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2 sei, habe er von einer solchen
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Ministerial⸗ Direktor Irn, von Glaubitz, wies des Abg. von Ludwig, nicht genügt habe, zurück, worauf auch der Ab
Verehelicht Therese Rn Lieutengrete
Theater.
Königliche Schauspiele. Dienstag: Opernhaus. 265. Vorstellung. Auf Begehren; Der * 3.
nder. Original⸗Zaubermärchen mit Ge⸗ ̃ —— ? Akten 2 Ferdinand Raimund. Musik Gehe Finanz⸗ von C. Kreutzer. Ballet von Paul Taglioni. An⸗ J fang 7 Uhr. ö ? ö , . spielbaus. 255 Vorstellung. Lady Tar - Udnung zur ge— ti e e , in 3 Aufzügen, nach dem Frannpfiehlt, im 5. 15
öfischen der Fladame de Girardin, von Cdu streigen und dem⸗ —— Anfang 7 Uhr. =. iren: ö. erfolgter Mittwoch: Spernhauz. 266. Vorstellungade Fachkommissionen einstudirt: Kigoletto. Oper in 4 Akten . 2) für Petitionen, In Scene gesetzt vom Direktor von Strir Finanzangelegenheiten, Besetzung: Herzog von Mantua, enheiten, 6) für Eisenbahn⸗
; j Beck. angelegenheiten, 8) für Agrar⸗ Rigoletto. fin e mer gg von „aß. wenn diese Streichung von
Tochter, Frl. Grossi. * ;
: r. Graf v. Ceprano, am des Hauses beschlossen wird, ginn r Gmb en, rie ,,,, ,,,, Sparafuclle ein Bravo . . 96 . . en ö en, dessen Schwester, Frl. Bünglie 5 rt * 3 u 94 ln hien ö. Gesellschafterin, Frl. en ger ; * eschaf * ö 9 Ir Sell. Ein Par JLiche Erleichterung un ereinfachung nicht nur
Anfang 7 Uhr. die Zahl der Fachkommissionen eine Vermin—⸗
Scha uspiel haus dern auch dadurch, daß eine Konkurrenz der beiden n= . mehr stattfinden könnte. Endlich scheint es mir sander z Anz chtenswerth, daß, wenn künftig nur eine Kommission
. if finanziellen Angelegenheiten des Staats betreffenden einer und derselben Kommission in ihrem Zusammen⸗
17 nd 3 . Fleck beantragte * Jer ersta er err Dr. e eantragte Namens
e mmi ion für die Geschäftsordnung:
Das Herrenhaus wolle beschließen: Dem bezeichneten Antrage insoweit zuzustimmen, daß a. im 5§. 15 der Geschäftsordnung in Nr. 3 gesetzt werde für den Staatshaushalt und für Finanz⸗ Angelegenheiten; b. die Nummer 5 „für Finanz⸗Angelegenheiten“ fortfalle; c. an Stelle der jetzigen Nummern 6, 7, 8, 9 gesetzt werde; 5) für Handel⸗ und Gewerbe⸗Angelegenheiten, 6) für Eisenbahn⸗Angelegenheiten, 7) für kommunale Angelegenheiten, ) für Agrar⸗Verhältnisse. ö ;
Das Haus trat diesem Antrage ohne Diskussion bei. Dritter Gegenstand der Tagesordnung war der Bericht der X. Kommission über den Entwurf eines Feld- und Forstpolizei⸗ Gesetzes. Die Kommission hat die Vorlage vielfach geändert, und der Referent Herr Schuhmann empfahl in kurzen Worten die Annahme der Kommissionsbeschlüsse. An der General⸗ Diskuffion betheiligten sich die Herren Graf Brühl, welcher für Vertretung der Vorlage sprach, und die 3 Wever, Graf zur Lippe, Dr. Dernburg und von Kleist⸗ etzow, welche die Annahme des Gesetzes, wenn auch mit ein⸗ zelnen Aenderungen, empfahlen. Auch der Minister für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten, Dr. Friedenthal, erlãu⸗ terte in längerer Rede die Prinzipien der Vorlage. Bei
Schluß des Blattes trat das Haus in die Spezialberathung
des Gesetzes.
— Im weiteren Verlauf der gestrigen (37) Sitzung des 3 der Abgeordneten beantragte . dem Etat des Handels⸗Min isteriums der Abg. Rickert, den in der zweiten Berathung gestrichenen Posten zum Bau eines Navigations⸗Schulgebäudes in Geestemünde, 165 000 S, auf⸗ recht zu erhalten, nachdem die Provinzialbehörde sich inzwischen für diese Anstalt ausgesprochen habe.
Der Handels-Minister Pr. Achenbach erklärte, der Bericht der Provinzialbehörde komme zu dem Resultat, daß es aller— dings wünschenswerth sein würde, in Grohn eine Steuer— mannsklasse und in Heek un eine eigentliche Schifferklasse einzurichten; wenn diese Trennung jedoch nicht durchführbar sei, müsse man sich für Geestemünde entscheiden, weil die see⸗ männische Bevälkerung in den letzten Jahren in dem dortigen Kreise zu⸗ im Kreise Osterholz dagegen abgenommen habe. Die Regierung bitte demnach, die geforderte Summe zu be⸗ willigen, in welchem Falle ja noch zu erwägen sein würde, ob sich etwa in Grohn eine Vorklasse einrichten lasse.
Nachdem noch der Abg. Köhler (Göttingen) zu diesem Posten das Wort ergriffen, wurde der Antrag Rickert an⸗ genommen.
