1878 / 46 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 22 Feb 1878 18:00:01 GMT) scan diff

mittelbar vor und zwischen zwei ehemaligen Stadtthoren liegende Platz ist von so bedeutender Größe, daß er erforderlichen Falles für die weite ne Au dehnung des Marktes Raum gewährt. Die Kon⸗ kurrenz für die aufzuführenden Baulichkeiten ist bereits ausgeschrieben, da die bisher eingegan enen Anmeldungen das Zustande kommen des Marktes außer Frage stellen.

Gewerbe und Handel.

Der JustizMinister Dr. Leonhardt hat. wie das D. Han⸗ delshlatt‘ mittheilt, unterm 12. Februar d. J. an den Vorfftzenden des Deutschen Handel s tages nachstehenden Erlaß gerichtet: Nach den im preußischen Staate zur Zeit bestehenden Einrich- tungen ressortirt das Gefängnißwesen zum Theil von dem Ministerium des Innern, zum Theil von dem Justij ⸗Ministerium. Ich habe daher ebenso, wie der Herr Minister des Innern, von dessez, an Ew. Hoch⸗ wehl zeboren gerichteten Schreiben vom 19. v. M. mir Kenntniß 8 geben worden ist, ein lebhaftes Interesse für die durch einen Be⸗ schluß des Deutschen Handelstages angeregte und durch die Handels- kammern vorzunehmende Enquete über den Einfluß der Ar⸗ beit in den Gefängnissen auf den Gewerbebekrieb der freien Bevölkerung. ; Um die Arbeiten der Handelskammern zu erleichtern, sind die mit der Leitung des Gefängnißwesens betrauten Provinzialbehörden der Justizverwaltung angewiesen worden, denselben die ihnen wün⸗ schenswerthe Auskunft zu ertheilen, und da ich ebenso, wie der Hr. Minister des Innern, den Wunsch hege, nach Abschluß der Vorarbei= ten der Handelskammern mich bei den auf der danach erzielten Basis zu eröffnenden Berathungen durch einen als Kommissar zu entsenden⸗ den Beamten meines Ministeriums zu betheiligen, so ersuche ich Ew.

lag von Georg Reimer, 1878, Preis kart. 1 S6) bildet den Anhang zum internationalen Signalbuche, welches unter dem Titel: „Signalbuch für die Kauffahrteischiffe aller Nationen“ im Juni 1870 vom Reichskanzler-⸗Amte herausgegeben ist. Das Signalbuch gewährt den Schiffen die Möglichkeit, durch Signale sich zu erkennen zu geben und sonstige Mit⸗ theilungen unter einander, sowie mit Signalstationen, auch dann auszutauschen, wenn die signalisirenden Theile verschie⸗ dener Sprachen sich bedienen. u diesem Zwecke enthält das Signalbuch eine große Anzahl sowohl w, Sätze, als auch zur Verbindung mit einander geeigneter Satztheile, einzelner Wörter, Namen, Silben, . und Zahlen, welche durch Gruppen von je 2, 3 oder 4 der 18 Sighalhuchstahen ö

ein- und zweidrähtiges rohes Garn, weven 1877 32 223 Ctr. gegen 1435 074 Ctr. im Vorjahre eingingen. * Durchschnitt fũr 182776 betrug der jährliche Import dieses Artikels 408 5160 Ctr., ist also in 1877 sehr erheblich zurückgegangen; es wurden u. A. eingefübrt aus den Niederlanden 155 506 Ctr. (1576 205070 Etr.), aus Hamburg 62 293 Ftr. (1876 79 367 Ctr.), aus der Schweiz 35 614 Ctr. (1876 38 S9 gtr,), ostseewärts 20 455 Ctr. (1876 45 109 Gtr). Die zoll⸗ vereinsländische Ausfuhr von Baumwollengarn war in der Haupt- sache gerichtet nach: Hamburg mit 75 693 Ctr. (i876 51 924 Ctr.) Frankreich mit 7 357 Ctr. (18765 38 238 Ctr. )., Oesterreich mit 36 589 Ctr. (1876 33 749 Gtr.), Rußland 14 823 Ctr. (1876 2423 Ctr.). Bei Vergleichung der Ziffern der Ein- und Ausfuhr ist indeß zu berücksichtigen, daß, während die letztere nur mit dem Bruttogewicht nach ewiesen wird, bei der Einfuhr nur das Netto gewicht angeschrieben ist, und gilt diese Bemerkung auch für die weiter folgenden Zahlen. ö j =

Der auswärtige Handel des deutschen Zollgebiets mit Baum⸗ wollenwagren gestaltet sich in der Ausfuhr erheblich günstiger. als in der Einfuhr. Die letztere betrug im Jahre 1877 nur 45 357 Ctr. (1652 Ctr. weniger als in 1876), wogegen 299 318 Ctr. (14 490 Ctr. mehr als in 1876) epportirt worden sind; die Mehrausfuhr be⸗ rechnet sich für 1877 sonach auf über 250 000 Ctr. Im Einzelnen gingen aus an der Grenze gegen: Hamburg 67 285 Ctr. (1876 46 661 Ctrꝗ), Frankreich 53 276 Ctr. (1876 Ih g55 Ctr.), Belgien 39 920 Ctr. (1876 29 263 Ctr.), die Schweiz 35133 Etr. (1576 25 623 Ctr.), Bremen 33 751 Ctr. (1875 25 669 Ctr ), die Nieder⸗ lande 33341 Ctr. (1876 22 841 Ctr.), Oesterreich 28 5i2 Ctr. (1876 24 555 Ctr).

