1877 / 277 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 23 Nov 1877 18:00:01 GMT) scan diff

Töeater.

Königliche Schauspiele. Freitag: Opern- baus, 241. Vorstellung Der Pastillon von Lonjumeau. Kemische Oper in 3 Abtheilungen, nach dem Französischen des Leuren und Brun wick von M. G. Friedrich. Musik von A. Adam. (Hr. Wachtel) Anfang 7 Uhr. .

Schauspielhaus. 230. Vorstellung. Fünfte Vor- stellung im J. Abonnement) König Heinrich der Sechste. Drama in 5 Akten von W. Shake⸗ speare, mit Benutzung der Schlegel ⸗Tieckschen Ueber- setzung für die deutsche Bühne eingerichtet von Dechelbauser. Anfang halb 7 Uhr.

Sonnabend. Opernhaus,. 242. Vorstellung. Der Landfriede. Oper in 3Akten. Frei nach Bauern⸗ felds gleichnamigem Lustspiele mit besonderer Be⸗ willigung des Autors von H. S. von Mosenthal. Musik von Ignatz Brüll. Fackeltanz von Paul Taglioni. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 231. Vorstellung. (Sechste Vor⸗ stellung im J. Abonnement) König Richard der Dritte. Trauerspiel in 5 Abtheilungen von Shake⸗ sveare, mit Benutzung der Schlegel⸗Tieckschen Ueher⸗ setzung, für die deutsche Bühne bearbeitet von W. Oechelhäuser. Anfang halb? Uhr.

Wallner- Theater. Freitag: Zum 21. M.:

Größenwahn. Schwank in 4 Akten von J. Rosen. Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

Victoria-Theater. Direktion: Emil Hahn.

Wegen Vorbereitungen zu Rübezahl bleibt das Theater bis incl. 23. November geschlossen.

Sonnabend: Zum 1. Male: Rübezahl.

Friedrich- Wilhelmstädtisches Theater. Freitag: Jeanne, Jeannette und Jeanneton. Sonnabend: Fatinitza.

Freitag: Auftreten der Dora.

Residenz- Theater. Frau Hedwig Niemann⸗Raabe.

Krolls Theater. Freitag: Geschlossen.

Sonnabend: Eröffnung der Weihnachts⸗Aus⸗ stellung. Große phantastische Weihnachts ⸗Deko⸗ ration, entworfen und gezeichnet von Titz sen. Die Dekorationen, Architekluren und Landschaften von Gebr. Borgmann, die Genre und Transparentbilder von den Malern Hochhaus, Fischer-⸗ Cöslin und Costea, die plastischen Arbeiten von den Bildhauern Bissing und Klein, die cachirten Arbeiten von Fried⸗ rich und Lell. Architekt: J. Müller. Im Römer saal: Das Reich des Schlaraffen⸗ Königs. Im L. Zwischensaale: Weihnachts Lotterie. Im II. Zwischensaale: Bethlehem. Im Rittersaale: Der Ring der Nibelungen. Im Königsaale: Neu been g itek Zum 1. Male: Die Tannenfee, oder: Die drei Steine, Weihnachtsmärchen mit Gesang und Tanz in 3 Akten und 1 Vorspiel von A. L' Arronge.

National- Theater. Freitag: Einmaliges Gast- spiel des Frl. Josephine Wessely, der Fr. Senger, des Hrn. Dir. Dr. Förster, des Hrn. Senger aus Leipzig und des Hrn. Carl Sontag: Kabale und Liebe.

Sonnabend: Gastspiel des Hrn. Sontag. Das

Glas Wasser.

Stadt - Theater. Freitag: Gastspiel des Hrn. Carl Mittell. Zum 7. Male: Bébé (Häns⸗ chen). Schwank in 3 Akten von A. Hennegquin und E. de Najac. Deutsch von R. Schelcher. Vorher: Ein moderner Barbar. Lustspiel in 1 Akt von G. v. Moser. .

Sonnabend: Zum 8. Male: Bébé. Vorher: Zum 1. Male: Bis zum Champagner. Genre⸗ bild in 1 Akt von Hermann Wolff.

Belle - Alliance - Iheater. Freitag: Auf allgemeines Verlangen: Die Grille. Ländliches Cha⸗ rakterbild in 5 Akten von Charl. Birch⸗Pfeiffer.

Sonnabend, neu einstudirt: Der Königslieute⸗ n ant. Lustspiel in 4 Akten von Gutzkow. (Thorane: Hr. Adler.) J . .

