1878 / 19 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 22 Jan 1878 18:00:01 GMT) scan diff

Wontagsrevue“ den Sachverhalt in folgender Weise dar: * über die Diffe⸗

haben nur zum Theile Erfolg inanzzölle in Bezug ; l ; ernstliche Differenzen, indem die ungarische Regierung darauf beharrt, die Industrie= zölle nur dann vor dem Reichstage vertreten zu können, ursprünglichen die Meldung unbegründet sein, daß das ungarische Kabinet seine Demission eingereicht habe, wie es kaum zutrifft, daß die Einladung des zur Kaiserlichen Hoftafel einen politischen

Wir können nicht sagen, daß die usgleichsschwierigkeiten beseitigt sind, obwohl bezüglich der

„Die Berathungen der beiderseitigen Mini renzen in der Ausgleichsfrage

22 n der rg der

affeezoll, bestehen leider no

wenn

diesseits der Kaffeezoll in der Höhe

beschlossen wird. Dennoch dürfte

Abg. Dr. e st r . gehabt hätte.

Differenzen wegen der Achtzig⸗Millionen⸗Schuld und der Restitu⸗ tion ein Modus gefunden wurde, der eine Verständigung möglich erscheinen läßt. Das diesseitige Kabinet wird wohl in die Lage kommen, im Reichsrathe über seine Stellung bündige Erklärungen abzugeben. Wenn jedoch schon die seltsamsten Gerüchte und 42 neue Ministerlisten verbreitet werden, so hat man das dem journalistischen Drange nach Neuigkeiten . zu halten, ohne indessen in den Thatsachen einen An⸗ i tspunkt dafür zu besitzen.“ . In Ergänzung der bisherigen Mittheilungen über die Vereinbarungen der beiderseitigen Regierungen weiß die „Pest. Korr.“ noch folgende Details zu berichten: „Die beiden Regierungen haben sich dahin geeinigt, daß sie mit Ausnahme des auf die Achtzig-Millionen⸗Schuld bezüg⸗ lichen Gesetzentwurfes an dem Wortlaute aller Ausgleichs⸗ vorlagen unbedingt festhalten; blos im Gesetzentwurfe über die . wurde als Ausbeutungsmaßstab für mehlige Stoffe 5! statt 6 Proz. vereinbart. Die beiden Regierungen werden eventuell bezüglich der von den Abgeordneten häusern etwa zu votirenden wesentlichen Aenderungen an die Ober— häuser appelliren. Nachdem aber die österreichische Quoten— Deputation ihren Bericht bereits unterbreitet hat, wird es nothwendig sein, einen Modus zu finden, damit sie die Ver—⸗ , . wieder . und hierzu wird es wahrschein⸗ ich am geeignetsten sein, den österreichischen Ausgleichs ausschuß zu bewegen, daß er selbst die Quoten⸗ und Restitutionsfragen an die Quoten Deputation zur nochmaligen Berichterstattung zurückweise. Wenn mittlerweile die beiden Legislativen den auf die Achtzig-Millionen⸗Schuld bezüglichen Gefetzentwurf in der Weise votiren, daß auch diese Frage den Quoten⸗-Deputa⸗ tionen zugewiesen wird, werden letztere gleich eitig aber kaum vor Ende Februar die Quoten⸗ und die Achtig— Millionen⸗Schuldfrage verhandeln können.“

Der krogtische Landtag hielt gestern eine Doppel⸗ sitzung ab, in welcher die gesammten noch in der Schwebe be— findlichen Titel des Budgets erledigt wurden. Für die heutige Schlußsitzung befand sich der Bericht des Adreßcomités über das Kaiserliche Reskript auf der Tagesordnung. Das Comité schlug die Kenntnißnahme des Reskripts mit im Wesentlichen folgender Motivirung vor: „Indem der Land— lag die im Reskripte ausgedrückte väterliche Fürsorge um die Integrität der Königreiche Dalmatien, Kroatien und Slavonien mit gebührendem Danke begrüßt, indem er überzeugt ist, daß insbesondere die unaufschiebbare Vereinigung der Militär⸗

renze mit dem Mutterlande seine administrativen legistatori⸗ 6 sfgaben gleich mird, . Vereinigung er, auf 3 biseß gestußt, bei passender Gelegenheit anregen und welche die Landesregierung hoffentlich unterstützen wird, nimmt

der Landtag das Reskript vom 3. Januar mit homa ialer Ehrfurcht zur Kenntniß.“ ö ;

22. Januar. (W. T. B.) Die Nachricht, daß der Vertrag zwischen der italienischen Regierung und der Süd— bahn, betreffend die Betriebsführung auf den oberitalie⸗ nischen J auf ein Jahr verlängert worden sei, ist, der, Presse“ zufolge, u nbegründet.

Großbritannien und Irland. London, 19. Januar.

CE. C) Die amt liche „Gazette, veröffentlicht die Ernennung Mr. Lionel Sackville Sackville⸗West s, bisherigen Gesandten in Buenos Ayres, zum Gesandten in Madrid ' Auf Nach⸗ frage der Handelskammer von Greenock, wie es mit den Un— terhandlungen wegen des Handelsvertrages mit . stehe, hat Lord Derby antworten lassen, Mr. addington, der französische Minister des Aeußeren, habe Lord Lyons erklärt, er könne gegenwärtig die Verhandlungen nicht wieder aufnehmen. Es sei rathsam, damit zu warten, bis der Wiedereintritt von Ruhe und Gedeihen dez Handels Gelegenheit biete, sie mit besserer Aussicht auf Erfolg in An— iff zu nehmen. Unter diesen Umständen habe die englische egierung ihre Zustimmung ertheilt und di franzosische um gefällige Benachrichtigung ersucht, wann sie den geeigneten Zeitpunkt für gekommen erachten sollte. Das Unterhaus beschäftigte sich in seiner Sitzung vom 18. reitag7 während einer Dauer von sechs Stunden mit seschwerden der Irländer. Dieselben wurden von dem Liberalen, zur Home⸗-Rule⸗ Partei gehörenden Juristen Mr, Charles Meldon, dem Vertreter von Kildare, ein⸗ geleitet. Er erklärte unter Anderem als seine Ueberzeugung, daß man sich, wenn Irland nicht besser behandelt werde, im alle eines orientalischen Krieges nicht auf dasselbe werde ver⸗ assen können. Der Staatssekretär für Irland, Sir Michael Hicks Beach, erwiderte in längerer Rede guf die vielfachen Klagen: Die Regierung wünsche, den wirklichen Be⸗ schwerden Irlands eh, ert unmöglich aber sei es für die⸗ selbe, das vage, unbestimmte und unbestimmbare Schema, Some⸗Rule genannt, anzunehmen, um so weniger, als sogar die Irländer selbst nicht zur Eintracht gelangt wären. Der Minister sprach die gef aus, daß die Antragsteller fühlen möchten, es gebe Zeiten, wo bie Hausinteressen Englands, Schottlands und selbst Irlands den größeren en, . des gemeinsamen. Reiches einstweilen nachzustehen hätten. Das von Mr. Mitchell Henry beantragte Amendement zu

der Antwort auf die Thronrede wurde mit 301 Stimmen ihren die Ulnzuträglihkeiten diefer vielfach drückenden Last wesent.

gegen 48 verworfen.

