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KRerliin, II. Oktober. (Nochenbericht über Eisen, Kohle nnd Metalle von M. LS wen berg, vereidetem Nakler und Tarat' beim Königlichen Stadtgericht.) Durch verschiedene Einkäufe sür den voraussichtlichen Winterbedarf waren dis dies wöchentlichen Um- sätze bessere, wie bisher, die Preis- in fast allen Artikeln stellten zich zu Gunsten der Käufer. Roheisen; für Verschiffangseisen bleibt auf dem Glasgower Markt ruhige Tendenz. Warrants notiren nie- driser, 53/3 besser, Midälesbro-Eisen ist unverändert. Hier gelten gute und beste Marken schottisches Roheisen 4.10 à 3.70 und englisches 3.69 3 2. 8 pro & Kilogramm. Eisenbahnechiened zum Ver walzen 320 à 3.19, zu Banten in ganzen Langen 3, 89 à 3 669. WMalzeisen schwach 7,50 5 7, 235 und Bleche 13,00 à 10,60 pro 50
50 Kilogramm.
1, 10 pro 50 Kilogramm frei bier.
Kilogramm. Kupfer veichend, gute und bessere Sorten englisehes und australisches 7700 a 73, 09 und Mansfelder 78 50 a 7800 pro Linn besser, Banca- 7400 à 7375 und prima — —— 6 — 2. * ö 50 Kilogramm Zink träge, gute un es rken aehlesischer Hüättenzink 20 25 a 19,590 pro eke;
380 Kilogramm. Blei ruhig. Harzer, Sachsisches und . Ius. 3 8 . 21.50 à 21400 pro 50 Kilogr. Kahlen nud Keks lebhafter für den Hausstand, englisches Schmiedekohlen nach Gualitt bis 57,00 pro 40 Hektoliter, schlesischer und westfalischer Schmer- koks 2 à
Ausweise vom KEanken ete. Voohen · Cobersloht von 3 deutschen gattelbank ( 6 en 1 en per 7. Oktober; e Aan el da , n m l Ver ler.
C&Goneralverssanυ,ne ,.
29. Oktober. Vereinigte Rhelnisch-Westfallohe Pulverfabriken. Ord. Gen. Vers. zu Coin; s. Ins. in Nr. 235.
cis er em- n M n a.
Meoklenburglsohe Friodrioh - Franz Elsenbahn. Im September . 6 5336 * = 8822? Ac), eit J. Jan. — 6s. 361 *
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Theater.
Königliche Schanuapiele. Sonnabend: Opernhaus. 202. Vorstellung. Joseph in Egypten. Musikalisches Drama in 3 Abtheilungen von Alexander Duval. Musik von Méhul. (Hr. Nie⸗ mann, Hr. Schmidt, Hr. Beck) Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 189. Vorstellung. Neu einstudirt: , Montpensier. Schauspiel in 5 Akten von A. E. Brachvogel. Anfang 7 Uhr.
Sonntag: Orernhaus. 203. Vorstellung. A⸗ing⸗ fo⸗hi! Komische Over in 3 Akten. Mit Benutzung einer Novelle des Barrili, von Ernst Wichert. Musik von Richard Wüerst. Hierauf: Das schlecht bewachte Mädchen. Pantomimisch⸗komisches Ballet in 2 Abtheilungen und 4 Bildern nach d Aubreval, von P. Taglioni. Musik von Paul Hertel. Anfang halb 7 Uhr.
Schauspielhaus. 190. Vorstellung. Die Staats⸗ kunst der Frauen. Lustspiel in 3 Aufzügen von Felir Dahn. Anfang 7 Uhr.
Wallner- Theater. Sonnabend: Zum 87. M.:
. Lustspiel in 4 Akten von G. v. Moser. Sonntag: Z. 12. M.: In harter Lehre.
JVictoria-Theater. Direktion: Emil Hahn. Sonnabend zum 166. Male: Neu in Scene gesetzt: Die sieben Raben. Romantisches Zaubermärchen in 4 Akten mit Gesang und Ballet von E. Pohl. Musik von G. Lehnhardt.
Triedrich-Wilhelmst. Theater. Sonn— abend: Z. 153. M.: Fatinitza. Komische Operette in 3 Akten. Musik von F. v. Supps.
Sonntag: Z. 2. M.: Jeanne, Jeannette und Jeanneton. Kom. Oxerctte in 3 Akten u. einem Vorsp. n. d. Franz. übersetzt von Dr. Fr. Reiß. Für die Bühne eingerichtet von C. Tetzlaff. Musik von P. Lacome.
Residenz- Theater. Sonnabend und folgende Tage: Der Kuß.
RKrolls Theater. Sonnabend: Zum 8. Male:
Spillike in Paris. Concert. Anfang 6, der Vorstellung 7 Uhr. Sonntag u. folg. Tage: Spillike in Paris.
Woltersdorff-Theater. Sonnabend: Zu hal⸗ ben Kassenpreisen. Des Adlers Horst. (Rose: Fr. Scherbarth⸗Flies). .
Sonntag: Der Waffenschmied. (Marie: Frl. Haas als letzte Gastrolle). Anfang 7 Uhr.
National-Theater. Sonnabend: Der gerade 51 der beste. Das Stiftungsfest. Ermäßigte reise. ö. .
Sonntag: Erstes Gastspiel des Frl. Anna Haver⸗ and vom Königl. Hoftheater in Dresden. Die Jungfrau von Orleans. (Johanna — Frl. averland).
