aromszeker Verhafteten wurde am Versetzung derselben in den Ar Richter beantragte, die Angelegen⸗ brechen zu qualifiziren und die Stellung der Ver= Das Gericht beschloß die Inhaftbehaltung Verbrechens des Auf⸗
„Die Anstifter der Bewe⸗ sind nach Italien ent⸗
Bezüglich der Csiker und 12. Oktober die Entscheidung au
heit nicht als Ver auf freien Fuß. klagten und die Untersuchung wegen
58. 1J. Ottober, Abends. (W. T. B.)
mistischen Organe die Bonaparti sten. die konservative
Der referirende beginnen eine — Der ‚Moniteur“ will w kinorität zwei Gruppen bild eine werde sämmtliche Konservat der Bonapartisten, umfassen.
en werde; Ausschluß
Siebenbürger ‚Kelet meldet: Hon an altisten
ung, Nikolaus Bartha und Gabor Ugrow
Bei der heutigen Reichsraths⸗
die verfassungstreuen d Baron Karl Kutschera tive Partei betheiligte sich nicht am
andere sämmtliche Zeitungen Deputirte welche sich der ersteren konservative Gruppe werde etw fassen und zahlreich Dieselbe werde dur Bonapartisten unterhalten, aber wen die konstitutionellen Deputirten der Fraktion bilden würden, werde ziehungen als mit den Vonaparti wird am Freitag hier eintreffen.
Spanien. verschiedene Ersparnisse in den Ueber 100 Beamte verschiedener De r a worden, und die rückständigen Pachten für Staatsdomänen
werden energisch eingetrieben.
Numänien.
angeblichen Sze der „Monitorul“: „Nach J eigens abgesendeten höheren olt wurden, ist die von rr achricht über den Eintr mänien bei Closiani ganz Landleuten verbreitet, w kommender rumänischer
Bonapartisten bezeichnet, Gruppe anschließen würden. Diese a 115 bis 120 Mitglieder um⸗
Bonapartisten sein.
Prag, 16. Oktober. wahl im Großgrundbesitze wurden
Kandidaten Graf Franz Die konserva
Colloredo un er als diejenige der
ch Delegirte eine Verbindung mit den n — wie vorauszusehen — Majorität eine besondere an mit dieser engere Be⸗ sten unterhallen. — Grévy
Vie Kommission otthardbahn-Subven⸗ abstrahirt und folgende 1,2600, 060 Fr., Bern und S00 000 Fr., Luzern und chwyz je 306 000 Fr., Basel⸗ „Zug, Solothurn und de Unterwalden zusammen
lbahn je 750,000 Fr.
14. Oktober. Seit der am des Hrn. Kappeyne bei tere Besprechungen und Unter⸗ n der definitiven Uebernahme neuen Kabinets verlautet schreibt, noch nichts. Hr. ch mit dem Chef des derholten Malen konferirt.
land. Lon don, 16. Oktober. Auswärtige Amt hat un⸗ n die, kraft der unlängst mit Egyp⸗ kunst, England übertragenen Voll⸗ des Sklavenhandels auszu⸗ Präsident Hayes zum ersten Regierung der Vereinigten hat, veranlaßt
Schweiz. 16. Oktober. für die Repartition der neuen G tion hat von einem Bundesbeitrag Vertheilung vorgeschlagen: Zürich Aargau je 1,000, 0090 Fr., Baselst Tessin je 506,006 Fr., Uri und S land und Thurgau je 200,000 Fr Schaffhausen je 150,900 Fr., bei 50 M09 Fr., Nordostbahn und Centra
Niederlande. Amsterdam, stattgehabten ) dem Könige haben zwar wei ungen stattgefunden, von Auftrages zur Bildung eines dagegen, wie man der „ Kappeyne hat in den letzte Kabinets des Königs zu wie
Großbritannien und Ir Der „Standard“ meldet: verzüglich Schritte gethan, ur ten abgeschlossenen Ueberein machten zur Unterdrückung führen. — Die Thatsache, daß der Male dem gesetzgebenden Theile der Staaten sein politisches die „Times“ zu einer Bet der neue Reformpräsident in de Amtsthätigkeit sich errungen hat. das leitende Blatt, hab eine anerkennende Beurthe
Der Finanz-Minister hat Staatsausgaben bewirkt. partements sind entlassen
(A. A. C.)
Bu karest, 14. Oktober. Bezüglich der klerinvafion nach Rumänien schreibt nformationen, welche von einem Offizier an Ort und Stelle ein⸗ imänischen Journalen verbreitete itt ungarischer Freischaaren in Ru⸗ falsch. Diese Nachricht wurde von che eine Abtheilung von der Grenze
Milizen für Ungarn hielten.“
Türkei. Konstantinopel, 17. Oktober. (W. T. B.) che Admiral Hornby ist hier eingetroffen. Mehe⸗ Pascha hat in Pera ein Haus gemiethet.
Central⸗Amerika. Costa Rica. 23. Mai. Die hiesige Regierung hat vor Kurzem stanten ein Stück Land von 3123 Qua einem neuen protestantischen Kirchhofe tellung dieses Friedhofs erfordert einen Dem deutschen Konsul ist es ne Summe von 1500 Pesos zusammen⸗ selbst 100 Pesos beigesteuert hat. fs deren Deckung man
10. d. M.
Leipz. Ztg. n Tagen au
Der englis med Ali
Amerika.
drat⸗ Varas Die Her⸗
ostenaufwand von
bis jetzt gelungen,
s Programm dargelegt. deu Prote Betrachtung über die Stellung, m kurzen Verlaufe seiner Wenige Präsidenten, meint einen besseren Anspruch auf ilung Seitens des Kongresses ge⸗ und obgleich wenige geringeren edelmüthigen Beurtheilung als er vor acht Mo⸗ r Zweifel, daß sie ihm jetzt Präsident und seine Rathgeber, die Gefahren eines Zu⸗ entanten zu vermei⸗ ohne Geld von dem ist die Zeit gekommen, wo eä ist, und so, ohne die vom e abzuwarten, hat der ure mite. Siceryeit e er in seiner Antrittsrede oyal durchgeführt worden, daß und Zufriedenheit wiedergegeben wor⸗ ederzeugung gewonnen, daß der Norden n die Rechte der Selbstregierung zuzu⸗ der Fall, so hat es ferner keinen Streit — Die neuesten Nachrichten aus hat am 15. d. M. egen gefallen, und ; Natürlich wäre es wollte man aus diesen tröstlichen Mitthei⸗ s' die Folgerung ziehen, es sei nicht ferner elder nach Indien auszusenden. Bei der ammenkunft des Hülfsausschusses aus, den auf 375,B)006 P
bis auf eine halbe Million steigern zu
3500 Pesos,. Dem d durch Subskription ei zubringen, wozu er fehlen nöch 3000 Pesos, behu Beisteuern aus Deutschland hofft. Süd⸗Amerika. Brasilien.
