1878 / 14 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 17 Jan 1878 18:00:01 GMT) scan diff

sprach weiter sein Bedauern über die Krankheit Lord Derby's aus und griff Lord Beaconsfield an. Gower, der Bruder Granville's führte aus, er glaube, Croß und Jortheote wür⸗ den nicht im Amte bleiben, wenn eine kriegerische Politik adoptirt würde. Gower erinnerte schließlich daran, daß Ruß⸗ land innerhalb 130 Jahren 1 340 000 Quadratmeilen Landes mit 14 Millionen Einwohnern annektirt habe, während Eng⸗ land 2 Millionen Quadratn eilen Landes mit 259 Millionen Einwohnern annektirt habe. Es wurden mehrere Resolutionen zu Gunsten der Aufrechterhaltung des Friedens einstimmig angenommen.

Ferner fand heute in Willis Rooms unter dem Vorsitze Freemantle's eine zahlreich besuchte Ver sammlung statt zu Gunsten der Freigabe der Dardanellen und des Bosporus für die Schiffe sämmtlicher Nationen. Die Versammlung, in welcher mehrere Parlamentsmitglieder zugegen waren, verlief sehr stürmisch. Schließlich wurden einstimmig mehrere Beschlüsse angenommen, in welchen die Freigabe der Dardanellen befürwortet und gegen jedwede Politit protestirt wird, die England in eine Stel⸗ lung unnöthiger Feindschaft gegen Rußland brin⸗ gen könne. . Gegenanträge wurden verworfen.

Die liberale Vereinigung von Woxcester hat dem Staatssekretär für Indien, Marquis of Salis⸗ bury, eine Adresse überreichen lassen, in welcher sie sich für die Erhaltung des Friedens ausspricht. * Be⸗ antwortung dieser Adresse läßt der Marquis of Salis⸗ bury in einem Briefe seines Sekretärs erklären, es liege kein Grund zu der Befürchtung vor, daß die Reg erung sich von der im Mai v. J. präzisirten Politik entfernen werde. Die Regierung bekenne sich vielmehr noch immer zu dieser

Politik.

17. Januar. (W. T. B) Lord Beageonsfield wird heute im Oberhause die Politik der Regierun erläutern, an der Adreßdebatte im Unterhause dürfte si Gladstone betheiligen. Die „Times“ meldet aus Athen von gestern, das Kabinet habe Tags vorher den Beschluß gefaßt, während der gegenwärtigen Unterhandlungen keinen weiteren Schritt zu unternehmen, im Fall des Scheiterns der Verhandlungen aber den Krieg zu erklären oder die Türkei zu einer Kriegserklärung zu nöthigen. Die „Mornzing⸗ post“ meldet, Desterreich und England hätten Rußland angezeigt, daß sie einen ohne ihre Zustimmung abgeschlossenen Friedensvertrag nicht anerkennen würden.

(W. T. B. Die Morgenblätter enthalten über den muthmaßlichen Inhalt der Thronrede widersprechende Mittheilungen. Wie der „Standard“ mittheilt, würde die Rede ankündigen, daß die Unterhandlungen zwischen den Ka⸗ bineten in London und St. Petersburg noch schweben; es werde indeß dafür 86. getragen werden, daß die englischen Interessen bei der schließlichen Regelung der oꝛientalischen Flag nicht leiden. Einen Extrakredit für Rüstungszwecke werde die Thronrede nicht enthalten, jedoch andeuten, daß Eventualitäten eintreten könnten, welche die Forderung eines solchen Kredits erheischen könnten. „Daily Telegraph“ bringt über den Inhalt der Rede ahnliche Mittheilungen. Die „Morning post“ dagegen . daß die Thronrede einen Extrakredik fordern werde. Die „Times“ endlich sagt, die Thronrede werde den Beistand des Parlaments anrufen, damit Englands Neutralität respektirt bleibe.

(B. T. B.) Wie das „Reutersche Bureau“ aus Kon⸗ stantinopel vom 16. d. meldet, hat der en glische Bot⸗ schafter in Konstantinopel dem Vezier die Erklärung ab⸗

egeben, daß England keinen ohne seine Betheiligung geschlossenen ö acceptiren würde, der dem Pariser Vertrage zuwiderliefe. Desterreich habe eine Erklärung abgegeben, in der es seine Rechte als Signatarmacht der Pariser Verträge vorbehalte. Man hoffe indeß, daß Rußland zu einem Einvernehmen mit den Mächten ,, werde.

(W. T. B Ein von Lord Stradford, de Red⸗ cliffe heute veröffentlicher . welcher die orien⸗ talische Angelegenheit behandelt, räth England zu einer wachsamen Neutralität, bis die russischen Friedensbedingungen bekannt seien, er sei der Ansicht, daß Rußland die vertrags⸗ mäßigen Verpflichtungen respektiren werde.

Europäischer Kriegsschauplatz.