Sonntag: 10. Gastspiel des Hofschauspielers Hrn. Otto Lehfeld. Zum 1. Male: Die Weihe der Kraft. Historisches Schauspiel in 4 Akten von ,, . Werner. (Martin Luther: Hr. Otto Lehfeld. )

Böttcher's instructive Soirée. Königl. Schauspiel haus. Saaltheater. Täglich, Abends 7-9 Uhr: 1) Pompeji, Neapel, Sicilien, Malta. Unter⸗Italiens Natur⸗ und Kunstgebilde. Pom⸗ pejis Unglückstar. Die Ruinenstadt. 2) Die

. Planeten, die Sonne, n. den nenesten

eobachtungen u. Entdeckungen. 3) Soirée Fan- tastigug. Farbenmagie. Entrée: Fauteuil 20, Parquet 15, 19 und 5 Sgr. Kinder zahlen Wochen⸗ tags die Hälfte. Tages⸗Verkauf: Schauspielhaus,

Südseite. Nur noch kurze Zeit. Bilse.

Concert- aus. Concert des Kgl. Hof⸗Musikdirektors Herrn

(ireus Renz. Unterbaumsbrücke. Haltestelle der Ringbahn. Freitag: . Auftreten von Miß Mhamedin mit ihren dressirken 2 Riesen⸗Elephanten. Das Jagdpferd Lord Byron, geritten von Frl. Elisa.

Die Königin von Abyssinien.

Sonnabend: Gala⸗Vorstellung zum Benefiz für

die Schulreiterin Frl. Elisa.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Dr. med. Berthold

Arnswalde = . Verehelicht: alde = Posen)

Hr. Lieutenant Cuno v. bei Brandenburg) Hr. oblenz) . Geboren: Ein Sohn: Regimente⸗Arzt Dr. Wolff

(Berlin). Hrn

Frl. Margarethe Krümmel mit Hrn.

d. Hage mit Frl. Sidonie v. Rochow⸗Reckahne ch 2.

Kreisrichter Carl 2 3 mit Frl. Catharina Tenta g o fr

Hrn. Oberstabs und

bd, Eine Tochter: Hrn. Ritterguts⸗ esitzer R. Rohrbeck (Schillersdorf). Hrn. 22 Linemann (Uphusen). 148 Proviant⸗

mts⸗Controleur Theodor Gußen (Mursfer i. W.).

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dgl.

93 1 4 . Ediktal⸗Citation der J. Abtheilung des Königlichen Kreisgerichts zu Stralsund vom 7. Mai 1877. Es ist di Todes⸗Erklärung nachstehend bezeich= neter Personen bei uns beantragt: 1) des Seefahrers Carl Bladt aus Born, dritten Sohnes des Büdners und Arbeitsmanns Jacob n . Bladt, und seiner Ehefrau Catharina Elisa⸗ eth, geb. Hauenstein, geboren am 6. April 1833 zu Born, welcher im Jahre 1858 mit einem mecklen⸗ burgischen Schiffe nach Glasgow gegangen, dort in irn er itil zurückgelassen und seildem verschollen ein soll; ) des Seefahrers Heinrich Christian Theodor Otto aus Barth, geboren am 15. Mai 1834 als drittes Kind des Zimmergesellen Johann Andreas Friedrich Otto und seiner Ehefrau Johanne Catha⸗ rina Dorothea Lembke, welcher zu Anfang der . ziger Jahre jur See gegangen und die letzte Nach= richt unter dem 17. Februar 1856 aus Galatz von sich gegeben haben soll; 3) des Seefahrers Johann Joachim Martin Martens aus Fahrenkamp, dritten Kindes des Kathenmannes Johann FChristoph Martens und sei⸗ ner Ehefrau Christine Marie, geb. Gottschalk, ge⸗ boren 9. April 1835, welcher zur See gegangen und zuletzt im Jahre 1865 aus Nordamerika Nachricht von sich gegeben haben soll; 4. des Schmiedegesellen Heinrich Nicolaus Rüting, Sohnes des Müllerm isters Johann Michael Rüting und seiner Ehefrau Sophie Dorothea, geb. Giesen, welcher am 15. April 1797 zu Dam⸗ garten geboren, vor etwa 15 Jahren zuletzt in Dam⸗ garten gewesen und angeblich bald darauf in der Fremde verstorben sein soll; 5). des Steuermannes Carl Hermann Theodor Schönberg, ehelichen Sohnes des Lehrers Heinrich Ludwig Schönberg und dessen Ehefrau AÄuguste, geb. Redecker, geboren zu Stralsund am 11. Funi 1833, nach seinem letzten hierher gelangten Briefe, d. d. Jallapaosa, den 17. Juni 1865, betheiligt an dem in Nordamerika mit den Südstaaten schweben. den Kriege, und seitdem verschollen; 6) des Böttchers Carl Wilhelm August ge⸗ nannt Gustav Steinfurt, eines Sohnes des k Johann Friedrich Steinfurt und dessen hefrau Anna Marie, geb. Wollenberg, geboren am 1I. Januar 1828 zu Faningsberg, welcher 1853 oder 1854 nach Amerika ausgewandert und von dem man nach Verlauf von einem paar Jahren angeblich nichts weiter gehört hat. Die vorbenannten Personen werden hiermit ge— laden, spätestens in dem auf den 15. Mai 1878, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine zu erscheinen, oder bis dahin von ihrem Leben und Aufenthalte Nachricht zu geben, widrigenfalls sie für todt und ihr Vermögen als ihren Erben angefallen erklärt werden soll. Zugleich werden die von den Verschollenen etwa zurückgelassenen unbekannten Erben und Erbnehmer hiermit aufgefordert, sich gleichfalls bis zu dem anberaumten Termine zur Vermeidung des Ausschlusses zu melden.