21. Januar. (W. T. B.) In der heutigen Sitzun

des Unterhauses erklärte auf eine che i e . Unter⸗Staatssekretär des Aeußern, Bourke, die Ratifizirung der hefoo⸗Konvention sei suspendirt worden, bis die Entschéidung der indischen Regierung über ewisse, Handelsfragen eingetroffen sei. Dem Mitgliede right entgegnete Bourke, die Regierung beabsichtige an— esichts ber kritischen Lage nicht, die Griechenland betref⸗ ö. Schriftstücke vorzulegen. Forster gegenüber be⸗ stätigte der Unter⸗-Staatsfekretär der Kolonien,

Ich. Euch einen Vorschlag zur Regulirung des .

den neue Gesetze vorbereitet, die bedeutenderen derfelben sind jedoch noch nicht so weit gediehen, daß sie diesem Reichstag vorgelegt wer⸗ den können. verbleibe Ich Euch, gute Herren und Gnade und Huld stets wohlgewogen.

Amtlicherseits wird angezeigt, daß, falls die Eisverhältnisse es gestatten, ungefähr am 9. Februar an der äußersten Spitze des Gjedsörriffs ein Leuchtschiff ausgelegt werden wird, welches vorläufig rothes festes Li

weitere Truppen dorthin zu senden. Indien. Aus Calcutta wird dem

Truppen in das Gebirge zurückziehen. Frankreich. Paris, 19. Januar.

de Freycinet, Eisenbahnlinien, ist

dingungen von Staatswegen geschehen. ein Netz von 2615 km. In den Motiven heißt es: „Wir find hier keineswegs in dem Falle eines vom Staate zu seinem eigenen Vortheil aufgedrungenen Rückkaufs, sondern eines solchen, der den nothleidenden Gesellschaften aus Wohlwollen und aus Rücksicht auf das Interesse der Bevölkerungen ge⸗ währt werden soll. Die Deckung der mit dem Ausbau ver— bundenen Kosten ist daher nicht für den Staat eine Pflicht und kann mithin auch nicht künftig in ähnlichen Fällen als Präcedenz angerufen werden.“ Fur die auf nächsten Mittwoch angesetzte Wahl eines unabsetzbaren Senators herrscht unter den Parteien der Rechten des Senats tiefe Spaltung. Das rechte Centrum hat sein Augenmerk auf den Herzog Decazes geworfen, für den aber die Bonapartisten sicherlich nicht stimmem werden— Die eigentliche Rechte stellt als ihren Kandidaten den Herzog von Larochefoucauld auf, dessen Wahl soeben in der Deputirtenkammer umgestoßen worden ist.

20. Januar. (Fr. C) Der Minister der öffent⸗ lichen Bauten, de Freycinet, hat unter dem gestrigen Datum an die Präfekten ein Rundschreiben erlassen, in welchem er sie, wie jüngsthin in Betreff der Eisenbahnen, auffordert, ihin die in der letzten Session geäußerten Wünsche der Generalräthe hinsichtlich der Verbesserung der Kanäle, schiffbaren Flüsse und Seehäfen mit— zutheilen, nöthigenfalls das Gutachten der Handelskammern und Konsultativcomitès ihrer Departements einzuholen und sich mit den Präsidenten der zuständigen Kommissio⸗ nen in Verbindung zu setzen. Dieses Cirkular be— gleitet ein Dekret, enthaltend die Ernennung der Mitglieder der fünf großen Kom missionen zur Ver— besserung der Wasserstraßen, die sich nach der Seine, Loire, Rhone, Garonne und der Nordsee benennen. Die Rechte der Deputirtenkammer ist durch die Umstoßung der Wahl des Herzogs von Larochefoucauld⸗Bisaccia, in der sie eine Ge⸗ waltthätigkeit der Majorität erblickt, ungemein aufgebracht. Sie trug sich gestern schon mit dem Gedanken, ihre Mandate niederzulegen oder bis auf Weiteres den Sitzungen fern zu bleiben, beschwerte sich jedoch einstweilen nur durch eine De⸗ putation bei dem Präsidenten Grevy. Da dieser lediglich mit Achselzucken erwidern konnte, daß er außer Stande sei, auf die Beschlüsse des Hauses einen Einfluß zu üben, traten die verschiedenen Gruppen heute zu einer Berathung zusammen, über deren Resultat zur Stunde noch nichts bekannt ist—

Versailles, 21. Januar. (W. T. B.) In der Kammer heute der Deputirte Admiral Touchard brachte im Namen der Rechten einen Antrag ein, dahin gehend, daß in Zukunft eine Majorität von 2s der Stimmenden zur Ungültigkeitserklärung von Wahlen nothwendig sein solle. Touchard verlangte die Dringlichkeit für diesen Antrag. Gambetta sprach gegen die Dringlichkeit und beantragte, die Vorfrage zu stellen. Cassagnge ergriff hierauf das Wort, und es entspann sich eine sehr stürmische Debatte. Schließlich wurde die Vorfrage mit 312 gegen 186 Stimmen an genommen.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 17. Ja⸗ nuar. (H. C.) Die bei der heutigen Erböf fnung des . vom Könige gehaltene Thronrede lautet wie folgt:

Gute Herren und Schweden! Eine gütige Vorsehung hat uns auch im verflossenen Jahre vor schwerem Unglück bewahrt, während andere Theile Europas von äußeren und inneren Unruhen heim⸗ gesucht worden sind. Die Erschütterungen unseres Welttheils konn— ten uns jedoch nicht gänzlich unberührt lassen. In Folge dessen hatte des Landes nach allen Richtungen hin rasch wachsende Ent⸗ wickelung die Probe ziemlich ungünstiger Verhältnisse zu bestehen. Dieses mahnt uns zur Vorsicht. Unfere Stellung zu allen fremden Mächten ist fortdauernd die freundschaftlichfte. Ich habe nicht nöthig gehabt, den Kredit in Anspruch zu nehmen, welcher zu Meiner Ver? fügung gestellt worden ist, um die Neutralität aufrecht zu erhalten. Da die Beibehaltung unserer einzigen Kolonie weder dieser noch uns zum Vortheil gereichen konnte, habe Ich, auf Grund der Anforderung des Reichstages und mit Zustimmung der Bevölkerung St. Barthe⸗ lemy's einen Vertrag Über die Rückgabe der genannten Infel an deren altes Mutterland mit, der französischen Regierung abgeschlossen. Dieser Vertrag ist der französischen Volkz⸗ vertretung zur Sanktion unterbreitet worden. Ich bin ber⸗ zeugt, 9. Ihr an Meinen Glückwünschen für die treuen Unter— thanen Theil nehmet, die somit wahrscheinlich von der Krone Schwedens werden getrennt werden. Wegen der verschiedenen Mei⸗ nungen, die unter Euch in Betreff der Gründe der Reorganisation unseres Vertheidigungsweseng herrschen, begehrte Ich die Mitwirkung des letzten Reichstages zu Maßregeln, bezüglich wescher Ich glaubte, daß eine Einigung aller Ansichten erzielt werden konnte. Ich be⸗ dauere, daß . dieser Vorschlag nicht den Beifall des Reichstages fand. Weitere Meinungsverschiedenheiten scheinen unvermeidlich, und diese müssen ausgeglichen sein, wenn das große Ziel eine stärkere Wehr⸗ kraft erreicht werden soll. Zur wenteren Reorganisation des cen⸗ tralen Beamtenwesen schlage Ich Euch vor, jetzt die lange ver⸗ schobene Regulirung der ländlichen Behörden vorzunehmen und gleich⸗ zeitig den Beamten derselben eine sehr bedürftige Gehaltszulage zu gewähren. In Anlaß eines Antrages des letzten Reichstages lege Wesens vor.

Die von Mir vorgeschlagenen Maßregeln sind ge⸗

ch zu vermindern. In verschiedenen Zweigen der Gesetzgebung wer⸗

Indem Ich diese Reichstagsession für eröffnet erkläre, Schweden, mit aller Königlichen

Dänemark. Kopenhagen, 21. Januar. (W. T. B.)

cht zeigt. Im Laufe des Mai

Lowther, daß neue Schwierigkeiten am Kap ent—

soll dieses Licht durch ein sich in je einer halben Minute um— drehendes rothes Blickfeuer ersetzt werden.

standen seien und daß die Regierung deshalb beschlossen habe,

Reuterschen Bureau unterm 18. d. M. telegraphirt, daß die aufrühre⸗ rischen Dschowakis sich vor den vordringenden britischen

(Fr. C.) Der Ge⸗ setzentwurf des Ministers der ö6ffentlichen Bauten, betreffend den Ankauf der kleinen heute zur Vertheilung gelangt. Derselbe erstreckt sich auf folgende Gesellschaften: Charentes mit 2, Orleans⸗Rouen mit 8, Maine⸗et⸗Loire und Nantes mit 2, Nanter Bahnen mit 4 Linien und Poitiers⸗Saumur. Bis über den Betrieb dieser Bahnen definitiv entschieden worden, soll derselbe unter für den Fiskus möglichst wohlfeilen Be⸗ Das Ganze umfaßt

Amerika. New⸗York, 18. Januar. (per Kabel) Das Repräsentantenhaus hat eine Resolution angenommen, welche Mr. H. M. Stanley für seine geographischen Ent⸗ deckungen in Afrika dankt. Zwischen den Vereinigten Staaten und den Sa moa⸗Inseln ist ein Handels⸗ und Freundschaftsvertrag abgeschlossen worden. 9 den bedeutendsten Städten der Union sind von den dort an ässigen Italienern Trauergottesdienste für den verstorbenen König Victor Emanuel abgehalten worden. Die De⸗ mo kraten der Legislatur von Maryland haben Rr. James Groome als Senats⸗Kandidaten aufgestellt. Seine Wahl wird für gesichert gehalten. Wie aus San Fran⸗ cis go gemeldet wird, war die Polizei genöthigt, mit dem Beistande von Truppen die chinesischen Einwanderer bei ihrer Landung daselbst gegen den Angriff eines bewaff⸗ neten und organisirten Volkshaufens zu schützen. Die Rä— delsführer des letzteren wurden verhaftet.

Süd⸗Amerika. Peru. Lima, 11. Dezember. Der Kongreß amerikanischer Staaten, welcher zur Reg e⸗ lung von Fragen des internationalen Privat⸗ rechts urspruͤnglich auf den 9. Dezember 1876 nach Lima einberufen, jedoch wegen mangelnder Betheiligung Seitens der amerikanischen Staaten auf unbestimmte Zeit vertagt war, ist nun doch am 9. d. M. hierselbst unter ganz besonderen Feier⸗ lichkeiten zusammengetreten.

Von den eingeladenen Staaten sind außer Peru nur Argentinien, Bolivien, Chile und Ecuador vertreten.

Die von der peruanischen Regierung veranstalteten Fest⸗ lichkeiten waren dieselben wie bei Eröffnung des ,, Kongresses. Der Minister des Auswärtigen hielt die Eröff— nungsrede, welche den Zweck des Kongresses darlegte und die Mitglieder im Namen der Regierung willkommen hieß, worauf der Präsident des Kongresses, der peruanische Bevollmächtigte, Dr. Arenas, antwortete und dankte.

Das diplomatische und das Konsular-Corps waren eben— falls eingeladen worden.

Nach beendigter ö begaben sich die Mit⸗ glieder des Kongresses zum Präsidenten, welcher denselben zur Erinnerung eine goldene eigens zu diesem Tage geprägte Medaille überreichte.