d gehabt hätten, einer ihrer Politik entgegen zu seh naten, so besteht doch zu Theil werden wird. Der so lange sie konnten, die es mit dem Hause der Repräs den, sind so weit wie möglich gega Kongreß zu fordern. eine Neubewilligung ert waächd festgesetzte Prãäsident das Hau 3 te, ist so geg dnn gh, z . en ist. Dasselbe hat die schließlich gewillt ist, ihr gestehen, und wenn das mit den Bundesbehörde ndien lauten günstig. jerher gemeldet, daß überall hinreiche die Ernteaussichten gut zu nennen seien. mehr als voreilig, lungen Lord Lytton nothwendig, Hülfsg gestrigen 3 mayor die e men Fonds
Rio de Janeiro,
16. Oftober. (W. T. B.) Der Kaiser hat heute die Kammer mit einer Thronrede geschlossen,
Worten der freundlichen Aufnahme Erwäh bei seinem Besuche in Euro hervorgehoben, daß das Glei und Ausgaben hergestellt wor die von ihnen beschlossenen M
mit warmen nung thut, die er
entschlossen, Ferner wird
sammenstoß pa gefunden habe.
chgewicht in den Stagtseinnahmen den sei, und den Kammern für
Aber h. dl er h. dlich aßregeln Dank ausgesprochen.
. T .
(W. T. B) Der grad vom heutigen Ta Regierung ist bis jetzt wegen der Rüstungen hat der Großvezier Anlaß geno schen Agenten in Konstantinop wegen der Rüstungen Serbien von seiner Regierung Meldun Instruktionen für den Fall ersu erwer Pascha auf diese Ange Christics ist da
Wien, 17. Oktober.
wird aus Belg H
e gemeldet: Der ser—⸗ ö keine Note Seitens der Serbiens zugegangen; dagegen mmen, sich mündlich dem serbi⸗ el, Christies, gegenüber tadelnd zu äußern. Christics hat hier— g gemacht und dieselbe um cht, daß Edhem Pascha oder . an eb n zurück⸗ darauf von der serbischen Regie⸗ tragt worden, die Rüstungen Sch e mit . eun nden Ansammlungen regulärer türkischer Truppen an der den Türken daselb viren. Außerdem i nur dann und zw von der Pforte seine Pä
Der Vize⸗K
kommen sollte. rung beauf
beun ruhige und irregulärer
serbischen Grenze und mit den von st vorgenommenen Befestigungen zu moti— st Christics angewiesen worden, seinen Posten fällig zu verlassen, wenn ihm sse zugeschickt werden würden.
Europäischer Kriegsschauplatz
St. Petersburg, 17. Oktober. zielles Telegramm aus Gornji Gestern überschritten 3 Türken den Lo mfluß der Absicht, eine Rekog Dieselben sistirten de garde das
prach der Lord⸗ Sterl. ange⸗
ar ganz unau . Frankreich. Paris, 16. Oktober. nister der Auswärtigen Angelegenheiten, ist wieder in Paris eingetroffen und hat haltenen Ministerrathe beigewohnt. — chafter in Berlin, Vicomte de Gontau ebenfalls hier angekommen. — von Chambord sich in Genf Saint⸗Chéron in dem bezeichnet. man solle im ganzen L gedehnte En qus ke Über die offizie die Akte der Regierung einleiten, dere mer vorgelegt werden sollen.
— 17. Oktober. (W. T. B.) Wie die erfährt, hat sich der Minister . g den nach Paris berufenen Präfekten gegenüber in gesprochen: Die von den Zeitungen ge— das Ministerium seine Demission Die Minister hätten ihre Entlassung zu wie der Präsident daran gedacht 9) Der Wahlkampf, der am begonnen, und der den Konservatlven einen Gewinn en in der Deputirtenkammer eingetragen ei den Stichwahlen und am 4. November partementswahlen genau unter denselben Bedingun— etzt werden, unter denen er angefangen worden sei. Comité der Linken an die republi—⸗ chteten Mittheilung wird behauptet,
jetzt gewählten republikanischen außerdem i, Republi⸗
—t rner glaube daß die Entscheidung bei i,
Republikaner ausfallen werde. rthümlich offiziellen Kandidaten definitive Majorität der republi⸗ ; ö. , . . würde. —
; an Stelle von Gré welcher die auf ihn gefallene Wahl im Jura— 4 genommen hat, der Maire rn 36 . Wahl Grevy's besonders verdient gem aufgestellt werden.
(Fr. C.) Der Mi⸗ Herzog Decazes, dem heute früh ab⸗ Der französische Bot⸗ ; t-Biron, ist heute Die Angabe, daß der Graf aufhalte, wird von Hrn. von durnal de Pennes“ als unbegründet publique frangaise“ war sofort, eine aus⸗ le Kandidatur und n Ergebnisse der Kam⸗
(W. T. B.) Offi⸗ Studen vom 16. d.: lleinere Jufanterie⸗Abtheilungen der bei Jovan⸗Tchistlik, augenscheinlich in
zirung unserer Stellung vorzuneh— als unsere Avant⸗
Als den Türken ein aus n bestehendes Detachement h sendet wurde, zurückgezogen. An den übrigen Stellen st nichts Neues vorgefallen.
18. Oktober. (W. T. B.) Die Even⸗ des, persönlichen Haupt⸗ ist in Folge der eingetretenen äher gerückt; über den Ort ist
Augenblicklich hat anderes Obdach als nden Gerüchte von pen finden in den Was die
n den Weitermarsch, . Feuer auf sie eröffnete. k ie f een nte eneral Kossitsch entgegeng dieselben bereits . . des Kriegsschauplatzes i
ande, und
hatten sich
„Agence Havas“
t etersbur Innern im Namen der ö. .
tualitt der Verlegur qugrtiers des Kaisers rauhen Witterung wieder n indeß noch keine Bestin mu die gesammte Suite des Kaisers kein Zelte. Die die Zeitungen durchlaufe zug der ru mänischen Tru Nachrichten keine Bestätigung. che Auflösung von Lieferungskon⸗ ge allerdings zum Theil tigen ö gehe Rede. — ach hier aus Berichten hat das , * der ganzen Linie begonnen. nen Armee tre
em Sinne aus brachte Nachricht, daß angeboten habe, sej nicht einen Augenblick daran gedacht, nehmen, eben so wenig, habe, sich von ihnen zu tre
unbegründet. ng getroffen.
einem Ab
achricht über ang trakten angeht, so sehr onerös, doch ist von einer einsei
Bu karest, 17. Oltober. gurelli eingegangenen n Plewna auf lewna eingeschlosse lungen türkischer Deserteure bei d
von ungefähr 50 Si habe, werde am 28. bei den De gen fortges — In einer von dem en Journale geri iß die Zahl der bis Deputirten 321 bet kanern 4 Vertreter der Kol man mit Bestimmtheit, Stichwahlen zu Gunsten Endlich seien drei Wahlen ir ugeschrieben, so daß die anischen Deputirten sich als 9. Arrondissement von P
sind die Verträ
Turn⸗Ma (W. T. B.)