Alle in dieser Sache noch weiter ergehenden Ver—⸗ fügungen werden für die Verschollenen und die un⸗ bekannten Erben lediglich an unserer Gerichtstafel angeschlagen werden.

losõꝰ FHeroclama. In dem am 31. Juli 1877 publicirten Tesa mente des Fläulein? 3 Beschütz r. O , G2:

ist der Krankenwärterin Wittwe Müller, Friederike, geb. Trautvetter, resp. deren Des cenden;, ein Legat ausgesetzt.

Dies wird der Betheiligten hiermit bekannt gemacht.

Berlin, den 2. November 1877.

ö Stadtgericht. II. Abtheilung für Civilsachen.

Verkäufe, Verpachtungen, Su bmissi onen zc.

loss] Bekanntmachung.

Das Domänen⸗Vorwerk Wolfsdorf im

Kreise Franzburg, 4 Kilometer von der Kreisstadt Franzburg und 27 Kilometer von Stralfund ent⸗ fernt, mit einem Areal von

197,33 Hectar, worunter

161, u ö Acker und

17,68 Hectar Wiesen, soll auf 13 Jahre, von Johannis i878 bis dahin 1896, im Wege des öffentlichen Aufgebots ander⸗ weitig verpachtet werden. Das dem Aufgebote zum Grunde zu legende Pachtgelder⸗Minimum beträgt 4900 S. Die zu bestellende Pachtkaution ist auf den Betrag der einjährigen Pacht bestimmt und das zur Uebernahme der Pacht erforderliche Vermögen auf Höhe von 48,000 M nachzuweisen.

Zu dem auf den 15. , d. Is., Vor⸗ mittags 11 Uhr, im Lokale der unterzeichneten Regierung anberaumten dritten Bietungstermin laden wir Pachtbewerber mit dem Bemerken ein, daß die Verpachtungsbedingungen, die Regeln der Lisitation und die Karte nebst Flurregifter mit Ausschluß der Sonn und Festtage täglich während der Dienststunden in unserer Registratur eingesehen werden können, wir auch bereit sind, auf Verlangen Abschriften der Verpachtungsbedingungen und der Lizitationgregeln gegen Erstattung der Kopialien zu ertheilen.

Stralsund, den 15. November 1877.

Königliche Regierung,

ossi Bekanntmachung.

Die zum Neubau der Kaserne 1ñ. für das Eisen⸗ bahn · Regiment bei Schöneberg erforderlichen

Schmiedearbeiten

Die Bedingungen und Kostenanschlag sind in un serem Geschäftslokal, Michaelkirchplatz 17 einzu= sehen, und versiegelte Offerten bis jum

29. November er., Vorm. 11 Uhr, daselbst einzureichen.

Berlin, den 21. November 1877. Cto. 173/11)

Königliche Garnison⸗Verwaltung.

. Königlich Niederschlesisch⸗Märkische Eisenbahn. , Berliner Nordbahn. Auf dem Depotplatz der Berliner Nordbahn zu Berlin sollen am ; 30. November er., früh 11 Uhr, verschiedene alte Materialien, Erdtransportgeräthe, e . 2c. an den Meistbietenden öffentlich verkauft werden. Nähere Auskunft wird im Abtheilungsbureau, Bernauerstraße 71 L., ertheilt, wo auch die Bedin⸗ gungen einzusehen sind. Cto. 163/11.) Berlin, den 20. November 1877.