Nach dem XLV. Bande der preußischen Statistik (Berlin

Petrus eingenommen. Nicht blos die katholische Welt wird dies Ereigniß als ein überaus freudiges und bebeutfames be⸗ üßen. Keine der Besorgnisse haben sich verwirklicht, welche o vielfach an die Papstwahl geknüpft wurden, . hat sich in regelmäßigen, zu keiner Differenz Anlaß gebenden Formen vollzogen, und auch die italienische Regierung ist ihren Ver— sicherungen, die volle Freiheit und Unabhängigkeit des Kon⸗ klaves zu schützen, in der loyalsten Weise nachgekommen.“

Dänemark. Kopenhagen, 19. Februar. (H. C.) Wie die Etats des Ministeriums des Innern und des ultus, so wurde auch der Etat des Kriegs⸗Ministeriums, den Anträgen der Majorität des Budgetausschusses gemäß, vom Folkething in der heutigen itzung votirt. Abgelehnt wurden: die Forderungen der Regierung für 1060 Hinterlade⸗

ewehre (Modell 1867), für Torpedos, für die staͤrkere Be⸗ estigung Kopenhagens nach der Seeseite, für k London, 20. Fe— y . . w. ö. as . . in die mn, p, . ö es Eta es Maxine-Ministeriums ein, welchem das (6. C6 66 . * leiche Schicklal wie dem Etat des Kriegs-Ministeriums bevor! Ankunft Ihrer Majestät Audienz. —In der gestrigen Sitzung 9. . alle extraordinären Forberungen werden abge— dei Eier nnr, 3. ö . * ) n . . e,. . . ; ; er Kolonial-⸗Minister Sir Michael Hicks⸗Beach, daß die merika. ashington, 21. Februar. (W. T. B. Holt . . 3 . .. k Regierung, besondere, Neuigkeiten über den Verlauf des Das Repräsentantenh aus hat 3 bei der gert ch nn Sah e 2. e. * nern 9 , Kaffernkrieges nicht mittheilen könne. Im Allgemeinen der Berathung der Silberbil hinter einander sämmtliche ö gen, g ) gehe derselbe seinem Ende entgegen, und der Zulufürst, Amendements zu derselben, welche vom Senate genehmigt

Lord Granville erkennt den auh gen mäßigen Ton Lord Beaconsfields an und erklärte, obwohl er für die Kreditforde⸗ rung nicht eingenommen sei, könne er doch nicht dagegen stimmen. Er bedauere die kriegerischen Reden der Minister während der Debatten im Unterhaufe; die Entsendung der englischen Flotte sei nach seiner Ueberzeugung ein Kriegsfall ür Rußland und die Türkei gewesen; er sei erfreut aus den Erklärungen Lord Derby's entnehmen zu können, daß dieselbe nicht . angesehen worden sei. Die Kreditbill passirte hierauf nach kurzer Debatte die zweite Lesung, worauf sich das Haus rtagte. 4 *. (W. T. B.) Im Unterhause erklärte auf die Anfrage Lord Hartingtons der Schatzkanzler Northeote, das Ergebniß der Unterhandlungen mit Rußland sei, daß Rußland sich verpflichte, keinen Theil der Halbinsel von Gallipoli oder der Linien von Bulair zu besetzen, noch auch irgendwelche Truppen nach der asiatischen Seite der Dardanellen zu senden, wogegen England sich verpflichte, auf der Halbinsel von Gallipoli keine Truppen zu landen, noch auch die asiatische Seite der Dardanellen zu besetzen. Auf eine Kreta betreffende Anfrage Lefevre's antwortete Unter⸗Staatssekretär Bourke, der dortige englische Konsul bestätige nicht die Gerüchte von einem allgemeinen Aufstande auf Kreta, ebenso wenig diejenigen von einem Massacre der Christen in Retimöo. Die Vorlegung der auf Kreta bezüg—

Großbritannien und Irland. bruar. Wind sor 2

ö J ö. . 65. i welcher einen so großen Einfluß auf seins Land worden waren, a ngen ont m en. eie Vorlage geht nun in . dis Mr 2 3 von R ge . ghstaben leute ausübe, habe sich neuerdings versöhnlicher gezeigt. der vom Senate beschlossenen Fassung an den Präsidenten der Bdpr. EE'pè Bop ' Bcr a. ig ir Eine lange Debatte führte eine von Mr. Meldon bean— Vereinigten Staaten. ern.

* ; . u. . w. his tragte Resolutign herbei, welche sich für die Erweiterung des ift.

Alle 306 Gruppen von 2 Signalbuchstaben, alle 4896 Wahlrechts in Irland gussprach um dickes! Cunz ock P e

Gruppen von 3 Signalbuchstaben und von ben Gruppen von Großbritannien auf einen Fuß * ; j zu stellen. Gegen den An⸗ 4 Signalbuchstahen die ersten 189609 (kb bis Gbwö) trag sprach der Attorney General, indem er einwandte, daß Der russisch⸗türkische Krieg.

Wenen zur Zeseichnung der in das Signalbuch aufgenommenen keine dringende Nothwendigkeit für denfelben vorliege, daß

Sätze, Satztheile, Wörter u. s. w.

Von den übrigen Gruppen von 4 Signalbuchstaben sind die 1449 Gruppen, von G6B0 bis GW zur Bezeichnung der Schiffe der Kriegsmarinen und die letzten 53 040 Gruppen zur Bezeichnung der Schiffe der

von HBGD bis WIS Handelsmarinen in der Art bestimmt, daß jedem Kriegs- und

beziehungsweise Kauffahrteischiffe eins dieser 141044 53 040)

54 1480 Signale als Unterscheidungssignal zuzutheilen ist. . Jedem Staate stehen alle Unterscheidungssignale behufs

Vertheilung auf die Schiffe seiner Flagge zur freien Ver— fügung. a von verschiedenen Flaggen führen daher viel⸗

fach dasselbe Unterscheidungssignal, Flagge niemals.

Die Vertheilung der Unterscheidungssignale auf die 6 Schiffe wird durch die zuständigen Behörden der verschiedenen Staaten bewirkt. Jedem deutschen Kauffahrtei⸗ schifff wird gleich bei der Eintragung in das Schiffsregister ein solches Unterscheidungssignal zugetheilt und in seinem Schiffscertifikate vermerkt. So lange das Schiff unter deut⸗ scher Flagge fährt, behält es dieses Unterscheidungssignal auch beim Wechsel seines Heimathshafens oder seiner Register⸗ behörde unverändert bei.

Die nach der systematischen Reihenfolge der Unterschei⸗ dungssignale geordnete Liste ergiebt nun, welche Unterschei⸗ dungssignale den einzelnen Schiffen der deutschen Kriegs- und Handelsmarine beigelegt worden sind.

Für die Schiffe anderer Staaten, welche das Signalbuch ebenfalls angenommen haben, sind ähnliche Listen vorhanden. .Die Art und Weise, wie die Unterscheidungssignale zu signalisiren sind, ergiebt sich aus dem in dem Signalbuche enthaltenen Abschnitte über „Einrichtung und Gebrauch des Signalbuches“. Will ein Schiff sich einem andern Schiffe, einer Signalstation u. s. w. zu erkennen geben, so muß es außer seinem Unterscheidungssignale stets auch seine National⸗ flagge zeigen, da, wie oben erwähnt, Schiffe verschiedener Flaggen vielfach dasselbe Unterscheidungssignal führen.

