikt das Land mit nationalen und demokratischen Institutionen dotiren, die stark genug seien, die Geschicke des Landes zu schützen und seine Größe wieder aufzurichten. ;
— 1. Oktober. (W. T. B.) Das Wahlcomité für die Kandidatur Grévy's in Paris an Stelle Thiers hat Gambetta zum Vorsitzenden gewählt.
Italien. Rom, 29. September. (W. T. B.) Der Erz⸗ bischof von Neapel, Kardinal Riario-Sforza, ist gestorben. — Der Papst empfing heute zwei Deputationen, an welche er einige Worte richtete.
Griechenland. Der Athener Korrespondent der „Daily News“ telegraphirt unterm 28. d. „Der Zustand der Dinge in Thessalien ist fürchterlich. Die ungluͤckliche Pro⸗ vinz wird zum Lagerplatze von Banden türkischer irregulärer Truppen gemacht. Männer werden beraubt, Frauen entehrt, Vieh wird gestohlen und es scheint — obschon die Thessalier sich völlig ruhig verhalten — daß die Türkei be hi fen hat, die griechische Race zur Verzweiflung zu treiben, wie sie die Slaven dazu getrieben.“
Türkei. Belgrad, 28. September. (Pol. Korr.) Die Er⸗ nennungen des Kriegs-Administrationspersonales für die Intendantur, die Kriegsgerichte, Feldpolizei, den Feldtrain, das San stätswesen, den Feldtelegraphen u. s. w. ist erfolgt und in einer eigenen ordrs de bataille publizirt worden.
Rumänien. (W. T. B.) Aus Bu karest vom 28. d. wird der W. „Presse“ gemeldet: In konservgtiven rumänischen Kreisen wird auf das Entschiedenste die Einberufung der Kammern verlangt. Nach der Rückkehr Cogalniceanu's aus Jassy soll ein Ministerrath stattfinden, welcher über die eventuelle Einberufung der Kammern Beschluß fassen soll.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 28. Sep— tember. Der Kaiser hat dem Commandeur des 9. Armee⸗ Corps, General-Lieutenant Baron Krüdener für seine aus gezeichnete Tapferkeit und Anordnung bei Einnahme der be— festigten Stadt Nikopol, am 4. Juli d. J, und dem Chef der 2. Garde⸗Kavallerie⸗Division, General⸗Adjutanten, General⸗ Lieutenant Gurko für seine Mannhaftigkeit, Tapferkeit und Anordnung bei der Einnahme von Kasanlyk und Schipka, am 8. Juli d. J, den St. Georgs⸗Orden 3. Klasse verliehen.
Amerika. New-⸗Hork, 30. September. (W. T. B.) Nach hier eingegangenen Nachrichten hat ein 100 Mann star— kes amerikanisches Truppendetachement mexikanische Ma— rodeurs auf mexikanisches Gebiet verfolgt.
Der russisch⸗türkische Krieg.
Konstantinopel, 30. September. (W. T. B.) Dem Vernehmen nach hat sich die Pforte dagegen erklärt, daß Dot zum Bau von Baracken für die Verwundeten über die onau geschafft werde. Die Pforte soll hinzugefügt haben, daß die Genfer Konvention einem derartigen Verlangen nicht zur Seite stehe; dagegen, daß Aerzte über die Donau auf dem Kriegsschauplatz entsendet würden, habe sie nichts
einzuwenden. . Wien, 29. September. (W. T. B.) Die „Polit. Korresp.“ veröffentlicht den Wortlaut der jüngsten Depesche des griechischen Kabinets an den griechischen Ge⸗ schäftsträger in London über die Haltung Griechenlands, sowie den Tert der Note des deutschen Botschafters in Konstantinopel an den türkischen Minister der Auswärtigen Angelegenheiten wegen der Frei— lassung der Mörder der Konsuln in Salonichi. In der zuerst erwähnten Depesche betont der Minister der Aus⸗ wärtigen Angelegenheiten, Tricupis, daß, wenn man den Mo— ment für geeignet halte, Griechenland durch Einschüchterung oder durch einen gegen dasselbe geführten Streich, als unab⸗ hängigen Staat von dem Schauplatze verschwinden zu machen, die Ereignisse alsbald beweisen würden, daß die Pforte bei der Befolgung solcher Rathschläge viel schwereren Gefahren entgegen gehe. Weder eine Einschüchterung noch ein Hand— streich könne die Aktion des Hellenismus im Orient unter— drücken. Ein ungerechter Angriff gegen Griechenland würde unfehlbar das ganze hellenische Volk zur Erhebung bringen. — Aus Bel grad wird der genannten Korrespondent unterm heu⸗ tigen Tage gemeldet, daß der Kriegs⸗-Minister mit einheimischen Großhändlern Kontrakte über die Verproviantirung von 4 aufzustellenden serbischen Armee Corps abgeschlossen habe. — Nach einer Meldung desselben Organs aus Sera⸗ jewo sollen die türkischen Truppen in Bosnien den Befehl erhalten haben, theils nach der Herzegowina in der
man die 363 wieder⸗
wählen müsse, unangefochten. Auch eine Belleviller Wähler⸗ k lisi Tr Armee. ; schleunigt. — Aus Cettinje: Der Fürst Nikita hat den
Richtung auf Mostar, theils nach der serbischen Grenze ab⸗ zurücken. Ein dem General⸗Gouverneur zugegangenes Tele⸗ gramm signalisire das Vorrücken von 14 serbischen Bataillonen gegen die bosnische Grenze.