Der Abtheilungs BSaumeister.

KEmnse.

9856 Bekanntmachung. Anbietung auf Lieferung von Telegraphenstangen. Die Lieferung von 10,000 ungeschälten Kiefern stämmen (Telegraphenstangen) und zwar:

421 Stück zu 10 m. Länge mit einer Zopfstärke ö 82 von 15 Zm. aus⸗ 40490 7m. , sschließlich der Rinde soll im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden.

Der Unternehmer hat den zur Zubereitung der Stangen erforderlichen Platz, welcher in dem Walde, aus dem die Stangen gewonnen werden, oder in der Nähe desselben nicht zu weit von einer Eisenbahn⸗ station oder einem schiffbaren Flusse belegen sein, und in dessen unmittelbarer Nähe sich reines, nicht lalk⸗ oder eisenhaltiges Wasser in ausreichender Menge vorfinden muß, unentgeltlich zu stellen. Die näheren Bedingungen sind in der Registratur der hiesigen Ober ⸗Postdirektion einzusehen, auch ab⸗ schriftlich gegen Erlegung der Schreibgebühren von AMS COG 50J zu haben.

Versiegelte Angebote (mit Preisforderung) und mit der Aufschrift: „Angebot auf Lieferung von Telegraphenstangen“ versehen, sind bis zum 3. Dezember d. J., Vormittags 11 Uhr, an die Kaiserliche Ober⸗-Postdirektion hierselbst zu richten. Zu der vorbezeichneten Zeit wird die Er— öffnung der einge zangenen Angebote in Gegenwart der etwa erschienenen Bieter erfolgen.

Angebote, welche später eingehen oder den ge⸗ stellten Bedingungen nicht vollfständig entsprechen, werden nicht berücksichtigt.

Die Leferungslustigen bleiben 3 Wochen an ihre Angebote gebunden. Die Ober ⸗Postdirektion behält sich die Auswahl unter den Bietern vor.

Hannover den 20. November 1877.

Der Kaiserliche Ober ⸗Postdirektor. Schultze.

sosso) Bekanntmachung

wegen eines abhanden gekommenen sKur⸗ nd Neumãarkischen Pfandbriefs.

Laut eingegangener Anzeige ist der Kur⸗ und Neu⸗ mãärkische Neue Pfandbrief Nr. 63 115 über 209 Thoser Kurant dem Tischlermeister Benditz zu Berkhofz bei Boitzenburg i. / U. wahrscheinlich durch Diebstahl ab— handen gekommen. Dies wird hierdurch in Gemãß⸗ heit des 5. 125 Th. J. Tit. 51 6 G. O. zum Zwecke des künftig zu erlassenden Aufgebots bekannt gemacht. (a Cto. 169/11.)

Berlin, den 19. November 1877.

Kur⸗ und Neumärkische Haupt⸗Ritterschafts⸗ Direktion. von Klützow. von Tetten born. von Pfuel.

89574 Bekanntmachung.

Die Ausreichung der XII. Serie der Zins—⸗ coupons zu unsern 34 prozentigen Stadt⸗ und Magistrats Obligationen findet gegen Einreichung der Talons vom 19. d. Mts. ab auf unserer Stadt⸗Hauptkasse täglich in den Vormittagsstunden von 9— 12 Uhr statt.

Bei Präsentation mehrerer Talons ist ein Ver- zeichniß derselben mit einzureichen.

Königsberg, den 6. November 1877.

Magistrat Königl. Haupt und Residenzstadt.

9470

Bei der diesjährigen Auslocsung der Briloner Kreis⸗Obligationen sind folgende Nummern ge— zogen:

a. . Emission vom 6. Oktober 1856.

Litt. A. Nr. 6.

Litt. B. Nr. 81 205 206 286 296.

Litt. C. Nr. 404 465 553 561 590 594 633 641 724 753.

Litt. D. Nr. 882 886 893 923 962 964 g36 1176 1243 1244 1312 1327 1359 1369 1442 1455 1457 1462 1542 1587 1661 1712 1747.

H. II. Emisston vom 15. Juli 1860.

Litt. A. Nr. 9.

Litt. B. Nr. 51 229 236.

Litt. C. Nr. 263 366 377 439.

Litt. D. Nr. 454 498 602.

