1877 / 280 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 27 Nov 1877 18:00:01 GMT) scan diff

S. 31. Auf die vor dem 1. Juli 1878 bereits anhängig gemach⸗ ten städtischen Gemeindeangelegenheiten finden in Beziehung auf die 6 er Behörden das Verfahren und die Zulässigkeit der

. lediglich die Bestimmungen der früheren Gesetze An⸗ wendung. §. 32. In der Stadt Beilin tritt bis zum Erlasse des im 5.2 der Provinzialordnung vom 29. Juni 1875 (Ges. Samml. Seite 335) er= wähnten Gesetzes an die Stelle des Regierungs⸗Präsidenten und des Bezirksraths der Ober⸗Präsident, an die Stelle des Provinzialraths der zustãndige Minister.

§. 33. Dieses Gesetz tritt mit dem 1. Juli 1878 in Kraft. Mit diesem Tage treten im Geltungsbereiche desselben alle mit den Vorschriften desselben in Widerspruch stehenden oder damit nicht zu vereinigenden in Gesetzen oder in Stadtrezessen, Statuten und sonsti⸗ gen Verfassungsnormen enthaltenen Bestimmungen außer Geltung.

Der Minister des Innern ist mit der Ausführung des gegen⸗ wärtigen Gesetzes beauftragt und erläßt die hierzu erforderlichen An ordnungen und Instruktionen.

Urkundlich ꝛe.

Statistische Nachrichten.

Nach den Motiven des dem Abgeordnetenhause vorgelegten Gesetzentwurfs, betreffend die Aufbringung der Gemeindeabgaben, belief sich der Gesammtbetrag der TLommunalsteuern im preu— ßischen Staate im Jahre 1876 auf 139 Mill. Mark, wovon S4 Mill. Mark in den Stadt⸗ und 55 Mill. Mark in den Land⸗ gemeinden aufgebracht wurden. Von diesen 139 Mill. Mark waren 1) 57,8 Mill. Mark (29 Mill. Mark in den Stadt⸗, 28,8 Mill. Mark in den Landgemeinden) Zuschläge zu den direkten Staats- steuern; 2) 406 Mill. Mark (313 Wäll. Mark in den Stadt⸗, 8 Mill. Mark in den Landgemeinden) Tommunal⸗Einkommensteuern; 3) 41 Mill. Mark («35 Mill. Mark in den Stadt-, 174 Mill. Mark in den Land⸗ gemeinden) ö, e. direkte und indirekte Gemeindeabgaben. Die Ab⸗ gaben zu Z schließen sich meist der Staats ⸗Klassen⸗ und Einkommensteuer an, so daß sie als Zuschläge zu derselben erscheinen; die Form einer besenderen Cinkommensteuer ist nur deshalb gewählt, um auch Fo⸗ rensen, juristische Personen 2c. durch die Steuer zu treffen. Mit Be⸗ rücsichtigung dieses Umstandes werden ca. 88 Mill. Mark (6300) durch Zuschläge zu den direkten Staatssteuern und 51 Mill. Mark (370½9) durch sonstige direkte und indirekte Steuern aufgebracht.

An Belastung mit Gemei desteuern entfallen auf den Kopf der Bevölkerung 5,44 M, in den Provinzen Posen jedoch nur 2,63 , Pommern 271 S, Hannover 3,50 MS, dagegen Schleswig⸗Holstein 728 S6, Rheinprovinz 8,67 „, Brandenburg 8,78 S6. In den Stadtgemeinden ist die Belastung erheblich höher als in den Landgemeinden. Dort beträgt sie im Durchschnitt 9, 70 4 (Provinz Hannover 4,95 MS, Posen 5,40 S, Pommern 5,91 S; da⸗ gegen Hessen⸗Nassau 19,55 A, Rheinprovinz 12,05 S6, Brandenburg mit Berlin 14 46). In den Landgemeinden werden durchschnittlich nur 3,27 S pro Kops erheben (Pr. Pommern 1,16 S6, Posen 158 , Schlesien 208 M; dagegen Schleswig -Holstein 5,50 „, Rheinprovinz 6,49 „S, Westfalen 6, 53 M).

Die indirekten Kommunalsteuern ergaben im Jahre 1869 noch 3 580263 Thlr. oder 22,37 / der gesammten Kommunal⸗ steuern. In 79 Städten bildete die Mahl⸗ und Schlacht⸗ steuer 17,55 4 g, und in den acht älteren Provinzen 20,95 der gesammten städtischen Steuern, in Berlin 30 06, in Breslau, Cöln, Königsberg und Danzig 31—3209½, in Charlottenburg und Brandenburg 4450, in Potsdam 46,5 , in Magdeburg 40 0, in Guben 53,5 5g, in Frankfurt a. O. und Spandau 55 9½, in Thorn 61,ů5 é. Nach Aufhebung der Mahl⸗ und Schlachtsteuer (Gesetz vom 23. Mai 1873) sind die indirekten Steuern auf 4 00 des Gesammteinkommens der städtischen Kommunalsteuern zurück⸗ gegangen. Nur die acht Städte Breslau, Potsdam, Posen, Gnesen, Coblenz, Ehrenbreitstein, Aachen, Burtscheid haben die Forterhebung der Schlachtsteuer beschlossen und i. J. 18761 837 675 1 (459 652 1 mehr als im Jahre 1869) oder 25 bis 410, des Gesammtbetrags der städtischen Steuern aus denselben bezogen. Die übrigen 71 Städte haben diejenigen 2 340000 Thlr, welche ihnen die Schlacht⸗ und Mahlsteuer im Jahre 1869 einbrachte, durch direkte Steuern ersetzt und dieselben dadurch erheblich gesteigert. 3

In Bayern sind die indirekten Kommunalabgaben erheblich größer als die direkten, z. B. in Augsburg und Würzburg um w 92o0s,, Bamberg und Lindau 11006, Ingolstadt ca. 0.

