Theater.
Königliche Scha ispiele. Donnerstag: Opernhaud. Keine Vorstellung, Siebente Sinfonie Soirée der Königlichen Kapelle.
Schauspielhaus. 72. Vorstellung. Zum ersten Male: Tiberins. Tragödie in 5 Akten von Julius Grosse. In Scene gesetzt vom Regisseur Deetz. Anfang 7 Uhr.
Freitag: Opernhaus. 64. Vorstellung Belmonte und Conffanze, oder: Die Entführung aus dem Serail. Oper in 3 Abtheilungen, frei bearbeitet von Bretzner. Musik von Mozart. An⸗ fang 7 Uhr. .
Schaufpielhaus. 73. Vorstellung. Zum ersten Male wiederholt; Tiberins. Tragödie in 5 Akten von Julius Grosse. Anfang 7 Uhr.
Saal⸗ Theater. . 52. Vorstellung der fran zösischen Schauspiel · Gesellschaft unter Direktion von Emil Neumann. Qnatrième regrésentation do Les Genn nehes.
Freitag: Keine Vorstellung. .
Sonnabend: 53. Vorstellung der französischen Schauspiel⸗Gesellschaft unter Direktion von Emil Reumann. Premiere représentation de: Les CGnetes de la Keime de Wavarre, ou: Keranche de Paris. Comédie en 5 actes par Seribe et Legouxs.
Wallner- Theater. Donnerstag: 27. Gastspiel
des Hrn. Friedrich Dagse. Zum 4. Male: Der Königslientenant. Lustspiel in 4 Akten von C. Gutz kow. . . . Freitag: 28. Gastspiel des Hrn. Friedrich Haase. Der König slieutenant.
Victoria- Theater. Direftion: Emil Hehn. Donnerstag: Zum 111. Male: Rübe, ahl. Großes phantastisches Volksmärchen in 4 Atten und 18 Bildern mit Gesang und Ballet von E. Pasquè und H. Wil ken. Musik von A. Mohr.
Friedrich- Nilhelmstädtisches Theater. Donnerstag: Zum Benefiz für Hrn. Max Schuli. Reu einstudirk mit neuen Einlagen und Couplets: Die Reife durch Berlin in 80 Stunden, Ge— sfangsposse in 3 Akten (. Bildern) von H. Salingrẽs. Musik von G. Lehnhardt.
Freitag: Zum Benefiz für Frl. Adele Kren. Prinz Methusalem.
KResidenz- Theater. Direktion: Emil Claar.
Donnerstag: Gastspiel des Hrn. Carl Pander. Heinrich Heine. Im Theaterbureau.
Krolls Theater. Donnerstag: Erste italie⸗
nische Opern -Vorstellung unter Leitung des Im⸗ ptefario Cesare Trevisan. I KBarhiÿere. Ro- sina: Siara. Matilde Ricci. Almavivg: Sigr. Perugini, Figaro: Sigr. Giannini, Bartolo: Sigr. Hraziofi, Basilio: Sigr. Re, Fiorillo:; Sigr. Cosmi, Direttore d'0rchestra: Sigr. Bimboni. Profceniums loge 6 M Fremdenloge 5 1. Par⸗ quet und Orchester M 2. Parquet und Tribüne 3 6 Loge 2 M. Stehplatz 1, 50 M Anf. 7 Uhr.
Freitag: Zweite italienische Opern ⸗Verstellung unker Leitung des Impresario Cesare Trevisan: 1I1 Karhbere.
Roltersdorff-Theater. Zweite Berliner Oper. Direktion Habelmann. Donnerstag: Gast⸗ spiel des Königl. Sächsischen Hof⸗Dpernsängers Herrn Carl Link. Wilhelm Tell. Große Oper in 4 Akten von Rossini. (Arnold: Hr. Link als Gast.) .
Freitag: Gastspiel des Königl. Sächsischen Hof⸗ Opernsaͤngers Hrn. Carl Link. Wilhelm Tell.
Natienal-LTheater. Donnerstag: Zum Besten d. Krankenpflege⸗Ver. d. Stadtbez. 144, 46, 1, Xu. 53 bei gef. Mitwirkung d. Frl. Hrabowska. Die Grille.
Freitag: Für den Stipendien⸗Fonds d. Sophien⸗ Gymnasiums. Antigone.
Ostend - Iheater.