Von der in größere Abthei Die Verbind brochen. — Suleir sen und konzentrirt alle seir Konstantinopel, 17. Sttober. hier eingegangenen Na einer auf der
kognoszirung die
e fear t en Russen ein. Osman Paschas mit Sofia ist unter—⸗ rad nicht verlas⸗
chrichten hat S * k
h Suleiman Pa i
Straße nach Bielg ,,, .
ssen bei Tre sn ik stark verschanzt gefun⸗ kapasse ist in den letzten Tagen von
(W. T. B. daß der Schnee im ih it eiteren Operationen unmöglich
Pascha hat R ne Truppen be
Neuem Schnee gefallen. Konstantino
e ouf Pa
erry, der sich für die ; zemacht hat, als Kandidat Emile Ferry würde dem linken Centrum
3 e,, . as meldet, paß 1NMeter hoch lieg und alle w
ören. Die offiziösen Journale verlangen die Absetzung 2 Es werden Vorbereitungen zu einem Winterfeldzuge ge⸗ ö en.
Die legiti⸗ heftige Polemik ge
troffen. Aus Novi⸗Bazar vom 15. 8. wird gemeldet, daß die Insurgentenchefs en und Kharfy in einem Gefechte getödtet worden seien. — In Silist ria sind zahlreiche Fälle von Fieberkrankheiten vorgekommen.
— Der W. „Presse“ sind folgende Telegramme zuge⸗ gangen: ͤ ; ; Galatz, 15. Oktober. Die vor der Sulinamündung ankernde türkische Escadre wurde am 12. d. von den ruffischen Torpedokuttern abermals angegriffen, in der Ab⸗ sicht, sie in die Donau gegen die Torpedokette zu treiben. Die
türkische Escadre zog sich in das Meer zurück. ͤ
Sist owa, 15. Oktober. Nach einem offiziellen Ausweise des General⸗Adjutanten Baumgarten hat die Gesellschaft vom „Rothen Kreuz bisher 2648044 Rubel verausgabt. Die Einnahmen im September betrugen 140 998 Rubel. Das Vermögen der Gesellschaft beträgt noch über drei Millionen
Nubel.
= Die Verstärkungen, welche die russische Armee in letzter Zeit erhalten hat, giebt eine Korrespondenz des „Golos“ vom 21. September (3. Oktober) auf 83000 Mann an, 24 Gardebatterien nicht mitgerechnet. Diese Gesammtzahl bilden die 3. Division der Garde⸗Infanterie — 48,090 Mann, 8 Garde⸗Kavallerie⸗Regimenter — 5000 Mann, die 2. und 3. Garde⸗Grenadier⸗Division — 24, 000 und die 24. Division — 10000 Mann. Mit den angelangten und noch erwarteten Reserven, die schon in Bulgarien standen, kann man, so meint die bezeichnete Korrespondenz, die Stärke der russischen Armee in Bulgarien zum Wenigsten auf 260,000 Mann angeben.
— Der Bukarester Romanul“ veröffentlicht am 7. d. M. zwei Korrespondenzen vom Kriegsschauplatze in Bulgarien, aus welchen ein Korrespondent der „Allgemeinen Zeitung“ folgenden Auszug mittheilt; —
Gornji Studen. 29. September, Die Russen machen große Vorberestungen für den Winterfel dzug. Die Provisionen werden im Taufe von zwei Monaten herbeigeschafft, so daß sie für den ganzen Winter ausreichen und man nicht nöthig hat, während des Winters Rahrungsmittel auf die andere Seite der Donau zu schaffen. In Tirnowa ist Befehl gegeben worden binnen kurzer Zeit zahlreiche Winterquartiere für Offiziere in Stand zu setzen. 209900 Bulgaren werden in den Distrikten Tirnowa und Gabrowa für die Armee eingeschrieben und den Resten der bulgarischen Legion im Balkan inkorporirt. Eine zweite Dipi⸗ sion Kavallerie von der russischen Garde und vier Batterien. Artille⸗ rie sind heute hier angekommen und haben vor dem Kaiser die Revue passirt. Gestern ist auch eine Garde Infanterie ⸗Division aagekom⸗ men und sieben Meilen wermuthlich englische) von hier heile untergebracht worden. Alle diese Truppen werden in der Nähe des Hauptquartiers untergebracht. Man . von einem neuen Angriffe plane auf Plewna; jedoch darf man bis jetzt über denselhen keine Mit⸗ theilung machen. Der Großfürst⸗Threnfolger ist von Dol⸗Monastir bier angekommen und man sagt, daß er das Kemmando über die Truppen an der Jantra an den General Zwanowski abgeben werde, um das Kommando über die gesammte Garde zu übernehmen. — „Poradim, 1. Oktober. Der Großfürst Nikolaus ist hier ange⸗ kommen und hat sich alsbald mit dem General Totleben, dem Fürsten Karl und dem General Zatow zur Juspizirung der russischen . fortbegeben. Die rumänischen Soldaten arbeiten tüchtig an der Beendigung der vierten Paralle, welche nur 50 Yards von den türkischen Positionen entfernt ist⸗ 0 daß Türken und
2 — . . = * . pre Rumönen Hcftern haben die Türken eine Rien ge gi,
und Erde aus ihrer zunächst gelegenen Schanze gewo ĩ ununterbrochene Flinten feuer auf die a , fen zi ern während der Nacht unterhalten, ohne indessen den Truppen großen Sg aden zuzufügen. Viele todte Russen und Rumänen liegen noch immer unbegraben zwischen den Belagerten und den Belagerern und verbreiten einen unerträglichen Geruch. Heute Nachmittags wurde der Graf Tatistscheff aks Parlamentär abgeschickt, begleitet von zwei Hornisten und der weißen Fahne, um über die Beerdigung der Leichen zu unterhandeln; aber die Türken stellten das . keinen Augenblick ein. (Inzwischen hat der Großfürst 33 olaus telegrayhisch gemeldet, daß es ihm gelungen sei, sich üker ie Beerdigung der Todten mit den Türken zu verständigen.) Die ,, . Batterien schießen von der Nordwestseite auf ein tür⸗ ö Lager, welches sich anf der anderen Seite von Plewna befin— et, und unterstützen durch ihr Feuer die Rekognoszirung eines kleinen russischen Kayallerie⸗ Corps. Der größte Theil der Kavallerie ist von jenseits des Wid nach Ribeni gezogen worden, wo der Fluß leicht zu ali . . Ueberläufer von Plewna angekommen da ewna sich in ei j ĩ — a . 