Wien, 16. Januar. (W. T. B.) Wie der Polit. Korresp.“ aus Bukarest mitgetheilt wird, befinden sich vor Widdin keine serbischen Truppen, vielmehr operiren die Rumänen allein gegen Widdin, das sowohl aus den in der Umgebung errichteten Batterien, wie auch von Ka⸗ lafat aus beschossen wird. Gestern machten die Türken einen Ausfall aus Widdin, der indessen nach mehrstündigem Kampfe . wurde. Tie Belagerungsarbeiten werden von en Rumänen sehr energisch fortgesetzt Aus Belgrad wird derselben Korrespondenz berichtet, daß sich Für Milan estern wiederum nach Nisch begeben habe, wo das erbische err bleiben wird. anuar. (Telegr. der W. „Presse“ ) Großfürst Nikolaus befindet sic heute in Kasanlyk. Südlich des Balkan herrscht eine Kälte von 2 bis 3 Grad. Die zwischen Adrianopel und H zerstreute türkische . soll kaum 50 000 Mann betragen. Hier be⸗

Tirnowa, 13. J

ndet sich eine große passagere Munitionsfabrik, welche ie den Türken abgenommenen Munitionsvorräthe für die rus⸗ sische Armee überarbeitet. In Selvi wurde eine große . etablirt. General Gurko berichtet, daß seine

ruppen überall hinreichende Proviantvorräthe vor⸗ . und sich des besten Gesundheitszustandes erfreuen. Nach en bei Sofia gemachten Gejangenen soll die ehemalige gegen Köstendil und das Rodopegebirge versprengte u,, dieser Stadt aus schlecht bekleideten Irregulären bestehen, we che den Einflüssen des Winters unterliegen dürften.

Ragusg, 16. Januar. (Telegr. d. W. „Presse“) Fürst Nikolg verließ gestern sein Hauptquartier Schuschan bei den drei Klöstern und begab sich mit dem Detachement von Anti⸗ vari zu dem Corps seines Cousins Bosidar Petrowits, welcher 64 bereits vor einigen Tagen gegen Skutari in Bewegung

esetzt hatte. Bei Skutari wird eine Schlacht erwartet, fil Ali Saib Pascha Spuz, und Podgoritza verlassen sollte, um Skutari zu decken. Bei Danilowgrad befehligt Marko Miljanow die montenegrinischen Truppen.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die Or ganisationggesetze der inneren Verwaltung für die Provinzen Preußen, randenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen. Herausgegeben im Auftrage des Königlichen Ministeriums

des Junern von M. v. Brauchitich, Geh. Regierungs- und vor⸗ tragender Rath im Ministerium des Innern. Zweiter (Supplement) Band. Berlin. Carl Heymanns Verlag. 1877. Preis 9,59 66. Fein gebunden in Halbfranz 1290 * (Das ganze Werk vollständig in 3 Bänden 1750 ; fein gebunden in Halbfrang 2000 Æ) In verhältnißmäßig kurzer Zeit ist dieser zweite (Supplement⸗) Band der 8 , der inneren Verwaltung dem ersten gefelgt. Er enthält in 35 Abschnitten die sämmtlichen, in den Srgani—⸗ sationsgesetzen angezogenen oder darauf bezüglichen Gesetze, Ministerial- erlasse, Haupt. Insteuktionen zu den gedachten Gesetzen und zur Ge⸗ werbeordnung und giebt so im Verein mit dem ersten Theile eine vollständige Zusammenstellung und Bearbeitung des gesammten inneren Verwaltungsrechts. Der überaus reiche Stoff, welcher noch durch sachgemäße Vorbemerkungen und Anmerkungen erheblich ergänzt und dem Verständniß des Lesers wesentlich näher gerückt wird, ist übersichtlich und klar geordnet; außerdem aber ermöglichen die dem Werke beigegebenen chronologischen und Sachregister, welche für beide Bande gleich sorgfältig bearbeitet sind, eine schnelle und sichere Srientirung auf allen Gebieten des hier behandelten Rechts. Der zweite Band des Werkes wird daher eine ebenso günstige Aufnahme finden, wie sie der erste Band in den weitesten Kreisen bereits ge—⸗ funden hat.

Otto Harrassowitz' Buchhandlung und Antiquariat in Leipzig hat soeben einen antiguarischen Katalog veröffentlicht, welcher eine Auswahl von werthvollen, größeren und seltenen Werken aus den Gebieten I) der Theologie, Philosophie und Pädagogik. 2) der klassischen Philologie und Alterthumskunde, 3) der Linguistik, endlich der Geschichte und deren Hülfswissenschaften verzeichnet.