Die Besitzer dieser Obligationen werden aufge⸗ fordert, die Kapitalbeträge ad a. am 1 April 1878, ad bz. am 1. Januar 1878 bei der hiesigen Kreis⸗ wegebaukasse gegen Rückgabe der Obligationen und de noch nicht fälligen Zinsscoupons in Empfang zu nehmen.

Mit den gedachten Tagen hört die Verzinsung auf.

Brilon, den 31. Oktober 1877.

Die Chaussee⸗Bau⸗Kommission.

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Nr. 2. Gesetz, betreffend den Austritt aus den jůdischen Synagogengemeinden. Verordnung über die Ausübung der Aufsichtsrechte des Staats bei der Vermögens verwaltung in den katholischen Diszesen. Verordnung über die Ausübung der Rechte des Staats gegenüber der evangelischen Landeskirche der acht älteren Provinzen. Preis G20

Nr. 3. Gesetz, betreffend die Rrafkloserklãrung von Akten in Schleswig Holstein. Gefsetz, be= treffend die Ablösung der Servituten, die Theilung der Gemeinheiten nd die Zasammenlegung der

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Berlin, Freitag,

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, den 23. November, Ahends

1877.

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Berlin, 23. November 1877.

Se, Majestät der Kaiser und König sind heute Nachmittag nach Hubertusstock abgereist und gedenken morgen Abend hierher zurückzukehren.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Gräflich stolberg⸗ wernigerodischen Forstrath und Ober⸗Forstbeamten Müller zu Wernigerode den Rothen Adler⸗Drden vierter Klasse; dem Schullehrer und Organisten Lehmann zu Pomehrendorf, im Landkreise Elbing, den Adler der Inhaber des Königlichen Haus-Ordens von Hohenzollern; sowie dem Gemeinde⸗Vorsteher Jürgens zu Haͤchmühlen, Amts Springe, und dem Privatförster Pasenow zu Libbesike, im Kreise Templin, bisher zu Bleckede, das Allgemeine Ehren⸗ zeichen zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem 5 Obermüller zu Baden⸗Baden den Rothen Adler -Srden vierter Klasse; dem Großherzoglich hessischen Hauptmann à la suite Zernin zu Sarmftabt den Königlichen Kronen-Orden dritter Klasse; dem Graveur Gastano Calvi zu Mailand den Königlichen Kronen-Orden vierter Klasse; sowie dem Gensd'armen Johann Rapp im großherzoglich badischen Gens ' darmerie⸗Corps das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den nachbenannten, im Ministerium“ des Königlichen Hauses angestellten Beamten die Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen Fürstlich schwarzburgischen Ehren kreuze zu ertheilen, und zwar: . der ersten Klasje: dem Geheimen Ober⸗Regierungs⸗ und vortragenden Rath von Loeper und a Geheimen Hofrath und ersten Krontresorier Müller; i der zweiten Klasse: dem Hofrath und zweiten Krontresorier Jordan.

Abgereist: Se. Excellenz der Hofmarschall Sr. Majestät des Kaisers und Königs Graf von Perponcher nach Hu— bertusstock. .

In der heutigen

; . andelsregister⸗Beilage wird Nr. 47 der . !

ekanntmachungen veröffentlicht.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 23. November. Se. Majestät

der Kaiser und König nahmen heute den Vortrag des

General⸗Intendanten von Hülsen entgegen. Um 12 Uhr ver⸗ abschiedete Sich Lei Allerhöchstdenselben Se. Hoheit der Herzog von Sachsen⸗Meiningen. .

Nachmittags 1 Ühr 30 Minuten sind Se. Majestät nach Hubertusstock abgereist. .

Im Allerhöchsten Gefolge befinden sich: der General— Adiutant Graf von der Goltz, der Hofmarschall Graf von Perponcher, die Flügel⸗Adjutanten von Winterfeld und von Lindequist, sowie der Leibarzt, General-Arzt Pr. von Lauer.

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Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzessinnen

Narie, Elisabeth und Luise sind heute zu einem Besuche

Ihrer Königlichen Hoheiten des Großherzogs und der Groß⸗ herzogin von Baden von Coblenz nach Karlsruhe abgereist.

Der Bundesrath hielt am 22. d. M. eine Plenar⸗ sitzung unter Vorsitz des Präsidenten des Reichskanzler= Amts, Staats⸗-Ministers Hofmann.

Nach Feststellung des Protokolls der vorigen Sitzun wurde Mittheilung gemacht von der Ernennung des Königli sächsischen Geheimen Finanz-Raths Zenker zum stellver⸗ , Bundesraths⸗Bevollmächtigten für das Königreich Sachsen.