Ein Schiff, welches das Unterscheidungssignal eines andern Schiffes wahrnimmt, kann sodann dessen Namen, Heimaths— hafen, Ladungsfähigkeit und Dampfkraft aus der betreffenden Liste jofart ersehen. Besitzt es . Liste nicht, so wird es sich Behufs syaͤteren Feststellung oder Weitermeldung die Nationalität und das Untergkeidungssignal zu merken haben. Alljährlich escheinen neue Ausgaben der Schiffsliste und im Laufe jedes Jahres drei bis vier Nachträge zu derselben.

Die in der heutigen Börsen⸗Beilage abgedruckte tabellarische Uebersicht der Wochenausweise der deut schen Zettelbanken vom 15. Februar schließt mit folgenden summarischen Daten ab: Es betrug der gesammte Kassenbestand 656 950 006 „ä, d. i. der Vorwoche gegenüber mehr 15 888 900. S6, während der Wechselbestand mit 68s S8 000 M eine Abnahme um 18 571 060 M' und die Lombardforderungen mit 74 754 0090 S eine solche von L646 000 nachweisen; es betrug ferner der Notenumlauf 93 666 000 S oder 11 028 000 weniger als in der Vor— woche, während die sonstigen täglich fälligen Verbindlich⸗ keiten in Höhe von 219 583 00 einen Zuwachs um 5 406 009 6 und die an eine Kündigungsfrist gebundenen Verbindlichkeiten mit 57 072 000 S ein Plus von 514 000 erkennen lassen.

S. M. Glattdeckskorvette „Au gu sta“, Kdt. Korv. Kapt. zufolge, am 21. d. Alles wohl.

Bayern. München, 20. Februar. Die Kammer der, Reichs räthe hat den Gesetzentwurf bezüglich des ein⸗ jährigen Militär-Etats nur mit der von der Abgeord⸗ netenkammer gestern abgelehnten Modifikation angenommen, daß die Vorlage statt spätestens 3, spätestens 6 Monate nach Feststellung des Reichshaushalts⸗-Etats zu erfolgen habe.

21. Februgr. (W. T. B.) Die Abgeordneten kammer berleth . über die Rückäußerungen des Reichsrathes auf das von der Kammer , . Bud⸗ get. Betreffs der Ministerial⸗Dispo itions fonds machte der Kultus⸗Minister den Vermittelungsvorschlag, daß er den Referenten über die Verwendung dieser Fonds vertrauliche Mittheilungen machen wolle. Dis Abgg. Hauck, Dr. Schmidt, . und Freitag erklärten hierauf, für diesen Antrag stimmen zu wollen, worauf die Fonds für alle Ministerien eingestellt wurden. Betreffs der Rückäußerung des Reichsraths über die Jon n schue in Aschaffenburg wurde ein modifizirender Antrag mit großer Majorität ange⸗ nommen. Die Kammer genehmigte ferner mit 54 gegen 52 Stimmen den außerordentlichen Kredit von 2769 600 für militärische Zwecke und lehnte nur 30 900 6 für Verlegung des Laboratoriums nach Ingolstadt ab. In der . Abendsitzung der Abgesrdnetenkammer wurde der

,. durch Königliche Botschaft bis auf Weiteres vertag

Schiffe unter derselben

10 Geschütze, zassenpflug, ist, telegraphischer Nachricht ts. in Jokohama eingetroffen. An Bord

Desterreich- ungarn. Wien, 21. Februar. (W. T. B.) Die „Wiener , schreibt: „Das Konklave hat estern die kanonische Wahl des heiligen Vaters beendet und

er in Irland selbst wenig Interesse errege und daß, wenn diese Frage einmal in Angriff genommen werde, es mit. der Einführung des Haus halterwahlrechts gethan sei, sondern auch eine Neuvertheilung der Wahlsitze in Erwägung gezogen werden müsse. Für den Antrag sprach u. A. Mr. Bright, der seine Annahme als einen Schritt zur Versöhnung mit Irland empfahl. Der Ruf nach Homerule würde bald verschwinden, wenn nur Eng⸗ land selbst den Irländern etwas mehr entgegen kommen wolle. Die zur Perhandlung stehende Maßregel“ werde von der großen Mehrzahl aller irischen Abgeordneten befürwortet, und die gegnerischerseits ausgesprochenen Unheilsverkündigungen würden ebensowenig bei ihrer Durchführung in i nen gehen, als es bei früheren ähnlichen Gelegenheiten der Fall gewesen. Die Abstimmung ergab eine schwache Mehrheit gegen den Antrag (134 Stimmen gegen und 136 Stimmen für), ein Ergebniß, welches von den Irländern mit lautem Beifall begrüßt wurde.

Frankreich. Paris, 20. Februar. Das „Journal officiel“ meldet: Der Präsident der Republik hat om Montag um 1 Uhr Se. Excellenz den General Cialdini, Herzog von Gaeta, welcher ihm die Beglaubigungsschreiben überreicht hat, kraft deren Se. Majestät der König von Italien ihn in seiner Eigenschaft als Botschafker be— stätigt, in besonderer Audienz empfangen. Das amtliche Blatt veröffentlicht ferner ein Dekret des Präsidenten der Re— publik, welches den Divisions- General Renson d' Allois d'Herculais zum Befehlshaber des XVI. Armee— Corps an Stelle des Generals Aymard ernennt. Der neue Oberbefehlshaber war bisher Generaldirektor des Personals und Materials im Kriegs-Ministerium. Man meldet den Tod des g9ojährigen Grafen Montes quieu⸗Fezensac, ehemaligen Adjutanten Napoleons J., Kammerherrn der Köni? gin Marie Amelie, Deputirten und Pairs von Frankreich.

Versgilles, 1. Februar. (W. T. B n der De⸗

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putirtenkamm er machte heute bei der Berathung des Artikels des Kultus⸗Stats, durch welchen die Beiträge für die Prie st erseminarien eingeschräͤnkt werden, Graf de Mun der Budgetkommission Feindseligkeit gegen den Katholizismus zum Vorwurf und frug, ob das Ministerium das billige? Der Unterrichts⸗Minister erwiderte, die Regierung werde keinen Staat im Staate dulden und bie Rechte der bürgerlichen Gesellschaft entschieden vertheidigen. Der be⸗ treffende Artikel wurde mit 313 gegen 107 Stimmen ge⸗ nehmigt und das ganze Ausgabenbudget einstimmig an⸗ genommen.