Der Buchhändler Hugo Hayn in Breslau hat im Ver⸗ lauf mehrerer Jahre aus den Königlichen Bibliotheken zu Berlin und Stuttgart, fowie aus den Stadtbibliotheken zu Breslau, Leipzig und Zürich eine Sammlung, von über 100 000 Büchertiteln zur gesammten dentschen schönen Literatur von der ältesten Zeit bis zur klassischen Periode, unter besonderer Berücksichtigung der poetischen Literatur des 17. Jahrhunderts sowie der gesammten komischen, Roman, Schwank⸗ und Kuriositäten⸗Literatur, zusammen⸗ gestellt und beabsichtigt diee Sammlung im Ganzen oder getheilt zu veräußern.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

In seiner gestrigen Sitzung nahm der Deutsche Land wirthschaftsrath rücksichtlich der Gewerbeordnung die Anträge der Kommission mit der Maßgabe an, daß es sub b. laute: „Diejenigen Wirthe und Händler ꝛc.“

Die heutige Sitzung wurde geen 1091 Uhr Vormittags eröffnet. Der Vorsitzende, Hr. von Wedell⸗Malchow, verlas zunächst ein Schreiben des Handels⸗Ministers, in welchem derselbe mit⸗ theilt, daß er zu der Eisenbahn⸗-Tarifkommission den Vorsitzen⸗ den des oberbayerischen Vereins für Handel und Ge⸗ werbe, Hrn. Carl Weigert in München ernannt, habe. Der deutsche Landwirthschaftsrath wählte nunmehr seinerseits die Herren v. Wedell⸗Malchow, Frhr. Nordeck v. Rabenau und Landtags ⸗Abge⸗ ordneten Uhlemann (Görlitz b. Mügeln) und zum Stellvertreter der⸗ selben Hrn. Bürgermeister . (Großberzogthum Baden) als Delegirte in diese Eisenbahn⸗Tarifkoammission. Es wurde als⸗ dann zur zweiten Berathung über die Stellung der deutschen Land⸗ wirthschaft zur Aufhebung des deutsch⸗österreichischen Handelsvertrages geschritten Nach kurzer Debatte gelangten folgend: Thesen mit großer Majorität zur Annahme:

J. Der Deutsche Landwirthschaftsrath erklärt, daß im Intere sse der deutschen Landwirthschaft das Zustandekommen eines Handels⸗ vertrages mit Konventionaltarif zwischen Deutschland und Oesterreich⸗ Ungarn wünschenswerth ist, und ersucht den . Reichskanzler: mit allen geeigneten Mitteln auf das Zustandekommen dieses Han— dels vertrages hinzuwi cken und die hierüber stattfindenden Verhandlungen mit dazu zu benutzen: a. um die Beseitigung aller unsere Ausfuhr schädigenden direkten und indirekten Exportprämien Desterreich-Un⸗ garns, namentlich für Spiritus und Zucker, in wirksamster Weise ficher zu stellen; b. um die Beseitigung der den deutschen Markt , ,. Differentialtarife und Refactien der Eisenbahnen zu erwirken.

II. Für den Fall aber, daß ein neuer Handelsvertrag mit einem Konventionaltarif nicht zu Stande kommen sollte, den Herrn Reichs⸗ kanzler zu ersuchen: a. bei der hierdurch gebotenen Nothwendigkeit der Einführung eines autonemen Zolltarifs dafür Sorge tragen zu wollen, daß, fofern anderen Gewerben ein Schutzzoll zugestanden wird, auch für die landwirthschaftlichen Produkte ein der Wichtig⸗ keit derselben, dem Umfang des landwirthschaftlichen Gewerbe und der Zahl der Arbeitskräfte, welche in der Landwirthschaft Lohn und Brod finden, entsprechender Zoll gewährt wird, wobei namentlich Spiritus, Zucker, Mehl, Oel u s. w., sowie die Eingangszölle, direkte oder indirekte Exporthonifikationen anderer Länder auf diese Artikel zu berücksichtigen sein werden; b. bei etwaiger Veranstaltung einer Enquéte äber die wirthschaftliche Lage des Landes die Einberufung einer dem Umfang des landwirthschaft⸗ lichen Gewerbes entsprechenden Anzahl von Sachverständigen zu den Verhandlungen dieser Enquéte veranlassen zu wollen.

III. Den Reichskanzler zu ersuchen, allgemein zur Festsetzung 1 Rekognitionsgebühren bei Ein- und Ausfuhr ein zuführen.

Hr. Dr. P. Weidenhammer 6, referirte hierauf über die ,, , n Anträge zum Genossenschaftsgesetz und die land⸗ wirthschaftlichen Darlehnskassen und begründete folgende Resolution:

Der Veutsche Landwirthschaftsrath wolle beschließen:

IJ In Erwägung der vielfachen Erfolge der namentlich in Süd⸗ und Westdeutschland in großer Anzahl bestehenden, den eigenartigen wirthschaftlichen Verhältnissen der dortigen Landwirthe entsprechenden landwirthschaftlichen Genossenschaften (Darlehnskassen, landwirth⸗ schaftliche Konsumvereine c.), welche hinsichtlich ihrer statutarischen Bestimmungen wie ihrer geschäftlichen Praxiß zum Theil abweichen von den unter der Anwaltschaft des Reichs tags-Abgeordneten Dr. Schulze⸗ Delitzsch stehenden, vorzugsweise i die städti'che und gewerbliche Be⸗ völkerung geeigneten Genossenschaften, ersucht der deutsche Landwirth⸗ schaftsrath das Kaiserlich, deutsche Reichskanzleramt, bei den Vor⸗ berathungen für die Revision der Genossenschaftsgesetzgebung pie Erfahrungen und Wünsche von den Vertretern der bezeichneten landwirthschaftlichen Genossenschafte ebensowehl wie diejenigen von den Vertretern der unter der Anwaltschaft des Reichstags ⸗Abgeord= neten Dr. Schulze ⸗Delitzsch stehenden Genossenschaften anhören und berücksichtigen zu wollen.