Die Gegenstände, mit welchen der Kongreß sich zu beschäftigen hat, sind folgende:

I) Als allgemeine Grundlage für alle nicht speziell bestimmten Materien ist in den privaten Gesetzgebungen, foweit es die besonde⸗ ren Verhältnisse jeden Landes gestaften, Gleichförmigkeit herzustellen und in den betreffenden Gesetzbüchern hinsichtlich derjenigen Punkte, in denen diese Gleichmäßigkeit nicht möglich ist, die Bestimmungen fest⸗ zusetzen, nach denen etwaige Konflikte in der Anwendung der Ge⸗ setze zu entscheiden sind;

2) in jedem Staate den Angehörigen der übrigen dieselben bürgerlichen Rechte zu bewilligen, welche die Eingeborenen genießen.

3) möglichste Gleichförmigkeit in der Gesetzgebung über Ehen ö Eingeborenen und zwischen Eingeborenen und Fremden her⸗ zustellen;

4 eben solche Gleichförmigkeit hinsichts der äußeren Förmlich⸗ keiten der obligatorischen Akte und Urkunden einzuführen; 5) gemeinsame Regeln für die Vollstreckung der Erkenntnisse in Civilsachen und Genügung der Requisitionen festzusetzen; 6) in den bezüglichen Gesetzblichern die Fälle der Auslieferung und die Art und Weise ihrer Realistrung zu bestimmen;

W die Gleichförmigkeit der Handels gesetzgebung, insbesondere mit Bezug auf Konkursverfahren und Erthei ung von Privilegien zu bewirken;

s) Regeln zum Schutz des literarischen Urheberrechts aufzustellen; M „Gleichförmigkeit in den Gesetzen über Gewichte, und Maße und das Münzsystem einzuführen;

10) eine Postkonvention zwischen den amerikanischen Staaten

abzuschließen. ; Asien. (St, Pet. Herold. Von der chinesischen Grenze melden die russischen Blätter, daß Kaschgar von den Chinesen besetzt und der Beg von Kaschgar zur russischen Grenze geflohen ist.

Der russisch⸗türkische Krieg.

St. Petersburg, 21. Januar. (W. T. B.) Die „Agence Russe“ erörtert nochmals den Widerspruch, der darin läge, wenn die englische Regierung auf der einen Seite Rußland das Recht abspräche, direkt mit der Pforte über die Bedingungen für die Frieden spräliminarien zu verhandeln, während sie auf der anderen Seite diefe Be— dingungen erwarte, um von denselben ihre Stellung gegen⸗ über dem Parlamente abhängig zu machen. Solche Vorbe— halte Englands würden von vorn herein die Feststellung der Friedensbasis unmöglich machen. Ohne Friedensbasis aber sei ein Waffenstillstand nicht möglich und wenn ein solcher nicht zu Stande komme, würde der Friedensschluß natürlich in die Ferne gerückt werden. Im Falle des Scheiterns des Versuches zur Herstellung des Friedens würde daher die Verantwortlichkeit auf England zurückfallen. Konstantinopel, 21. Januar. (W. T. B.) Die Tur qu ie“ fordert die Pforte auf, selbst unter großen Opfern Frieden zu schließen, ohne den Interessen anderer Mächte Rechnung zu tragen.

Wien, 21. Januar. (W. T. B.) Der Rol. Korr. wird von authentischer Seite aus Konstantinopel ge⸗ meldet, die türkischen Bevollmächtigten seien beauftragt, falls die russischen Bedingung en unerwartet hart sein sollten, der Pforte auf telegraphischem Wege Bericht zu erstatten. In Konstantinopel verbreitete sich immer mehr die Ansicht, daß die Pforte durch die bedrohliche Gestaltung der internen Ver hältnisse, namentlich in der Hauptstadt ö gezwungen wer⸗ den würde, um jeden Preis die Einstellung der Feindselig⸗ leiten zu erkaufen. Gegen 300000 Menschen seien auf der Flucht nach Konstantinopel begriffen.

22. Januar. 6 T Ba Telegramm der „Presse⸗ aus Konstantinopel: Der Aufruf des Sultans zu den Waffen, hatte nur geringen Erfolg. Die Pforte ist bestrebt, um jeden Preis einen Waffenstillstand herbeizuführen. Es ist deshalb an die türkischen Delegirten im russischen Hauptquartier die Instruktion ergangen, . als möglich und unter allen Bedingungen einen W affenstillstand zu

schließen.

London, 21. Januar. (W. T. B.) Dem heutigen Ministerrathe wohnte auch Graf Derby bei. In einem Schreiben des ehemaligen Ministers Lowe wird ausgeführt daß die eventuelle Besetzung Konstantinopels durch die Russen weder dem Handel Englands irgend einen Nach⸗

theil bringen, noch auch irgend eine Gefahr für Indien her⸗

beiführen würde. Lowe würde daher gegen einen Krieg um einer solchen Okkupation willen sein.

Im Unterhause wurde in der heutigen Sitzung der . bei Dulcigno, nahmen einen ganzen Tabor Nizams

wurf eingebracht. Derselbe wurde nach kurzer . Im Laufe der Debatte sprach Jorster sein Bedauern darüber aus, daß die auf Griechenland lg, lichen Aktenstücke nicht vorgelegt werden sollten und . 7 er glaube, Griechenland würge nur durch den Einfluß Englands voni Kriege fern gehalten. Dillwyn richtete die n, an die Regierung, ob es wahr sei, daß die Königin . ein Schreiben an den Kaiser Alexander gerichtet habe, in we chem sie die Einstellung der , . in Anregung brachte. Der Schatzkanzler Northeote erklärte, es sei unmöglich, die letzte Frage sofort zu beantworten, da dieselbe nicht vorher angemeldet gewesen sei. Northcote fügte hinzu, die rus 6 schen Bedingungen seien der Regierung noch nich bekannt, er habe indessen Grund zu glauben, daß die von den Morgenblältern veröffentlichten Angaben unrichtig seien. Die Regierung werde unzweifelhaft bald genauere Kenntniß von den ruffischen Bedingungen erhalten; es sei nicht rathsam, Debatten über Hypothesen zu eröffnen, Die Regierung wünsche nicht, zweideutig zu erscheinen, doch sei Zurückhaltung endig. ö wih g., 21. Januar. (W. T. B.) Die Pforte e,. eine Note an die englische Regierung gerichtet bezüg ich der kriegerischen Haltung Griechenlands. 35. eng⸗ lische Regierung hat diese Note ihrem hiesigen Geschäfts 36. Wyndham zugestellt. Die auf Kreta gebildete . versammlung hat den Mönch Parthenis Kelaidi ö ; um dem Kaiser von Rußland eine Petition zu I . reichen, worin der Kaiser zu den Siegen über die ö v glückwiünscht und ersucht wird, bei dem Abschluß des Frie ö. auch Kretas eingedenk zu sein. Abschrift der 2 wurde dem hiesigen russischen Gesandten Sa buroff 2 . Wien, 21. Januar. (W. T. B.) Wie der „Pol. dor, aus Athen vom 20. d. gemeldet wird, verhindert die gr 6 chische Regierung die Bildung von Freischaaren, be⸗ schleunigt jedoch ihre militärischen Maßnahmen.

