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Land⸗ und Forstwirthschaft.
Ueber das landwirthschaftliche Un terrichtswesen in Württemberg im Jahre 1876 entnehmen wir dem Jahresberichte der Handels⸗ u. Gew. Kammer in W. Folgendes: Die Ackerbauschulen und die Weinbauschule, sowie die verschiedenen Lehrkurse waren vollständig besetzt, die landwirthschaftlichen Winterschulen erreichten die böchste Frequenz seit ihrem Bestehen, die Wanderlehrer waren in reger Thätigkeit. Der in Stuttgart zum zweiten Male abge— haltene Unterrichtskursas in der Zucht feinerer Obstfrüchte auf Formen⸗ (Spalier⸗ Bäumen zeigte steigende Theilnahme. Was insbesondere die landwirthschaftlichen Winterschulen betrifft, so hat diejenige in Reutlingen seit ibrem 7 jährigen, erfolgreichen Wirken 143 Jünglingen des bäuerlichen Standes oder Söhnen größerer Oekonomen in ihrer speziellen Berufsbildung und in den allgemeinen Bildungefächern Unterricht ertheilt und höhere Ausbildung gegeben. Die Winterschule in Heilbronn zählte 22 Zöglinge. Die Schule zu Ravensburg war von 18 Schülern besucht. Landwirthschaft⸗ liche Fortbildungsschulen bestanden: 130 freiwillige und 703 obligatorische, zusam men 833, welche von 16, 233 Schülern besucht wurden. In 48 Gemeinden wurden pexiodische landwirthschaftliche Abendversammlungen mit 1470 Theilnehmern gehalten, und an 63 Lesevereinen betheiligten sich 1939 Personen, so daß also, abgesehen von den Ackerbauschulen, der Weinbauschule, den landwirthschaft ˖ lichen Winterschulen und den verschiedenen Lehrkursen, die Einrich- tungen für Fortbildung der ländlichen Bevölkerung von ea 19,700 Personen benutzt worden sind. Vaneben bestehen in 69] Gemeinden Ortsbiblietheken mit 100, 75 Bändchen. Durchschnittlich zählte eine Schule 19—20 Schüler, ein Leseverein und eine Abendversammlung je 30 Theilnehmer. Die Wein bauschule in Weinsberg hatte 13 Zöglinge, Zahl der Unterrichtsstunden 1981. Das der Anstalt zugewiesene Areal ist zur Arrondirung um Weniges vermehrt wor— den. Der Sortiments⸗Weinberg umfaßt ca. 250 Sorten; eine Ver— größerung d sselben wurde wegen der Gefahr der Einschleppung der Reblaus durch Einführung fremder Reben noch nicht vorgenommen. Das vomologische Institut in Reutlingen verbindet mit der Lehranstalt die Züchtung und den Verkauf von Obstbäumen und Sämereien, die Anfertigung von Geräthen für Obst⸗, Wein- und
Gartenbau und giebt Schristen üher diese Produktionszweige heraus. Die Zöglinge werden auch in Physik und Chemie und in der Be⸗
triebslehre, unter Berücksichtigung der volkswirthschaftlichen Grund⸗ sätze, unterrichtet; ihre Zahl war im Jahre 1875/76 im Sommer 36, im Winter 28. Seit seinem Bestehen bis jetzt war das Institut von 830 Zöglingen und Hospitanten besucht.
— Aus Stade schreibt man dem „Hamb. Corr.“ Der Ausfall der diesjährigen, nun fast vollendeten Ernte darf in der hiesigen Gegend im Ganzen und Großen ein befriedigender genannt werden Zwar sind unter der Ungunst der Witterungeverhäl tnisse die ar fänglichen Hoffnungen nicht überall in Erfüllung gegangen, dennoch aber darf nach den Versicherungen urtheilsfähiger Landleute das Ergebniß derselben hinsichtlich der Quantität einer guten Mittel⸗ ernte gleichgestellt werden, während die durch den Regen, doch nicht durch Auswuchs, hin und nieder beschädigte Qualität hinter einer
solchen wohl im Allgemeinen etwas zurückbleibt; auch stellt sich bei allen Getreidegattungen ein merklicher Ausfall im Gewichte heraus. — Die Bibliothek für Jäger und Igdfreunde“, heraus⸗ gegeben von C. Es Freiherrn von Thüngen, (Leipzig, Heinrich Schmidt Carl Günther) enthält in ihrer 6. Lieferung 43 — Beiträge: Das Jagdschloß Königswusterhausen, von R. von eyerinck. Die Schneehühner Europas, von Ritter von Tschusi⸗Schmidhofen.
Gewerbe und Handel.
Nach amtlichen Nachrichten aus Konstantinopel ist für die Häfen von Baltschik und Varna ein Butter⸗ÄAusfuhr⸗ Ver bot und für den Distrikt Nisch ein Cerealien-Ausfußhr⸗ Verbot erlassen worden.
— (Cöln. Ztg.) In dem Prozeß, betreffend die Grün⸗ dung der Wrede'schen Spritbank, gegen Abel, Wrede, Gravenstein und Schiff erkannte das Ober-Tribunal heute auf Vernichtung des kammergerichtlichen Urtheils und Verweifung der Sache zur anderweiten Verhandlung und Entscheidung vor das Ap—˖ pellationsgericht zu Frankfurt a. d. O.
Stettin, 1J1. Oktober. (B. T. B) Die Ritterschaft⸗ liche Privatbank hat heute Mittag den Konkurs angemeldet.