45 66 in einem jämmerlichen Zustande be⸗ Vom bulgarischen Kriegs i „Polit Korresp.“ aus 96 nitz a, . ö „An eine entscheidende Wendung vor dem Eintritte des Winters ürfte nach Meinung kompetenter Fachleute kaum mehr zu denken ein. Eine solche Wendung könnte zu Gunsten der Russen nur durch eine 6 dem 2b. tober erfolgende Bewältigung Plewnas eintreten. 5 unsten der Türken könnte sie dagegen nur durch eine Foreirung er Jantra⸗Linie innerhalb des Monates Oktober herbeigeführt werden Keine, dieser beiden Eventualitäten hat mehr größere Wahrscheinlichkeit für sich, so daß man nothwendiger Weise sich auf die Verlän⸗ . des Feldzuges bis über den Winter gefaßt machen muß. Ein krieg der durch den Winter in zwei Feldzüge getheilt wird, gewinnt aber dadurch einen ganz anderen Charakter. An Stelle der über hastenden, ungestümen, tollkühnen Kriegführung, welche in der Absicht. den Krieg in einem einzigen Feldzuge zu beendigen, eine gewiffe Be⸗ gründung fand, tritt eine ruhigere, vorsichtigere und bedächtigere Rxiegführung, welche nicht mehr die Ereignisse in einem durch klima— tische Verhãltnisse begrenzten Zeitraume erzwingen will, sondern den⸗ selben die zu ihrer natürlichen Entwicklung nöthige Zeit läßt.
. die Russen in diesem Jahre kaum mehr über den Balkan fh n, ist nahebei sicher, weil sic es nicht mehr können; daß dieselben aber auch nicht über die Donau zurückgehen, ist eben so ficher, weil 9 es nicht wollen und die Türken sie nicht dazu zwingen können Es reduzirt sich somit Alles auf die Frage, was während des Spãt⸗· k , in . militärisch noch er⸗
enn die ituation bis zum ⸗ R des Winters sich nicht durch einen Angriff der e en ö. ) 6 oder der Türken auf die Jantra-Linie wirklich ver! , erübrigen der russischen Kriegslestung jedenfalls zwei Ope⸗ , ( n ies die Belagerun Plewna und Rustschuk. Unter den jetzigen knen er, wen 33 , Thatsache, daß die ganze rusfische Armee in Bulgarien . eibt und daß die Operationen gegen Plewna und Rustschuk wäh⸗ rend des Spätherbstes und Winters mit aller Kraft fortgesetzt werden 6 Anschauung, daß an einen Eintritt Serbiens in die Aktion 9 ht zu denken sei, dürfte sich kaum als stichhaltig erweisen. Für erbien ist, gerade der Winter der günstige Moment, zu interveniren weil eine türkische Offensive von Novi⸗Bazar oder Serajewo aus in dieser Jahreszeit kaum möglich und jedenfalls fehr seicht zu verhin⸗ dern ist, während eine im Vereine mit rumänischen Abtheilungen unternommene Cernirung der schwach besetzten Festung Widdin eine jener Operationen ist, die man im Winter am leichtesten ausführen . . , . zu rechnen hat. Nach hier r genen authentischen Nachrichten i i i 6 . ö. . ö soll der Eintritt Serbiens in n Thatsachen sind die letzten Tage beinahe die är i des ganzen Feldzuges gewesen. Der rl fi ber e n .
1 J
dfürchterliche Wetter, welcheg vor einigen Tagen sogar die Be⸗ sigung der Brücke jwischen Nikepolis und Turnu⸗Magurelli zur
e batte. In Simnikza und Corabia widerstanden zwar die * dem Wellenschlage der Donau, aber sie waren auch durch rere Stunden nicht passirbar.
Der Wechsel im türkischen Ober ⸗Kommando hat nach aus Varna gelangten Nachrichten zur nächsten Folge gehabt, daß der größte Rl der Garnisonen Varnas und Schumlas zur Operations ⸗ Armee . wurde, welche dadurch eine Verstärkung von mindestens
Mann erhalten hat. Außerdem kommt uns aus derselben
Ae eine Sensationsnachricht zu, welche wegen ihrer Wich⸗ eit und Originalität nur mit Vorbehalt mitgetheilt wer⸗ F soll, aber nicht im Bereiche der Unmöglichkeit liegt. 4 Pascha soll weder Tirnowa noch Biela und die Jantra⸗ e angreifen wollen; sein Plan wäre, mit aller Kraft
en Rasgrad aus nach Turkukai oder Silistria vorzudringen, dort ber die Donau zu setzen und bei Oltenitza oder Kalarasch festen uß zu fassen. Dadurch würde freilich die ganze Sachlage auf dem
kriegsschauplatze umgewandelt werden, aber es ist stark zu bezweifeln,
Pb eine solche Dperation, zu deren Gelingen besonders Schnelligkeit ehört, in einer solchen Jahreszeit überhaupt möglich ist. Dese Nachricht hat hier in russischen Militärkreisen enorme Sensation emacht und aus diesem Grunde scheint es angezeigt, dieselbe trotz
ihres abenteuerlichen Charakters nicht mit Stillschweigen zu über⸗
ehen.
z Bei Plewna hat sich die Situation insofern verändert, als die Russen es den Rumänen nachmachen und gleichfalls den türkischen Werken mit Laufgräben nahe zu kommen suchen. Außerdem sind seit der Ankunft des Generals Totleben mehrere im großen Style angelegte Erdwerke südöstlich von Plewna in Angriff genommen worden. Man erwartet nur die Einnahme der großen Griwica⸗ Redoute durch die Rumänen, um zur Durchführung der beabsichtigten allgemeinen Belagerungsarbeiten zu schreiten. Während dieser Zeit ist der CGernirunggeordon hinter Pleiwng verstärkt worden, Jürst Karl wollte sogar in Telis eine 15,00) Mann zählende Abtheilung eine stark verschanzte Stellung nehmen lassen und damit sich wie ein Keil
jzwischen Plewng und den aus Orhanie kommenden Verstärkungen
einschieben. Seine Meinung drang aber nicht durch und man be⸗ gnügte sich damit, einige Schützenbataillone und reitende Batterien
den fliegenden Corps der Generale Krilof und Loscauf beizugeben.
