Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.
München, Sonnabend, 19. Januar, Abends. Der Ab— — Baron Grießenbeck (Patriot) ist aus der Kammer ausgetreten.
Wien, Sonnabend, 18. Januar, Abends. Der „Pol. Korresp. wird gus Konstantinopel vom heutigen Tagé ge— meldet, der Ministerrath hätte die Räumung Adrianovels nicht aus militärischen, sondern aus politischen Gründen beschlossen. — Die Vorbereitungen, welche für die Uebersiedelung des Sultans nach Brussa getroffen worden wären, seien in der Erwartung des . eines Waffenstillstandes sistirt.
Prag, Sonnabend, 19. Januar, Abends. Nach einem dreistündigen Verhöre in der Angelegenheit Skreischofsky⸗ Thürhier ist in Folge der widersprechenden Aussagen der Zeugen heute Skreischofsky in Haft behalten worden.
Versailles, Sonnabend, 19. Januar, Abends. Die Rechte der Deputirtenkammer wohnte der heutigen Sitzung nicht bei, sondern berieth über eine Resolution, in welcher ge gen verschledene Ungültigkeits⸗- Erklärungen von Wahlen pro— testirt werden soll. — Die Deputirtenkammer erklärte heute abermals die Wahl eines Deputirten der Rechten für ungültig.
Rom, Sonnabend, 19. Januar. In der heutigen Thron⸗ rede des Königs heißt es: „Ich fühle mich ermuthigt, das Leben wieder in seine Rechte treten zu lassen. Indem ich die Trauer des Landes für den König Befreier sehe, ist diese da— durch bekundete Einhelligkeit der Anhänglichkeit mir ein er— hebender Trost und ebenso meiner theuren Gemahlin, welche unseren geliebten Sohn nach dem glorreichen Beispiel seines Großvaters erziehen wird. Die Kundgebungen von ganz Europa. Die Theilnahme Erlauchter Fürsten an der Bestattung des Jheuren Verstorbenen waren uns ebenfalls ein großer Trost. Diese Kundgebungen verstärken meine Ueberzeugung, daß das freie Italien eine Garantie des Friedens und des Fortschritts ist. Ihre Aufgabe ist es, das Land auf dieser Höhe zu er— halten. Italien hat meinen Erlauchten Vater zu verftehen ge— wußt, Mein Vater hat nie aufgehört mich zu lehren, daß die gewissenhafte Beobachtung der freien Institutionen des Landes die sicherste Gewähr bietet gegen alle Gefahren. Das ist der Glaube meines Hauses, das wird meine Stärke sein. Das Parlament wird mir sicher zur Seite stehen in Aufrichtigkeit und mit den Gesinnungen der Eintracht und Vaterlandsllebe. Mein einziger Ehrgeiz ist, das Lob zu verdienen, daß ich meines Vaters würdig war.“ — Die Thronrede wurde sehr beifällig aufgenommen.
Rom, Sonnabend, 19. Januar, Abends. Bei der heute stattgehabten Eidesleistung des Königs waren anwesend die Königin, die Prinzen von Portugal, der Kronprinz des Deut— schen Reichs, der Erzherzog Rainer, der Marschall Canrobert und der gesammte Königliche Hof. Der König leistete den Eid nach der üblichen Formel und unterzeichnete dieselbe. . leisteten die Sengtoren, unter denen sich auch der
rinz Amadeus und der Prinz von Carignan befanden, und die Deputirten, von denen etwa 460 erschienen waren, den Eid. Nach der Eidesleistung hielt der König die bereits ge⸗ meldete Nede, welche wiederholt von Beifall unterbrochen wurde. Darauf kehrte der Hof in den Quirinal zurück. Der König wurde auf dem ang. wie auf dem Rüuͤckwege, auf den Straßen enthusiastisch begrüßt.
Rom, Sonnabend, 19. Januar. Als der König und die Königin nach der Eidesleistung nach dem Quirinal zurück— fehrten, versammelte sich vor demselben eine große enthusiastisch bewegte Volksmenge. Der König und die Königin traten auf den Balkon und wurden mit Jubelrufen empfangen. Als diese fortdauerten, traten die Masjestäten nochmals heraus mit dem Kronprinzen des Deutschen Reichs, welcher den Prinzen von Neapel im Arm hielt, worauf die Menge in neue enthusiastische Jubelrufe ausbrach.
Rom, Sonnabend, 19. Januar, Abends. Ein König— liches Dekret ertheilt eine Amnestie für alle Personen, welche bis jetzt wegen politischer oder Preßvergehen verurtheilt worden sind, und ordnet die Einstellung des Strafverfahrens wegen aller anderen Vergehen an, die mit keiner höheren als einer sechsmonatlichen Strafe bedroht sind.