Wien, 1. Oktober. (W. T. B.) Telegramme des „N. W. Tageblatt.“ Aus Belgrad: Es eirkuliren hier aber⸗ mals Gerüchte von einer Ministerkrisis. Die Vor⸗ bereitungen zur Mobilisirung der Armee werden be—
Fürsten Milan zur Absendung eines Armee⸗Corps nach der Gegend von Nowiwarosch aufgefordert, wozu Serbien ver—⸗ tragsmäßig verpflichtet sei — Aus Bukarest: Der rumä—⸗ nische Agent in Belgrad, Katargiu, ist mit Ueberbringung eines eigenhändigen Schreibens des Fürsten Karl an den Fürsten Milan beaustragt. — Aus Konstantinopel: Es heißt, der Großvezier beabsichtige, wenn Serbien in die Aktion eintrete, die Absetzung des Fürsten Milan vorzu⸗ schlagen; der Sultan sei entschlossen, in diesem Falle Karageorgewitsch als Fürsten von Serbien anzuerkennen.
Pe st, 29. September. (W. T. B.). „Ellenör“ bestätigt die vom „Pester Lloyd“ gebrachte Mittheilung über eine jüngst in Sieben bürgen vorbereitete Bewegung. Es habe sich dabei, dem Vernehmen nach, um die Bildung einer un⸗ garischen Legion, welche fünftausend Mann zählen sollte, gehandelt. Dieselbe hätte sich am 28. d. an einem bestimmten Punkte in den siebenbürgischen Grenzalpen sammeln und in Rumänien einbrechen sollen, um im Verein mit einem tür— kischen Corps die rumänischen Bahnen behufs Verhinderung der russischen Nachschübe zu zerstö3ren. Unter den Leitern dieser Bewegung werde gerüchtweise General Klapka genannt. Die ganze Affaire sei in Folge der Wachsamkeit der ungari— schen Behörden im Keime erstickt worden.
Paris, 1. Oktober. (W. T. B.) General Klapka er— klärt in einem Schreiben die Nachricht des „Ellenoer“, daß er bei der beabsichtigten Bildung einer ungarischen Legion, welche in Rumänien einbrechen sollte, betheiligt gewesen sei, für unbegründet und fügt hinzu, wenn er in dieser An⸗ gel genheit um Rath gefragt worden wäre, würde er die Bil⸗ dung einer solchen Legion widerrathen haben, da ein solcher Schritt für die Türkei ohne Nutzen sein würde.
Europäischer Kriegsschauplatz.
St. Petersburg, 29. September. (W. T. B.) Die „Agence russe“ bezeichnet die Nachricht der „Morningpost“, daß der General von Kotzebue zur Armee berufen sei, um an Stelle des Großfürsten Nikolaus zu treten, als unbegründet. Im Kaiserlichen Hauptquartier sei von einer derartigen Maß— nahme nichts bekannt.