Spanien. Madrid, 21. Februar. (W. T. B.) Hier eingegangene Nachrichten bestätigen, daß sich die Anführer der Insurgenten auf Kuba unterworfen haben.

Italien. Rom, 21. Februar. (W. T. B.) Heute früh fand in der Sixtinischen Kapelle die Ceremonie der feierlichen Huldigung mit dem Fußkusse statt; am Nach⸗ mittage wurde das diplomatische Corps empfangen, das dem neuen Papste seine Glückwünsche darbrachke. Von allen Seiten, auch aus dem überseeischen Auslande sind Glück— wünsche für den Papst eingetroffen. Der „Voce della verita“ zufolge ergab, das Skrutinium am 1h. Februar Morgens nur wenige Stimmen für den Kardinal Pecci; Abends stieg jedoch die Zahl der für denselben abgegebenen Stimmen plötzlich auf 35. Am 20. Februar Vormittags er— hielt Kardinal Pecci 44 Stimmen und war somit gewählt. Nachdem der Kardinal Bilio erklärt hatte, nicht kandidiren zu wollen, hätten, dem Vernehmen nach, seine 9 Anhänger ihre Stimmen dem Kardinal Pecei gegeben. Nachdem das Skrutinium bekannt geworden, hätten die Kardinäle ihre Kniee vor. Pecci gebeugt. Der Sekretär des Konklaves, Lassagni, ist interimistisch mit dem Staats sekretariate betraut und der Kardinal Fürst Schwarzenberg zum Pro-ECamer⸗ lengo ernannt worden. Die Krönung des Papstes soll am Sonntag in der Sixtinischen Kapelle erfolgen.

Türkei. Konstantinopel, 20. Februar. (W. T. B.) Die Ernennung Safvet Paschas zum Min fer des Auswär⸗ tigen ist amtlich veröffentlicht worden. Die Abreise Namyk Paschas nach St. Petersburg wurde verschoben. Heute fand großer Ministerrath statt wegen der Friedensverhand⸗ lungen und wegen der Mission Qnouss, welcher angeblich darauf dringt, daß der Abschluß des Friedens beschleunigt werde. Die ausgewie senen Depu tirten werden heuke Konstantinopel verlassen.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 21. Februar. (W. T. B.) In der hiesigen katholischen St. Katharinen⸗ kirche fand gestern eine große Todtenfeierlichkeit für den ver storben en Papst statt, der die Vertreter der . Regierung und das diplomatische Corps bei⸗ wohnten.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 18. Fe⸗ bruar. (H. C.) Der frühere norwegische e l mn g Sibbern ist zum schwedisch⸗ norwegischen Gesandten in Paris ernannt worden. Die Regierung hat auf Antrag der Direktion des Lootsenwesens die Errichtung von zwei neuen Leuchtthürmen im Gebiete des Hafens von Malmö

nicht

ardinal Pecei hat als Leo XIII. den Stuhl des heiligen

St. Petersburg, 21. Februar. (W. T. B.) Die ge⸗ e e, hiesige Presse spricht sich ohne jede Reserve in urchaus billigender Weise über die Rede des Fürsten Bismarck am 19. d. aus. Die „Agence Russe“ weist auf die bevorstehende Verstärkung der englischen Flotte durch neue Panzerschiffe, auf Abgang des Kanalgeschwaders nach Gibraltar, sowie auf die Rüstungen in England hin und hebt hervor, daß das alles Momente seien, welche nur wenig geneigt sein dürften, Friedenskonferenzen zu inauguriren, da sie vie mehr nur das Resultat haben würden, die Türken widerspenstiger zu machen und in Folge davon die Konferenz zu verzögern. Weiter erklärt das Blatt die Nachricht, Rußland würde die Vertreibung der Türken aus Bulgarien ver⸗ langen, für eine lügnerische Erfindung und weist darauf hin, daß Rußland die weitgehendste Toleranz im eigenen Lande ausübe, wo große Massen von Muselmännern inmitten einer russischen Bevölkerung friedlich lebten. Rußland habe im Ge⸗ gentheil das Prinzip vollständiger Gleichheit für Bulgarien aufgestellt. Muselmänner und Christen, obschon sie im gegen⸗ wärtigen Augenblicke in hohem Grade erregt seien, lebten doch unter einander in vollständiger Sicherheit und nähmen gemein⸗ schaftlich an den nämlichen Arbeiten Theil, glücklich, von tür— kischen Beamten und Truppen und von Baschibozuks und Tscherkessen befreit zu sein, jener Zuchtruthe für Christen, wie 1 deren Entfernung aus Bulgarien Rußland allein verlange. Lon don. 21. Februar. (W. T. B.) Heute Vormittag ist ein Ministerconseil zusammenberufen und abgehalten werden. Der Lordkanzler, welcher bei einem Prozeß den Vorsitz führte, war genöthigt, die Pro eßverhandlung zu vertagen, um dem Ministerconseil beizuwohnen.