Athen, Sonnabend, 19. Januar. Nach hier eingegan⸗
. Nachrichten ist in Thessalien ein Aufstand ausge— rochen. 590 Insurgenten haben die Waffen ergriffen und sich in den Dörfern Viztitza und Pinacotes unweit der Festung Volo konzentrirt. Die Türken flüchten nach Volo. 260 flüch⸗ tige christliche Familien sind in Athen eingetroffen. Heute haben 809 Mann türkischer Truppen Larissa verlaffen und be—⸗ finden sich auf dem Marsche gegen die Insurgenten.
St. Petersburg, Sonnabend, 19. Januar, Abends. Die, „Agence Russe“ und das „Journal de St. Petersbourg“ bezeichnen beiderseits die Meldung in der Depesche Layards vom 14. Januar im englischen Blaubuch, wonach ein russischer Parlamentär bei den türkischen Vorposten erschienen sein sollte, um die Einstellung der Feindseligkeiten in Bulgarien anzuzeigen, als unbegründet. Diese Nachricht sei ein turko⸗ philes Manöver.
St. Petersburg, Sonnabend, 19. Januar, Abends. Die Agence generale Russe“ weist auf den Irrthum gewisser . hin, welche behaupten, daß das englische Kabinet den
riegführenden das Recht, über die Friedenspräliminarien mit einander übereinzukomnien, absprechée, während doch die eng⸗ lische Regierung eben diese Friedenspräliminarien erwarte, um ihre Geldforderungen zu fixiren. Die „Agence“ hebt hervor, dieser Umstand beweise, wie unabweisbar die Verständigung der beiden Kriegführenden sei, damit sie als Basis für die Berathungen der europäischen Mächte über die definitiven Ver⸗ einbarungen dienen könne. Sodann erwähnt die „Agence“ die Gerüchte, wonach einige Regierungen erklärt haben sollten, keine Friedenspräliminarien, bei deren Abschluß sie nicht mit— gewirkt hätten, anerkennen zu wollen. Die „Agence“ bemerkt, diese Gerüchte würden von Journalen verbreitet, welche in bestimmter Absicht sich angelegen sein ließen, der Meinung Aufnahme zu verschaffen, daß der Anspruch Rußlands, mit der Pforte die Prälimingrien abzuschließen, die feststehende Absicht kennzeichne, die Intervention Europas abzuweisen. Die „Agence“ erklärt wiederholt, daß dies keineswegs in der Absicht der russischen Regierung liege. .
St. Petersburg, Sonnabend 19. Januar, Abends. Die Agence generale Russe“ legt gegen die Insinuationen gewisser Journale entschiedene Verwahrung ein, die aus dem Umstande, daß die russischen Oberkommandirenden keine Instruktionen empfangen hätten, auf einen Hintergedanken der russischen Regierung, die Begegnung mit den türkischen Unterhändlern zu verzögern, schließen wollten. Ueber den Waffenstillstand abe nicht verhandelt werden können, so lange die türkischen
evollmächtigten in Folge von Transportschwierigkeiten in
Kasanlik überhaupt noch nicht angekommen waren. Die ruͤs⸗ sische Regierun wünsche aufrichtig den Frieden, aber die 26 s daß die Pforte i re Truppen von dem Eintritt eines Waffen st ll tan den benachrichtigte, war ein Zeichen, welches be⸗ weist, daß dieselbe die Meinung Europas auszubeuten beab— sichtigte, die immer . ist, Rußland Berechnungen unred⸗ licher Art unterzuschieben und welches zuglei darthut, daß die Pforte, indem sie einen Waffenstillstand beantra t, nicht den Frieden im Auge hat, sondern nur die Mittel, ihren Widerstand zu verlängern.
St. Peters burg, Sonnabend, 19. Januar, Abends. n Telegramm aus Schipka vom heutigen Tage: Am 16. d. nahmen die Moskauer Leib⸗Dragoner nach einem hart⸗ näckigen, die ganze Nacht dauernden Kampfe mit den bewaff— neten Einwohnern Hermanli ein, wobei Dragoner getödtet und 8 verwundet wurden. Die schnelle Einnahme Tizrnowas und Hermanlig verdankt man der Energie des Generals Stru koff, welchem General Skobeleff II. das Kommando des gan⸗ zen Vortrahs seines Detachements anvertraute. Das lehtere konzentrirt sich jetzt bei Hermanli. General Strukoff marschirt heute weiter, die Dragoner voran.
Konstantinopel, Sonnabend, 19. Januar. Vorliegende Mittheilungen aus Adrianopel von heute melden, die Tärken hätten die Vertheidigung von Adrianopel aufgegeben und alle Truppen und Geschütze zurückgezogen, der türkische General⸗ gouverneur habe Adrianopel heute Morgen verlassen und nur 72 Gensd' armen af gel fen, welche die Ruhe und Ordnung aufrecht erhalten ollten, bis der Einmarsch der Russen erfolge. Letzterer stehe unmittelbar bevor, nachdem die Russen bereits gestern in dem nur wenige Kilometer von Adrianopel entfern— ten Mustapha Pascha eingetroffen seien. Es seien Maßregeln getroffen, daß die zurückgebliebenen Gensd'armen nach dem Einmarsch der Russen unbehelligt abziehen könnten. Heute Vormittag sei ein Eisenbahnzug von Adrianopel abgegangen, der alle Fremden und Einheimischen, die die Stadt zu verlassen gewünscht hätten, mit sich geführt habe. Der französische Konsul sei zum Schutze seiner Landsleute zurückgeblieben.