Europäischer J ö Petersburg, 21. Januar. (W. T. B. zielle K aus Laß anlik vom 19. Januar. , . Generck Gurko am 15. d. M. einen Theil der , ., Armee von Kadikiöi und Airanli nach Dermendere zurü . worfen hatte, setzte derselbe am 16. bei Dermendere, 3. . bei Bellesizi und Karagatsch seinen Angriff energisch for ö. warf die Türken endgiltig in das Gebirge Despoto agh hinter Emikibi und Laskowo zurück. Die Türken verloren in diesen Kämpfen 49 Geschütze und über 4000 Mann . Todten. Die Zahl der Gefangenen beträgt bis jetzt ü er 3000. Die Türken flohen, vollständig aufgelöst, auf ö pfaden“, der Weg nach Adrianopel über Chaskiöbi wur . ihnen gänzlich abgeschnitten. Diese glänzenden . ö der Tapferkeit und Energie der Generals Schuwaloff, . e⸗ ville und Kraßnoff zu verdanken, Die . ha ö. in 6 Tagen 150 Werst durch zwei sehr schwierige Pässe ö Bakarel und durch die Trojanpforte, ohne auszuruhen, zurück- gelegt und drei Tage lang vom Morgen bis zum Abend, jedes Mal auf dem Schlachtfelde ihr Nachtlager aufschlagend, in den Kampf eingegriffen. Unser Verlust beträgt gegen ö 5 Offiziere sind todt, 15 verwundet, 3 kontusionirt. ö. ; wurde die Verfolgung des Feindes energisch fortgesetzt. Eine Kolonne ging von Bellastina auf Emikibi, die , ö. Stanimaki auf Naretschin zu. Die Garde⸗Kavallerie lagerte am 17. und 18. in Tschatake, rückte am 18. auf der Chaussee nach Chaskiöbi vor und hatte bereits am 17. Fühlung ö. General Skobeleff II. bei Tschirpan. Die ,, . leffs wurde am 18. von Stanimaki ostwärts nach Ketenli dirigirt. . . 22. Januar. (W. T. B.) Offizielle Telegramme aus G . General Skobeleff II. besetzte Semenli, Ternowo, Güterli und Hermanli und gntsendtte nach allen Richtungen Streifcorps, die am. 18. d. in , . Pascha be. Adrianopel eintrafen. Ein Theil der türkis hen Truppen, welche von Philippopel zurückgeworfen waren, 6. schien am 18. d. bei Haskibi.— Telegramm vom 29. d: General Strukoff meldet aus Mustapha Pascha von ö n, ; In Adrignopel herrscht vollständige Panik. welche no ) immer größer wird. Der Gouverneur und die Truppen int geflohen, die Pulver- und Munitionsdepots sind in die Luft gesprengt, wir hörten die Explosion. In der Stadt is Feuer ausgebrochen, auch Ruhestörungen sind entstanden. Es sind 5 Personen von verschiedener Nationalität bei mir erschienen und haben mich . K nach Adrianopel zu i d die Ruhe wieder herzustellen. M pel, 21. Januar. (W. T. B) Nach aus Adrianopel hierher gelangten Nachrichten sollen die Russen erst gestern Abend in die Stadt eingerückt sein, die einmarschirten Truppen beständen aus 12 Bataillonen Infanterie und 2 Regimentern Kavallerie. Achmet Eju b Raschn übernimmt das Kommando über die bei Tschurlu kon⸗ zentrirten Truppen, während Moukhtar Pascha und eEhefket Pascha die zur Vertheidigung der Hauptstadt in Tschetaldja konzentrirten Truppen befehligen. ö (W. T. B. Izzet Bey, welcher den türkischen Delegirten Instruktionen überbringt, wonach denselben Voll⸗ machten bezüglich der Friedensbedingungen ertheilt werden, sollte heute im russischen Hauptquartier eintreffen. Suleiman Pascha soll sich mit seiner Armee auf die Ab⸗ hänge des Rhodopegebirges zwischen Philippopel und Drama zuruͤckgezogen haben. Die Verwaltung des Vilayets von Adrianopel ist nach Tschorlu übergesiedelt. ö Aus Bukgrest, 21. d, wird der „Polit. Korresp. telegraphirt: Durch die Besetzung des Ortes Florentin haben die Rumänen die vollständige Ein schließung Widdins bewerkstelligt. Durch die rumänischen Ge⸗ schosse wurde gestern das Fort Belgradschik in Widdin in and geschossen. 2 * 384. „21. Januar. (W. T. B.) Offizielles Tele⸗ gramm. Die serbischen Truppen haben Kurschumlja wieder genommen und fanden daselbst 24 todte serbische Soldaten und 2 serbische Offiziere, welche gepfählt und gehängt en. ö Wien, 22. Januar. (W. T. B) Telegramm des „N. W. Tageblait“ aus Belgrad vom 213 8.: Die Serben haben No vavarosch besetzt. Bei der Wiedereinnahme von Kur⸗ schumlja wurden 450 Gefangene gemacht. Assim Pascha hat sich auf Novibazar zurückgezogen. Cettinje, 20. Januar. (W. „Presse“) Der Corps⸗ Kommandant Wojwode Bosidar Petrovies meldet: Am

unsere Truppen mit Sturm die Stadt und die Feste Dul⸗

ammt dem Kommandanten gefangen. Am 19. d nah men cigno. Unser Verlust beträgt 109 bis 130 Todte und 2 Unter den Verwundeten befindet sich auch der tapfere Unter⸗Kommandant des Ermnitzaer Bataillons, Pero Wuxanowies.“

Asiatischer Kriegsschauplatz.

St. Petersburg, 22. Januar. (W. T. B.) Offizielles ö aus Tir vom 21. d. M.: General Komaroff ist am 13. d. M. von Ardanutsch gegen Art win vorgerückt und hat, obschon ihm der Feind in großer Stärke gegenüber stand und sich in festen Positionen vertheidigte, die Anhöhen von Gorhotan erkämpft. Das erste Kaukasische Schützen⸗ bataillon zeichnete sich dabei durch die Erstürmung des Berges aus, der den Schlüssel der feindlichen Stellung bildete. Die Türken erlitten bedeutende Verluste, wir hatten 10 Mann todt, 11 Mann verwundet.