— Der Sächsische Provinzial-Landtag hat die Auf—
nahme einer Anleihe von sechs Millionen Mark zur Gewäh— rung von Darlehen an die Provinzial⸗Hilfskassen von Sachsen und der Altmark beschlossen. Die Verzinsung soll 45 Go betragen, der Modus der Amortisation ist noch nicht vorgesehen, dagegen ist eine sechsmonatliche Kündigung der gesammten Anleihe oder einzelner Raten von je 1009)0 6 offengehalten. Von dem aufzunehmenden Betrage soll die Altmärkische Hilskasse 500, 000 AM, die Sächsische 5,500, 00) A6 erhalten. ; Dem Geschäftsbericht der Harpener Bergbau-Gesell⸗ schaft für das letzte Geschäftsjahr sind folgende Daten entnommen: Der Betrieb der Zechen ergab 8,887,390 Scheffel Kohlen (im Vor— jahre 735,01 Scheffel weniger), der Selbstoerbrauch betrug 578,448 Scheffel. Zum Versandt gelangten 6,741,784 Scheffel und zur Kokefabrikation 1,530 973 Scheffel mit einem Erlöse von 2,725,243 66 An staatlichen Sseuern zahlte die Gesellschaft 45.578 M6. Bergwerks⸗ steuern, 38,675 M Knappschaftsbeiträge, und 26,i20 S6. Kommunal steuern, insgesammt 110, 37346 Von den Koksöfen waren im Betriebe 130 Stück, welche zusammen 990,200 Ctr. Koks produzirten, mit einem Ueber⸗ schuß von 57,566 6 Als Belegschaft hatten die Zechen am Schluß des abgelaufenen Geschästsjahres 1404 Mann, von denen 364 Fami⸗ lien mit 1964 Pers. in den Arbeiterhäusern gesunde Wohnungen gegen eine Miethsentschädigung von 44,561 S6 bewohnen. Der ge⸗ sammte Brutto⸗Gewinn der Gesellschaft beträgt 803,697 , welcher nach Deckung der General kosten, der Entschädigungen, des Coursver— lustes der neuen Anleihe, der Tantièmen in Gesammthöhe von 401,745 M, und nach Uebertragung von 20, 9000 M auf Delcredere—⸗ Conto gänzlich zu Abschreibungen verwandt werden soll.
— Das Gesetz⸗ und Verordnungsblatt für das Königreich Bayern“ veröffentlicht eine Bekanntmachung des bayerischen Staats-Ministeriums des Innern, vom 6. Oktober, durch
8 welche die Ein fuhr von Rindvieh, Schafen, Ziegen u. s. w. aus Galizien, der Bukowina, Niederösterreich und Mäh⸗ ren bis auf Weiteres verboten wird.
Lon don, 9. Oktober. (A. A. C.) Im Handelsverkehr mit denjenigen chinesischen Häfen, welche vertragsmäßig dem Welthandel geöffnet sind, nimmt nach den stanistischen Aufzeichnungen der englischen Zollbehörden England den ersten, Deutschland den zweiten Nordamerika den dritten und Frankreich den vierten Rang ein. — Der Strike in den Baumwollspinnereien von Bolton, welcher am 1. September begann, dauert fort, und vor der Hand ist kein Ende desselben abzufehen. Es stehen in Folge dessen 1096 Spinnereien still, und über 12000 Arbeiter sind beschäf⸗ tigungslos. Im Ganzen sind es jedoch nur ca. 1800 Arbeiter, welche wirklich striken, weil sie sich eine beabsichtigte Lohnherabsetzung von 5 Mo nicht gefallen lassea wollten. Die übrigen seiern nur nothzedrungen, weil die Fabrikbesitzer, in Folge der Hartnäckigkeit der ersteren, ihre Etablissements geschlossen haben.
Lissabon, 10. Oktober. (W. T. B.) Bei der in diesen Tagen stattgehabten Zeichnung auf die Obligationen der Minho⸗ und Douro⸗Eisenbahn wurden 39 540 Obligationen, im Nominalbetrage von 15.3 i6, 000 M, auf den Markt gebracht. Die Lissaboner und Agoresbank haite die Hälfte fest übernommen und den Gesammtbetrag zu übernehmen sich erboten. Auf die Hälfte der Obligationen wurden in Lissabon, Oporto, Braga und Vienna zu⸗ sammen 1483,B 75 Stück gezeichnet, so, daß eine 75 malige Ueber⸗ zeichnung stattgefunden hat. Der Cours der Obligationen ist auf 57000 Reis (etwa 350 M6 bei einem Nominalwerthe der Olliga⸗ tion von 400 6 festgestellt.
— Die Nrn. 5, h und 7 der Annalen für Gewerbe und Bauwesen“, herausgegeben von F. C. Glaser in Berlin, enthalten folgende Abhandlungen: Zur Anwendung des Dampfes auf Straßen⸗ Eisenbahnen, von F. Schotte. — Leistung einer Gestein Bohrmaschine, von A. Blauel. — Ueber einheitliche Lieferung von Eisenbahn⸗-Rad⸗ reif n, vom Herausgeber. — Kernauls Wellenkupplung. — Die Uebertragung mechanischer Arbeit auf größere Entfernungen. — Die Kraftmaschinen im Dienste der Landwirthschaft. — Ueber Aus stellung landwirthschaftlicher Maschinen. — Zur Auffassung und Bedeutung der Geschichte des Maschinenbaues, von F. Schotte. — Festigkeits⸗ Proben, von der Kaiserlichen Werft zu Wilhelmshaven angestellt. — Das „Siphonoid“, von G. Hambruch. — Die Eisenindustrie in Frankreich. — Ueber Eismaschlnen. — Zur Förderung des deutschen Maschinenbgues, von Em. Blum. — Bach don 15, Met. Spann⸗ weite von Tietzsch u. Co. — Bericht über die erste Jahresversamm— lung französischer Ingenieure zu Lille. — Der Gewerbeverein der Lokomotivführer in Nordamerika. — Dampfbetrieb für Stadtbahnen. — Außerdem enthalten die genannten Rrn. die Bekanntmachungen des Kaiserlichen Deutschen Patentamtes.