Ueber die Stellung der türkischen Ostarmee ist absolut nichts zu berichten. Dieselbe scheint in einem neuen Aufmarsche begriffen zu fein, da russischerseits an mehreren Stellen die Fühlung mit ihr ver⸗ loren worden ist. Lange dürfte jedenfalls die Ungewißheit über die Bewegungen Suleiman Paschas nicht mehr dauern.
Auf der Eisenbahn fahren die Truppentransporte fort. In inigen Tagen werden aber so kolossale Mater altransporte (Brücken⸗ und Barackenbestandtheile) erwartet, daß sogar die Truppensendungen während einiger Tage werden sistirt werden müssen.
— Der russische Admiral Arkas berichtet unter dem 11. d. an den General-Admiral Großfürsten Konstantin nach St. Petersburg folgendermaßen über die Katastrophe eines türkischen Kriegsschiffes bei Sulina;
„Ich bin glücklich, Ew. Kaiserlichen Hoheit. Details zu der gestern an den Verwaltenden des Marine ⸗Ministeriums abgesendeten Depesche über die Affaire bei Sulina mittheilen zu können. In der Nacht auf den 29. September schickte Kapitän Dikoff, nach⸗ dem er sich mit der Flotille bis auf 12 Meilen Sulina genähert, die Kutter der Lieutenants Krugskoff, Friedrichs, Losinskij, Skriggin, des Midshipmans Radezkij und dis Garde⸗Marin Grafen Stro⸗ ganoff aus, um Minen zu legen. Die Kutter gingen bis direkt an die
afensperre heran; sie wurden bemerkt, führten aber trotz eines karken Kartätschen⸗ und Gewehrfeuers, von den Panzerschiffen und zatterien ihren Auftrag in bester Weise aus. Am 5 Uhr Morgens ging Dikoff, nachdem er von der Legung der Minen benachrichtigt worden, nach Sulina, voraus der Dampfer „Opyt“ mit einer Vor⸗ richtung zur Auffindung der Minen; hinter dem „Opyt“ folgte auf dem Schooner ‚Worona“ Dikoff selbst und die übrigen Schiffe der Abtheilung. Sich auf sechs Meilen nähernd, bemerkte man, daß aus Sulina der türkische Dampfer „Kartal“ und ein anderer großer hölzerner Batteriedampfer entgegenkamen. Nachdem Dikoff dem „Opyt“ befohlen hatte, zurückzukehren und die auf dem Schooner „Worona“ befindliche Abtheilung Infanterie schleunigst ans Ufer gefetzt war, ging er den türkischen Schiffen entgegen. Der Kartal“, mit nur drei Fuß Tiefgang, passirte die Absperrung, wurde jedo h von einigen wohlgezielten Schüffen der ‚Worona“ gezwungen, zurück⸗ zukehren; unterdeß näherte sich der große Dampfer, und schon hatte der Kampf begonnen, als eine Wassersäule sichtbar wurde und er, von einer der in der Nacht gelegten Minen gesprengt, untersank. Der Kartal“ ging schleunigft nach Sulina zurück. Der Untergang des Schiffes wurde mit einem allgemeinen Hurrah der ganzen Ab— theilung begleitet; die Steuerflagge wurde vom Lieutenant Friedrichs abgenommen. Ein Theil der Leute rettete sich, wie es scheint, im Schilf. Das Panzerschiff, welches wahrscheinlich auch der Flotille begegnen wollte, rührte sich bis zur Beendigung des Bombardements an diefem Tage nicht mehr von der Stelle. Nachdem die Affaire mit den zwei türkischen Schiffen so günstig beendet und die früher bestimmte Disposition ausgeführt war, setzte Dikoff das Feuer mit den Panzerschiffen fort und ging zur Nacht auf Kanonenschußweite von unseren Sperrungen zurüͤck, welche in der Nacht verstärkt wurden. Hiernach telegraphirt Dikoff, daß um ih Ühr Morgens am folgenden Tage ein Schuß von der Worona“ das Panzerschiff beschädigte und, wie e scheint, den Kessel sprengte. Unsere Abtheilung ist näher nach Sulina vorgegangen.“
Asiatischer Kriegsschauplatz.
St. Petersburg, 17. Oktober. (W. T. B.) Offi⸗ zielles Telegramm vom Kriegsschauphatz, aus Bu⸗ karest den 17. 8. M. übermittelt: Details über den Sieg von Kars: Ein Theil der Armee Moukhtar Paschas geschlagen und zerstreut. Einige Tausend Gefangene und 4 Kanonen. Der andere Theil, 3 Divisionen mit 33 Kanonen, umzingelt, hat sich am 15. d. mit 6 Paschas nach sehr großen Verlusten ergeben. Moukhtar Pascha nach Kars geflohen,
Konstantinopel, 17. Oktober. (W. T. B.). Ein Tele⸗ gramm Mou khtar Paschas aus Kars, 15. d., meldet: . früh trafen wir Vorkehrungen, uns auf der Straße nach
ars festh chen als der Feind von Hadjivali her debouchirte und den Awliarberg, welcher von 4 Bataillionen mit 3 Ge— schützen vertheidigt wurde, angriff. Der Angriff richtete sich . gegen unser Centrum bei Boulanik, welches sich trotz er als Verstärkung herbeigeeilten Flügelbataillone nach vier⸗ stündigem unaufhörlichem Anstürmen der Russen und dem verheerenden Feuer der Artillerie zurückziehen mußte. Der Feind besetzte den Awliarberg und alsdann successive die übrigen strategischen Punkte auf der Seite von Kars, wo— hin wir uns mit einer Division zurückzogen, um einen Gegen⸗ angriff vorzubereiten. Eine zweite Division, n feen die Abtheilungen Rachid Paschas, Omar Paschas, Kigzim Paschas, Moussa Paschas und Chefket Paschas hielt die am Karadjadagh gewählten Positionen besetzt. Der Feind erhielt sodann zahl⸗ reiche Verstärkungen und brachte 260 Geschütze, bedient von erfahrenen Artilleristen, in den Kampf. Mehrere unserer hö—⸗ ö Offiziere waren gefallen oder verwundet, 1 Regimenter Kavallerie und 4 Bataillone Infanterie wurden völlig zer⸗ . außerdem waren etwa 800 Mann außer Kampf gesetzt.
