1877 / 258 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 01 Nov 1877 18:00:01 GMT) scan diff

gefunden. Zwar fehlen der Kopf, die Füße und der größere Theil der Arme, aber das Motiv der Statue kann nicht zweifelhaft sein: sie stellt einen bogenprüfenden Amor dar. Die Statue st dem hiesigen Pro vinzigal⸗Musenm übergeben worden,

Paris, 25. Oktober. Der Minister des öffentlichen Unter⸗ richts und der schönen Künste, Brunet, hat, wie das Journal offi⸗ ciel meldet, angeordnet, daß die r einer Anzahl berübmter Zeitgenossen in dem Museum von Ve rsailles auf⸗ gestellt werden. Die folgenden sind schon namentlich bestimmt: Chatearbriand, de Villele, de Serre, de Martignac, Rover Collard, Ampere, Guizot, Mols, Thiers, Berryer, de Lamartine, Dupin, de Montalembert, Lacordaire, Cousin, Erzbischof Sibour, Erzbischof Darboy, Präsident Bonjean, Sainte Beuve, Alexander Dumas, Al⸗ fred de Musset, Balzac, Ingres, Delacroir, Horace Vernet. Dela⸗ roche, Decampt, Flaudrin, David d Angers, Theodor Rousseau, Le⸗ verrier, Scribe, Auber, Rossini, Halévy, Félicien David.

Der Termin“ Kalender für die Preußischen Ju stizbe a mt en“, Berlin, Carl Heymanns Verlag. ist auf das Jahr 1875 im vierzigsten Jahrgange eischienen und bietet auch in dem neuen Jahrgange wiederum ein für Jnristen schãtzenswerthes Material. Die Personalnotizen für den Umfang des preußischen Staats sind nach den erfolgten amtlichen Publikatlonen bis 15. Juli d. J. fortgeführt, ergänzt und berichtigt. die Veränderungen in den übrigen deutschen Bundesstaaten auf, Grund amtlicher Mittheilungen angegeben. Von den zahlreichen Beilagen erwähnen wir die Tabelle der Fristen zur Anmeldung und Einführung der Rechtsmittel in Civilprozeffen', die „Verfügung, betreffend die Gesuche der Ju tiz. beamten um Anstellung, Versetzung und Beförderung;“ ferner das Ortsverzeichniß, enthaltend sämmtlichen deutsche Städte und diejenigen Srte, in denen sich der Sitz einer Gerichtsbehörde befindet, mit leichzeitiger Angabe der Obergerichte für jedes Untergericht. Die Ge⸗ ö sind gänzlich umgearbeitet, übersichtlich gruppirt und für das tägliche praktische Bedürfniß berechnet. Der Preis des Kalenders beträgt 2.5 Mt. e

Leben und Werke des Flötisten Fohann Joachim Quantz. Nach den Quellen dargestellt von Albert Suantz. (Berlin 1877. Verlag von Robert Oppenheim.) Die vorliegende Biographie, ursprünglich als Beitrag zu dem Mendelschen „musfkalischen Konversations⸗Lexikon“ bestimmt, erregt Interesse nicht nur durch das langjährige vertraue Verhältniß, in dem Quantz zu seinem Schüler, dem König Friedrich 1I., gestanden, sondern auch durch den quellenmäßigen Nachweis, daß der talentvolle und strebsame Meister eine hervorragende Stelle unter den Kompo⸗ nisten und Virtuosen der vor⸗mozartschen Zeit eingenommen hat, ja als Flötist geradezu der erste unter seinen Zeitgenossen war. Der Biograph schildert eingehend die künstlerische Entwickelung und den Charakter Buantz's und führt seine Vertheidigung gegen mancherlei, wenigstens zum Theil ungerechte, Vorwürfe, die namentlich in letzterer Zeit gegen ihn erhoben worden, sind. Eine dankenswerthe Zugabe ist die vollständige Bibliographie der Quantzschen Werke und ein Anhang, in dem sich drei Briefe König Friedrichs, die verschiedenen Ausgaben der Flötenschule und ein Nekrolog vom 17. Juli 1773 be⸗

finden. Land⸗ und Forstwirthschaft.

Im Regierungsbezirk Frankfurt a. O, sind die Erträge des Wintergetreides recht gut; der Roggen hat viel Stroh gegeben, und sst der Ausdrusch ein so guter, wie er seit mehreren Jahren nicht vorgekommen. Der Weizen ist ebenfalls gut gerathen, und ist der Körnerertrag durchaus befriedigend. Für die Sommerung, namentlich für Hafer und Gerste, kam der Regen meist zu spät, und wenn auch die Gerste noch einen ziemlichen Ertrag gewährte, so hat doch der Hafer in den meisten Kreisen nicht befriedigt. Besonders reiche Erträge haben die Wiesen geliefert, nur hat die feuchte Witte⸗ rung auf das Einbringen und die Güte des Heues nachtheilig ein⸗

ewirkt. Bei den Kartoffeln wird vielfach über Fäulniß geklagt. r Ertrag der Zuckerrüben ist ein sehr günstiger. Die Obsternte ist im Allgemeinen nur eine leidliche.

Der „GCöln. Ztg. wird geschrieben: Aus Schottland kom⸗ men traurige Nachrichten über die Ernte. Seit Menschengedenken hat es in einem Jahre in Schottland nicht so viel geregnet, wie in den zwölf Monaten bis zu Michaelis. Die Folgen laffen sich denken. Im mittleren Schottland hat man mit der Ernte eigentlich erst gegen Mitte September an ge⸗ fangen. Im Norden begannen Hafer und Gerste vielfach erst am 1. Sktober die Farbe zu wechseln. Bis dahin waren sie grasgrün. Die Weiden siad den Sommer hindurch so naß gewesen, daß das Vieh sich kaum hat niederlegen können, deshalb hat es auch trotz des reichlichsten Futteis nur sehr mäßig an Gewicht zugenom⸗ men. Bei dem gegenwärtigen Futtermangel ist das Vieh über⸗ dies billig. Um das Uebel voll zu machen, fiel am 11. Oktober unerwartet zwei Zoll Schnee. Es folgte ein scharfer Frost, der alle grünen Feldfrüchte vernichtete, und seitdem hausen abwechselnd Regen, Schnee und Sturm. Es ist also mit der Einheimsung vorbei. Viel Getreide verfault draußen auf dem Felde, auf dem Halme oder in Stiegen. Was halbwegs eingeheimst worden ist, körnert schlecht. Hülsenfrüchte haben schlecht angesetzt und sind schlecht gereift. Kar⸗ toffeln sind im ganzen Lande dürftig und in Schottland derart, daß sie an manchen Orten gar nicht erst einmal das Ausmachen lohnen. Was gewachsen ist, das ist meist von der Fäulniß befallen. Selbst Rüben, denen sonst das nasse Wetter zusagi., und welche das Haupt⸗ futter für den Winter bilden, geben wenig Ertrag.