Bukarest, 27. September. (Pol. Korr.) Die Russen haben die Insel Pirgos am 26. September wieder besetzt. General Skobeleff befand sich am 26. September in Giurgewo und bestieg dort einen Thurm, um Rustschuk zu rekognosziren. Alsbald wurde er von den Türken in der ge⸗ nannten Festung bemerkt und der Thurm in Giurgewo mit Granaten beschossen, die aber ihr Ziel verfehlten. Auch zwischen Beket und Rahowa fand am selben Tage zwischen Ru— mänen und Türken ein kurzes Artilleriegefecht statt. — Vor Plewna dauert die Kanongde ununterbrochen fort. — Die rumänische Armee in Bulgarien hat einen Zuwachs von 1000 Mann Miliz-Kavallerie aus dem Bukarester Distrikte er⸗ halten.
Bukarest, 29. September. (W. T. B.) Kaiser Alexander ist leicht erkrankt gewesen und befindet sich be⸗ reits wieder auf dem Wege der Besserung. — Fürst Karl hat gestern die Redoute Grivitza inspizirt und ist danach in das Hauptquartier zurückgekehrt. — Eine stärkere rumänische Rekognoszirungsabtheilung hat sich gestern unweit Plewna eines türkischen Munitionstransportes von 80 Wagen bemächtigt.
Konstantinopel, 29. September. (W. T. B.) Su⸗ leiman Pascha meldet aus Schipka, 27. c.: Wir haben das Bombardement die ganze Nacht fortgesetzt; unsere Artillerie hat den Feind von drei Seiten eingeschlossen. — Aus Orkhanie wird unter dem 28. c. gemeldet, daß die Russen das Bombardement auf Plewna fortsetzen. — In Folge der andauernden Regengüsse seien die Ebenen von Sofia und Orkhanie überschwnemmt. — Der Kommandant von Ba— sardschik meldet unter dem 27. d.; Eine Abtheilung egyhpti— scher Truppen und Tscherkessen mit zwei Geschützen und ein Bataillon Türken schlugen ein russisches Detachement auf dem Wege nach Balschik bei Caraclias. Der Feind zog sich auf Karaagatch zurück. — Das Bombardement von Rustschuk hat wieder begonnen. Die Türken erwidern dasselbe.
Konst antinopel, 29. September. (W. T. B.). Ein der Regierung zugegangenes Telegramm aus Rustschuk vom 27. d. bestätigt, daß das Bombardement von Rustschuk wieder begonnen hat und daß die Türken dasselbe durch die Be⸗ schleßung von Giurgewo beantworten. — Ein offizielles Telegramm aus Plewna bringt Nachrichten, welche bis zum 24. d. reichen. Danach fahren die Russen mit der Beschießung von Plewna fort. Am 21. d. wurde ein von den Rumäniern auf eine Redoute im Osten Plewnas unternommener Angriff zurückgewiesen.
Wien, 29. September. (W. T. B.) Wie der „Presse“ aus Bukarest vom heutigen Tage gemeldet wird, . Fürst Gortschakoff von dem General Nepokoitschitzki heute die telegraphische Nachricht erhalten, daß die Armee des Groß— fürsten Thronfolgers gestern einen großen Sieg über Mehemed Ali errungen habe. —
Wien, 29. September. (W. T. B.) Telegramm der „Presse“ aus Sistowa vom heutigen Tage: Gestern ist bei Plewng durch rumänische Kavallerie und russische Ulanen ein . Proviantzug von 80 Wagen aufgehoben worden.
Wien, 30. September. (W. T. B. Einer Meldung der „Presse“ aus Bukarest vom gestrigen Tage zufolge setzen die Kumänier trotz des Regens die Belagerung der Grivitza—⸗ Redoute fort; sie haben die vierte Parallele begonnen und befinden sich in unmittelbarer Nähe der Redoute.
London, 1. Oktober. (W. T. B.) Nach einem Tele— gramm der „Tinies/ aus Schumla vom 29. v. M. sind die russischen Vorposten von Scherkowna bis Popkioi vor⸗
erückt und haben Plänkeleien mit den Türken begonnen. a wurde am 25. September von Kosaken besetzt. — Einem Telegramm der „Daily News“ aus Vrbjica vom 26. v. M. zufolge arbeiteten die Rumänen an der letzten gegen die zweite Redoute von Grivica eröffneten Parallele, von der sie nur noch 90 Fuß entfernt waren. Von den Türken waren Contreapprochen nicht angelegt.