Wien, 18. Oktober. (W. T. B.) Telegramme des „N. W. Tageblatt“. Aus Tiflis, 16. d.: Vermöge, der erhaltenen Verstärkungen konnten die Russen in der gestrigen
Schlacht der 30000 Mann starken Armee Moukhtar
Paschas 70,000 Mann gegenüberstellen. Manche Kommando⸗
stellen waren neu besetzt. — General Solowief führte unter
General Heimann die kaukasische Grenadierdivision zum
Sturm. — Bisher sind über 4000 Gefangene eingebracht.
* Tiflis herrscht freudige Erregung; demnächst soll auch die ffensive gegen Ismail Pascha ergriffen werden.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Am 14. d. M. ist in Breslau Professor Dr. Auaust Kutzen, Verfasser des geographisch⸗kul turhistorischen Werkes Das deutsche Land!, gestorben. — Am 15. verstarb in Bonn der Philo⸗ loge Pr. Friedrich Heimsoeth, Professer der Eloquenz und Mit⸗ direktor des philologischen Seminars an der dortigen Universität.
— Die „‚Königsb. Hart. Ztg.“ schreibt: Auch während dieses Sommers haben sich die Bildhauer Eckart, Professor Heideck und Professor Dr. Schneider die Aufsuchung von Hünengräbern in unserm Samlande angelegen sein lassen. Die Herren waren besonders in der Umgegend von Cranz sehr glücklich; sie deckten im Ganzen 14 solcher Gräber auf, namentlich in der sogenannten Kaub. Schon im ersten Grabe fanden sie in einer Tiefe von 2 Fuß den Feuerheerd und zwei wunderschöne Fibulae, ea. 3 Zoll lang, oval, von sauber ciselirter, durchbrochener Arbeit, eine große bronzene Perle und lange doppelgliedrige bronzene Ketten, ferner weisie und gelbe geschliffene Krystallperlen, sowie eine römische Thonperle, drei große Perlen von feiner durchbrochener Silber⸗ filigranarbeit und zwei Stückchen geschmolzenen Silbers, jedenfalls auch von geschmolzenen Perlen herstammend. Im 2. und 3. Grabe wurden Urnen von untergeordnetem Werthe, im 4., 5. und B. beinahe vollständig verrostetes Eisen gefu den. An dem zweiten Tage, den die Herren der Nachsuchung widmeten, öffneten sie ein ihnen lange schon bekanntes Grab im Kunterstrauch, das einzige im ganzen Wäld⸗ chen. Das Grab hatte ca. 30' im Durchmesser, und wurden zunächst aus ihm mehrere Centner schwere Steine herausgeholt, worauf in den oberen Schichten eine Lanzenspitze und Urnentrümmer zer⸗ streut vorgefunden wurden. In einer Tiefe von ca. 6 Fuß lagen in kistenartiger Steinumhüllung zwei Skelette, von denen aber nur das eine, im Kiesboden liegende, möglichst erhalten war. Zur Seite des Skeletts lag eine sehr gut erhaltene Lanzenspitze, am , eine Armspange, in der Gürtelgegend eine braune Schnalle von Eisen, die anderen Waffen waren aus dem Klumpen Eisenoryd vorläufig nicht zu erkennen. Die Kiefer hatten volle gesunde 32 Zähne und hielten eine Silbermünze. Noch zwei andere Silbermünzen wurden im Grabe gꝛfunden, und es ist mög⸗ lich, daß sich aus diesen die Begräbnißzeit feststellen läßt. Am dritten Tage des Nachsuchens wurde in einem der Gräber in der Kaub ein seltenes Exemplar einer Gürtelschnalle, 3 Zoll im Durch⸗ messer, schön eciselirt, vorgefunden, deren aufgebogene Endstücke gr e oe darstellen. Zwei andere Gräber bargen Schwerter in
assen.
— Unter dem Titel: „Streiflichter aus der Vergangen⸗ heit und Gegenwart“ hat Dr. Wilhelm Angerstein in der Luckhardtschen Verlagshandlung (Berlin und Leipzig) eine Reihe kul⸗ turgeschichtlicher Skizzen und Bilder“ veröffentlicht, von denen einige (Franz von Sickingen, Alois Senefelder, eine deutsche Erfin⸗ dung u. A. den Namen Essays verdienen, herausgegeben. Ein innerer Zu⸗ sammenhang dieser zweiundzwanzig Aufsätze ist nicht vorhanden; sie sind willkürlich zusammengestellt, aber alle mehr oder weniger belehrend und unterhaltend, einige auch streng wissenschaftlich behandelt; z. B. die Entwicklung des Schulwesens in Deutschland, der Reifrock in der Geschichte, Kirchengebräuche im Mittelalter u. s. w. Die Form diefer kleinen Skizzen ist durchweg ansprechend, frisch, einfach und doch elegant.]
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Dem H. C.“ geht folgender Erntebericht aus Hannover (dem Hohaschen) zu: Die diesjährige Ernte, welche sich nunmehr nach Stroh⸗ und Fruchtertrag so ziemlich übersehen läßt, darf durch⸗ schnittlich als eine gute Mittelernte bezeichnet werden. Obschon das Erntewetter sehr ungünstig war, hat es doch keinen wesentlichen Schaden gebracht; ängstliche Landwirthe haben mitunter zu früh und feucht eingefahren, aber Auswuchs war nur ausnahmsweise zu be⸗ merken. Der Weizen war in der Marsch hier und da ausgewintert, hatte sich übrigens über Erwarten gut herausgemacht, und brachte, mit Ausnahme einiges strichweisen Rostschadens, eine reichliche Mittel- ernte. Der Roggen ist nach Stiegenzahl wie Ertrag durchaus befriedigend ausgefallen, mag das Stroh auf, schwachem Lande etwas kürzer fein, dafür giebt die Stiege (20 Garhen) häufig über einen Himpten. Hafer und Gerste geriethen leidlich gut. Die, Lupinen, welche eingeerntet werden sollten, sind gut ausgefallen, die, welche zur Düngung (zum Unterpflügen) gesäet wurden, lassen meist zu wünschen übrig, da sie unter der Ungunst der Witterung stark litten. Das Gras war in diesem Jahre in der Marsch so xeichlich, wie seit langem nicht, das Heu kam beide Male ziemlich gut ein, da es des kräftigen Wuchses wegen zeitig geschnitten werden konnte. Die Kartoffeln sind in der Marsch durchaus mißrathen, schlecht von Geschmack, spärlich und der . unterworfen, auf der Geest, als den echten Kartoffelgegenden, hatten von Letzterer nur die Frühkartoffeln zu leiden, sonst sind sie auf gerinzem Boden freil ich oft klein ausgefallen, liefern durchschnittlich aber doch einen Mittel- ertrag, um so mehr, da sie seit fünf Jahren, wo sie zumeist höchstens 1 S pro Himpten kosteten, zuerst wieder zu 1 66 50. 3 begehrt werden. Sie Frucht ist gut von Geschmack und läßt keine Verderb niß befürchten. Kohl if durchweg aus zezeichnet gerathen, Rüben und Möhren reichlich, aber klein. Von Obst sind Birnen und Aepfel leidlich ausgefallen, aber doch hoch im Preise geblieben, Winteräpfel pro Himpten 4 - 6 A6.