Paris, 30 Oktober. Das Ministerium für Handel und Ackerbau veröffentlicht im Journal officiel“ folgende Note: J Folge der in Wien, Königsberg und Geisenheim im Kreise Wies Faden beobachteten Fälle von Rinderpest hat ein Ministerialerlaß vom 14. Oktober die Einfuhr lebender Rinder und Schafe, aller Gattungen von Wiederkäuern, so wie frischer Häute und sonstiger Reste dieser Thiere aus Deutschland und Oesterreich⸗Un⸗ garn verboten. Seit dem 14 sind nur etliche hundert Schafe, die . vor dem Erscheinen des Erlasses abgeschickt und durch längeren

ufenthalt an der Grenze ganz ungefährlich geworden waren, in unser Landesgebiet eingedrungen. Dieselben Verbote bestanden schon kraft der Erkaffe vom 25. Januar und 11. Mai d. J. gegen de Einfuhren aus Rußland, den Donaufürstenthümern und der Türkei, wo die Viehseuche in Folge des Krieges bedeutend um sich gegriffen hatte. Es steht zu befürchten, daß unser Schlachtviehhandel mit diesen Län dern nicht so bald einige Sicherheit wieder gewinnen dürfte In Deutschland und Desterreich⸗Ungarn hingegen hat die Rinderpest entfernt nicht dieselbe Ausdehnung; bisher ist sie dort nur an ver⸗ einzelten Punkten aufgetreten, und man hat nachdrückliche Vorkehrun⸗ gen getroffen, um die Ansteckung zu bannen und zu verhindern, daß die Thiere und die Gegenstände, welche den Keim des Uebels ver⸗ breiten könnten, die infizirte Zone verlassen. Gleichwohl gebietet die Vorsicht, unsere Grenzen hauptsächlich dem aus Deutschland und Sefterreich⸗Ungarn kommenden Rindvieh und den frischen Resten derselben, auch, wenn sie nicht aus den von der Seuche betroffenen Distrikten herrühren sollten, verschlossen zu halten. Während nach den Zollausweisen unsere Einfuhren von lebendem Rindvieh aus diesen Tändern fuͤr das ganze Jahr 1876 sich auf 13233 Stück beliefen, wurden in den ersten neun Monaten des Jahres 1877 nur 9064 Stück eingeführt, und man darf annehmen, daß der Markt es wenig empfinden würde, wenn ihm diese Bezugsquelle für immer abginge. Af ders würde es sich ohne Zweifel mit dem dauernden Wegfall der deutschen Schafe verhalten, welche in unserer Versorgung einen bedeutenden Platz einnehmen; wir bezogen ihrer 883.217 im Jahre 1873 und 551,510 in den ersten neun Monaten dieses Jahres. Sollte also die gegenwärtige Lage fortdauern, so würde die Regierung die Frage zu prüfen haben, ob man nicht auf Grund einer

Reihe von Garantien, wie 3 B. authentische Zeugnisse üb

ungefährlichen er Thiere, Untersuchung an der Grenze ie übrigens schon vor dem 14 Atober geübt wurde), Beförd in plombirten Wagen nach dem Markte von La Villette, voa wel

die Thiere nur noch nach dem Schlachthofe geführt werden dürft . ;

Desinfizirung der Waggons u. A, die Schafe aus Deutschland Sesterreich⸗Ungarn wieder zulassen könnte Diese Lösung könnte a nur dann angenommen werden, wenn die / auch wirklich den französischen Züchtern alle Sicher zeit gewährten und dat einheimische Vieh vor jedem Schaden bewahrten. Uebrigens wird die Regierung in einer so wichtigen Frage keinen ar g fassen, ohne die Ansicht der berufensten Personen und in erster Reihe des Raths⸗ comitès für Viehseuchen eingeholt zu haben.

Gewerbe und Handel.

Der Aufsichtsrath der Aktiengesellschaft für Schle⸗t sische Leinenindustrie (vorm. Kramsta) hat den von dem Vor ⸗-

stand vorgelegten Abschluß des Be riebsjahres 18765777 festgestellt. Die sämmtlichen Grundstücke, Gebäude, Maschinen und Wohnhäuser beziffern sich auf 3,943,150, die fertigen und halbfertigen Waaren, sowie die Garne auf 3513530 4, die Betriebsbestände auf 952, 133 4, Kommandite Leipzig und sämmtliche Waarenforderungen 1,947,412 4, Kasse und Wechselbestände 194700 6, Diverse ca. 1020020 , Effekten, bestehend aus Schlesischen Pfandbriefen und Rechte⸗Oder⸗ Ufer⸗Prioritäten 277,000 46 Die Passiven: Aktien kapital 10, 80000 , Reservefonds 397, 09 46, Unterstützungs fonds 45.000 M Der Ge⸗ sammtüberschuß beträgt 5] 8 679 M, we cher verwendet werden soll zu Abschreibungen mit 24,500 M, zur Rücklage in den Reservefonds mit 22000 M, zur Dividende à 4 mit 432,000 M

In der Generalversammlung der Hansa“, Werfte für eiserne Schiffe und Maschinenbauanstalt worm. A. Tischbein), wurde die Auflösung der Gesellschaft beschlossen und u. A. festgesetzt, daß der Aufsichtsrath die eit der Ausführung die⸗ ses Beschlusses, insbesondere auch die Zeit seiner Eintragung in das Handelsregister zu bestimmen habe; daß die Liquidation durch den Vorstand geschehen solle, und daß der liquidirende Vorstand zur Ver⸗ äußerung der unbeweglichen Sachen auch ohne öffentliche Versteigerung er bh gn sein und seine Instruktionen vom Aufsichtsrathe er⸗ alten solle.