Verkehrs⸗Anstalten.
Rom, 11. Oktober. (W. T. B.) Der hier versammelte Eisenbahnkongreß hielt heute seine letzte Sitzung und wählie Paris zum nächsten Kongreßort.
Berlin, 12. Oktober 1877.
Die Entwicklung der Taktik seit dem Kriege von 18790ñ371᷑ von A. von Boguslawsky, Major und Bataillons⸗-Commandeur im 1. Westpreußischen &renadier⸗Regiment Nr. 6 Band J. Berlin und Leipzig, 1877. Luckhardtsche Verlags— handlung. . J ö .
Im Jahre 1869 erschien von demselben Verfasser „Die Ent⸗ wicklung der Taktik von 1793 bis zur Gegenwart“, welche 1873 eine zweite bereits mit manchen Hinweisen auf den Krieg 1870/71 versehene Auflage erlebte. Die Zeit nach, dem Kriege war aber noch zu kurz, um damals aus den Kriegsereignissen bereits Folgerungen ableiten zu können, die Ereignisse selbst konnten kaum schon als fest⸗ gestellt angesehen werden. Eine Fortsetzung dieser Geschichte der Taktik erschien aber geboten, wenn sie nicht an Werth ver— lieren sollte. — . ; .
Das Jahr 1876 bezeichnet nun einen gewissen Abschnitt in der Entwicklung der taktischen Formen, und war deshalb der Moment zur Fortsetzung des erstgenannten Werkes, als dessen 2. Theil sich das vorliegende auch ausdrücklich ankündigt, gekommen. 3.
Kurz nach dem Kriege erschienene Schriften desselben Verfassers (Taktische Folgerungen? und Ausbildung und Besichtigung“) legten damals seine persönlichen Anschauungen, wie er sie unmittelbar aus den Ereignissen gewonnen, nieder, auf diese ist in dieser Fort⸗ enn, der Entwicklung der Taktik, vielfach Bezug genommen, da sie fast überall Bestätigung gefunden haben. ö. ;
Die Behandlung des Stoffes ist die gleiche wie im ersten Theil. Die historische Darstellung der Schlachten wird vorausgeschickt, ihr folgt unmittelbar die Betrachtung derselben und die sich hieraus er— gebenden Lehren.
Bei der Fülle des Materials konnten nicht alle Schlachten des Krieges 1870 71 durchgesprochen werden, es sind daher die von Wörth, Spicheren, Vionpille, Gravelotte und Sedan, sowie die Belagerungen von Metz und Paris ausgewählt, weil in diesen sich ebenbürtige Heere gegenüberstanden. e
Nach diesen Betrachtungen über die Schlachten des Krieges 1870771 gedenkt der Verfasser im II. Bande die Entwickelung der Taktik von 1871,77 durchzusprechen, in einem Anhange soll der russisch⸗türkische Krieg behandelt werden, soweit man taktische Eigenthümlichkeiten zu erkennen vermag.
Die Militärliteratur ermangelte bisher einer zusammenhängen— den Darstellung der taktischen Lehren, welche aus den Ereignissen des jüngsten Krieges zu ziehen waren. Die Arbeit des Verfassers füllt diese Lücke aus. Die Verlagshandlung hat Alles für eine gute Ausstattung des Werkes gethan; zum Verständniß sind die Pläne des Generalstabswerkes erforderlich.
Im Auftrage des deutschen Vereins für öffentliche Gesundheits— pflege ist von dem Ober⸗Arzt des städtischen Krankenhauses in Bar⸗ men, Dr. Friedrich Sander, ein „Hand buch der öffent⸗— lichen Gesundheitspflege“ verfaßt worden, welches vor Kur—⸗ zem in Leipzig im Verlage von S. Hirzel erschienen ist. Der Ver⸗ fasser sagt in der Vorrede: „Es hat nicht in meiner Absicht gelegen, ein agitatorisches Buch zu schreiben, das für seinen Gegenstand erst Interesse erwecken, sich auf Mittheilung der festgestellten Thatsachen beschränken, oder gar durch bewußte und unbewußte Uebertreibungen einen heilsamen Schrecken hervorrufen soll. Ich habe mir unter meinen Lesern Aerzte, Beamte, Politiker, Techniker, Stadtverordnete und Andere gedacht, welche ein . Interesse für die öffent⸗ liche Gesundheitspflege bereits haben, sich nicht mit der Kenntniß von den Ergebnissen begnügen, sondern über den Gang der Unter— suchungen, über Gründe und Gegengründe unterrichten wollen. Am Schlusse der Vorrede heißt es: „Das Ansehen der Naturwissenschaften soll nicht blos auf die Geistesthaten der großen Forscher sich stützen, sondern auch auf das offene Eingeständniß der vielen Lücken unseres Wissens. . Auch der Laie in den Naturwissenschaften muß sich daran , , daß es sich selten um den ruhigen Genuß fertiger und abgeschlossener Ergebnisse handelt, vielmehr das Meiste, zum Heile unseres Geschlechtes, in vollem Flusse, in beständiger Ent⸗— wickelung begriffen ist. Bei der Abfassung der verdienstlichen, klar und allgemein verständlich gehaltenen Schrift hat sich Dr. Sander, wie er hervorhebt, bemüht, „Fachkenntnisse nirgends vorauszusetzeu und Kunst— ausdrücke, wie sie das medizinische Kauderwelsch aus allen todten und lebenden Sprachen zusammenträgt, sowie überhaupt Fremdwörter zu vermeiden. Der Inhalt des Buches besteht aus einem kleineren, allgemeinen und einem umfangreicheren, besonderen Theile. Im ersteren wird der Begriff der öffentlichen Gesundheitepflege, die Lehre von den vermeidbaren Krankheiten und die Geschichte der öffentlichen Gesundheitspflege entwickelt. Im besonderen ausführenden Theile werden alsdann die vorbauenden Maßregeln zur Erhaltung
der Gesundheit eingehend erörtert; ein Schlußkapitel be⸗ handelt insbesondere die Maßregeln gegen einzelne ansteckende Krank— heiten. Den (einzelnen bei der öffentlichen Gesundheitspflege hauptsäch⸗ lich in Betracht kommenden Faktoren sind eigene Abschaitte ge— widmet. So erfahren die Luft, das Wasser, der Boden, die Nah⸗ rung, Wohnung und Straße, Krankenhäuser, die Schule, Fabriken und Gewerbebetrieb, Gefängnisse und Begräbnißplätze vom Stand⸗ punkte der öffentlichen Gesundheitspflege us eine gründliche, um⸗ fassende Besprechung.