Zum Etat der Justizwerwaltung beantragten die Abgg. Dr. Röckerath und Benossen: Die Erwartung auszusprechen, Daß die Staatsregierung bezüglich der am Landgerichte zu Cöln seit mehreren Jahren bestehenden, sich . steigernden Veschäftsüberbürdung geeignete Maßnahmen zu einer wirksamen Abhülfe unverzüglich ergreifen werde. Die Abgg. Br. Röckerath und Bachem schilderten die Zustände bei diesem Gerichte, bei welchem die Verschleppung der Prozesse viele Klagen und Un⸗
uträglichkeiten hervorgerufen habe; nur eine Vermehrung des
ichterpersonals könne Abhülfe schaffen. Der Regierungs⸗ Kommissar erwiderte hierauf, daß diese Verschleppungen nicht auf den Mangel an Richtern, sondern auf die Anwälte zurück⸗ Zuführen seien, welche nach dem rheinischen Rechte die Prozesse instruiren. Andere Gerichte, mit einer bedeutenden Geschãfts⸗ last, z. B. die in Trier und Bonn, könnten ohne große An⸗ strengung ihre Arbeiten erledigen. Für die Regierung liege eine Veranlassung zum Einschreiten nicht vor.
Das Haus nahm gleichwohl die Resolution an.
In Bezug auf die Gehalts verhäktnisse der Gerichts vögte ihn der Provinz Hannover wurde folgender Antrag der Budgetkonimission angenommen; Die Staatsregierung auf⸗ Zufordern, das pensionsfähige Maximaleinkommen der Ge⸗ richtsvögte an Gehalt und anrechnungsfähigen Gebühren in Städten von mehr als 20 009 Einwohner auf 3000 ee, an Anderen Orten auf 2700 i sestzusetzen und diesen Vermerk in den nächstjährigen Etat aufzunehmen. .
Der Abg. Jranssen e,, sein Bedauern aus, daß der Kulturkampf auf dem iete der Justiz große Härten her⸗ vorrufe; die Prokuratoren der . und Westfalen
,, politische Prozesse in allen Fällen bis in ie höchsten Instanzen zu verfolgen.
Der Regierungs⸗Kommissar, Ministerial⸗Direktor Freiherr von Glaubitz, bestritt dies entschieden; so lange er im Jusstizʒ⸗ erfügung nichts
Der Abg. von Ludwig, welcher wiederum auf Grund der der „Gründer“ for⸗ mmer gegen den
nwies, wurde rn, von Schorlemer⸗Alst im Namen Der ,, ne, r,. : en Vorwurf aß ein Staatsanwalt seiner =.
g. Dr.
afür von dem Abg. F der Centrumspartei desavouirt.
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n längerer Rede die Ausführungen und Angriffe des Abg. non Ludwig mit Entschiedenheit bekämpfte.
Bei dem Etat der allgemeinen Finanzverwaltung berichtete der Abg. Graf von Limburg⸗Stirum als Referent der Budgetkommission über den Antrag der Aba; Frhr. Dr. von der Goltz und Genossen und beantragte: Die Staats- regierung aufzufordern, den im 5. 18 des Dotations⸗ gesetzes aufgeführten 3 Kommunal⸗ verbanden und Stadtkreisen diejenigen Beträge zu über⸗ weisen, welche aus den nach dem Erlaß des Dotationsgesetzes vorgenommenen Veräußerungen von Chausseewärter⸗ und Ein⸗ nehmerhäusern 6 solche Zubehörungen der den Provinzial⸗ beziehungsweise Kommunalverbänden überwiesenen Staats⸗ chausseen und chaussirten Straßen bildeten, der Staatskasse zugeflossen sind oder nach den abgeschlossenen Veräußerungs— verträgen noch zufließen werden.
Das Haus trat dem Antrage der Budgetkommission bei.
Der Abg. Rickert stellte in Abrede, daß die Provinz Westfalen in Folge unzureichender Zuwendungen an Pro⸗ vinzialdotationen für ihre Chausseen einen Zuschuß von 300 000 M habe gewähren müssen, wie der Abg. Schlüter bei der zweiten Berathung des Etats behauptet habe. Der Abg. Schlüter erklärte, daß die Dotation sich allerdings als unzulänglich für die nöthigen Chausseearbeiten erwiesen habe.
Der Regierungskonimissar erwiderte, der Provinzial⸗ Landtag habe 18,5 und im laufenden Jahre, ebenfo wie schon 1873, die Aufbringung der 300 009 S½ Beiträge für das Landarmenwesen und verwandte Zwecke beschlossen⸗ Für Chausseen sei die Provinz Westfalen durch das Dotations⸗ gesetz so reich bedacht worden, mit 2 006 000 S6 oder 650 t pro. Meile, daß sie 1876 sogar Ersparungen davon ge⸗ macht habe.
Um 3 Uhr vertagte sich das Haus.
— In der heutigen (38.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher am Ministertische der Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. Falk und zahlreiche Regie⸗ rungs⸗Kommissarien . setzte das Haus zunächst die dritte Berathung des Staatshaushalts-Etats für das Jahr 1878/79 fort. Bei der algemeinen Besprechung Über den Etat des Ministerliums der . Unterrichts und Medizinalangelegenheiten ergriff zuerst der Abg. Frhr. von Schorlemer⸗Alst das Wort und wendete sich gegen die den Kulturkampf fördernden Parteien des Hauses. Der Abg. Dr. Aegidi erklärte, daß er bereit sei, die Hand zum Frieden zu bieten; aber die Ansprüche der Kirche könnten nur in Uebereinstimmung mit den weltlichen Autoritäten zum geltenden Recht werden. Der Abg. Dr. Virchow glaubte, daß die etwa. vorgekommenen Mißstände dem Ungeschick ein⸗ zelner streberischer Beamten zuzuschreiben seien. Hierauf erklärte der Stagts-Minister Dr. Falk, daß, wenn er sich in den bisherigen Debatten über den Kulturkampf im Wesent⸗ lichen schweigend verhalten habe, so dürfe daraus nicht gefolgert werden, daß er die Richtigkeit der ihm und seiner Verwaltung gemachten Vorwürfe anerkenne. Er schweige nur, weil alle diese Vorwürfe sich seit langer Zeit beständig wiederholten und weil er nicht noch eine Reihe neuer Kontroversen hervor⸗ rufen wolle. Möglich sei es, daß von irgend einem einzelnen Beamten Ungeschicklichkeiten und Mißgriffe bei der Anwendung der Gesetze nn, würden; aber den Harfe, Angriff des Abg. Virchow verdienten diese Beamten nicht. Denn die Miß⸗ griffe seien nicht immer durch Ungeschick oder Streberthum verursacht, sondern oft liege dem, was man für einen Miß— griff halte, eine verschiedene Auffassung und Auslegung der Gesetze zu Grunde. Vor Allem aber sei der Widerstand gegen die Gesetze Schuld daran, daß das Gesetz mit Strenge ange⸗ wendet werde. (Schluß des Blattes.)