2) Der . Landwirthschaftsrath unterbreitet die über den bezüglichen Gegenstand in seiner Sitzung abgegebenen Referate und n, Verhandlungen dem Kaiserlich deutschen Reichskanzler⸗

mie als Material zu geneigter Beachtung.

Gewerbe und SGandel.

Die Aktien⸗Gesellschaft Schloßbrauerei Schöne⸗ berg vertheilt für das letzte Betriebsjahr keine Dividende, Der Rechnungkabschluß ergiebt einen Verlust von 10354 „ας; die Ab= n , . in Höhe von 31 074 4M sind hierbei bereits inbegriffen, jedoch ist auch der alte . von 12 847 M aufgezehrt und . jetzt an dessen Stelle eine Reserve für etwaige Verluste von

Von der Leipziger Messe schreibt die „Leipz. Zig“ in einem weiteren Bericht u. A. Folgendes; Preise von rohen Baum⸗ wollgeweben find im Allgemeinen sehr fest, da viele Weber ver⸗ weigern, zu heutigen Notirun en große , , . abzu⸗ schließen. Disponible Waare wird theilweise zu alten Preisen ge— . und find in den letzten 14 Tagen sehr bedeutende Umsätze für

ruckzwecke gemacht worden. Garne fest. Ungeachtet der trau⸗ rigen Lage der Weberei i. die Weber gezwungen, höhere Preise für Garne anzulegen. Der Weblobn, der heute unter solchen Umständen auf rohen Baumwollgeweben bleibt, deckt in den meisten Fillen nicht den Lohn der Arbeiter. In Leinengeweben waren die Preise

ziemlich unverändert, nur mische Rohleinen stellten sich erheblich höher. Für schwere sächsische Leinen war größere Nachfrage. In halb⸗ leinenen Creasen fanden einige bedeutende Umsätze in Nr. 69 zu ziemlich unverändertem Preise statt. Unter der Bezeichnung imitirtes schweres Leinen kam ein sehr ordinäres, jedoch gutes Gewebe in den Handel, welches Anklang fand und worin einige Posten abgeschlossen worden sind. In Taschentüchern war das Geschäft ein befriedigendes. In Tischtüchern, Handtüchern, Servietten, Gedecken u. dergl. war das Geschäft leblos.

Havre, 16. Januar. (W. T. B.) Woll auktion. Die Käufer waren zahlreich, das Geschäft entwickelte sich ziemlich leb⸗ haft. Es waren 2381 Ballen angeboten, von denen 1118 Ballen verkauft wurden.

Der heuti en Nummer ist eine Extrabeilage, Preiscourant der Bremer Cigarren des Hoflieferanten Julius Schmidt, en gros-Lager für den Zollverein Hannover, beigefügt.

Verkehrs ⸗Anstalten.

Southampton, 15. Januar. Das Postdampfschiff „Donau“ vom Norddeutschen Lloyd in Bremen, welches am 5. Januar von New⸗JYork abgegangen war, ist heute wohlbehalten hier angekommen und hat, nach Landung der für Southampton be— stimmten Passagiere, Post und Ladung, die Reise nach Bremen fort gesetzt. Die ‚Vonau“ überbringt 66 Passagiere und volle Ladung.

Berlin, 17. Januar 1878.

Stockholm, 12. Januar. Dem gestrigen Linnsfeste in der schwedischen Akademie der Wissenschaften, deren erster Präses Linns war, wohnte auch der König Qs kar bei. Die Festrede hielt der jetzige Präses der Akademie, Professor P H. Mal msten, welcher die wichtigsten Ereignisse des Lebens des berühm⸗ ten Gelehrten, seine wissenschaftliche Thätigkeit und seinen epoche⸗ machenden Einfluß auf die Entwickelung der Naturgeschichte schilderte. König. Oskar theilte mit, daß er ein in latei⸗ nischer Sprache abgefaßtes Telegramm von der deutschen Akademie für Kunst und Wissenschaft in Frankfurt a. M. erhalten habe, welches Namens der deutschen Nation dem König und dem schwe dischen Volke in Anlaß des Tages einen Glückwunsch darbringe. Der König habe ein gleichfalls in lateinischer Sprache abgefaßtes Äntworttelegramm abgesandt. Im Festsaale der bien g natur⸗ wiffenschaftlichen Gesellschaft war eine reichhaltige Sammlung Linné'scher Porträts ausgestellt, sowie 38 zu Ehren Linné's geprägter Medaillen und ein dem Hrn. Professor Sätherberg gehörendes Her⸗ barium, welches von Linns geordnet und mit Namen u, s. w. ver⸗ ehen ist, die von Linné's eigener Hand geschrieben. König Oskar ift, wie schon gemeldet, aus Anlaß des Linnétages von der botanischen Gesellschaft in Edinburgh zum Ehrenmitgliede ernannt worden.