Stadt-Theater. Sonnabend: Halbe Kassen⸗ preise. Siebentes Gastspiel des Hrn. Carl Mittell. Zum letzten Male: Der Veilchenfresser. Lustspiel in 4 Akten von G. v. Moser. (Parquet 1,50 M, Logen 2— 4 M u. s. w.)
Sonntag: Zum ersten Male, mit Hrn. Carl Mittel als Victor Honneg, Wieder aufnahme von Chemie fürs Heirathen. Original⸗Schwank in 3 Akten von Rudolf Kneisel.
Ihalia- Theater. Direftion E. Lortzing.
Sonnabend: Mit der Feder. Zum 1. Male: Strafe muß sein. Lustspiel in? Akten von Emilie Hornicke. Die blaue Dame.
Sonntag: Das bemooste Haupt, oder: Der lange Israel. Die blaue Dame.
Belle- Alliance- Theater. Sonnabend: Gast-
spiel des Herrn Direktors Emil Thomas: Rosen⸗ müller und Finke, oder: . Original Lustspiel in 3 Akten von R. Benedix. (Christian Thimotheus BloFem, Herr Direktor Thomas als Gast.
Sonntag: SGastß iel des Hrn. Direktor Thomas und Frl. Betty Damhofer. Die Herren Eltern.
Böttcher's instructive Soirée. Königl.
, Saaltheater. Täglich: Abends — r:
1) Gebirgsnatur und Bergespracht, Alpen⸗ wanderung von . zur Firn. Waldregion, Schluchten, Grotten, Wasserfälle. Hohe und höchste Gebirgsregion. Gigantische Felsbildungen. Gletscher und Firne der Schweizer Alpen. (Tag- und Mond- beleuchtung. Alpenglühen.)
27) Der Mond und seine Oberfläche. In bis⸗ her unerreichter Plastik und Treue wird die Relief⸗ bildung des Trabanten, Le. wild zerklüftete Land⸗ schafts seenerie, die Wallebenen, riesigen Krater, klei⸗ nen Ringgebirge und langgestreckten Felsketten illustrirt.
3) Soiree farrtastiuae. Entrée: Fau—- teuil M, Parquet 15, Loge 16 und 5 Sgr. Tages⸗ Verkauf: Schauspielhaus, Südseite.
Familien⸗ Nachrichten. 8701] Am 9. d. Mts. früh wurde meine liebe Frau Selma, geb. von Bressensdorf, von einem gesunden Jungen glücklich entbunden. Carthaus, 11. Oktober 1877. v. Schleinitz Landrath.
Verlobt: Frl. Ida Wedding mit Hrn. Oberst⸗ Lieutenant z. D. und Bezirks⸗Commandeur Hehe Bochum). — Frl. Johanna Vogel mit Hrn. Dr. J. Hermann (Frankfurt a. M. — Berlim. Verehelicht; Hr. Hauptmann und Compagnie⸗ Chef Hans Freiherr v. Schleinitz mit Frl. Vally Freiin v. Bock (Bromberg). — Hr. Gymnasial⸗ lehrer Dr. phil. Hans Carl Benicken mit Frl. Marie Sommer (Bartenstein). — Hr. Premler⸗ Lieutenant Georg Eckhardt mit Frl. Eloisa Kayser (Pegau). — Hr. Rittmeister und Escadrons⸗Chef Frich von Quast mit Frl. Minka Freiin v. Haxt— hausen (Paderborn). Geboren: Ein Sohn: Hrn. v. Zitzewitz (Tech⸗ lipp. — Hrn. v. Rieben (Tschistey bei Herrn⸗ stadt Eine Tochter: Hrn. Heinrich August v. d. Mühlen (Düsseldorf) — Hrn. Hauptmann und Comvpagnie⸗Chef Lauer (Wittenberg). — Hrn. Rechtsanwalt Braune (Königsberg 5. M.) — Hrn. Conrad v. Lösch Sten hg nehorh. Gestorben: Hr. Commereien⸗Rath, Bürgermeister
a. D. Carl Schmidbor? (Saarbrücken). — Hr. Rittmeister a. D. Louis v. Somoggy⸗Erdedi (Schlaupe).
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief. Gegen den Burschen Wilhelm Ritzau ist die gerichtliche Haft wegen Diebstahls in, den Akten R. 468 de 1877 beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird ersucht, den ꝛc. Ritzau im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion hierfelbst abzuliefern. Berlin, den 19. Oktober 1875. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Unter—⸗ suchungssachen. Kommission 11. für Vorunter⸗ suchungen. Beschreibung. Alter: 14 Jahr, geb. 33. 63, Geburtsort:; Hedeborn, Größe: 4 Fuß, Haare: dunkelblond, Augenbrauen: dunkel, Nase: gewöhnlich, Mund: gewöhnlich, Gesichtsbildung: rund, Gesichtsfarbe: gesund, Zähne: vollzählig, Gestalt: kräftig, Sprache: deutsch. Besondere Kenn⸗ zeichen: Keine.