In Frankreich sind die indirekten Gemeindeabgaben verhältniß⸗ mäßig noch viel bedeutender. Durch das Octroi werden in Paris 124 Millionen Frank, d. h. 623 Fr. per Kopf oder S840 o aller Ge⸗ meindeabgaben, und in den 23 größten Städen inkl. Paris 180 Millionen Frank, d. h. 455 Fr. pro Kopf und fast 80M aller Kemmunalabgaben, aufgebracht. Vermöge des Octrois bringen Paris pro Kopf der Bevölkerung 60 S, Rouen und Lyon 33 bezw. 52 M, Marseille und Havre 285 M und 6 andere Städte 22 4M auf, während in den 32 größten preußischen Städten das Maximum (in Frankfurt a. M.) 245 beträgt und der Betrag in 10 Städten auf weniger als 109 M sinkt. An direkten Gemeindeabgaben werden in diesen 32 6 , Städten durchschnittlich 14,21 4 erhoben, während in Frankreich selbst der höchste Satz der direkten Gemeinde⸗ steuern (Paris 975 „S noch nicht den geringsten jener preußischen Städte (10-12 M) erreicht.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die Thätigkeit der Königlich preußischen geolo⸗ gischen Landesanstalt hat sich, nach den dem Landtag⸗ vorgelegten Uebersichten über die Verwaltung, der fiskalischen Bergwerke ꝛc., auch im Jahre 1875 auf die Weiterführung der Aufnahmen für die geologische Spezialkarte von Preußen und den thüringischen Staaten innerhalb derjenigen Landestheile be⸗ schränkt, welche bereits in den Vorjahren das Arbeitsfeld bil⸗ deten. Die Aufnahmen bewegten sich hiernach im arz, im thüringischen Becken, in den Regierungsbezirken Cassel und Wiesbaden, in dem südlichen Theil der Rheinprovinz, in der Provinz Schleswig⸗Holstein und, in der Umgegend von Berlin und Stendal. Im Harz wurde die Bearbeitung der Sektinen Wer⸗ nigerode und Elbingerode, sowie der im westlichen Ober⸗Harz bele⸗ genen Sektionen Klausthal, Zellerfeld. Osterode und Riefensbeck fortgesetzt. Der Umstand, daß die Arbeiten der topographischen Lan⸗ desaufnahme sich in letzterer Zeit anch auf den westlichen Theil des Harzes erstredt haben und in 1876 zum Abschluß gelangt sind, wird die genaue Revision der in den letzten Jahren in diesem Theile des Gebirges ausgeführten Aufnahmen erforderlich machen. Im Anschluß an die bereits vollendete Aufnahme des Ostharzes bis zum östlichen Rande des Gebirges wurde im Jahre 1876 die Auf⸗ nahme des Mansfelder Beckens in Angriff 9 die Sektionen Eisleben und Gerbstedt wurden vollendet, Cönnern und Wettin zum größten Theile fertig gestellt. Im Jahre 1877 wird somit die Lücke zwischen den publizirten Blättern über die Gegend von Halle und den in der Publikation begriffenen Blättern über den Ostharz ausgefüllt werden. Im westlichen Theile von Nordthüringen ist die Sektion. Treffurt zum Abschluß gebracht worden; nahezu fertig gestellt wurden die Sektionen Berka und Hennigsleben. In dem Gebiete zwischen Unstrut und Sagle wurden die Sektio⸗ nen Riestedt, Schraplau, Teutschenthal, Ziegel roda, Querfurt, R,. städt, Wiehe, Bibra und Freiburg . efördert, daß deren Publi⸗ tation haldigst erfolgen kann. ie, . Walde wurde die Untersuchung der Sektionen Brotterode, Friedrichroda, Suhl, Schleu⸗ ingen, Crawinkel und Raue fortgesetzt; im südlichen Thüringen die er Sektionen Frguenhreitungen, Oberkatz, Wasungen, Hel⸗ mershausen und Meiningen soweit fortgeführt, da ihre Vollendung im laufenden Jahre erwartet werden darf. Außerdem wurden vollendet die Sektionen Orlamünde, Ziegenrück, Roda und Gangolff; nahezu fertiggestellt die Sektionen Neustadt,