Der bekannte Kulturhistoriker und Herausgeber der geographisch⸗ naturwissenschaftlichen Zeitschrist Das Ausland“, Friedrich von Hellwald, läßt unter dem Titel. Die Erde und ihre Völker, ein geographisches Hausbuch“ bei W. Spemann in Stuttgart, ein Lieferungswerk erscheinen, welches das große Gebiet der Erd⸗ und Völkerkunde in einer ganz dem lebhaften Anschauungs⸗ bedürfniß der, gegenwärtigen Generation entsprechenden Form zur Darstellung bringt. Die bisherige Art der Behandlung der Erdkunde in Deutschland scheint, wenn man etwa Ritter und Daniel ausnimmt, ihrer weiteren Verbreitung in der That hinderlich gewesen zu sein. Die trefflichsten Werke, in denen ein reiches geogräphisches Wissen aufgesp ichert ist, bilden zwar werthvolle Repertorien einer Fülle van Thatsachen und Beobachtungen über Länder und Völker, vermögen aber, eben wegen der erdrückenden Menge des Gebotenen, nicht zu einer anziehenden Darstellung und Verarbeitung des weitschichtigen Materials zu gelangen, und finden deshalb in den Bibliotheken blos als nothwendige Nachschlagebücher ihren Platz. Andereiseits bringen zahlreiche Zeitschriften Jahr aus Jahr ein eine Fülle von beleh⸗ renden Aussätzen nebst wegen ihrer Treue werthvollen Abbildungen aus allen Theilen der Erde, aber wie es das Bedürfniß des Tages fordert, zusammenhangs los, ohne System. Schnell entstanden, wie die meisten sind, sind sie eben auch schnell wieder vergessen.
Der in dem vorliegendem Buche nun unternommene Versuch, in nicht zu ausgedehntem Rahmen, in lebendiger Darstellung mit Be⸗ nutzung dieser vielfach zerstreuten neuesten Reiseberichte und des besten Quellenmaterials, die Ergebnisse der modernen Erd⸗ und Völker⸗ kunde zu einem lehrreichen und zugleich anziehenden Gemälde zu vereinigen, ist darum nur willkommen zu heißen. Das Werk — und dies ist einer seiner Hauptvorzüge — steht infolge dessen auf der Höhe der heutigen geographischen Wissenschaft. Ber Verfasser weiß in vorzüglicher Weise die neuesten Resultate der Erd⸗ kunde in erzähl nder, populärer Darstellung wiederjugeben. Der reiche Stoff ist lichtvoll geordnet und anschaulich gruppirt, so daß das Buch nicht nur belehrt, indem es den inneren Jusammenhang zwischen der Erde und dem auf ihr sich entfaltenden Leben darlegt und auf diese Weise das richtige Verständniß der menschlichen Kultur eröffnet, sondern auch eine angenehme, fesselnde Lektüre bietet.
Das Werk ist zur lebendigen Veranschaulichung dieses an sich schon interessanten Textes von dem Verleger auch noch mit einer un— gemein großen Anzahl von Holzschnitt-Illustrationen ausgestattet, welche, zum größeren Theil, nach in fernen Ländern an Ort und Stelle aufgenommenen Photographien gefertigt (nur leider manch⸗ mal etwas zu skizzenhaft), Anspruch auf unbedingte Glaubwürdigkeit haben, und nebenher gehen etwa 50 ganzseitige Vollbilder von mehr malerischer Auffassung und Ausführung (der erste Band zählt deren allein 25) a s. schöne Zierden des Buchs. Endlich aber sollen außer diesem illustrativen Schmuck demfelben auch noch folgende Uebersichts- und Spezialkarten beigegeben werden, die mit den letzten Lieferungen erscheinen werden: I) Politische Karte der Vereinigten Staaten. Y Karte der Bevöl kerungsdichtigkeit der Vereinigten Staaten. 3) Geologische Karte von Nordamerika. 4 Politische Karte von Südamerika. 5) Geologische Karte von Südamerika. 6) Karte von Afrika. 7) Karte der wichtigsten afri⸗ kanischen Reiserouten. 8) Politische Karte von Europa. 9 Geo⸗ logische Karte von Europa. 10) Flüsse und Gebirge von Europa. II) Uebersichte karte der Produkte Europas. 12) Bevölkerungsdichtig⸗ keit und ethnographische Karte von Europa. 13) 1 , n der Religionen in Europa. 14) Karte von Asien. 15) Karte von Indien. 16) Karte von Australien und Oceanien. 17) Hemisphären⸗ karte. 18) Karte des Nordpol mit den Routen der Erforschungẽreisen. 19 Karte des Südpel. Diese Karten werden eigens für diesen Zweck angefertigt und als Atlas bei dem Studium desselben eine willkom⸗ mene Hülfe gewähren ;
Das ganze Werk zerfällt in zwei Bände, von denen der erste Amerika, die ozeanische Inselwelt, Australien und Afrika, der zweite Asien und Europa umfaßt. Dasselbe erscheint in Lieferungen zum Preise von 50 4, von denen bereits 50 vorliegen, soll zu Weih⸗ nachten vollständig sein und dürfte eine werthvoll PHreich erung für jede Bibliothek bilden. Namentlich wird es durch seine reiche Aus⸗
stattung mit Illustrationen, die bei einem Handbuche der Geographie etwas ganz neues ist, der Jugend werth sein. Uebrigens hat das Geographische Hausbuch“, noch ehe der 2. Band abgeschlossen war, schon die zweite Auflage erlebt und durch diese ihm gewordene Aufnahme seinen Titel vollauf gerechtfertigt.