Kon stan tin opel Sonnabend, 19. Januar. Von Sulei⸗ man Pascha fehlt jede Nachricht. Die türkischen Unterhändler sind gestern im russischen Hauptquartier in Kasanlik eingetroffen, wo sofort mit den Verhandlungen begonnen wurde. — Izet Bey, ein Enkel Fuad Paschas, ist gestern mit neuen Instruk⸗ tionen für die türkischen Unterhändler nach Kasanlik abgereist. — Das Kriegsministerium hat zum Zweck der Einberufung aller unverheiratheten Männer zur Vertheidigung der Befesti— gungen der Hauptstadt eine Kommission eingesetzt.
Konstantinopel, Sonnabend, i9. Januar. Nach hier vorliegenden Nachrichten hätten sich die in Adrianopel befind⸗ lichen türkischen Truppen in der Richtung auf Tschadaldja, den Centralpunkt der Konstantinopler Vertheidigungslinie, zu⸗ rückgezogen und würden die Russen noch heute Abend in Adrianopel einrücken. Eine offizielle Bestätigung dieser Nach⸗ richten fehlt noch.
Kon st ant in opel, Sonnabend, 19. Januar. Nach hier vorliegenden Nachrichten aus Adrianopel vom heutigen Tage verläßt die muhamedanische Bevölkerung fortdauernd die Stadt. Die Patriarchen und die christliche Bürgergarde halten die Ordnung aufrecht. Ein Munitionsdepot ist in die Luft geflogen. Vas alte Serail steht in Flammen. — Das Ge⸗ rücht, daß Suleiman Pascha abgeschnitten worden sei, wird von Seiten der Regierung als unrichtig bezeichnet und hinzu⸗ gefügt, daß derselbe in der Richtung auf Gumuldschina er⸗ wartet werde.
Lon stantinopel, Sonnabend, 19. Januar. Ein Irade des Sultans ruft alle Ottomanen unter dle Waffen zur Ver⸗ theidigung des Vaterlandes, das in Gefahr sei.
Statistische Nachrichten.
Das Kaiserliche statistische Amt veröffentlicht in dem kürzlich herausgegebenen Band XXVII., der Statistik des Deutschen Reichs u. 4. eine Uebersicht der Einfuhr zollpflichtiger Artikel, sowie der berechneten Zollbeträge für das Fahr 1876 Danach belief sich die Gesammtsumme der letzteren auf 171 040 509 M6 gegen 120 S28 506 M in 1875. Den Haupttheil dieses Zollertrages lieferten die unter Position 25 des Zolltarifs aufgeführken Gegen⸗ stände Material⸗ und Spezerei⸗, auch Konditorwaaren und andere Konsumtibilien) mit 90 4236 745 M oder 74,7 o,, der Gesammt⸗ einnahme, gegen 89 949 849 ι oder 73,79 in 1875. Die wichtigeren hierher gehörenden Artikel ergaben folgende Zollerträge: roher Kaffee 37239 440 M½. (1875: 35 256 665 6), Rohtabak 10 496 424 Ss (18715; 9478536 S6), Wein in Fässern. 5 047 252 Ss (1875: 1758 000 υ), Salz 5789153 (18735: 5701242 , Korinthen und Rostnen 3738 180 S (1875: 3 625464 6), raffinirter Zucker 3 603 555 up (1875: 4164795 46),
eringe 2103 189 S996 (18735: 1 5952 388 S6), ,.
eis 2 930 268 ½ (1875: 1 808 727 M6), Arak, Rum, Franzbrannt⸗ wein 1732 302 ½ (1875: 1781 766 0), Tabaks stengel 1 235 460 0 (1875: 994 836 S6), Wein in Flaschen 1189 555 . (1875: 1192064 M), Pfeffer 1012070 S (1875: 1 047 404 S), Cigarren 05 640 ½υς (1875: 914280 4), frische Südfrüchte S98 248 M ( 8I53: S49 587 Sονü), Melasse und Syrup Si5 783 40 (1875: 83 105 M6, Mandeln 786 853 S (1875: 755 854 AS), Kakaobohnen Il. 010 „ (1875: 713 913 16), Bier 693 750 M (i875: 638 584 06, Butter 690 405 ½υι (1875: 618 376 „e), Käse 668 605 υ (1875: h50 895 M), Thee 576 960 S (1875: 541 656 „S6ä), Konfitüren, Saucen 2c. 572 544 S6 (1875: 611 184 6), Piment und Gewürz⸗ nelken 411 684 6 (1875; 439 062 6), eingemachte Konsumtibilien 1402 930 M (1875: 284 715 AÆ (6), gefrockneke Datteln, Feigen ꝛe. 381 348 M (1875: 287 208 MS), Rohzucker 329 628 M (1875:
1ẽ789 656 ).