tz und Tulenroda. Im Regierungsbezirk Cassel wurde die

Berichtigung der Urtheile im Publikum und durch gründliche Er⸗

die Untersuchung der Sektionen Langenselbold, 8 esäß und Gelnhausen, sowie Geisa, Lengefeld und Vacha. He gern wischen Meiningen und Bayern wurde die Sektion Sonneberg voll⸗ tändig, die Sektien Spechtsbronn zem größten Theil fertig gestellt. Im südlichen Theile der Rheinprovinz sind die Sektionen Trier und Hermeskeil vollendet, die Seltionen Lebach, Ottweiler. St. Wendel Wadern, Turkismühle, Freisen und Lichtenberg, ihrem Ahschiuß nahe geführt worden. Im Regierungsbezirk Wiesbaden wurden die Sektionen Feldberg, Homburg und Rödelheim fertig gestellt. Die Vorarbeiten für die geologische Uebersichts karte der Provin; Schleswig ⸗Holstein wurden weiter verfolgt, konnten indeß nicht gänzlich zum Abschluß gebracht werden. Die Aufnahme des norddeutschen Tieflandes unter Beräcksichtigung der bodenwirthschaftlich n Verhält- nisse ist in der Gegend ron Berlin und Stendal fortgesetzt worden. In Bearbeitung waren die Sektionen Werder, Potsdam, Teltow, Großbeeren, Trebbin, Tempelhof und Lichtenrade, sowie Kalbe a. d. Milbe. Der größte Theil dieser Sektionen wird im Laufe des 2 . 1877 bis zur Publikation fertig gestellt werden; ebenso die Sektionen Ketzin, Fahrland, Beelitz und Wildenbruch, welche zwar im Vorjahre bereits fertig gestellt waren, aber noch einer Umarbei⸗ tung bedurft haben Im Jahre 1876 ist Lieferung VIII., bestehend aus 6 Blattern über das Riechel dorfer Kupferschiefergebirge publizirt worden. . weitere Lieferungen über die Gegend am Kyffhäuser, sowie eine nzahl Blätter der geologisch⸗agronomischen Karte der Gegend von Berlin sind nahezu vollendet. An Abhandlungen wurde die geolo⸗ gische Beschreibung der .. Sylt und Umgebung nebst einer Ueber⸗ sichtskarte publizirt. Außerdem wurde von dem Landesgeologen Dr. Loßen die im Auftrage des Berliner Magistrats übernommene Bearbeitung einer geologischen Spezialkarte der Stadt Berlin nebst erläuternder Abhandlung vollendet, welche sich zur Zeit im Druck be⸗ findet und demnächst publizirt werden wird. Bremen, 26. November. Die sibirischen Sammlungen der Bremer geographischen Gesellschaft sind gegenwärtig in Hamburg, unter der Aegide der dortigen geographischen Gesell⸗ schaft, und zwar im Saale der Börse ausgestellt Die Ausstellung wurde g stern, Sonntag, eröffnet. Das Sr. Majestät dem Kaiser gewidmete Prachtwerk Bilder aus Elsaß⸗Lothringen“ (Verlag von Paul Neff in Stuttgart) ist mit dem soeben erschienenen Doppelheft 15 und 16 vollendet worden. Die Herausgeber hatten sich die Aufgabe gestellt, das Interesse an den wiedererworbenen Reichslanden durch die Schil⸗ derung ihrer im übrigen Deutschland noch nicht hinreichend gewür⸗ digten Naturschönheiten, ihrer zahlreichen Kunstdenkmäler, ihres eigen⸗ thümlichen Volkslebens, durch die Erinnerung an ihre geschichtliche Vergangenheit, durch Mittheilungen aus ihrer Poesie und ihren Sagen zu beleben. Allen bei dem Werke mitwirkenden Kräften ist es zu ver⸗ danken, ß dieses Ziel erreicht worden ist. Die Schilderungen Carl Stielers sind ebenso charakteristisch, poetisch und inhaltsreich wie sein „Italien“, ‚Rheinfahrt‘ und „Aus deutschen Bergen“; Robert Aßmus hat sie durch 45 Tondruckbilder und 150 Textillustrationen vor⸗ züglich illustrirt, und Künstler wie A. Cloß und Brend'amour haben die Zeichnungen in bekannter Meisterschaft in Holz geschnitten. Die typographische Ausstattung des Werks, zu welcher Jul. Schnorr die Initialien gefertigt hat, ist vortrefflich. Das patriotische Werk kostet elegant gebunden nur 25 S und eignet sich wegen dieses ver⸗ , ,,, killigen Preises für weitere Kreise als Weihnachtsgabe; besonders dürfte es Diejenigen erfreuen, die in den Jahren 1870 und 16. lan den ruhmreichen Kämpfen in jenen Landen Theil genommen aben.

Gewerbe und Handel.

Nach Mittheilungen aus Japan hat die Cholera, deren Ausbruch in der Stadt Jokohama unlängst gemeldet wurde,“ an Ausdehnung zugenommen.

Aus allen Theilen des Landes und namentlich aus den Küsten⸗ strichen treffen Nachrichten über das Auftreten der Seuche ein, so aus Kagoshina, Nagasaki, Kobe, Osaka, Hakodate. Besonders heftig soll dieselbe unter den aus Satsuma zurückgezogenen und gegenwärtig in Hiogo befindlichen Truppen sich zeigen. ;

Ueber die Entstehung der Krankheit sind die Meinungen getheilt. Die einen behaupten eine Einschleppung aus Shanghai, die andern einen ursprünglichen Ausbruch unter den Truppen in Satsuma. Thatsache ist, daß die Epidemie auch in diesem Falle den Verkehrs und Handelswegen gefolgt ist und sich besonders längs der Küste verbreitet hat. ; .

Amtlichen Feststellungen zufolge betrug die Gesammtzahl der bis zum 5. Oktober in Jokohama und nächster Umgebung vorgekommenen Cholerafälle 574, von denen 233 einen tödtlichen Verlauf nahmen. Die dortige deutsche Kolonie war bis dahin von der Epidemie ver⸗ schont geblieben, ebenso wird der Gesundheitszustand der Mann⸗ schaften S. M. Schiffe „Elisabeth“ und „Nautilus“, welche im 5 von Jokohama vor Anker liegen, als vorzüglich bezeichnet. In

okio starben bis zum 8. Oktober von 204 Cholerakranken 97.

Die gesundheitspolizeilichen Maßnghmen der japanischen Be⸗ hörden sind umfassend und energisch. So ist in Jokohama die Be⸗ erdigung verstorbener Japaner gänzlich untersagt. Sämmtliche Leichen werden auf einem vor der Stadt errichteten Scheiterhaufen verbrannt. Auch sollen die Truppen fürs Erste nicht nach Jokohama bezw. Tokio in ihre Garnisonen zurückkehren, sondern in der Nähe von Hiogo in Quarantaine bleiben.

Die Jahresbilanz der Berliner Bockbrauerei konstatirt nach Absorption des Reservefonds von 41 817 4 und der Spezial⸗ reserve von 38 703 SM noch einen Verlust von 3899 S. Der Ertra auf Bierkonto, der pro 1875/76 sich noch auf 150 478 4 beziffert, ist in 1876,77 auf die Summe von 18210 66 herabgesunken. Der Ertrag der Malzfabrik in Aussig hat sich gleich sitz von 14119 auf 10 871 S reduzirt. Verausgabt wurden an Abgaben 8681 M, an Zinsen 45 602 S, an Handlungsunkosten 15734 S und auf Amortisationskonto 16 093 40

Die Generalversammlung des Georgs⸗Marien-Berg⸗ werks⸗ und Hütten ⸗Vereins vom 24. d. M. genehmigte einige Statutenveränderungen, beschloß, daß der aus der Bilanz sich er⸗ in Reingewinn von 12000 M zu Kirchen⸗, Schul- und sonstigen

rbeiterzwecken verwendet werde, und erledigte einige Wahlen.

Der Einlösungscours für die Silbercoupons der öster⸗ e ich i schen eil gr nnn ,,. an den deutschen Zahl⸗ stellen ist bis auf Weiteres auf 180,50 M für 1090 Fl. österreschisch Silber gegen 180 M in den letzten zwei Wochen festgesetzt worden.

Verkehrs⸗Anstalten.