(W. T. B) Im Oberhause beantwortete heute Lord Derby eine Anfrage Lord Granville's dahin: Er habe in einer am 13. d. M. an Rußland gerichteten De— pesche Re ernste Hoffnung ausgedrückt, daß Rußland keine Truppenbewegung gegen Gallipoli oder eine sonstige Truppenbewegung unternehmen werde, durch welche die Verbindungen der britischen Flotte bedroht sein wür⸗ den. In Folge des Gerüchts von einer Konzentrirung der Russen in den Linien von Boulair habe er am 15. Februar ein weiteres Memorandum im nämlichen Sinne folgen lassen. In der ihm am 18. d. M. zugegangenen Antwort halte Ruß⸗ land sein Versprechen aufrecht, Gallipoli nicht zu besetzen und in die Linien von Boulair nicht einzurücken; zugleich habe aber Rußland verlangt, daß weder am europäischen, noch am asiatischen Ufer der Dardanellen britische Trup⸗ pen landen dürften. Das englische Kabinet habe am 19. b. geantwortet, es habe die Versicherung der russischen Regie— rung mit, Genugthuung entgegengenommen und sei bereit, dieselbe mit Uebernahme der Verpflichtung zu erwidern, daß am europäischen Ufer der Dardanellen keine Truppen gelan⸗ det werden sollten. Es sei bereit, diese Verpflichtung auch auf das gsiatische Ufer der Dardanellen auszudehnen, wenn es die Zusicherung erhalte, daß Rußland e nicht beab⸗ sichtige, Truppen dorthin zu senden. Die rusfische Regierung habe heute erwidert, sie beabsichtige nicht, das asiatische Ufer der Dardanellen zu besetzen, falls England gleichfalls von einer solchen Besetzung abstehe. Falls England auf die Bedingung eingehe, weder am europäischen noch am asiatischen Ufer der Dardanellen Truppen zu landen, werde Rußland Gallipoli nicht besetzen. Lord Derby fügte dieser Mittheilung hinzu, nach den neuesten ihm zugekommenen Nachrichten befinde sich die englische Flotte in der Tou labai, welche von Kon— stantinopel weiter entfernt sei, als die rinzeninseln, aber näher an Konstantinopel liege, als die Mudaniabai; es sei dieser Anker⸗ platzwechsel jedoch nicht auf Ordre von London erfolgt. Weiter erklärte Lord Derby, die Schwierigkeit wegen des Konferenz⸗ ortes sei beseitigt, Ba den⸗Baden sei zum Konferenzort gewählt. Oesterreich habe den Zusammentritt der Konferenz für das Ende der ersten Märzwoche vorgeschlagen; er glaube, von einer Regierung werde dies als eine zu kurze Frist an⸗ gesehen. Von zwei Regierungen sei die Hef thin te der Kon⸗ ferenz durch die Minister des Auswärtigen vorgeschlagen wor— den; England werd einen Botschaster senden und er glaube, die meisten Regierungen wurden das nämliche thun. Lord Beaconsfield beantragte darauf die zweite Lesung der Kreditbill und wies dabei darauf hin, daß alle Mächte Vor⸗ sichtsmaßregeln getroffen hätten und man allgemein zu der Ueberzeugung gekommen sei, daß die Lösung der orientalischen Frage die Interessen aller Nationen berühre. Es sei . nicht unbillig, daß auch England Vorsichtsmaßregeln treffe. Das allgemeine Gefühl sei, daß das Ende der Feindseligkeiten nahe sei; indessen wäre es indiskret, dem Zufalle Alles zu überlassen. Er (Beaconsfield) wünsche hervorzuheben, daß es in jedem Falle möge es England gelingen, zu einem ehrenwerthen und dauerhaften Frieden beizutragen und England wünsche das aufrichtig oder mögen jene Be⸗ mühungen mißglücken und der Krieg sich ausdehnen un⸗ zweifelhaft politisch klug sei, wenn sich England in die Lage setze, sein Wort geachtet zu sehen. Er glaube ferner, die Kreditforderung nicht weiter empfehlen zu müssen, da dieselbe im Unterhause mit so großer Majorität angenommen sei. Sein Gefühl sei aber das, daß es für England gleichviel, ob es zu

genehmigt.

einer Konferenz gehe oder in den Krieg ziehe, höchst wichtig sei, sich auf den Einfluß eines einigen Reiches zu stützen.

lichen diplomatischen Schriststücke scheine der Regierung nicht opportun, da dadurch die Aufregung auf Kreta vermehrt wer⸗ den dürfte. Auf eine weitere Frage Dilke's erklärte Parla— ments⸗Sekretär Stanley, er könne nicht sagen, wann die Ma— rine⸗ und Heeres⸗-Ergänzungskredite vorgelegt wer⸗ den würden, da es überhaupt noch zweifelhaft sei, ob diese Kredite nothwendig sein würden.

22. Februar. (W. T. B.) Das Gerücht von dem Rücktritte des Grafen Derby entbehrt, dem „Reuterschen Bureau“ zufolge, jeder Begründung. Es kursiren in den Vorsälen des Parlaments Gerüchte, die Türkei verweigere die Unterzeichnung des Friedens, Rußland verlange die türkische Flotte.

(W. T. B.) Wie das „Reutersche Bureau“ meldet, hat die Admiralität ein weiteres für die türkische Marine ge⸗ pant! Panzerschiff angekauft. Das Kriegsamt vergiebt im Submissionswege die Lieferung von 150 000 Stück Martini⸗Henry⸗Gewehren. Die „Morningpost“ und der „Daily Telegraph“ sprechen sich sehr mißbilligend über bas bezüglich Gallipoli getroffene Abkommen aus.

Wien, 21. Februar. (W. T. B.) Die „Polit. Korr.“ bezeichnet die Aussichten der augenblicklich zwischen R ußl and und England schwebenden Verhandlungen betreffend die Grenzen, welche der beiderseitigen Entfaltung der militärischen Machtmittel vor Konstantinopel zu setzen sind, wieder als kritischer geworden. England soll wenig geneigt sein, seine Flotte aus den Dardanellen zurückzuziehen, wogegen die In⸗ tention Rußlands neuerdings wieder in den Vordergrund trete, Konstantinopel zu besetzen. Demselben Blatte wird aus Bukarest gemeldet, daß der energische Protest Rumäniens gegen die Uebernahme der Festung Widdin durch russische Truppen Berücksichtigung gefunden habe; die Uebergabe Widdins an die rumänische Armee habe heute stattgefunden.

Madrid, 21. Februar. (W. T. B.) Die englische Flo . hat Gibraltar verlassen, um sich nach dem Orient zu begeben. .

Athen, 21. Februar. (W. T. B.) Die National⸗ versammlung auf Kreta hat die Verhandlungen mit der Pforte abgebrochen und beschlossen, einen Appell an die . Mächte zu richten, in welchem diese ersucht werden, die Ereignisse auf Kreta während der Insurrektionen von 1821, 1841 und 1866 einer Erwägung in dem Kongresse zu unterziehen. Es wurde eine proyisorische Regierung aus 5 Mitgliedern, darunter 2 türkischer Nationalität, gewählt.

Europäischer Kriegsschauplatz.

St. Petersburg, 22. Februar. (W. T. B.) Einem Telegramme des „Golos“ aus Giurgewo vom 21. d. zufolge sind die Russen unter General Totleben am 20. d. in Rustschuk eingerückt und von den bulgarischen Einwoh⸗ nern mit enthusiastischen Kundgebungen empfangen worden. Die türkischen Einwohner waren zurückhaltend.

Asiatischer Kriegsschauplatz.

