1877 / 304 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 27 Dec 1877 18:00:01 GMT) scan diff

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Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren: Arzt Simson in Neumark,. Dr. Beesel in Bielefeld, hr. Rinck in Sun n, . in e, 3 2 . 2

r. off in e, Dr. Diehl in Hi 2 in Nachrodt, Dr. 32 in Bilstein. 28

Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 24. mber. W. T. B.) Der Landesausschuß ist ohne Schlußrede ute geschlossen worden. der letzten Sitzung wurde

r Antrag Schneegans, der Landesausschuß möge den Wunsch aussprechen, daß das Land eine eigene Verfassung als Bundes⸗ staat mit dem Regierungssitze in Straßburg und mit Ver⸗ tretung im Bundesrathe erhalte, mit 23 Stimmen angenom⸗ men. Der Antragsteller sprach bei Motivirung seines Antrags aus, wie rielfach im Lande der Wunsch laut werde, daß an Stelle der gegenwärtigen Kollekti⸗Souveränetät der Reichs⸗

Kon stantinopel, 25. Dezember. (WB. T. B.) In hier vorliegenden weiteren Nachrichten wird wiederholt daß die Serben am Javor mit Verlust von den kürkischen Truppen Eee ge lagen und über die Grenze verfolgt worden eien. Telegramme aus Rasgrad 2 von daselbst ,, unbedeutenden Scharmützeln. Aus Nisch vom X. d.: Ein türkisches Detachement mit Artillerie schlug die Serben, welche an die Brücke über die Morawa bei Tscheilschen gekommen waren. Die Serben nahmen mehrere Wagen voll Verwundeten mit sich Aus Nisch vom 23. d. Mis. Die serbichen Truppen haben die Befestigungen bei Tscha⸗ mourli, Medechevatcha vollendet und mit Nisch einige Kanonen⸗ schüsse gewechselt. Die Verluste sind unbedeutend. Die Serben

ben die Brücke bei Mramor noch nicht fertig gestellt. Aus ustschuk vom 24. d.: Das Feuer der eg Garnison

osen wurde im Dezember 1876 von 76 Zöglingen freguentirt (gegen Standbild in seinem Geburtsort Abensberg bekanntlich am 4. Juli 37 27) 15 reif entlassen 2 23. Die Zahl der d. J. feierlich enthüllt wurde. Es mangelt nämlich, wie die Allg. Zöglinge des Gouvernanten-Instituts zu Drorßig (evangelisch) betrug Ztg. hervorhebt, obgleich die Werke dieses Historikers für die Ge= im Jahre 1876: 51, die Zahl der als reif entlassenen Abiturienten 135. schichtsforschung wie für das Studium der deutschen Literatur eine Das Lehrerinnen⸗Seminar ebendaselbst eng., besuchten im Jahre hervorragende Bedeutung haben, doch kis heute eine den kritischen 1876 42 (gegen 1870 * 1) alg reif entlassen wurden 19 Abiturienten. Forderungen der gegenwärtigen Zeit entsprechende Gesammtausgabe Im Lehrerinnen Semingr zu Müaster (athol. waren im Jahre 1876 derselben. Die Königliche Akademie fördert hiermit ein patriotisches 314 Zöglinge (gegen 1879 25 mehr). Als reif entlassen wurden 17, Unternehmen, und trägt einem berühmten haperischen Geschicht⸗ in Daderborn (kathol) belief sich die Zabl der Zöglinge im Jahre schreiber des 15. und 16 Jahrhunderts eine Ehrenschuld ab. Die 1875 auf 44 (gegen 1870 24 mebr), die der als reif entlassenen Abi⸗ Berke erscheinen in fünf Baͤnden, deren Bearbeitung dem Universi⸗ turienten auf 29. Das Seminar zu Saarburg (kathol.) besuchten im täͤts-Professor und Direktor der Königlichen Hof! und Staats⸗ Jahre 1876 42 Zöglinge. Das Verhältniß der Seminare zur Ein bibliothek, Dr. Karl v. Halm, dem Archiv ⸗Rath Dr. Rieller in wohnerzahl stellte sich allo (wobei für 1870 die Zählung von 1867 und für Donau-Eschingen und dem Universitäts, Professor Dr. Lexer in Wärz⸗ 1576 die Volkszählung vom 1. Dezember 1875 zu Grunde gelegt ist): In burg übertragen ist. ö der gesammten Monarchie bettug im Oktober 1870 bei einer Be⸗ In Paris ist am 21. d. M. der Physiker Ru hm korff, völkerung ven 25 67g 2g die Zahl der Semjnagristen C786, im Qk. der Erfinder des nach ihm benannten elektrischen Apparates, der ihm teber 1856 bei einer Bevölkerung von 25 742 401 6729. Es hat sich den großen. franzöfischen Preis von 0 655 Francs eintrug, im Alter

Den „Daily News“ wird aus Orsova, den 20. De⸗ zember, . „General Totleben kam hier gestern mit seinem Stabe an. Er war, so heißt es, auf dem Wege nach Belgrad. Wahrscheinlicher ist, daß er hier die Festung Adakal,“ besichtigen und Maßregeln zur Veschießung derselben von serbischer Seite treffen will. Diese Festung sperrt hier die Donau in wirksamer Weise, sie hindert Russen und Rumänen an Erlangung von Zufuhr mittelst des Flusses, und die Wegnahme ist von großer Wichtigkeit“

Ueber die Operationen der serbischen Armee wird den Times“ aus Belgrad, den 21. d., gemeldet: „Ein ruffisches Corps von 12 006 Mann soll Horvatovics ver⸗ stärken, der indessen nur die Reiterei unter seinem Befehle haben wird, da die ganze Infanterie und der Belagerungs—⸗ park die Serben bei der Belagerung von Nisch unterstützen

der noch unter Kaiser * L als Garde⸗Oberst diente,

och der erbliche Grafentitel i den i ** ö 8er e. heute

26. am Win eine Parade ab über die des St. Peters Bezirks, d aus 26 Bataillonen afanterie, 24 ronen Kavallerie und 42 Geschützen. begünstigt wurde,

e Parade, welche vom schönsten Wetter fiel sehr glanzend aus. Der Kaiser erfreut fich des besten Wohlbefindens. Der „Regierungsbote“ veröffentlicht die Ergebenheits⸗Adresse, welche der St. Peters⸗ burger Adel aus Anlaß der Rückkehr des Kaisers in die Hauptstadt überreicht hat. Die Adresse drückt den Wunsch aus, Gott möge den Monarchen segnen, um den gegenwärtigen Krieg 2 zu beendigen. Kaiser . seinen innigsten Dank aus.

regierungen die unmittelbare Souveränetät des Kaisers treten möge, und daß, ähnlich wie in Luxemburg, der Souverän in der Person eines Vertreters im Lande anwesend sei. Die Regierung hat die Vorarbeiten wegen einer Vermehrung der Mitgliederzahl des Landesausschusses, auf Grund deren der Landesausschuß ein darauf bezügliches Projekt ausarbeiten lassen will, vorgelegt.

