1878 / 57 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 07 Mar 1878 18:00:01 GMT) scan diff

den von der A

er als einen weniger

ete die Ablehnung desselben. 6 . aus, daß die no

s um einen Erwerb in kehrten, daß sie meist schon genügt hätten, und daß es werb der Staatsangehorigke maligen Militärdienstes zu des Abg. Winterer wurde d

Schluß 4 Uhr. Nächste Sitzung Freitag 12 Uhr. Der Bundesraths⸗Bevollmächtigte,

Geheimer Justiz-Rath Held

S. M. gedeckte Korvette „Hertha“, Komdt. Korv. Kapt. Pirner, ist, telegraphischer Nachricht zu⸗ folge, mit dem Geschwaderstab am 4. d. Mts. von Smyrna in See gegangen und am 5. d. Mts. im Piräus einge⸗

troffen. S. M. Glattdecks⸗Kor

Komdt. Korv. Kapt. von Werner, ist am 15. Januar er., Nach⸗ mittags, vor Punta⸗Arenas in der Magelhaenstraße eingetroffen

Mts., Alles

und hat am 16. dess. fortgesetzt. An Bor

S. M. Kbt. „Albatroß,“ 4 Geschütze, Komdt. Corv. Capt. Mensing J, ist, telegraphischer Nachricht zufolge, am 7. d. M. in Singapore eingetroffen. An Bord Alles wohl.

Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 5. März. (Leipz. Ztg. Der Landtag trat heute wieder in die Be— rathung über die Proposition wegen Erhöhung der Do—⸗ Während der Debatte wurde zu den ver— schiedenen, auf Ablehnung der Regierungsvorlage gerichteten Anträgen ein neuer Ankrag zur Amendirung der letzteren dahin gehend eingebracht, daß nach Abzug der festen Domänen⸗ rente und des proponirten Präzipuums der Hauptstaatskasse die weiteren Ueberschüsse des Kammervermögens Staatsfiskus und dem Großherzoglichen Hause nur insoweit getheilt werden sollen, als der Antheil des letzteren die Summe von 50 000 M nicht übersteigt. rathung kam die Angelegenheit doch nicht zum definitiven Ab⸗

mänenrente.

schluß, indem die Beschlußfa Anhalt. Dessau, 5

Landtage zur Prüfung vorgelegten Rechnüngsabschluffe der Landes⸗Hauptkasse ergiebt sich statt des vom Etat bestimmten Ueberschusses von 130990 6 eine Mehreinnahme

von über 353 000, also ein Darunter aus dem Salzbergw

Der Baarvorrath der Landes⸗-Hauptkasse belief sich beim Be—

66 des Jahres auf über

asse wurden

u. s. w. abgeführt.

Schwarzburg⸗Rudolstadt. Zwischen den Regierungen von Sachsen⸗Weimar, Altenburg, ⸗Coburg⸗ Gotha, Schwarzburg und

8. 3) Meiningen, Reuß j. L. ist auf 10 Jahre worden, durch welche die einzelnen Gebiete dieser

mindestens 10

rte zu Gunsten dieses letzteren Antrages in minderjährigem Alter 2 durch Pflichten gegen zurückgebliebene Angehörige,

theils baar, theils durch Ueberweisung von Nesten) 11 500 060 υ an Rübenzücker, Salz-, Brausteuern

gegenseitige Zulassung der für die Staaten ausgestellten Jagdscheine und eine Erhöhung der Gebühren für diese Scheine auf M6 festgestellt worden ist.

bleistung der Militärpflicht fordert, lücklichen und ntragte Darauf replizirte der Abg. HBr.

usgewanderten der Heimath zu suchen, zurück= in Frankreich ihrer Militärpflicht deshalb eine Härte wäre, den Er⸗ it an die Bedingung eines noch⸗

knüpfen. Nach einem Schlußworte er Antrag Bergmann angenommen.

Königlich sächsische

ist hier angekommen. 19 Geschütze,

vette Ariadne“, 8 Geschütze,

Nachts die Reise nach Valparaiso wohl.

dem zwischen dem

Trotz mehrstündiger Be⸗

ssung nochmals ansgesetzt wurde. März. (L. 3.) Aus dem dem

Ueberschuß von über 341 000 erke Leopoldshall über 177 000 406).

2 Mill. An die Reichs⸗Haupt⸗

Rudol stadt, 5. März.

eine Uebereinkunft geschlossen

Schweiz. beauftragt, der

22. November 1875 von Fra nachdem man ihn bereits zw 1. Mai d. J. zu Ende geht, antragen. Das unter dem

bot der Vieheinfuhr aus Italien ist mit Rücksicht auf die eingetretene Besserung in

des Viehs in Oberitalien au Niederlande. Amster

Courgnt“ veröffentlicht eine Königliche Entschließung über

die Miliz, welche „Jünglin mit Erfolg genossen haben,

wenden zoder sich den auf Handel, Industrie ober Landbau Bezug habenden Studien widmen“),

des enen dies gestatte, gewährt.

Großbritannien und (E. C.) Der Ober⸗Bef

Heeres, Herzog von Cambridge, hielt gestern im Lager

von Aldershot eine Besi

den dort stehenden Regimentern eingestellten Soldaten von weniger als einem Jahre Dienstzeit ab. Die derselben bei der Infanterie, Kavallerie und Ar—

Gesammtzahl tillerie beträgt gegen 6000, dahin, daß Dienst verwendbar

Miliz⸗Reserve. 3 Nan Reserve für die Miliz sei; die mehr bildet sie in zur Miliz gehören und si

deß werden hierzu nur Leute

gesetzten Offizieren für 6 befunden worden sind. ĩ

Gesammtzahl soll, gesetz der Stärke sämmtlicher Milizer

beträgt sie gegen 30 000 Mann.

theilung der Miliz im . neuen Bestimmungen über die lassen wurden und es sofort eine Reserve zur nämlich, den übrigen Bestim Parlamentsakte zufolge, nicht bedurfte dazu 1

gramm zufolge, ist die in Ma

des e. einiger Zeit auf den Grund gerathenen) Kriegs⸗ beendet,

chiffes „Raleigh“ . Besika⸗Bai abfahren.