Cassel, 11. Oktober. (Wes. Ztg.) Die Brücke über die Fulda bei Melsu ngen (Berlin-Coblenzer Eisenbahn) ist einge⸗ stürzt. Ein Arbeiter blieb todt, drei sind verwundet. München. 8. Oktober. Ueber den bereits erwähnten Brand in Cham am 5. d. M. erfährt man des Näheren, daß, soweit be⸗ lannt, 74 Haupt⸗ und 86 Nebengebäude abgebrannt sind. Die Pfarrkirche, das Bezirksamt und das Landgericht blieben unversehrt. Ueber die Entstehung des Brandes ist Bestimmtes noch nicht bekannt.
Bern, 9g. Oktober Gestern Morgen gegen 54 Uhr wurden die Anwohner des Gen fer und Veuenburger Sees durch ein so heftiges Erdbeben aus dem Schlafe aufgeschreckt, wie es feit demjenigen vom 25. Juli 1855 dort nicht mehr bemerkt worden war. Dasselbe bestand aus drei starken Stößen, welchen fünf bis sechs von Südost nach Nordwest laufende, ca. fechs Secunden andauernde Schwingungen jolgten. In Genf stürzten Kamine ein, zerbrachen die Fensterscheiben, ja einige Häuser trugen sogar Spalten in den Mauern davon. Aehnlich lauten die Berichte aus Lausanne, Morges, Montreur, Villeneuve, Mverdon, Payenne, Avenches, Neuenburg ꝛc. Auch hier in Benn nahm man das Phänomen wahr, jedoch nur leichte Schwingungen, keine Stöße, was auch im Kanton Wallis der . gewesen sein soll, so daß man es hier wohl nur mit den Aus—
äufern der Erdwellen zu thun hatte. Lon don, 12. Oktober. (W. T. B.) Durch eine Explosion in einer Kohlengrube in Pemberton bei Wigan wurden 35 Arbeiter getödtet.
Wie man der „»Allg. Ztg.“ schreibt, wird in Neapel gegen⸗ wärtig an einem wohlthätigen Werke gearbeitet. Es handelt sich zarum, sowohl für die dort as sstgen als für die durchpassirenden kranken Auslän der ein Hospital einzurichten. Die Anstalt foll am 8. d. M. bereits ihre Thätigkeit beginnen, und die Namen der Mitglieder des Gründungs⸗Comités, welchem beinahe alle in Neapel residirenden fremdländischen Konsuln, Bankiers und Kauffeute an— gehören. dürften für die Lebensfähigkeit des menschenfreundlichen Unternehmen bürgen.
Se. Königliche Hoheit der Prinz Georg beehrte am Don— nerstag die Vorstellung der Posse „Der Hypochonder im Wallner⸗ Theater mit Höchstseinem Besuche Das Stück hat bei der jetzigen Wiederaufnahme eine so bedeutende Anziehungskraft bewährt, daß es auch noch am Sonnabend auf dem Repertoire bleiben, und erst am 5 wieder das Volksstück „In harter Lehre“ gegeben wer en wird.
Eingegangene literarische Neuigkeiten.
Streiflichter aus der Vergangenheit und Gegen— wart. Kulturgeschichtliche Skizzen und Bilder von Pr. Wilhelm Angerstein. Berlin u. Leipzig. Luckhardtsche Verlagshandl. 1877.
Mittheilungen des Vereins zur Wahrung der ge— meinsamen wirthschaftlichen Interessen in Rheinland und Westfalen. Herausgegeben von dem Vereinsvorstande. Düßffel⸗= dorf. Nr. Su. 9. August und September 1877. Dieselben haben folgen⸗ den Inhalt: 1) Vorschläge, die Ausführung der von der Versamm⸗ lung zu Frankfurt a. M. erbetenen Enquéte betreffend. Zur Fort⸗ ö der Gewerbeordnung, a. Lehrlingsfrage. 3) Der deutsche
andelstag.
Mittheilungen der K. u. K. österreichisch⸗ ungarischen Kon sulats⸗Beh 5rden. Zusammengestellt vom statistischen Depar⸗ tement im K. K. Handels-Ministerium. 5. Jahrg. 9. Heft. (17. Bd. der Nachrichten über Industrie, Handel u. Verkehr.“ Wien, 1877. Druck u. Verl. der K. K. Hof⸗ u. Staatsdruckerei.
Redacteur: F. Prehm.
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗ Beilage).
Berlin:
zum Deutschen Reich
n 240.
— 11 — e —— ——
E r ste Beilage s⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger. 1877
Berlin, Freitag, den 12 Oktoher
Nrenßischen staatzs · Anzeigers: Berlin, 8. I. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
8 MH In serate für den Deutschen Reichs- n. Kgl. Preuß. Staats · Anzeiger, das Central ⸗Handelsregifter und dat wVostblatt nim mt an: die Königliche Expedition des Aeutschen Reicht · Anzeigers und Königlich
1. Steckbriefe und Untersnehnngs- Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, VForladungen n. dergl.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
*. n. 8. . von öffentlichen Papieren.