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 24. Dezember. Die Kaiserin feierte heute . Geburtstag. In den Kirchen . aus Anlaß dieses Festes feierlicher Gottesdienst abge⸗

en.

Pest, 24. Dezember. Bei Gelegenheit der Ausgleichs- verhandlungen wurde auch die Frage angeregt, daß keine ge⸗ setzliche Norm bezüglich der Ausschreitungen gegen die in Oesterreich und Ungarn gesondert verwalteten Monopole und Steuervorschriften bestehe, so daß die Ahndung der in Oesterreich gegen das ungarische und in Ungarn gegen das österreichische Finanzärar begangenen Ausschreitungen mit Schwierigkeiten verknüpft ist. Die Frage soll nun, wie der „Pester Lloyd“ vernimmt, entweder gleichzeitig mit dem Ausgleiche oder kurz nach diesem gesetzlich gelöst werden.

Die Vertretung der Stadt Debreczin hat in einer am 20. d. M. abgehaltenen Sitzung einstimmig ihre Ent⸗ rüstung und ihre Mißbilligung darüber ausgesprochen, daß am Sonntag ein Volkshaufen in Ofen das Palais des Minister⸗Präsidenten angegriffen, und diesen durch eine ge⸗ waltthätige Demonstration bedroht hat. Während die Generalversammlung in dieser Weise ihren Unwillen über einen Vorfall, „der die öffentliche Sicherheit gefährdet und das konstitutionelle Leben tief erniedrigt“, kundgab, beschloß sie gleichzeitig, der Regierung auch bei dieser Gelegenheit ihr Vertrauen auszusprechen und den Ministerrath zu ersuchen, „die angesichts solcher Attentate nunmehr im Interesse des offentlichen Wohles nothwendig gewordenen Verfügungen eventuell auch im Wege der Legislative zu treffen“.

Hier macht gegenwärtig die Verhaftung des Journa⸗ listen Julius Verhovay's vom radikalen Blatte „Egyetertés“, der einen hervorragenden Antheil an den jüngsten Pester Exzessen genommen, viel von sich reden. Er wurde am Abende des 29. Dezember aus dem Redaktionsbureau abgeholt und auf Anordnung des Staatsanwaltes wegen Empörung ver⸗ haftet. Zwar hat Verhovay gegen den Haftbeschluß des Untersuchungsrichters appellirt, der Pester Gerichtshof hat jedoch den Rekurs zurückgewiesen. Auch in Agram wurde dieser Tage ein Journalist Namens Reusche oder Hoven verhaftet. Der Abgeordnete Popovic glaubte aus diesem Anlasse den Banus Mazuranic interpelliren zu sollen. Der Banus theilte hierauf mit, Reusche sei des Verbrechens der Religions— störung angeklagt und als fluchtverdächtig verhaftet worden. Es liege aber auch dringender Verdacht vor, daß derselbe von den preußischen Gerichten zu achtzehnjähriger Zuchthausstrafe verurtheilt und entsprungen sei. Dessen Name sei möglicher Weise weder Reusche noch Hoven.

Frankreich, Paris, 26. Dezember. (W. T. B.) Der „Moniteur“ theilt mit, die Zurdispositionsstel lung des Generals Bressoles sei veranlaßt worden durch Be⸗ merkungen, welche der General über Instruktionen gemacht habe, die er von seinem Vorgesetzten erhalten hatte. General Borel habe bei Uebernahme des Kriegsministeriums Kenntniß von der Lage der Dinge erhalten und eine Untersuchung angeordnet. Der „Moniteur“ fügt hinzu, alle Diejenigen, die die Nothwendigkeit einsähen, den Geist und die Disziplin der Armee intakt zu erhalten, würden dieses Verfahren billigen. Das Vorgehen des Generals Borel sei übrigens von den Mitgliedern des Kabinets vom 13. Dezember gebilligt worden, welche sämmt⸗ lich solidarisch seien.

27. Dezember. (W. T. B.) Das „Journal offi⸗ ciel“ veröffentlicht das Dek ret, betreffend das Inkraft⸗ treten des neuen Telegraphen-Uebereinkommens mit Deutschland vom 1. Januar 1878 ab. Ferner wird die Ernennung von Generalraths⸗Sekre⸗ tären veröffentlicht; 2 sind abberufen, eine gewisse Anzahl ist versetzt worden. Don Carl os ist aufgefordert worden 2 zu verlassen, und soll im Laufe des Vormittags abreisen.

Griechenland. Athen. (W. T. B.) Der „Pol. Korr.“ wird von hier gemeldet, daß in ganz Griechenland kriegerische Volksdemonstrationen stattfänden; in Lamia hat sich das Militär unter Hochrufen auf den Krieg der Bevölkerung angeschlossen. Weiter geht derselben Korrespondenz von hier die Nachricht zu, daß die In sur⸗ genten auf Kreta eine Nationalpersammlung einberufen haben behufs Einsetzung einer provisorischen Regierung.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 25. De⸗ zember. (B. T. B.) Bei Gelegenheit des gestrigen Alexan⸗ derfestes fand eine Truppenparade im Winterpalais statt. Nach einer Meldung des „Russischen Invaliden“ begrüßte der Kaiser die Truppen und drückte dabei seine Ueberzeugung aus, daß, wenn die Kriegsereignisse auch die Betheiligung der in St. Petersburg und dessen Umgebung noch dislozirten Truppen nothwendig machen sollten, r ir ihre 6 ehrenvoll und ruhmvoll erfüllen würden. Nach dem Fest⸗ 89 empfing der Kaiser Deputatio nen der russi⸗ chen und der ausländischen Kaufmannschaft und gab in i An sprache an dieselben der Hoffnung Ausdruck, daß der jetige schwere Krieg glücklich werde zu Ende geführt werden. Vom „Russischen Invaliden“ wird ferner ein Kaiserliches

Amerika. Washington, 24. Dezember. (W. T. B. Nach einer hier eingegangenen amtlichen Meldung haben si den Unionstruppen bei n, . von marodirenden 32 auf mexikanisches Gebiet die mexikanischen

ruppen in durchaus kameradschaftlicher Weise an⸗ geschlossen.