St. Petersburg, 22. Februar. (W. T. V) O2ffi⸗ zielles Telegramm aus Tiflis vom 21 d. Die Räu⸗ mung von Erzerum hat am 17. d. den Waffenstillstands⸗ bedingungen gemäß begonnen. Die erste Staffel der Gar⸗ nison, 1 Vataillone Infanterie und 6 Batterien stark (dar⸗ unter 18 Feld⸗ und 12 Gebirgsgeschütze) ist in der Richtung nach Westen abgegangen. Am 17. d. wurden die Befestigungs⸗ werle von Keremetli, am 18. d. Medschidie und am 19. 2. Azisie und Kawak geräumt, am 21. d. sollten die letzten türki⸗ schen Truppen Erzerum verlassen.

Statistische Nachrichten.

Nach Mittheilung des statistischen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Stande sämtern in der Woche vom 109. bis inel. 16. Februar er. zur Anmeldung gekommen: 149 Ehe⸗ schließungen, 870 Lebendgeborene, 29 Todtgeborene, 3533. Sterbefälle.

Nach den Veröffentlichungen des Kasserlichen statistischen Amts belief sich die Einfuhr von roher Baumwol!le in den freien Verkehr des deutschen Zollgebiets im Jahre 1877 auf. 3 262 410 Ctr., gegen 18756 weniger 255 141 Ctr. oder 7.2 9/9. Es gingen u. a. zin aus: den Niederlanden 805 643 Etr. (gegen 1876 157 0633 Ctr.), Bremen 726 813 Ctr. (4 76457 Ctr.), Frankreich 467 610 Ctr' C 147746 Ctr.), Desterreich 376 573 Ctr. (4 7500 Ctr.), Belgien 336 763 Ctr. (4 27773 Ctr.),, Hamburg 3608 Sÿ30 Gtr. (— 39 985 Ctr.), der Schweiz 124218 ECtr. (Ct 2830 Ctr.), der Ostsee 85 227 Ctr. (4 20 184 Ctr.) Die Aus fuhr von Baumwolle aus dem frelen Verkehr des deutschen Zollgebiets belief sich auf 831740 Ctr. und hat gegen 1876 um 126 294 Ctr. oder 17, 0 zugenommen. Von dieser Menge gingen namentlich aus: nach Oesterreich 355 675 Ctr. (gegen 1876 4 69 159 Ctr.), nach der Schweiz 247 229 Ctr. (4 28 05 Ctr.), nach Ruß⸗ land 74 590 Ctr. (4 6323 Ctr.) und ostseewärts 54 S35 tr. * 46 696 Ctr.), wogegen der betreffende Verkehr an den übrigen

renzen von geringerer Erheblichkeit gewesen ist. Zieht man die Menge der Ausfuhr von derjenigen der Einfuhr pro 1877 ab, so be⸗ rechntt sich der Verbrauch des deutschen Zollgebiets an roher Baum⸗ . auf 24530 670 Ctr. oder 5, Pfund auf den Kopf der Be— völkerung.

Was den Verkehr mit Baumwollengarn und Baumwollenwaaren betrifft, so belief sich die Einfuhr von Baumwollengarn aller Art im Jahre 1877 auf 362 691 Ctr. (102 Si Ctr. weniger als in 1876), während die Ausfuhr nur 2W8 i Etr. (gegen 1876 mehr 14125 Ctr.) betragen hat. Den Haupttheil der Einfuhr bildet

1878, Verlag des Königlichen statistischen Bureaus: Br. Engel,) star⸗ ben in Preußen in den Jahren 1875 und 18765 von 1666 lebend seborenen Knaben bezw. Mädchen als Säuglinge (d h. im ersten Lebensjahre) von den Knaben jährlich 3,69, von den Madchen 225,49. Der Monats durchschnitt der in den Jahren 1875 und 1876 gestorbenen Säuglinge ist: M06 Knaben und 16 85 Mädchen, davon starben aber im 1. Monat 78,83 Knaben und 63, 38 Mädchen, im?2. 31,41 Knaben und 26,29 Mädchen, im 3. 26, 19 Knaben und i. 45 Mäbchen, im 4. 22,55 Knahen und 18,61 Mädchen. In den folgenden Monaten sinkt die Sterblichkeit immer mehr unter den Durchschnitt, im 12, auf 9,72 Knaben und 05 Mädchen. Innerhalb des ersten Mo⸗ nats zeigt sich innerhalb der ersten 15 Tage auch selbst von Tag zu Tag eine Abnahme der Kindersterblichkeit; es starben am 1. Tage 98 Knaben und 7,21 Mädchen, am 2. 5.75 Knaben und 4,46 Mäd⸗ chen, am 3. 401 Knaben und 3,02 Mädchen, am 4. 2,69 Knaben und 2,12 Mädchen u. s f. . =

In den einzelnen Regierungsbezirken zeigen sich große Ver⸗ schiedenheiten in Bezug auf die Säuglings sterblichkeit. Die höchstea Stellen nehmen im Mittel der Jahre 1875 und 1876 ein: Regie⸗ rungsbezirk Sigmaringen 494,44 Knaben und 38904 Mädchen pro M. Berlin 45219 Knaben und 380,59 Mädchen, Regierungsbezirk Liegnitz 404,71 Knaben und 325,46 Mädchen, Breslau 375,93 Knaben und 30,75 Mädchen Pot dam 353,84 Knaben und 306,41 Mädchen, die niedrigsten: Landdrostei Stade 170,65 Knaben und 141,21 Mädchen, Osnabrück 160.449 Knaben und 129,78 Mädchen, Aurich 147601 Knaben und 122,76 Mädchen. Noch verschiedenartiger gestalten sich die Verhältnisse in den einzelnen Kreisen bezw. Standesamtzbezirken Berlins. Es starben im Mittel der Jahre 1875 und 1876 an Säuglingen (Knaben und Mädchen zusammen): Kreis Landeshut 5'342, Gammertingen 522,56, Standesamt Berlin XIII. 513,53, Kreis Hirschberg 508, 86, Standesamt Berlin X. 491,39, V. 489,91, Kreis Sigmaringen 485.09, Stadtkreis Görlitz 480, 75, Standesamt Berlin VIII. 477,16, Lauban 477,12 u. s. w., Bersenbrück 129,48, Aurich 129,42, Lingen 127,73. Halle i. W. 125.19, Herzogthum Lauenburg 122,40, Husum 119,065, Meppen 115,ů58, Eiderstedt 114,51, Tondern 113,32 pro M. . . .

