Wurmbrand und dem Ober⸗-Lieutenant Baron Unter⸗ richter, eine Deputation des ostpreußischen Kürassier⸗Regi⸗ ments Nr. 3 Graf — * unter dem Oberst und Commandeur dieses Regiments von Bernhardi, sowie eine Deputation des brandenburgischen Füsilier⸗ Regiments Nr. 35 unter dem Dberst Fischer, Commandeur dieses Regiments; ferner: Der General der Infanterie z D. Freiherr von Wrangel, zuletzt Gouverneur von Posen, der General⸗Major von Verdy du Vernois, Commandeur der 62. Infanterie⸗ Brigade, der General-Major von Guretzky⸗Cornitz, Commandeur der 17. Kavallerie⸗Brigade, der General⸗ Major von Müller, General à la suite Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von Mecklenburg⸗Schwerin, im Auf⸗ trage Sr. Königlichen Hoheit, und der Sberst von Knobloch von der Armee, kommandirt zur Vertretung des beurlaubten Commandeurs der 12. Kavallerie⸗ Brigade.
— Zuverlässigen Nachrichten zufolge hat die Pforte der „Illustrirten Leipziger Zeitung“ und dem in Paris erscheinenden „Monde Fllustré“ den Eingang in das türkische Gebiet verboten.
— Der Kaiserlich russische Botschafter von Ou bril ist von Baden-Baden zurückgekehrt und hat die Leitung der Bot⸗ schaft wieder übernommen.
Der Bundesraths⸗Bevollmächtigte Königlich bayerische Ober⸗Regieruugs⸗ Rath von Raesfeldt ist hier eingetroffen.
— Der General⸗Lieutenant von Voigts⸗Rhetz, la suite des Königs⸗Grenadier⸗Regiments (2. Westpreußisches) Nr. 7 und Commandeur der 260. Division, wieder abgereist,
ebenfo der General Lieutenant von der Armee von Ziemietzki.
Bayern. München, 2. November. Neuerdings ist, der „Allg. Ztg.“ zufolge, auch der Abg. Dr. Diendo rfer Lyceal⸗Profeffor in Passau, aus dem patriotischen Kinß ausgetreten, der 6 statt der früheren 79 nunmehr „nominell“ nur noch 75 Mitglieder zählt.
Sessen. Darmstadt, 2. November; (Frkf. J) Die Regierung hat den Ständen einen Gesetzentwur zugehen lasfen, wonach die veraltete Verordnung vom 29. Juli 1791 über die Abtretung von Grundeigenthnm zu Bau⸗ plätzen aufgehoben wird. Es handelt sich hierbei um die Beseitigung von den bis dahin zulaäͤssigen, nach dem Ermessen der Verwaltungsbehörde zu Gunsten von Privaten zu gewäh⸗ renden Expropriationen von Ländereien zu Bauplätzen.
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Gotha, 31. Oktober. (Leipz. Itg.) Dem gestern hier wieder zusammengetretenen Spezial-Landtage ist eine Reihe von Vorlagen zuge—⸗ gangen, welche eine Verwilligung für Dispositionäre und Pensfionäre, eine fernere zur Unterstützung von Pfarrer⸗ und Schullehrerwittwen und eine dritte zur Aufbesserung resp. Ausgleichung der Lehrergehalte beantragen. Eine an⸗ dere Vorlage betrifft die von Feuerversicherungsanstalten für emeinnützige Zwecke im Interesse der Feuersicherheit zu zah⸗
enden Abgaben. (H. N.) Der
Reuß j. L. Gera, 2. November. . Landtag hat heute die Wahl des Sozialdemokraten Brätter
formalen Gründen für ungültig erklärt.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 3. November. Die „Wr. Itg.“ veröffentlicht ein Kaiserliches Handschreiben aus Gödöllö vom 2. November an den Minister des Innern, Freiherrn von Lasser, denselben beauftragend, der Bevölkerung Schlesiens für den festlichen und herzlichen Empfang des Kronprinzen Erzherzog Rudolph den Dank des Kaisers aus⸗ zusprechen.
— Rachdem nunmehr die Staatsvoranschläge für, 1878 in beiden Reichshälften vorliegen, in denen auch die Beitrags⸗ leistung für die gemeinsamen Angelegenheiten nach dem von den Ministerien vereinbarten Präliminare eingestellt erscheint, ist auch die Gesammtsumme des gemein sam zu bedecken⸗ den Erfordernisses, welche von den Delegationen gefor⸗ dert werben wird, bekannt. Die österreichische Quote ist bekanntlich im öfterreichischen Budget mit 76,753,145 Fl; ein⸗ gestellt. In dem Prälimingre, welches dem ungarischen Reichs⸗ lage vorgelegt wurde, erscheint die ungarische Quote mit 29, 063,454 Fl. eingestellt. Das gesammte gemeinsame Er⸗ forderniß beträgt somit 105,816,610 Fl. Für das laufende Jahr war dasselbe mit 111,B311,659 Fl. veranschlagt; die Herabminderung beträgt daher 5, 495,049 Il.
— (W. T. B.) Die „Montagsrevue“ tritt der Anschauung entgegen, daß der den Parlamenten vorzulegende Zoll⸗ tarif schutzzöllnerischer Natur sein werde und theilt weiter mit, daß im Gegenthell die österreichischen Minister die gänz⸗ liche Zollfreiheit für Getreide und Mehl an der ganzen öͤster⸗ reichischen Grenze als Resultat der Verhandlungen aus Pest mitbringen würden. Das genannte Blatt giebt sodann ein Resume über den Gang der Zollverhandlun⸗ gen mit Deutschlan d. Demselben zufolge hätten die deutschen Delegirten zuerst einen Vertrag auf der Basis der meist begünstigten Nationen gefordert, jedoch die von den öster⸗ reichisch⸗ungarlschen Delegirten erhobenen Gegenbedingungen ab⸗ gelehnt. Sbwohl der von der deutschen Regierung gemachte Vorschlag, den gegenwärtigen Vertrag auf ein Jahr zu ver— längern, abgelehnt worden sei, hätte sich dennoch die öster⸗ reichischungarische Regierung vorbehalten, die Verhandlungen über einen Vertrag auf der Basis der meistbegünstigten Na⸗ tionen zu gelegener Zeit wieder außzunehmen. Die Verhand⸗ lungen würden auf dem gewöhnlichen diplomatischen Wege geführt werden.