Der russisch⸗türkische Krieg.

St. Petersburg, 26. Dezember. (W. T. B.) Der Neuen Zeit“ wird gemeldet, Graf Andrassy hätte in seiner Beantwortung der türkischen Medigtionsnote hervor

ehoben, der von der Pforte bekundete Mangel an Entgegen⸗ ommen für Europa ließe wenig Hoffnung für eine Anbah⸗ nung von Friedensverhandlungen. Die Serben sollen befürchten, von der bosnischen Seite her angegriffen zu wer⸗ den, indem die Türken beabsichtigen, 3 hierdurch Schwie⸗ rigkeiten mit Oesterreich zu schaffen.

London, 24. Dezember. (W. T. B.) Die Handels⸗ kammer von Edinburgh beschloß heute mit allen gegen 2 Stimmen, an die Regierung eine Petition zu Gunsten der Aufrechterhaltung einer aufrichtigen, konsequenten Neu⸗ tralität zu richten.

Paris, 25. Dezember. (W. T. B.) Der „Temps“ er⸗ klärt den bezüglichen anderweitigen und unbegründeten Mel⸗ dungen auswärtiger Blätter gegenüber, es sei vollkommen sicher und gewiß, daß die fran zösische Regierung in der Orientfrage nicht aus ihrer Reserve herauszutreten und eine thätige Rolle zu spielen beabsichtige. Uebrigens würde auch das Land solches nimmermehr zugeben.

Europãäischer Kriegsschauplatz. St. 2 26. Dezember. (W. T. B.) Offizielle Telegramme aus Bogot vom 23. c.: Seit dem 17. er. ist auf dem Kriegsschauplatze alles still; es sind keinerlei neue Zusammenstöße vorgekommen. Ueberall liegt hoher Schnee es herrscht große Kälte. Auf der Donau bei Simnitza hat sich Eis gezeigt. Die Wege sind besonders in den Bergen unpassirbar. Auf der östlichen Front wurde bemerkt, daß die Türken sich überall auf das rechte Ufer des Lom zurück— zogen; in den zurückgelassenen Lagern war nur sehr schwache . ung r, 5 . * d. 86 95 dem etachement des Großfürsten ronfolgers fanden am 25. d. M. . türkischen Truppen und unseten Re⸗ kognoszirungsabtheilungen, welche gegen Nissowa und Solenik vorrückten, Geplänkel statt. Durch diese Re⸗ kognoszirungen wurde konstatirt, daß die genannten Orte von dem Feinde noch besetzt sind, wenn auch schwächer als früher. Bei der Brücke von Batin hat sich leichtes Eis ge⸗ zeigt. Bei Braila begann der Eisgang so unerwartet, daß die dort befindliche Schiffbrücke fortgerissen wurde. 21 Pontons wurden von den Eismassen 3 Werst weit fortge⸗ schleppt. Unser Dampfer blieb im Eise sitzen und konnte sich der Brücke nicht nähern. Großfürst Alexei meldet, daß die Verbindung bei Braila zur Zeit nicht hergestellt werden könne. Am 23. d. M. eröffneten die Türken bei klarem Wetter ein heftiges Artilleriefeuer gegen das Fort St. Nikolai. Unser Verlust war unbedeutend. Im Schipkapasse herrscht heute starkes Schneegestöber und Frost. Vom 25. d.: Prinz Reuß meldet, in Kon stantinopel seien russische Gefangene eingetroffen, darunter Oberst Klevesahl und mehrere andere Offiziere. Die Rumänier haben am 22. d. Orzel⸗Pa⸗ lanka ohne Kampf besetzt. Auf der Ostfront erbeutete eine Abtheilung des . „Tschugujeff! am 23. d. bei Sida einen türkischen Transport, tödtete 26 Tür⸗ ken und nahm 18 gefangen. Iwan⸗Tschiflik ist von den Türken schwach besetzt, ebenso Solenika. Auf dem Wege nach Osmanbazar haben die Türken Tschabin, Kurudscherek und Dschumalla besetzt. Die Kälte hat zuweilen schon 18 Grad betragen; viele gefangene Türken sind vor Kälte ge⸗ storben. Hülfe war unmög lich—— Die Gesammtzahl der bei Plewna gefangen genommenen Türken beträgt 44 000 Mann, ungerechnet die Todten und Verwundeten. In Plewna blieben nur 3600 Mann. Vom 26. d. M.: General Arkas telegraphirt unter dem 26. d.: Der unter dem Flügeladjutanten Baranoff stehende Dampfer „Ruß⸗ land“ wurde zum ee , e. im Bosporus nach Penderaklia gesandt, kehrte an demselben Tage, Morgens 11 Uhr, nach Sebastopol zurück und brachte einen bei Penderaklia erbeu⸗ teten dreimastigen Dampfer Messina“ mit, der unter dem Befehle eines Stabsoffiziers stand. Auf demselben befand sich ein Tabor anatolischer Nizzams in einer Stärke von 700 Sol⸗ daten und 10 Offizieren. General Arnoldi meldet: Nach der Besetzung von Berkowatz wurde auf der Straße nach Belgradschik eine Escadron der Manipolischen Hu saren vor⸗ geschickt, welche am 21. mit den Serben in Verbin dung trat. Am 21. d. marschirten eine Escadron der Grodnoschen usaren und eine Escadron der Charkowschen Ulanen von erkowatz über Tschiprowatz und Tschupren in der Richtung auf Pirot, woselbst sie jetzt wahrscheinlich eingetroffen sind. St. Petersburg, 26. ember. (W. T. B.) Die Verleihung der Insignien des Georgs⸗Ordens 1. Klasse an den Großfürsten Nikolaus wird amtlich publizirt: der Georgs⸗Orden H. Klasse ist dem Großfürsten Thron⸗ folger, den Generalen Totleben und NRepokoitscheski, dem Großfürsten Wladimir ein goldener Ehrendegen mit Diamanten und der Inschrift „14 und 30. November“ ver⸗ liehen worden. 83 T. B.) Aus Odessa vom 26. d. wird der W,. Presse“ gemeldet: Heute brachte der russische Dampfer „RNussia“ den an der kleinasiatischen Küste gekaperten Dampfer