Bei der Magdeburger Allgemeinen Versicherungs— Aktiengesellschaft Abtheilung. für Unfall versicherung kamen im Monat Januar 1878 zur Anzeige: 5 Unfälle, welche den Tod der Betroffenen zur Folge gehabt haben, 3 Unfälle, in Folge deren die Beschädigten noch in Lebensgefahr schweben, 37 Unfälle, welche für die Verletzten voraussichtlich lebenslaͤngliche, theils totale, theils partielle Invalidität zur Folge haben werden, 358 Unfälle mit voraussichtlich nur vorübergehender Erwerbsunfähigkeit. Summa 403 Unfälle. =

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Im wissenschaftlichen Verein wird am Sonnabend, Nachmittag 5 Uhr, in der Sin gaka demie der Universitäts⸗Professor Dr. Kirchhoff aus Halle einen Vortrag über „das deutsche Land als Mitbildner des deutschen Volkes“ halten.

Am 19. d. M, starb in Paris Charles Daubigny, einer der ersten Landschaftsmaler Frankreichs. . .

Von den Württembergischen „Jahr büchern für Statistik und Lan des kun de', herausgegeben von dem König⸗ lichen statistisch⸗topographischen Bureau Stuttgart, H. Lindemann) sind das 4. und 5. Heft des Jahrgangs 1877 erschienen. Das 4. Heft enthält die Fortsetzung und den Schluß der Abhandlung über die Alterthümer in Württemberg aus der römischen, altgermanischen (keltischen) und alemannischen (fränkischen) Zeit, vom Finanz Rath. E. von Paulus, ein Verzeichniß der reichen archäologischen Schätze, welche der Schwarjwalde, der Jagst- und der Donaukreis besitzen. Der Verfasser weist im Ganzen in Württemberg nach: 488 römische Niederlassungen, ea. 2241 Grabhügel an 374 ver⸗ schiedenen Steller, 218 Reihengräberfundstellen und 45 Verschanzungen aus vorrömischer Zeit. Ferner enthält das Heft einen Vortrag, welchen der Rektor der Realschule in Eßlingen, Th. Müller, in der 3. Generalversammlung des oberschwäbischen Zweigvereins für vaterländische Naturkunde über Balthasar Ehrhart, einen schwä⸗ bischen Naturforscher aus dem 18. Jahrhundert, der auf dem Gebiet der B tanik und Geognosie eine gewisse Berühmtheit erlangt, gehalten hat. Den Schluß bildet eine Abhandlung über die Zeitungen und Zeitschriften Württembergs von 1876, mit einem Rückblick auf die frühere periodische Presse des Landes, von Professor Pr. Th. Schott. Würt⸗ temberg hatte danach im Jahre 1876198 politische Zeitungen (darunter der Schwarzwälder Bote mit 22000 Auflage, das „N ue Tagblatt“ 19000, „Schwäb. Merkur“ 14000, Neckar Ztg. 9000, Staats Anzeiger f. W“ 6— 7000) und 1390 Zeitschriften. Dem Hefte ist eine getreue Abbildung eines Medusenhauptes aus einem römischen Fußboden bei Mengen beigefügt. . . ; ;

Das 5. Heft enthält die trigonometrischen Höhenmessungen für die Atlasbilder: J. Fridingen, Hohentraut, Schwemmingen, Tutt⸗ lingen, II. Ehingen, Laupheim, Riedlingen, III. Hall, Kirchberg und Künzelsau.

Allgemeines Deutsches K nach Rechtsprechung und Wissenschaft“, erläutert und herausgegeben vom Kammergerichts Rath Hugo Keyßner (Stuttgart, F. Enke's Ver— lag, 1878). Dieses vor Kurzem erschienene Werk verdient der Sorg⸗ falt wegen, mit welcher der Verfasser darin die Ergebnisse der bis⸗ herigen Rechtsprechung des Reichs⸗Ober⸗Handelsgerichts, des preußi⸗ schen Ober⸗Tribunals und anderer hervorragender Gerichtshöfe im Anschluß an die einzelnen Bestimmungen des Handelsgesetzbuches ge⸗ sammelt, zusammengefaßt und etwaige Widersprüche derselben her vorgehoben hat, die Beachtung nicht nur der juristischen Fachgenossen, sondern auch der Kaufleute, welche an der Hand dieses Werkes in den Stand gesetzt sind, über zahlreiche, mit ihrer geschäftlichen Thätig keit verknüpfte Rechtsverhältnisse sich selbständig zu unterrichten. Mit Gewissenhaftigkeit sind überall von dem Verfasser die von ihm benutzten Quellen angegeben, so daß überall eine Nachprüfung der aufgestellten Sätze erfolgen kann und für die Praxis eine sichere

Grundlage gewährt wird. . Land⸗ und Forstwirthschaft. Der internationale Markt für landwirthschgft liche Maschinen und Geräthe, welcher vom 13. bis 17. Juni

d. Is. in Ham burg stattfinden soll, wird auf dem Heiligengeist⸗

Hochwohlgeboren ergebenst, gefälligst Ihr Einverständniß hiermit er- kennen geben und mich demnächst von dem Abschlusse der gedachten Vorarbeiten in Kenntniß setzen zu wollen.“

Das Präsidium des Deutschen Handelstages ist, wie das D.

Handel bl. weiter mittheilt, laut Schreiben vom 18. Februar e., auf den Wunsch des Justiz⸗Ministers mit Dank eingegangen.

Die Liquidatoren der Berliner Bank leisten aus den Ein⸗

gängen von der Nordbahn eine weitere Abschlagszahlung von 16506 auf

jede vollgezahlte Aktie und von 4 6 auf jeden 407 Interimsschein;

es werden alsdann im Ganzen 895 o/o zurückgezahlt sein.

„Die Generalversammlung der Kunst- und Schönfär⸗

be rei (Thiele & Seegers) beschloß einstimmig die Liquidation der

Gesellschaft und wählte die Liquidatoren.

Der Aufsichtsrath des Oberschlesischen Kredit⸗Ver⸗

eins hat auf Grund der vorgelegten Jahresbilanz pro 1877 be⸗

schlossen, der bevorstehenden Generalversammlung die Vertheilung

einer Dividende von 6of in Vorschlag zu bringen.