Washington, 165. Januar. (W. T. B.) Ein Eisenbahn⸗ zug, der die Theilnehmer an einer Versammlung in Hartfort in Konnektikut wieder nach ihrer k zurückführen sollte, zer⸗ trümmerte die über einen Fluß bei ö, Brücke und stürzte in den Fluß hinab. Eine große Anzahl von Per sonen wurde getödtet oder verwundet.

Aus Liverpool wird dem „Reuterschen Bureau“ telegraphirt: „Berichte, die eine Privatfirma in Liperpool empfangen, bestätigen das Gerücht, daß in Honolulu eine F . ausgebrochen ist, die große Dimenslonen angenommen hat. Das Telegramm meldet ferner, daß die Lagermagazine der Regierung für Waaren unter Steuerverschluß abgebrannt sind.“

Im Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater findet vor der ersten Aufführung der neuen Straußschen Operette? „Prinz Methufalem“, welche für die nächste Woche in Aussicht genom— men ist, morgen (Freitag) die letzte Aufführung von „Jeanne, Jeannette und Jeanneton“ statt; ebenso wird die Posse Unser schönes Berlin“ vorläufig nur noch einmal., und zwar am Sonnabend auf dem Repertoire erscheinen. Am Sonntag wird in dem neueinstudirten Straußfchen ‚Cagliostro“ Hr. C. Haßkerl vom Carl⸗Schultze⸗Theater in Hamburg die Parthie des ‚Blasoni“ vertreten.

Victorien Sardou's vieraktige Komödie „Andrea“ ist ein Drama, wie andere desselben Verfassers auch: eine lose zusammen⸗ , . aber nichtsdestoweniger spannende Handlung, ein will kürlich Ind unter häßlichen Nebenumständen herbeigeführter Konflikt, Ober flächlichkeit der vorgeführten Charaktere, wenn man hier überhaupt von Charakteren sprechen kann, Niedrigkeit der Gesinnung bei den⸗ felben, ein: Aristokratie ohne Adel, das ist hier wie immer das Material, aus dem Sardou seine Erfolge ableitet, Andrea liebt ihren Gatten, der ihr untreu geworden und einer Tänzerin, Stella, anhängt; sie erfährt die Untreue ihres Gemahls durch, den bekannten Juwelier, der den Schmuck für die Nebenbuhlerin angefertigt hat. Die entschlossene Gattin erscheint verkleidet in dem Rnkleidezimmer Stella's, um hier in peinvollen Minuten zu erfahren, wie schimpflich ihr Mann, ein Graf, sich von der Tänzerin abfertigen lassen muß, eine Pein übrigens, die dem Zuschauer auch nicht erspart wird. Es spielt sich sodann eine vertrauliche Scene bei dem Polizeipräfekten ab, und zwar, mitten in der Nacht; alsdann giebt es eine weitere Scene im Hause des Grafen, zwischen Mann und Frau, die mit, der feigen Flucht des ersteren endet. Aber der kluge Polizeipräfekt hat dafür gesorgt, daß der Graf (Stephan d'Ormeuil heißt er in dem Stück) nicht weit kommt. Polzei⸗Agenten schleppen ihn in ein Irrenhaus, von wo er demnächst geheilt in die Arme seiner Gemahlin eilt. Das ist der wefentliche Inhalt des Stücks. Um die erwähnten Haupt- personen gruppiren sich andere Herren und Damen von Welt oder vielmehr Halbwelt, die von denselben sittlichen Anschauungen ge— tragen werben wenn nicht von noch schlimmeren wie der Graf Stephan: Alles in Allem ein wahrer Sumpf von, Niedrig keit, Sittenlosigkeit und Heuchelei. Wenn dergleichen aber zart vorgetragen wird, findet, es leider immer noch sein Publikum. Im Wesentlichen hing der Erfolg des gestrigen Abends im Refidenztheater mit der Darstellung zusammen, die in der That in den Hauptrollen kaum treff licher gedacht werden kann. Eine Andrea, das einzige anständge Weib, das auf der Bühne erscheint, kann in diefer Ümgebung nur durch eine Künstlerin vom Range der Fr. Niemann⸗Raabe glaubhaft dargestellt werden, und sie war es auch, die das ganze Stück überhaupt genießbar machte. y. ihr trugen Fr. EClaar⸗Delia (Baronin Pauline de Lussan), Hr. Keppler (Graf Stephan) und Hr. Haack wesentlich zu dem Erfolge bei, und ernteten mit dem anmuthigen Gaste wohlverdienten Beifall.