Handschreiben veröffentlicht, wonach dem Präsidenten des Minister⸗Comitẽs und General⸗Adjutanten von Ignatieff,

von Leilek e,. zwei russische Escadrons, welche sich Karnovikas bemächtigen wollten. Rustschuk wurde gestern von Giurgewo aus bombardirt. Russische Truppen, 23 in dem Dorfe Racowa erschienen waren, um zu fouragiren, wurden zurückgeworfen, ihr Gepäck blieb in den Händen der Türken. = Aus Pirot den 24 cr, wird gemeldet: Heute griffen 7 Batail⸗ lone Serben mit 14 Geschützen Nochipvar an, wurden aber zurückgeworfen und zogen sich in ihre Verschanzungen zurück. Die Serben haben Belagerungsgeschütze gegenüber den Be— festigungen von Yialdiz in Position gebracht. Ein Tele— gramm des Gouverneurs von Nisch meldet, daß die Serben fortführen Ak⸗-Palan ka und die . en bei Charkiöi 1 und zur Bombardirung von Nisch Vorbereitungen räfen.

Belgrad, 25. Dezember. (W. T. B.) Fürst Milan inspizirte gestern die serbische Armee, welche Nisch belagert. Das Bombardement auf Nisch begann in Gegenwart des Fürsten General Horvatovies hat sich am 23. d. Mts. bei St. Nicolaus mit den russischen Truppen vereinigt. Bei Pirot hat der Angriff der serbischen Truppen begonnen. Einer hier eingegangenen Meldung zufolge haben die ser— bischen Truppen gestern nach einem achtstündigen heftigen Kampfe Ak⸗Palanka und die umliegenden Befestigungen genommen und 3 Geschütze, sowie eine große Menge Muni— tion und Proviant erbeutet. Die Verluste der Serben waren unbedeutend. Auf dem Kampfplatze bei Ak-Palanka haben die Serben viele zurückgelassene türkische Todte beerdigt. Die gefangenen Türken sind nach Alexinatz gebracht worden. Belgrad, 25. Dezember. (W. T. B.) Offizielles Telegramm. Bei dem Angriff der serbischen Truppen auf Kursumlja wurde dieser Ort von 400 Nizams und 2000 Arnauten und Baschibozuks vertheidigt. Die angrei⸗ fenden Serben waren 3 Bataillone stark und wurden von der Artillerie ausgezeichnet unterstützt. Der Kampf war äußerst hartnäckig und verzweifelt; mehrere Male kam es auf beiden Seiten zum Handgemenge. Schließlich wurden die Verschan— zungen in größter Unordnung von den Türken geräumt, welche Munition, Waffen und Pferde in denselben zurück— ließen. Der Verlust der Serben betrug 15 Mann todt und 40 verwundet. Auf dem Kampfplatze wurden über 100 Leichen der Türken gefunden. Nach Aussagen der gefangenen Türken haben die Türken mehrere 100 Todte und Verwundete mit⸗ genommen. Kursumlja ist von den Serben besetzt.

Wien, 24 Dezember. W. T. B.) Der „Polit. Korr.“ wird aus Bukarest gemeldet: Es heißt, das russische Hauptquartier werde demnächst von Bogot nach Selvi üͤbersiedeln. Die durch die letzten Schneestürme beschä—⸗ digten Donaubrücken sind wieder hergestellt worden. Aus Belgrad wird derselben Korrespondenz telegraphirt: Die Besatzung des von den Serben erstürmten Defil s St. Ni⸗ kolas bestand aus einem Bataillon Nizams und 30 Tscher— kessen. Die Türken leisteten eine Stunde lang hartnäckigen Widerstand. Der Verlust derselben betrug 5 Todte und einige Verwundete, derjenige der Serben 16 Mann. Von Nisch aus versuchten die Türken die von den Serben okkupirten Höhen Komrene wiederzunehmen, wurden jedoch mit einem Verlust von 70 Mann zurückgewiesen. Anläßlich des glück⸗ lichen Beginnes des serbischen Feldzuges hat der Großfürst Vikolas am 23. d. aus Bogot ein Telegramm an den Fürsten Milan gerichtet, in welchem er demselben zu dem guten Anfange Glück wünscht. Die serbische Regierung . beschlossen, Do kumente zu veröffentlichen, welche beweifen sollen, daß die Pforte schon seit 2 Monaten gegen die Dynastie Obrenovic konspirirte. Russischerseits werden Erhebungen über das Verschwinden zahlreicher in türkische Gefangenschaft gerathener russischer und rumänischer Soldaten angestellt, da Verdachtsgründe er,, daß eine große Anzahl Gefangener niedergemetzelt wurde. ;

Alexandrien, 24. Dezember. (W. T. B.) Heute sind 3009 Mann egyptischer Truppen nach Konstantinopel eingeschifft worden.

Weiter sind der W. „Presse“ folgende Telegramme zugegangen:

Sist owa, 23. Dezember. Die 16. Infanterie⸗Division Skobeleff hat den Paß von Trojan besetzt. Abtheilung befinden sich noch zwei Kavallerie⸗Regimenter, vier Escadronen Inguschen und eine halbe Artillerie⸗Brigade. Auf allen von den Russen besetzten Balkan⸗Uebergängen werden in den zur Sicherung derselben aufgeführten Be⸗ festigungen nach dem Vormarsche der russischen Armee kleinere Besatzungen zurückbleiben. Gestern wurde ein Kutter bei Simnitza durch eine Erdabrutschung auf kurze Zeit versenkt. Die Mannschaft ertrank. Die neu zu bildenden bulga⸗ rischen Bataillone werden blos Garnisonsdienst versehen. Das 14 Armee⸗Corps in der Dobrudscha erhält 6 Bataillone und 2 Escadronen Bulgaren zugewiesen. Bei Kusgun (9 Meilen östlich Silistria) wurde eine Abtheilung Egypter in halberfrorenem Zustande aufgehoben, die ganz ungenügend bekleidet waren. Die Kälte betrug 10 Grad. Das rumänische Hauptquartier kehrt nächster Tage nach Bukarest zurück. Der gestern bei Simnitza versun⸗ kene Kutter ist bereits gehoben, ohne erheblichen Schaden ge⸗ nommen zu haben.