Pest, 30. Oktober. (W. Ab. P) In der heutigen General⸗ versammlung der ungarischen allgemeinen Bodenkredit⸗ Aktiengesfellschaft wurden die Statuten im Sinne des Gesetz⸗ Artikels 36 vom Jahre 1876 über die Sicherstellung von Pfandbriefen modifizirt und sodann die Direktoren und Aufsichtsräthe gewählt

Antwerpen, 31. Oktober. (W. T. B.! Wollguktian. (Schluß. Es waren 2495 Ballen angeboten, von denen 225 Ballen verkauft wurden. Die Preise waren unverändert. Der ebliebene Vorrath beträgt 5942 B., darunter befinden sich 1800 B. Lamm⸗

Wollen. Verkehrs ⸗Anstalten.

Berlin, 1. Norember, Der frühere französische Finanz⸗ Minister, jetz ie Senator, Hr. Lc on Says und der Direktor der französischen Nordbahn. Hr. Mathias aus Paris, nahmen, in Be⸗ einn zweier Administratoren der französischen Nordbahn, heute die

ie sigen Posteinrichtungen, insbesondere, soweit dieselben sich auf die Packet und Geldbeförderung erstrecken, in Augenschein. Trie st. 1. November. (W. T. B) Der Lloydpo stdampfer „Ceres“ ist heute aus Konstantinopel hier eingetroffen. Southampton, 30. Oktober. Das Postdampfschiff „Donau“ vom Norddeutschen Lloyd in Bremen, welches am 20. d. M. von New⸗JYork abgegangen war, ist heute wohlbehalten hier angekommen und hat nach Landung der für Southampton be⸗ stimmten Passagiere, Post und Ladung die Reise nach Bremen fort · gesetzt. Die „Donau? überbringt 161 Passagiere und volle Ladung.

Berlin, 1. November 1877.

Die Kunstausstellung der Königlichen Akademie der Künste. VIII. (S. Nr. 257 d. Bl.) Einzelfiguren und Studienköpfe.

Aus der ansehnlichen Zahl der Einzelfiguren und Studien⸗ köpfe, bei denen das inhaltliche Interesse neben dem rein male⸗ rischen mehr oder minder in den Hintergrund tritt, können hier nur einige wenige, nach dieser oder jener Seite hin besonders bemerkenswerthe Arbeiten hervorgehoben werden. Zu ihnen ge⸗ hört in erster Liuie die prächtige „Higeunerkönigin“ von G. Biermann in Berlin, eine jugendlich blühende, dunkel⸗ haarige Mädchengestalt, die in phantastischer Kostümirung, mit reichem, blitzendem Schmuck geziert, ein geraubtes Huhn in der Rechten, sich in plastischer Rundung von einem feinge— tönten lichtgrauen Fond abhebt und dem Beschauer mit trotzig lachendem, lebensfrohem Ausdruck der schönen Züge entgegen⸗ blickt. Dem glänzenden malerischen Effekt des farben⸗ freudigen, meisterhaften Bildes, das noch unbedingter befriedigen würde, wenn die Figur sich nicht nach unten hin in den Falten des Gewandes völlig verlöre, vermag der Wider fsprud zwischen dem angenommenen Titel und der graziösen, durchaus modern⸗eleganten Erscheinung der Dar⸗ gestellten nicht den geringsten Abbruch zu thun. Ueberzeugender und echter aber wirkt doch die von Karl 4 jun. in Düsseldorf als „Kostümstudie“ ausgestellte vornehm schöne Lautenspielerin in der reichen und edlen Gewandung der Frühzeit des 16. Jahrhunderls. In ihrer ruhigen Bewegung trefflich gezeichnet und in den Raum komponirt, ist die Ge⸗ stalt, die sich in der aus tiefrothem Sammet und blaßröthlich schimmernder Seide zusammengesetzten Tracht vor einer farbig gemusterten Tapete abhebt, mit feingebildetem koloristischen Gefühl und mit sicherer Hand ebenso breit wie gediegen be⸗ irn. und in jeder Hinsicht von vorzüglich geschlossener

altung.

In ein mit nicht geringem malerischen Geschick behandeltes Kostüm derselben Zeit kleidete Rud. Schick in Berlin die Halbfigur eines „in süßen Gedanken“ dasitzenden, den Be⸗ schauer von der Seite her anlächelnden jungen Mädchens von naivem, nur etwas spitzem Ausdruck des Kopfes, der auch im Ton wie in der Vortragsweise weniger anspricht als die übrigen, weitaus frischeren und feiner gestimmten Partien des Bildes, während Albert Schwartz in Berlin in seinem Brustbild eines jugendlich zarten, aus dem in den Händen ge⸗ . Gebetbuch mit leise geöffneten Lippen andächtig ingenden Mädchens in der Tracht der Holbeinzeit gerade durch die schlichte, innige Wahrheit des Ausdrucks noch mehr, als durch die sorgsame, ein wenig harte Malerei der von dem einfach grünen Fond sich in einem kühlen, klaren Ton absetzenden, kindlich unschuldsvollen Gestalt, zu Sin weiß. Neben der bereits bekannten, mit gut gewähltem

amen als Fenste ß n bezeichneten weiblichen Halbfigur von G. Graef in Berlin und der trefflichen in ruhiger Haltung mit ihrem kupfernen Wassergefäß dastehenden „Ita⸗ fienerin am Brunnen“ von A. de Tourten in München nennen wir ferner die gefällige und malerisch tüchtige Halbfigur einer blondhagrigen, roth gekleideten. „Türkin“ von L. Güterbock in Berlin, das mit männlich sicherer 9. und mit entschieden ausgesprochener koloristischer egabung gemalte, lebendige und charakteristische Brustbild

1 ö

eines „polnischen Bettlers“ und die nicht minder energische, wenn auch im Fleisch etwas gar zu blutlose „Kinderstudie“ von Natalie vo0n Modl in Düsseldorf, die zart und licht getönte Kniefigur eines sinnig blickenden „jungen Mädchens in altdeutschem Kostüm“ von Luise von Hüllessem in München, den kleinen, bescheiden auftretenden „Kopf einer jungen Bäuerin“ von freundlich liebenswürdigem Ausdruck von J. Mante in Berlin, sowie endlich mit besonderer Aus⸗ zeichnung die originelle, in hohem Grade reizvolle Figur des in phantastischem rothen Kostüm dasitzenden, vor schimmerndem Goldgrund sich abhebenden jungen „Mohrenprinzen“ von Z. von Suchodolski in Dresden und die beiden gediegenen Studienköpfe, die Achim von Arnim-BHärwalde in München neben dem durch reiche malerische Schönheit und durch das glückliche Arrange—⸗ ment der mannigfachsten Utensilien gleich sehr anziehenden, die individuelle Eigenart seines Inhabers lebendig wider⸗ spiegelnden „Interieur eines Malerateliers“ ausstellte. Sie sind, dem charakteristischen Gesichtstypus und der ihm ange⸗ paßten Kostümirung entsprechend, als „Riccio“ und „Quentin Durward“ betitelt, würden aber auch ohne diese äußerliche Zuthat durch die Vorzüge ihrer wohlverstandenen, meisterlichen Modellirung und ihres tiefgestinmmten, klaren und kraftvollen Kolorits zu nicht minder entschiedener Geltung kommen.