Demnächst lieferten die Halbfabrikate und Fabrikate der Textil⸗ industrie die höchsten Zollerträge. Das Zollaufkommen von den letz⸗ teren betrug im Jahre 18756 16294 256 6 oder S, 5ö/g der Gesammt⸗ einnahme ß. 11175069 M oder 9.20 / M, während die Verzollung von Halbfabrikaten der Textilindustrie 4 824 339 S oder 4,0 os (1855: 4 827 837 6 oder 4, 0 ) erbrachte. Im Einzelnen betrug der Eingangszoll von: Wollenwaaren 5 517 3900 MÆαι i875: 5655 940 M), Baumwollenwaaren 2 326 981 ½ (18735: 2505 084 06), Seiden⸗ und Halbseidenwagren 1568 196 ½νς (1875: 1 654 3536 ic), Leinwand s883 679 M (1875; 968 690 6), ein⸗ und zweidrähtigem Baum⸗ wollengarn 2 619444 M (1875: 2319 366 S6), anderem Baum wollengarn 180 1486 M (1875: 487 818 ), rohem einfachen Wollen—⸗ garn 418 132 S (1875: 444 176 ), mehrdrähtigem c. Wollengarn o68 176 6. (1875: 643 3566 Me), rohem Leinengarn, Maschinen⸗ gespinnst 332 390 M. (1875: 389 138 S6), anderem Leinengarn und Zwirn 363 141 M (1875: 501 205 M16), gefärbter Seide 31 540 SC (875: 42 828 4c).
Auch die Eingangszölle von Eisen⸗ und Eisenwaaren lieferten in 1876 noch einen Ertrag von 2290 712 0 oder 1,90 der Gefammteinnahme gegen 3474 336 M oder 2,9 oso in 1875, wogegen die Zollerträge von allen übrigen, vorstehend nicht einbegriffenen Gegenstaͤnden im Ganzen 13204 463 ƽ. oder 19,9 υ gegen 123301 364 S6 oder 16,2 S 'in
1875 ergeben haben. Unter den wichtigeren dieser letzten Kategorie
sind folgende namentlich bervorzuheben: Schweine 2 403 254 1875: 1 807 000 M6), Leinöf 1 1835 753 (1875: 1012434 * Ver bs Slg e iss; os zoé 4). Rüäb. und andere Ba
638 409 M (1875: 658 253 Mn), fertige Kleider, künstliche Blumen
und Schmuckfedern 60g 120 S (is 5: 594 180 S), Aetznatron
485 448 . 371 868 66), Maschinen, überwiegend aus Guß
eisen 463 673 S (1875: 560 9353 A6), feine Kupferschmiede⸗ und 8.
gießerwaaren 103 764 M ᷣ ol8 688 M), Hopfen 339 150
(1875: 147 685 A), Fischthran 316734 0 (1875: 303 605 10)
Kurzwaaren 295 695 S (isz5: 300 950 , feine Holjwaaren
2946 936 M (i875: 299 616 A6), Fenster⸗ und Tafelglas 87 708
1875: 295 610 (), farbiges 56. Glas und Glaswagren 281 076 S0
(1875: 276 960 M kalzinirte Soda 25 1 926 0g (1875: 4233 66
, fte f sc . 6 (1875: 213 630 4), i d g
258 52 : S), fei
. — ) feine Lederwaaren 196 366 M
Nach einer dem Monatsberichte des statistischen Bureaus der Stadt München für Dezember n Bemerkung sind im Laufe des Jahres 1877 daselbst 9320 Kinder Lebend geboren worden, 7304 Personen gestorben, so daß der Neberschuß der Ge⸗ borenen über die Gestorbenen 2616 Personen beträgt. Die Sterb⸗ lichkeitsziffer des Jahres 1577 (Verhältnißzahl der Sterbefässe auf 1000 Einwohner) berechnet sich demnach auf 33,9, während sie 1875 noch 34,5 und in den vorausgehenden Jahren 36,5, dann 39, 1, ja 1873 sogar 43,9 betrug. Die mittlere Bevölkerungsziffer des Jahres 1877 berechnet das statistische Bureau auf 15 500, den Bevölkerungsstand für 1. Januar 1878 auf 222 000 Seelen.