Jassy, 24 Dezember. Die Festungs⸗Artillerie an ssischen Küstenstrecke des Schwarzen Meeres wird kt. Die Truppen aus den Gouvernements von Tscher⸗ nigow, Poltawa, Harkow und Kiew werden an die Küste dirigirt. Die Donschen Kosaken treffen erst Mitte des nächsten Monats dort ein. Während der letzten Anwesenheit des Czars in Bessarabien hat derselbe angeordnet, daß auf den Eisenbahnstrecken Radelnaja⸗Birsula und Birsula⸗

„Messina“ mit 750 auf demselben gefangenen Nizams hierher⸗

Kassatin ein doppeltes Geleise gelegt werde. 3000 Arbeiter haben bereits Beschäftigung gefunden.

Bei dieser

soll. General Alimpics, welcher an der Drina kommandirt, hat das Kriegs-Ministerium um mehr Offiziere ersucht. Auf dieser Seite werden übrigens die Serben, wie man vernimmt, die Offensive nicht ergreifen, außer der Feind gäbe ihnen einen entschiedenen Vortheil in die Hand. Bisher ist es an der Grenze nur zu Vorpostengefechten gekommen.“

(B. T. B). Aus Cettinje vom 25. d. wird der W. „Presse“ gemeldet: Heute Vormittag ist Fürst Nikita zur Südarmee abgereist.

Asiatischer Kriegsschauplatz.

St. Petersburg, 25. Dezember. (W. T. B) Offi⸗ ielles Telegramm aus Tiflis vom 24. d.: Am 21. d. hesehten die Schützen des Derbentschen Infanterieregiments Nr. 154, welchen Sappeure und einige Sotnien Kosaken bei⸗ gegeben waren, die Dörfer Ketschk, Tofta. Gins, Tuwantscha und Zitiwock. Bei der Besetzung von Tuwantscha fand ein Geplänkel zwischen Kosaken und russischer Infanterie einer⸗ seits und türkischer Kavallerie andererseits statt, welche letztere sich in der Stärke von etwa 5900 Mann in dem felsigen Terrain verborgen gehalten hatte. Wir hatten 1 Soldaten todt und 11 verwundet.

St. Petersburg, 26. Dezember. (W. T. B.) Der „Invalide“ hebt die Wichtigkeit der Sinnahme von 5 Dörfern im Nordosten von Erzerum hervor, da dieselbe allein vom Defils von Hindjk her erfolgen könnte. 3.

Konstantinopel, 26. Dezember. (W. T. B.) Ein Tele⸗ ramm Moulhtar Paschas aus Erzerum vom 22. c. mel⸗ 9. nachdem die Russen in die Ebene von Erzerum vorge⸗ drungen, sei türkische Kavallerie gegen dieselben entsendet worden, dieselbe habe sich aber bei dem entbrannten Kampfe angesichts der ihr gegenüberstehenden Uebermacht zurückziehen müssen. Die Russen hätten neuerdings Verstärkungen erhal⸗ ten. Es herrsche sehr strenge Kälte. Nach weiteren hier vor⸗ liegenden Nachrichten erscheint die Einschließung von Erzerum fehr wahrscheinlich Aus Erzerum wird vom 25. D. ge— meldet: Die russischen Linien sind gegen Westen zu vorge⸗ rückt. Die russische Kavallerie hat Erzerum fast e n n umschlossen, die russische Infanterie ist in der Ebene na Rorden zu zusammengezogen worden. Aus Batum wird von 23. d. gemeldet: Die russische Kanonade von Kassouban aus auf die türkischen Stellungen von Tschuruksu und auf die Korvette „Tetcha⸗Bulend“ hat keinen Schaden angerichtet.

Ein Telegramm der „Daily News“ aus Erzerum, den 20. d. M., lautet: „Der Gedanke an eine sofortige Stür⸗ mung Erzerums scheint aufgegeben zu wer den. Die Russen sind noch in Devebojun und rücken im Olti⸗Thale nördlich und im Manage⸗-Thale südlich von Erzerum vor, in der Ab⸗ sicht, sich in der Ebene westlich von der Stadt zu vereinigen und die Straße nach Trapezunt abzuschneiden. ö

Tiflis, 23. Dezember. (Telegr. d. W. „Presse“ ) Die auch hier eingetroffene Konstantinopler Nachricht, daß die Russen Dewe-Bojun geräumt haben, ist falsch. Erzerum ist noch immer von drei Seiten eingeschlossen. Nach der Ankunft des Armee⸗Kommandanten Großfuͤrst Michael vor Erzerum soll der russische Angriff erfolgen. Die Pest⸗ quarantäne in Baku ist noch nicht aufgehoben.

Nr. 75 des Amtsblatts der deutschen Reichs⸗Po st⸗ und Fe reg rapFenverwaltung hat folgenden Inhalt: Ver⸗ fügung vom 25. Dezember 1877. Telegraphen⸗Uebereinkommen mit

Frankreich.

Statistische Nachrichten.