In diesem Jahre wird der Herbstersatz für das Garde⸗ Corps, wie folgt, eintreffen: Am 2. d. Mts. circa 2500 Mann aus dem Bereiche des J., 11. und III. Armee⸗-Corps, am 4. d. Mts. ca. 1860 Mann aus dem des IV., V. und VI. Armee⸗Corps, am 5. d. Mt. ca. 2600 Mann aus dem des VII., VIII. und IX. Armee⸗Corps und am 7. d. Mis. ca. 1800 Mann aus dem des X., XI; und XV. Armee Corps. Die Mannschaften nebst den resp. Begleitkommandos werden größtentheils für eine Nacht einquartiert, und gelangen erstere am dar⸗ auf folgenden Tage zur Vertheilung an die resp. Garde ⸗Truppentheile.

Die Stadt Bern rüstet sich zu einer würdigen Feier des hundertjährigen Geburtstages (12. Dezember) ihres großen Bürgers A. v. Haller. Es wird zu diesem Zwecke ein diesen Tag überdauerndes Werk, nämlich eine k angeregt, um daraus talentvolle, aber wenig Femitteste Studirende der Ratnr⸗ wissenschaften zu unterstützen.

London, 30. Oktober. Eine der n r, Ueber⸗ n,, deren man sich erinnert, hat Südwales heimgesucht. Cardiff steht in vielen Theilen unter Wasser, und Gardiff Eastle ist beinahe ganz von Wasser umgeben. Die Flüsse Taff⸗Ely und Rhymley sind aus ihren Betten getreten, und auf mehreren Straßen ist der Verkehr unterbrochen. Der Glamorgan⸗ kanal hat seine Ufer überschwemmt. Unberechenbarer Schaden ist in Bridgend verursacht worden, welcher rt erst kürzlich in ' r einer vielleicht nicht so umfangreichen Ueberschwemmung einen Verlust von 30 0600 R zu erleiden hatte. Das Rhondathal ist zu einem Morast geworden, und in mehreren Kohlengruben hat die Arbeit eingestellt werden müssen.

Im Königlichen Opernhause wird Fr. Etelka Ger⸗ sterGardini vom 21. März bis II. April 1878 sechsmal als Gast auftreten.

Im Königlichen Schau spielhause beginnen zu Ende dieser Woche die Proben zu den Nov itäten, welche gegen Schluß der nächsten Woche zur ersten Aufführun gelangen sollen. Es sind dies: „Taktik«, eine Plauderei von Mürenberg, und „Die Töchter des Ma⸗ jors“ aus dem Schwedischen des Hedberg.

Die Reihe der diesjährigen Montagskonzerte“ in der Sing ⸗Akademie, welche sich seit Jahren eines wohlbegründeten Rufes

erfreuen, ist, am 29. 9. M. auf das erfolgreichste eröffnet worden. Die HH. Königlicher Kammermusiker (Violinist) , Hellmich und Pianist Nigods, welche sich gegenwärtig die Leitung dieser Kon⸗ zerte in rühmlicher Weise angelegen sein lassen, brachten zunächst eine Sonate von Joachim Raff (A-dur op. 78) zur Aufführung, welche aufs Neue bekundet, daß eine Einigung der Gegensätze, wie sie gegenwärtig auf musikalischem Gebiete sich geltend machen der geschlofsenen thematischen Form der älteren klassischen, gegenüber der ungebundenen, nach tonmalerischer Charakteristik stre⸗ benden neueren Richtung wohl möglich ist. Der in dieser Beziehung durch frühere Werke bereits rortheilhaft bekannte Komponist verdient auch für diese Sonate, welche von den Konzertgebern in wohl⸗ elungener Weise zu Gehör gebracht wurde, volle Anerkennung. uf gesanglichem Gebiete, welches wie das instrumentale von den Montage konzerten fleißig gepflegt wird, glänzte diesmal der Konzert⸗ sänger Hr. Elmblad durch den markigen, dramatisch nuancir— ten Vortrag der herrlichen Löwe'schen Ballade „Archibald Douglas“, während die etwas sentimentale Konzertarie „entre ti lascio« von Mozart dem Charakter seiner Stimme nicht recht zu entsprechen schien. Der instrumentale Theil des Abends gewann ein anz befonderes Interesse durch die Mitwirkung eines der bedeutendsten ellisten der Gegenwart, des Königlich sächsischen Kammervirtuosen Hrn. Friedrich Grützmacher aus Dresden. Freilich erschien die alte gekünstelte und verzierte Sonate von Luigi Boccherini (Nr. 2 für Violoncell und unbezifferten Baß die Baßstimme war Jsür Pianoforte umgesetzt) nicht sowohl geeignet, die Schönheit des In⸗ struments, die doch nur bei getragener Behandlung zur vollen Geltung r t. als vielmehr das virtuose Können des Vortragenden in das ellste Licht zu setzen. Dagegen bewährte der Künstler in dem Duintett von Schubert (C- dur op. 163) seinen Ruf auch in jener Beziehung vollkommen. Bei der vortrefflich gelungenen Ausführung des letzteren Werkes waren außer dem Genannten, welcher das 1. Cello spielte, noch die HS Königlichen Kammermusiker Hellmich (Violine) Sandow (Violine) Schulz (Viola) und Rohne (2. Violoncello) betheiligt. Sämmtliche Mitwirkende wurden durch wohlverdienten Beifall ausgezeichnet.

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Eingegangene literarische Neuigkeiten.

Geschichte des 6 Beamtenthums von Anfang des 15. Jahrhunderts bis auf die Gegenwart. Bd. II. Das preu⸗ ßische Beamtenthum im 17. Jahrhundert von S. Isaacsohn, Dr. phij. Berlin 1878. Puttkammer Mühlbrecht.