70511. Ediktal · Citation.
Auf die Anklagen des Staatsanwaltes vom 1. und 17. März 1877 ist gegen den Angeklagten Nedaetenr Hr. Phil. Rudolf Hermann Meyer zu Friedeberg in der Uckermark, am 16. Dezember 1839 geboren, evangelischer Religion, welcher sich zuletzt in Genf, rue Petitol Nr. 3, auf- gehalten hat, wegen wiederholter öffentlicher Belei⸗ digung vermittelst der Presse aus §§. 185, 186, 200, 41, 74 die Untersuchung eingeleitet, und haben wir zum mündlichen Verfahren einen Termin auf den 30. November 1877, Mittags 1 Uhr, in unserem Gerichtslokale zu Berlin, Haus— voigteiplatz 14. anberaumt, wozu der dem jLetzigen Aufenthalte nach unbekannte Angeklagte mit der Aufforderung vorgeladen wird, zur festgesetz ten OYtunde zu erscheinen und die zu seiner Verthei⸗ digung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche unter genauer Angabe der da— durch zu erweisenden Thatsachen uns so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Erscheint der Ange⸗ klagte nicht, so wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. Berlin, den 15. Juli 1877. Königliches Kreisgericht. J. (Criminal⸗) Abtheilung.
Kriminalgerichtliche Bekanntmachung. Am 30. September er, ist in der Havel bei Moorlake bei Potsdam der Leichnam eines unbekannten Ran⸗ nes aufgefunden. Der Verstorbene, dessen Ableben wohl bis 10 Tage vorher erfolgt sein kann, war Ausgangs der zwanziger oder Anfangs der dreißiger Jahre, 5 Fuß Z Zoll groß, kräftiger Statur. (Farbe der Augen bei der vorgeschrittenen Verwefung nicht mehr erkennbar), Augenbrauen: braun, Haare: dunkelbraun und sehr stark. Zähne: vollstãndig bis auf einen fehlenden linken Backenzahn, Ohren: groß und abstehend, Nase und Mund: gewöhnlich. Be⸗ kleidung bestand aus Rock, Hose und Weste von gleichartigem, schwarzmelirten Tuche, gelbgurtenen Hosenträgern, Shirting⸗Chemisette, weißleinenem Demd mit gesonderten dergl. Manschetten, schwarj⸗ seidenem Shlixse, halbschäftigen, ziemlich neuen Stiefeln mit hoben Hacken, braunwollenen Strümpfen. Manschetten, Hosenträger und ein in der Rocktasche befindlich i. rothbuntes, kattunencs Taschen⸗ tuch, sowie Uhr mit Nette, Portemonnaie, signirt Carlsbad. Netizbuch, Kamm, 1 Paar Handschuh, 1Paar Manschettenknöͤpfe und endlich 1 Hut und 1 Schlüssel, welche letztere beiden Gegenstande am 22. November schen am Havelufer auf der Chauffee nach Moorlafe gefunden sind, und die dem Verstor⸗ benen vermuthlich gehört haben, liegen in unserem Kriminal⸗Burean zur Ansicht bereit. Ein Jeder, der über die Person des Verstorbenen Auskunft zu geben vermag, wird ersucht, Nachricht davon der nächsten Pol izeibehõrde zug hen zu lassen, oder seine Wisfen⸗ schaft in dem vor dem Herrn Kreigsgerichts⸗Rath Wentzel, im Gerichtsgebäude, Lindenstraße Nr. 54, im Verhörzimmer auf den 27. Oktober 1877, Vorm. 11 Uhr, anberaumten Termin zu Protokol zu geben. Kosten werden dadurch nicht verursacht.
Potsdam, den 6. Oktober 1877.
Concert- Haus. Concert tez Kgl. Ri Hof ⸗Musikdirektors Herrn Bilse.
Königliches Kreisgericht. Abtheilung J.
Deffentliche Vorladung. Gegen die militär⸗ pflichtigen Kantonisten: 1) den August Stiller aus Klein ⸗Cosel, geb. 2. Juli 1851; 2) den August Werner aus Kottewski, geb. 27. Juli 1851; 3) den Johann Friedrich Kunert aus Taffisken, geb. 30. Seytember 1851; ) den Kutscher Friedrich Ta ika aus Distelwitz, geb. 23. Januar 1855, ist in Folge Anklage der Königlichen Staatsanwaltschaft zu Dels wegen Verletzung der Wehrpflicht auf Grund des . 140 des Strafgesetzbuchs die Unter⸗ suchung eingeleitet und zer mündlichen Verhandlung und Entscheidung der Sache im Audienzzimmer des unterzeichneten Gerichts ein Termin auf den 26. Dezember 1877, Mittags 12 Uhr, anberaumt worden. Die vorstehend genannten Angeklagten werden hierdurch aufgeferdert, in diesem Termine zur festgesezten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche dem Gerichte so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß fie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Gegen die im Termine nicht Erscheinenden wird mit der Unter— suchung und Entscheidung in cos tumaciam verfahren werden. Pol. Wartenberg, den 6. September 15877. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung. 7887! Ediktal · Citation.
Die Eigenkäthnerfrau Lonise Jablonski, geb. Jekutsch, aus Sutzken bei Nordenburg, hat gegen ihren Ehemann, den Eigenkäthner Gottlieb Jablonski aus Sutzken, welcher am J. Juni 157 die preußischen Staaten verlassen hat und nach Amerika (Staat Missouri) gegangen sein soll, wegen böslicher Verlassung auf Ehescheidung geklagt.