Anfang 76 Uhr. . Freitag: Dieselbe Vorstellung.
Stadt- Theater. Donnerstag: Bei halben Kassenpreisen. (Parquet 1, 50. Logen 1, 2, 3 und 4 60 Chemie fürs Heirathen. Original ⸗Lust⸗ spiel in 3 Akten von R. Kneisel. Vorher; Ein feiner Diplomat. Lustspiel in 1 Akt von Seribe.
Donnerstag: Feenhände.
FBelle- illiance- Theater. Donnerstag: Er- mäßigte Prrise. J. Parqut 1 6 59 g. u. i. w. 65. Gastspiel des Frl. Lina Mayr. 3. 13. M.: Eine
Geldheirath. Volksstück mit Gesang in 3 Akten
und 6 Bildern von Salingrs. Musik von Michaelis. Anf. 77 Uhr.
Freitag: Eine Geldheirath.
Sonnabend: Wohlthätigkeits⸗Vorstellung zum Besten d. Berliner Krippen⸗Vereins, unter gütiger Mitwirkung der Königl. Hofschauspielerin Frl. Clara Hrabone ka: Die Anna⸗Lise.
Concert-Iaus. Concert des gl. Bilse ; * *
Der ⸗ Masikdicektors Derrn
Familien⸗ Nachrichten
Verlobt: Frl. Bertha Hennig mit Hrn. Premier⸗ Lieutenant Höfer , — Zrl. , ,. Wohlgemuth mit Hrn. Lieutenant Albert von Voß (Halberstadt) — Frl, Frida Gräßin Ein⸗ siedel mit Hrn. Reserbe⸗Lientenant Leo Sahrer ron Sahr⸗Dahlen (Dresden). .
Verehelicht⸗· Hr. Hermann ron Rohr mit Frl. HDermine Böther (Gransee — Gr. ,
Geboren: Gin Sohn: Hrn. Pfarter uenther (Treffurt in Sachsen). — Hru. Ober⸗Prediger
WoelffeUl (Callies). — Eine Tochter: Hrn. Fr. Katter (Duttbus)- — Hrn. Dr. med. Bruns (Hannover).
Gestorben: Hr. Dberst ⸗Lieutenant Georg Werner von Heeringen (Freiburg in Baden). — Hr. Geb. Rabincts-Rath und General⸗Jntendant a. D. Gustav Freiberr von Mexern · Hobenberg ( Constan)y).
Gabbaftatianen, Aufgebote, Bor- ladungen n. dergl.
Subhastations⸗Patent.
Das im Mogilnoer Kreise belegene Gut Zurawiniec, dem Gutsbesitzer v. Budz lz cewoki gehörig, soll im Termine
den 16. Mai 1878, Vormittags 91 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle im Wege der nothwen⸗/ digen Subhastation versteigert werden. Dasselbe ist mit einem Reinertrage von 797,37 Rthlr. und mit einem Nutzungswerthe von 522 M zur Grund resp. Gebäudesteuer veranlagt worden und enthält an Gefammtmaß der der Grundsteuer unterliegenden Flachen 455 Hektar 52 Ar 90 Qu. ⸗ Meter.
Der Auszug aus der Steuerrolle, der Hyvotheken⸗ schein, etwaige Abschätzungen und andere das Grund⸗ stück betreffende Nachweisungen, ingleichen besondere Kaufbedingungen, können in unserem Bureau III. während der Geschäftsstunden eingesehen werden.
Alle Diesenigen, welche Eigenthumg⸗ oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht ein⸗ getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer⸗ den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermine an⸗ umelden.
. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags soll im Termine ;
den 18. Mai 1878, Mittags 12 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle verkündet werden.
Tre messen, den 2. März 1878. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung. Der Subhastations⸗Richter.
2286
adliche Ludwig
9437
: Der Viehhändler, frühere Tuchmacher, Gott⸗ lob Samuel Henschke aus in Sohn des Bür⸗ gers und Tuchmachers Johann ottlieb Henschke und dessen Ehefrau Johanna Dorotha, geb. Ritter, geboren in Braetz am 1. Mai 1817, hat sich angeb⸗ lich im Monat Juli 1855 aus seinem Wohnorte Braetz entfernt.
Selt jener Zeit ist über desselben Leben und Auf⸗ enthalt trotz der angestellten Nachforschungen nichts bekannt geworden.