— 4. November. (W. T. B.). In der gestern Abend stattgehabten Sitzung des Ausgleichs ausschusses machte der Handels⸗Minister von Chlumecky Mittheilung in Be⸗ treff des Abbruchs der Zollverhandlungen mit Deutsch⸗ land. Die Erklärung des Ministers stimmte im Wesentlichen mit der obigen Ausführung der „Montagsrevue“ überein.
Schließlich fügte dr Minister noch hinzu, daß eine Verständi⸗ 2 t der ungarischen Regierung in allen Punkten er⸗ reicht sei.
Pest, 3. November. (W. T. 5. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses eankwortete der Mi⸗ nisterpräsident Tisza die Interpellation Apponyi's über den Abbruch der Zollverhandlungen mit Deutschland, indem er zunächst konstatirte, daß die Unter⸗ handlungen mit Deutschland wegen eines Tarifvertrages zur
einträte, welchem kein Vertrag die nöthigen Schritte gethan, 6 Abschluß eines Vertrages auf
es möglich sein werde . Andererseits halte die Regierun tarifs für nothwendig und dürfte
Skaat eine Lage acceptiren könne, auf Beschlüsse in inneren Fragen
Vertrag auf der Basis der meist schlossen werde, dennoch mit ein besonderer Tarif festgestellt nothwendiger sei aber die Vorl den Fall, daß der Abschluß
von 1853 wieder
meine Zolltarif - schutzzöllneri
dessen vollständig garischen Handelsinteressen Auf die Antwort des Minister⸗Prä Graf Apponyi, er behalte sich
seiner Zeit zu wiederholen. Die V
niß genommen. Schweiz.
Große Rath wird am Montag, treten. Unter
Oktober 1,57 3, 639 , den ersten neun Monaten dieses
als im Vorjahre.
(6. C.) Ein Co mit, bestehend aus Canon Liddon, Dr. Humphrey Herbert und Mr. C. Maurice, läßt der freien Schiffahrt in den Bosporus umlaufen. Unter de der Kundgebung angeschlossen hab Historiker Carlyle und Froude, so und Mr. John Morley.
Gesammtkosten betragen über 60,0 Minister sind wegen Kabinetsraths bereits nahm für den 7. di M.
hütung fernerer „Obstruktionen“ auf der Eisenbahn von Suez Konvention, ämter Egyptens an ist abgeschlossen worden.
heutige Drahtbericht über
wieder günstiger.
des Generals Grant ein Diner, nister mit ihren Damen und das Botschaft geladen waren,
— 4. November. (W. T. B.
lichung, betreffend die Bildung Min iste riums erfolgen. In
Bildung eines Ministeriums
— In der gestern Abend stattgeh Linken des Senats hüielt Ca
der Ruhe und des Wohlstandes möge.
— 5. November. (W. T. B.) und Pouyer Quertier wurden Departement, in welchem sie al und wobei der erstere seinem unterlag, zurückerwartet.
wahlen sind bis jetzt nur s Herzog von Broglie ist miral La Roncière Le Noury daten gegenüber unterlegen.
jetzt aus den
Die bis
der Abg.
Bezug auf den Zustand der ö
,. Aufschlüsse über Quantitä izeilich Verwarnten mit. Aufsicht stehenden Individuen de
Zeit allerdings abgebrochen seien. Die Regierung hege aber den Wunsch, daß nicht ein Verhältniß zu Deutschland
Provinz Girgenti 5. Millionäre
zu Grunde liege. Es seien um die deutsche ö
gten Nation zu vermögen bis zu dem : einen Tarifvertrag .
der nächsten Woche erfolgen. Die Nothwendigkeit der Vor⸗ lage eines Tarifs rechtfertigte der Minister damit, daß kein
eines anderen Staates abhänge und weil,
Deutschland nicht gelingen sollte,
wesentlich schädigen
Ursache des Abbruchs der Zollverhandlungen mit Deutschland
Zolltarifs erachte er nicht für dringend. — Die Antwort des Minister⸗Präsidenten Tisza wurde von dem Hause zur Kennt⸗
Bern, 3. November. Dem W. Landb. wird gemeldet: Die Militärseklion der nation alräthlichen Kom⸗ mission für Herstellung des finanziellen Gleichgewichtes schlägt für 1,900 000 Fr. Ersparnisse in der Militär verwaltung vor, will jedoch die neue Organisation nicht abändern, sondern durch ein zu erlassendes Gesetz einzelne Bestimmungen der⸗ selben suspendiren oder successive ausführen. — Der bernische
seinen Traktanden befindet sich u. A. Frage der Verfassungsrevisio n. —
nahmen betrugen, der „N. Zürch, r. oder 74,561
Zolleinnahmen auf 12,603,135 Fr.,
Großbritannien und Irland. London, 2. November.
— 2. November. (Cöln. Ztg.) Die den Bau von elf neuen Torpedobooten angeordnet. Die
des auf Montag anberaumten hier eingetroffen. — Glad st one eine Einladung des Dubliner Stadtraths an. — Die Regierung wird eine Aenderung
der Geschäftsordnung des Parlaments zur Ver⸗ beantragen. — Der Verkehr
die Uebertragung der eng ꝛ die egyptische Regierung betreffend,
3. November. (C. Ztg.) Die Regierung hat die schleunige Absendung einer Batterie von eigens für das Kafferland
gebauten Siebenpfündern nach dem Kap angeordnet. — Der die indische Nothlage lautet
Aus Madras ist dem abgehenden Lord⸗ mayor von London ein Danktelegramm zugegangen.
Frankreich. Paris, 2. November. Marschall Mae Mahon gab gestern im Elysce zu Ehren
erfährt, dürfte am nächsten Dienstag die offizielle Veröffent⸗
Duertier das Präsidium übernehmen. — Der „Monit zur“ giebt dem Marschall Mac Mahon den Rath, Gambetta mit der zu betrauen, um zu prüfen, ob die
republikanische Majorität eine Regierungsmajorität werden könne.
in welcher er alle Akte der Regierung einer einschneidenden Kritik unterzog und jede Transaktion für unmöglich erklärte. Zum Schluß betonte Calmon die Hoffnung, daß aus der Jegenwärtigen Lage eine lang dauernde Periode des Friedens,
Morgen früh soll der voraussichtlich letzte Ministerrath des jetzigen Kabinets stattfinden. — Der Präfekt des Norddepartements, Welche, ist hier eingetroffen.