ö Gewerbe und Handel.
Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kron⸗ prinz hat die Herren Ferd. Otto Julius Anion und , Georg Heinr. Schnerzel (in Firma F. Ancion & Sch aerzel) hierselbst, Wilhelmstraße 49, zu e , Hofliefergnten ernannt.
— Rach dem Geschäftsberichte der Aktien gesellschaft Lauchhammer, vereinigte vormals Gräfl. Ginsiedelsche Werke, für 1876 — 77 betrug der Nettogewinn bei Lauchhammer I69, 550 S, Gröditz 113,384 M, Burghammer 6841 M6, wogegen Riefa einen Verlust von 291,703 S½ nachweist. Der Gewinnüber⸗ schuß besteht in 2302 M Auf den Werken waren 1937 Personen beschäftigt. Die Penstons⸗ und Knappschaftskassen repräsentiren ein Vermögen von 247532435 ½. Der Werth des Versandts und Umsatzes beziffert sich auf 4,1652415 M. Die Bilanz gleicht sich beiderseitig mit 10,326, 180 M aus. .
— Der Bochumer Vexein für Bergbagu⸗ und Guß⸗ stahlfabrikation hat im Geschäftsjahr 187677 einen Brutto⸗ Überschuß von 493,518 M erzielt, der vollständig zu Abschreikbungen verwendet werden soll. In der Zeit von 1864155 bis 1875,77 wur⸗ den auf Immobilien 3,856,461 M, auf Maschinen 2c. 3 900,728 46, abgeschrieben. Die Bilanz der Gesellschaft weist einen Reservefonds von 2013, 401 4 und einen Delerederefonds von 30) 009 6 nach. Bie Summe der Kreditoren beläuft sich auf 4,558,348 „n, die der Debitoren auf 3,653, 991 6. .
München, 16. Oktober. Vorgestern Vormittag hat der Prinz Ludwig in der Internationalen Aus stellung von e ffn und Hopfenbaugeräthen zu Nürnberg die Preise vertheilt.
— In Braunschweig fand am Dienstag die feierliche Ein⸗ weihung des großartigen Neubaues des Herzoglichen Polytesch⸗ nikums statt. .
London, 16. Oktober. Der Strike in, den, Baum⸗ wolkspinnereien von Bolton hat nach sechswöchentlicher Dauer
seinen Abschluß dadurch gefunden, daß die Arbeiter sich gan; plötzlich 28 erklärt haben, die beabsichtigte Lohnherabsetzung von 5/0 anzu⸗ nehmen.
Berlin, 18. Oktober 1877.
Die Allgem. Chemiker⸗Zeitung“ bringt in ihrer Nummer 40 einen Artikel Ueber das Bier, sonst und jetzt,“ in welchem auf Grund der chemischen Analyse ein Vergleich ermöglicht wird, zwischen 15 in Berlin im vorigen Jahrhundert gebräuchlichen Bier⸗ sorten und 15 der besten Brauer⸗Erjeugnisse der Gegenwart. In ersterer Beüiehung werden die Resultate einer Untersuchung des im Jahre 1737 in Berlin verstorbenen Hofraths Professor Caspar Neumann angeführt. Neumann, der übrigens in seinen wissen⸗ schaftlichen, in deutscher Sprache verfaßten Werken vor 150 Jahren bereits gegen die Verfälschung von Lebens,, Genuß und Heilmitteln mit scharfer Kritik ankämpfte, richtete seine Untersuchung des Biers auf Gehalt an ]) inflammabilischen Spiritus und 2) an Extrakt oder inspizzirten substantiellen, resinösen und mucilaginösen Wesen, und erzielte folgende Resultate: die Grenzen, innerhalb welchen sich die Bestandtheile der, wie erwähnt, 15 Biersorten bewegten, waren für Alkohol O33 – 2M, für Extrakt 3, 1411s „o, der Rest Wasser, während der Gesammtdurchschnitt betrug: für Alkohol l, , für Ertrakt b, a0 uo, für Wasser 1,32 o; u. A. ergab sich für Quedlinburger Gose 2384 0so Alkohol. 5, 8s /o Extrakt; für Cottbuser Bier 1, 00 Alkohol, 3, n o/ Extrakt; für Berlinisch Braunbier 1,0 0½ Alkohol, 1L03 Extrakt (Extrakt. Maximum sämmtlicher Sorten); Berlinisch Weiß⸗ bier 1B 0/9 Alkohol, 4. 3260 Extrakt; Berlinisch Braun⸗Speisehier Os o0 Alkohol, 7.365 oo Extrakt; Branderburgisches Bier 1430/0 Al⸗ kohol, 6,30 oo Extrakt 2c. — Die in Parallele gestellten Biere aus der Gegenwart sind die folgenden: 1) Schwechater Export, 2) Liesin⸗ ger Export, 3) Brunner Lager, 4) Pilsener Export (Brauhaus), ) Pilsener Export (Aktien⸗Brauhaus), 6) Drehers böhmisch Bier, I Leitmeritzer Lager, 8) Ol mützer Lager, ö Münchener Bock, 19 Münchener Salvator, 11) Culmbacher, 12) Nürnberger, 13) Ham⸗ hurger Lager, 14) Ale, 15) Porter. Dieselben zeigen bei einer Zu⸗ sammenstellung mit den von Neumann untersuchten Sorten folgende gewichtige Unterschiede: Alkohol Extrakt
., Biere O, ss = 2,8 osGd 3, 2a — 11 os 0soo1, etzige Biere. 3,22 — 5, 2 0soh 4,3 — 9.18 0g.