„Zur Beantwortung der Klage und weiteren münd⸗ lichen Verhandlung wird der Eigenkäthner Gottlieb Jabloneki hierdurch aufgefordert, sich spätestens in dem auf den
31. Januar 1878, Mittags 12 Uhr,
angesetzten Verhandlungstermin (Zimmer Nr. 31 auf hiesiger Gerichtsstelle) zu melden, widrigenfalls auf Trennung der Ehe erkannt und er für den schuldigen Theil erklärt werden wird.
Wehlan, den 8 September 1877.
Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
Subhastatisnen, Aufgebote, Vor⸗ ladnungen u. dergl.
lä Subhastations⸗ Patent.
Das dem Kaufmann Gustav de la Roi zu Ber—⸗ lin gehörige, in Weißensee belegene, im Grundbuch von Weißensee Band XV., Blatt Rr. 417, verzeich⸗ nete Grundstück nebst Zubehör soll den 30. November 1877, Vormittags 10 utzt, im Wege der nothwendigen Subbastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags den 4. Dezember 1877, Mittags 12 Ühr, verkündet werden, beides an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. 25, Zimmer 24.
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer bei einem derselhen unterliegenden Gesammt—⸗
lächenmaß von 35 Ar 835 Qu.-M., mit einem
einertrag von 7 * 89 3 veranlagt.
Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück, betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch br fen, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge⸗ e dieselben zur Vermeidung der Präklusion pätestens im Versteigerungstermin anzumelden.
Berlin, den 10. September 1877.
Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.
S710 Hr oc lama.
In dem am 22. Juni 1877 publizirten Kodizill des Königlichen Kommisstons⸗Raths George riedrich Reichert und dessen Ehefrau Carolin
riederike, gez. Anerbach, adoptirten Thiel, päter verehelichten Regiernugs⸗Rath WMirici, Nr. 239 Haugvoigteigericht) ist dem Fräulein Wilhelmine Rudolphi eine Rente vermacht.
Dies wird derselben hierdurch bekannt gemacht.
Berlin, den 6. Oktober 1877.
Königliches Stadtgericht. II. Abtheilung für Civilsachen.
3245
Es ist guf Todeserklärung des Johann , . Jacobi aus Rüdigershagen, welcher an⸗ geblich im Jahre 1850 nach Amerika ausgewandert ist, und seit dem 22. März 1852 von seinem Auf⸗— enthaltsorte und Leben keine Nachricht gegeben hat, 23 en. zt sp vess .
er Jacobi, resp. dessen von ihm etwa zurückge⸗
lassenen Erben und Erbnehmer, werden e aufgefordert, sich vor oder in dem auf den 15. Februar 1878, Vormittags 11 Uhr, ror dem Herrn Kreisgerichts⸗Direktor Kramer an hiesiger Gerichtsstelle (Zimmer Nr. 23) anberaumten Termine entweder schriftlich oder persönlich zu mel⸗ den, widrigenfalls der Jacsbi für todt erklärt und seine Verlassenschaft den sich meldenden und legi⸗ timirenden Erben, und in Ermangelung solcher dem Fiskus wird ausgeantwortet werden.
Worbis, den 3. April 1877.
Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
I52)8] Vorladung.
Auf. Antrag Dris. jur. Alph. Hier in für die bisherigen Theilhaber der Hand bing enn Daven⸗ port & Co. hieselbst, die Kaufleute Heinrich Andreas
Behrens, Heinrich Behrens und James Behrens; werden hierdurch alle Diejenigen, welche an die unter der Firma JI Davenport & Co. hieselbst beslehendẽ, nach dem am 1. Mai d. J. erfolgten Ausscheiden des Gesellschafters . Andreas Behrens von dessen Söhnen Heinrich Behreng und James Behrens mit allen Aktivis und Paffivis über- nommen und für ihre alleinige Rechnung unter unverãnderter Firma fortgeführten Gesellschafts⸗ handlung Ansprüche und Forderungen zu haben vermeinen, und sich dieserhalb nicht ausschließ⸗ lich an die Letztgenannten als nunmehrige allei- nige Inhaber der n, . halten wollen, auf⸗ gefordert und schuldig erkannt, innerhalb z Mo⸗ naten, also spätestens am 7. Dezember d. Is. bei dem Anwalt der Imploranten Br. Alphons Plessing hieselbst ihre Forderungen und An⸗ sprüche gegen Ertheilung eines Anmeldescheins, im Falle dessen Widerspruches aber im hiefigen Handelsgericht, und zwar Auswärtige durch einen gehörig legitimirten hiesigen Bevollmäch⸗ tigten anzumelden, unter dem Rechtsnachtheile, daß sie anderenfalls mit ihren Forderungen und Ansprüchen an den aus der Handelsgesell⸗ schaft. ausgeschiedenen Heinrich Andreas Behrens gänzlich ausgeschlossen sein sollen. (H. 0531 b.) Lübeck, den 7. Juni 1877. Das Handelsgericht.
Zur Beglaubigung Dr. Achilles.