— Amtlichen Statistiken zufolge wanderten im abgelaufenen Jahre 54 873 Personen auf 762 Schiffen über gieren 1 transatlantischen Häfen aus, und zwar gingen 43 674 nach den Vereinigten Staaten, 7405 nach den britischen Kolonien in Nordamerika, 684 nach Australien, 1094 nach Südamerika. 180 nach Westindien, 1129 nach Ostindien, 150 nach China und 557 nach der Westküste von Afrika. Von den Auswanderern waren 32 467 Eng⸗ länder, 425 Schotten, 5021 Inländer und 14 288 Ausländer. Von 2572 wurde die Nationalität nicht ermittelt.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
In der Sitzung des deutschen Landw irthschaftsraths ar 8. d. M. referirte noch Hr. Dekonomie⸗Rath Korn 5 . kan landwirthschaftliche Ausstellungswesen und stellte folgenden Antrag: „Der deutsche Landwirthschaftoͤrath erklärt: Er wird auf Bildung einer Gesellschaft — deutsche Ausstellungsgesellschaft hinwirken, deren Zweck sein soll, in bestimmten Perioden große deutsche all⸗ gemeine landwirthschaftliche Ausstellungen und Spezialaus stellun⸗ gen zu veranstalten. Solche Veranstaltungen sollen stets im Einver⸗ nehmen und unter Mitwirkung der zuständigen Vereins vertretung zur Ausführung gelangen. Die landwirthschaftlichen allgemeinen Aus⸗ stellungen eines Landes (einer Provinz, eines Haupt⸗ oder Central⸗ vereinsbezirks) sind Seitens der resp. obersten Vereinsvertretung in ein festes System zu bringen. Referent beantragte schließlich noch eine ganze Reihe, die Interessen der Ausstellungen kehre . Thesen. Nach längerer Debatte gelangte folgende Resolution zur An⸗ nahme: „Der deutsche Landwirthschaftsrath erklärt fich im Allgemeinen mit den vom Referenten Korn aufgefteslten Grundsätzen, betreffend die Organisation der Ausstellungen und Prämiirungen, einverstanden und empfiehlt dieselben den landwirthschaftlichen Centralvereinen zur . Mit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser, sämmtliche tf ö K J schloß , ö. orsitzende, Or. 9. Wedell⸗Malchow, die sechste Plenarverfa des deutschen Landwirthschaftsraths. Jö .
Gewerbe und HSandel.
(A. A. C) In der Zeit vom 26. bis zum 28. ebruar wird im Westminster Palace Hotel zu London der KJ der vereinigten britischen zandelskammern abgehalten wer⸗ den. Die Tagesordnung enthält eine ungewöhnlich lange Liste von Anträgen. Sunderland, Derby und Sheffield haben Anträge in Bezug Auf den Freihandel angemeldet, in denen die Aufmerksamkeit des. Kongresses auf den Mangel einer Reciprocität auf Seiten mehrerer Regierungen gelenkt und der Rath er⸗ sucht wird, diese Frage dem Handelsamt zu unterbreiten. Die Handelskammer von Dundee stellt einen Antrag, welcher ais dringend erforderlich bezeichnet, die Gewalten des gegenwärtigen Handels ⸗Departements im Auswärtigen Amte dadurch zu erweitern, daß es umgeformt und unter einen permanenten Unter⸗Staatsfekretär gestellt wird. Die Kammer empfiehlt ferner Schritte zur Bildung einer interngtionalen Freihandels⸗Assozigtion. Bie Handelskammer von Birmingham wird dem Kongreß eine Resolution unterbreiten, welche treues Festhalten an den Prinzipien des Freihandels empfiehlt, ohne Rücksicht auf die Aktlon anderer Nationen hinsichtlich der Tarife und Eingangzölle. Der englisch⸗französische und der französisch⸗ italienische Handelsvertrag, sowie der spanische Tarif werden eben⸗ falls Gegenstände der Erörterung bilden. Der Kongreß wird sich ferner mit Fragen beschäftigen, welche die Nothwendigkeit der An⸗ stellung von öffentlichen Anklägern, die Ernennung eines Handels ⸗ Ministers, die Erweiterung der Jurisdiktion der Bagatellgerichte, die Registrirung von Firmen, die Konkurs- und Fabrikengejetzgebung u. s. w. betreffen.
— Die „New⸗Jorker Hodls.gtg.“ äußert sich in ihrem vom 5. Januar datirten Wochenbericht über die allgemeine Geschäfts⸗ lage folgendermaßen: Das neue Jahr hat sehr still begonnen; auch hat es nicht den Anschein, daß diefe Stilte schon während der nächsten Wochen einer lebhafte ren Thätigkeit Platz machen werde. Von dem Frühjahrsgeschäft hegt man in gewissen Kreisen große Erwartungen, worauf dieselhen aber eigentlich basiren, läßt fich schwer sagen. Die Faktoren, welche am Schluß und Beginn jedes Jahres den Gesid⸗ stand beeinflussen, machten sich auch in der beendeten Berichtswoche geltend. In New. Jork allein gelangten in der ersten Woche des neuen Jahres für Dividenden, Zinsen und theilweise auch für fällig gewordenes Kapital nahezu 60 Millionen Dollars zur Auszahlung Das Zusammenwirken der verschiedenen Umstände kbte ein stark= Pression auf den Geldstand aus. An einigen Tagen wurde im offenen Markte für call loans gegen Depot gemischter Sekuritäten ein Bonus von . ( per Tag Guzüglich der legalen Rate von 7 o per Anno) bezahlt. Eine längere Bauer ist den dieswöchentlichen ö Raten kaum zu prognostiziren, denn die auf kurze Zeit dem Markte ent⸗ zogenen Gelder werden schnell in die alten Verkehrskanäle zurück⸗ kehren. Im, dieswöchentlichen Goldmarkt war die Tendenz, soweit bei dem völlig leblosen Geschäft davon überhaupt die Rede sein ginn eine, . und das Agio schloß, nach Fluktuationen zwischen
. 8 zu 2 .