Deffentlicher Anzeiger.
3. Lerkaufe, Verpachtungen, Submissionen eto.
—
5. Industrielle Etablissements, Fabriken and Grosshandel. b. Jerschiedene Bekanntmachnngen. J. Literarische Anzeigen. In der Börsen-
S. Theater- Anzeigen. 9. Familien- Nachrichten.
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief wider den wegen Betrugs gerichtlich verfolgten Schreinergesellen Karl Wolfrath von Leipzig, mit Ersuchen um Festnahme und Nachricht anher. Cassel, den . Oktober 1877. Königliche Staatsanwaltschaft. Wilhelmi. Signalement. Statur; mittel, Haare: schwarz, Kleidung: weiß⸗ licher Rock.
Auf die Anklage der Königlichen Staatsanwalt⸗ schaft hierselbst vom 29. Juni er. ist durch Beschluß des unterzeichneten Gerichts vom 12. Juli er. gegen: 1) den Tagearbeiter Ernst Bernhardt Lohan aus Jeschkendorf, geboren am 27. 3. 1850, 27) den Tuch⸗ machergesellen Paul August Mühlmann aus Sorau,
eboren am 27. 8. 1851 daselbst, 3) den Tuchscheerer
ranz Emil Paul Dilla aus Forst, geboren am 3. 12. 1851 daselbst, 4) den Schuhmacher Julius Ernst Lorenz aus Tielitz, geboren am 12. 6. 1852 da⸗ selbst, 5) den Färber Otto Paul Woithe aus Forst, geboren am 23. 6. 1853 daselbst, 6) den Julius Emil Schulz aus Droskau, geboren am 31. 8. 1864 daselbst, 7) den Johann Carl Robert Weiß aus Datten, ge⸗ boren am 8. 9. 1854 daselbst, 8 den Louis Friedrich * Berner aus Forst, geboren am 8. 11. 1855 da⸗ elbst; 9) den Julius August Erdmann Grünholz aus Scheuno, geboren am 7. 12. 1855 daselbst, wegen unerlaubter Auswanderung aus 5§. 140 des Reichs⸗ Strafgesetzbuchs und §. 10 des Gesetzes vom 10. März 1856 die Untersuchung eröffnet und zum münd⸗ lichen Verfahren ein Termin auf den 8. Dezember 1877, Bormittags 9 Uhr, im Sitzungszimmer des unterzeichneten Gerichts anberaumt. Die ihrem Aufenthalte nach nicht zu ermitteln gewesenen An⸗ geklagten werden zu obigem Termine öffentlich mit der Aufforderung vorgeladen, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienen⸗
den Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder
solche dem unterzeichneten Gericht so zeitig vor dem Termin anzuzeigen, daß sie noch zw demselben her⸗ beigeschafft werden können. Im Falle des Ausblei⸗ bens der Angeklagten wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. Sorau, den 15. Juli 1877. Königliches Kreis⸗ Eericht. JI. Abtheilung.
8700 Der Arbeiter Adolf Schröder aus Strelitz,
welcher in der Nähe von Berlin arbeiten soll, ist
auf die Anschuldigung des Diebstahls zu verhaften. Wir bitten alle Behörden, im Betretungsfalle die Verhaftung vorzunehmen, und uns davon schleunigst Anzeige zu machen. Neustrelitz, 9). Oktober 1877. Großherzogliches Stadtgericht. Carl Müller.
FSubhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
lsst! Subhastations⸗Patent.
Das der Aktiengesellschaft Südende in Berlin ge⸗ hörige, in Mariendorf (Südende) belegene, im Grundbuch von Mariendorf Band II. Bl. Nr. 74 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 28. November 1877, Vormittags 113 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 13, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zu⸗
schlags ebenda
den 29. November 1877, Mittags 12 Uhr,
verkündet werden.
Das zu versteigernde Grundstück ist 69 Hektar I Ar 123 Qu.⸗Meter groß, zur Grundsteuer, bei einem derselhen unterliegenden Gesammt⸗Flächen⸗ maß von 69 Hektar 42 Ar 69 Qr-⸗Meter mit einem Reinertrag von 1272 6 36 3 und zur Gebäude⸗
steuer mit einem jährlichen Nutzungswerth von
1800 S veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und
Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige
Abschätzungen, andere das Grundstück betreff ende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander—⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintra— gung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein⸗
etragene Realrechte geltend zu machen haben, wer⸗ 3 aufgefordert, dieselben zur ö der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin an⸗
zumelden.
Berlin, den 25. September 1877. Königliches Kreisgericht, Der Subhastations⸗Richter.
lösts! Subhastations⸗Patent.
Das dem Kaufmann Robert Peters in Berlin
gehörige, in Mariendorf (Südende) belegene, im
Grundbuch von Mariendorf Band VIII., Blatt Nr. 242 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör . den 10. 2 1877, Vormittags 19 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zim⸗ mer 13, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und n 1 Urtheil über die Ertheilung des Zu⸗
hlags ehenda
den 11. Dezember 1877, Mittags 12 Uhr, verkündet werden. ;
Das zu versteigernde Grundstück ist 1 Hektar
6 Ar 91 Quadrat. Meter groß, zur Grundsteuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗Flächenmaß
von 88 Ar 44 Quadrat⸗Metern mit einem Reiner⸗
trag von 14 M 73 3 und zur Gebäudesteuer mit
de. jährlichen Nutzungswerth von 56 S ver⸗ anlagt.
Auszug aus der Steuerrolle, und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachwelfungen und besondere Kaufhedingungen sind in unferm Burgau V. A. 3 einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra= gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä⸗ . spätestens im Versteigerungstermin anzu⸗ melden.