Verkäufe, Verpachtun gen Submissisnen ꝛc. ;
Holzverkauf. Montag, den 22. Oktober 1877. Vormittags 19 Uhr, sollen in dem Wreh'schen Gasthofe hierselbst aus dem Einschlage des König⸗ lichen Forstreviers Pechteich pro 1877 nachstehende 8 öffentlich meistbietend verkauft werden: Be⸗= auf. Uederheide, Ablage Süßenwinkel, 276 Rmtr. Birken Kloben Anbruch; Belauf Eichheide, Ablage Buchhorst G. /H. 420 Rmtr. Birken Kloben, 131 Rmtr. Birken Kloben Anbruch; Belauf Wildfang, Ablage Faule Wiese, 102 Rmtr. Eichen Kloben An⸗ bruch, 588 mtr. Kiefern Kloben Anbruch. Die Aufmaßregister können von heute ab in dem Ge⸗ schäftszimmer des Unterzeichneten eingesehen werden, auch sind die betreff enden Herren waer, , angewiesen die Hölzer auf Verlangen an Ort und Stelle dorzuieigen. Die Verkaufsbedingungen wer= den im Termin selbst bekannt gemacht werden, jedoch wird hier gleich bemerkt. daß iss des Steigerpreifes sofort im Termine zu zahlen ist. Groß Schöne⸗ beck, den 9. 5 1. Der Oberförster.
ach se.
Verschiedene Bekanntmachungen.
Behufs definitiver Wiederbesetzung der mit einem Gehalt bon 60 A jahrlich dotirten Kreis⸗Thier⸗ arztstelle des Kreises Weißensee fordern wir die Thierä rzte J. Klasse, welche als Kreis⸗-Thrärzte approbirt und geneigt sind, die in Rede stehende Stelle anzunehmen, hierdurch auf, ihre desfallsigen Meldungen, unter Beifügung ihrer Qualifikations- und Führungtzeugnisse, sowie eines eigen händig ge⸗ schriebenen Lebenslaufes, binnen 6 Wochen bei uns einzureichen. Erfurt, den 10. August 1877. Kö⸗ nigliche Regierung, Abtheilung des Innern.
Behufs Wiederbefetzung der mit einem Gehalte von (00 4 jährlich dotirten Kreis⸗-Thierarztstelle des Kreises Ziegenrück fordern wir die Thierärzte J. Klasse, welche als Kreis⸗Thierärzte approbirt und geneigt sind, die in Rede stehende Stelle anzunehmen, hierdurch auf, ihre desfallsigen Meldungen unter Beifügung ihrer Qualifikations- und Führungs⸗ Zeugnisse, sowie eines eigenhändig geschriebenen debenslaufes hinnen 6 Wochen bei uns einzureichen. Erfurt, den . August 1877. Königliche Negie⸗ rung, Abtheilung des Innern. v. Tettau.
Behufs definitirer Wiederbefetzung der mit einem Gehalt von 609 „M jährlich dotirten Kreis⸗-Thier⸗ arztstelle des Kreises Worbis fordern wir die Thierärzte J. Klasse, welche als Kreis⸗-Thierärzte approbirt und geneigt sind, die in Rede stehende Stelle anzunehmen, hierdurch auf, ihre desfallsigen Meldungen unter Beifügung ihrer Qualifikationg⸗= und r brunch, sen n fe sowie eines eigenhändig geschriebenen Lebenslaufes binnen 6 Wochen bei uns einzureichen. Erfurt, den 10. August 1577. Kö⸗ nigliche Regierung, Abtheilung des Innern.
Behufs definitiver Wiederbesetzung der mit einm Gehalt von 6M. dotirten Kreis-Thierarztstelle des Kreises Heiligenstadt fordern wir die Thier⸗ ärzte J. Klasse, welche als Kreis⸗Thierärzte appro⸗ birt und geneigt sind, die in Rede stehende Stelle anzunehmen, hierdurch auf, ihre desfallsigen Mel⸗ dungen unter Beifügung ihrer Qualifikations⸗ und Führunge⸗Zeugnisse, sowie eines eigenhändig geschrie⸗ benen Lebenglaufes binnen 6 Wochen bei uns ein⸗ zureichen. Erfurt, den 19. August 1877. König⸗ liche Regitrung, Abtheilung des Innern.
8319 Bekanntmachung.
Das Amt eines Direktors des hiesigen Gym⸗ nastums ist zu Ostern 1878 anderweit zu besetzen.
Die Besoldung der Stelle regulirt sich nach dem Normaletat vom 29. April 1g
Dem Direktor wird eine Dienstwohnung gewährt. für welche die im S. 6 des Normaletats bestimmte Miethe zu entrichten ist.
Qualifizirte Philologen ersuchen wir, uns ihre Bewerbungen bis 1. November d. J. einzureichen.
Brandenburg a. S., den 29. September 1577.
Der Magistrat. Reuscher.
Deutscher Neichs⸗Anzeiger
*
und
Königlich Preußischer Staats⸗Anzeiger.
Alle Host-Anstalten nehmen Bestellung an;
für Kerlin anßer den Nost-⸗Anstalten auch die Exzpe— p
dition: 8. Wilhelmstr. Nr. 32.
M 247.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
dem Obersten Sandkuhl, Abtheilungs⸗Chef im Kriegs⸗ Ministerium, den Königlichen Kronen⸗Orden zweiter Klasse; dem Polizei⸗Kommissarius a. D. Gertin zu Landsberg a. W. den Königlichen Kronen⸗Orden vierter Klasse; sowie dem Frei⸗ schulzengutsbesitzer und Gemeinde⸗Vorsteher Michaelis zu Lettnin im Kreise Pyritz und dem pensionirten Kreisgerichts⸗ boten Lehmann zu Altona das Allgemeine Ehrenzeichen zu
verleihen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Rechtsanwalt und Notar, Justiz- Rath Kranz bei dem Appellationsgericht zu Marienwerder, den Rothen Adler⸗ Orden dritter Klasse mit der Schleife, sowie dem Kammer—⸗ gerichts⸗Rath, Geheimen Justiz-Rath Bratring zu Berlin,
den Königlichen Kronen⸗Orden zweiter Klasse zu verleihen.