Zeitschrift für preußische Geschich te und Landeskunde, herausgegeben von Constant, Rößler. 14. Jahrg, Septbr.-Hktober⸗ heft (Nr. 9 und 10). Berlin 1877. E. S. Mittler u. Sohn,

Militär⸗Literatur⸗ Zeitung. Gegründet von C. v. Decker u L. Blesson. 1877. 58. Jahrg. 10. Heft. Oktbr. Re⸗ dact: F. v. Meerheimb, Oberst. Berlin. Druck u. Verl. v. E. S. Mittler u. Sohn.

Mittheilungen von dem Freiberger Alterthumsverein. 8 . von Heinrich Gerlach. 13. Heft. Freiberg i. S.

erlachsche Buchdr. 1876.

Der wrientalische Krieg in seiner neuesten Phase 1877 von W. Rüstow, Eidg. Oberst. 3. Lfg. Der Uebergang der Russen über die Donau; die Lage im Allgemeinen nach dem Donauüber⸗ gange. Das Vordringen des Centrums der russischen Hauptarmee in und über den Balkan. Die ö des rechten Flügels der russischen Hauptarmee während des Juli; die Schlacht von Plewna. Mit 5 Karten. Zürich, Verlag von Orell Füßli C Co. 1877.

. Redacteur: F. Preh m.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Drei Beilagen leinschließlich Börsen · Beilage).

Berlin:

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich

M6 2583.

Die Nr. 43 des Central-Blatts für das Deu tsche sẽe zu der Segelanweisung für Neu⸗Seeland. Bestimmung von

sekundã ren Meridianen in Westindien und Centralamerika durch den elektrischen Telegraph. Geographische Ortsbestimmungen an der Nord⸗ küste von Südamerika und auf den benachbarten Inseln. Vergleichende Uebersicht der Witterung des Monats Juni 1877 und 1876 in Nord⸗ amerika und Centraleuropag (Mittheilung von der Deutschen See⸗ warte). Der Westindische Orkan vom 12. und 17. September 1876. 1) Bemerkungen über die Reisen Linie zum Kanal östlich von den Kap Verde'schen Inseln, das

Reich“, herausgegeben im Reichs kan ler⸗Amt, hat folgenden Inhalt: Mittheilung, betreffend Rinderpest; Verweisung von Ausländern aus inan zwesen: Goldankäufe Seitens der Reichsbank; innahmen an Zöllen und gemeinschaftlichen Ver— brauchssteuern, sowie anderer Einnahmen im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. April 1877 bis zum Schlusse des Monats Septem⸗ Post⸗ und Telegraphenwesen; Verbot der Einführung von

dem Reichsgebiet. Nachweisung der

ber 1877. Trauben u. s. w. na

ch der Schweiz. Münzwesen: die Ausprägung von Reichsmünzen;

sowie Höchst⸗Idstein und Rosengarten⸗Lampertheim.

Todesfall; Ermächtigung zur Vornahme von Civilstandsakten. Nin. 63 und 64 des ‚Amtsblatts der Deutschen Reichs⸗

2 and Telegraphbenverwaltung? haben folgenden Inhalt: erfügungen: vom 18. Oktober 1877: delt lung der Bestände an

Reichtzgolbmünzen und Einthalerstücken. Vom 2.

Aenderung der Vorschriften bezüglich des Postbetriebes auf Eisen⸗ bahnen. Vom 18. Oktober 1877: Behandlung der Begleitadressen zu gewöhnlichen Packeten. Vom 18. Oktober 1877: Postsendungen mit Flüfsigkeiten. Vem 18. Oktober 1877: Verbot der Einfůͤh⸗ rung von Trauben und anderen Früchten nach der Schweiz. Vom 260. Oktober 1877: Inhaltsangaben bei zollpflichtigen Sendungen nach der Schweiz. Vom 23. Oktober 15877: Verändertes Verfahren bei Behandlung und Buchung der Postanweisungen im Verkehr mit

Bayern und Württemberg.

Nr. 19 des Archivs für Post und Telegraphie, Beiheft zum Amtsblatt der Deutschen Reichs ⸗Post⸗ und Telegraphenverwal⸗ Der Kaiserbesuch im Posthause zu

tung“, hat folgenden Inhalt:

rankfurt a. M. Aus dem Bereiche der englischen ersonalverhältnisse in der spanischen Telegraphen verwaltung. = Das Bildliche Darstellungen zur Verkehrs⸗ geschichte des sechszehnten Jahrhunderts. Das Aequatoria l. See und Flußgebiet von Inner⸗-Afritg. (Erster Artikel.) Die Londoner

ostgebäude in Trier.

Telegraphen⸗Konferenz. —er Worttarif in Bayern.

Telegraphenleitungen in England. Austaxirung englischer Straßen 3c. Jiamen in Telegrammen. Sprachliches. Ein achtzigjähriger Tandbriefträger. Briefwechsel zwischen Lourengo de Gusmao und Isabella von Braunschweig. Die norwegische , , zur Vor⸗ ie Welt. Die telegraphische Literatur der Gegenwart. L. Weidenbach, Compen⸗ dium der elektrischen Telegraphie. Zeitschriften ⸗Ueberschau. Nr. 39 des . Ju stiz ⸗Ministerial⸗Blgttes“ hat folgen Allgemeine Verfügung vom 16. Oktober 1877, be⸗ treffend die Ablieferung verschiedener Münzen. = Allgemeine Ver⸗ fügung vom 22. Oktober 1877, betreffend die Einlösung und Prä⸗ klufien der Preußischen Kassen⸗Anweisungen. Allgemeine Verfügung vom 23. Oktober 1877, die Feststellung der Bestände an Einthaler⸗ .

nahme von Tiefseeforschungen. Die Reise um

den Inhalt:

flücken und an Reichsgoldmünzen betreffend.

Nr. 9 des ‚Ministerial⸗Blatts für die gesammte

innere Verwaltung in den Königlich Staaten“ hat folgenden Inhalt:

den Kreistagsabgeordneten eines

kessel betreffend, vom März 1877 für das t Gebäudesteuer in den Provinzen Preußen, Posen, Schlesien und Sachsen.