Nr. 1 des „Archivs für Post und Telegraphie, Beihest zum Amtsblatt der Deutschen Reichs⸗Post⸗ und Telegraphenverwal⸗ tung“, hat folgenden Inhalt: 1. Attenstücke und Aufsaͤtze: Die Post⸗ einrichtungen der Chinesen. Postillone und Boten im siebzehnten Jahrhundert. Die Postanwelsungs⸗Abtheilung des Postamts in New⸗NVork. Das russische Telegraphenwesen im Jnhre 1875. Eine Reise durch Ostfriesland zu Anfang des vorigen Jahrhunderts. II. Kleine Mittheilungen: Zur Geschichte der Briefverschlußmittel. Etatsverhältnisse der amerikanischen Postverwa tung. Unter⸗ seeischer Fernsprecher. Das Quadrupler⸗System in England. III. Literatur des Verkehrswesens: R. von Fischer⸗Treuenfeld. Feuer⸗ telegraphen. IV. Zeitschriften⸗Ueberschau.

Statistische Nachrichten.

r die Vertheilung der Königlichen Lehrer⸗ und Lehrerin⸗ ö. ge fn, Staates auf die einzelnen Provinzen und Regierungsbezirke entnehmen wir einer Uebersicht im Gentral⸗Blatt für die preußische Unterrichts-Verwaltung Folgende Angaben: Auf die Provinz Preußen kommen 9 exangelische und 4 katholische Lehrer Seminare. Davon entfallen auf den Regierungs⸗ bezirk Königsberg 1 katholisches Seminar, nämlich zu , . und 4 evangelische: zu Preuß. Sylau, Friedrichshoff, Osterode un Waldau. In dem Regierungsbezirk Gumbinnen existiren 2 evan⸗ gelische Seminare, zu Angerburg und Karalene; ebensoiele Seminar besitzt der Regierungsbezirk Danzig, nämlich das katholische zu Berent und das evagngelische in Marienburg, während der Re⸗ glerungsbezirk Marienwerder deren 4 aufßuweisen hat, und . 3 katholische Semingre zu Graudenz und zu MT uche uns zwei evangelische zu Preußisch Friedland und han. Auf die Provinz Brandenburg kommen: 9 evangelische k und 1 evangelisches Lehrerinnen⸗Seminar. Davon besitzt die Sta t Berlin 1Jevangelisches Seminar für Stadtschulen und l evangelisches Lehrerinnen⸗Seminar. In dem Regierungsbezirk Potsdam . die evangelsschen Seminare zu Köpenick, Kyritz, Neu⸗Ruppin ö. Oranienburg und ebensoviele hat der Regierung herr 3 und zwar zu Alt⸗Döbern, Drossen, Königsberg N. / M, und Neuze ö Auf Pommern entfallen 7 evangelische Lehrer⸗Seminare un L evangelisches Hülfs lehrer⸗Seminar, von welchen auf den Regie⸗ rungsbezirk Stettin die 3 Seminare zu Kammin, Pölitz und hn kommen. Ebensovile Seminare hat der Regierungbezirk Cöslin, welche sich zu Bütow, Dramburg und Cöslin befinden, während e. Regierungsbezirk Stralsund die beiden Seminare zu Franzburg un Gingst besitzt. In der Provinz Posen giebt es 2evangelische, katholische Lehrer⸗Seminare und 1 Lehrerinnen-Seminar, welche sich so vertheilen, daß auf den Regierungsbezirk Posen ein evange⸗ lisches Seminar zu Koschmin, ein paritätisches Seminar zu NYawit ch, ein katholisches Seminar zu Paradies und ein Lehrerinnen. Sęminar zu Pofen besteht, während auf den Regierungsbezirk Bromberg 2 Seminare, das evangelische ju Bromberg und das kotholische zu Exin kommen. Schlesien besitzt 7 evangelische und 16 katholische Lehrer⸗Seminare. Unter den 5 Seminaren des Regierungsbezirks Breslau sind die beiden Semingre zu Breslau und Hahelschwerdt ka⸗ tholische, und die Seminare zu Münsterberg, Oels und Steingu evan⸗ gelisch. Von den 4 Seminaren des Regierungsbezirks Liegnitz ist das zu Liebenthal katholisch, während die Seminare zu Bun lau, Reichen. bach und Sagan evangelische sind. Der Regierungebezirk Oppeln hat 8 Seminare aufzuweisen, von denen nur das Seminar zu Kreuz⸗ burg evangelisch ist, während die übrigen? zu Ober · Glogau Oppeln, Peiskretscham, Pilchowitz. Rosenberg, Ziegenhals und Zülʒ katholische sind. In der Provinz Sachsen befinden sich 8 evangelische dehrer⸗ Seminare, 1 katholisches Lehrer⸗ und 1 evangelisches Lehrerinnen⸗ Seminar. Hiervon hat der Regierungsbezirk Magdeburg die drei edangelischen Seminare zu Barby, Halberstadt und Osterburg, wäh⸗ rend im Regierungsbezirk Merseburg die 4 evangelischen Seminare zu Delitzsch, Eisleben, Elsterwerda, Weißenfels und das evangelische Lehrerinnen⸗Seminar zu Droyßig bestehen. Der Regierungsbezirk Erfurt besitzt das evangelische Seminar zu Erfurt und das katho⸗ sische Seminar zu Heiligenstadt. In Schleswig ⸗Lolstein be stehen die 5 evangelischen Lehrer⸗ Seminare zu Eckernförde, Tondern Segeberg, Uetersen und Ratzeburg. Letzteres ist eine ständische Anstalt. Von den 19 Lehrer⸗Seminaren in der Provinz Hannover sind evangelische und Jkatholisch. Letzteres befindet sich in Hildesheim, während die ersteren ihren Sitz in Hannover, Wunstorf, Alfeld, Lüneburg, Osnabrück, Bederkesa, Stade, Verden und Aurich haben. Die Pro—= vinz Westfalen hat einen Bestand von 3 evangelischen. 3 katho⸗ lischen Lehrer⸗ Seminaren und 2 katholischen Lehrerinnen Seminaren. Der Regierungsbezirk Münster partizipirt daran mit dem katholi⸗ schen Lehrer⸗Seminar zu Langenhorst und dem katholischen Lehrerinnen- Seminar zu Münster, der Regierungsbezirk Minden mit dem katbo— lischen Seminar zu Büren, dem evangelischen zu Peters hagen und dem K Lehrerinnen⸗Seminar zu Paderborn, der Regierung bezirk Arnsberg mit den beiden evangelischen Seminaren zu Hilchen⸗ bach und Soest und dem provisorischen katholischen Seminar zu Rüthen. Die 6 Lehrer-⸗Semingre der Provinz Hessen⸗-Nassau vertheilen fich zu je 3 auf die beiden Regierungsbezirke. . den 3 Seminaren des Regierungsbezirks Cassel ist das zu ulda katholisch, die zu Homberg und Schlüchtern evangeli ch. Die . minare des Regierungsbezirk Wiesbaden befinden sich zu Dillenburg, Montabaur und Usingen. In der Rheinprovinz und R zolkern bestehen 5 epang, hh kathol, Lehrer⸗Seminare und 2 ,. Lehrerinnen⸗ Seminare. Hiervon entfallen auf den y,, Coblenz das kathol. Seminar zu Boppard und das evangel zu Neuwied, auf den Regierungsbezirk Düsseldorf die 3 evangel. . zu Mettmann, Mörs und Rheydt, die 3 kathol. Seminare zu Elten, Kempen und Odenkirchen und das kathol. ö, Tanten. Der Regierungsbezirk Cöln besitzt die beiden kathol. minare zu Brühl und Siegburg, der Regierungsbezirk Trier 1 6 el. Seminar zu Ottweiler, 1 kathol. zu Wittlich und ö ; ö. rinnen⸗Seminar zu en n, athol. Semi r zu Kornelymünster und z ch. ö ö. 6. . d. Mts. stattgehabten Versammlung des Deut schen Vereins für öffentliche Gesundheitsyflege hielt der Geheime en e, ö. . 6h ,, ü die ‚Medizinalstatisti e eu , 833 De . theilte . die Entstehungsgeschichte di ser Statistit mit, die auf Beschluß des Bundesrathes nunmehr, alljährlich erscheinen