Bekanntmachung.
Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebra t, da am 18. d. Mts. zwei auf dem ki gr n en eh Nr. t befindlich gewesene Hunde wegen Tollwuth haben getödtet werden müssen.
Berlin, den 19. Januar 1878.
Königliches Polizei⸗Präsidium. von Madai.
Riedel. Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.
Redacteur: J. V.:
—
dem . einer von Kiel über e ne nach Flens⸗
Dentscher Rei S⸗Anzeiger
und
Königlich Preußischer Staats⸗-Anzeiger.
Das Ahonnement beträgt 4 Æ 50 s für das Vierteljahr.
Insrrtionspreis fur den Raum einer Arnckzeile 80 4
.
* Alle Post-Anstalten nehmen Kestrllung an; . * R 9 für Berlin außer den Rost-Anstalten auch die Ezpe-
dition: SM. Wilhelmstr. Rr. 32.
—
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den 21. Januar,
er lin, Montag,
1878.
2
Abends.
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1
M3 18.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Sr. Königlichen Hoheit dem Erbgroßherzoge von Oldenburg den Schwarzen Adler⸗Orden zu verleihen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem General⸗Superintendenten Frgatz zu Clausthal, Amts Zellerfeld, den Königlichen Kronen Orden dritter Klasse, und dem Pfarrer Bachmann zu Andisleben im Kreise
Erfurt den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse zu verleihen.
Königreich Preußen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den evangelischen Pfarrer Christoph Schmidt zu Rod— heim im Kreise Biedenkopf, Regierungsbezirk Wiesbaden, zum
Dekan für das Dekanat Gladenbach zu ernennen; sowie . Divisions⸗Auditeuren Raahe der 19. Division, Müller der 7. Division, Boecker der 16. Division und Bormann des Herzoglich braunschweigischen Kontingents, sowie dem Garnison⸗Auditeur Lade in Coblenz den Charakter
als Justiz-Rath zu verleihen. Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten. Der Arzt Dr. med. Kahl in Oldesloe ist zum Kreis⸗ Physikus in Oldesloe ernannt worden.
49. Plenarsitgung des Hauses der Abgeordneten. Allen . 22. Januar 1878, Vormittags 11 Uhr. Tages ordnung: ö Verlesung der Interpellation des Abg. v. Wieräbinski, be⸗ fe, die Umwandlung von Ortsngmen in den Provinzen
Westpreußen und ö * . Entwurfs
burg führenden Eisenbahn. — Zweite Berathung des Entwurfs . . betreffend die Ausdehnung des Unternehmens der Westholsteinischen, von Neumünster über Heide nach Tön⸗ ning führenden Eisenbahn auf die Betheiligung an dem Unter⸗ nehmen einer von Heide nach Wesselburen führenden Zweig⸗ bahn und die Uebernahme des Betriebes derselben durch die Westholsteinische Eisenbahngesellschaft. — Zweite Berathung des Entwurfs eines Chausseepolizeigesetzes.
Die Nr. 3 der Gesetz Sammlung, welche heute ausgegeben
wird, enthält unter . . Nr. a, das Gesetz, betreffend die Verpflichtung des
Fiskus zur Beitragsleistung zu den Wegeverbandumlagen in der Provinz Hannover. Vom 9 Januar 1878. Berlin, den 21. Januar 1878. Königliches Gesetz⸗Sammlungs-Amt.
Bekanntmachung. Die Aufnahmeprüfung im hiesigen Lehrerinnen⸗Seminar wird am 15. und 16. März d. J. abgehalten werden. Aspirantinnen, welche das 16. Lebensjahr vollendet haben oder doch bis zum 1. April d. J. vollenden, haben ihre An⸗ meldungen an den Herrn Seminardirektor Supprian, Schützen⸗ straße 8, zu richten und denselben beizufügen: 1) einen Lebenslauf; 2) den Geburtsschein; ö 3) das Zeugniß uber die bisher empfangene Schulbildung bezw. private Vorbereitung; 4) ein Führungsattest; 5) ein ärztliches Attest über normalen Gesundheitszustand, ausgestellt von einem zur Führung eines Dienstsiegels berech⸗ tigten Arzte. Berlin, den 15. Januar 1878. Königliches Provinzial⸗Schulkollegium Reichenau.
Bekanntmachung.
Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Gesetz⸗ Samml. S. 357) sind bekannt gemacht: 1) das am 123 Juli 1877 Allerhöchst vollzogene Statut der Genossenschaft zur Melioration der Leybachniederung bei Calcar im Kreise Cleve durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Düsseldorf Nr. 35 S. 395 bis 397, ausgegeben den 1. September 1877; 2) der Allerhöchste Erlaß vom 25. September 18757, betreffend
die Bestätiguag der wegen , des sogengnnten Quittungs- i und Ausgabe von Pfandbriefen gefaßten Beschlüsse des 6 Generallandtages der ostpreußischen Landschaft, durch die Amts⸗
lãtter der Königlichen Regierung zu Königsberg Nr. 44 S. 235, aus
gegeben den! November 1877, der . ee n zu Gumbinnen Nr. 44 S. 282, aus⸗ gegeben den 31. Oktober 1877, der Königlichen Regierung zu Marienwerder Nr. 44 S. 241, aus⸗ gegeben den 31. Oktober 1877;
berg i. Pr. im Betrage vo 2459 000 6 durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Königsberg Nr. 51 S. 263/264, ausgegeben den 20. Dezember 1877 .
4 der Allerhöchste Erlaß vom 17. Oktober 1877, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an den Kreis Posen bezüglich der zum Bau der Chausseen a) von Schwersenz nach dem Bahnhofe Kobelnitza der Posen-Thorner Eisenbahn, b von Stenschewo nach dem Bahnhofe Buk der Märkis 2 Eisenbahn, c) von Eich- krug an der Stenschewo⸗Züllichauer Chaussee über Modrze bis zur Breslauer Chaussee erforderlichen Grundstücke, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Posen Nr. 51 S. 3581, ausgegeben den 19. Dezember 1877; . ;
5) das Allerhöchste Privilegium vom 17. Oktober 1877 wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Kreisanleihescheine des Posener Kreises im Betrage von 120 0900 4 durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Posen Nr. 51 S. 351/382, ausgegeben
den 19. Dezember 1877; r 6. dag? Ulterhöchste Privilegium vom 24. Oktober 1857 wegen
Ausgabe auf den Inhaber lautender Obligationen des Kreises West— nn. 1 Betrage von 780 600 Reichsmark, III. Emission, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam Nr. 48 S. 3815382, ausgegeben den 30. November 1877;
7 der Allerhöchste Erlaß vom 29. Oktober 1877 und das durch denselben genehmigte Landschaftsstatut, betreffend Abänderungen der Verfassung der Calenberg⸗Grubenhagenschen Landschaft, durch das Amtsblat für Hannover Nr. 47 S. 345, ausgegeben den 16. No
vember 1877; ü der A
311 5 6. ;. 8er .
m 29. Oktober
ber 13677; 2 29 der Allerhöchste Erlaß vom 29. Oktober 1877, betreffend die
erleihung des Enteignungsrechts an den Kreis Lübben bezüglich der e. 1 e gn fe. 7 von Birkenhainchen nach der Beeskower Kreisgrenze in der Richtung auf Buchholz, b, von Lieberose nach dem Bahnhofe Jamlitz der Cottbus-Frankfurter Eisenbahn é. von Fried land nach dem Bahnhofe Weichensdorf derselben Eisenbahn erforder⸗ lichen Grundstücke, sowie des Rechts zur Erhebung des hauf ee. geldes auf diesen Straßen, durch das Amtsblatt der Königlichen Re⸗ gierung zu . a. d. O. Nr. 51 S. 345, ausgegeben den 19. Dezember 1877; ; 3 das Alerhöchste Privilegium vom 29. Oktober 1877 wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Kreis⸗Obligationen des Lübbener Kreises im Betrage von 180 000 AM durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. d. D. Nr. 51 S. 346/347,
aus gegeben den 19. Dezember 1877.
Aichtamtliches. Deut sches Reich.
Preußen. Berlin, 21. Januar. Se. Majestät der
Kaiser und Köni t . Kabinets⸗Raths von Wilmowski sowie des Ober⸗
Bürgermeisters Hobrecht entgegen und empfingen später den , ,,. Abgesandten der Hawaiischen Inseln, Mr. Henry A. P. Corter.
— Ihre Majestät die Kaiserin⸗Königin war a n, 7 dem 3. Vortrage des wissenschaftlichen Vereins in der Singakademie anwesend.
— Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für oll⸗ ö. . , und Verkehr und für ,,, sowie der Ausschuß für Justizwesen traten heute zu Sitzungen zusammen. — Dem Bundesrath ist als Anlage zu dem Etat für
das Reichskanzler⸗Amt eine Denkschrift über die Auf⸗ aben und Ziele zugegangen, die das Kaiserliche Ge⸗ n,, sich gestellt hat, und über die Wege, auf denen es dieselben zu erreichen hofft.