Bern, 5. März. Bundes rath 9. die schweizerische Gesandtschaft in Paris

ranzösischen Regierung die Prolon⸗ gation des Handelsvertrages von 1864, welcher am

eine Abkürzung der Uebungszeit

nur wenige davon nicht zu sofortigem aktiven sein würden. Ein im Allgemeinen wenig bekannter Theil der englischen Wehrkraft ist die

Wirklichkeit eine Reserve für das stehende Heer, und zwar ist sie zusammengesetzt aus Leuten, welche

. gu e e , haben, für den eines Krieges in Linien⸗Regimenter eingestellt zus werden.

chen Bestimmungen gemäß, ein Viertel sich darum handelte, für den Nothfall and zu haben. Eine solche war

J erst einer mehrjährigen Geltung der neuen Vor— schriften. Einem bei der Admiralität eingegangenen Tele⸗

(N. Zürch. Ztg.) Der

nkreich gekündet worden ist und, eimal prolongirt hat, nun am bis zum 1. Januar 1879 zu be⸗ 9. Oktober 1877 erlassene Ver⸗

den Gesundheitsverhältnissen fgehoben worden.

dam, 4. März. Der „Staats⸗

gen, die den Sekundärunkerricht sich dem höheren Unterricht zu⸗

soweit das Interesse

Irland. London, 5. März. ehlshaber des englischen chtigung über sämmtliche bei Rekruten und

und die allgemeine Ansicht geht

ͤ sogenannte ie scheint anzudeuten, va sie eine s ist indessen nicht der Fall, viel⸗

ö * n⸗ die von ihren vor⸗ Ihre

zugelassen,

nicht übersteigen. Gegenwärtig Geschaffen wurde diese Ab⸗ 1867, d. i. zur Zeit, als die Dienstzeit im englischen Heere er⸗

mungen der damals erlassenen sogleich verfügbar, sondern es

lta vorgenommene Ausbesserung

ungefähr 700 Ein

rücken, daß sowohl die Hun ökonomischere Verwaltung

eine Geldbuße von 5600

nung der Rädelsführer.“

bestanden, zersprengt.

Gehölz getödtet. schossen.

Kokstad 100 Mann abgesandt

Note:

nisterium nicht stürzen und die

holfen haben und der

unvermeidlich. Sie haben

Italien.

Stefani“ meldet, nach dem gestern mission genommen. Der interimistisch mit beauftragt worden.

abgehalten.

1

das Winterpalais nicht enden wollende Se. Majestät selbst, sich dem Volke zu zei

Hauptes gesungen wurde. Herrscher von Kaschgar,

und sollte dasselbe heute nach

Chinesen geflüchtet hat, ist,

Aus Kalkutta wird dem „Reuterschen Bureau“ unterm 3. d. M. telegraphirt: Gest eborenen besuchtes Meeting abgehal⸗ ten, in welchem Resolutionen angenorimen wurden, die gegen eine erhöhte Besteuerung opponiren und die Ansicht aus— die gewöhnlichen, wie die Ausgaben für ersnoth durch beträchtliche Einschränkungen und eine

einstimmig beschlossen, an das Parlament im Sinne der angenommenen Resolutionen zu petitioniren. Die den Dschowakis auferlegten Haig en ge dngnngen betreffen englischen, 25 Gewehren der Eingebornen und die Verban⸗

Ueber den Verlauf des Kaffernkrieges wird der „Times“ unterm 12. v. Mts. aus der Kapstadt berichtet:

Ein Telegramm aus Ibeka besagt, daß Kapitän Upchers Ko— lonne am J. bei Tagesanbruch von Kreli und Sandilli angegriffen wurde. Die Kaffern, welche aus 3000 Mann in drei Divisionen wurden mit einem erlust von 200 Mann vollständig Man hält diesen Kampf für den entscheidendsten, der bis jetzt stattgefunden hat; Kreli hat die Flucht ergriffen, und San⸗ dilli wird verfolgt, Kapitän Charkes Boyes wurde in dem Chichaba— Gonzabele wurde von den Bürgerstreitkräften zurück⸗ getrieben und ernstlich verwundet. Lieutenant Tripp stieß auf 40 Mann, die nach der Outas⸗Ansiedelung flohen, und Alle wurden er⸗ Die Nachrichten von der Zulugrenze sind friedlicher Natur. Im Pendolande fangen die Eingeborenen an, beunruhigt zu werden. Von Natal werden zur Verstärkung der Streitmacht Blythe's in

Frankreich. Paris, 5. März. Der „Soleil“, das Organ der Verfassungstreuen,

Legitimisten und Bongpartisten wollen zwar das Mi⸗

aber sie wollen das Eine beständig beunruhigen und die AÄndere* in ihrem Thun und Lassen hemmen. Ganz anders denken die Ver“ fassungstreuen, welche dem Kolportagegesetz zum Sieg ver— Ansicht sind, daß den Belagerungszu stand und die annehmen muß. So tritt die Meinungsverschiedenheit über das zu beobachtende Verhalten zwischen den Konstitutionellen und den übrigen Gruppen der Rechten immer schärfer hervor, und eine Scheidung ist nver sich daher entschlossen, kündigen, welchen Andere schon gebrochen hatten, die Kraft haben, die man besitzt, wenn man sich selbst treu bleibt.

Rom, 7. März. (W. T. B.) Wie die Agenzia at der Minister des bend stattgehabten Ministerrathe seine De⸗

der Leitung des Ministeriums des Innern

Nußland und Polen. 6 Pet. Herold.) Anläßlich des Friedensschluüsses fanb eute Mittags 125 Uhr im Winterpalais unter dem Donner der Kanonen von der Peter⸗Pauls⸗Festung ein Tedeum statt, zu dem die Hofdamen und Hofkavaliere, die Generale, Stabs- und Ober⸗Bffiziere der Flotte und alle hoffähigen Personen befohlen waren. zeitig wurde in allen Kirchen ein feierlicher Als gestern Abend die Kunde zeichnung des Friedens wie ein Lauffeuer durch die ganze Stadt flog, strömten von allen Seiten große Volksmassen vor und brachten dem Kaiser Hurrah⸗Rufe ihre Huldigung dar. Als so berichtet der dem Vol zeigen, stimmten Tausende von Stimmen gleichzeitig die Nationalhymne an, welche von Allen entblößten

ern wurde hier ein von

gedeckt werden könnten. Es wurde

upien, die Herausgabe von 25

werden.

veröffentlicht folgende

Es war dies ihre Einigkeit zu inisters der Aus⸗

lle schreibt dasselbe Blatt:

Regierung nicht unmöglich machen,

der Senat das Gesetz über Preßam nestie⸗ Vorlage

den Vertrag zu und werden fortan Innern, Erispi,

Minister⸗Präsident Depretis ist

St. Petersburg, 4. März.