DeutscCches Reich.
Berichtigung.
In dem Nachtragsverzeichnisse solcher höheren Lehranstalten, welche zur Ausstellung gültiger Zeugnisse über die wissenschaftliche Befähigung für den einjährig⸗freiwilligen Militärdienst berechtigt sind, — Nr. 231 des „Reichs⸗Anzeigers — ist unter B. c. IV. statt „»das Realgymnasium zu Diedenhofen“ zu lesen: das Real⸗Pro⸗ gmnasium zu Diedenhofen.
Das 37. Stück des Reichs⸗Gesetzblatts, welches heute aus— gegeben wird, enthält unter — Nr. 1211 die Bekanntmachung, betreffend die Ernennung der Bevollmächtigten zum Bundesrath. Vom 9. Oktober 1877. Berlin, den 13. Oktober 1877. Kaiserliches Post⸗Zeitungs-Amt.
Königreich Preußen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den seitherigen unbesoldeten Beigeordneten Banke zu Thorn, in Folge der von der dortigen Stadtverordneten⸗Ver⸗ sammlung getroffenen Wiederwahl, in gleicher Eigenschaft für eine fernere sechsjährige Amtsdauer zu bestätigen.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Bei der Petrischule in Danzig ist die Beförderung der ordentlichen Lehrer Dr. Ernst Moeller und Au gust Fran⸗ ken zu Oberlehrern genehmigt worden.
An dem Schullehrer⸗Seminar zu Kempen ist der Lehrer Lentz aus Eupen als Hülfslehrer angestellt worden.
Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.
Dem Königlichen Eisenbahn⸗Bau⸗ und Betriebs⸗Inspektor Dr. zur Nieden zu Berlin, früher im technischen Eisenbahn— Bureau des Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffent⸗ liche Arbeiten angestellt, ist eine Betriebs⸗Inspektor-Stelle bei der NiederschlesischMärkischen Eisenbahn hierselbst übertragen worden.
Der bisherige Königliche Eisenbahn-Baumeister Louis Zimmermann in Hannover ist, unter Belassung in seinen ,,. als Vorsteher des bautechnischen Bureaus der
öniglichen Eisenbahn⸗Direktion daselbst, zum Königlichen Eisenbahn⸗Bau⸗ und Betriebs⸗Inspektor befördert worden.
Ju st iz⸗Ministeri um.
Der 8 Nadbyl zu Falkenberg in Ober⸗ Schlesien ist zum Rechtsanwalt bei dem Kreisgericht in Hechin— gen, mit Anweisung seines Wohnsitzes daselbst, ernannt worden. Versetzt sind: der KreisgerichtsRath Schatz in Lands— berg a. W. als Stadt⸗ und Kreisgerichts⸗Rath an das Stadt— und Kreisgericht in Magdeburg, unter Uebertragung der 1 als Dirigent der GerichtsDeputation in Wolmir— tedt, der Kreisgerichts Rath Freiherr von Bon seri in Woll⸗ stein und der Kreisrichter Kracauer in Krotoschin an das Kreisgericht in Posen, der Kreisrichter Ko ßmann in Lützen und der Kreisrichter Schulze in Neuzelle an das Kreisgericht in Eisleben, der Kreisrichter von Eschstruth in Cammin i. P. an das Kreisgericht in Neuwied, der Kreisrichter von Unruh in Barten an das Kreisgericht in Bielefeld, mit der Funktion bei der Gerichts⸗-Deputation in Rietberg, der Kreisrichter Schwarz in Brieg an das Kreisgericht in Oppeln, mit der unktion als Gerichts-Kommissar in Kupp, und der . Dübeler in Schubin an das Kreisgericht in nesen. u Amtsrichtern sind ernannt: der Gerichts⸗-Assessor Rasch bei dem Amtsgericht in Buxtehude und der Gerichts⸗ Assessor Hauschil dt bei dem Amtsgericht in Esens. Zu Kreisrichtern sind ernannt; der Gerichts⸗ er 8 bei dem Kreisgericht in Tremessen, der Gerichts⸗Assessor chwarze bei dem Kreisgericht in Essen, der Gerichts Assessor Elsing bei dem Kreisgericht in Wanzleben, mit der Funktion als Gerichts⸗Kommissar in Egeln, und der Gerichts⸗Assessor
den 13. Oktober, Abends.
von Mellenthin bei dem Kreisgericht in Dramburg, mit der Funktion als Gerichts⸗-Kommissar in Schivelbein.
Die nachgesuchte Dienstentlassung ist ertheilt: dem Kreis⸗ gerichts Rath Riel in Soldin und behufs Uebertritts zur , . Staatsverwaltung dem Kreisrichter von Raumer in Berlin.
s . Kreisgerichts-Rath Callenberg in Münster ist ge⸗ orben.
Evangelischer Ober⸗Kirchenrath.
Der Kreisgerichts-Rath Johann Wilhelm Arnold in Stolp i. Bomm, die Kreisrichter Viktor Kuttig in Meseritz und Kurt Zitel mann in Pyritz, sowie der Gerichts⸗Assessor Eugen von Wolf hierselbst sind als Konsistorial⸗Assessoren angestellt worden.