Ein Bild von der Entwickelung, welche die preußischen Se⸗ minare in der Zeit von 1870 bis 1875 durchgemacht haben, ent⸗ wirft die kürzlich im Verlage von Wilhelm Hertz hierselbst er⸗ schienene Broschüre: ‚Die Frequenzverhältnisse der Kö⸗— niglichen Lehrer- und Lehrerinnen Seminare in Preußen.“ Den darin enthaltenen Zusammenstellungen ist der Status vom Dejember 1876 und dementsprechend auch vom Dezember 570 zu Grunde gelegt. Die Zahl der Schulleh rer⸗Semi⸗ nare in den 11 Provinzen des preußischen Staates betrug im De jember 1570 75, im Jahre 1876 99. Die Zahl der im Laufe des Jahres 1576 als reif eatlassenen Abiturienten war 1775; die Zahl der 5 linge im Dezmber 1876 betrug 6729, von denen 463 evangelisch, 1965 katholisch und 1 jüdischer Religion waren. Im Monat De⸗ zember 1576 befanden sich 2079 Zöglinge mehr in den Seminarien als im Jahre 1870. Auf die einzelnen Provinzen vertheilen sich diese Zahlen wie folgt: In der Provinz Preußen bestanden im Jahre 1856 15, im Jahre 1875 13 Schullehrer⸗Semingre mit 999 Zög⸗ lingen im Jahre 1876 d. h. 317 gegen 180, Brandenburg hatte im Jahre 1870 7, im Jahre 1876 9 mit 662 Zöglingen im Jahre 1575 oder 155 mehr gegen 1870, Pommern 8 und 8 mit 494 137) Zöglingen, Posen 5 und 3 mit 310 (* 367 Zöglingen cblesien im Jahre 1879 10, im Jahre 1876 17 mit 1078 Jöglingen, im Jahre 1876 (4 349 gegen 18530 Sachsen 3 gegen 9 mit 3873 ( 115) Zöglingen, Schleswig-Holstein 3 und 4 mit 361 (4 139) Zöglingen, Hannover im Jahre 1850. 8, im Jahre 1576 10 mit 6i7 (4 258) Zöglingen, Westfalen 5 und 6 mit US (4 155) Zöglingen, Hessen⸗Nassau 5 und 6 mit 432 (4 111) Zöglingen; die gil en rod besaß im Jahre 1870 6, im Jahre 18761 Seminare mit 716 Zöglingen, im Dejember 1876 d. h. gegen 1870 43366. Die Seminar⸗ teh n g ichn wurden im Ganzen von 8904 Schülern und 4916 Schülerinnen be⸗ sucht. Die sieben Lehrerinnen- Seminare wurden zu Anfang des Monats Dejember 1876 von zusammen 70 Zöglingen besucht, von welchen 280 der evangelischen, 159 der katzen en und IJ der jüdischen Konfession angehörten. Die Zabl der Zöglinge im Monaf Dezember 1876 überstleg die der Zöglinge im Jleichen Monat i870 um 112. Im Laufe des Jahres 1876 wurden 175 Äbiturienten als reif entlassen. Die Frequenz der ein⸗ zelnen Seminare war folgende: das Seminar zu Berlin (exangelischM

also die Bevölkerungszahl vermehrt im Verhältnisse von 190: 109, die Zahl der Seminaristen im Verhältnisse von 199: 141. Es kom⸗ men auf einen Seminaristen im Jahre 1870 4950 Einwohner, im Jahre 1876 3825, mithin 1875 weniger 1124. Die einzelnen Pro. vinzen weisen folgendes Verhätniß auf: Preußen: Bevölkerungszahl im Jahre 1870 3063 085, im Jahre 1876 3199171; Zahl der Seminaristen 701 bez. 999, die Bevölkerungszahl hat sich vermehrt wie 100: 194, die Zabl der Seminaristen wie 109; 142 es kommen auf einen Seminaristen Einwohner 1870 4359, 1876 3202 1167). Brandenburg: Bevölkerungezahl 2661 621 bez. 3 126411, Zahl der Seminaristen 521 bez. 662, die Bevölkerungszahl hat sich vermehrt wie 100: 117, die Zahl der Seminaristen wie 100: 127; es kommen auf einen Seminaristen 51098 bez. 4723 Einwohner (— 385. Pom⸗ mern: Bevölkerungszahl 1426 430 bez. 1 462 290, Zahl der Seminari⸗ sten 357 bez. 494 die Bevölkerungszahl hat sich vermehrt wie 190: 102, die Zahl der Seminaristen wie 10): 138, es kommen auf einen Seminaristen; 3955 bez. 2960 Einwohner (— 995). Posen: Be⸗ völkerungszahl 1519 191 bez 1 606084, Zahl der Seminaristen 288 bez. 310, die Bevölkerungszahl hat sich vermehrt wie 100: 1065, die Zahl, der Seminaristen wie 190: 197, es kom- men auf einen SDeminaristen Einwohner 5275 bez. 5180 (- 195). Schlesien; Bevölkerungszahl 3 547 705 bez. 3 8435 699, Zahl der Seminaristen 759 bez. 1078, die Bevölkerungszahl hat sich vermehrt wie 100: 108, die Zahl der Seminaristen wie 160: 142, es kommen auf einen Seminaristen Einwohner 4675 bez. 3565 1110. Sachsen: Bevölkerungszahl 2036 19 bez. 2 168 983, Zahl der Semi⸗ naristen 477 bez. 582, die Bevölkerungszahl hat sich vermehrt wie 100: 106, die Zahl der Seminaristen wie 10: 122, es kommen auf einen Seminaristen Einwohner 4269 bez. 3726 (mithin 543). Schleswig⸗Holstein: Bevölkerungszahl 963 317 bez. 1073 9226, Zahl der Seminaristen 227 bez. 361, die Bevölkerungszahl hat sich ver⸗ mehrt wie 100: 114 die Zahl der Seminaristen wie 199: 159; es kommen auf einen Seminaristen Einwohner 4244 bez. 2974 (mithin 1270). Hannover: Bevölkerungszabl 1916048 bez. 2017393, Zahl der Seminaristen 368 bej. 617, die Bevölkerungszahl hat sich vermehrt wie 10: 105, die Zahl der Seminaristen wie 100: 167, es kommen auf einen Seminaristen Einwohner b206 bez. 3270 (mit- hin 1930: Westfalen: Bevölkerungszahl 1 695 995 bez. 1 905 697, Zahl der Seminaristen 297 bez. 418; die Bevölkerungszahl hat sich vermehrt wie 100: 118, die Zahl der Seminaristen wie 1099: 159; es kommen auf einen Seminaristen Einwohner 5710 bez. 4253 (mit⸗ hin 1876 weniger 1457). Hessen⸗Nassau: Bevölkerungszahl 1363820 bez. 1467 898; Zahl der Seminaristen 329 bez. 432, die Bevöl⸗ kerungszahl hat sich vermehrt wie 160: 107, die Zahl der Semi⸗ naristen wie 190: 131, es kommen auf einen Seminaristen Ein⸗ wohner 4145 bez. 3397 (mithin 1876 weniger 748). Rheinprovinz und Hohenzollernsche Lande! Bepölkerungszahl 3 480 698 bez. 3 870 847, Zahl der Seminaristen 462 bez. 746, die Bevölkerungs⸗ zahl hat sich vermehrt im Verhältnisse von 100: 111, die Zahl der Seminaristen im Verhältnisse von 100: 162, es kommen auf einen Seminaristen Einwohner 7534 im Jahre 1870 und 5189 im Jahre 1876 (mithin 1876 weniger 2345).