— Von den gestern vorgenommenen Gen eralraths⸗
Fouquet gegenüber und der Ad⸗
Eine weitere Depesche meldet: Resultate der gestrigen Generalrathswg
hauptsächlich die städtischen Wahlbezirke. Nach die Republikaner bisher einige Sitze gewonnen.
Italien. Nom, 28. Oktober. ambri in Portagruaro
namentlich auf der Insel Sieilien,
Unter den 181 unter polizeilichen sich 37 Millionäre und 29 Gutsbesitzer, u
der Basis der meistbegün⸗
Zeitpunkte, wo
die Vorlegung eines Zoll⸗
dieselbe gegen das Ende
bei welcher er in Bezug von dem guten Willen wenn auch ein e, , Nation abge⸗ dem eutschen Reiche
werden müsse. Noch age eines Zolltarifs für
eines Vertrages mit weil alsdann der allge⸗ ins Leben treten würde, sche Natur die un⸗ würde. sidenten Tisza erwiderte vor, die Frage wegen der
orlegung eines allgemeinen
den 19. d. M., , n. ie Die Zollein⸗ tg.“ zufolge, im Monat Fr. weniger als 1876; in Jahres belaufen sich die 1,576,249 Fr. weniger
dem Historiker Mr. Freeman, Sandwith, Mr. Auberon, einen Aufruf zu Gunsten Dardanellen und dem n Personen, die sich bisher en, befinden sich die beiden wie Mr. Robert Browning
Admiralität hat 00 Pfd. Sterl. — Mehrere
ergestellt. Die ischen Post⸗
ist wieder
(Fr. C.) Der
zu welchem sämmtliche Mi⸗ Personal der amerikanischen
) Wie die „Agence Havas“
des neuen Geschäfts— demselben würde Pouyer⸗
abten Versammlung der lmon eine längere Rede,
für Frankreich hervorgehen
Der Herzog von Broglie heute Abend aus dem Eure⸗ s Generalräthe kandidirten, Gegenkandidaten gegenüber
ehr wenige bekannt. Der
dem republikanischen Kandi⸗
Departements vorliegenden len betreffen enselben haben
Am 23. d. Mts. sprach zu seinen Wählern. In ffentlichen Sicherheit, theilte er seinen Zu⸗ t und Qualität der dort po⸗
r Provinz Palermo befinder * unter den 50 der
Männer. Man könne daher nicht behaupten, erklärte der Redner, 4 Herr Nicotera die höher gestellten Personen schonen ließe. Hierauf folgte eine Schilderung der Orga⸗ nisation der Maffia auf der Insel; der Redner empfahl als einziges wirksames Mittel dagegen Lie strengste und rückfichtsloseste Anwendung der Gesetze. Der Minister des Innern und seine Beamten hätten in dieser Hinsicht . Schuldigkeit gethan, und es sei nur zu wünschen, daß die Justizverwaltung ihrerseits dasselbe he. Schließlich verbreitete sich der Redner über den moralischen Druck, den man in Wort und That, in der Presse und auf dem öffent⸗ lichen Platze von Seiten der Maffig und Cgmorra ausübe, und empfahl, die Magistratspersonen besser zu besolden. Wenn aber die Regierung von dem Volke und seinen Ver⸗ fretern nicht energisch unterstützt werde, so könne sie gegen die wohlorganisirten Massen der Maffia und Camorra nichts ausrichten. — Die in Florenz erscheinende klerikale Zeitung „Armonia“ veröffentlicht eine Erklärung des Pater Curci
in welcher dieser ausdrücklich sagt, daß er auf höheren Befehl aufgehört habe, Mitglied der Gesellschaft Jesu zu sein.
— 3. November. (W. T. B.) as amtliche Blatt meldet die Einberufung der Kammer zum 22. d. M. — Mid hat Pascha ist hier angekommen.
Türkei. Belgrad, 2. November. Das, Amtsblatt veröffent- licht ein Fürstliches Dekret, mit welchem die provi sorische Handelskonvention zwischen Serbien und Rumä⸗ nien, gültig bis 12. Januar 1878, sanktionirt wird.
Amerika. New⸗York, 3. November. (W. T. B.) Nach den den hiesigen Blättern aus San Francisco zugegangenen Nachrichten, stellt sich die Meldung von einem Ausscheiden des Staates So nora aus der merikanischen Republik als
unbegründet heraus.
Asien. apan. Yokohama, 17. September. In verschiedenen Stadttheilen hierselbst ist nach amtlicher Fest⸗ stellung die Cholera ausgebrochen. Bis gestern sind 16 Er⸗ krankungen, und zwar nur unter Japanern, vorgekommen, von denen 6 einen tödtlichen Ausgang nahmen. ;
Die japanischen Behörden scheinen Alles aufbieten zu wollen, um durch geeignete Maßregeln einer weiteren Aus⸗
breitung der Krankheit möglichst vorzubeugen.
Afrika. Brieflich wird unterm 17. September aus Suez gemeldet, daß in der Nähe der Schwarzen Berge eine 30 Stunden dauernde Schlacht zwischen dem König Johann von Abyssinien und den Insurgenten unker dem Prinzen Menelek stattgefunden habe. Die letzteren seien vollständig geschlagen worden und hätten 23, 000 Mann an Todten und Verwundeten und 10,000 Mann an Gefangenen verloren, während der Verlust des Königs, der seine Truppen selbst anführte und lei t verwundet wurde, sich auf nur 90900 Mann beziffern soll. Von einer Seite wird be⸗ hauptet, daß Menelek selbst auch gefallen, von anderer, daß er mit 7060 Mann in das Gebirge geflohen sei.
Der russisch⸗türkische Krieg. Europäischer Kriegsschauplatz.