. ö wurde über die ye, . Stellen von

Mitgliedern von Disziplinarkammern Beschluß gefaßt.

Die Vorlage, y die Gesetzentwürfe wegen Ver⸗ legung des Etatsjahres für das öffentliche Rechnungswesen in Elsaß⸗Lothringen und wegen Feststellung des Landeshaus⸗ halts⸗Etats von) Elsaß⸗Lothringen für das erste Vierteljahr 1879, wurde den zuständigen Ausschüssen überwiesen.

Anträge des Ausschusses für Zoll- und Steuerwesen und bezw. des Ausschuffes für Handel und Verkehr, betreffend die

mwandelung von Beamtenstellen bei dem Hauptzollamte zu

Lübeck, die k für saucirte Tabacke in Thier⸗ häuten, die Versteuerung des Thiemannschen Farbebiers, und die Anschreibung des Postverkehrs nach Grenzstrecken, wurden angenommen.

Auf Bericht der Ausschüsse für das Seewesen und für Handel und Verkehr wurde über die Abgrenzung der See— ämter Beschluß gefaßt. ;

Auf Bericht des Ausschusses für Handel und Verkehr wurde eine Abänderung der Bestimmungen über die statistischen Erhebungen der Produktion der Bergwerke, Salinen und Dütten beschlossen. Die neuen Bestimmungen entsprechen im

zesentlichen den Wünschen, welche der Verein deutscher Eisen⸗ und Stahl⸗Industriellen in einer Eingabe an das Reichskanzler⸗Amt vorgetragen hatte.

Auf Berichte des , . für Justizwesen wurde über a. die Besetzung einer Rathsstelle bei dem Reichs-Ober—⸗ Handelsgericht; b. das Rekursgesuch eines Eisenbahn⸗Sekretärs, seine Pensionixung betreffend; (. eine Beschwerde Über das Herzoglich sachsen altenburgische Ministerium wegen Justiz⸗ Beschluß gefaßt. Die Ausschuß⸗Anträge wurden genehmigt.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Rechnungswesen und für Elsaß-Lothringen traten heute zu einer Sitzung zusammen.

Der Schlußbexicht über die gestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten befindet sich unter „Landtags⸗Angelegenheiten“.

In der heutigen (20) Sitzung des Hauses der Ab— geordneten, welcher am Ministertische der Minister der geist⸗ lichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. Falk, der Minister für' die landwirthschaftlichen Angelegenheiten Dr. Friedenthal und 3 Kommissarien beiwohnten, theilte der Präsident mit, daß vom Abg. e. ein Antrag eingegangen sei, die Staats⸗ regierung aufzufordern, bei der i enn Schritte zu thun, daß der für gewerbliche Zweck. steuerfrei bleibe.

Demnächst wurde in dritter Berathung der mit der Herzoglich braunschweigischen Regierung abgeschlossene Vertrag wegen Bearbeitung der Auseinandersetzungsgeschäfte in den Grenzgebieten der Provinz Hannover gegen das Herzogthum Braunschweig ohne Debatte definitiv unverändert genehmigt.

In erster Berathung passirte der Gesetzentwurf, betreffend die Kerr hure des Fiskus zur Beitragsleistung zu den Wegeverbandumlagen in der Provinz Hannover. Die Weiter— berathung wird im Plenum stattfinden.

Darauf begründete der Abg. Dr. von Stablewski die von ihm eingebrachte Interpellation, nachdem der Staats— Minister Dr. Friedenthal sich zur sofortigen Beantwortung der— selben bereit erklärt hatte. Die Interpellation lautet;

In der katholischen Parochie zu Kosten ist seit geraumer Zeit ein sogenannter Staatspfarrer G. Brenk in Folge Ernennung des Herrn Ober⸗Präsidenten Günther eingeführt worden. Die kathokische Gemeinde verweigert es beharrlich, sih der Seelsorge dieses Mannes anzuvertrauen, weil seine kirchliche Stellung mit den religiösen Grund— sätzen derselben unvereinbar ist. Zugleich aber sind die rechtmäßigen Parochialgeistlichen theils ausgewiesen, theils durch die Königlichen Behörden, welche dem ꝛc. Brenk in ausgiebigster Weise Unterstützung , een, in ihrer kirchlichen Amtsthätigkeit gehindert, wodurch die etreffende katholische Gemeinde jeglicher Seelsorge beraubt ist. Neben diesem unseligen Zustande, der leider in der bekannten Gesetz⸗ gebung der letzten aßen zum Thꝛril seine Basis hat, werden die Insassen der Provinzial⸗Korrektionsanstalt genöthigt, sich der Seelsorge des 2c. Brenk anzuvertrauen. Weiterhin wird die ganze Gemeinde in' durch⸗ aus ungesetzlicher Weise dem peinlichsten Gewissenszwange ausgesetzt durch das Verlangen der Polizeibehörden, daß die Erlaubniß zur Be⸗ erdigung der Verstorbenen von dem 2c. Brenk eingeholt werde. Die sich dieser Verordnung nicht Fügenden, namentlich die betreffenden Leidtragenden, Leichenträger und Todtengräber werden bei dem jedes⸗