Berlin, den 29. September 1877.
Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
1sbao Subhastationg⸗ Patent.
Das dem Zimmermeister Gottfried Kaiser zu Südende gehörige, in Mariendorf belegene, im Grundbuch von Mariendorf Band V. Bl. Rr. 177 verzeichnete Grundstiück nebst Zubehör soll den 5. Dezember 1877, Vormittags 111 51 an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 325
Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen—
Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags ebenda
den 6. Dezember 1877, Mittags 12 Uhr, verkündet werden.
Das zu versteigernde Grundstück ist 20 Ar 56 Qu.⸗M. groß und zur Grundsteuer mit einem Reinertrag von 6 S½ 51 3 veranlagt.
Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Ab— schäßungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander—⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra—⸗ gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, kief ben zur Vermeidung der Prä⸗ et, e, spätestens im Versteigerungstermin anzu⸗ melden.
Berlin, den 29. September 1877.
; Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
sss! Subhastations⸗Patent.
Das dem Kaufmann Ernst Kupfer in Berlin ge⸗ hörige, in Mariendorf belegene, im Grundbuch von Mariendorf Band II. Blatt Nr. 213 verzeich⸗ nete Grundstück nebst Zubehör soll den 5. Dezember 1877 Vormittags 19 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags
den 6. Dezember 1877, Mittags 12 Uhr, ebendaselbst verkündet werden.
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer bei einem derselben unterliegenden Gesammt— Flächenmaß von 54 Ar 23 Qu.⸗Mtr. mit einem Reinertrag von 8 M 40 3 veranlagt.
Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Ab⸗ schätzungen, andere das Grundstück betreffende Nach⸗ , . und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V/. A. 3 einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra⸗ gene Realrechte geltend zu machen haben, werden fert e er, dieselben zur Vermeidung der Präklu⸗ sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.
Berlin, den 29. September 1877.
Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
863! Subhastations⸗Patent.
Das dem Kaufmann Wilhelm Gumpertz hier gehörige, in Mariendorf belegene, im Grundbuch von Mariendorf Band VIII. Blatt Nr. 250 ver⸗ zeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 12. Dezember 1877, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. 25, Zimmer 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags
den 13. Dezember 1877, Mittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden.
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund steuer, bei einem derselben unterliegenden Ge— sammt⸗Flächenmaß von 156 Ar 75 Qu.⸗Meter mit einem Reinertrag von 5 . 1 veranlagt.
e,. aus der Steuerrolle und Ab . des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Ab ätzungen, andere das 8 betreffende Na e n f und besondere 4. edingungen sind in unserem Bu⸗ reau V. A. 3 einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra⸗
Fe. nehmen an: das Central e, n, Burean der deutschen Zeitungen zu Berlin, Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen ⸗ Expeditionen des Juvalidendauk /, Rudolf Mosse, Saafenstein & Vogler, G. LS. Danube & Co., E. Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
lotte,
Annoncen⸗Bureaus.
*
beilage. *
Berlin, den 4. Oktober 1877. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
Subhastations⸗Patent.
864
249 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll
er Gt das Urtheil über die Ertheilung des Zu ag
den 13. Dezember 1877, Mittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden.
einertrag von 2 M 73 9 veranlagt. Auszug aus der
serm Bureau V A. 3 einzusehen. Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden auf⸗ efordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion er er, im Versteigerungstermin anzumelden. Berlin, den 4. Oktober 1877. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
6! Subhastations⸗Patent.
Das dem Kaufmann Wilhelm Gumpertz zu Ber⸗ lin gehörige, in Mariendorf belegene, im Grund⸗ buch von Mariendorf Band VIII. Blatt Rr. 253 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 197. Dezember 1877, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichts stelle, Zimmerstr. Nr. 25, Zimmer 12 im Wege der nothwendigen Subhastation öffent⸗ lich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags
den 13. Dezember 1877, Mittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden.
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flichenmaß von 10 Ar 84 Qu.⸗-Meter mit einem Reinertrag von 3 M 45 3 veranlagt.
Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchhlattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit een Dritte der Eintra⸗ gung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein⸗ getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer⸗ den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin an⸗ zumelden.
Berlin, den 4. Oktober 1877.
Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
issn Subhastations-Patent.
Das, dem Handels mann Friedrich Gottlieb Mum⸗ mert hierselbst gehörige, in Potsdam belegene, im Grundbuch von Potsdams Brandenburger 2 Band VIII. Bl. Nr. 357 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll
den 19. November 1877, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle im kleinen Sitzungssaal im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags
den 17. November 1877, Vormittags 101 Uhr, vn hiesiger Gerichtsstelle im großen Sitzungssaal verkündet werden. .
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 2 Ar 55 Qs Meter mit einem Reinertrag von 18 3 und zur Gebäudesteuer nach k jährlichen Nutzungswerth von 400 AM ver⸗ anlagt.
Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschäͤtzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau B. einzusehen. .
Alle Diejenigen, welche , . oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden ir . dieselben zur Vermeidung der Präklusion pätestens im Versteigerungstermine anzumelden. Potsdam, den 31. Auqust. 1877.
Königliches Kreisgericht. Der Sub hastations . Richter.
8447 — In Sachen, betreffend den öffentlich meistbieten⸗ den Verkauf des zur Konkursmasse des Fabrikanten R. Nielaus hieselbst gehörigen Wällen gartens Rr. 49 . Pp., wird der auf
Donnerstag, den 18. Oktober d. J.,
aufgefordert, dieselhen ur Vermeidung der Präklu⸗ sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.