Garde, der Armee und der Gleich⸗ Dankgottesdienst von der Unter⸗

durch begeisterte,

„Golos“, heraustrat, um

Beg⸗Kuli, der frühere welcher sich vor den siegreichen

* ö

am 18. Januar in Taschkent angekommen. Bis Osch hatte ihn der bekannte kirgisische Abenteurer Ssadik Kenissarin begleitet, war aber hier wegen einer erhaltenen Wunde zurückgeblieben.

Amerika. Washington, 6. März. (W. T. B. Der Senat hat heute eine Bill angenommen, durch welche die Regierung zur Emission von 4proözent. Coupon⸗ Bonds ermächtigt wird, deren Gesammtbetrag 100 Millionen Dollars nicht übersteigen soll. Diese Coupon-Bonds sind in 50 . zu ihrem Nominalwerthe gegen baare Münze oder gegen Papiergeld, dessen gesetzlicher Cours seinem Nominal⸗ werthe gleich ist, einzulösen. Die Emission tritt an die Stelle einer früher genehmigten Anleihe gleicher Höhe.

Der russisch⸗türkische Krieg.

St. Petersburg, 6. März. (W. T. B.) Nachdem für die Ratifikation des Friedensübereinkommens zwischen Rußland und der Türkei ein Zeitraum von längstens 14 Ta⸗

en festgesetzt worden, tritt für die Signatarmächte die Fest⸗ etzung eines Kongreßortes in den Vordergrund, es ist neuerdings hier mit Vorliebe auf Berlin gewiesen worden. Man wird von einer Entscheidung über den Ort aber erst sprechen können, wenn allseitige Erklärungen vorliegen. Als feststehend wird angenommen, daß, mag der Kongreß oder die Konferenz wo immer tagen, an demselben nur die Signa⸗ tarmãchte e Theil nehmen, den betheiligten kleineren Staa— ten aber überlassen sein wird, ihre einschlaͤgigen Wünsche und Anschauungen dem Kongreß vorzutragen—

Konstantinopel, 6. 6. (W. T. B.) Savfet Pascha hat den Großfürsten Nikolaus eingeladen, den Sul⸗ tan zu besuchen, Savfet Pascha wird heute definitiv nach Lonstantinopel zurückkehren. Die Abreife des Generals ö nach St. Petersburg ist auf nächsten Freitag fest⸗ gesetzt.

London, 6, März. (W. T. B.) Ueber das Verhält— niß der Muselmänner in Bulgarien ist nach dem Te⸗ legramm des, Reuterschen Bureaus“ aus Konstantinopel von gestern in dem Friedensvertrage bestimmt, daß die Muselmänner nach Bulgarien zurückkehren dürfen, daß aber, wenn dieselben binnen zwei Jahren ihre Angelegenheiten be⸗ treffs der ihnen gehörigen Güter nicht geordnet haben sollten, die letzteren zu Gunsten eines Wittwen- und Waisenfonds verkauft werden.

(W. T. B.) Ueber den angeblichen Inhalt des Friedensvertrages wird dem „Reuterschen Bureau“ weiter aus Konstantinopel gemeldet, das in den Festungen Bulgariens, einschließlich Schumla und Varna, befindliche Kriegsmaterial, solle Eigenthum der Pforte bleiben. 50 969 Russen, nämlich 6 Divisionen Infanterie und 2 Divisionen Kavallerie, würden ungefähr 2 Jahre lang Bulgarien besetzen und auf Kosten des Landes unterhalten werden, bis zur Bildung einer eingeborenen Miliz, deren Stärke zwischen Rußland und der Türkei weiter bestimmt werden würde. Die Truppen der russischen Okkupationsarmee sollten die Verbindung mit Rußland über Rumänien und ebenso über die Häfen des Schwarzen Meeres aufrecht erhalten. In Varna und Bourgas würden die erforderlichen Depots ange⸗ legt werden. Die Besetzung von Erzerum und Trapezunt werde in dem Friedensvertrage nicht erwähnt. Rumänien werde autorisirt, seine Forderung hinsichtlich der Kriegskosten⸗ Entschädigung direkt zu stellen; für Serbien und Montenegro sei keine Krieg kosten-Entschädigung in dem Vertrage stipulirt. Die in Bosnien und ber Herzegowina rück⸗ ständigen Steuern sollten nicht mehr erhoben werden und die Revenuen aus diesen Provinzen bis zum Jahre 1880 den durch die Insurrektion Geschädigten zu Gute kommen. Etwaige Streitigkeiten oder Reklamationen sollen österreichische und xussische Kommissare entscheiden. Hinsichtlich der Dar⸗ danellen würde bestimmt, daß dieselben für die Handelsschiffahrt frei sein sollen. Die von der Türkei abgetretene Dobrudscha solle im Austausch gegen Bessarabien an Rumänien cedirt wer— den. Die Frage wegen der Grenzen zwischen der Türkei und Persien solle in kurzer Zeit geregelt werden. Die Ratifikation des Friedensvertrages solle in etwa 14 Tagen stattfinden, doch solle derselbe bereits jetzt obligatorisch sein. Im Friedensver⸗ trag sei kein Kongreß erwähnt, auch sei darin von den Kapitu⸗ lationen und von einer Allianz zwischen Rußland und der Türkei keine Rede. Montenegriner, welche in der Türkei reisen oder sich daselbst angesiedelt haben, seien den osmanischen Gesetzen unterworfen, vorausgesetzt, daß dieselben nicht dem internakio⸗ nalen Rechte zuwiderliefen. Russische, osmanische und bul— garische Kommissare würden den Tribut Bulgariens nach Maßgabe des mittlern gegenwärtigen Einkommens des Landes feststellen. Bosnien und die Herzegowina würden die Refor⸗ men erhalten, die auf der Konstantinbpeler Konferenz vereinbart wurden. Thessalien und Epirus würden eine Drganisation erhalten, ähnlich derjenigen, die Kreta im Jahre 1868 zu Theil wurde. Die Privilegien der Mönche russischer Abkunft auf dem Berge Athos würden aufrecht erhalten bleiben. Die Russen würden die Räumung des Landes unverzüglich beginnen, dieselbe würde in drei Monaten vollendet sein. Die gtuffen erhielten das Recht, sich in Trapezunt Behufs der Rückkehr einzuschiffen. Das asiatische Gebiet solle in sechs Monaten geräumt sein. Der Dongukommission blieben ihre Rechte ungeschmälert erhalten. Die Pforte verpflichte sich, die Schiffahrt auf der Donau auf ihre Kosten wieder herzustellen und die Privaten, welche durch den Krieg geschädigt worden sind, zu entschädigen. Für diefe doppelte Ausgabe würden nicht weniger als 500,60 Fres. bestimmt, welche von der Summe abgezogen werden sollen, welche die Donaukommission der Pforte schuldet. Bis zum Abschlusse eines neuen Handelsvertrages sollen die Tarife bleiben, wie vor dem Kriege. Die Türkei verpflichte sich, auf gütlichem Wege die zwischen russischen und türkischen Ünter— thanen obschwebenden Streitigkeiten zum Austrage zu bringen. Großfürst Nikolaus werde sich wahrscheinlich am Donnerstag nach Konstantinopel begeben. Wie demselben Bureau weiter aus Konstantinopel vom gestrigen Tage gemeldet wird, soll die Pforte der russischen Regierung zugestanden haben, ihre Truppen so lange in San . zu belassen, als sich die englische Flotte im Marmara-Meere auf⸗ halten würde.