Nach den im „Justiz⸗Ministerial⸗Blatt“ veröffen lichten sta⸗ tistischen Mittheilungen über die Geschäftsverwaltung der Justiz⸗ behörden im Jahre 1576“ wurden von den preußischen Gerichten mit Ausnahme der Departements Celle, Kiel, Cassel, Wiesbaden, Frankfurt a. M. und Cöln im genannten Jahre S2'so der anhängi⸗ gen Bagatellsachen erledigt (wie im Jahre 1875), und zwar durch Agnition oder Kontumaz 130, Entsagung 28 so, Vergleich 117so, Erkenntniß 30/9. Von den Injuriensachen wurden swie im Jahre 1875) 76) , und zwar durch Agnition oder Kontumaz Yo, Entsagung 210 /o, Vergleich 15 /o, Erkenntniß 39/0. Von den sofort zur mündlichen Verhandlung verwiesenen Sachen wurden 91 (gegen Sooo in 1875) erledigt, und zwar in den vorbenganten Klassen 67 bezw. 13, 1 und 10o; von den anderen gewöhnlichen Prozessen er. ledigten sich 64/9 (wie im Jahre 1875), und zwar 26 bezw., 14, 2 und 227½9. In allen 4 Prozeßarten zusammen wurden 770o (wie in 1875) erledigt, und zwar 22 bezw. 223. 7 und 26).

Von den Unterfuchungen wegen Verbrechen wurden 87979 (gegen S8 o/ in 1876) beendigt, und zwar 7609 durch richterliche Entschei⸗ dung; von den Untersuchungen wegen Vergehen 80 o (gegen 820 so in i875), davon durch richterliche Entscheidung so o/ , von den Unter⸗ suchungen ö e, SlIöso (gegen 83 Go in 1875), davon 770 durch richterliche Entscheidung. . ;

ö. 6 den bei den gc e 8 8 neu eingeleiteten Pro⸗ essen wurden 7400 (wie in 1875) erledigt. ö ö. Die Re eh rig ih beendeten 659 (im Jahre 1875 6406) der neu anhängigen Prozesse. .

Unterfuchungen waren (mit Einschluß des Dep. Göln) im Ganzen 8j 035 neu eingeleitet, davon 133 734 wegen Verbrechen und Vergehen, 296 788 wegen Uebertretungen und 403513 wegen Holzdiebstahls. Von den Verbrechen und Vergehen waren die häufig⸗ sten: Diebstahl 47 173, Körperverletzungen 15 401. Verbrechen und Vergehen wider die öffentliche Ordnung 13 152, Beleidigung 9063, vierfer und fernerer Holzdiebstahl 7186, Widerstand gegen die Staats⸗ gewalt 6932, Unterschlagung 5528. .

Ueber den Postverkehr der im österreichischen Reichs⸗ rathe vertretenen Laͤnder während des Jahres 1876 entnehmen wir der Zufammenstellung des statistischen Departements im österreichi⸗ schen Hande ls⸗Ministerium folgende Daten: Die Zahl der frankir ten Briefe betrug 168 875 238, die der unfrankirten Briefe 5283 62), der Postkarten 27 483 940, der Drucksachen 21 387 769, der Waaren⸗ proben 5 238 542, der portofreien Briefe 28 6560 800. in Summa 56 Ig go) Stück. Hiervon entfielen auf den interngtionalen Verkehr 55 708 909. Von der Gesammtjahl der Briefpost⸗ sendungen waren 16485 859 rekommandirt. Auf Wien und Um⸗ gebung entfielen 35 120 900 frankirte und * 690 unfrankirte Briefe, 5 993 9000 Postkarten, 4 431 500 Stück Drucksachen, 454 6560 Stück Waagrenproben, 2 264 500 portofreie, 2 77 96 rekom⸗ mandirte Briefe. Im Fahrpostverkehr wurden befördert 4351 800 Stück gewöhnliche Packete im Gewichte von 11 655 400 kg, ö 221 500 Stück Geld⸗ und Werthsendungen im Werthbetrage von 3 410790 700 Fl. Davon entfielen auf den internationalen Verkehr 14135 700 Stück gewöhnliche Packete im Gewichte von 3706 200 Eg und 3 544 8950 Stück Geld⸗ und Werthsendungen im Werthbetrage von 597 621 500 Fl. Auf Wien und Umgegend kamen vom ge— fammten Fahrpostenverkehre 300 600 gewöhnliche Pagete im Ge⸗ wichte von 1j 632 790 Rg und 1700 400 Stück Werthsendungen im Werthbetrage von 494 M3 100 Fl.

Kunst, Wissenschaft und Literatur. Stuttgart, 24. Dezember. (W. T. B.) Der Ober⸗ Medisinal⸗Rath hr. Zeller, bekannter Irrenarjt in Winnenden,

ist gestorben. w ; ö ü 24. mber. Die Königliche Akademie der r 2 eine Gesammtausgabe der

Wissenschaften veranstaltet

besuchten im Dezember 1876: 161 Zöglinge gegen 1870: 7 weniger. ö ö entlassen wurden im Jahre 1876: 70. Das Seminar ju

von 75 Jahren gestorben.

GSewerbe und Sandel.