Es werden daher der vorschollene Gottlob Sa— muel Henschke selbst, sowie die von ihm etwa iu⸗ rückgelassenen unbekannten Erben und Erbnehmer aufgefordert, sich spätestens in dem auf
ben 13. November 1878, VBorm. 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle hierselbst vor dem Herrn Kreisrichter Schmidt anberaumten Termine ju melden, widrigenfalls die Todeserklärung des Gottlob Samuel Henschke erfolgen und sein Nach- laß den sich legitimirenden Erben ausgeantwortet werden wird.
Meseritz, den 30. Oktober 18777.
Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
Verkäufe, Verpachtungen, Submission en ꝛe.
Eisenbahn Berlin⸗Nordhausen.
2249 Bau⸗Abtheilung Hettstedt.
Die Ausführung der Zimmerarbeiten zu den Hochbauten auf den Bähnhöfen Hettstedt und Hiansfeld soll incl. Materiallieferung, nach vier Toofen getrennt, im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden.
Submissionstermin am Montag, den 25. März, Vormittags 11 Uhr, im Bureau des Unterzeichneten, wohin Offerten bis zur Terminsstunde einzureichen sind.
Bedingungen und Zeichnungen sind im hiesigen Abtheilung bureau, sowie im Streckenbureau zu Fisleben einzusehen, können auch gegen Kopialien von hier bezogen werden.
Hettstedt, den 8. März 1878.
Der ,, ,, . Bo kelberg. H. 5200 b.)
Berlossung, Amortisatinn, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
J . Bergisch⸗Märkische Eisenbahn. Hessische Nordbahn. ö.
Die Zahlung der am 1. April d. J. fäl⸗ ligen Zinsen von den vierprozentigen Prioritãts⸗ Sbligattonen J1. Emission der Hessischen (früheren Kurfürft Friedrich⸗Wilhelms⸗) Nordbahn wird von . vorgenannten Tage ab an folgenden Stellen statt⸗ finden:
In Elberfeld bei den Herren von der . Kerssen L Söhne, bei der Bergisch-Märkischen Bank und bei unserer Hauptkasse, in Barmen bei Dem Barmer Bankverein, in Düsseldorf bei der Bergifch⸗Märkischen Bank und bei der Kasse der Königlichen Eisenbahn⸗Kommission, in Cöln bei dem JL. Schaaffhaufenschen Bank⸗Verein und bei den Herren Deichmann & Comp., in Aachen bei der Aachener Diskonto⸗Gesellschaft und, bei, der Kasse der Königlichen Eisenbahn⸗Kommission, in Crefeld bei dem Herrn von Beckerath⸗Heilmann, in Bonn bei dem Herrn Jonas Cahn, in Frankfurt a. M. bei den Herren M. A. von Rothschild C Söhne, bei den Herren von Erlanger C Söhne, und bei der Fillale der Bank für Handel und In- dustrie, in Leipzig bei den Herren C. Plaut, in Magdeburg bei dem Herrn F. A. Neubauer, in Berlin bei der Direktion der Dis⸗ konfo⸗Gefellschaft, bei der Berliner Handels⸗Gesell, schaft, bei dem Herrn S. Bleichröder, bei der Bank für Handel und Industrie und bei der Deutschen Bank, in Breslau bei dem Vn, . Bank⸗ Verein, in Hamburg bei den Herren Haller, Söhle T Gomp. und in Cassel, Essen, Hagen und Altena bei den Kassen der Königlichen Eisenbahn⸗Kommis⸗
2297
ugleich brin wir hiermit zur öffentlichen . daß kenn elo ee, der em 1. Oktober d. J. zur Rückzablung zu bringenden Prioritãts⸗ Obligationen der oben 1 am 7. pril d. J, Vormittags 9 Uhr, in unserm Ge⸗ schãftslokale stattfinden wird. Eiber feld, den 8. März 1818.
Königliche Eisenbahn ⸗Direktion.
2302
e , ,, Hypothekenbank. Die Generalversammlung der Aktionäre hat gestern
die Vertheilung einer Dividende für 1877 von
5zoso genehmigt, und wird demgemäß der Dividenden⸗
schein Rr. 6 mit 85 Mark von heute ab an un⸗
seren Kassen zu Braunschweig und Hannover, sowie
ferner:
bei Herrn S. Bleichröder in Berlin,
bei der Direktion der Diskonto⸗Gesellschaft daselbst,
bei der Berliner Handelsgesellschaft dase lbst,
bei der Deutschen Bank daselbst,
bei Herren Herrig K Frantz daselbst
eingelöst werden. .
benfo werden die am 1. April d. J. fälligen
Coupons unserer Pfandbriefe schon vom 15. d. Mts.
ab daselbst eingeloͤst.