Abgereist; Der Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs⸗ Rath und Ministerial-Direktor Greiff nach Königsberg i / Pr.
Per sonalveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Ba den⸗Baden, 29. September. Paulus, Hauptmann à la suite der 3. Ingen. Insp., dessen Kommando zur Dienstleistung beim Kriegs⸗Ministerium bis auf Weiteres verlängert.
Abschiedsbewilligungen. Iwn aktiven Heere. Baden⸗ Baden, 2. Oktober. Rether, Hauptmann a. D., zuletzt Comp. Chef im Fuß⸗Art. Regt. Nr. 4, die Berechtigung zur Anstellung im Civildienst verliehen. . ;
Beamte der Militärverwaltung. Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 3. Oktober. . ler, Zahlmstr. von 1. um 2. Bat. Inf. Regts. Nr. 112, Schwene cke, Zahlmstr., vom 2 zum 1. Bat. dess. Regts. versetzt.
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 13. Oktober. In den deut— schen Münzstätten sind bis zum 6. Oktober 1877 geprägt worden, an Goldmünzen: 1,149,469, 100 MS Doppelkronen, 361,829, 3900 S6 Kronen, 11,284,795 e halbe Kronen; hiervon auf Privatrechnung: 223,162,279 M1; an Silbermünzen: 71,553,095 S6 5⸗Markstücke, 97, 288,586 M 2Markstücke, 143,513,165 ½ 1Markstücke, 63, 824,5 1 0 36 3 b. Pfennigsticke, 3517922 , S0 8 20 z fennig= stücke; an Nickelmünzen: 23,502,530 S 70 3 104fennig— stücke, 11,657,813 6 75 3 54Pfennigstücke; an Kupfer⸗ münzen: 6,213,207 MS 44 3 24fennigstücke, 3, 382,722 I 83 8 1 fennigstücke. Gesammtaus⸗prägung an Gold⸗ münzen: 1,522,583, 195 MS; an Silbermünzen: 411,996,730 0 30 8; an Nickelmünzen: 35,160,344 6 45 8; an Kupfer⸗ münzen: 9,595,930 S 27 8.
— Die in der heutigen Börsen⸗Beilage abgedruckte tabellarische Uebersicht der Wochenausweise der deutschen Zettelbanken, vom 6. resp. J. Oktober, schließt mit folgenden summarischen Daten ab; Es betrug der gesammte Kassenbestand 615,066,000 S6, d. h. der Vorwoche gegenüber weniger 7, 992,000 S; der Wechselbestand erscheint mit 671,372,000 S um 2,188,000 M und die Lombardforde⸗ rungen mit s3,520, 9000 S6 um 2,642,000 MS geringer als in der Vorwoche; ferner weist der Notenumlauf bei einem Betrage von 924,094,009 S½ einen Rückgang um 11,424,000 M nach, wie auch die täglich fälligen Verbindlich—⸗ keiten mit 141,452, 000 S eine Abnahme um 1,227,000 46 und die an eine Kündigungsfrist gebundenen Verbindlichkeiten mit 66,910,000 ½ eine solche von 1,007,000 ½ konstatiren.
— Sämmtliche bei Einführung des Allgemeinen Land— rechts und der Preußischen Apothekerordnung vom 11. Okto⸗ ber 1311 bereits vorhandenen , rivilegien sind, nach einem Erkenntniß des Ober⸗Tribunals(vom 3. Juli 1877), als erbliche und überhaupt veräußerliche (Realkonzessionen) aufßufassen, wenn den betreffenden Apothekenbesitzern nicht nachgewiesen werden kann, daß die Privilegien nur ihren Vor⸗ gängern für ihre Person verliehen worden waren.
— Briefsendungen ꝛc. für das Uehungsgeschwader, bestehend aus S. M. Schiffen „Kaiser⸗. „Deutschland“, „Friedrich Carl“ und „Preußen“, sowie S. M. Aviso „Falke“ sind bis inkl. 14. d. Mts. nach Plymouth und vom 15. d. Mts. ab nach Wilhelmshaven zu dirigiren.
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Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 11. Oktober. Der Kronprinz Rudolf soll, nachdem er, wie die Blätter melden, einen mehrtägigen Ausflug in die Schweiz im strengsten Inkognito unternommen, heute wieder in Wien eintreffen. n der zweiten Hälfte des laufenden Monats wird Se. Kaiserliche Hoheit zu mehrwöchentlichem Aufenthalte nach Gödöllö kommen.
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— Im Ausgleichsausschusse des Abgeordneten—⸗ hauses wurde gestern mit der Vernehmung der Sach— verständigen im Bankfache begonnen und heute wurde diese Expertise fortgesetzt. Die gestellten Fragen drehten sich haupt⸗ sächlich um den sogenannten Giroverkehr, dann um das Check⸗ und Anweisungswesen. — Das mit der Berathung der Bank— vorlagen betraute Su beomitè des Ausgleichs ausschus⸗ ses ist nunmehr mit seinen Arbeiten fertig geworden. Seine letz⸗ ten Verhandlungen galten der Regierungsvorlage über die Achtzig-Millio nen⸗Schuld. Nachdem schon in einer früheren Sitzung das in diesem Gesetze vorgeschlagene Schieds— gericht abgelehnt worden war, beschloß das Comité heute, in den Artikel B des zwischen beiden Regierungen und der Na— tionalbank zu treffenden Uebereinkommens die Bestimmung aufzunehmen, daß der gemäß Artikel 102 des Bankstatuts auf die österreichische und ungarische Staatsverwaltung entfallende Gewinnantheil in dem Verhältnisse von 70 zu 30 zur Rück⸗ zahlung der Staatsschuld an die Nationalbank zu verwenden ist. Gleichzeitig beschloß das Subcomit«, im Ausgleichs ausschusse den Antrag zu stellen, daß der Gesetzentwurf über die neue Bank zusammen mit dem Zoll⸗ und Handelsbündnisse dem Parlamente vorgelegt werden soll.