Der Gesammt⸗Durchschnittsgehalt beträgt demnach bei . früheren, jetzigen Bieren
für Alkohol 1,18 Oo, 4,12 os,
— ö 6,10 0Oso, 6,8 osl,
Die Schlußfolgerungen, welche hieraus gezogen werden, sind folgende: während früher auf 1 Theil Alkohol 3,6 Theile Extrakt kamen, entfallen jetzt auf 1 Theil Alkohol nur 1,3535 Theile Extrakt. Der Extraktgehalt hat demnach in seinem Verhältnisse zum Alkohol um eg. 50 i abgenommen.
Ferner ist zu ersehen, daß, während früher der höchste Alkohol⸗ Prozentsatz 265 betrug, diese Zahl dem niedrigsten Alkoholsatz unserer heutigen Biere entspricht; denn selten trifft man Biere, die wesent⸗ lich weniger als 2,85 /o Alkohol enthalten.
Lon don, 16. Oktober. Aus fast sämmtlichen Theilen des Landes liegen Berichte vor über einen furchtbaren Sturm, der die ganze vorgestrige Nacht hindurch mit verheerender Gewalt gewüthet hat. Derselbe, von ungewöhnlich starkem Regen begleitet, verursachte viele Unglücksfälle zur See wie auf dem Lande und richtete allenthalben große Verwüstungen an. In London und seiner ganzen Umgebung nahm der Sturm den Charakter eines Orkans an. Die wachthabenden Polizisten und andern Personen, welche in dem Unwetter auf den Straßen waren, mußten sich an den Geländern fest⸗ halten, um nicht durch die Gewalt des Windes in die Höhe gehoben zu werden. Viele Schiff, auf der Themse schleppten ihre Anker, und in verschiedenen Quartieren der Hauptstadt wurden Mauern und Baugerüste umgerissen, sowie viele Dächer und Bäume beschädigt. Die Telegraphenverbindung zwischen London und den nördlichen und westlichen Grafschaften wurde unterbrochen, da nur sehr wenige Drähte unversehrt blieben. Sehr bedeutend scheint der Scha—⸗ den zu sein, welchen das Unwetter auf der See verursacht hat. Von der Küste wird eine große Anzahl mehr oder minder erheblicher Schiff⸗ brüche, die in vielen Fällen mit Verlust an Menschenleben verknüpft waren, gemeldet. Unter den verunglückten Schiffen befinden sich mehrere deutsche, dänische und niederländische. Alle Meldungen stimmen darin überein, daß der Aequinoktialsturm einer der verheerendsten gewesen ist, deren man sich erinnert. Durch umgerissene Schornsteine, . und Bäume wurden mehrere Personen getödtet oder schwer verletzt.
Im Wallner-⸗Theater wird morgen, Freitag, in der ein⸗ maligen Aufführung des Lustspiels Der Hypochonder“ Hr. Regisseur Kurz zum ersten Male nach seiner Krankheit wieder auftreten. Am Sonnabend geht dann bestimmt die neue Posse „Wer ist der Vater?“ in Scene, deren Verfasser der ehemalige Bonvivant des Wallner— Theaters, Hr. Gustav Kadelburg, ist.
— In Krolls Theater begann am Mittwoch unter Beifall Frl. Louise Stauber ihr Gastspiel in der Posse Spillike in Paris“. Am Sonnabend gehen zwei Novitäten: Ein Schutzgeist“, Lustspiel von J. Rofen, und „Eine neue Magd“, Schwank von Grandjean, in Seene.
— Nation al-⸗Theag ter, Frl. Haverland hat sich schnell in der Gunst des Publikums befestigt; der Beifall und die rege Theil⸗ nahme, deren sich die jugendliche Künstlerin als „Jungfrau von Or—= leans“ und „Deborah“ zu erfreuen hatte, läßt bedauern, daß dieses Gastspiel nicht auf längere Zeit ausgedehnt werden kann. Frl, Ha⸗ verland muß ihren konkraktlichen Verpflichtungen in Dresden Folge leisten und kann nur noch dreimal, und zwar morgen als Deborah“, am Sonnabend als „Donna Diana“ und am Sonntag als „Maria Stuart“ auftreten.
— Im Belle⸗Alliance⸗-Theater treten am Sonntag Hr. Dir. Thomas und Frl. Betty Damhofer zum letzten Male auf, und zwar in der Posse Luftschlösser“. . . 3.
— Der französische dramatische Schriftsteller Theodor BarriLre ist am 15. d. M. in Paris gestorben.
Gestern, Mittwoch, veranstaltete Hr. Adolph Friedrich ein Schüler des als Orgeispieler bekannten und geschätzten Hen. Otto Sienel, in der EChristus⸗Kirche ein Konzert. Das reichhaltige, gewählte Programm gehörte natürlich ganz dem Kreise der geistlichen Musik an, und bot außer einigen Nummern von neueren Kom⸗ ponisten Piecen von Seb. Bach, Händel, Haydn, Hesse, Fr. Schu⸗ bert und Mendelssohn. Der Konzertgeber eröffnete das Konzert mit dem Vortrage von Bachs Präludium und Fuge aus A-moll und führte sich mit demselben als einen tüchtigen, wohlgeschulten Srgelspieler ein, der sein Instrument voll be⸗ herrscht. Später spielte Hr. Friedrich noch die Frmoll- Sonate von Mendelssohn, ein Adagio von Hesse und eine chromatische Fantasie von Thiele, mit welcher letzteren derselbe auch seine große technische Fertigkeit zu bekunden Gelegenheit hatte. Der Kon⸗ zertgeber hatte zur Mitwirkung ö junge Kräfte gewonnen. Hr. Eugen Sandow trug mit ihm zusammen ein Larghetto moll)
ür Cello und Orgel von G. Tartini und ein geist iches Lied von itzenhagen vor. Die Gesangsnummern, ein Duett aus Abraham von M. Blumner, der 25. Psalm von Stadler, ein Quartett gus dem Regutem von Dienel, das Recitativ und Are aus dem „Wessigs. „‚Tröstet Zion! von Händel, die Arie aus dessen Josua“ O, hätt' ich Jubals Harf“, fowie das Terzett aus der Haydnschen Schöpfung „Ju Dir, 9 Herr, blickt Alles auf., und Fr. Schuberts eistliches Lied: „Der Friede sei mit Euch, wurden von den Damen Frl. Seibt und Auerbach und den Herren Müller, Hoff mann und Hauptftein, welche saͤmmtlich ansprechende Stimmen besitzen, mit
gutem Verständniß vorgetragen. Das Orgel⸗Accompagnement der Gefangsnummern hatte Hr. Otto Dienel übernommen.
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