„Bemerkungen über den bisherigen Gang der Ent⸗ ,, Silenen gen s, sowie über dessen Gestal⸗ tung nach Maßgabe der Verhältnisse und Bedürfnisse mit besonderer Rücksicht auf die Zwecke des Vereins zur Förderung der Lokal⸗ bahnen“ von Hartwich, Wirkl. Geh. Ober Reg. Rath a. D. ꝛc., ist der Titel einer vor Kurzem im Verlage von Leonhard Simion 9 erschienenen Brochüre. Der Verfasser hebt hervor, daß die

ildung des Vereins zur Förderung der Lokalbahnen, welche aus Kreisen von Reichstagsabgeordneten hervorging, gerade jetzt als zeit⸗ gers und wichtig zu betrachten sei. Wenn auch der Ausdruck, ‚Lokal⸗ ahnen“ eine ganz beschränkte Bedeutung zu haben scheine, so sei das doch nicht der Fall, indem sich die Bahnen nicht in verschiedene Abschnitte, wie Hauptbahnen, Sekundär⸗ oder Lokalbahnen, Pferdebahnen, Bahnen von untergeordneter Be- deutung u. s. w zerlegen ließen. Sobald die mit Schienen belegten Straßen als öffentliche Kommunikationsmittel benutzt würden, finde ein sachlicher Unterschied nicht statt. Der Verein werde daher nicht umhin können, die Förderung des Eisenbahnwesens im Allgemeinen sich zur Aufgabe zu stellen. Da demselben eine ausgebreitete Theilnahme gesichert scheine, so würden dessen Ver— handlungen und Erörterungen über die Gesammtverhältnisse und die wichtigsten Fragen des Cisenbahnwesens die ihm gebührende Be⸗ achtung finden. Durch Steigerung des allgemeinen Interesses, durch

*

oͤrterung und begangener fe nr werde das vorgesteckte iel am 6 erreicht werden. Obwohl der Verfasser seine An⸗ chten über das Eisenbahnwesen in verschiedenen Schriften ausge⸗ prochen, so halte es derselbe mit Rücksicht aul die vom Verein zur von Lokalbahnen beabsichtigten Zwecke für angemessen, den egenstand im Zusammenhange wiederholt zu beleuchten, indem es zur Bildung richtiger Urtheile nothwendig sei, auch auf den bisheri⸗ gen Gang der Gatwickelung zurückzublicken. Vieles des in der Brochüre Gesagten finde sich zerstreut in den zu verschiedenen Zei⸗ ten und Verhältnissen von dem Verfasser erschienenen Schriften, sowie in den Anlagen zur vorliegenden Schrift, doch sei eine zusammen⸗ hängende Darlegung für den ausgesprochenen Zweck nicht zu umgehen gewesen. Die Auseinandersetzungen und Urtheile, sowie die daraus hergeleiteten Fele n, könnten sich selbstverständlich im Wesent⸗ lichen nur auf die preußischen Bahnen beziehen. Stettin, 26. November. W. T. B.) Nachdem in der heu⸗ tigen außerordentlichen Generalversammlung der Aktionäre der Berlin⸗Stettiner Eisenbahngesellschaft der Antrag auf Verkauf der Bahn an den Staat gegen eine Rente von 590 ab⸗ gelehnt worden war, fand auch der weitere Antrag auf Verkauf egen Gewährung einer Rente von 55“, nicht die erforderliche weidrittel⸗Majorität.

Plymouth, 26. November. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer Vandalia ! ist hier eingetroffen.

New⸗JYork, 25. November Das Postdampfschiff Neckar‘ vom Norddeutschen Lloyd in Bremen, welches am 19. November von Bremen und am 13. November von Southampton abgegangen war, ist gestern wohlbehalten hier angekommen.

New⸗JYJork, 26. November. (W. T. B.) Der Dampfer „Denmart“ von der National⸗Dampfschiffs⸗Compagnie (G. Mes⸗

singsche Linie) ist hier eingetroffen. Das Postdampfschiff

Baltimore, 24. November. „Ohio“ vom Norddeutschen Lloyd in Bremen ist gestern wohlbehalten hier angekommen.

Berlin, 27. November 1877.

Im Victoria⸗Theater ist am Sonnabend das seit langer Zeit vorbereitete und erwartete phantastische Volksmärchen. Rübe⸗ zahl“ in Scene gegangen und hat denn auch in Bezug auf Pracht

troffen Das Genre der „Volksmärchen! wird nun schon seit einer langen Reihe von Jahren zur Freude für Jung und Alt an dieser Bühne gepflegt, aber erst unter der Direktion des 6. Hahn, welcher, in der richtigen Erkenntniß, daß die Erfolge der Bühne auf dem Gebiete der großen scenischen Effekte zu suchen sind, den Maschinendirektor des Großherzoglichen Hoftheaters in Darmstadt, Hrn. Brandt, den bedeutendsten Vertreter seines Faches in Deutschland, zu gewinnen wußte, und die Ausführung der Dekora⸗ tionen den durch ihre Leistungen weit bekannten Hoftheatermalern Gebrüdern Brückner in Coburg übertrug, gelang es, durch tüchtige originale deutsche Leistungen eine Emancipation von der französischen Feerie“ anzubahnen, wofür dem jetzigen Bühnen⸗ leiter die Anerkennung gewiß nicht versagt werden kann. Das „Märchen von den sieben Raben“ mit den Dekorationen und sceni⸗ chen Bildern nach den Schwindschen Fresken, die „Irrfahrten des dysseus“, mit Benutzung der Prellerschen Landschaften, gehörten zu dem Besten, was das Victoria ⸗Theater in dieser Richtung geleistet hat; die Gegner des Genres der Ausstattungsstuücke sind dadurch voll⸗ ständig entwaffnet und demselben ein berechtigter Platz auf der Bühne errungen worden. Der neueste glänzende Erfolg in derselben Richtung mithin sollte, nachdem die letzte „Ausstattungs⸗ Posse“ ein so schaelles Ende gefunden, ein deu licher Finger zeig sein, auf welcher Fährte die Direktion zu bleiben 6. reilich hat man aber gerade in dem Volksmärchen Rübezahl“ in ezug auf scenische Pracht wieder zuviel gewollt. Durch ein Rokoko⸗Interieur der üͤppigsten Art, das an sich ein Meisterstück der Dekorationsmalerei, aber ohne Zweifel der 6 eerie „Le roi car otter entnommen ist, kommt nämlich eine heillose Stylverwirrung in das Ganze, was wohl hätte vermieden werden können, wenn man die Driginalität hätte über eine zwar blendende, jedoch sinnlose Pracht stellen wollen. Aber so wandeln nun die barocken Allongenperrücken, die zu dem wunderbar schönen, im Spät⸗Renaissancestyl gehaltenen Schlosse des vorhergehenden Bildes weit eher paßten, wie Geister von Abgeschi=⸗ denen in einem Raume, dessen Entstehungszeit etwa ein Jahrhundert über ihre Zeit hinausliegt. Wie viel erfreulicher . dagegen nicht die echt deutschen Stimmungsbilder, welche die erhabene Großartig⸗ keit des Riesengebirges, die schneebedeckten Bergspitzen, den dun⸗ keln Tannenwald und den unheimlichen schwarzen See schil⸗ dern, sie gehören in ihrer Wirkung, von den so hoch ver⸗ vollkommneten Beleuchtungseffekten unterstützt, unstreitig zu dem Schönsten, was die Dekorgtionsmalerei je geschaffen hat und die Bühne in dieser Hinsicht überhaupt zu leisten vermag, denn sie bieten echte Poesie und bleiben durchaus im Rahmen des herzigen Volksmärchens. Ob der sehr hübsch erdachte, aber etwas prahlerisch⸗phantastische, von riesigen Rübensäulen getragene Saal, den der Berggeist auß seinem Räbengarten hervorzaubert, Original ist, bleibe ken eff ht. Jedenfalls ist er namentlich auf die kleine Welt, für die ja dieses Märchen eine besondere Weihnachts⸗ freude bilden soll, von der vollkommensten Wirkung.