— Zur Feier des 109jährigen Geburtstages wei⸗ land Kaiser Alexanders . von Rußland ist auf Allerhöchsten Befehl eine Deputation des Kaiser⸗Alexander Garde⸗Grenadier⸗Regiments Nr. 1, und zwar der Oberst von Wussow, Commandeur des Regiments, sowie der Hauptmann von Platen und der Premier⸗Lieutenant von Beerfelde, nach St. Petersburg kommandirt worden.
— S. M. Glattdecks⸗Kkorvette Ariadne“, 6 Geschütze, Kommandant Korvetten-Kapitän von Werner, ist am 16. . M. in Rio de Janeiro eingetroffen. An Bord Alles wohl.
Sachsen. Dresden, 17. Dezember. Die Zweite Kammer her heute den Gesetzentwurf, die Studirenden auf der Universität Leipzig betreffend, angenommen.
Sessen. Darmstadt, 16. Dezember. (Cöln. 3.) Das Ju st iz⸗Ministerium hat vor Kurzem an den Großherzog einen , Bericht über den Stand der Vor⸗ bereitungsarbeiten zur Einführung der Reichs⸗ ju stizgesetze erstattet, welchem wir bezüglich der Bildung der Gerichtsbezirke und Bestimmung der Gerichtssitze, so wie der an einzelnen Orten nöthigen Bauten ö entnehmen: Für das ganze Großherzogthum soll ein Dber⸗Landes?
gericht mit dem Sitze in Darmstadt, und für jede 2
vinz ein Landgericht errichtet werden, so daß jede Pro⸗ vinz den Bezirk eines Landgerichts bilden und die Land— gerichte ihren Sitz in den drei Provinzial⸗Hauptstädten Darmstadt, Mainz und Gießen erhalten würden! Bei Bil⸗ dung der Amtsgerichts bezirke und Bestimmung der Amts⸗ gerichtssitze beabsichtigt man im Wesentlichen, die Bezirke und Sitze der jetzigen andgerichte und bezw. Friedensgerichte bei⸗ 6 Eine Organisations⸗Verordnung zur . rung des erichts verfassungs 4 ist so weit vorbereitet, daß die⸗ selhe, sobald die 2. ehlenden Materialien von den Lokalbehörden eingelangt sind, dem Großherzoge vorgelegt wer⸗ den kann. Die nöthige Einleitung zur 2 ng und Her⸗ richtung der für die , rr. erforderlichen Amtslokale ist getroffen, namentlich ist vorgesehen, daß bei den Amts= bezw. Friedensgerichten, so weit erforderlich, größere Räume für vie Gerichts verhandlungen, insbesondere die Schöffen⸗ Ciichte beschafft werden; eine desfallsige Vorlage soll in ürze dem Großherzoge vorgelegt werden. Hervorgehoben wird hierbei, daß die Gemeinden, welche seither die Lokale für die Landgerichte gestellt haben, jetzt schen zum großen Theile sich bereit gezeigt haben, die erforderlichen Veränderun- gen zu übernehmen.
Meg lenvurg. Sternberg, 17. Dezember. (B. T. B.) Entgegen dem Antrage der Regierung haben die Stände
beschlossen, daß auch in Neukalen, Krackow, Kröpelin, na, Marlom und . Amtsgerichte, und daß in . drittes Landgericht errichtet werden soll.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 17. Dezember. (W. T. B.) Das Abgeordnetenhaus hat die Einsetzung eines aus zwölf Mitgliedern bestehenden Ausschusses zur Untersuchung darüber, wie das Vereins⸗ und Preßgesetz von Seiten der Regierung gehandhabt werde, mit 125 gegen 63 Stimmen abgelehnt. Der Minister des Innern erklärte bei der voraus⸗ gegangenen Debatte, die Regierung werde sich bei gig der Handhabung der Gesetze nicht einschüchtern lassen, die besitzendo und die arbeitende Bevölkerung wolle Ruhe und könne sich darauf verlassen, daß sie in ihrem Besitze und in dem Erwerbe durch Arbeit werde geschützt werden.
— (W. T. B.) Das Herrenhaus nahm die Gesetz⸗ entwürfe, betreffend die Forterhebung der Steuern und Abgaben und die Bestreitung der Staatsausgaben vom 1. Januar bis Ende März 1878 debattelos an, ferner die Ge⸗ setzs über das Ausgleichs- und das Zollprovisorium nach den Anträgen der Kommission konform den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses und schließlich das Gesetz über die Be⸗ steuerung des Branntweins mit mehreren meritorischen n
— (W. T. B.) Nach einer Meldung der „Pol. Korresp.“ betragen die Einnahmen aus den direkten Steuern vom Januar bis einschließlich Oktober 1877 73 217 009 Fl. und ergeben somit gegen die Einnahmen in der gleichen Pexiode des Vorjahres ein Plus von 206 000 Fl. Die Ein⸗ nahmen aus den indirekten Steuern betragen 137070 000 Fl., also 2 120 000 Fl. mehr als in dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.
— Mit Bezug auf die Wendung der Dinge auf dem 2 bemerkt die „Montagsrevue“: „Die Hal⸗ tung der ö n ,,,, Monarchie er⸗ leidet auch durch die neuesten Ereigni e keinerlei Verände⸗ rung. Insbesondere liegt für sie nicht die allergeringste Ver⸗ anlassung zu militärischen Maßregeln irgendwelcher Ärt vor, wie in den letzten Tagen wieder ganz grundlos kolportirt wurde. Die Ziele der österreichischen Politik sind unverrückt, und zu ihrer Geltendmachung hat sich die Nothwendigkeit militärischer Dispositionen nicht ergeben und wird wohl auch vermieden bleiben.“
— Zwischen der Regierung und der Direktion der Nationalbank sind gegenwärtig Verhandlungen über die Prolongation der Achtzigmillionenschuld in der Schwebe, welche einen baldigen befriedigenden Abschluß erwarten lassen. Es . sich hierbei zunächst um eine Form, welche die Prolongation auf kürzestem Wege ermöglicht, ohne der Frage, in welchem Verhältnisse beide zich n nn, an dieser Schuld betheiligt sind, zu präjudiziren.