Das X. Heft der Annalen der Hydrographie und Organ des Hydrographischen Bureaus und der Deutschen Seewarte, herausgegeben von der Kaiser⸗ sichen Admiralität, 5. Jahrgang, 1877, hat folgenden Inhalt: Aus den Reifeberichten S. M. Kbt. „Nautilus“, Korv.⸗Kapt,. Valois: 1) Segelanweisung für die Reise von Hongkong nach Pal, hoi, durch Beschreibung der Insel Guie Chow, Guie⸗Chow. Aus den Reiseberichten S. M. S. „Vineta“, Kapt. z. See Graf von Monts: I Reise von 27) Reise von Montevideo nach dem Rio Negro und zurück, 3) Bemerkungen über die Bucht von San

Maritimen Meteorologie“,

Anlaufen der Taya⸗Inseln, 2 3) Bemerkung über die Inse

Simonstown bis Montevideo,

Joss, Patagonien, 4) Reise von Montevideo nach

Tingänge von meteorologischen Journalen bei der Deutschen See⸗ warte im Monat August 1877 (Berichte von 14 Schiffen). Bemer⸗ kungen über einzelne Orte an der Nordküste von Südamerika. Zu na

Uebersicht über die bis Ende September d. J. eingezogenen Landesmünzen. Eisenbahnwesen: Er⸗ Fffnung der Bahnstrecken Mutzig⸗Rothau und Steinburg⸗Buschweiler,

Verfügung, die Ersatzwahl für ländlichen Wahlbezirks betreffend, vom 19. August 1877. Exkenntniß des Gerichtshofes zur Ent⸗ scheidung der Kompetenz⸗Konflikte, vom 9. Juni 1877. Cirkular, die von dem Inhaber einer Dienstwohnung zu unterhaltenden, bezw. neu anzuschaffenden Schlösser und Beschläge an Fenstern und Thüren delt die betreffend, vom 31. Juli 1877. Cirkular, Revisionen der Dampf⸗ 7. September 1877. Anweisung vom 31. Verfahren bei Erhebung der Grund- und der Brandenburg, Pommern,

Erste Beilage

Berlin, Donnerstag,

den 1. November

——Qiui—

Kleine hydrographische Notizen;

Uebersicht über von der

Konsulatwesen: Nautilus“, Korv. Kapt. Valois):

2) Zerstörung des Leuchthurms auf der Untiefe Krishna. Meteorolo⸗ g und magnetische Beobachtungen, angestellt auf dem Kaiserlichen

bfervatorium zu Wilhelmshaven in dem Monat September 1877. Kartenbeilage Gu dem Artikel: Aus den Reiseberichten S. M. Kbt. ; ; Skizze der Hainan⸗Straße und Route bis Pak-⸗hoi. Plan der Insel Gule⸗Chow. Plan von Pak⸗hoi.

Vorjahr, 262, 008, 883 Pfd.

enthalten.

Oktober 1877:

Post. Die Jahren 1875 und 1876.

Unterirdische

von 1847 bis 1876

Königlichen sind 4 Artikel von Studni

statistischen geliefert

J bespricht die

preußischen

schöpfte

Literatur“. material der Volkszählungen. Fleischverbrauch von

sprochen.

Deutschen Reiches

Rio de Janeiro.

Statistische Nachrichten.

Vor Kurzem erschienen Heft J. und II. der Zeitschrift di des Königlich sächsischen statistischen Buregus, redigirt von dessen Direktor, Hrn. Regierungs Nath Professor Dr. Victor Böh⸗ mert (Dresden, in Kommission von R. v. Zahn, 1877). Dieselben enthalten zunächst den Schluß der Artikel des Königlich sächsischen Gesandten in Berlin Herrn S. v. Nostitz⸗Wallwitz über „die Tinanzwirthschaft des Königreichs Sachsen seit dem Jahre 1867“ und zwar die außerordentlichen Ausgaben.“ zwester Aufsatz vom Königlichen Finanz⸗Rath Hrn. K. C. Schultz be⸗ richtet über den Verlauf der Leipziger Messen in den . Diese Arbeit bildet gewissermaßen die Fortführung der im Jahrgange 1815 erschienenen Arbeit über „die Leipziger Messen und die Entwickelun 1835 bis 1875*, welche Hr. Finaan⸗Rath Schultz, damals Ober- Zollinspektor in Leipzig, verfaßt hatte. Der Herausgeber der Zeit⸗ schrift veröffentlicht in diesen Heften 3 größere Arbeiten, nämlich eine Statistik der Gebrechlich von den Jahren 1834 bis 1875 *, ferner die Statistik der tödtlichen Verunglückungen und Selbstmorde in Sachsen und endlich eine Untersuchung über die Weberlöhne einer Fabrik in Meerane). hat in der zuletzt erwähnten Arbeit die Listen über die an die ein⸗ h. zelnen Arbeiter wirklich gejahlten Jahres. und Wochenlöhne seiner nur in Statistik zu Grunde gelegt und den Versuch gemacht, mit Hülfe der streng lokalistcenden und individual Anlehnung an eine bestimmte Fabrik einen ganz exakten, allseitig kontrolirbaren Beitrag zur Erforschung der Lohngesetze zu liefern. Dieser Versuch wird ausdrücklich als die Frucht einer Zusammen⸗ arbeit von Wissenschaft und Praxis bezeichnet.

worden. Hr. ; „innere Organisation der statistischen Buregus“, und giebt eine vorzugsweise aus den Jahresberichten der sächsischen Handels⸗ und Gewerbekammern ge⸗ Wirthschaftliche Um sch au Sachsen“, sowie weiter eine umfassende Umschau auf, dem Gebiete der statistischen und volkswirthschaftlichen Hr. Assessor Dr. med. Arthur Geißler beban— „Fehlerhaften Altersangaben“ in Ferner ; A. Schetelig, im Anschluß an einen Artikel über den sächsischen 1836 bis 1875 im Jahrgang 1876 der Zeit⸗ schrift den Fleischkon sum oberitalienischer Städte be⸗ Den Schluß bilden ‚Repertorische Rückblicke auf die wichtigsten Begebenheiten, welche die Verfgssung, Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswoblfahrt des und des Königreichs Sachsen be— rühren“ auf das erste Halbjahr 1877. Die Zeitschrift kann durch die Post und alle Buchhandlungen bezogen werden und kostet, bei einem Umfange von jährlich ca. 30 Bogen, 3 6

(Handelsarchiv) Zu Ende 1876 waren in Großbritan⸗ nien 16577 Meilen Eisenbahnen, darunter 11,989 in England, 2726 in Schottland und 2157 in Irland vorhanden. im Vergleich zu dem Total in 1875 macht 214 Meilen, ungefähr ebenfoviel wie im Jahre 1875 gegen 1874, aus. Rominalkapital der Eisenbahnen Ende 1876 war 668,214. 776 Pfd. Sterl. gegen 630, 223,494 Pfd. Sterl. Ende 1875; zum Theil ist . Zunahme jedoch nur nominell, weil sie aus Konvertirungsmaß⸗

men herrührt. Die Kapitalaus lage pro Betriebsmeile Eisenbahn war

isirenden Forschungsmethode unter

.