Höchst überraschendes leistet aber auch die Theatermaschinerie: so in dem 8. und 9. Bilde, welche eine Explosion im Eisenbergwerk in aller furchtbaren Großartigkeit, dann aber die Errettung durch den Berggeist vorführen, der die Verunglückten heil wieder an die vom Sternenschim⸗ mer einer klaren Nacht stimmungsvoll beleuchtete Oberwelt befördert. Des näheren auf die vielen sonstigen mannigfaltigen Ueberraschun⸗ gen einzugehen, ist hier nicht der Ort, würde auch dem Besucher den Genuß schmälern. Erwähnt sei nur, daß es an hübsch arrangirten Tanzdivertissements nicht fehlt, und namentlich das Eiszapfen“, das „Rococo“⸗Ballet, und ein reizendes kleines Intermezzo, ausgeführt von 4 Köchinnen und einem Corps von Rüben und Kohlköpfen vie⸗ len Beifall fanden. Nebenher treibt eine Unzahl von Gnomen, Ko⸗ bolden, Alraunen, Nacht⸗ und Sternenelfen, Blumen⸗ und Frühlings⸗ geistern, Rüben⸗Cavalieren und Damen, Bergknappen, Schmieden und Schmeljern in dem Stücke ihr Wesen. elbstverständlich ent⸗ spricht der Glanz der Kostüme dem Aufmand an Dekorationen in jeder Beziehung.

aber noch nicht ein Wort von der „Dichtung“ verlautete, kann Den. jenigen nicht Wunder nehmen, welcher das Genre kennt; der Pasqug. Wilkensche Tert ist eben auch hier nur der Kitt für die Reihe der scenischen Bilder und Ueberraschungen, obgleich das Streben der Verfasser, ein wirkliches Stück zu liefern, nicht zu verkennen ist. Bei der Hast aber, in der die Bilder, namentlich gegen den . hin auf einander folgen, ist der mit dem Schauen vollau eschäftigte Beschauer! kaum mehr im Stande, dem Verlaufe der . zu folgen. Die schaufpielerischen Leistungen der rren Brinkmann (Rübezahl), Ascher, Junker, sowie der Damen Frls. Schwarz und Gauger verdienen unter für sie so mißlichen Umständen doppelte Anerkennung. Die Musik des Hra. Kapellmeisters Mohr ist so sorgfältig gearbeitet und so tüchtig in der Erfindung und Ausführung stimmungsvoller Motive, wie man es sonst bei Ausstattungsstücken nicht gewöhnt ist.

Das „Märchen“ hatte, wie ö. oben gesagt, bei der ersten Aufführung einen vollständigen Erfolg. 8 rektor Hahn, welcher dasselbe in Scene gesetzt hat, sowie Hr. Brandt wurden immer und immer wieder vor die Gardine gerufen, und so wird das Stück denn wohl die Zahl mehrhundertmaliger Wiederholungen erreichen.

Redacteur: J. V.: Riedel. ͤ Berlin: Verlag der Eypedition (Kesseh. Druck: W. Eltz ner

örmi . der Sektionen Allendorf und Witzenhausen vollendet; die der Sektion Ermschwerd in Angriff genommen. Fortgesetzt wurde

) Vergl. Nr. 261 des Reichs⸗Anzeigers unter Asien“.

Drei Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage).

der Ausstattung selbst die weitgehendsten Erwartungen noch über⸗

worden. Zu diesem Termine werden die vorgenannten

Daß bisher so ausführlich von der Scenerie gesprochen wurde,

M 28 O.

des Aeutsch en Reichs Anzeigers und Köni glich Preuhischen staatas- Anzeigers: Berlin, 8. I. Wilhelm ⸗Straße Nr. 32.

.

35 * Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats Anzeiger, das Central · Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition

Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 27 November

Deffentlicher Anzeiger.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgsbote, Vorladungen n. dergl.

3. Verkaufe, Verpachtungen, Submissionen ete.

4. Verloosung, Amortisation, Linszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

1877.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und

Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Iiterarische Anzeigen.

S. Theater- Anzeigen. In der Börsen- beilage. *.

Inserate Bureau der dentschen Zeitungen zu Berlin. Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗Eyveditionen des „Invalidendank !, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner K Winter, sowie alle übrigen größeren

a,,.

nehmen an: das Central⸗Annoncen⸗

Annoncen⸗Bureaus.

X

9. Familien- Nachrichten.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief. Gegen den Buchhalter Gottfried Nitschke ist die gerichtliche Haft wegen Unter⸗ schlagung in den Akten RN. 226. 77. beschlossen wor= den. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. tretungs falle festzunehmen und mit allen bei ihm fich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion hierselbst abzulie⸗ fern. Berlin, den 24. November 1877. König⸗ liches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungs⸗ fachen. Kommission II. für Voruntersuchungen. Beschreibung. Alter: 24 Jahre, geb. 9. November 1855, Geburtsort: Bunzlau, Haare: blond, Gesichts⸗ farbe: frisch, Gestalt: klein.