Im Circus Renz (Unterbaumstr. 8, brücke, Haltestelle der Ringbahn) wird am 6. Direktor 126 einen Cyelus von Vorstellungen beginnen.

ie Gesellschaft besteht aus vorzüglichen Künstlern, welche in hiesiger Residenz zum ersten Male debütiren werden. 8 Herzog bringt einen Marstall von ca. 100 Pferden der edelsten Racen mit.

egenüber der Unterbaum⸗

Redacteur: J. V.: Riedel.

Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage),

außerdem ein Preiscourant der Bremer Cigarren · Fabrik von Julius Schmidt in Haunover.

onnabend, den 19. d. M,

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗

M 1X.

rr

Erste Beilage

Berlin, Donnerstag, den 17. Januar

Deutsches Reich.

. Nachweisun der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reiche für die Zeit vom . April bis zum Schlusse des Monats Dezember 1877.

16.

Ober ⸗Post⸗Direktions⸗Bezirke.

2.

Einnahme im Monate

46.

Dezember 1877.

3

3.

Hierzu Einnahme in den Vormonaten.

160.

3 4

1.

Zusammen.

5

Einnahme in dem⸗ selben Zeitraume des Vorjahres (Spalte H.

16. 3

6

In 1877 78

mehr weniger .

1) Königsberg 2) Gumbinnen. 3) Danzig.

1

5

6 7 8

.

11

12) Liegnitz.

13 14 15 16 17 18 19 20 21

. 23) . a. / M. 24 .

w, Württemberg.

1 Im Reichs⸗Postgebiete.

Berlin. Potsdam K rankfurt a. / O.. tettin. Köslin. . . Bromberg . Breslau

k Magdeburg.. . a. S.. ; rfurt.

Kiel.

annover. Münster Minden Arnsberg.

5m Aachen. Coblenzꝰ Düsseldorf Dresden Leipzig. Karlsruhe. Konstanz. Darmstadt Schwerin i. M. . Oldenburg Braunschweig Bremen Hamburg.. Straßburg i. /E. .

17206 2998 12994 58 042 3219 6357 8727 2498 5570 3962 17007 71732 7172 16407 8 506 9 650 5257 7178 1619 5349 18341 3583 26182 13 356 6222 2 843 31 798 1875 15 682 27168 11775 4578 10191 2622 3408 5718 17366 h 7 750 15 382 3227

16 925 25 50 30 40 00 80 35 95 O05 75 15 16 25 95 25 60 45 35 10 55 40 10 70 45 60 75 15 70 65 35 45 70 45 40 85 25 20 35

138 736 23 889 104452 482 146 29 693 58 518 98 972 19643 39923 26 639 146 686 57735 62 577 140 570 63 374 76 595 51 371 57999 13 636 43756 153 544 29 447 226 936 11871 56 725 26 845 286 132 16005 87 695 231 474 100 665 36 574 87 038 22 582 30294 37588 129 431 588 660 134033 29119

15 65 30 990 45 30 20 25 19 05 65 55 90 55 70 45

155 942 26 sz 117 446 Sah 18p 32 915 g] 5 160 55) 23 143 15 4933 z6 oy 153 85z 63 458 9 745 156 977 71 386 S5 z46 6 gꝛz 55 173 1539 15156 171 355 339631 253 219 137 15 ge gaz 25 55 317 541 1335 163 3577 25 gz 113 445 41 152 7 336 25 364 3 5) 13 36

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33 347

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30

,,, ,

42 226 1323 14029 19579 1916 2897 5 624 3653 1521 355 24 M5 5098 360 992 2014 647 71664 5145 258 58 8209 837 6231 22905 7217 61 1822 26 367 1943 4701 6921 1017 829 1596 1267 165 1215 20 074 22 459 6 885 20038

Summe J.

496 455 34223 15 453

65 10 00

T7 5d? 293 529 146 792

1656003 327752 162 245

4676175 315 365 162 g55

90 65 75

3 T7 12 387 710 45

Ueberhaupt Berlin, im Januar 1878.

546 111

785

4599 889

514600 30

Haupt⸗Buchhalterei des Reichs kanzler⸗Amts.

über die von den Rübenzucker-Fabrikanten des deutschen Zollgebiets versteuerten Rübenmengen,

Uebersicht

von Zucker im Monat Dezember 1877.

5 DJ TF 35

l

8 496 5

sowie über die Einfuhr und Ausfuhr

Ver waltungs⸗

Ver⸗ steuert e ben⸗ menge.

Bezirke.

befindlichen

Zahl der im Betrieß Rübenzucker⸗Fabriken.

Centner.

Einfuhr vom Zollauslande.

Raffinirter Zucker aller Art

Rohzucker

aller

Art

Melasse aller Art und Syru

Ausfuhr nach dem Zollauskande (mst und ohne Steuerrückver gütung).

Na fffnrfer

Rohzucker

Melasse aller Art und Syru

Verkehr.

unmittelbar in den freien

S 8 8

auf Niederlagen

8

unmittelbar in den freien

Verkehr.

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auf Niederlagen

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freien

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Zucker aller Art

Niederlagen

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S S8 .

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aus Niederlagen.

unmittelbar aus dem freien Verkehr. aus Niederlagen

Ctr. n. Ctr. 9.