Zunahme kommt.

eingetreten ist.

Ein

des Leipziger Handels von

en im Königreich Sachsen in an ie

Der Verfasser

welchen anderen

dem Aepfelwein pflegen, und sich

Von den beiden e n m lib

Assessoren

angestellten rthur

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ureau

im Königreich Person.

dem Ur⸗

hat der Arzt Hr. Dr.

duzirt wird, der

brannten.

Die Zunahme

Das Gesammt⸗

Alkohole.

Vorjahr. Loans, sind in obiger Summe von 167,257,901 Pfd. Sterl. für und Obligationen in 1876 um S8 GM tO00 Pfd. Sterl. weniger als in 13875 Die Gefammteinnahme aus dem ECisenbabnbetriehe, aus= schließlich vermischter Einnahme verschiedener Art, bezifferte sich auf 55,917,858 Pfd. Sterk, ungefähr eine Million mebr als in 1875. die Betriebsausgaben auf 35,472,729 Pfd. Sterl. oder 74000 Pfd. Sterl. mehr als im Vorjahre; die Netto- Einnahme war mithin V, 45, 159 Pfd. Sterl., d. h. 661,000 Pfd. Sterl. mehr als in 1875. Letztgedachte Zunahme entspricht nur dem Satze von 23 o/, während des Nominalkapitals Ergebniß . ü Ertrages ungeachtet, in dessen Verhältniß zu dem gesammten Aktien · und Anleihenkapital eine, freilich nur geringfünige, Abminderung Einschließlich der vermischten Ein el außer Ansatz gelassen waren, stellt sich die Totaleinnahme der Eisen⸗ bahngefell schasten auf 62, 235,775 Pfd. Sterl, oder M8, 775 Pfd. Sterk. im Vergleich zum Vorjahre. Die Betriebsausgaben waren 33,535,509 Pfd. Sterl. oder 314,781 Pfd. Sterl. im Vergleich zum Vorjahre, und die Retto⸗Einnahme 28.580266 Pfd. Sterl. oder N 665 J394 Pfd. n Kapitals ist das Prozentverhältniß der Ne niffe zu dem Gesammt-⸗Aktien⸗ und Anleihenkapital niedriger als in 1875, nämlich 4,36 gegen 4,46.

Paris, . medhlzinischen Akademie legte Dr. Lunier, und Irrenanstalten, ; Mäßigteitsvereins, folgende Daten über den Konsum der geisti⸗ gen Getränke in Frankreich vor: i Jahren alljährlich 50 Millionen Hektoliter Wein, was 120 Liter auf den Kopf ausmacht.

72 Departements, und nur 38 - 8 betrãgt des Aepfelweins hat in Jal abgenommen, und dies ist nicht zu bedauern, weil die Bauern jetzt

vor, daß Leute der ; ; Branntweingebrauch vorherrscht, solche Fälle häufig sind, und z. B. das Gesetz gegen die Trunkenbolde eine fünfmal stärkere Anwendung findet, als in den weinbauenden Gegenden. 2. ; Wahnsinnzfällen in Folge übermäßigen Genusses geistiger Getränke. Weitaus die meisten sind dem Genusse von Branntwein und nament⸗ sich der künstlichen Sorten zuzuschreiben. nur die Vendée und die Charente ⸗Inférieure eine Ausnahme, weil hier ausschließlich weiße Weine getrunken werden, starken Spiritusgehalt ebenso nachtheilig wirken,

6 Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1877.

in 1871 36, 93 Pfd. Sterl., in 18765 395012 Pfd. Sterl, eine Steigerung. die der amtliche Bericht dem Umstande zuschreibt, daß zur Bewältigung des vermehrten Verkehrs sich Reueinrichtungen an Weichen und sonstigen Vorkehrungen als nothwendig herausgestellt haben. Der Betrag des garantirten oder mit Vorzugscechten ausgestatteten Kapitals war in 1876 225, 907 997 Pfd. Sterl. oder 167714 668 Pfd. Sterl. gegen 1575, derjenige von Anleiben (loans) und Obligationen (debentnre stock) 167, 295,901 Pfd. Sterl. oder 3,868, 453 Pfd. Sterl. gegen

derjenige endlich von „Ordinary Kapital. Sterl. oder 4 7,408, 151 Pfd. Sterl. gegen das die in den letzten Jahren überhaupt abnehmen, Anleihen Sterl.

zusammen nur mit 32,552,415 Pfd.

gleich

ungefähr 4146 0so 66 Yetto⸗

ist daher, daß, der Zunahme des

Finnahmen, die soeben

Auß Anlaß indessen der Zunahme des

Sterl. n d der gesteigerten Netto⸗Erträg⸗

Oktober. (Fr. C.) In der letzten Sitzung der n Inspektor der Ge⸗ und Präsident des französischen

Frankreich trinkt seit zehn

Allgemein gebräuchlich ist der Wein jedoch unter diesen sind 15, in Liter auf den Kopf fallen; in den dieses Verhältniß 87 360. Der Konsum in den letzten zwanzig Jahren bedeutend

zur besseren Verdauung Branntwein nachzuschicken in diesem des Oefteren betrinken. Der Aepfelwein in den neuen nordwestlichen Departements zu

ge wo man Über 75 Liter auf die Person rechnet. Was das Zier betrifft, so wächst sein Verbrauch seit

hörlich; im Jahre 1828 kamen 8 Liter jetzt ist dieses Maß auf i r in vier, an Belgien grenzenden Departements als Tischgetränk be⸗ nutzt, ö golf dessen entfallen hier 75 220 Liter auf die Fbenso

nommen: feit 1839 ist das Verhältniß von 2 auf nahezu 3 Liter per Kopf gestiegen. wein trinken, sind diejenigen, es ist noch zu bemerken,

fünfzig Jahren unauf⸗ auf einen Einwohner,

22 Liter gestiegen. Das Bier wird nur

at der Konfum der Alfohole bedeutend zuge⸗

Die Departements, welche am meisten Brannt⸗ die keinen Wein hervorbringen, und daß da, wo nur Tresterbranntwein pro⸗

Verbrauch ein sehr schwacher ist. Aus den sta⸗

tistischen Erhebungen erhellt deutlich, daß die künstlichen Alkohole ungleich schädlichere Wirkungen üben, Es kommt in den weinbauenden

als die aus Trester ge⸗ Departements selten Trunksucht erliegen, während da, wo der

Dasselbe gilt von den Von dieser Regel machen

die mit ihrem wie die reinen

Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. V. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

*

8 In serate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Aeutschen Rrichs Anzeigers und Königlich

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 7. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung * n. s. w. von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. Verschiedene Bekanntmachungen.