zestimmte Spiritus

vor, daß Leichen durch Polizeidiener und Gends' armen zur Ruhe be— stattet worden sind.

Als man durch Schließung des Kirchhofes die Gemeindemitglieder dem 2c. Brenk gegenüber zur Folgsamteit zu zwingen suchte, wurden, nachdem Leichen viele Tage lan unbeerdigt geblieben waren, die bedauernswerthesten Vorgänge hervorgerufen, in Folge deren die acht⸗ barsten Gemeindemitglieder zu schweren Gefängnißstrafen verurtheilt worden sind. Der Kirchhof ist bald polizeilich geschlossen, bald ge⸗ öffnet, bald wieder gelchlossen, somit die heilloseste Verwirrung in dieser Beziehung geschaffen worden.

Sind diese Thatsachen der Königlichen Staatsregierung bekannt?

Ist dieselbe gesonnen, diesem die em ff in höchstem Maße verletzenden Zustande Abhülfe zu verschaffen?

Der Staats⸗Minister Dr Friedenthal erklärte, daß der Geistliche Brenk nach dem Tode des vorigen Inhabers der Stelle, auf Grund des Gesetzes vom 20. Mai 1874, durch den Sber⸗Präsldenten zu Posen in sein Amt zu Kasten eingeführt worden, und daß die Nebengeistlichen, auf Grund des Gesetzes vom 4 Mai 1874, aus der Provinz Posen ausgewiesen seien, bis ein rechtskräftiges Erkenntniß in ihrer Angelegenheit erfolgen würde, was bisher nicht der Fall e⸗ .. sei. Die erhobenen Beschwerden richteten sich also gegen die Gesetze und nicht gegen die aus— führenden Beamten. Die Seelsorge in der Korrektions⸗ anstalt sei dem Pfarrer Brenk von den Provinzial⸗ ständen und nicht von der Königlichen Staatsregierung über⸗ tragen worden. Sollte der Staatsregierung nach ewiesen werden, daß dadurch den Insassen der gedachten Anstalt ein Gewissenszwang aufgelegt würde, so würde sie dieses Faktum

mißbilligen und Remedur schaffen. Weil man den

Pfarrer Brenk bei Beerdigungen vollständig ignorirt, . in Gemeinschaft mit dem Kommissar für die irchliche Vermögensverwaltung eine Bekanntmachung er—⸗ lassen, nach welcher Beerdigungen auf dem Parochialkirchhofe behufs Ueberweisung einer Grabstelle ihm angezeigt werden müssen, und, um die Maßregel wirksam durchzuführen, die Kirchhofspforten geschlossen. Dadurch seien bedauer⸗ liche Excesse und sanitätspolizeiliche Mißstände ent— standen. Letztere veranlaßten die Staatsregierung, die Polizeibehörde in Kosten zum Erlaß einer Bekanntmachung anzuweisen, nach welcher jede Beerdigung bei dem zuständigen Pfarrer angezeigt werden muß und jede heimliche Beerdigung straffällig wird. Das Appellationsgericht in Posen habe die Gesetzmäßigkeit dieser Verorbnung anerkannt und Diejenigen, welche dagegen gefehlt, verurtheilt. Die Regierung beklage die Vorgänge in Kosten, vermöge aber in der Forderung einer bloßen Anzeige der Beerdigung einen Ge— wissenszwang durchaus nicht zu erkennen. In solchen äußeren Angelegenheiten seien auch die Einwohner von Kosten mit dem Pfarrer Brenk in Verkehr getreten, indem sie sich von demselben in nöthigen Fällen Atteste aus den Kirchenbüchern ausziehen ließen.

Auf Antrag des Abg. Dr. von Jazdzewski trat das Haus in die Besprechüng der Interpellation ein. Der Abg. Wachler (Schweidnitz) erklärte die angefochtenen Verordnungen für durchaus legal und erachtete es für eine Pflicht der Staats— regierung, die staatstreuen Pfarrer bei ihrer schweren Auf— gabe zu stützen. Darauf sprach beim Schluß des Blattes der Abg. Windthorst (Meppen).