Braunschweig, 12. März 1878. Braunschweig⸗Hannoversche Hypothekenbank.
Gravenhborst. von Seckendorff.
[2282 Bekanntmachung. Die Verloosung der auf Grund des Aller— höchsten Privilegiums vom 17. September 1855 ausgefertigten, uf den Inhaber lautenden Obli⸗ gationen der z0/sigen Anleihe der Stadt Trier, welche für das Etatsjahr 1877778 zur Einlösung kommen sollen, findet am Dienstag, den 26. März d. J., Vormittags 11 Uhr, in dem Rathhaus⸗ Sahle bierselbst statt, was in Gemäßheit des 8. 8 des vorerwähnten Allerhöchsten Privilegiums hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Trier, den 8. März 1878.
Der Ober⸗Bürgermeister.
2248 Die Rückzahlung der am 1. Oktober 1877 ge⸗ zogenen 15 Serien der 5 cn hypothekarischen An⸗ leihe von Friedr. Krupp, Gußstahlfabrit Essen: Ser. 7 Nr. 1501 — 175
Ser. 11 Nr. Ser. 13 Nr. Ser. 64 Nr. Ser. 7J5 Nr. Ser. 80 Nr. Ser. 117 Nr. Ser. 125 Nr. Ser. 131 Nr. Ser. 137 Nr.
0, 2601— 5b, 3001 — 3250, 15751 - 16560, 18501-18750, 15751 — 26006, 29001-29250, 31001-31250, 32501 - 32750, 34001 - 34250, Ser. 151 Nr. 37501 — 37750, Ser. 154 Nr. 38251 — 38500, Ser. 183 Nr. 45501 - 45759, Ser. 187 Nr. 46501 — 46750, Ser. 188 Nr. 46751 — 47000, erfolgt dom 1. April dieses Jahres ab mit Thlr. 220 oder Mark 669 pr. Obligation gegen Aushändigung der Stücke nebst Zinscoupons Nr. 9 bis incl. 18 in: Essen bei der Kasse von Friedr. Krupp, Berlin bei der Direktion der Disconto⸗Ge⸗ sellschaft, bei der Berliner Handelsgesellschaft, bei der Bank für Handel und In⸗ dustrie, bei dem Bankhause S. Bleichröder, bei dem Bankhause Deichmann & Co., bei dem Bankhause Sal. Oppen⸗ heim zam. C Co. bei dem 2A. Schaaffhausen'schen Bankverein. (à Cto. 1493.) Von den fruher ausgeloosten Serien 20, 24, 25, 26, 29, 59, 99, 100, 168, 122. 129 und 133 sind verschiedene Obligationen zur Einlösung noch nicht eingereicht. 2244 Die am 1. April 1878 fälligen Zingcoupens der Obligationen der 5oso Hypobhekarischen Anleihe von Friedr. Krupp, Gußstahl⸗Fabrik Essen, werden von dem genaunten Tage ab mit Thlr. 5. —. oder M 15. — pr. Stück eingelöst in: Essen bei der Kasse von Friedr. Krupp, Berlin bei der Direktion der Disconto⸗Ge⸗ sellschaft. bei der Berliner Handels⸗Gesell⸗ schaft, . . bei der Bank für Handel und In⸗ dustrie, ö bei dem Bankhause S. Bleichröder, Cöln bei dem Bankhause Deichmann & Co., „bei dem Bankhause Sal. Oppenheim zam. & Co., ö bei dem A. Schaaffhausen' schen Bank⸗ verein. ( Cto. 148 / 3.)