Sisto wa, 28. September. (W. „Presse“ ) Ein Sturm gegen Rlewna soll nicht mehr erfolgen. Das verschanzte Lager Osman Paschas wird regelmäßig belagert. In die Griwitzaredoute wurden bereits Belagerungsgeschütze, dar⸗ unter zwei Riesenkanonen, eingeführt. Die Sappearbeiten der Rumänen schreiten vorwärts. — Fürst Narischkin hat in Biela, Tirnowa, Gabrova und Drenovo Armenasyle ge⸗ gründet. An 1090 Flüchtlinge werden täglich mit dem Noth⸗ wendigsten versehen. Das slavische Wohlth'tigkeits-Comite setzt seine Sammlungen in Rußland fort.
Galatz, 28. September. (Tel. des W. „Fremdenbl“) Bezüglich der Vorbereitungen der Russen in der Dobrudscha für ihre Verproviantirung über den Winter verlautet, die⸗ selben werden in Babadagh den Centralplatz ihrer Ver⸗ proviantirung und in den drei Städten Tultscha, Hirsowa und Küstendsche kleinere Verproviantirungsstationen haben. Behufs ihrer leichteren Verproviantirung verbessern die Russen die Straßen in der Dobrudscha. — Nicht das mit der Armee Mehemed Ali's vereinigte egyptische Corps,; sondern eine Abtheilung der nördlich von Basardschik stehenden egyptischen Truppen hatte unter dem Kommando Talaat Paschas, des egyptischen Militär⸗Intendanten, die Do nau bei Silistria überschritten, ohne sich jedoch bis jetzt aus dem Bereiche der Kanonen dieser Festung zu entfernen. Ueber die militärische Situation in Bulgarien wird den „Times“ von ihrem Bukarester Spezialkorresponden— ten, Major Brackenbury, unterm 24. d. telegraphirt:
Im Schipkapasse ist Suleiman Pascha seinem Ziele nicht näher, als er es vor einem Monat war, als seine 15,000 jetzt todten und verwundeten Mannschaften noch Dienste leisteten. Ich schenke dem aus türkischer Quelle stammenden Berichte, daß die Türken zeitweilig das Fort St. Nikolaus besetzt hielten, keinen Glauben einfach darum nicht, weil eine Streitmacht, welche es einmal erobert hatte, es wegen seiner die ganze umliegende Gegend beherrschenden Lage halten konnte. Nach meiner Kenntniß von den Positionen des Schipkapasses bin ich über⸗ zeugt, daß es gänzlich unmöglich ist, die vussischen Fortifikationen durch Sturm zu nehmen, falls nicht den Russen die Munition ausgeht — eine Eventualität, die nicht so leicht eintreten dürfte, da sie trotz der Behauptung Suleiman Paschas, daß er die Straße nach Gabrowa beherrsche, in beständiger Verbindung mit ihren Depots in Grabowa stehen. Es giebt kurze Distanzen, wo das türkische Feuer die reguläre Chaussee auf der nördlichen Abdachung des Passes erreicht; aber die Russen haben Nebenwege an diesen Stellen angelegt, welche sie in den Stand setzen, das türkische Feuer während des Tages zu ver meiden, während sie des Nachts die Chaussee ohne Gefahr benutzen. Sollte der Schipkapaß durch irgend eine unerwartete Eventualität fallen, so ist die Einnahme von Tirnowa nicht das unvermeidliche Resultat. Die ganze Straße von Gabrowa nach diesem Orte hat Ueberfluß an starken Positionen und noch bis zum 30. August be⸗ festigten die Russen die Zugänge zu Tirnowa. Sollte Sulei— man Pascha Tirnowa erreichen, so muß er sich einen Weg aus dem Labyrinth von Hügeln und Thälern entweder via Tirnowa oder Selvi bahnen, und letzterer Ort ist zu weit westlich gelegen, um ihn zu befähigen, die russischen Verbindungen zu bedrohen, ehe die Reserven auf feine Marschlinie geworfen werden könnten. Ueber— dies würden seine Truppen schlecht fahren, ehe er aus dem Balkan heraus ist, und er würde in keiner Lage sein, die Offensive zu er— greifen, nachdem er 15,000 oder 20000 Mann seiner besten Truppen zwischen Kasanlik und dem offenen Lande nördlich vom Balkan verlo— ren. Zur Linken ist Mehemed Ali Pascha nach dem Lom zu zurück— gewichen und hat die Streitkräfte des Generals Tatischeff, welche ihm wahrscheinlich auf dem Fuße folgten, angegriffen. General Tatischeff behauptete seine Position, und es wurde eine Wieder⸗ holung des türkischen Angriffes erwartet. Die Garde fängt an, auf der Szene der Aktion anzukommen, und falls Mehemed Ali nicht sehr rasch und hart schlägt, wird seine Gelegenheit vielleicht für immer vorübergehen.“