Steckbriefs⸗Erledigung. Der hinter den Ge⸗ schäftsführer Hermann Franke wegen Urkunden⸗ fälschung in den Akten F. 352 de 1577 unter dem 15. August d. Is. erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 23. November 1877. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Unter⸗ . Kommission II. für Vorunter⸗ uchungen.

Steckbriefs⸗Erledigung. Der hinter den Haus. diener Carl Krieg wegen theils schweren, theils einfachen Diebstahls unter dem 6. Juli d. Is. in den Akten K. 600 de 1877 erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 23. No⸗ vember 1877. Königliches Stadgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen, Kommission II. für Vor⸗ untersuchungen.

Auf Grund der Anklage der Königlichen Staats— anwaltschaft zu Löwenberg, vom 26. September 1877 ist durch Beschluß des unterzeichneten Gerichts vom 31. Oktober 1877 gegen die Militärpflichtigen: 1) Friedrich Oswald Helbig, geboren am 25. April 1852 zu Ober⸗Nieder Leisersdorf, Kreis Goldberg, 2) Benno Julius Reinhold 6 geboren am 1. November 1854 zu Töppendorf, Kreis Goldberg⸗ 3) Wilhelm Herrmann Walter, geboren am 15. De- zember 1854 zu Tscheschendorf, Kreis Goldberg, Gustav Adolph Klotschke, geboren am 25. Februar 1855 zu Nieder⸗Kaiserswaldau, Kreis Goldberg, 5) Friedrich Herrmann Hande, geboren am 12. Februar 1856 zu Hockenau, Kreis Goldberg, 6) Georg Hein⸗ rich Schubert, geboren am 20. November 1856 zu Vorhaus, Kreis Goldberg, wegen Entziehung vom Militärdienste auf Grund des 5. 140 des Reichs⸗ Strafgesetzbuches und des Gesetzes vom 3. Mai 1852 die Untersuchung eröffnet und ein Termin zur mündlichen Verhandlung auf Dienstag, den 12. Fe⸗ bruar 1878, Mittags 12 Uhr, im Sitzungs⸗ saale Nr. 2 des hiesigen Gerichtsgebäudes anberaumt

Angeklagten mit der Aufforderung vorgeladen, zur

sestgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Im Falle des Ausbleibens wird mit der Untersuchung und Entscheidung der Sache in contumaciam verfahren werden. Goldberg, den 31. Oktober 1877. Königliches Kreisgericht. J. Ab⸗ theilung.

Sub hastationen, Vorladungen, Auf⸗ gebote u. dergl.

loss! Suhhastations⸗Patent.

Das dem früheren Fabrikbesitzer Hermann Schurz zu Berlin gehörige, in Rirdorf belegene, im Grund⸗ buch von Böhmisch⸗Rixdor and III. Blatt Nr. 141 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör l den 7. Jannar 1878, Vormittags 11 Uhr, an Gericht sstelle, ,,, 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Ye fir er ,, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags ebenda

den 8. Januar 1878, Mittags 12 Uhr, verkündet werden. ö.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗

euer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗

ächenmaß von 1 Hektar 109 Ar 30 Qu. Mtr. mit . m Reinertrag von 42 M 36 38, veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und 6 des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück, betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau . A. 3 . .

Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander= weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte, der Eintra⸗ gung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein⸗ getragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin an⸗ zumelden.

Berlin, den 18. Oktober 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations⸗ Richter.

ö Aufgebot.

Ein von der , , , 37 Stettin dem Ober⸗Präsidenten a. D. von Kleist⸗Retzow auf Kie⸗ fow unterm 2. April 1875 ausgestellter Pfandschein Nr. 798, nach welchem N, 000 Thaler 4 prozentige bei * , in 2. , n pr.; mersche Pfandbriefe für u ngli e

18 83 e. verpfändet worden End ist dem⸗

Es wird ersucht, den ꝛc. Nitschke im Be

aben

an

De

Otto nebst 1877

ausge Di

8 ee .

trag

klagt

auf

den

Wer an diesen pie e als Eigenthümer, , oder sonst ü und zwar spätestens in dem am 9. .

gerichts⸗ Rath Hückstaedt, immer Nr. 3, . . Termine zu melden, widrigenfalls er mit seinen Ansprüchen werden und die hufs neuer Ausfertigun

von Kleist⸗Retzow erfolgen wird. Stettin, den 23. Oktober 1877.

83651 Iũdenstraße 22, hat den Kaufmann (Restaurateur)

verklagt, und in Höhe dieser Summe einen Arrest

enthalt des Verklagten unbekannt ist, so wird die⸗ ser hierdurch öffentlich aufgefordert, in dem zur Klagebeantwortung und weiteren mündlichen Ver⸗ handlung der Sache auf

den 4. April 1878, Vormittags 11 Uhr,

pünktlich zu erscheinen, die Klage und Arrest esuch zu beantworten, etwaige Zeugen mit zur Stelle zu bringen und Urkunden im Driginal einzureichen, indem 6 spätere Cinreden, welche auf Thatsachen beruhen, keine Rücksicht genommen werden kann.

Erscheint der Beklagte zur bestimmten Stunde nicht, fo werden die in der Klage und Arrestgesuch angeführten Thatsachen und Urkunden auf den An⸗

und anerkannt erachtet, und was den Rechten nach daraus folgt, wird im Erkenntniß gegen den Be⸗

Berlin, den 22. September 1877.

Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß ge⸗ bracht, daß das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Berlin, Nr. 91 927 über 86 6 5g J, lautend auf den Arbeiter Johann Schreiber durch rechtskräftiges Urtel des unter⸗ zeichneten Gerichts für kraftlos erklärt worden ist. Berlin, den 14. November 1877. Königliches

Stadtgericht.