2281 Bekanntmachung.
Folgende Westpreußische Pfandbriefe:
A. aus dem Landschafts⸗Departement Bromberg;
1) sämmtliche auf den Rittergütern Barein, Bom⸗ bolino, Brzyskorzystewm. Gr. Koludg, Lissau und Zägajewice haftenden 3 o Pfandbriefe;
2) sämmtlicher auf den Rittergütern Gzyste, Jastrzembie und Wilcze, Piechein, Rucewo, Szhdkowo, Gr. Tupadly und Woltersdorf haf⸗ fenden 33 und 4prozentigen Pfandbriefe;
3) sämmtlicher auf dem Rittergute Gloykowo haf · tenden 4prozentigen Pfandbriefe und die 4pro- zentizen Pfandbrief Nr. 55. 564. Branno à 605 Thlr,, Nr. 56. 57. 58. Branng 3à 400 Thlr., Nr. 59. 69. 61. Branne à 200 Thlr., Nr. 62 und 63 Branno à 100 Thlr.;
HL. ans dem Landschafts⸗Departement
Danzig: sämmtlicher auf den Rittergutsgntheilen Bor⸗ zestowo A. B. F. G, Zakrzewo B. und Zukow⸗ ken B. haftenten 360 Pfandbriefe; CG. aus dem Landschafts⸗Departement Marienwerder: sämmtlicher auf den Rittergütern Bielitz, Lip- nickl, Plonchotti auch Plonchotti und B,
der 34 o Pfandbriefe Nr. 16 Gr. Linowiec über 25 Thlr.; ;
6) sammtlicher auf dem Rittergute Gr. Plowenz haftenden 35 und 4 prozentigen Pfandbriefe, werden mit Bezug auf die öffentliche Bekannt⸗ machung vom 2. November v. J. wiederholt öffent⸗ lich aufgerufen und die Inhaber derselben aufge⸗ fordrrt, die Pfandbriefe in kursfähigem Zustande nebst laufenden Coupons und Talons spatestens bis zum 15. Angust dieses Jahres beziehentlich den Provinzial⸗Direktionen Bromberg, Danzig und Marlenwerder einzureichen und dagegen gleichhaltige Erfatzpfandbriefe nebst laufenden Coupons und Ta⸗ lons in Empfang zu nehmen. Werden die Pfand⸗ briefe nicht bis jum 15. August er, den gedachten Provinzial ⸗Direktionen eingereicht, so werden die Inhaber der Pfandbriefe nach §. 106 Th. IJ. des Tandschafts⸗ Reglements mit ihrem Realrecht auf die in den Pfandbriefen ausgedrückte Speialhypotherł präkludirt, die Pfandbriefe selbst in Ansehung dieser Spejialhypothet für vernichtet erklärt, dies im Landschaftsregister und im Grundbuche vermerkt, und die Inhaber mit ihren Ansprüchen wegen dieser Pfandbriefe und der dazu gehörigen Coupons ledig⸗ lich an die Landschaft verwiesen werden. Marienwerder, den 2. März 1878
Königl. Westpreuß. General⸗Landschafts⸗Direktion.
vom HS ocrher.
Verschiedene Bekanntmachungen.
Preußische Boden⸗Credit⸗Aetien⸗Bunk. Status am 28. Februar 1878.
252 Acti vn.
Cassa⸗Bestand . 6. 737,420. 45. Wechsel⸗Bestand ö g, 9õ5ß, 7 17. 02. Frworbene Hypotheken... 100, 802.969. — Grundftück H. d. kath. Kirche?. 16340990. — Darlehen auf Hypotheken. S686, 226. 02. Darlehen auf Effects... 642,718. 03. Dehitoreedsd 45366, 599. 88. Mobilien und Utensilien . ö 44,979. —.
„S126, 566, 621. 40. PasskHvn. S 30 000,000.
Actien⸗Capital — 5 05, 575. 84.
Reserve⸗Fondsdss .. Provisions⸗Reserve pro 1578. 450,000. Ünkündbare Hhpothekenbrief e. . 79,995,075. Kündbare Hypotheken⸗Schuld⸗
,, 3, 139,800. Haus⸗ Hypothek auf unser Grund sticcch Dividenden und Coupons (noch nicht abgehobene, inelus. der Dividende pro 1877) .. Creditores Diverse Passiva .
. TG ss G-
Berlin, den 28. Februar 1878. Die Direction.
zog Deutscher Phönix. Sechs und Dreißigste General⸗
versammlung. Die stimmberechtigten Aktionäre des Deutschen Phönix, Versicherungs⸗Gesekschaft in Frankfurt a. M. werden hierdurch zu der Sonnabend, den 30. März 1878, Vormittags 109 Uhr,
im Lokale der Gesellschaft (Kleiner Hirschgraben 14 stattfindenden 36. Generalversammlung (welche si mit den im §. 47 Nr. 1—4 des revidirten Statuts angegebenen Verhandlungen beschäftigen wird) ein⸗ geladen und zugleich ersucht, am 25., 21. oder 22. März, in den Vor⸗
mittagsstunden von 9 bis 12 Uhr, sich über ihre statutenmäßige Qualifikation entweder bahier auf dem Bureau der Gesellschaft oder in Carlsruhe auf dem Bureau der Sekftion zu legi⸗ timiren, wogegen ihnen die erforderlichen Einlaß⸗ karten verabfolgt werden. .