St. Petersburg, 3. November. (W. T. B.) Offi⸗ zielles Telegramm aus Bogot vom 2. d.: General Karzeff meldet, daß der Ort Tetewen, wo die Türken 7 größere und 30 kleinere Befestigungen errichtet hatten, von unseren Truppen mit Kampf genommen worden ist. Die Türken ließen über 109 Todte zurück. Unser Verlust war nur unbedeutend. Unsere Truppen erbeuteten große Vor⸗ räthe an Proviant, Schanzinstrumenten und Patronen, sowie viel Vieh. Gestern besichtigte Großfürst Nikolaus die von unferen Truppen besetzten Positionen bei Gorn ji Dubniak, von wo sich die Türken in der Nacht bei der Annäherun
unferer Truppen am 31. d. Abends nach Plew na zurück⸗ gezogen hatten. Auf, diese Weise ging der genannte wichtige Punkt ohne Kampf in unsere Hände über. An demselben Tage rückten wir noch 2 Werst näher auf Plewna von Gornji Dubniak aus vor und befestigten uns auch in den neuen Po— sitionen in der Richtung auf Orkhanie. Unsere Infanterie befetzte Lukawitza, während die Kavallerie noch weiter vor⸗
drang. Chefket Pascha zog sich ohne Kampf gegen Orkhanie
zurück.
St. Petersburg, 5. November. (W. T. B) Offi⸗
6 Telegramm aus Medowan vom 3. November:
m 2. November griffen 3000 bis 4900 Türken mit Gebirgs⸗ artillerie das Siewski'sche Infanterie⸗Regiment in der Position von Marian oberhalb Heleng an, wurde aber nach drei⸗ stündigem Kampfe mit großem Verluste zurückgeschlagen. Die Türken hatten viele Verwundete und Todte und ließen gegen 100 Todte auf dem Platz. Unser Verlust ist unbedeutend. — An demselben Tage erreichte eine Escadron des Leibgarde⸗ Dragoner ⸗ Regiments, die über Komarewo vorrückte, Dschuralowo an den Quellen des Skitflu sses und bestand ein Gefecht mit Tscherkessen. Die Escadron erbeutete 100 Wagen und eine große Menge Vieh und hatte nur 2 Ver⸗ wundete. — General Tscherewin hat mit der kaukasischen Kosakenbrigade das Dorf Peschterna, links von der Straße nach Sofia, besetzmt und ist mit der Infanterie des Generals Karzeff in Verbindung getreten, welche Tursky Jvor besetzt hat. Eine Streifwache des Generals Tscherewin, die die
ürken verfolgte hat den Engpaß von Jablonitza passirt.
Konstankinopel, 3. November. W. T. B.). Nach hier eingegangenen Nachrichten hat Suleiman Pascha die Positionen bei Eski⸗Djumg inspizirt. — Hobart Pascha hat sich nach dem schwarzen Meere begeben.
— Ueber die Erfolge der Russen im Rücken von Plewna, sagt der „Golos“: „Die Blokirung Plewnas von. der Süd⸗ seite aus ist ein sehr gelungener Schritt in strategischer Hin⸗ sicht, und so groß die Verluste sind, die er gekostet hat, sie sind nicht umsonst dargebracht, wenn dem ersten Schritte noch ein zweiter folgt. Und dieser letztere muß in einer weiteren Blokirung Plewnas von Nordwesten her bestehen, wo, wie es scheint, bis jetzt nur Kavallerieabtheilungen stehen. Es ist selbstverständlich, daß die Türken versuchen werden, die Fol⸗ gen des ersten Schrittes zu vernichten, bevor noch der zweite geschehen ist; man hat indeß Grund anzunehmen, daß die besetzten Positionen sowohl durch ihre . als durch die Aufstellung der Reserven vollständig gesichert sind.“ — Auch das „Journal des Debats sagt: „Es ist schwer, sich die Gefahren der Stellung Osman
und 35 andere wohlhabende
Paschas in Plemna zu verbergen. Der General Gurko hat.
sich definitiv auf der Straße nach Sofia festgesetzt und die
Russen haben mit Geschicklichkeit manövrirt.“ 9 Ein Kor⸗
respondent der, Times. im russischen Lager vor Plewna be—
richtet, daß am 24 25. und 26. Oktober eine heftige Be⸗ schießung der türkischen Befestigungen stattfand. Die Türken antworteten Anfangs nicht und man glaubte schon, daß sie die vorgeschobensten Schanzen verlassen hätten, aber sie zeigten
—— Anwesenheit durch ein furchtbares Gewehrfeuer, so oft die
ussen und Rumänen sich zum Vorrücken anschickten. Später
antworteten die Türken auch mit ihren Kanonen und der Korrespondent bemerkt zuletzt: „Nach dem entsetzlichen Geschütz⸗ donner müssen die Türken den Russen Schuß auf Schuß zu—⸗ rückgeben. Es ist übrigens der Anfang vom Ende da; die russischen Batterien erhalten stündlich ungeheure Zuführen von Munition.“
— Ueber die Kämpfe bei der Straße von Plewna nach Sofia am 24. Oktober berichtet derselbe Korrespondent der Times“ aus dem russischen Lager zu Poradim: „Die russischen Truppen, welche thätig in den Kampf eingriffen, waren 12 — 14,5000 Mann stark und gehörten zumeist der Garde an. Sie brachen in der Nacht vom 23. zum 24 aus dem Lager auf und stießen nach einem langen und ermüdenden . bei bitterer Kälte auf den hinter Erdwerken vor drei Dörfern verschanzten Feind. Die Jäger kamen zuerst ins Treffen und hatten auch die größten Verluste: 2 Oberste, 23 andere Offiziere und 1333 Mann an Todten, Verwundeten und Vermißten. Die Türken fochten vortrefflich, sie schlugen zwei Stürme ab und unterlagen erst dem dritten, welcher den Russen unter fürchter⸗ lichen Verlusten durch einen Flankenangriff gelang.“
— In einer Korrespondenz der „Pol. Korr.“ aus Sim⸗ nitza, 365. Oktober, heißt es in Betreff, des Gefecht es bei Gornji⸗Dubnik: Der strategische Erfolg ist nicht zu theuer
erkauft, da in dieser Beziehung dieses Gefecht eine unverkenn⸗ bare Bedeutung hat. Es bestätigt vollständig die angezeigten Bewegungen der russischen Abtheilungen, welche hinter Plewna operirten, und macht aus der noch vor 19 Tagen problema⸗ tisch sich zeigenden Cernixung der Armee Osman Paschaz eine unläugbare Thatsache. Der Fall Plewnas wird dadurch eine Frage der Zeit.
— Ueber die Lage am Schipkapasse bemerkt derselbe *r ,,, .