Die New⸗Aorker Hdls⸗Ztg. äußert sich in ihrem vom 14. d. M. datirten Wochenbericht über die allgemeine Geschäfts⸗ lage folgendermaßen: Die Geschäftsstille dauerte an; das Heran⸗ nahen der Weihnachtsfeiertage hat dem Geschäft in Saison⸗Artikeln den üblichen Impuls nicht gegeben. Man tröstet sich damit, daß die Nachrichten aus den Agrikulturdistrikten ein Aufleben des Geschäfts nach Neujahr erwarten lassen. Letztlich hat sich ein ziemlich lebhafter Geld⸗ bedarf des Südwestens geltend gemacht; auch die Börse stellte größere Anforderungen als in der letzten Woche. Entwickelte der dies wöchentliche Geld stand unter diesen Umständen auch etwas mehr Festigkeit, so jeigte sich doch von Knappheit keine Spur. Der sonst so sensitive Goldroom nimmt von der Agitation des Kongresses in der Re⸗ sumptions⸗ und Währungsfrage nach wie vor nur geringe Notiz. Wenn sich der Goldmarkt in dieser Berichtswoche den Einflüssen aus Washington auch nicht gänzlich entziehen konnte, so war der Avanz des Agios verhältnißmäßig unbedeutend. Von 2, dem Exr⸗ öffnungscours am vergangenen Sonnabend, avaneirte das Agio bis gestern graduell auf 3; es konnte sich auf diesem Punkte aber nicht behaupten; eine kleine Coursbesserung in London veranlaßte einen Rückgang bis 27. zu welcher Notirung das Agio heute schloß. Der Fall von Plewna blieb auf das Exvortgeschäft in Waaren und Produ kt en nicht ohne Einfluß, insofern Eigner sich im Allgemeinen etwas nachgiebiger zeigten. In der Im port branche erwartet man einen Geschäftsaufschwung, sobald die Finanzfragen im Kongreß ihre Erledigung gefunden haben werden. Der Waaren⸗ und Produkten import während der am 8. Dezember beendeten Woche repräsentirt einen Gesammtwerth von 5 738 487 Doll. gegen 5 432 058 Doll. in der Vorwoche, eine Zunahme von 306429 Doll. ergebend. Fremde Webstoffe partiziviren am Gesammtwerth des letztwöchentlichen Imports mit 1165 838 Doll. resp. mit 212518 Doll. mehr als in der Vorwoche, während der Import diverser Pro⸗ dukte und Waaren um 93 911 Doll. größer war. Am Waaren⸗ und Produktenerport während der am 11. Dezember beendeten Woche dessen Gesammtwerth in Höhe von 6583 197 Doll. gegen die Vorwoche eine Abnahme von 256 364 Doll. aufweist partizi⸗ pirt Baumwolle mit 11 334 Ball. im klarirten Werth von 632 604 Doll. gegen 13 256 Ball. im Werth von 818989 Doll. in der Vor⸗ woche und 11 444 Ball. resr. 16985 Ball. im Werth von 699 627 Doll. resp. 1 143 887 Doll. in der Parallelwoche beider Vorjahre.

Verkehrs⸗Anstalten.

Plymouth, 24. Dezember. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer Cimbria; ist hier eingetroffen .

New-⸗Jork, 22. Dezember. Das Postdampfschiff, Weser vom Norddeutfchen Lloyd in Bremen, welches am 8. d. M. von Bremen und am 11. 8. M . Southampton abgegangen war, ist heute wohlbehalten hier angekommen. r i k 24. Dezember. (W. T B.) Der Hamburger Postdampfer Franconia! ist hier eingetroffen.

New-⸗Jor k, 265. Dezember. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer „Lessing' ist heute Morgen 7 Uhr hier an⸗ gekommen.

Berlin, 27. Dezember 1877.

Von dem Berliner Adreß⸗Buch', welches unter Benutzung amtlicher Quellen von A. Ludwig redigirt und von der Sozietät der Berliner Bürger⸗Zeitung (D. Collin) herausgegeben wird, ist ehen der Jahrgang für 15738 erschienen, Es ist dieses der 19. Jahr- gang des so nützlichen, fast unentbehrlichen Buches. Wie schon im vorigen Jahre ist auch diesmal im J. Theil (Sinwohner⸗Nachweis) die Reihenfolge innerhalb gleicher Namen alxhabetisch nach Stand und Gewerbe geordnet. Zur leichteren Auffindung ist in diesem Jahrgang bei denjenigen Namen, welche zwei Spalten und darüber einnehmen, der in dem betreffenden Buchstaben zuerst vorkommende Stand gesperrt gedruckt und dadurch das Alphabet dem Auge deutlicher gemacht. Durch die Einrichtung nur die in das Handel register eingetragenen Firmen durch lateinische dettern im Druck hervorzuheben, ist die Aufführung ganz gleichlautender Firmen beseitigt; es können daher die beklagten Verwechselungen, namentlich bel telegraphischen Depeschen 2c. nicht mehr vorkommen. Um die Angabe des Postbezirks bei den Adressen mehr und mehr ein u führen. ist im ersten Theile den Wohnungsangaben die Himmelsrichtung vorgesetzt. Der dritte Theil (Gewerbenachweis) ist wesentlich ver= vollftändigt worden; ein neu eingeführtes alphabetisches halts ver zeichniß wird zur schnellen Orientirung beitragen. Dieses Verzeichniß sowie die allgemeine Inhaltsübersicht und das alpbabeti che Inhalts verzeichniß des vierten Theils (Behörden, Gesellschaften und Vereine) wer⸗ den in allen fraglichen Fällen sicheren Rath erteilen. Theil Y. enthält außer den bisher aufgefünrten Ortschaften noch Rirdorf und Tempel⸗ ö. Als eine werthvolle Gratis Beilage ist auch diesem Jahr⸗ gange ein bis auf die neueste Zeit vervollständigter, sehr übersicht· licher und vortrefflich ausgeführter Plan von Berlin mit näch⸗ ster Umgebung beigegeben, dem ein Verzeichniß der Straßen, Plãtze und Brücken mit 2 der Lage nach Quadratnetz und den Him-

ichtungen hinzugefügt in. . . ö 5 n fe des Berliner Adreßbuchs ist eine Separat Ausgabe veranstaltet als: Adreßbuch von Charlotten burg, Friedenau, Friedrichsberg, Lichtenberg, Wilhelmsberg, Pankow, Rir⸗ dorf, Rummelsburg, Victoriastadt, Schöneberg und Tempel hof mit dem neuesten Plane von der Umgegend Berlins.

Hr. Pablo de Sarasate wird am Montag, den 4. Februar 1878 im Saale der Sing⸗Akademie ein Konzert veranstalten.

Am 2 d. M. wurde das zehnjährige Bestehen des Concert⸗ hauses durch ein in den Räumen desselben veranstaltetes Fest ge⸗ eiert. . Im Flora ⸗Etablissem ent zu Charlottenburg ist a. die

in der Mitte des Kaisersaales aufgestellte Fentaine zum ersten Male ö d gesetzt worden. Dieselbe ist aus der Fabrik der Hofzink⸗ waarenfabrikanten Kable u. Sohn in Potsdam hervorgegangen und haf einen Bassindurchmesser von ca. 22 Fuß; der mittlere Aufbau besteht aus 5 Etagen, welche theils Wasserstrahlen entsenden, theils Gaslichtsterne erglaͤnzen lassen. Auf diesen Etagen befindet sich eine über ? Meter hohe Zinkfigur, die Florar darstellend. Im Bassin befinden sich 24 wasserspeiende Frösche, während auf dem Rande desselben 12 große Vasen stehen. Die Vasen sowie die Etagen werden durch Pflanzen und Blumen dekorirt werden.

Werke Aventins, des Vaters der bayerischen Geschichte,“ dessen

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