Diese Legitimation ist zu bewirken durch Angahe der Nummern der in die Register der Gesellschaft eingetragenen Aktien; die Bevollmächtigten baben 3 ihre Vollmachten vorzulegen.
Frankfurt a. M., den 11. März 1878.
Die Direktion: Der Verwaltungsrath:
C. Pech. von Donner, C. Laemmerhirt. Präsident.
[1I763 ; Verlag von Fr. Kortkampf in Berlin. W.,
16. Schillstrasse. Arnatiliche Sehriftenm über die Arbeiter frage.
Pie sieherumę v. Lehen u. Gesnmud- leit im Fabrik- u. Gewerbe-Betriebe a. d. Brüs- zseler Ausstellung v. Sommer 1876. Bericht, er- stattet im Auftrage des Ministers für Handel ete. v. F. Reichel, Fabr. -Iasp. f. d. Reg. Bez. Coblenz, Göin u. Trier. Mit 30 Holaschn. Gr. Lex. S0. Geh. 3 M6
Keriehte der Fabrik em-InsSspek to- rem J. d. Jahr 1826. Veröffentlicht im Auf- trage des Ministers fär Handel, Gewerbe ete., mit viesen statist. Tabellen u. Holaschn. Gr. Lex. do, Geh. J. 20 A6
Amtlich empfohlen v. H ßmigl- Heuss. Hamclels-MHimiste:
Pie englisele Fabrik em- M. Werk- stüttem-Gesetzgehang in ihren wesentlichen Bestimmungen, unter Vergleichong m. d. deutschen Gewerbeordhung. Von Dr. F. Dronke, KgI. Fabr. Insp. Gr. Lex. 8. Geh. 1 50
Niehtamthiche Schriften.
Pie Fahik-dadesetzgehbinmg des eu- ropüisehem Hontinemts. lerausgeg on JTh. Lohmann, Geh. Ob. Reg.- u. Rath im Ministe- rium für Handel u. 8. F. Sr. Lex. So. Geh. 46
Has Arhbeiter -- Quartier im Miühl- naugem I. C. Ein Gang du oh dessen Entstehung, Einrichtung u. Geschichte, unter Berücksichtigung der vorzügliehsten damit verbundenen Anstalten zum Wohls der Arbeiter. Ein Beitrag zur Lösung der sozialen rage v. M. Schall. Div. Ff. d. gl, 31. Piv. 2. Aufl. Gr. So. Mit 4 Plänen. Geh. J, 601.
sionen (Berg ⸗Märk.) daselbst.
Sobiewolla haftenden 37 9 Pfandbriefe und
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Dentscher Reichs Anzeiger
Königlich Preußischer Staats⸗Anzeiger.
gas Aonnement beträgt 4 Æ 60 3 für das Vierteljahr.
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M 63.
Berlin, Donnerstag,
Alle Nost ⸗Anstalten nehmen KHestellung an;
8 8 ö. für Gerlin außer den Nost⸗Austalten auch dir Erpr=
dition: 8W. Wilhelmstr. Mr. 32.
den 14. März,
— n
—
—
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
dem Pastor Kragh zu Oesby, im Kreise Hadersleben, den Königlichen Kronen⸗Orden dritter Klasse; dem Schullehrer, Küster und Qrganisten, Kantor Kageler zu Groß⸗Hilligs⸗ feld, im Kreise Hameln, und dem Schullehrer Tetzlaff zu Riege, im Kreise Deutsch⸗Crone, das Allgemeine Ehrenzeichen; sowle dem Telegraphenboten Pa gels zu Stade die Rettungs⸗ Medaille am Bande zu verleihen.
Deutsche s Reich.
Se. Majestät der Kaiser haben im Namen des Reichs die von dem Direktorium der Kirche Augsburgischer Konfession zu Straßburg vorgenommene Ernennung des Pfarrers Georg Ruf in Kutzenhausen zum Pfarrer in Geu⸗ dertheim, Bezirk Unter⸗Elsaß, zu bestätigen geruht.