Am irka⸗Passe hat sich die Lage insofern für die Russen gebessert, als die türkischen Streitkräfte, welche . 8 Vasses lagerten, sich bedeutend vermindert haben. Ein namhafter Theil der besten Truppen des türkischen Schipka⸗Corps ist nach Orkhanie detachirt worden, so daß jetzt im türkischen Lager beim Dorfe Schipka nicht mehr als 120900 Mann stehen. Von einem ernstlichen Angriffe auf die russischen. Stellungen scheint nicht mehr die Rede zu sein. Ein solcher würde jetzt auch schwieriger sein als früher, da die Russen den mehrtägigen dichten Nebel benützt haben, um neue vorgeschobene Schanzen auf⸗ zuwerfen, welche sie mit Kanonen größeren Kalibers armirt haben, welche die türkische Stellung erreichen. Die türkischen Abtheilungen, welche in der Flanke der russischen Linie Posto gefaßt haben und die Straße nach Gabrowo unsicher machten, sind zwar noch immer in den beim ersten Angriffe Sulcimans eroberten Stellungen, aber die Gefahr, welche für die Russen aus dieser Flankenstellung des Feindes erwuchs, reduzirt sich jetzt nur auf eine zwar lästige, aber bedeutungs⸗ lose Störung der Kommunikationen mit Gabrowo und auf eine fortwährende, die Truppen sehr ermüdende Beunruhigung. Tro Allem ist man russischerseits noch immer auf, einen Ueberfall gefaßt.“
= Auf der Ei sen bahn passiren Sim nica wieder täglich wenigstens 2009 Mann verschiedener Corps. Auf der Chaussee über Fokschani⸗Buzeu sind in den letzten Tagen zwei Brigaden Grenadiere durchmarschirt. In Bessarabien stehen das 10. Corps und das 1. Corps zum Abmarsche bereit; es ist aber der „Polit, Korr.“ zufolge wahrscheinlich, daß diese Truppenkörper die Eröffnung der Bender⸗-Galatzer Bahn abwarten werden, welche am 13. November erfolgen soll.
— Ueber die militärische Lage auf dem bulgarischen ire nsf chauplatze sagt die St. Petersburger „Neue Zeit“:
Das Erscheinen des. Detachements des Generals Gurko im Rücken Plewnas und die gelungene Besitzergreifung von dem Schlüssel zu allen Rückzugswegen Osman Paschas thut aufs deut— lichste dar, daß die Anschauung Geltung errungen habe: im west— lichen Rayon der Kriegssperationen in Bulgarien hänge der End⸗ erfolg nicht von der Einnahme Plewnas, sondern von der Ver—⸗ nichtung der dort befindlichen türkischen Armee ab. Rustschuk, Schumla, Silistria, Varna, Widdin haben in allen Kriegen auf der Balkanhalbinsel eine wichtige Bedeutung gehabt und wer— den sie auch in Zukunft behalten. Von wo aus, wir auch in die Türkei einbrechen, das bulgarische Festungs⸗ viereck und Widdin müssen stets ernsteste Beachtung finden. Ob wir sie regelrecht belagern oder durch Beobachtungs corps mas— kiren — diese strategischen Punkte werden in jedem Falle ihrem Zwecke entsprechen, bedeutende feindliche Kräfte von ihrem Endziele, von, der Residenz, fern zu halten. Plewna dagegen hat nur zu⸗ fällig die Bedeutung eines strategischen Punktes ersten Ranges er⸗ halten; Plewna ist nicht mehr als ein piage de moment', hat nur eine zeitweilige, auf eine Campagne beschränkte Bedeutung. Wenn unsere Hauptoperationslinie nicht zwischen der Jantra und Osma über Sistowa, Tirnowa und Schipka liefe, dann hätte Plewna gar keine Bedeutung. Darum würde auch die Einnahme von Plewna, wenn sie nicht zugleich zur Vernichtung der Armee Osman Paschas führte, gar keinen entscheidenden Einfluß haben. Frontangriffe, wie wir sie bis⸗ . gemacht haben, können überhaupt gar keine wichtigen Resultate 1 Gesetzt den Fall, unser Sturm vom 30. Juli oder 11 Sep— . hätte zur Cinnahme Plewnas geführt, so hätte Osman ,, er sich von dem unwiderstehlichen Andrange der Russen überzeugt, rechtzeitig die Position geräumt, um etwas weiter in derselben Richtung eine zweite, nachdem diese durch Frontangriff genemmen, eine dritte zu besetzen u. s. w. Gezwungen, Dongu⸗ Bulgarien ganz zu räumen, wäre er über den Balkan engen, hätt sich in Sofia festgesetzt und, nachdem er alle 3 führenden Bergpässe besetzt, unsere rechte lanke , sobald wir unsere Offensive im Tundscha⸗ und Marica—⸗ . wieder aufnehmen. Aus alledem ergiebt sich, daß unser Hanpt⸗ ö nicht die Eroberung Plewnas, sondern die Vernichtung der rn, n, Paschas ist, ein Ziel, das, wie gesagt, unmöglich . Front⸗Attaquen erreicht werden kann, sondern nur durch einen re, . Angriff vom Rücken und von der Frott aus. Diese
ngriffsart ist es, die jetzt gewählt worden. Während auf der Front emsige Belagerungsarbeiten rasch den Zwischenrgum zwischen An— greifern und Vertheidigern verringern, ist General Gurko über den 3 id . und hat eine wichtige Position im Rücken 1 aschas besetzt. Wenn wir bei dieser rationellen Methode
eiben, haben wir alle Chancen auf den Sieg und Osman Pascha wird sich schließlich ergeben oder mit den Waffen in der Hand fallen süffen. Was die Durchbruchsverfuche der Türken betrifft, so können ö. nur dann gelingen, wenn wir unser gewaltiges Uebergewicht an ; avallerie nicht ausnützen und unsere Kräfte so plaziren, daß wir . rechtzeitig auf dem Rückzugswege des Feindes aufstellen — Die „Russ. Welt“ erhält ihrerseits von der Armee des
Gornji⸗Dubnik an
macht auf 132 Bataillone und 162 Kanonen berechnet
ꝛ und sagt nach einer Summirung dieser und noch . Streit⸗ kräfte auf 126,000 Mann mit 284 Geschützen:
Wir haben eine fast eben so große Macht. besonders wenn wir auf eine energischere Aktion des Zimmermannschen Corps in Ver⸗ bindung mit den Truppen des Thronfolgers rechnen können. Bei der beträchtlichen Streitkraft des im Festungsvierecke operirenden