84521 .

ohann Christoph Jeppe, geboren zu Greben⸗ ic e. 4. . 1867, Sohn des Ackermanns Christian Jeppe und dessen Ehefrau Maria dalena, geb. her ; gewandert und seitdem gaͤnzlich verschollen ist, wird

spätestens im Termine

den 7. Februar 1878, Vormittags 11 Uhr, bei der unterzeichneten Gerichtsstelle zu melden, er für todt erklärt und sein Ver⸗

widrigenfalls ; 8 se mögen seinen gesetzlichen Erben ausgehändigt wer⸗

schlag am Gerichtsbrett bekannt gemacht werden. Cassel, am 25. September 1877.

Ansprüche zu machen sollte, wird aufgefordert, sich damit bei uns

ebrnar 1878, Bormittags 11 Uhr, er Gerichtsstelle, vor dem Kreis⸗ im Termins⸗5

hĩe

für immer ausgeschlossen mortisation des Pfandscheines Be⸗ für den Ober⸗Präsidenten

Königliches Kreisgericht. Abtheilung für Civil⸗Prozeßsachen.

Oeffentliche Vorladung. ; r Rechts⸗Consulent C. W. Springer hier,

Bredecker auf Zahlung von 57 A 90 3 570 Zinsen von 36 560 8 seit 253. Juni und von 22 40 3 seit dem Klage⸗Empfan

racht. . e Klage ist eingeleitet, und da der jetzige Auf

dem Deputirten, Herrn ,, ke, im Stadtgerichts gebäude, Jüdenstraße 59, Zimmer Nr. N, anstehenden Termine

des Klägers in contumaciam für zugestanden

en ausgesprochen werden.

Königliches Stadtgericht. Erste Abtheilung für Civilsachen. Kommission 2 fur Bagatellsachen.

J. Abtheilung für Civilsachen.

Mag⸗ Gude, welcher im Jahre 1834 aus⸗

Antrag seines Kurators aufgefordert, sich

wird. Weitere Verfügungen werden nur durch An⸗

Königliches Kreisgericht. Schulz.

b.

selben angeblich verloren gegangen.

Es soll den 7. Dezember er. im Gasthof zum Deutschen Hause zu Pein der Oberförsterei Tauer, see, Schönhöhe, Dolk und Dubrau aus den Schlaä⸗ gen Jagen 1b. 130, 1843, 2596, 1932, 1544 462 Fmtft. Eichen Scheit, 52 Rmtr. Eichen⸗Knüppel, 36060 Rmtr. Kiefern⸗Scheit, 687 Rmtr. Kiefern⸗ Knüppel im Wege der Lizitation öffentlich an den Meistbietenden gegen gleich baare Bezahlung ver⸗ kauft werden, wozu Kauflustige an dem gedachten Tage Vormittags um 10 Uhr hiermit eingeladen sind. Tauer, den 23. November 1877. Der Ober⸗

först 90]

nämlich

Verkaufe, Verpachtungen/ Submissisnen ꝛe.

nachstehendes Hol aus chutzbezirk Kleinsee, Groß⸗

er.

Bekanntmachung. Die im Kreise Wohlau, nahe bei der Kreisstadt

und Eisenbahn tation Wohlau belegene

Domäne Krummwohlan,

welche bisher im Ganzen verpachtet war, soll von e denk 1578 ab in zwei getrennten Pachtschlüsseln,

der Pachtschlüssel Krummwohlau bestehend aus den Vorwerken Krummmwohlau nebst iegelei und Brennerei, Klein -Ausger und

aumgarten, im Flächeninhalt von 68, os!⸗

ektaren, worunter 44,60 Hekt. Acker, 1001561

ekt. Wiese und 3612 Hekt. Teiche,

achtschlüffel Heidau im Flächeninhalt

von 31303 Hekt, worunter 122,3 Hekt. Acker

auf 18 Jahre bis Johannis 1896 im Wege des öffentlichen Meistgebotes anderweit verpachtet wer⸗ den. Hierzu ist ein Termin auf

Dien tag, den 18. Dezember 8d. Is, Vor⸗ mittags, und zwar für den Pachtschlüssel Krummwohlan um 10 Uhr und für den Fachtschlüssel Heidau um 12 Uhr,

in unserem Sitzungszimmer, Albrechtsstraße Nr. 31, vor dem Regierungs⸗Rath Pohl, anberaumt.

Das Minimum des jährlichen Pachtzinses ist

a. 66 Pachtschluüssel Krummwohlau auf

500 4, b. für den Pachtschlüssel Heidau auf 4500 festgesetzt und zur Uehernahme der resp. Pachtungen die Qualifikation als Landwirth und ein disponibles Vermögen von: a. , den Pachtschlüssel Krumm⸗ wohlau, . und b. 24000 M für den Pachtschlüssel Heidau erforderlich, über dessen eigenthümlichen Besit sich die Pachtbewerber vor dem Termin in glaubhafter Weife event. durch ein Attest ihrer Steuer⸗Veran⸗ lagungsbehörde auszuweisen haben. . Die Verpachtungsbedingungen, von denen wir auf Verlangen gegen Kopiglien Abschrift ertheilen, können während der Dienststunden in unserer Domänen⸗Registratur und bei dem Domänen ⸗Ad⸗ ministrator Herrn H. Reißert in Krummwohlau ein⸗ gesehen werden. . Die Besichtigung der Pachtobjekte ist nach vor⸗ heriger Meldung bei dem Administrator gestattet. Breslau, den 5. November 1877. Königliche Regierung. h. Abtheilung für direkte Steuern, Domänen und Forsten. Oelrichs.

9983

Guts Lerkaul.

Das den Flessing schen Erben gehörige, bei Gramzow i. d. Ucker- mark belegen

Gut baulinenfelde,

circa 300 Magdeburger Morgen J. C 2. Classe Bonität und circa 105 Morgen sehr schöne Randow Wiesen soll mit gutem lebenden und todtem Inventar, sowie Ernte theilungshalber

un 8. December ch.,

Mittags IO, Uhr, an Gerichtsstelle in Angermünde meistbietend verkauft werden, wozu Kaufliebhaber hiermit ein-“ laden. Cto. 3452 XI.)