7 März. (W. T. B.) Nach weiteren bisher ander⸗ weitig nicht bestätigten Mittheilungen, welche dem „Reuter⸗ chen Buregu“ in Betreff der Bedingungen des rus⸗ isch⸗türkischen Friedensvertrag es aus Konstantinopel zugehen, soll die genaue Grenze Bulgariens folgende werden:

wie die „Turk. Wed.“ melden,

In Westen werde sie durch die neue und die alte Grenze erbiens gebildet, gehe dann von Manta aus, überschreite

das Rhodopegebirge bei Mitrowitza, folge dem Laufe des e a ff, es bis Jenidje am Aegäischen Meere, ziehe sich von Cavala aus am Ufer des Meeres entlang bis zur Mitte zwischen Cavala und Dede⸗Aghatsch, steige darauf nach Norden bis Tschirmen, gehe in einer Entfernung von 23 Stunden bei Adrianopel vorüber, über Kirkilissa nach Lule⸗ Bourgas, laufe in gerader Linie bis nach Hekim⸗-Tabiassi am Schwarzen Meere, gehe dann am Littorale entlang bis nach Mangalia, indem sie Varna mit umfasse und wende sich dar⸗ auf nach Westen zurück bis nach Rassova an der Donau. Die Eisenbahnlinien Salonichi⸗ Mitrowitza und Dede⸗ Aghatsch⸗Adrignopel bleiben bei der Türkei. Das Ge⸗ biet von Montenegro solle Gatschko einschließen mit der Südostgrenze an der Boyana. Die Bestimmungen über die Schiffahrt auf diesem Flusse bleiben einem späteren Uebereinkommen vorbehalten. Petel-Zwornik im Westen und Senidje und Nisch im Süden gehören zu dem Territorium, daß an Serbien abgetreten werden solle. Ru⸗ mänien erhalte keinen Gebietszuwachs. Die Wahl des künf⸗ tigen Fürsten von Bulgarien solle in Philoppopel oder Tir— nowa unter Ueberwachung russischer Kommissare stattfinden. Das Soghanli⸗ und Mozinegebirge sollen die Grenze des in Asien an Rußland abzutretenden Gebietes bilden. Die Gebiete der Dobrudscha, welche abgetreten werden sollen, würden die Distrikte von Tultscha, Köstendsche, Isaltscha. Meschidje und Mat⸗ chin umfassen. Russische und türkische Kommissare würden die neuen Grenzen in einem Zeitraum von 3 Monaten regeln. Die Kosten für die Unterhaltungen der türkischen Gefangenen seien innerhalb 6 Jahren in 18 Theilzahlungen zu entrichten. Die Pforte verpflichte sich, in Armenien Reformen einzuführen und die Bevölkerung gegen Ausschreitungen der Kurden und anderer a r e ö zu vertheidigen, unter der Aussicht russischer Kommissare. .

ficht rn 6. März. (W. T. B.). Die „Politische Kor⸗ respondenz? meldet, die Eventualität des Zusammentrittes des Kongresses in Berlin gewinne stündlich an Wahr—⸗ scheinlichkeit. Der „Presse“ zufolge hat Graf Andras sy jüngst in einer Cirkularnote an die Mächte das Zu⸗ sammentreten der leitenden Minister zu einem Kongresse in Berlin vorgeschlagen. Die Abhaltung des Kongresses in Berlin sei bereits so gut wie entschieden.

J. März. (WB. T. B). Das „Fremdenblatt“ verweist auf einen Artikel des „Pester Lloyd“, welcher für die Okkupation Bosniens, der Herzegowina und Nord-Albaniens plaidirt und fügt hinzu, wenn sich Ge⸗ fahren an unseren Grenzen vorbereiten, so unterliege es keinem Zweifel, daß wir unsere Existenz höher anschlagen, als den Fortbestand der jetzt schon auch ohne unser Zuthun aus allen Fugen weichenden Integrität der, Türkei. Die „Presse“ bekämpft die ö einiger Blätter, daß Desterreich unthätig bleiben solle und betont, das wäre eine Abdikation Oesterreichs als Großmacht und würde dessen sicheren Verfall herbeiführen. Die Kreditforderung spitze sich demnach zu der weltgeschichtlichen Frage zu, ob Oesterreich als Großmacht fortbestehen oder abdiziren solle. Diese Frage hätten die Delegationen zu beantworten. ö

Paris, 7. März. (W. T. B.) Der „Gaulois“, das „Paris-Journal“ und die konseryativen Journale stimmen der in einem Briefe der gestrigen Nummer der „République française“ ausgesprochenen Ansicht bei, daß Frankreich sich jeder Theilnahme an einer Konferenz oder einem Kongresse enthalten müsse.

Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.

Paris, Donnerstag, 7. März. Die „Agence Havas“ verbreitet folgendes Communigusé: Die in verschiedenen fran⸗ zösischen Zeitungen ausgesprochene Meinung, daß Frankreich sich der Theilnahme an dem Kongresse enthalten solle, sei als keine ernsthafte zu betrachten. Die Zustimmung der fran⸗ zösischen Regierung zur Betheiligung am Kongresse würde als gesichert angesehen.

St. Petersburg, Donnerstag, 7. März, Vormittags. Der „Regierungsbote“ erklärt gegenüber den von den Blät⸗ tern gebrachten Meldungen über die Friedensbedingungen, der in San Stefano unterzeichnete Vertrag sei dem auswärtigen Amte noch nicht zugegangen, er werde erst demnächst von dem General Ignatieff überbracht werden. Alle Kombinationen über die Friedensbedingungen seien demnach verfrüht.

Statistische Nachrichten.

Nach dem im neuesten Bande der Zeitschrift des Königlich preußischen statistischen Bureaus veröffentlichten Aufsatz des Dr. Engel über die motorischen Kräfte und die Umtriebsmaschinen der preußischen Industrie nach der Gewerbezählung vom 1. Dezember 1875 wurden jener Zeit ungerechnet die Maschinen der reinen Landwirthschaft, des Post⸗, Telegraphen⸗ und Eisenbahn— betriebs, der Militär⸗ und Marine -⸗Etablissements, aber mit Ein⸗ schluß der Schiffsmaschinen in Preußen in 59 210 Betrieben (16 3109 Groß. und 42 700 Kleinbetri- ben) Motore von 932 633 Pferdekräften (690431 im Groß ⸗, 242 202 im Kleinbetriebe) verwendet.

Von den Motoren waren in 5337 Betrieben 6991 Göpel Thier⸗ kraft, 13 499 Bockwindmühlen 4 Pferdekraft = 53 g96 Pferdekraft), 3714 holländische Windmühlen 8 Pferdekraft 29 II2 Pferdekraft), 21 802 Wasser werke (191 667 Pferdekraft); Dampfkraft in 15 575 Be⸗ trieben mit 31 526 Kesseln (in 13 912 Betrieben 25 998 stationäre Maschinen von 628 849 Pferdekraft; in 2320 Betrieben 3080 trans⸗ portable Maschinen von 21314 Pferdetraft; 1320 Dampfhämmer von 29 018 Pferdekraft und 2496115 kg Gewicht), in 557 Be—⸗ trieben 579 Gaskraftmaschinen von 805 Pferdekraft, in 164 Betrieben 170 Heißluftmaschinen von 290 Pferdekraft.

ie Windkraft, obwohl sie die billigste ist, wird nur in 152 Groß⸗ und 17 061 Kleinbetrieben, meist Getreidemühlen, benutzt, die Wasser⸗ kraft dagegen in 21 807 Betrieben mit 191 667 Pferdekraft, wobon 122 998 Pferdekraft auf 19 227 Kleinbetriebe und 68 669 Pferdekraft auf 2575 Großbetriebe fallen. Bei weitem ausgedehnter ist die Be⸗ nutzung der Dampfkraft. Wenn man den obigen Zahlen die h606 Lokomotiven mit I S95 g2z Pferdekraft hinzurechnet, welche im Jahre 1875 auf den preußischen Eisenbahnen im Betrieb waren, so erhöht sich die Zahl der im Dienste der Industrie und des Handels und Verkehrs stehenden Dampf⸗-Pferdekräfte allein schon hierdurch auf 2552 85, in denen ein Werth von 855 270 760 st eckt.

Wenn man die benutzten Pferdestärken (932 635) auf die Gesammt⸗ heit aller Erwerbthätigen (3 535 918) vertheilt, so kommen auf jeden einzelnen G26 oder auf 100: 26. Die meisten Maschinenkräfte fallen auf Erwerbthätige bei der Lohndrescherei (auf 100: 366), demnächst bei dem Berg au (i154), der Industrie der Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittel (72), der Industrie der Heiz und Leuchtstoffe (i), der chemi⸗ schen Industrie (T), der Papier- und Lederindustrie (ö), den Ver- kehrsgewerben (31), der Industrie der Steine und Erden (18), der

Tertilindustrie (17), der Industrie der Steine und Erden (17), der Metallverarbeitung und der Maschinenfabrikation (12), der In⸗ dustrie der Holz und Schnittstoffe (11) u. s. w. ;

Die meiste Naturkraft (376 939 Pferdekraft) nimmt der Berg⸗ bau mit dem Hütten und Salinenwesen in Anspruch, sodann die Industrie der Nahrungs⸗ und Genußmittel (8 875 Pferdekraft). in dritter Reihe die Textilindustrie (75 664 Pferdekraft). ö

Auf 1 Motorenbetrieb kommen im Banzen 16,2 Pferdestãrken, 1 Dampfmotor nbetrieb 43,9. In vielen Industriezwei⸗ aber sind die Motoren erheblich stärker; so kommen 3. B. in den Hochöfen und Stahlhütten, Eisen⸗ u. s. w. Streck: werken auf 1 Motor 245,5 Pferdekraft, auf einen Dampf motor 426,6 Pferdkraft; in den Salzbergwerken 215,5 brw. 233,5; in den Stein- kohlen bergwerken 397 bjw. 438.1; den Spiegelglas fabriken 244.8 bjw. 243,5; den Schwarz⸗ und Weißblechfabriken 419,5 biw. 527,7; den Jutewebereien 135,8 bzw. 135,8; den Wasserwerken 154,4 bzw. 152,6; in der Schiffahrt 256,3 bzw. 256,353.

Auch die Großindustrie ist nur theilweis mit Motoren versehen; auf 27 003 Hauptbetriebe ohne, kommen nur 16510 mit Motoren; in der Kleinindustrie stehen 1 580 803 Betriebe ohne Motore 42788 mit Motoren gegenüber. . .