eindes wird es. der Armee des Thronfolgers allerdings werlich möglich sein, zur Offensive überzugehen. Wenn diese
rmee sich auf erfolgreiche Beschützung unserer linken Flanke be— schränkt, wenn sie bei Vertheidigung ihrer Positionen dem Feinde be= trãchtlichen Schaden zufügt, so ist das einstweilen vollständig hin⸗ hegbend, Ebenso zeigt sich für die Truppen Zimmermanns noch keine Aktionssphäre und ist dieses Corps durch den Gang der Campagne zu zeitweiliger Unthätigkeit verurtheilt. Gegenwärtig kann es nur betrãchtliche Kavallerie⸗Kolonnen aussenden., um die Eisenbahnkommu⸗ nikation zwischen Varna, Rustschuk und Rasgrad zu gefährden. Da⸗ mit hat General Zimmermann bekanntlich auch begonnen, besonders seitdem er eine Kavallerie⸗Division als Verstärkung erhalten hat. Seine Patrouillen streifen weit, fast bis an die Festungslinie. Nach dem Falle von Plewna und der Offensive unserer rechten Flanke über Sofia nach Adrianoyel zu ändert sich freilich das Ziel und der Gang der Operationen sowohl für die Armee des Thronfolgers als für das Zimmermannsche Corps vollständig. Dann wird die Pforte gezwungen sein, ihre Hauptmacht jenseits des Balkan zu konzentriren, indem sie den Zugang nach Adrianopel versperrt. In dem berühmten Festungs⸗ vierecke werden dann nur die Garnisonen und ein geringes Detache⸗ ment zurückbleiben. Von dieser Zeit an müssen unserer Ansicht nach auch entscheidend Aktionen des Rustschukschen und Dobru scha⸗Corps beginnen. Die Blokade Rustschuks und Schumlas, die Unterbrechung der Verbindung mit Varna und dem Schwarzen Meere werden wohl den Anfang bilden. Davon kann aber erst nach der Einnahme Plewnas und der Vernichtung der Armee Osman Paschas die Rede sein. Darum ist die Schlacht bei Gornji⸗Dubnik von großer Bedeu⸗ tung; der schwere Verlust wird durch den wichtigen strategischen Er⸗ solg, der den baldigen Fall Plewnas und die Säuberung der Gegend vor unserer rechten Flanke vorhersehen läßt, aufgewogen.“
Asiatischer Kriegsschauplatz.
St. Petersburg, 3. November. (W. T. B.) Offi⸗ zielles Telegramm aus Wisinkoi von gestern: Nach der am Abend des 258. Oktober fast ohne Kampf erfolgten Besetzung von Koprikoi durch die Vortruppen des General Seim ann, wobei die die Nachhut Moukhtar Paschas und Ismail Paschas bildenden Truppen sich eilig nach Hassan⸗ Kaleh zurückzogen, wurde die Verfolgung des Feindes von unserer Kavallerie fortgesetzt und Nachts 2 Uhr ein feindliches Bivouak angegriffen. Nach kurzem Geplänkel drangen 2 Sotnien Kosaken mit einem Raketen⸗Kommando und 2 Escadrons mit einem Peloton reitender Artillerie in das Bivouak ein, machten über 199 Mann nieder und zwangen die übrigen zur vollständigen Flucht. Die Verfolgung wurde 6 Werst weit fortgesetzt, und nur wegen der äußersten Ermüdung der Mannschaften und Pferde eingestellt. Hassan⸗Kaleh wurde Morgens 5. Uhr durch unsere Artillerie besetzt Inzwischen gelangte unsere Kavallerie bis zu dem 18 Werst von Erzerum entfernten Kurudjuk. Da unsere Truppen ohne allen Aufenthalt 55 Werst zurück— gelegt hatten, stellten sie zeitweilig den Vormarsch ein. Der Feind lagerte in der Position von Devebogun, bei welcher die Truppenabtheilungen der Generale Heimann und Tergu— kassoff sich gegenwärtig konzentriren. Die Besetzung von Hassan⸗Kaleh und die von unseren Truppen hinter dem Sagan⸗ lugh nach Erzerum hin ausgeführte Bewegung sind üher alles Loh erhaben. Unsere Verluste sind ganz unbedeutend, leider sind ein Major und ein Kapitän tödtlich und der Adjutant des Oberbefehlshabers, Oberst Tolstoi, leicht verwundet.
Landtags⸗Angelegenheiten.
Die Staatsanleihe von 126,745,000 A6, rücksichtlich welcher dem Hause der Abgeordneten ein Gesetzentwurf . bon be⸗ stimmt, die Befriedigung der anerkannten baulichen Bedürfnisse so schleunig herbeizuführen wie dies mit den der Verwaltung zur Ver— fügung stehenden Kräften in wirthschaftlich zweckmäßiger Weise ge⸗ schehen kann. .
Einem derartigen, der Wohlfahrt des Landes förderlichen Vor⸗ gehen, lauten die Metive, stehen gerade in dem jetzigen Zeitpunkte besonders erhebliche Gründe zur Seite. Es handelt sich allgemein um die Ausführung von Staagtsbauten, deren Herstellung in den nächsten Jahren mit geringeren Kosten sich wird bewerkstelligen lassen, als wenn abgewartet werden muß, bis die fortlaufenden Einnahmen des Staats die hierfür erforderlichen Mittel bieten. Dieser Erfolg darf zunächst wegen der zur Zett verhältnißmäßig niedrigen Preise vieler Materialien und des gesunkenen Arbeitslohnes erwartet werden. Bei Bereitstellung der gesammten für die Vollendung der Bauten ausreichenden Fonds wird die Verwaltung überdies in der Lage sein, die günstigen Konjunkturen für den Abschluß von Lieferungsverträgen auch für eine über das nächste Jahr hinausgehende Zeit zu benutzen. Dieselbe wird ferner allgemein an den in jedem Augen— blicke geeignetsten Orten den Fortgang der Bauten för⸗ dern, jeder Zeit die beschafften kostspieligen Arbeitsgeräthe voll— ständig ausnutzen und dem bei den Bauten angenommenen Stamm brauchbarer Arbeiter fortdauernde Verwendung bieten können. Den in solcher Weise zu erreichenden Ersparungen an den Baukosten tritt in Folge der Abkürzung der Dauer der Bauausführung eine Ver— ringerung der Kosten der Bauleitung hinzu. Endlich wird das ver⸗ wandte Anlagekapital in einem weit früheren Zeitpunkte, als dies sonst möglich sein würde, nutzbar werden.