Das dem Kaufmann Wilhelm Gumpertz zu Berlin gehörige, in Mariendorf belegene, im 18705 Grundbuch von Mariendorf Band YIIf., Blatt Nr. den 12. Dezember 1877, Vormittags 10 ühr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 123, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden verfteigert, und
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund— steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt— . von 17 Ar 13 Qu⸗Meter mit einem
Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzun—⸗ gen, andere das Grundstück betreffende Nachwei⸗ sungen und besondere Kaufbedingungen sind in un⸗
ärber Auguste Thiel, geb. reis Waldenburg, hat am 2. 5. Mts. wider ihren Ehemann den Färber Rudolf Thiel wegen bös«
gene Realrechte geltend zu machen haben, werden
Vormittags 10 Uhr,
vor unterschriebenem Großherzoglichen Stadtgerichte anstehende Ueberbotstermin hierdurch mit dem Be—
merken in Erinnerung gebracht, daß im Verkaufs—
termine ein Gebot nicht abgegeben ist. Fürstenberg i. / M., den X. September 1877. 2 Stadtgericht. Saur.
Bekanntmachung.
Zum öffentlichen Verkauf des zur Konkurs masse
des Fabrikanten Emil Wernekinck hier gehörigen in der Stadt Cassel belegenen Grundvermoͤgens, be⸗ stehend aus:
I) einem fast neuen dreistöckigen Wohnhause im besten Zustande, mit davor und dahinter lie⸗ gendem Garten;
2) einer neuen, höchst elegant und comfortable eingerichteten herrschaftlichen Villa mit Thon⸗ stein⸗Fagaden und eleganter Sandsteinfassung, nebst davor und dahinter liegendem Garten bezw. Hofraum, wovon eine Fläche von eirca I9 Are sich zu einem selbstständigen Bau⸗ platz eignet; einer im vorigen Jahre neu auf das Ratio— nellste und Vollkommenste nach einem beson— deren System eingerichteten, massiv gebauten
uckerraffinerie, bestehend aus Hauptgebäude,
lesselhaus mit Kohlenhaus und Böttcherei, sowie drei Schuppen aus Fachwerk. In der Fabrik befinden sich sämmkliche zur Raffinerie nöthigen Maschinen nebst 2000 Formen, neu und solid gearbeitet. Die Verbindung zwischen diesen Gebäuden wird durch einen Schienenweg mit dazu gehörigen Waggons vermittelt,
ist anderweiter Termin auf
den 19. Oktober d. J., Vormittags 11—12 Ühr,
an hiesiger Gerichtsstelle gg etzt
Die Grundstücke unter 1 bis 3 werden sowohl ( im
Ganzen als im Einzelnen ausgeboten.
Bemerkt wird, daß das Höchstgebot auf das ge—
sammte Grundvermögen 201,900 „ beträgt.
Cassel, am 11. Oktober 1877.
Kwonigl. Amtsgericht J., Abth. 4.
Trott. Ronge.
8698
In Sachen des Viehhändlers Meier Neu⸗
haus zu Göttingen und des Partikuliers J. L. Katz daselbst, Kläger,
Ackermann Hr. Wettig zu Gr. Schneen, Be⸗
gegen
klagten, wegen Forderung, W. Cl. VIII
sollen folgende dem Letzteren abgepfandeten in resp. vor Gr. Schneen belegenen Immobilien, nämlich:
1) die , Kuhlmanns Erben und der Dorf— straße belegene Reihestelle sun Nr. 70 mit Wohnhaus, Scheune, Stallung, Backhaus, Hofraum und voller Gemeindeberechtigung nebst einem Baumgarten hinter obigen Bau⸗ lichkeiten (Kartenbl. 5, Parz. Nr. 225 und 226 der Grundsteuer⸗Mutterrolle); ein Häuslingshaus an obigen Baumgarten grenzend, neben Maurers Kuhlmann Hause (Kartenbl. 5, Parz. Nr. 224);
3) 78 Ar 63 Quad. M. Ackerland im großen Bruche, zwischen Heinrich Wettig und der Gemeinheit (Kartenbl. 2, Parz. Nr. 14 u. 15);
4) 27. Ar 52 Quad. M. Ackerland, am Dorfe zwischen Bielefeld und Lübeck (Kartenbl. 5, Parz. Nr. 279 u. 280);
5) 13 Ar 11 Quad. ⸗M. Grabeland, am Dorfe zwischen Scheele und Carl Kuhlmann (Kartenbl. 5. Parz. Nr. 259;
6) ein s. g. Drischtheil, Schafweide;
7) 1 Hekt. 8! Ar 61 Quad. M. Ackerland auf dem Salzberge zwischen Lorenz Fischer und en . (Kartenbl. 1, Parz. Nr. 20 u ;
* 7 . 2 sämmtliche vorstehende Immobilien, jedoch nur zu einem dem Beklagten daran angeblich zustehenden ideellen Fünftel öffentlich meistbietend verkauft werden und steht zu solchem Zwecke Termin auf
Donnerstag, den 22. November 1877. Morgens 19 Uhr,
an gewöhnlicher Gerichtsstätte an, zu welchem Parteien und Kaufliebhaber damit geladen werden.
Zugleich werden Alle, welche an vorgedachten
Immobilien hinsichtlich des zum Verkaufe gestellten ideellen Fünftels Eigenthums⸗, Näher⸗, lehnrecht⸗ liche, fideikommissarische Pfand⸗ und andere ding⸗ liche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, aufgefordert, lche Rechte so gewiß in dem oben anberaumten Termine anzumelden, als dieselben im Nichtmel⸗ dungsfalle den neuen i, md gegenüber für verloren erkannt werden ollen.
Erwerbern der fraglichen
Reinhausen, den 4. Oktober 1877. Königliches Amtsgericht J. X. v. Goeben.
Oeffentliche Vorladung. Die gere e te els in Reußendorf,
licher Verlassung auf Ehrscheidnnug geklagt und wird daher der
einem Aufenthalte nach unbekannte