4.

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14. 15.

1

2) Provinz Brandenburg. 3) Provinz PoohrnWn.

* 5)

k 7) Provinz Schleswig⸗Hol⸗

8) Provinz Hannover . Provinz Westfalen.

9) 165) 115

II. Bayern III. Sachsen ... II. Württemberg . VT. Baden. . . II. Mecklenburg.. VIII. Thüringen, einschl.

1 n gg . Braunschweig . . i . . . ; ; aß⸗Lothri XIII. ö ö

Hierzu in den Vormonaten Septbr. bis Novbr. 1877

In demselben Zeitraume des Vorjahres

6) Provinz Sachsen, einfchl. der Fürstlich Schwarz⸗ burgischen

Rheinprovinz.

1. Preußen. ö Ostpreußen. Preußen Westpreußen.

57270 593 710 309 550

977 575

1955873

*

rovmz Posen. rovinz Schlesien

Unterherr⸗ . 7 558 217

S0 120 1250 841

20 140 55s gd

tem,

rovinz Hessen⸗Nassau ;

l

28

2113308

23 056 2035

511

4278

11

111138

MO * D

1

12 490 211 68 475

233 oz? 383 315

Y. 972

Summe JI.

X

der Großherzoglich Sächsischen . Allstedt und Oldis⸗ . 309 213 1606491 1564756

10 11 16

5199 2,

49 520

127

38 203 2

36

2204

* * 82 2

11

1112

Neberhaupt 16468 495

47935207

7866 233 424

4220

2780

14 667 39560

5 960 24 115 29 426

38 700 98294

97017 372959

4399 44499

41 . 762 0 642 17523

Zusammen 63 503 702

52 965 063

41 290

63 on

4231 5 807

8 563 6 240

54 227 47065

) Abgeändert in Folge nachträglich eingegangener Berichtigungen. Berlin, im Januar 1878.

Kaiserliches statistisches Amt.

30 065. 36 202

61 766 38 431

136 994

77586

469 076 596 186

48 898

141 55s 7 35

1917

N do 30 Ol

Anzeiger.

1878.

Statistische Nachrichten.

(Stat. Corr.)

Nach den Ergebnissen der Volkszãhlung vom

1. Dezember 1875 fanden sich damals in PreQußen

mit einer Bewoh⸗ nerzahl von

en und Guts bezirke

Landgemein⸗

d

20 Mu. weniger

2091 5099.

5 001 - 20000 25 Sl = Id hh

50 001 - 100000 14

100 001 und mehr 6

8 C2 2285

l

zusam⸗ men Städten

Bewohner in den Landge⸗ meinden

und Guts⸗ bezirken

überhaupt

53 390 529 536 14 85 539 san , 6 257 15 385 793 3782 805901 391092816 141 928 300 61 673 728

1520324 532 251 41 708

3181 877 3 338 182 1134524 128300 1673 728

zusammen 1 2868 83 618564 2E IοlL 33416 950 570 25 742 404

Also nicht weniger als 59, 7 0/9 von der Sefan r ff der F

wohner gehören in Preußen den Gemeinden mit 266 und dann umfassen die Ortschaften von

Einwohnern an,

und weniger 2001-5000

Einwohnern 12, 3g, die von 5001 20 065 Einwohnern 1297 ½ der

Bevölkerung.

Auf die größeren Agglomerationen von 20 6504

50 90) Seelen fallen nur 441, auf die von 56 Ml - 100000 Be⸗

wohnern 3,99 60 der Bevölkerung,

übersichtlicher zusammenzufassen, den kleinen Agglomerationen. mittleren ö K großen 9 53 am 1. Dezember 1875 angehörten.

Allein diese Zahlen sind Durchschnittswert gedehntes Gebiet, dessen einzelne Theile 36

mannigfache Verschiedenheiten zeigen

leben von derselben 6,50 / 9. Man 23 hien , .

sagen daß

lach, um diese Zahlen noch im preußischen Staate 7 o der Bevölkerung, 25,33 9só ö.

14,90 0 ,

für 9. en. aus e gerade in dieser Hinsicht Im Königreiche ö

hörten den Ortschaften mit mehr als 2000 Bewohnern am J. Be—=

zember 1875 bereits 52,71 0

der Bevölkerung an. und diefem Staate

sind einzelne , Provinzen in derselben Richtung bereits vor-

ausgeeilt. Den am 1. Dezember 1875

eweis dafür erbringen folgende Zahlen; es lebten

in den Gemeinden u. s. w. mit

; ; mehr in den Provinzen

Preußen.. Brandenburg

(mit Den) (ohne Berlin

759 82

1811851 844 993 480 611 361 297

1269 342 03 893 409 861 h54 523

10915374 190116

2292725

71198

Schleswig⸗Holstein . annever ; estfalen essen⸗Nassau⸗.

Rheinland.