Hie Erben.

o9s1]

Berlin⸗A

Die Lieferun diesseitigen Bahn erforderlichen Betriebs ⸗Geräthe und Materialien soll im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden und ist hierzu Termin auf Sonnabend, den 15. Dezember d. J. im Bureau der Unterzeichneten, Askanischer Platz Nr. hierselbst anberaumt. ; Offerten sind portofrei unter Beigabe der aner⸗ kannten , welche nebst Bedarfs⸗ Nachweisung gegen Erstattung von 59 3 Copialien in dem genannten Bureau zu haben sind, und unter gern f . der Proben, versiegelt und mit er Aufschrift: „Submisston auf Lieferung von Betriebs⸗ Geräthen und Materialien versehen an die Unterzeichnete einzureichen. Deff nung der Offerten wird am 15. . Mts. in Gegenwart der etwa erscheinenden Offerten er⸗

olgen. . den Proben zusammen verpackte Offerenten können nicht berücksichtigt werden. Berlin, den 22. November 1877. . Die Ober⸗Betriebs⸗JIuspektion. A. Messow.

und 69, Hekt. Wiese,

9217

Zur anderweiten öffentlichen Verpachtung des bei der Stadt Peitz, im Kreise Cottbus, bele—⸗ genen Ctablissements des ehemaligen fiskalischen Hüttenwerks, auf die Zeit vom 1. März 1878 bis Johannis 1898 ist ein neuer Termin auf Sonnabend, den 8. Dezember er., Vormittags

10 Uhr,

im Regierungsgebäude, M imsrlat Nr. 19, hier⸗ selbst, vor dem Herrn Regierungs⸗Rath Fischer, an⸗ bergumt, zu welchem Pachtlustige eingeladen werden. Das Ctablissement besteht aus Grundstücken im lächeninhalte von 10863 Hektar, darunter O ss

ektar Gärten, 13231 Hektar Ackerland und Oos

ektar Wiesen, nebst den darauf befindlichen fiska= ischen Wohn⸗, Wirthschafts, Hätten und Fabrik= , Wasserwerken und einer ca. 50 Pferde⸗ räfte starken Wasserkraft des Hammerstroms. Zur Uebernahme der Pachtung ist ein disponibles Vermögen von 36,900 erforderlich, über dessen Besitz sich die Pachtbewerber vor dem Termine aus- zuweisen haben. Die Verpachtungsbedingungen, von denen wir auf Verlangen gegen Kopialien Abschrift ertheilen, können in unserer Domänen⸗Registratur und bei dem jetzigen Mitpächter, Herrn Moritz Berger zu Hüttenwerk Peitz eingesehen werden. Die Besichtigung des Etablissements nach vor⸗ heriger Meldung bei dem Mitpächter Moritz Ber⸗ ger ist gestattet. ( Cto. 233/10.) Frankfurt a. O., den 25. Oktober 1877.

Königliche Regierung,

Abtheilung für direkte Steuern, Domänen und Forsten.

9898

Frankfurt⸗Behraer Eisenbahn.

Die Lieferung von 309, 00 hartgebrannten Ziegel⸗ steinen (Klinkern) für die Hochbauten auf Bahnhof Leinefelde, sowie von 500,009 dergleichen für Bahn⸗ hof Nordhausen sollen im Wege öffentlicher Sub⸗ mission im Ganzen oder in Posten à 100, 000 Stück entweder franco Waggon einer Station der Halle⸗ Casseler Bahn, oder franco Baustelle vergeben werden. Die allgemeinen und speziellen Bedingungen liegen im Bureau der unterzeichneten Bau⸗Inspektion zur Ansicht aus, können auch gegen portofreie Einsen⸗ dung von O5 Mark von da bezogen werden. Offerten mit der Aufschrift: 2 „Offerte zur Lieferung von Ziegelsteinen für Bau⸗Inspektion V.“, denen ein Ptobeziegel mit der Adresse und dem Siegel des Lieferanten beizufügen ist, müssen unter Angabe der Ziegelei und der Station der Halle⸗ Mündener Eisenbahn, wohin die Ziegel franco Waggon geliefert werden sollen, versiegelt und porto⸗ frei bis spätestens Sonnabend, den 8. Dezem⸗ ber er., Vormittags 11 Uhr, im Bureau der unter⸗ zeichneten Bau⸗Inspektion abgegeben werden, wo⸗ felbst deren Oeffnung im Beisein der etwa erschie⸗ nenen Submittenten erfolgen wird. . Nordhausen, den 20. November 1877. stönigliche Bau⸗Inspektion V. A. Richter. (H. 54459.)

1 Bekanntmachung. Für die unterzeichnete Werft sollen 70 Stück Ahle mit Griff, 68 Putz kasten, 60 Spackschaber, z2 Stück eiserne Gewichte von O33 50 Kilo 50 Maaße, blechene und kupferne von ——1 Liter, 10 Kohlenkasten, 180 Butterbacken, zinnerne mit Deckel, 25 kupferne Kohleneimer ꝛc. ꝛc. beschafft werden.

Lieferungsofferten sind versiegelt mit der Auf⸗ schrift „Submission auf Lieferung von Ahlen mit Griff ꝛc.“ bis zu dem am 21. Dezember, Nachmittags 4 Uhr, im Bureau der unterzeich⸗ neten Behörde anberaumten Termine einzureichen.

Die Lieferungsbedingungen, welche auf portofreie Anträge gegen Erstattung der Kopialien⸗Gebähren von O zo νις abschriftlich mitgetheilt werden, liegen in der Registratur der Kaiserlichen Werft zur Ein⸗ sicht aus.

Kiel, den 16. November 1877.

Kaiserliche Werft.

loos ] Bekanntmachung.

Für die unterzeichnete Werft sollen 10 Backtröge, 10 Bänke für Segelmacher, 20 Fidds von Pockholj, 30 Kleidkeulen, 900 Belegepinnen, hölzerne, 68 Dicht , 34 Rettungsbosen von Kork ꝛc. beschafft werden.

Lieferungsofferten sind versiegelt mit der Aufschrift: Submisston auf Lieferung von Backtrögen ꝛc.“ bis zu dem am 22. Dezember er. Nachmittags 4 Uhr, im Bureau der unterzeichneten Behör anberaumten Termine einzureichen. .

Die Lieferungsbedingungen, welche auf portofreie Anträge gegen Erstattung der Kopialiengebühren von Giso e abschriftlich mitgetheilt werden, liegen in . der Kaiserlichen Werft zur Ein⸗

aus.

Kiel, den 16. November 1877.

Kaiserliche Werft.