tizirende Civilärzte, 344 autschließlich für Anstalten beschäftigte und ö. Militäcarzte. Die Trennung der ausschließlich, für Anstalten beschäftigten Aerzte von den übrigen Cirilärzten hat in ganz unterbleiben müssen; auch in Bayern Sicherheit durchgeführt werden können.

* 68 aben sie nicht mi Außerdem giebt es 1565 Wund⸗ und Landärzte, welche zwar die Approbation zur Heilpraxis

erworben haben, aber den Titel Arzt nicht führen dürfen. I816

erzte wohnen in Städten mit 5000 und mehr Einwohnern 23 bob kleineren Orten und auf dem Lande. Da im Deutschen Reiche auf zusammen 5639 829 km Fläche am 1. De⸗ zember 1875 42 727 360 Einwohner gezählt find und davon 10 439 073 in 578 Städten mit 000 und mehr Einwohnern leben, so kommen im gesammten Reiche durchschnittlich auf je 190 km 2,54 appro- birte Aerzte und auf je 10000 Einwohner 321 approbirte Aerzte, unter diefen 282 frei praktizirende. In den Städten von 50 0 und mehr Einwohnern kommen auf je 10 600 Einwohner 7,49 approbirte Aerzte; im übrigen Lande wohnen nur je 99 unter 10009 Ein- wohnern zerstreut. Es existiren im Deutschen Reiche noch 498 approbirte Zahnärzte, ferner 4723 geprüfte Heildiener, in Lübeck 1 geprüfter Krankenpfleger und militär arztlich geprüfte Lazarethgehülfen. Ausgebildete Krankenpflegerinnen gab es am 1. April 1836 in Deutschland 633 frei praktizirende, 1760 Diakonissinnen, 5763 barm⸗ herzige und andere Ordensschwestern und 525 Angehorig⸗ anderer Genossenschaften und Vereine. Hebammen gab es am 1. April 1876 in Deutschland 33 134, davon in Städten von 5M) und mehr Ein⸗ wohnern 5 M8. Es gab ferner 3255 Thierärzte. An nicht approbirten Personen, welche sich mit der Behandlung kranker Menschen noto⸗ risch befassen bezw. ihren Gewerhebetrieb bei der Behörde angemel⸗ det, oder öffentlich angekündigt haben, sind für das Deutsche Reich 575 männliche, von denen 234 in Städten von 590) und mehr Ein⸗ wohnern wohnen, und 96 weibliche, von denen 50 in solchen Stãd. ten wohnen, nachgewiesen. Die nähere Charakterisirung dieser Der⸗ sonen und die Art der Kuren, mit denen sie sich beschaftigen. dürf ten bei späteren Erhebungen zu veranlassen sein. Hr. Geh. Regie⸗ rungs⸗Rath Dr Meitzen versprach, diesen Vortrag in einer Der näch⸗ sten Sitzungen fortzusetzen. Der Kreisphysikus, Sanitãts . Rath Dr. Boehr theilte noch mit, daß die Zahl der Aerzte in Berlin hit dem vergangenen Jahre von 7735 auf 888 gestiegen sei. Im Anfange diefes Fahrhunderts gab es in Berlin 89 und vor ca. 30 Jahren 300 Aerzte. ; . Uebersicht über die Zahl der Studirenden an der Königlichen vereinigten, Friedrich? MUniper⸗ fität Halle⸗Wittenberg im Winter- Semester 187718. Im Sommer Semester 18577 sind immatrikulirt gewesen 827, nach Aufstellung der betreffenden Nachweise wurden noch immatriku⸗ lirt 15, zusammen 842, davon sind abgegangen 264, es sind dem⸗ nach geblieben 578. Dazu sind in diesem Semester gekommen 276. Die Gesammtzahl der immatrikulirten Studirenden beträgt daher 54. Die evangelisch-theologische Fakultät zählt Preußen 163, Nicht⸗ preußen 26, zusammen 189. Die juristische Fakultät hlt ren ßen 1605, Nichtpreußen 7, zusammen 112. Die medizinische Fakultät ahlt Preußen 95. Nichtpreußen 11, zusammen 106. Die philosop che Fakaltät zählt 1. Preußen mit dem Zeugniß der Reife 223, b. Preußen mit dem Jeugniß der Nichtreife nach 5§. 35 des Prüfunge⸗ Reglements vom 4. Juni 1834 . e. Preußen ohne Zeugniß der Reife nach 8. 36 desselben Reglements 119, zusammen 342, d. Nicht⸗ preußen 105 zusammen 447, im Ganzen 85. Außer diesen imma— trikulirten Studirenden besuchen die Universität als Hospitanten 33, es nehmen mithin an den Vorlesungen überhaupt Theil 887.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die hiesige Gesellschaft, für Erdkunde begeht am 28. April ö 26 ihr fünfzigzjähriges Jubiläum. Von Alexan⸗· der v. Humboldt und Karl Ritter gestiftet, gehört die Gesellschaft zu den ältesten wissenschaftlichen Vercinen Berlins. Um das Fest⸗ progamm zu bestimmen, ist der Vorstand der Gesellschaft mit den Herren Dr. Nachtigal, Freiherr v. Richthofen, Dr. Stübel, Stadt⸗ rath Friedel, Dr. Jagor und Dr. Güßfeldt zu einem Festeomits zu⸗ sammengetreten. Zu der Feier werden die, Delegirten sämmtlicher deutschen geographischen Gesellschaften eingeladen werden. Der ehemalige Lehrer am hiesigen Joachimsthalschen und Friedrichswerderschen Gymnasium, Hr. Dr. Lau dien, ist gegen Ende des verflossenen Jahres in Lagos an der Westküste Afrikas nach zweitä igem . wahrscheinlich an den Folgen des dor⸗ i limas verstorben. . . Henri Ziktl Rögnault, Direktor der Porzellan⸗Manu⸗ faktur von Sevres und alt Chemiker durch seine Handbücher, sowie durch zahlreiche Arbeiten über die spezifische Wärme der festen und flüssigen Körper, die Dichtigkeit der Gase, die Sygrometrie u. a. rühmlich bekannt, ist am 26. früh zu Aute nil im Alter von 67 Jahren gestorben. Er war der Vater des bei Buzenral gefallenen Malers Henri Régnault. Gleichzeitig meldet man den Tod eines anderen namhaften französischen Gelehrten 3. Edmund Becquerel, Professor am rere Museum, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, als Physiker durch seine Studien über Elektrizität und Magnetismus in weiten Kreisen bekannt, ist zu Paris im Alter von 75 Jahren gestorben. Die französische Regierung hat den Bildhauer Guillaume, Direktor der Ecole des Beaux-Arts, mit der Herstellung des Standbildes beauftragt, welches Thiers auf einem der öffentlichen Plätze von Versailles in weißem Marmor