Was die geographische Vertheilung der verschiedenen Naturkrãf te betrifft, so fallen von 10609 Pferdekräften, durch Wind erzeugt, auf den Regierungsbezirk Posen 96,8, Schleswig 76, 8-, Potsdam 73,8, Breslau 72,8. Magdeburg 63,5, Liegnitz 56,8, Merseburg 55, 8, 1 a. O. 52,3, Gumbinnen 4835, u. s. w., in den westlichen

rovinzen ungleich weniger, in den Regierungsbezirken Wiesbaden, Coblen;, Trier und Sigmaringen 09.

Die Wasserkraft wird kesonders im Regierungsbezirk Arnsberg (von 1000: 1047) benutzt, demnächst in der Provinz Schlesien (Re⸗= gierungsbezirk Breslau 57,3, Liegnitz 75,3, Oppeln 50, 4), dem Re⸗ gierungsbezirk Cassel (55, 3), der Landdrostei ildesheim (48,1). den Regierungsbezirken Merseburg (45,4), Trier (42, 1), Wies baden (*I, 9), Frankfurt a. O. (40,7) und den übrigen Bezirken der Rheinprovinz (38,7 30,6), und am wenigsten in den Regierungsbezirken Sigma⸗ . 85 Gumbinnen (7,8, den Landdrosteien Stade (46) und

uri 6.

Rücksichtlich der Dampfkraft steht ebenfalls der Regierungsbezirk Arnsberg mit 225, vom Tausend obenan; dann folgt Düseldorf mit 177, Oppeln 83,7, Trier 48,9, Aachen 46,4, Cöln 40,2, Magde⸗ burg 35,ů', Breslau 35,5, Merseburg 33,3, Frankfurt 27,1, Potsdam 268, Berlin 22,5, Liegnitz 24 u, s. w. Am schwächsten ist die Dampfkraft vertreten in der Provinz Preußen ( 1.8 - 2). Pommern (14 –- 1,9), Posen (6,5 und 4,8, den Regierungsbezirken Erfurt . M4), M den ; 35 Cassel (6,5, Sigmaringen (0,2) und den Landdrosteien

l, TD]. ;

Die Gaskraftmaschinen sind hauptsächlich in Berlin (193 vom Tausend) und dem Regierungbezirk Düsseldorf (168) vertreten, in größerer Anzahl auch in den Provinzen Sachsen (32.7 23,7) Bran⸗ denburg ohne Berlin (354,3 und 38.6), Hessen⸗Nassau (23,6 und 4457) und den übrigen Bezirken der Rheinprovinz (S0, 8- 20 8) 66 ö 3 den Regierungsbezirken Arnsberg und Minden (26,3 un 367 ; ;

Heißluftmaschinen werden besonders im Regierungsbezirk Düssel⸗ dorf (20457 vom Tausend) und in Berlin (133,9) verwendet. .

Wenn man alle benutzten Naturkräfte zusammenrechnet, so finden die meissen (181,4 vom Tausend) im Regierungsbezirk Arnsberg Verwendung, demnächst folgen Düsseldorf (134,B,7), Oppeln (71, 3), Trier (463,4). Breslau (43.3), Aachen (432), Mersebarg 37.8), Magdeburg (36, , Liegnitz (86,3), Cöln (34, 8), Frankfurt (32, 1), Potsdam (30,4) u. s. w., die wenigsten in den Landdrosteien Stade (5,5) und Aurich (2,7) und den Regierungsbezirken Stralsund (4) und Sigmaringen (1,9. .

Nach der Zählung vom Jahre 1861 waren in Preußen, ohne Schleswig, Hol nein und ohne die Lokomotioen 7894 Dampfmaschinen von 167 793 Pferdekraft im Betriebe; 1875 wurden in demselben Gebiet 28 370 Dampfmaschinen von 645 559 Pferdekraft gezählt, also nach 14 Jahren 20476 Maschinen (259 0) und 477 7765 Pferde⸗ kraft (28600) mehr. Die Zunahme der Pferdekräfte hat besonders den Bergbau, Hütten⸗ und Salinenbetrieb (4 295 896) betroffen, demnächst die Textilindustrie (4 44 370). Dabei hat die durch⸗ schnittliche Stärke der Maschinen sich nur von 21 auf 23 Pferdekraft erhöht. Die Zahl der Lokomotiven hat sich in Preußen von 1867 bis 1876 von 2205 mit 575 310 Pferdekraft auf 6790 mit 1936393 Pferdekrast, also um 308 bezw. 3360ͤ vermehrt.

Folgende Zahlen, obwohl sie nicht demselben Zeitraum ent⸗ sprechen, beweisen doch, daß Preußen im Dampfmotorenbetriebe eine hervorragende Stellun) einnimmt. Es betrug die Zahl der Dampf⸗ maschinen in den Vereinigten Staaten von Amerika (1872— 73) 53 124 mit 3 818319 Pferdekraft, Großbritannten (1870 72) 52 446 mit 3 336 267 Pferdekraft, Frankreich (1874) 38 666, Preußen (1875) 35 684 mit 2519513 Pferdekraft, Belgien (1860 2) g340 mit 293 768 Pferdekraft.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Der Egpptologe Joseph. Bonomi ist am 3. d. M. in Wimbledon Park bei London in seinem 82. Lebensjahre gestorben. Von 1824 bis 1844 weilte derselbe in Egypten, wo er während der letzten zwei Jahre seine Forschungen im Verein mit Dr. Lepsius und anderen von dem König Friedrich Wilhelm II. nach Egypten ge⸗ sandten deutschen Gelehrten betrieb. In der Literatur hat er sich durch sein Werk „Niniveh und dessen Paläste“ bekannt gemacht.