Das „Nautische Jahrbuch oder Ephemeriden und Tafeln für das Jahr 1860 zur Bestimmung der Länge, Breite und Zeit zur See nach astronomischen Beobachtungen“ ist im Verlage der Buchhandlung „G. Reimer“ in Berlin soeben erschienen.
Das Buch wird den Reichs- und Staatsbehörden bei direkter Bestellung zum Preise von 1,15 M für das Exemplar geliefert. Im Buchhandel ist dasselbe zum Preise von 1,50 M für das Exemplar zu beziehen.
Berlin, den 13. März 1878.
Der Reichskanzler. In e sfrehmns:
Königreich Preußen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Regierungs⸗-Assessor Hans Werner Gustav Ru— dolf von Pawel zum Landrath des Kreises Schlawe zu ernennen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Rechtsanwalt Fenner bei dem Ober⸗Tribunal; und dem Ober⸗Gerichtsanwalt Joh. Christ. Hugenberg in Osnabrück den Charakter als Justiz⸗Rath;
dem Ober⸗Tribunals⸗Sekretär Herzog den Charakter als Kanzlei⸗Rath; den praktischen Aerzten Dr. Brand und Dr. Schleich in Stettin; sowie
dem praktischen Arzt und Theaterarzt Dr. med. Franz 9 rtmann in Wiesbaden den Charakter als Sanitäts⸗Rath; un
dem Kaufmann Rudolf Schärpke zu Schwedt a. O. das Prädikat eines Königlichen Hof⸗-Lieferanten zu verleihen.
Finanz⸗Ministerium. . Bekanntmachung.
Auf Grund des Allerhöchsten Erlasses vom 1. d. Mts. Gesetz⸗ Samml. . mache ich hierdurch darauf aufmerk⸗ sam, daß die hereits durch Bekanntmachung vom 21. Juni 1875 zur Einlösung öffentlich aufgerufenen Preußischen Kassen⸗ anweisungen vom 2. November 1851, 15. Dezember 18656 und 13. Februar 1861
a. in Berlin
bei 1) der General⸗Staatskasse,
2) der Kontrole der Staatspapiere, ;
3) der Kasse der Königlichen Direktion für die Ver⸗ waltung der direkten Steuern dem Haupt⸗Steueramt für inlandis e Gegenstände, dem Haupt⸗Steueramt ö. ausländische Gegenstände, der unter dem Vorsteher der Ministerial-⸗Militär⸗ und Baukommission stehenden Kasse;
b. in den Provinzen
den Regierungs⸗Hauptkassen,
den Bezirks⸗ . in der Provinz Hannover,
der Landeskasse in
den Kreiskassen, den Kassen der Königlichen Steuerempfänger in den Provinzen Schleswig⸗Holstein, Hannover, Westfalen, Hessen⸗Nassau und Rheinland,
den Bezirkskassen in den Hohenzollernschen Landen,
7) den .
igmaringen,
8) den Haupt⸗Holl⸗ und Haupt⸗Steuerämtern, sowie
9) den Neben⸗JZoll⸗ und den Steuerämtern nur noch bis zum 309. März 1878 zur Einlösung an⸗ gendmmen werden, nach diesem Zeitpunkte aber ihre ültigkeit verlieren, und alle Ansprüche aus denselben an den Staat er⸗
löschen.
Berlin, den 5. Oktober 1877. Der Finanz⸗Minister. Camphausen.
Ministerium des Innern.
Des Königs Majestät haben die Einberufung des Provinzial⸗Landtages der Provinz Ostpreußen zum 2. April d. J. nach der Stadt Königsberg iP. und des Pro⸗ vinzial⸗Landtages der Provinz Westpreußen zum 9. April d. J. nach der Stadt Danzig zu genehmigen geruht.
Evangelischer Ober⸗Kirchenrath.
Der als Pfarrer nach Buchholz berufene bisherige Pfarrer
und Superintendent Beyer in me , zum Super⸗
intendenten der Dibzese Fürstenwalde, Regierungsbezirk Frank⸗ furt a. O., bestellt worden. 3
—
Nichtamtliches. Deut sches Rei.