Ragusa, 28. September. (Tel. des W. „Fremdenbl.“) Der Truppentransport auf der Bahn Salonichi-Mitrovitza ist nun beendet, da alle Truppenabtheilungen, welche die Pforte nach Alt-Serbien werfen wollte, schon in Mitrovitza angekommen sind, von wo nun dieselben theils nach Nisch, theils wieder nach Novibazar abmarschiren. Von dem ursprünglichen Plane, auch bei Mitrovitza ein Truppencorps aufzustellen, ist man in Konstantinopel wieder abgekommen und es werden daher die an der serbischen Grenze stehenden türkischen Truppen auf drei Plätze, Nisch, Novidazar und Klein-Zwornik konzentrirt sein. wei Valona in Albanien organisiren jetzt die türkischen Behörden ein größeres alba— nesisches Reitercorps.
— (W. T. B.) Aus Seraje wo meldet das „N. W. Tageblatt“: Nach Meldungen des Journals „Bosna“ sind die Aufständischen im Bezirke Dervant bei den jüngsten Zusammenstößen mit den Türken geschlagen worden. Von hier wurden Truppen gegen die Montenegriner nach Pacco beordert.
Asiatischer Kriegsschauplatz.
Aus Tiflis, 27. September, meldet die W. „Presse“: Noch immer treffen Verstärkung en ein. Es werden alle Vorbereitungen zu einem Winterfeldzuge, welcher eventuell bis Dezember geführt werden kann, getroffen.
Die Nr. 39 des ‚Central-Blatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichskanzler⸗Amt, hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verwaltungssachen: Verweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet. — Militärwesen: Nachtrags⸗Verzeichniß solcher höheren Lehranftalten, welche zur Ausstellung gültiger Zeugnisse über, die wiffenschaftliche Befähigung für den einjährig⸗freiwilligen Militär⸗ dienst berechtigt sind; — Namhaftmachung von Lehranstalten, denen provisorisch gestattet worden, solche Zeugnisse auszustellen. — Konsulatwesen: Exequatur⸗Ertheilungen. — Personalveränderungen ze;: Ernennung beim Rechnungẽhof. — Münzwesen: Uebersicht über die Ausprägung von Reichsmünzen. — Finanzwesen: Goldankäufe Sei— tens der Reichsbank; — Nachweisung der Einnahmen an Zöllen und emeinschaftlichen Verbrauchssteuern, sowie anderer Einnahmen im
eutschen Reich für die Zeit vom J. April 1877 bis zum Schlusse des Monats 23 1877 — Statistik der deutschen Banknoten für Ende August 1877. — Marine und Schiffahrt: Ertheilung von Flaggenaftesten. — Post und Telegraphenwesen: Postwyerkehr mit der Argentinischen Republik; — Verbot der Einführung von Trauben u. s. w. nach der Schweiz.
Statistische Nachrichten.
Sterblichkeits- und Gesundheitsverhältnisse. Ge— mäß den Veröͤffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheits— amts sind in der achtunddreißigsten Jahreswoche von je 1900 Be— wohnern, auf den Sb nne , , nr berechnet, als gestorben ge⸗ meldet: in Berlin 25,5, in Breslau 28,5, in Königsberg 320, in Cöln 163, in Frankfurt a. M. 22, in Oannover 202, in FCassel 199, in Magdeburg 23,s, in Stettin 29, in Altona 23, , in Straß—⸗ burg 175, in München 34, in Nürnberg 26, in Augsburg 324, in Bresden 25,, in Leipzig 15,“, in Stuttgart 21,R, in Braunschweig
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