Pest, 17. Dezember. (W. T. B) Im Unterhause beantragte heute der Abg. Szontagh eine ÜUntersuchung wegen der gestrigen Demonstration. Minister⸗Präsident Ti sza erklärte, die Regierung könne nicht dulden, daß in Ungarn über die innere und auswärtige Politik durch Straßendemon⸗ strationen entschieden werde, es sei Pflicht der Regierung, das Vertrauen zu Ungarn zu erhalten, er rechne auf den Patrio⸗ tismus jedes Bürgers, die Regierung werde eventuell mit pflicht⸗ mäßiger Strenge einschreiten. Das . nahm dann den Antrag des Präsidenten Ghyey an, den Justiz⸗Minister aufzufordern, wegen der gestrigen Demon trationen eine Untersuchung ein⸗ zuleiten. Die Gesetzentwürfe, betreffend die Indemnität und die Verlängerung des Meistbegünstigungs vertrages. mit England, wurden genehmigt. — Im Laufe der Sitzung richtete der Abg. Uermenyi die Anfrage an die Re—= gierung, ob der Minister-Präsident anläßlich der türkifchen Cirkularnote auf eine baldige Wiederherstellung des Frie⸗ dens, und zwar im Großen und Ganzen auf Grund des terri⸗ torialen status quo ante bellum hinwirken wolle.
Großbritannten und Irland. Indien. Bombay, 26. November. (A. A. C.) Die indische Presse ist mit der Forderung der indischen Regierung auf Ent⸗— lassung des Mr. Oliphant, Privat⸗-Sekretärs Sir Salar Dschungs, durchaus nicht einverstanden. — Gerüchtweise verlautet, daß die Afridies in der Nachbarschaft des Bolan⸗ Passes sich den Jowakies angeschlossen hätten. — Kapitän Swiney vom 17. Bengalischen Kavallerie⸗Regiment wurde am 20. d. in der Nähe des Fort Macheson getödtet, während er auf einer Vermessungs-Expedition begriffen war. Das 20. Regiment und 400 Mann des 9. Regiments marschirten in Folge dessen mit zwei Kanonen unverzüglich von Peschawur nach dem Fort Macheson ab. — Lieutenant Gill vom Genie⸗ Corps hat die Reise von Ching nach Birma zurück— gelegt. — Mustapha Ali Khan, Bruder des Königs von Oude, starb vor etlichen Tagen in Lucknow. .
Calcutta, 14. Dezember. (A. A. C.) Die gegen die Nagastämme ausgesandte Expedition hat Mozam, das Hauptdorf der Marodeure, besetzt. — Im Nordwesten ist ein wohlthuender allgemeiner Regen eingetreten.
Afrika. Kapstadt, 27. November. (Reuters Bureau.) Große Aufregung herrschte in der vorigen Woche unter den Gaikgs in Folge der Nucht des Galeka⸗Häuptlings Me Kinnon nach deren Territorien und seiner Verfolgung Seitens der Kolonialbehörden. Die Aufregung ist jetzt im Ab⸗ nehmen begriffen, und ein gestern eingegangenes amtliches Telegramm meldet, daß Alles ruhig sei. Mit Ausnahme der ö. der Galekas ist allen ein Pardon angeboten worden, alls sie die Waffen niederlegen.
Frankreich. Paris, 17. Dejember. (W. T. B.) Der „Moniteur“ meldet, die der konstitutionellen Gruppe angehörenden Senatoren hätten auf eine Anfrage über ihre ukünftige Haltung gegenüber dem Ministerium erklart, sie 4 entschlossen, das Ministerium in aller . und ganzer Aufrichtigkeit einen vollständigen Versuch einer wahrhaft reyublikanischen Regierung machen zu lassen. Gleichzeitig hätten die Senatoren jedoch geäußert, daß sie nicht ge⸗ dächten sich von der Vereinigung der Konfervativen zurückzuziehen, und daß sie, die Verbindung . allen Gruppen der Rechten des Senates bei der Wahl
der lebenslänglichen Senatoren aufrecht erhalten würden. Sle
würden demgemäß Fal lo ux den ersten vakant werdenden Sitz im Sengte geben. — Dem Vernehmen nach soll der Peolizeipräfekt Vo isin durch den früheren Polizeipräfekten Albert Gigot ere werden, an Stelle des Seinepräfekten Du val würde der Senator Herold treten. Versailles, 17. Dezember. (B. T. B.) In der heuti⸗ . Sitzung des Senats theilte der Präsibent Ter eg von udiffret⸗Pasquier den Tod des Generals Aurelkes de Paladines mit. — Für die Berathung der 4 direkten Steuern und die Bewilligung von zwei Zwölfteln des Budgets wurde die Dringlichkeit angenommen. Pouyer⸗ Quertier theilte mit, die Finanzkommiffion werde zu⸗
sammentreten und morgen ihren Bericht vorlegen können. —
Auf eine Anfrage Gallonis erklärte der Minister⸗Pränident
aure, wenn der Senat morgen das Finanzgesetz votiren werde, so beabsichtige die Regierung die Generalräthe auf den 21. d. einzuberufen. — Das linke Centrum hat Léon Renault zum Vorsitzenden gewählt.
Spanien. Madrid, 18. Dezember. (B. T. B.) Heute brachte das diplomatische Corps dem Kön ig zu seiner bevorstehenden Vermählung seine Glückwünsche dar.
— (Cöln. Ztg.) Die Minister des Innern und der
ustiz haben an die ihnen unterstellten Behörden Weisungen zur Unterdrückung des allenthalben auf der Halbinsel wuchern⸗ den Hazardspieles ergehen lassen.