Von dem Lehrbuch der politischen Oekonomie“ von Karl Heinrich Rau, welches in einer vollständigen Neubearbei⸗ tung von Adolph Wagner und Erwin Nasse in der C. F Winterschen Verlagshandlung in Leipzig und Heidelberg erscheint, ist nunmehr der erste Theil des fünften Bandes, welcher die von Adolph Wagner bearbeitete ‚Finanzwissenschaft“ umfaßt, in zweiter we⸗ sentlich umgestalteter und vermehrter Ausgabe publizirt worden. Der⸗ selbe bildet zugleich die siebente Ausgabe des 1. Bandes der Rau⸗ schen Finanzwissenschaft. Dieser erste Theil enthält zunächst in der Einleitung die vier allgemeinen Abschnitte: Der Staat und die Finanzwirthschaft', „Charakterisirung der Finanzwirthschaft Als Wirthschaftsart“,. die Definition des Begriffs Finanzwissenschaft und „die Entwicklung der Finanzwissenschaft und ihrer Literatur?. Der, spezielle Theil dieses Bandes ist in zwei Bücher gegliedert, von denen das erste in zwei Kapiteln die Ordnung der Finanzwirthschaft und den Finanzbedarf“ behandelt, während in dem zweiten die Lehre von den ordentlichen Einnahmen der . schaft“ vorgetragen wird. Auch dieses zweite Buch zerfällt in zwei Kapitel, von denen das erste die allgemeine Betrachtung und Haupt= eintheilung der ordentlichen Einnahmen“ umfaßt, während das zweite Kapitel die Lehre von dem „Privaterwerb der Finanzwirthschaft entwickelt. .

Der i. J. 1872 vollständig erschienene erste Theil der Wag⸗ nerschen Neubearbeitung der Rau'schen Finanzwissenschaft ist s'it einiger Zeit vergriffen. Hr. Wagner bemerkt in dem Vorworte zu dieser neuen Ausgabe, daß er Anfangs gesonnen gewesen, sich für dieselbe auf eine Revision zu beschränken. Indessen habe sich ihm eine tiefergreifende Umgestaltung schließlich doch zweckmäßiger er⸗ wiesen, um mehr Einheitlichkeit der sachlichen und formellen Behand⸗ lung in diesem Bande wie zwischen den einzelnen Bänden des Lehrbuches herzustellen. In der jetzigen zweiten Ausgabe seiner Bearbeitung des ersten Theiles der Finanzwissenschaft habe, ihn daher das Bestreben geleitet, dieen Band überall in grundsätzliche Uebereinstimmung mit seiner (Wagners) Grundlegung“ der Allgemeinen Volkewirthschafts- lehre zu bringen. Dadurch seien besonders in der Einleitung und im ersten Buche, welches von der Ordnung der Finanzwirthschaft und dem Finanjbedars ' handelt (entsprechend dem ersten Buche von den „Staatsausgaben in der vorigen Ausgabe) sehr umfassende und ein⸗ greifende Umgestaltungen nothwendig geworden. Vieles sei deshalb hier gänzlich neu bearbeitet und von Rau habe nur Einzelnes herüber⸗

auf gen

genommen werden können. Auch im jweiten Buche, von der ordentlichen Einnahme im Allgemeinen und vom Privaterwerb,

seien viele Veränderungen erfolgt. Namentlich sei überall in den Untersuchungen über die Beibehaltung oder Veräußerung der einzelnen privatwirthschaftlichen Erwerbe zweige neben dem Ge⸗ sichtsvunkte des Produktionsinteresses, welcher Rau mit den früheren Nationalökonomen und im Ganjen auch koch ihn in der Neube— arbeitung der 6. Ausgabe fast allein beschäftigt gehabt hätte, der Gesichtspunkt des volkswirthschaftlichen Verlbeilungs⸗ und des sozial⸗ politischen Interesses zur gebührenden Geltung gebracht. Dadurch hätten sich manche prinzipielle Abweichungen von Rau und hie und da auch von der letzten Ausgabe ergeben. Die jetzige Behandlung des Gegenstandes liefere auf diese Weise zugleich eine Ergänzung der mehr theoretischen Unterstützungen über die Organisation der Volkswirthschaft und den Staat, sowie über die Rechts⸗ ordnung des Kapitals und des Bodens in der Grundlegung durch die mehr praktischen Erörterungen aus dem sinanz⸗ wissenschaftlichen Gesichts punkte. Die Theorieen der Grund⸗ legung hätten dabei gewissermaßen eine „Probe“ erfahren, die anzustellen dem Bearbeiter erwünscht gewesen, um so manche Punkte in der Grundlegung genauer und mik steter Rücksi ht auf die prak⸗ tische Durchführung zu prüfen. Es sei dadurch die Verbindung zwischen den theoretischen und praktischen Theilen des Lehrbuches, soweit Hr. Wagner letztere zu bearbeiten ubernommen, hergestellt worden. Darauf lege er vom Standpunkte seines Systems der poli⸗ tischen Oekonomie aus besonderen Werth. Immerhin hätten aber im zweiten Buche manche Abschnitte von Rau's Werk ohne große Veränderungen herübergenommen werden können, besonders in der Lehre von den älteren Domänen und der Bewirthschaftung der Forsten. Freilich mag sich im Ganzen das, was von Rau noch direkt herrührt, nachdem es schon in der vorigen Ausgabe auf weniger als die Hälfte vermindert worden, jetzt räumlich auf nicht ganz ein Sechstel beschränken. Was namentlich an literarischen und historisch⸗ statistischen Materialien, sowle an Einzelausführungen Rau's noch geeignet erschien, ist beibehalten. Das Betreffende ist stets besonders bezeichnet worden. Ueber die prinzipiellen Abweichungen von Rau und Wagners voriger Ausgabe wird mehrfach in den Noten gesprochen, in welchen auch einzel ne streitige Punkte der Systematik begründet werden, z. B. ob und wir weit gewisse Gegenstände, wie das Domänen Forst⸗, Eisenbahn⸗ wesen, oder, in der Lehre von den Ausgaben, die Besoldungspolitik, das Militärwesen in die Finanzwissenschaft gehören oder wenig stens hier so eingehend behandelt werden dürfen. Zur Beibehaltung des Abschnitts von den Eisenbahnen in dieser Ausdehnung in der vor⸗ liegenden Ausgabe hat sich der Verfasser u. A. auch durch den Um— stand bewogen gefunden, daß der dritte Band des Lehrbuches (vom Verkehrswesen) noch für mehrere Jahre ausstehen werde. Wie Hr. Wagner weiter mittheilt. beabsichtigt derselbe neben dem zweiten Thelle der Allgemeinen Volkswirthschaftslehre zugleich den zweiten Theil der Finanzwissenschaft zu bearbeiten. Wahrscheinlich werde letzterer noch vor jenen beendigt werden und erscheinen.