Hohenzollern

als 2000 Einw. K,

weniger mehr weniger als 2000 Einw. von 100

2675 76 25

57,395 4205 35, 13 6687 35 8 867 13 35,50 71 55 5 d G66 dz i567 5833 z35, 16.— 513] . 3. 25 4677 35.35 66,5 o 27 3973 1653 35,17

2 459 351

1314560 13145690 281 679 1244787 2574 357 1265095 bbc obh 1462870 890 323 MN7 782 1511656 59 268

Staat 10 356 677

15 385 793 Hs F877

Wenn man die Bevölkerung nach der historischen Klassifikation ergiebt sich Folgendes: Es wohnten am 1. Dezember 1875 von 100 Bewohnern

der Otschaften hiermit vergleicht, so

in den Stãdten

2337 375 25, 3 3676 zd 26

der Provinz Preußen

Posen .. Schlesien . We stfalen . Rheinland

in Landge⸗ meinden u. Guts bez.

60, 74

in Gemeinden ꝛc. mit mehr weniger

als 20M Einwohnern 23,75 76, 25 22,50 77, 50 33.02 66, 98 53,28 46, 72 60 27 39,73

6,3 72,38 74,13 69, 30

In der Provinz Preußen also und ähnlich in den hier nicht

aufgeführten Provinzen stimmen die während für die Provinz Posen die zu Gunsten der kleinen Gemeinde

in eine Verkehrun

gestaltungen geführt hat, die von

beiden Zahlenreihen nahe überein,

zweite Berechnung eine Differen;

r ü r n ergiebt. leren Richtung zeigen sich in den Provinzen alen, wo einige Gebiete einen hervorrg

erhebliche Abweichungen, und in der R

ändlichen wesentlich abweichen.

Vach der entgegen⸗ Schlesien und st⸗ enden Gewerbfleiß benen, einprovinz laufen dieselben

d ) des Verhältnisses aus, während i ; Posen die Städtebildung nur erst ,, 4 ö Provinz

nplatz⸗

In Nr. 8 d. Bl. sind auf Grund der Veröffentlichungen des

Kaiserlichen statistischen Amts Rübenzucker⸗Fabrikation, sowie

Zucker für das Jahr

6 Ergebnisse , der er r 1876,77 mitgetheilt w .

hat die gedachte Behörde den . ö

inländischen Ausfuhr von Außerdem Kombina⸗

in und

tion der Produktion des deutschen Zollgebiets mit den Mengen der

Ein und Ausfuhr, wobei

die verschiedenen Zuckerprodukte mit Hülfe

bestimmter , auf Roh zucker reduzirt sind, den einhei⸗

mischen Zuckerver berechnen. Wir geben Jahre folgende Zahlen:

rauch für eine längere Reihe von Jahren zu aus der betr. Uebersicht für die se,. .

Produktion und Ab; Ausfuhr Die Konsum⸗

Konsum auf

Einfuhr auf auf Rohzucker . be⸗ den Kopf der

Rohzucker reduzirt

4018901 Ctr. 3 696 9665 4182 874 , 1870 4220678 , 1871172 4723 469 , 1872/73 5799 848383 ,

reduzirt 1867

1868 1869

234 126 509 699 463 865 288 086 369 443 456 932 240 250 1147820 1 243 900

1875 74 5415616 1874175 5 690 177 1875556 755 453 1876/5 6 68 162

3, 000 Ctr.

9 ng n nw

rechnet sich Bevölkerung

hiernach auf i 3 285 901 Ctr. 3462839 3 673175 3 756 813 4 435 383 5 430 405 5 958 084 5 456 927 6 439 633 4 803 262

9.02 Pfd. 39 . 9,59 9. 88s

10,9

13,3

14,9

13,0

15,3

11,3

5

Nach dieser Berechnung würde für das letzte Gampagn jahr

187677 auf den Kopf der Bevölkerung ein Zuckerverbrauch

11,3 1874575 auf 13,0 Pfd., für

vort nur

fd. entfallen, während derselbe für 1875.76 auf 1533 Pfi, für 18735754 auf 14, 0 Pfd. und fuͤr wi

auf 133 Pfd. berechnet worden ist. Es unterliegt wohl kei Zweifel, daß die Verbrauchsverminderung in dem ö hl ien nachgewiesenen Verhältniß thatsächlich nicht stattgefunden 13

Vielmehr ist anzunehmen, daß

zum Konsum gelan Verbrauch dieses

von den reichliche der Vorcampagnen erhebliche Mengen erst im 5 ten, und es erscheint deshalb gerechtfertigt ehr lagerfähigen und der Spekulation in ho

Vorrãthen 2

en hem

Maße unterworfenen Artikels nach einem mehrjährigen ,,

zu berechnen. Dieser würde dann für die drei Jahre io?)

5 bis

1876,77 einen Verhrauch von 13,2 Pfd., dagegen für 1871 72 5 1873/74 einen ben von 12,7 Pfd. und für 1867 bis 1869 die.

also die Zunahme des

solchen von 9.6 Pfd. r 3,6 Pfd. pro Kopf oder

opf der Bevölkerung ergeben, so daß uckerverbrauchs in den (etzte 7. 5 o/o betragen hat. , .