— Mehrere Blätter haben an die Nachricht von der Ur⸗ laubsreise des Grafen Potocki auf seine Güter in Rußland sofort allerhand politische Kombinationen geknüpft, die in mysteriösen Andeutungen über eine „geheime Mission“ des Statthalters von Galizien sich ergingen. Eine Lemberger Meldung der „Pol. Korr.“ dementirt nun alle diese Gerüchte und Muthmaßungen, mit dem Bemerken, daß Graf Potocki gewohnt sei, alljährlich mehrmals seinen in Rußland gelegenen großen Gütercomplex zu bereisen.
Pest, 10. Oktober. Der Kaiser ist gestern früh hier angekommen. — Der Landesvertheidigungs⸗Minister Bela Szende ist von seiner Reise nach Siebenbürgen zurückgekehrt und wurde schon gestern zu Sr. Majestät berufen, um über den Stand der siebenbürgischen Affaire Bericht zu erstatten.
— 11. Oktober. Nach einer Mittheilung des „Pester Lloyd“ wird Graf Andrassy seinen Urlaub bis zum No⸗ vember ausdehnen und während dieser Zeit auf seinen Gütern in Ungarn verweilen.
— Die meisten Blätter sprechen sich über die gestrige Rede des Minister⸗Präsidenten Tisza in sehr günstiger Weise aus. Ebenso geben dieselben ihre Befriedigung über das Re⸗ sultat der Goldrente⸗Subskription Ausdruck. — In der heu⸗ tigen Sitzung des Abgeordnetenhauses reichte der Abg. Ernst Simo nyi (äußerste Linke) bei der Verhandlung der Spiritus⸗ steuer⸗Vorlage einen Beschlußantrag ein, dahin gehend, daß die AusgleichsCverhandlungen bis nach Beendigung des Drientkrieges vertagt werden und bis dahin ein Provisorium auf Grund des status quo mit der österreichischen Regierung vereinbart werde. Der Finanz⸗-Minister Szell wider⸗ legte die Argumente Simonyi's und erkannte an, daß die Vorlage sämmtlicher Ausgleichsentwürfe erwünscht wäre; doch sei die Regierung nicht Schuld daran, wenn dies nicht der Fall ist, da Hindernisse vorhanden seien, die sie noch nicht hinwegräumen konnte. Wohl bestehe zwischen den Verzehrungssteuer⸗Entwürfen und den Zoll- und Handels⸗ vorlagen ein Zusammenhang, aber kein so inniger, daß nicht der Spiritussteuer-Entwurf jetzt verhandelt werden könnte. Die Spiritus- und Zuckersteuervorlagen können ohne Rücksicht auf das Zoll⸗ und Handelsbündniß nach ihrem inneren Werthe ganz gut jetzt beurtheilt werden. Die Vorlage beabsichtige, ein Spiritusbesteuerungs-System einzuführen, welches die Zustimmung sämmtlicher Interessenten erlangt habe. Wenn bei der Verhandlung des Zoll- und Handels⸗ bündnisses ein separates Zoll- und Konsumtions⸗ gebiet beschlossen werden sollte, werde der Spiritussteuer⸗ Entwurf höchstens auf dem Papiere bleiben. Die Spiritus⸗ und Zuckersteuer⸗Entwürfe hätten jedenfalls vor das Haus kommen müssen, wenn der Ausgleich mit Desterreich auch nicht auf der Tagesordnung wäre, weil die jetzigen Zustände unhaltbar geworden seien. Die Vorlage habe mit der Resti⸗ tution nichts zu schaffen. Was den Antrag Simonyi's auf Vertagung der Verhandlungen bis nach Beendigung des Orientkrieges betreffe, ist der Minister der Meinung, daß gerade in so ernsten Zeiten solche Fragen erledigt werden müssten, welche Uneinigkeit zwischen den beiden Staaten der Monarchie hervorrufen könnten.
— 12. Oktober. (W. T. B.) Die Meldung des Bukarester Journals „Romanul“ von einem Einfall un⸗ arischer Freischärler in Rumänien begegnet hier ent⸗ chiedenen Zweifeln.
Schweiz. Bern, 10. Oktober. Die Erwartung, es werde zwischen der Berner Regierung und der Gott⸗ ard⸗, der Central⸗ und der Nordostbahngesellschaft ll ih doch noch eine Verständigung über sämmtliche acht Punkte erzielt werden, welche die erstere für die Betheiligung des Kantons Bern an einer weiteren Subvention des Gotthardbahn⸗ Unternehmens aufgestellt hat, hat sich, einer offi⸗ iellen Mittheilung der Bundeskanzlei zufolge, bereits be⸗ . Laut derselben hat sich auch die Luzerner Regie⸗ rung mit der getroffenen Vereinbarung einverstanden erklar,