Italien. Die „Cöln. Ztg.“ erhält aus Rom die Nach⸗ richt, daß Depretis bei der Neubildung des Kabinets die Mitwirkung Crispis erbeten habe. Von den bisherigen Ministern würden Mezzacapo und Depretis im Amte ver⸗ bleiben. Das neue Ministerium werde ausschließlich den bei der letzten Abstimmung dem Ministerium treu gebliebenen
Elementen entnommen werden.
Rom, 17. Dezember. (W. T. B.) Ueber die Bildung des neuen Kabinets ist noch Nichts entschieden. Depretis hatte gestern und heute Besprechungen mit Crispi und meh⸗ reren einflußreichen Deputirten der Linken.
Amerika. Paragugy. Asuncion, 2. November. Am 29. v. Mts. versuchten zwei wegen Betheiligung an dem Morde des Präsidenten Gill in Haft be⸗ findliche Individuen auszubrechen und einen Aufstand u erregen. Die Gefängnißwache war gekauft, und eine nzahl Gefangener ließ sich selbstverständlich zur Be⸗ theiligung an dem Handstreich bereit finden. Die Regie—⸗ rung, noch rechtzeitig benachrichtigt, schickte eine Truppen⸗ abtheilung ab, welcher es gelang, nach Erschießung von fünf Rädelsführern die Ruhe wieder herzustellen. Im übrigen Lande ward die Ordnung nicht gestört, so daß der für zwei Monate proklamirte Belagerungszustand wohl vor Ablauf der Frist wird wieder aufgehoben werden können.
Der russisch⸗türkische Krieg.
St. Petersburg, 17. Dezember. (W. T. B.) Einen sehr günstigen Eindruck macht hier die Nachricht, das Media—⸗ tionsgesuch der Pforte sei von mehreren Mächten, nament— lich von Deutschland und Oesterreich abgelehnt worden. Man fühlt allgemein, daß nach den großen, den Interessen der Christen gebrachten Opfern ein Frieden, wie der in Aussicht gestellte, nur Schein und Trug wäre, und daß die Fragen, welche diesen blutigen Krieg heraufbeschworen haben, eine de— sinitive und erschöpfende Lösung finden müssen.
Wien, 17. Dezember. (W. T. B.) Der „Pol. Korr.“ wird aus Bukarest gemeldet, die Cirkulardepesche der Pforte habe in den dortigen Kreisen der russischen Diplo— matie einen ungünstigen Eindruck gemacht. Die in der Note enthaltene Accentuirung der zuzugestehenden „partiellen“ Re⸗ sormen gegenüber den zugestandenen „allgemeinen! Reformen, das Festhalten an der Integrität des osmanischen Reiches, das Ansuchen um Mediation an und für sich seien verstim⸗ mende Momente. Dieselben rechtfertigten die seit Wochen in diplomatischen russischen Kreisen feststehende Ueberzeugung, daß nach dem Fall Plewnas auf ein aufrichtiges Ent— gegenkommen der Pforte noch nicht zu rechnen sei.
— ö. T. B.) Der „Cöln. Ztg.“ wird aus Konstan⸗ tin opel gemeldet: Frankreich und Italien hätten der Pforte in nahezu gleichlautender Form den Empfang der türkischen Cirkuslarnote angezeigt, mit dem Hinzu⸗ fügen, sie würden sich mit den übrigen Mächten ins Verneh— men setzen.
. ndon, 17. Dezember. (W. T. B.) Dem „Reuter— schen Bureau“ wird aus Konstantinopel vom heutigen Tage gemeldet, daß man dort allgemein der Ansicht sei, das Nediationsgesuch der Pforte werde keinen Erfolg haben. Der englische Vertreter, Layard, habe erklärt, daß England auch fernerhin seine Neutralität bewahren werde. — Wie demselben Bureau weiter aus Konstantinopel gerücht⸗ weise gemeldet wird, hätte Graf Zichy nach einer Konferenz mit dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Server JPascha, die Botschafter auf morgen zu einer Besprechung eingeladen.
Konstantinopel, 17. Dezember. (W. T. B.). Der öterreichische Botschafter Graf Zichy erklärt die Meldung, daß er die Botschafter zu einer Besprechung eingeladen habe, für unrichtig.
Europäischer Kriegsschauplatz.
Bu karest, 17. Dezember. (W. T. B. Kaiser Alexander it heute Mittag 15 Uhr unter Kanonendonner und Glocken⸗ eläute hier eingetroffen und von der Fürstin, dem Minister ogalniceanu, dem Klerus, sämmtlichen Behörden und den Vertretern der Stadt am . empfangen worden. Auch der Reichskanzler Fur Gortschakoff war am Bahnhofe an—⸗ wesend. Die evölkerung begrüßte den Kaiser mit enthusiastischen Hurrahrufen. . St. Petersburg, 17. Dezember. (W. T. B.) Offi⸗ jielles Telegramm aus Bogot vom 16. Dezember. Gestern besetzten unfere Truppen die Positionen vor Elena und Slata ritza und schoben nach Bebrowo Truppen vor. — stern und . fand bei Schipka starkes Gewehr⸗ und ttilleriefeuer statt, heute dauerte dasselbe trotz des starken Nebels von 3 bis 5 Uhr Nachmittags. Drei Granaten ex⸗ splodirten in einer türkischen Batterie, welche darauf schwieg. An den anderen Punkten hat sich nichts Neues zugetragen. Vom heutigen Tage wird gemeldet: Die ruüsfifche apantgarde bemächtigte sich bei der Verfolgung der Türken der Telegraphenleitung von Elena bis Bebrowo und chte mehrere Gefangene. Dieselbe besetzte sodann Bebrowo 3 rückte his Achmenli vor. Die Türken verloren viele édte und Verwundete. Der Verlust der russischen Truppen g 127 Mann. Die Feuersbrunst in Elena wurde durch uussische Soldaten gelöscht. Etwa 40 Häuser find verbrannt „ Konstantino pet, 17. Dezember. (KB. T. B.) Nach wvorliegenden Nachrichten haben die Russen, westlich von amarli, eine neue Schanze errichtet, es war abermals Nmeefall eingetreten. Eine russische Truppenabtheilung hat H bei Taschkeffen, in der Nähe von Sofia, gezeigt, ist aber feder zurückgegangen; die Bevölkerung der Provinz owa ist qum Zweck der Vertheidigung bewaffnet btden. — Mah mu d Damat Pascha ist zur esichtigung der zalkan befestigungen von hier k Neschi b Pascha
übernimmt den Oberbefehl über die in Sofia stehenden
Truppen.