richtet werden soll. ; ö . Unter dem Titel „Die Gesetzgebung des Nord⸗ deutschen Bundes und des Deutschen Reiches in den Jahren 1867 1876, nach dem Reichs⸗Gesetzblatt sachlich, und chronologisch geordnet“, hat Ed. Ferd. Bach ein Verʒeichniß sämmt⸗ licher im Bundes⸗ und im Reichs⸗Gesetzblatt bis zum Jahre 1876 einschließlich veröffentlichten Gesetze⸗ und zwar nach folgenden 21 Rubriken zusammengestellt: i) Bundes (Reichs⸗) Verfassung; 2) Bundes⸗ (Reichs ⸗) Verwaltung; 3) Bundes⸗ Re he Beamte; 4 Bundesrath; 5 Reichstag; 6) Hun des Reichs) Finanzen; 7) Konsulatwesen; 8) Verträge; 9) Freizügigkeit, eimaths⸗ und Niederlassungsverhältnisse, Staat bürgerrecht, Paßwesen und Fremdenpolizei, Gewerbebetrieb und Versscherungswe en; 16) Zoll⸗ und Handelswesen, Steuern; 11) Naß Münz⸗ und Ge⸗ wichtgordnung, Papiergeld und Bankwesen; 12) Schutz des geistigen Eigenthums, Erfindungspatente; 13) Marine und Schiffahrt; 14 ö Land⸗ und Wasserstraßen, Fluß und Wasser zoll; 15) Post⸗ und Telegraphenwesen; 16) gesammtes bürger iches Recht und gerichtliches Verfahren; 13) Militärwesen und Kriegsmarine; 18) Me⸗ dizinal⸗- und Veterinärpolizei; 19) Presse und Vereins wesen; 20) Ver⸗ schiedenes; 21) Gesetze, Verordnungen u. s. w. in Folge des französi⸗ schen Krieges. Es braucht kaum nech ausdrücklich bemerkt zu werden, daß dieses Verzeichniß als Inder zum Bundes; bezw. Reichsgesetzblatt besonders für ere n f. und Gerichtsbehörden höchst brauchbar th 9 . ist das Heft à 1 S6 durch

rmann Graser in Annaberg zu beziehen. . 9 Die „Allg. Ztg.“ veroͤffentlicht folgende Zuschrift: Mit Vorarbeiten beschäftigt, welche eine vollständige Biographie Fran Grillparzers ermöglichen sollen, wende ich mich an alle Freunde und Verehrer des Dichters, welche Briefe oder Schriftstücke von demselben in Händen haben, mit der Bitte, mir dieselben in Drigi⸗ nal oder Abschrift zukommen zu lassen und mich mit y, Mittheilungen freundlich zu unterstützen. Wien, im Januar 2 Joseph Weilen, Neubau, Burggasse 22. ö

„Der Befrachter“, herausgegeben von dem nautischen

Verein in Papenburg und nach den neuesten Quellen bearbeitet von W. Döring, Königlicher Navigationslehrer. 2. Auflage e . burg. Verlag von Heinrich Rohr. 1878) Der Umstand, daß . dem Erscheinen des Buches im Februar 1877 bereits eine zweite Nuflage nöthis gewesen ist, bezeugt die praktische Nützlich keit desselben. Aus dem reichen Inhalt desselben heben wir nur einige besonders wichtige Gegenstände hervor. Die Schrift zerfällt in eilf Kapitel. Daß erste enthält unter Anderm den Frachtkontrakt und ö Wir⸗ kungen (55. 2 und 6), den Ladeschein, die Lehre von den Konnosse⸗

werde. Rach dem Bestande vom 1. April 1876 praktiziren im Deut-

17. d. erstürmten die Unserigen die letzten türkischen Verschan⸗

schen Reiche 13 728 approbirte Aerzte. Davon sind 12 O49 frei prak⸗

menten G83. 8, 5, 16 flgde.), die britische Merchant Shipping