— Im weiteren n. der am 19. stattgehabten (48.) Sätzung des Hauses der Abgeordneten, welcher im letzten Theile am Ministertische der Minister für die lan d⸗ wirthschaftlichen Angelegenheiten Dr. ö und der Minister für Handel ꝛc. Dr. Achenbach beiwohnten, setzte das Haus die Berathun ei, ,. fort. ß
Der landwirthschaftliche Verein zu Tapiau hat sich mit einer Petition an das Abgeordnetenhaus gewendet, in welcher er Namens der „Adjazenken des Pregel⸗ und Deimeflusses um Schutz der Ufer der ebengenannten Flüsse, sowie um Ent⸗
nahmen heute die Vorträge des z e⸗
Die Agrarkommission beantragte den Uebergang zur
Tagesordnung, welchem Antrage das Haus beitrat.
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ich nicht auf bereits 1h en. — Das Haus trat jedoch trotz egierung dem Antrage der Kom⸗
igung zu ü? des Widerspruchs mission bei. ; Die Abgg. Pilet und Szumann, unterstützt von den Ab⸗ geordneten der Provinz Posen, beantragen: die Staats regie⸗ rung aufzufordern, das dem älteren lanoschaftlichen Verbande des Großherzogthums Posen zinsfrei gewährte und gegen⸗ wärtig zurückgezahlte Kapital von 600 G00 Sς der Hülfskasse der Provinz Posen mit der Maßgabe zu überweisen, daß dieser Fonds für die Kreditbedürfnisse des kleinen Grundbesitzes ver⸗ wendet, und falls ein Kreditinstitut für den kleinen Grund⸗ besitz zu Stande kommen sollte, diesem überwiesen werde. Der Antragsteller bat, den Antrag der Geschäftsordnung gemäß der Budgetkommission zu überweisen, und bemerkte, daß derselbe einem dringenden Bedürfniß des kleinen Grund⸗ besitzes der Provinz entspräche, da er geeignet sei, demselben einen gesunden Kredit zu gewähren und ihn aus den Händen der Wucherer zu befreien.
Der Staats⸗Minister Dr. Friedenthal versprach, in der Budget⸗ kommission des Näheren auf den Antrag eingehen zu wollen. Der Antrag wurde der Budgetkommission überwiesen.
Es folgten mehrere Berichte der Budgetkommission über Petitionen. In Bezug auf die Petition der Gymnasiallehrer Pr. Blau und Genossen in Görlitz um Gewährung von Woh— nungsgeldzuschüssen an die Lehrer der höheren Lehranstalten, welche Staatszuschüsse nicht erhalten, aus Staatsmitteln bis zum Erlaß des Unterrichtsgesetzes, und die Petition der Ge⸗ werbeschullehrer Wuerkert und Genossen in Görlitz, um Erlaß einer gesetzlichen Bestimmung, nach welcher alle etatsmäßig angestellten Königlichen Gewerbeschullehrer in den Genuß des Wohnungsgeldzuschusses gesetzt, resp. für vorenthaltene Bei⸗ träge entschädigt werden, beantragte die Budgetkommission den Uebergang zur Tagesordnung, weil es ungerechtfertigt sei, die bisher säumigen Städte zu Ungunsten der n . Städte zu bevorzugen. — Das Haus trat ** Vorschlage ei
Die Petition der Kreisboten, ehemals kurhessischen Kreis— bereiter Eisenach und Genossen in Cassel, um Bewilligung von Entschädigung für frühere Dienstbezüge, wurde dem Antrage der Budgetkommission gemäß der Staatsregierung zur Berück⸗ sichtigung überwiesen, Ueber die Petition von Wachholz und Genossen, betreffend e er f fr und Gewährung von Vergütungen auf Dienstkleider für die Gefangenwärter, ging das Haus zur Tagesordnung über. ; ie Petitionen von Sekretären, Buchhaltern, Kanzlisten, Stationsassistenten und anderen Staatseisenbahnbeamten um ,,, wurden durch Uebergang zur Tages⸗ ordnung erledigt.
i de, . die Petitionen von Zugführern der Staatg⸗ eisenbahnverwaltung, um Gewährung von Wohnungsgeld⸗ zuschuß in gleicher Höhe mit dem der Lokomotivführer, be⸗ antragte die ö etkommission, mit Rücksicht darauf, daß die früheren Beschlüsse des Hauses der Ahgeordneten von dem Staats-Ministerium abgelehnt worden seien, daß aber eine Wiederholung derselben bei der gegenwärtigen Finanzlage des Staates noch weniger Aussicht auf Erfolg gewähre, über die Petitionen zur Tagesordnung überzugehen.
Das Haus genehmigte aber auf Befürwortung der 1 Berger und Windthorst (Meppen) die Ueberweisung der Pe⸗
schädigung für die eingetretene Schmälerung der Grundstücke
38) das Allerhöchste Privilegium vom 15. Oktober 1877 wegen guss b auf den e e lautender Obligationen der Stadt Königs⸗
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bittet.
titienen zur Berücksichtigung an die Staatsregierung.