Neben diesen direkten Vorzügen des in Aussicht genommenen Verfahrens für die Interessen des Kandes ist es von Bedentung, daß für die nächsten Jahre noch von einer energischen Fortführung der Staatsbauten eine wohlthätige Wirkung auf die Wiederbelebung der privaten Geschäftsthätigkeit erwartet werden darf, während zugleich die erfolgte Herstellung vieler dieser Bauten dazu beitragen wird, die weitere Entwickelung solcher Thätigkeit zu fördern.
Im Allgemeinen ist davon gusgegangen worden, daß es nicht erechtfertigt sein würde, den Aufwand für die Ausführung von taatsbauten im Wege der Anleihe weiter bereit zu stellen, als der⸗ selbe in einer etwa fünfjährigen Periode in wirthschaftlich ange— messener Weise würde Verwenzung finden können, und das . dürfniß der Herstellung dieser Bauten genügend begründet ist u. s. w.“ sol . Bauten, für deren Ausführung die Anleihe bestimmt, sind
gende:
J. Verwaltung für Handel, Gewerbe und Bau⸗— wesen. A. Allgemeine Bauverwaltung. Zur Reguli⸗ rung der Wasserstraßen. Zur Regulirung des Memel⸗, Ruß⸗ und nn,, der Weichsel und Nogat, der Warthe, Netze, Brahe, Drage, der Oder, der Havel und Spree, der Elbe, der Weser, der Ems, des Rheins, der Mosel und Saar 10,000,000 M, zur Regulirung der unteren Schwinge 351,007 Zum Bau von Schiffahrtskanälen und Schleusen. Zur Kanalisirung der unteren Brahe 557,000 MS, zur Herstellung einer Schiffahrtsstraße zwischen den Rheinsberger Seen und den Mecklenburgischen e nn, 510,900 A6, zur dauernden Ver⸗ besserung des Bromberger Kanales 358.000 é, zum Bau einer Schleuse in der Werra bei Mänden 97. 230 6, zur Kanalisirung der oberen Netze 3,200, 009 Se, für den Ems⸗Jade⸗Kanal einschließlich
Großfürsten⸗Thronfolgers eine Korrespond i pondenz, welche die dem Rustschuker Corps gegenüberstehende feindliche Heeres⸗
der Verbesserung des Emdener Hafens 8 MO Zu Scehäfen und Schiffahrtsverbindungen. Für den
Hafen von Memel 1,5, 50) S, für den Hafen v i y = * 200 . o ill 6. S0) 000 M, für den 6 von w , n die hinterpommerschen Häfen 1, 760.000 Æ. zur erlãngerung der Bohlwerke im Hafen von Swinemünde 183500 S6, zur Errichtung von Nebelsignalen an den preußischen Küsten 1352 0900 M4, zum Bau 1 6 . 12000) 1, zum Bau der afenschleuse bei Harburg 1,024,000 4A, zum Darchstich der Swir 98 Caseburg 1,545 000 . . . 5 Zum Bau von Brücken und Dien stwohnun 2 der Warthebrücke bei Küstrin 475.00 4, . ö 3 3. . Küstrin 1,200, 00 44, zum Bau der Torgauer Elbbrücke 9 A, zum Bau des Regierungsgebäudes in Kassel 1475, )) 4 um Bau des Reglerungsgebäudes in Königsberg 2a5 h (6, zum Bau eines Dikasterialgebäudes in Danzig und zum Erwerbe des dazu ,. er, . im Stadttheile Neugarten 1,500,000 416 B. Verwaltung für Handel und Gewerbe. B des deutschen Gewerbemuseums gos, 00 A, zum Bau k 2 in Berlin 393,379 46, zum Bau eines Navigattone= Sh me ne in Geestemünde 155000 ÆM Summa I. . Justizverwallung. Departement des Appella— tie nsgerichts zu. Marienwerder. Zum gen be — schäftshauses für die Gerichtsdeputation ju Berent 108,92) 6 Der arte ment des Kammergexichts. Zum Neubau eines Geschãftshauses der Abtheilung für Untersuchungssachen des Stadt⸗ gerichts in Berlin und zum Neubau von Untersuchungsgefängnissen für dasselbe 4 564009 46, zum Neubau eines Geschäftshaufes und ines Gefängnisses zu Coepenick 8; 50) 6 Departement des Appellationsgerichts zu Breslau. Zum Neubau eines Ge— Haft hꝛuses zu Münsterberg 45,5909 41 De pa rtement des Appellationsgerichts zu Ratibor. Zum Neubau eines Ge— schäftsgebäudes und eines Gefängnisses zu Königshütte 142.9 M Departement des Appellationsgerichts zu Salber⸗ stadt. Zum Neubau eines Gefängnisses zu Nordhausen 161,009 Departement des Appellationsgerichts zu Naumburg. Zum Neubau eines Geschãftshauses und eines Gefängnisses für das Kreisgericht zu Erfurt 50, 550 , zum Neubau eines Geschãaftshaufes und ines Gefängnisses zu Bitterfeld 5l, 900 6. Departement de; Axppellationsgerichts zu Kiel. Zur Einrichtung der Arbeits sal⸗ zu Schlafsälen, sowie zur Erbauung von Arbeitsbaracken bei dem Strafgefängnisse zu Glückstadt 90 470 „, zum Neubau eines Geschäftsgebäudes und eines Gefängnisses für die Gerichte⸗— behörden zu Flensburg 5ßl,630 MW Departement des Appel⸗ lationsgerichts zu Celle. Zum Neubau eines Geschäftshauses und eines gerichtlichen Gefängnisses zu Osnabrück 47.900 (, zum Neubau eines Geschäftshauses und eines Gefängnisses für das Amts⸗ gericht und das Amt zu Wilhelmshaven 640M M Departement des Aprpellationsgerichts zu Cg ssel Zum Neubau eines Geschäftshauses für die Gerichte zu Cassel 90,050 M, Pauschguan⸗ an 6 . , . welche für die Durchführung er Justizreorganisation nothwendig sei erden, 23, 000, 0060 Em fers n. hwendig sein werden, 253,000, 0900 06. III. Verwaltung der geistlichen, Unterrichts- un Medizinal⸗Angelegenheiten. Minister iu m. Neubau 1 Dienstgebäude des Ministeriums der geistlichen, Unterrichts- und . l, 500 000 Ae niversitäten. Universität in Königsberg i. Pr.