Gewerbe und Handel.

Nach einer amtlichen Bekanntmachung der Kaiserlich russi⸗ schen Direktion der Leuchtthürme, vom 23. Februar, haben die Leucht⸗ thürme des Schwarzen Meeres, mit Ausnahme derer von Suchum, Richelieu und Woronzow, ihre regelmäßige Beleuchtung wieder eröffnet.

Auf die Aftien der hiesigen, in Liquidation befindlichen Makler⸗Vereinsbank gelangt eine fernere Rate von 44 c oder 25 6 per Stück vom 12. 8d. M. ab zur Rückzahlung. Bisher find bereits 2 Co auf diese Aktien zurückgezahlt worden, so daß sich der Gesammtbetrag der Rückzahlung auf 245 o echöht. .

Nach dem Rechenschaftsbericht der Oberlausitzer Bank in Zittau für 1877 bezifferte sich der Bruttogewinn auf 201 359 An Verlusten ist der Bank ein Betrag von 4335 M erwachsen; außerdem machte sich auf aus früheren Jahren herrührende Außenstände die Abschreibung von 53 872 erforderlich. Nach ÄAb⸗ zug der Verwaltungsunkosten, Depositenzinsen⸗Verluste an Effekten (12326 M) und Abschreibungen (63 936 ½6) verbleibt ein Nettogewinn von 90 858 , der nach Vorschlag der Verwaltungsorgane in der Weise zur Verwendung gelangen soll, daß auf die Aktie 35 Divi⸗ dende gezahlt und 858 S auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Am sterdam, 6. März. (W. T. B.). In der heute stattgehabten Zucker⸗Auktion der Niederländischen Handelsgefell“ schaft waren 321 Faß und 525 Barrels Surinamzucker angeboten und wurde Alles zu 26—29 Gulden verkauft. .

Paris, 5. März. (Fr. C.) Aus Monteeau les Mines (Departement Saone et Loire) wird gemeldet, daß am Sonntag Morgen daselbst auf dem Platze vor dem Stadt hause eine Massen⸗ kundgebung der Bergleute stattfand. Da die Schreier ihre Hoch⸗ rufe auf die Strikenden nicht einstellen wollten, ließ der General Kallifet, der mit Truppen von Dijon gekommen war, auf die Menge schießen, und wie es heißt, sollen bei dieser Gelegenheit fünf Personen verwundet worden sein. Der Präfekt, der Unterpräfekt und der Maire eilten auf den Lärm herbei und bewogen die Arbeiter, sich zurückzuziehen. In Epinal ist die Ruhe wieder hergestellt.

Von „Salings Börsen⸗Papiere“ ist der zweite Theil der fünften Auflage, bearbeitet von W. L. Hertslet, im Verlage der Haude⸗ und Spenerschen Buchhandlung erschienen. Der Band behandelt die Staais⸗ und Lotterie⸗A leihen ꝛc. und hat in Folge von neuen Anleihen einige Vermehrungen erjahren, die räum⸗ lich durch Fortlassung gekündigter oder amortisirter Anleihen ausge⸗ glichen werden. Mit neuen Anleihen erscheinen: Deutschland, Preußen, Baden, Bayern, Bremen, Hamburg, Hessen, Sachsen, Amerika. Nor⸗ wegen, OQesterreich, Ungarn, Rußland und Schweden, die Städte Berlin, Cöln und Elberfeld; mit neuen Pfandbriefen: die Central⸗ landschaft, die Westfälische dandschaft, das Ungarische Bodenkredit⸗ Institut, die Schwedische Reichshypothekenbank; auch die Kruppsche Anleihe wird aufgeführt. Die vorliegende Bearbeitung läßt die gleiche Sorgfalt der Zusammenstellung erkennen, die an den früheren Auflagen zu rühmen war.

Berlin, 7. März 1878.

Die Königin⸗Augusta⸗Stiftung für die Berliner Feuerwehr hat, nach dem soeben erstatteten Jahresberichte, im ver⸗ gangenen Jahre nicht mehr vermocht, den statutenmäßig an die Stif⸗ tung herantretenden Ansprüchen durch die aufkommenden Zinsen und die laufenden Beiträge zu genügen; es mußte daher ein Theil der außergewöhnlichen Zuwendungen herangezogen werden. Dessen⸗ ungeachtet hat sich das Kapitalvermögen der Stiftung um 3900 40

vermehrt.

welche das Wichertsche Lustspiel Der Narr des Glücks! im Wallner-Theater durch die meisterhafte Leistung rich Hgase's als Graf Fresinau noch immer ausübt (auch am letzten Sonatag mußte wieder das Orchester geräumt werden), können doch nur noch wenige Wieder⸗ bolungen der genannten Vorstellung stattfinden, da der Kuͤnstler den Wunsch hegt, sich noch in mehreren seiner alten Glanzrollen dem hiesigen Publikum zu zeigen. Es haben deshalb bereits die Proben zu dem „Königslieutenant! begonnen, und die Aufführungen des Lustspiels „Der Narr des Glücks“ erreichen voraussichtlich mit dieser oche ihr Ende. 1. ö n der 2. Berliner Dper im Wolters dorff ⸗Theater hat dieser Tage die Herzoglich koburgische Kammersängerin Frl. Gerl einen nenen Gastspiel Cyclus als Amina in der Nachtwand⸗ lerin' mit wohlverdientem Beifall begonnen. Die weiteren Partien, in denen die treffliche Künstlerin noch hier auftritt, werden die Sufanne in „Figaros Hochzeit“, die Rosine im „Barbier“, die Zerline in „Fra Diavolo“ und die Isabella in Robert der Teufel sein. Im Ost end: Thegter hat Fr. Collet⸗-Cisenmann ein nur auf wenige Tage berschnetes Gastspiel als Elisabeth“ in

Trotz der großen Anziehungskraft,

Laube's effektvollem Schauspiel „Graf Essex“ mit Erfolg eröffnet.