Wider deutsche (nicht bayerische) Ei sen bahnen firm beim Reichs⸗-Eisenbahn-Amt in der Zeit vom 1. Juli bis ultm. September d. J im Ganzen 168 Beschwerden aus dem Publikum eingelaufen. Von ihnen beziehen sich 39 auf den Personenverkehr, 50 auf den Güterverkehr und 19 auf andere Gegenstände.

Das Reichs-Eisenbahn-Amt hat von diesen Beschwerden: als begründet erachtet 7, als unbegründet zurückgewiesen 21, wegen mangelnder Zuständigkeit der Reichsgewalt nicht zur Kognitjon gezogen WQ, auf den Rechtsweg verwiesen 18. Die übrigen 40 Beschwerden wurden in den meisten Fällen mit Rücksicht auf den darin behandelten Gegenstand entweder sofort an die zuständigen Eisenbahnverwaltungen abgegeben, oder es wurden die Beschwerdeführer zunächst an diese Ver—⸗ waltungen verwiesen.

Betroffen von Beschwerden sind überhaupt 29 Bahnver— waltungen. Unter diesen sind 12 mit je einer Beschwerde be— theiligt, während die Zahl der auf jede der übrigen Bahnen fallenden Beschwerden sich zwischen 2 und 8 bewegt.

Von den zur materiellen Entscheidung des Reichs-Eisen— bahn-Amts gelangten 28 Beschwerden waren 25 Prozent als begründet anzuerkennen.

In einer Untersuchung wider einen Schiffer wegen Verletzung der Zollvereinsgrenze in Bremen gegen

maligen Begräbniß in hohe Geldstrafen genommen; es kam selbst

das bremische Zollfreigebiet hat das Ober-Tribunal durch Erkenntniß vom 31. Oktober 1877 entschieden, daß, wenn, wie die hannoverische Ministerialbekanntmachung vom 25. Dezember 1856 (Hannoyerische Gesetz Sammlung pag. 473) ausspricht, die freie Hansestadt Bremen vertragsmäßig, außer den aus— drücklich bezeichneten Gebietstheilen, auch die Gräben, welche den Kuhsiel und Dammsiel, sowie die bei diesen Sielen be— findlichen Ueberzüge mit der Wümme verbinden, dem Zoll⸗ vereinsgebiete angeschlossen, daraus nicht ohne Weiteres folge, daß auch später errichtete anderweite, diese Ver⸗ bindung des Kuhsiels und Dammsiels mit der Wümme ver⸗ mittelnde Wasseranlagen, wie vorliegend die inzwischen auf bremischem Gebiete errichtete Schleuse, dem Zollvereinsgebiete einverleibt seien, indem sie an die Stelle der früheren ein⸗ gegangenen Verbindungswege trete. „Gegenstand des Bei⸗

tritts zum Zollvereine war ein bestimmter topographisch be⸗

grenzter . des bremischen Gebiets. Substituirung anderer Gebietstheile nach etwaigem Hinwegfall des Zweckes, zu welchem der Beitritt erfolgte, findet nicht ohne Weiteres statt. Vertragsmäßige Verzichte auf staatliche Hoheitsrechte müssen einer besonders strengen Interpretation unterliegen, und eine authentische Interpretation des Vertrags im Sinne jener Aus⸗ dehnung durch die Kontrahenten selbst, welche zum Mindesten hiuzutreten müßten, ist nicht konstatirt.“

S. M. Panzerfregatte „Friedrich der Große“, 6 Geschütze, Kommandant Kapitän zur See Ulffers, ist am 22. d. Mts. zur Ueberführung nach Wilhelmshaven und zu den späterhin vorzunehmenden en,, in Kiel in Dienst gestellt worden.

S. M. gedeckte Korvette Leipzig“, 12 Geschütze, Kom⸗ mandant Korvetten⸗Kapitän Paschen, ist am 18. d. Mts. Abends 10 Uhr, in Plymouth eingetroffen und beabsichtigte nach Einnahme von Kohlen am 22. d. Mts. die Reise nach Montevideo fortzusetzen. ]

Görlitz, 21. November. In der heutigen (zweiten)

Plenarsitzung des Oberlausitzer Komm ünal⸗Landtags wurde zunächst davon Kenntniß genommen, daß die

Vertreter der Landstädte und Landgemeinden aus den