ů Neu⸗ ban der chirurgischen Klinik 681,239 , . * l ide fi das botanische Institut 151,390 ½, Neubau eines chemischen Instituts 25600900 M, Neubau eines physikalischen Instituts 309 000 6. Uni⸗ versttãt in Berlin. Neubau eines Gebäudes für das Herbarium 422,009 ge, Klinische Bauten auf dem Grundstück Ziegelstraße Nr. 3 bis 6 1,955, 09 , Neubau von Gebäuden zur Unterbringung eines zweiten chemischen Laboratoriums, des technologischen, pharmokolo⸗ gischen und des pharmazeutischen Instituts 57,990 „S6. Uni⸗ versität in Breslau. Neubau eines, Gebäudes für das anatomische Institut und das zoologische Museum 1,2000909 , Universität Halle a. S. Neubau eines Anatomiegebäudes 140, 90) 4. Neubau eines Bibliothekgebäudes 20,000 ÆMÆ, Neubau eines physiolo⸗ gischen Instituts 180.009 S, Neubau der medizinischen Klinik Sz, 750 4, Neubau eines Gebäudes für das pathologische Institut 183,009 6 Universitat in Kiel. Erweiterungsbau des medzzinisch— chirurgischen Krankenhauses und Neubau einer Lazarethbaracke 1I700 ½, Neubau des zoologischen Museums 282,500 S, Anlegung ven Wegen, Gas⸗ und Wasserleitungen ꝛc. auf, dem Terrain der neuen Universitätsinstitute 2654,00 Mt.. Universität in Marburg. Neubau eines chemischen Laboratoriums 229,90) M6, Neubau eines Gebäudes für das pathologische Institut 13) 000 *, Neubau eines Gebäudes für das physiologische Institut 180 090) , Bau einer Aula im Anschluß an das im Bau begriffene Auditoriengebäude 220,900 (6, Neubau der medizinischen Klinik und Ankauf einer Baustelle für die⸗ selbe 630.000 „S6 Universität in Bonn. Neubau der chirurgischen Klinik 30 009 A6, Neubau des Gärtnerhauses und eines Geräthe⸗ schupreng im botanischen Garten 60, 000 AMS, Neubau eines physikali⸗ schen Instituts 300, M00 S,. Universität in Göttingen. Erweite⸗ rungshau der Universitätsbibliotheß S0, 00) AM, Neubau eines pflanzen⸗ physiologischen Instituts 49,509. . Universität in Greifswald. Neubau eines Gebändes für die Universitätsbibliothek 381 300 (, Neubau eines Gebäudes für das physiologische Institut 1829090 , Neubau eines Gebäudes für ein physikalisches Institut 200,00) (. Gymnasien ꝛe. Neubau des Vordergebäudes der mit dem k in Berlin verbundenen Realschule ol, 859 é, Neubau des Gymnasiums in Köslin 40, 9)0 , Neubau des König Wilhelmsgymnasiums in Königsberg i. Pr. 350,000 „, Neubau des Klassengebäudes nebst Direktorwohnung, Turnhalle und sonstigen Nebengebäuden für das Gymnasium in Elbing 333,900 t, Neuhau des staatlichen Gymnasiums in Danzig 290, 90) 66, Neubau des Gymnasiums in Graudenz 280 M0 ½ςé, Neubau einer höheren Unterrichtsanstalt in Moabit nebst Turnhalle und Direktorwohnung 50MM, M) 4, Neubau der Gebäude für das Pädagogium zu Züllich au 150, 900 66, Neubau des Gymnasiums in Frankfurt a. D. 400 00. Neubau des Gymnasiums in Stargard i. Pom. 337, 00 ις, Neubau des Gymnasiums in Krotoschin 130,00) „é, Erweiterungsbau des Gymnasiums in Ratibor 216,000 A, Neubau des Gymnasiums in Pleß 152,500 S, Neubau des Domgymnasiums in Magdeburg 150900 46, Neubau des Gymnasiums zu Saljwedel 240009 *. Neubau des Kaiser⸗Wilhelmsgymnasiums in Hangover 300, 009 , Neubau des Gymnasiums in Hamm 109,00) 6, Neubau des Gym⸗ nasiums in Arnsberg 190, 00 6 Centralturnanstalt und Taubstummenanstalt in Berlin, Schullehrer⸗ und Lehrerinnen seminare. Neu⸗ bau einer Centralturnanstalt in Berlin 270,90 (6s, Neubau eines Seminarinternats zu Habelschwerdt 134,155 M, Neubau eines Se⸗ minars in Warendorf 97, 7100 MS, Neubau eines Seminars in Pyritz 300M, M00 K, Neubau eines Seminarerternagts in Fulda 95,90 M. Neubau eines Seminarinternats in Montabaur 420 0)0 6, Neubau eines Seminars in Usingen 155,840 S, Neubau eines Seminars in Mestmann 264,475 Ss, Neubau eines Seminarinternats in Löbau 340,000 S6, Neubau eines Seminarinternats in Tuchel 34009) , Neubau eines Seminarexternats in Königsberg N. M. 229,970 M6, Neubau eines Seminarerternats in Neu⸗Ruppin 220,000 S6, Er⸗ weiterungsbau der Taubstummenanstglt in Berlin 261 300 A6 Neu⸗ bau eines Klassengebãudes für die Louisenschule in Posen und bau⸗ liche Einrichtung des für dieselbe erworbenen Hauses Mählenstraße Nr. 35 daselbst 210,000 M, Neubau eines Seminarerternats in Oppeln 260,909 46, Neubau eines Seminars in Oelitzsch 350 000 S6, Neubau des Seminars in Erfurt 220,009 M6, Neubau eines Semingrexternats in Eckernförde 258,000 e, Neubau eines Seminars in Stade 350, 00 M6, Neuban eines Seminars in Soest 174000 , Erweiterungsbau des Seminars in Petershagen 150,00 41, Neubau eines Semingrexternats in Dillenburg 20000. Neubau eines Seminars für Lehrerinnen in Saarburg 220 090 46,
Neubau eines Seminagrexternats in Siegburg 20,900 Kunst⸗ und wissenschaftliche Anstalten. Neubau von