Nach dem Geschäftebericht der Hannoverschen Bank hat der Gesammtumsatz im Jahre 1877 665 90 261 0, gegen

680 853 82d M im Jahre 1876 betragen. Die Banknotenzirkulation betrug durchschnittlich 6 597 100 S6, gegen 8 3690 70) im Vor⸗ jahre, Zur Einlösung kamen an der Hauptkasse 43 590 000 4, ge⸗ gen 40 352 000 M in 1876. Das Effektenkonto hatte Ende 1856 einen Bestand von 1111 803 , 1877 dagegen nur von 7085 209 60 Der Reservefonds hatte Ende 15376 einen Bestand von 749 689 M, zugeführt wurden ihm 40, Zinsen für is77 mit 29 987 4M und 1090 9 aus dem über 4 5so erzielten Reingewinn des Jahres 1877 mit 29172 M, so daß derselbe jetzt os 849 M beträgt. Nach Ab⸗ schreibung der Unkosten z. so wle von 33 040 MS für Verlufste ver⸗ bleibt ein Reingewinn von 771 897 66 Hiervon sind zunächst abzu⸗ setzen 4 o/o Dividende mit 480 000 46, für den Reservefonds 29 172 M0, 1Lẽ96. Dividende für die Aktionäre mit 120 009 4M, verbleiben 142 725 , die Tantième für den Verwaltungs rath mit 14254 MS, verbleiben 128 470 M, davon die Tantisme für die Direktion 2c. mit 5131 , verbleiben noch 123 338 S½ς, wovon weiter 1 06 Dividende gezahlt wird mit 120 000 M und der verbleibende Rest von 3338.0 auf 18718 in Vortrag kommt. Die hiernach sich ergebende Dividende beträgt 6 , 45 ½ pro Aktie.

Nach dem Geschäftsberichte der Kommunalbank des Königreichs Sachsen wurde im Jahre 1577 ein Bruttogewinn von 108 209,81 S6 erzielt, und zwar setzte sich derselbe aus folgenden Posten zusammen: Uebertrag vom vorigen Rechnungsjahre 541,24 416, Pfandzinsen 83! 160 „, Zinsen⸗ und Effektenconto 74 119 64 A6, Provision 26 237,95 M Demselben entspricht ein Nettoüberschuß von 56 223591 A6 (ca. 95 des Aktienkapitals), für dessen Verwen⸗ dung vom Aufsichtsrathe folgender Vorschlag vorgelegt wird: 4 0 ordentliche Dividende 24 900 n, von dem verbleibenden Reste an 32 22301 6 25 0 zum Reservefonds 8055,75 S, 4 Super⸗ dividende 24 0900 M,. Vortrag auf neue Rechnung 167,25 MS.. Die Zahl der Darlehnsabschlüsse mit Gemeinden hat sich gegen den Bestand des Vorjahres um etwa 50oś, die Summe der emittirten Anlehnsscheine um etwa 650½ vermehrt. Der. Reservefond repräsen⸗ tirt gegenwärtigt etwa 6isiohso des Aktienkapitals. Von den An⸗ lehnsscheinen sind 291 000 C bisher amortisirt. Die an 32 saͤch⸗ sische Gemeinden gewährten Darlehne beziffern sich auf 2532 799 1ƽ; die Gesammtsumme der bisher bewirkten Anlehnsabschlüsse ist da⸗ durch auf 6 468 000 M gestiegen.

Verkehrs⸗Anstalten.

Das Gesetz⸗ und Verordnungsblatt für, das Königreich Bayern veröffentlicht das Gesetz, betreffend die Vervollstän⸗ digung der bayerischen taatseißsenbahuen ꝛe. vom 14. Februar. Es handelt sich in erster Linie um die Herstellung einer Bahn von Lohr in der Richtung nach Wertheim.

Berlin, 22. Februar 1878.

Königlich Preußische Lotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der heute fortgesetzten Ziehung der vierten Klasse 157. Königlich Preußischer Klassenlotterie fielen:

1ẽ Gewinn à 30 000 M auf Nr. 75 675.

1 Gewinn à 15000 S auf Nr. 82 833.

4 Gewinne à 6000 SG auf Nr. 2113. 25 904. 57168. 73 525.

41 Gewinne à 3000 6 auf Nr. 288. 599. 1297. 3095. 4609. 9788. 11 247. 11 312. 16287. 16337. 17 509. 18 568. 21 269. 22 682. 25 139. 25 624. 25 709. 29 606. 29 659. 32 538. 337109. 33 824. 40 690. 44 349. 46913. 54 679. 59 458. 60 898. 61 328. 61 931. 63 175. 66 180. 71 820. 73 022. 80 800. 81 257. 82 571. 88 656. S9 293. 90461. 92 387.

46 Gewinne à 16500 S auf Nr. 790. 1087. 4711. 8029. 9989. 10077. 15 412. 17 855. 18 581. 20193. 20 398. 22 757. 27 856. 28 402. 28 595. 29 008. 31 528. 33 388. 35 696. 37 310. 39 663. 40 86861. 43 890. 44 036. 58 008. 58 332. 59 509. 60 178. 62487. 62 683. 63794. 64901. 73 553. 77 571. 78 415. 79 374. 81 880. 83 546. S5 302. 86 271 S6 723. 86 967. 89 078. 92 007. 93130. 93169.

87 Gewinne à 600 S6 auf Nr. 2485. 3442. 4819. 5476. 7955. 8364. 9642. 10 037. 12262. 13049. 13176. 13477. 13 8655. 14176. 15501. 16408. 16857. 17137. 18334 19083. 20 197. 20793. 20797. 22 109. 22952. 25 639. 26 818. 27 069. 27 940. 31 828. 33 578. 35 223. 35 653.

36 869. 37 810. 39 522. 40 202. 41 766. 42019. 44126. 45 453. 49 755. 49 851. 50 643. 51421. 51 780. 52 817. 52 973. 53 709. 54 393. 56 695 58 762. 58 974. 59 623. 60 107. 61 197. 62285. 64 700. 64 928. 65772. 74 160. 74 692. 76159. 77 127. 77 915. 78 574. 79 0652. 79 599. 81 768

felde abgehalten werden, auf welchem auch 1863 die landwirthschaft⸗ liche Ausstellung stattfand. Dieser in der Vorstadt St. Pauli, un⸗

S2 050. S2 413. S3 097. S5 509. S6 348. 89 968 g2 9g69. 93 847. g3 666. 94232. ;