Theater- Anzeigen. beilage.

Inserate nehmen an; Burean der denutschen , zu Berlin, Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗

„Invalidendank. Nudolf Mosse, K Vogler, ü ch Bittner & Winter, sowie alle übrigen größeren

C *

das Central⸗Annoncen⸗

rpeditionen des Haasenstein G. 8. Daube & Co., E. Schlotte,

Annoncen⸗Bureaus.

6.

7. Literarische Anzeigen.

8. In der Börsen- 9g. Familien- Nachrichten.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Stegbriefs . Erledigung. Der unterm 3. April 1875 hinter den Sciltänzer Christian Noldt aus Wetzlar erlassene Steckbrief ist erledigt. Jüterbog, den 26. Oktober 1877. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Der wider den Taglöhner Heinrich Ellenber⸗ ger von Iba am 18. Oktober 1877 erlassene Steck ; brief wird als erledigt zurückgezogen. Cassel, den 29. Oktober 1877. Königliche Staatsanwalt⸗ schaft. von Ditfurth.

18327 Deffentliche Vorladung. Auf Antrag der Kö⸗ niglichen Staatsanwaltschaft und in Folge Gerichts⸗ i af ist auf Grund des 5. 140 n en die Untersuchung eröffnet gegen 1) Moritz Friedri Bernick aus Irxleben, geb. 2. Januar 1853, 2) Jo⸗ hann Heinrich Wilhelm Albert Theodor Sagtingnn aus ö. b / M., geb. 15. Juni 1862, 3) Christian Carl Albert Wilde aus Dodendorf, geb. 2. Februar 1855, 4) Tapezier August Engelhard Stiller, geb. 1. Dezember 1852 zu Biederitz, s) Heinrich Friedrich Carl Erxleben, geb. 29. September 1850 zu Schõne beck als genügend belastet, als Wehrpflichtige ir der Zeit vom Jahre 1873 —- 1877 in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden . oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß ent⸗ weder das Bundesgebiet verlassen zu haben oder nach 5 militärpflichtigen Alter sich außer⸗ halb des Bundesgebietes aufzuhalten. Zur münd⸗

l lichen Verhandlung dieser Anklage ist Termin auf den 21. Dezember er., Vormittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle Thränsberg 44 Zimmer 17 anberaumt, wozu die Vorgenannten mit der Auflage, die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gerichte so zeitig anzuzeigen, daß sie noch zum Termin herbeigeschafft werden können, und unter der Verwarnung vorge⸗

laden werden, daß bei ihrem Ausbleiben gegen sie in contumaciam verfahren werden wird. Magde⸗ burg, den 6. September 1877. Königliches Stadt⸗ und Kreisgericht. Abtheilung für Strafsachen.

Eu bhastationen, Aufgebote, Bor⸗ ladungen u. dergl.

lsst. Subhastations⸗Patent.

Das dem Bäckermeister Gottfried Wetzel zu Ma⸗ riendorf gehörige, in Mariendorf belegene, im Grundbuch von Mariendorf Band II. Bl. Nr. 64, verzeichnete Grundstück nebst Zubehr soll den 5. Dezember 1877, Vormittags 114 Uhr, an hiefiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25. Zimmer Rr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächft das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags ebenda

den 4. Dezember 1877, Mittags 12 Uhr, verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist 25 Ar 67 Qu.⸗M. groß und zur Gebäudesteuer mit einem jährsichen Nutzungswerth von 720 6 veranlagt.

Auszug aus der Stenerrolle und Abschrift des Grund Auszug aus e, er sertal, nnd Abschrift des

buchblatts, ingleichen . Abschätzungen, andere Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen,

das Grundstück betreffende Nachweisungen und be⸗ sondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen. .

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ welte, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintra⸗ gung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein⸗ getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer⸗ den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prã⸗ klu . spätestens im Versteigerungstermin anzu⸗ melden.

Berlin, den 29. September 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

6850] Subhastations⸗Patent. Das dem Rentier Friedrich Wappler zu Berlin gehörige, in Wilmersdorf belegene im Grundbuch bon Wilmersdorf Band 11, Blatt Rr. 349, verzeich⸗ nete Grundstück nebst irg; soll den 3. Dezember 1577, Vormittags 19 Uhr, an hiefiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. 2, Zimmer (2, im Wege der nothwendigen Refubhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Ürtheil über die Ertheilung des Zuschlags ebenda den 4. Dezember 1877, Mittags 1 Uhr, verkündet werden. ö Das zu ö Grundstück ist zur Grund⸗ tener bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ lächenmaß von 43 Ar 70 Qu-M. mit einertrag von 10 S 74 3 veranlagt.

einem

andere das Grundstäck, betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diesenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge⸗ ordert, kies dr zur Vermeidung der Präklusion pätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 11. Ittober 1577.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗Richter.

85361 In Sachen

betr. die vacante Erbschaft des unehelichen

Kindes der Catharina Wilhaus, Namens Hin⸗

rica 33m Wilhaus aus Südgeorgsfehn, werden auf Antrag des Lehrers Heinrict daselbst. des zeitigen Pflegers, alle diejenigen Personen, welche Erbansprüche auf die qu. Erbschaft zu haben. vermeinen, damit vorgeladen, ihre Ansprüche spä⸗ testens in dem auf

Dienstag, den 6. November d. Is.,

vor dem unterzeichneten Amtsgericht angesetzten Ter min unter der Verwarnung geltend zu machen, daß die Erbschaft, wenn sich keir Erbe melden und legi⸗ timiren sollte, für erbkofes Gut erklart, bei erf ol.

ender AÜnmeldung aber dem sich legitimirend en. Erne ausgeantwortet werden solle, sowie daß der