Poradim, 18. Dezember. 6 T. B) Die Nachricht vom Tode Osm an Paschas ist falsch, sein Zustand ist durch⸗ aus nicht gefahrdrohend.
— (W. T. B.) Der „Köln. Itg.“ wird aus Konstan⸗ tin opel gemeldet: Die Nachrichten über den Ausbruch des Aufstandes in Kreta werden bestätigt, die Zahl der Em— . wird auf 1000 geschätzt. Die Pforte will Rostaky
ey zur Vermittelung entsenden. — Der „Polit. Korresp.“ wird aus Athen v. 17. berichtet, die Pforte habe, um die auf der Insel Kreta drohende Gefahr eines Aufstandes zu beschwören, sich entschlossen, der Insel die gleiche auto— nome Stellung zu gewähren, welche Samos besitzt. — Athen hat am 16 abermals eine Volksdemonstration zu Gunsten des Krieges stattgefunden.
Wien, 18. Dezember. (W. T. B.) Telegramme des „N. W. Tageblatt“ aus Belgrad: Horvatowitz hat Adlie gif der Straße von Saitschar nach Widdin) genommen. — Fürst Milan ist heute in dem Hauptquartier Alexinatz eingetroffen und hat das Oberkommando über die Offensiv⸗ Armee übernommen. Oberst Benitzky bombardirt Mramor.
Asiatischer Kriegsschauplatz. Konstantin opel, 17. Dezember. (W. T. B) Aus Erzerum wird gemeldet, zwei russische Di visionen hätten eine kombinirte Bewegung ausgeführt, um die Ver— bindung mit Trapezunt abzuschneiden und Erzerum von Norden her anzugreifen.
Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.
Wien, Dienstag, 18. Dezember. Nach einer Meldung der „Presse“ aus Sistowo vom 17. d. Mts. ist General Ra⸗ detzll nach dem Schipkapasse abgegangen. — Aus Tiflis vom 17. d. geht demselben Blatte die Nachricht zu, bei dem Corps des Generals Heimann sei ein Parlamentär Moukhtar Paschas eingetroffen.
Nr. 11 des ‚Ministerial⸗Blatts für die gesammte innere Verwaltung in den Königlich preußischen Sta aten“ hat folgenden Inhalt: Erlaß, Eintragung des Sterbe⸗ falles einer im jugendlichen Alter stehenden Person und Aenderungen der erfolgten Eintragungen in den Standesregistern betreffend, vom 31. August 1877. — Girkular, die Dauer des Aushang einer vom Standesbeamten zu erlassenden Aufgebotsbekanntmachung betreffend, vom 14. Oktober 1877. — Cirkular, die Auslegung der Abtheil ungs listen für Wahlen zum Hause der Abgeordneten im Urwahl⸗ oder im Gemeinde bezirke betreffend, vom 9. September 1877. — Er kennt⸗ niß des Königlichen Ober⸗Verwaltungsgerichts vom 19. Mai 1877, die Auslegung der Bestimmungen über die Frist zur Aubringung einer Klage bei dem QOber⸗Verwaltungsgerichte betreffend. — Cirkular, die Stempelpflichtigkeit der Vollmachten im Ver⸗ waltungsstreitverfahren betreffend, vom 7. Nooember 1876. — Erlaß. den Zeitpunkt der Einstellung eines Disziplinarverfahrens betreffend, vom 21. Juni 1877. — Cirkular, die tostenfreie Ver⸗ öffentlichung der Bekanntmachungen in Auseinandersetzungssachen durch die öffentlichen Anzeiger der Regierungs⸗Amtsblätter betreffend, vom 10. Ottober 1877. — Cirkular, die Ausstellung der Zeugnisse über die wissenschaftliche Befähigung, für den einjährig freiwilligen Militärdienst betreffend, vom 29. Mai 1877. — Cirkulär, denselben Gegenstand betreffend, vom 9. August 1877. — Allerhöchster Erlaß, die Titel der dem Landesdirektor (Landeshauptmann) bei Erledigung der Geschäfte der kommunalen Provinzialverwaltung zuge⸗ ordneten oberen Beamten in den Provinzen Schleswig⸗Holstein und Rheinprovinz, sowie in den Regierungsbezirken Cassel und Wiesbaden betreffend, vom 29. Oktober 1877. — Nachweisung über den Geschäftsbetrieb der preußischen Sparkassen im Jahre 1876. — Erlaß, die Verpflichtung zur Aufbringung resp. die Erstattung vorschußweise gezahlter Unterstützungen für bedürftige Fa⸗ milien einberufener Reservisten und Landwehrmänner betreffend, vom 26. Oktober 1877. — Erkenntniß des Gerichtshofes zur Entscheidung der Kompetenz⸗Konflikte vom J. Juni. 1877. Unzulässigkeit der gerichtlichen Entschädigungsklage wegen einer polizeilichen — im ad— ministrativen Beschwerdewege nicht angefochtenen - Verfügung (Ver⸗ scharrung der Fleischtheile einer von der Polizei für krank erachteten Kuh) — Allgemeine Verfügung, betreffend die Beschäftigung der jüdischen Gefangenen vom 21. Oktober 1877. — Tirkular, die Erweiterung der Berechtigung der reorganisirten Gewerbeschulen zur Ertheilung von Zeugnissen der Reife für die Fachklasse an Erterne behufs spãterer ale en zum , ,, betreffend, vom 10. November 1877. — Cirkular, den Betrieb des Hausirgewerbes in. Grenzbezirken betreffend, vom 16. Oktober 1877. — Cirkular, die Aufstellung von Nachweisungen der notirten resp. an⸗ gestellten Grenzaufseher, sowie der neu angestellten Militär- und Cipilpersonen betreffend, vom 21. September 1877. — Cirkular, den Zeitpunkt, zu welchem die Kassenanweisungen von 1851, 1856 und 1861 ihre Gültigkeit verlieren, betreffend, vom 5. Oktober 1877. — Erkenntniß des Königlichen Ober -Tribunals vom 27. März 1877: Die Entrichtung des Wechselstempels kann nur durch Niederschreiben des Wechsels auf einem gestempelten Blanket oder durch Aufkleben einer Stempelmarke, nicht aber durch Aufkleben eines aus einem Blanket ausgeschnittenen Stempels geschehen. — Cirkular, die Höhe der Diäten und Fuhrkostenvergütung für Taratoren bei Ab⸗ schätzung von Flursckäden betreffend, vom 31. August 1877. — Bekanntmachung, das Verzeichniß der zur Ausstellung von Zeugnissen für den einjährig freiwilligen Militärdienst berechtigten höheren Lehranstalten betreffend, vom 26. September 1877. — Nachtragèe⸗ Verzeichniß solcher höheren Lehranstalten, welche zur Ausstell ung gül⸗ tiger Zeuanisse über die wissenschaftliche Befähigung für den einjährig freiwilligen Militärdienst berechtigt sind. — Verfügung, die Uniform des Königlichen Fischerei⸗Aufsichtspersonals betreffend, vom 5. Ok⸗ tober 1577. — Cirkular, die Frzilassung der unvermögenden geistli= chen und Schulinstitute von Beiträgen zu den Ausgaben für Beschaffung des Terminslokals und der bei Messungen erforderlichen Materialien ꝛc. in Auseinandersetzungssachen betreffend, vom 1. September 1877.
2
Statisti sche Nachrichten.
Ueber die Ergebnisse der Reifeprüfungen auf den preußischen Gymnasien und RealFfchulen 1869 bis 1876 entnehmen wir der ‚Statist. Korr.“ ,. Mittheilungen
Die Statistik der höheren Lehranstalken in Preußen weist für das Winterhalbjahr 1876/77 auf den 466 Anstalten dieser Art und den zugehö⸗ rigen He f 139795 Schüler nach. Es befinden sich auf den Ghmnasien rund 19, aller Schüler und auf den Realschulen too in der l. Klasse. Die Zahl der Maturitäts⸗Aspiranten und der für reif Erklärten ist mit den Jahren ansehnlich gewachsen; es betrug
ö der Maturität er Maturitäts⸗ ; aspiranten der Maturi 1869 1876 1869 1876
auf den Gymnasien. . n , 63
. Pealschulen J. Didnüng 233 6 66 öh Realschulen II. Ordnung 16 43 16 36
Von dem jeweiligen Durchschnitts⸗Schülerbestande der J. Klasse
waren: , ie aturitats⸗ ; ; aspiranten die Maturi 1869 1876 1869 1876
Prozent auf den Gymnasien·. 475 167 P. 38, Nealschulen J. Ocdnung 32,9 35,4 28,5 30,3 Realschulen II. Ordnung 86 132 96 197 Von den Maturitätsaspiranten sind in die Prüfung ein⸗ getreten und haben dieselb vollendet:
im Jahre 1869 1873 1874 1875 1876
Prozent auf den Gymnasien . 385,9 894 88,3 3884 889 RNealschulen JI O... 8997 921 89.5 91,5 902 . Realschulen II. O... 1090 1000 9065 S1, 1“, 83,7 Die Ergänzung dieser Zahlen zu 100,0 beziffert den Antheil der freiwillig von der Prüfung Zurückgetretenen und der Zurũckgewiesenen. Von den Geprüften haben nun weiter das Zeugniß der
Reife erhalten
im Jahre 1869 1573 1874 1875 1876
Prozent auf den Gymnasien . 94,4 935 957 93,7 9238 . Nealschnlen . D... N74 94 956 8969 94,7 . Realschulen II. O.. 1000 1000 965 1000 1000
Hier bildet der Antheil Derjenigen, die die Prüfung nicht be⸗ standen haben, die Ergänzung zu 1000.
— Auf der Universität Erlangen waren im Sommer⸗ semester 1577 immatrikulirt 431 Studirende, davon sind abgegangen 166. Es sind demnach geblieben 265, dazu sind in diesem Semester gekommen 183. Die Gesammtzahl der immatrikulirten Studirenden beträgt daher 448. — Von diesen studiren: Theologie 133 (9 Bayern und 54 Nicht⸗Bayern), darunter 9 zugleich Philologie, 1 Philosophie. Jurisprudenz und Kameralwissenschaft 51 (bejw. 47 9), Medizin 116 (bezw. 77 33) Pharmacie 56 (bezw. 383 18), Chemie und Natur— wissenschaften 32 (bejw. 18 14), Mathematik und Physik 10 (bezw. 6 4, darunter 1 zugleich Natnrwissenschaften, Philologie 52 (bezw. 42 109, darunter 10 zugleich Theologie, Philosophie 4 (bw. 3 I). In Summa 448 Studirende (205 Bayern und 143 Nicht⸗Bayern).
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Hr. Werner Hahn hat eine neue (3.) Auflage seines im Jahre 1849 geschriebenen Volksbuchs Friedrich Wilhelm III. und Luise, König und Königin von Preußen“ (R. von Deckers Verlag, Marquardt Schenck 1877) veranstaltet. Der Verfasser hat an dem Buche, welches die Spuren der Zeit seiner Ent⸗ stehung an sich trägt, — „es galt damals gegen das Treiben der Parteien, gegen die Zerfahrenheit der Gedanken, den Blick auf das zu richten, was in langer Vergangenheit frendig als unantastbares Gut im Herzen gehegt war; es galt namentlich der Liebe zum branden⸗ burgisch⸗preußischen Fürstenhause Ausdruck zu geben, in der das Volk immer seinen Stolz gefühlt hatte, — nichts geändert, wohl aber die Zahl der Erzählungen noch vermehrt, so daß das Buch jetzt deren 222 umfaßt. =. .
— Von der Volksausgabe sämmtlicher Werke Fritz Reuters sind die 6. bis 8. Lieferung jetzt zur Ausgabe gelangt. Dieselben enthalten zunächst den Schluß von Läuschen un Rimels II. sodann: Ein gräflicher Geburtstag — Memoiren eines alten Fliegen⸗ schimmels — Kein Hüsung — Urgeschicht von Meckelnborg. So⸗ mit liegen die beiden ersten Bände dieser billigen Ausgabe vor, als deren besonderer Vorzug wiederholt die jeder Seite beigegebenen sehr vollständigen Wort⸗ und Sacherklärungen hervorgehoben werden mögen.
— Ein neues humoristisches Weihnachtsbuch ist so⸗ eben von der Verlagsbuchhandlung Otto Janke in Berlin veröffent⸗ licht worden und betitelt sich‚Militär⸗Struwwelpeter oder lustige Geschichten und drollige Bilder für Militärs von 10 bis 10909 Jah— ren“. — Die 427 Bilder in dem szuber ausgestatteten Büchlein sind von frischem Humor und dabei exakt militärisch gehalten. Heiterkeit erregenden Humor, jedoch der harmlosesten Art, entwickeln auch die die Zeichnungen begleitenden Knittelverse.
Gewerbe und Sandel.
Der bevorstehenden Generalversammlung der Brauerei Königstadt wird u. A. die Beschlußfassung über einen Antrag obliegen, nach welchem das Grundkapital von 24400, 000 S auf 820, 000 S herabgesetzt werden soll. . .
Weimar, 14. Dezember. (Lpz. Ztg) Durch eine B-kannt⸗ machung des Finanz Departements werden sämmtliche noch unaus— glooste Obligationen der Großherzoglich sächsischen landschaftlichen Anleihe vom 1. Juli 1842 im Gesammtbetrage von ola 00 u in Anticipation der planmäßig in die Jahre 1878 bis 1836 fallenden 17 letzten Verloofungstermine dieser Anleihe für den 1. Juli 1878 gekündigt und zur Rückzahlung ausgesetzt. Die Inhaber der sämmt⸗ lichen betreffenden Obligationen werden aufgefordert, die Kapital⸗ beträge gegen Rückgabe der Obligationen vom 1. Juli k. J. ab bei der hiesigen Staatsschuldentilgungskasse in Empfang zu nehmen; am gleichen Tage hört die Verzinsung der etwa nicht zur Zahlung prä⸗ sentirten Obligationen auf. . ö
— Der Cinlöjsungsgours für die Sil bercoupons der österreichischen Eisenbahnen ist von 179,50 46 für 10) Fl. auf 178 M berabgesetzt worden. ö .
— Ueber die Begebung österreichischer Rente äußert sich die Wiener D. Ztg.“: Die Regierung dürfte kaum zögern, von der durch das Abgeordnetenhaus ertheilten Ermächtigung, 19 Mill. Goldrente und 15,59 Mill, Papierrente auszugeben, sobald die dies⸗ bezügliche Vorlage die weiteren verfassungsmäßigen Sanktionen er— hält, Gebrauch zu machen. Hiernach ist es wahrscheinlich, daß zwischen Weihnachten und Neujahr der Verkauf begonnen, wenn auch vielleicht nicht durchgeführt wird. Die letzte größere Emission von Papierrente fand im März 1876 statt und betraf ca 17 Mill., welche, wie damals verlautete — zum Course von 6,15 von der Kredit⸗ anstalt fir übernommen wurden. Die letzte Gweite) Emission der Goldrente hatte zu ea. 29 (568 Gold) im Januar stattgehabt und begriff 40 Mill. fest mit einer zweimonatlichen Option auf weitere 30 Mill., welche Ende März mit 1960 Avance genommen wurden.
— Ueber das Genossenschaftswesen in Großbritan⸗ nien und J. Jahre 1875 entnehmen wir der „Statist. Korr.“ folgende Mittheilungen: ; ö
zul n April dieses Jahres die Vertreter dex briti⸗ schen industriell and provident (eooperative) soecieties, welche meist die Ziele der deutschen Rohstoff⸗ und Konsumpereine verfolgen, zu Leicester sich versammelten, wurde denselben über die Verenns⸗ thätigkeit und deren Fortschritte im Jahre 1875 Bericht erstattet
Wie bei dieser Gelegenheit vorgetragen wurde, zählte das Ver⸗ einigte Königreich Ende is75s 1455 solcher Vereine, von denen aber nur 1170 nähere Angaben über ihre Geschäftsverhältnisse machten. Es gehörten ihnen damals 1481 654 Personen an, 41 414 mehr als im vorhergehenden Jahre, und davon stand der weitaus größte Theil an der Spitze einer Familie, weshalb man rechnet, daß nicht weniger als 26 Mill. ienschen im Vereinigten Königreiche von den Konsum vereinen ihren Bedarf an Waaren beziehen. Das Kapitgl, welches die Mitglieder eingezahlt hatten, betrug Ende 18315 83 892 000 S; dazu kamen noch ein gteservefonds von 4 895 009 M. und Depositen im Betrage von rund 17 212000 4, so daß im Ganzen den Gengssenschaften ein Kapital von rund 196 Mill. Mark zur Verfügung stand. Waaren haben dieselben im Laufe des Jahres für 375 995 C690 0 verkauft, und durch ihre Geschäftsführung erzielten sie einen Reingewinn von 28 896 000 M½, wovon 25 727 060 Fr. den mit Aktien betheiligten Gesellschaftern zuflossen. Im weiteren Ausbau des Vereinswesens haben die einzelnen Genossenschaften wiederum zu größeren Verbänden sich zusammengeschlossen, um ihren Bedarf an Waaren
wiederum durch ein gemeinsames Organ herbeizuschaffen. Einer