Preußen. Berlin, 14 März. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen heute Vormittag in Gegen⸗ wart des Kommandanten von Berlin militärische Meldungen entgegen und hörten die Vorträge des Kriegs Ministers, Gene⸗ rals der Infanterie von Kameke und des Chefs des Militär⸗ Kabinets, General-Adjutanten von Albedyll.
— Beide Kaiserliche 43 waren gestern in einem Dilettanten⸗Concert in der Sing⸗ Akademie, zum Besten des K. a, J
hre Majestät die Kaiserin Königin besuchte heute die Magdalenen⸗Anstalt und war Häter in einer Vor⸗ standssitzung des Frauen ⸗Lazareth⸗Meins Hospital zugegen. . . eute Abend findet im Königlichen lische Unterhaltung statt. .
— Ihre Kalserlichen und Ki lichen Hohejten die Kroenprinzlichen eg . 2 gestern Abend mit Ihrer o t der Prinzessin Marie von Sachsen⸗ Meiningen das von Dilettanten zum Besten des unter dem Protektorate Ihrer Majestät der Kaiserin⸗Kkönigin stehenden Berliner Frauenlazareths veranstaltete Concert im Saale der Sing⸗Akademie.
im Augusta⸗
alais eine musika⸗
— Der Bundesrath trat heute zu einer Sitzung zu⸗ sammen.
— Im weiteren Verlaufe der gestrigen (20.) Sitzung des Reichstages berieth das Haus den Bericht der Petitionskommission, etreffend die Versetzung der Städte Hirschberg in Schlesien, Camen, Emmerich und Neufahrwasser in eine höhere Serois klasse. Derselbe schloß mit dem Antrage, die betreffenden Petitionen dem Reichskanzler zur Erwägung für die bevorstehende Revision des Servistarifs zu überweisen. Der Referent Abg. Stephani theilte mit, daß 6 einer Er⸗ klärung des Kommissars des Bundesraths in der Kommission eine Revision des Servistarifs in Vorbereitung sei und noch in dieser Session an das Haus gelangen werde. Der Abg. Rickert bemerkte, daß er über diese Erklärung erfreut sei, schilderte aber das Mißverhältniß, das zwischen Neufahrwasser und Danzig bestehe. Hoffentlich werde sich das Gesetz mit Abhülfe dieser Ungleichheit befassen.
Hierauf erklärte der Kommissar des Bundesraths, Geh. Ober Regierungs⸗Rath Starke, in dem Entwurfe habe man es als Grundsatz aufgestellt, daß Orte, die einer politischen Gemeinschaft angehören, auch in Betreff des Servis auf gleiche Stufe 5 werden sollen. Nachdem der Abg. Gerhard den⸗ selben Regierungs⸗Kkommissar gebeten, die in der Kommission abgegebene Erklärung im Plenum zu wiederholen, erklärte Letzterer, daß das Kriegs⸗-Ministerium bereits vor einem Jahre einen Revisionsentwurf ausgearbeitet und dem Bundes⸗ rath vorgelegt habe. Dort habe er Anstände ge⸗ funden; nachdem dieselben erörtert worden, seien die Ver⸗ . wieder aufgenommen, und könne mit J
estimmtheit die Vorlegung des Gesetzentwurfs noch in dieser Session in Aussicht gestellt werden, Unter diesen Umständen würden die in Rede stehenden Petitionen ihre natürliche Er⸗ ledigung zugleich mit der angekündigten Vorlage finden. Der Abg. Rickert beantragte die Absetzung des Gegenstandes von der n, Tagesordnung, die auch vom Hause beschlossen wurde.
Es folgte die Berathung des Antrages der Abgg. Liebknecht und Hasenchever:
„Den Reichskanzler aufzufordern, bei der preußischen Regierung dahin zu wirken, daß der zu Leipzig inhaftirte Reichstagsabgeord⸗ nete Bebel während der Dauer der Reichtagssession aus der Haft beurlaubt werde.“
Ferner wolle der Reichstag beschließen: den ersten Absatz des Artikels 31 der Verfassung des Deutschen Reichs wie folgt zu faßen: „Shne Genehmigung des Reichstags kann kein Mitglied desselben während der Sitzungsperiode verhaftet oder in Strafhaft gehalten oder wegen einer mit Strafe bedrohten Handlung zur Untersuchung gezogen werden. Ausgenommen allein ist die . eines Mit⸗ gliedes, welches bei Ausübung der That ergriffen wird; doch ist in diefem Fall ohne Verzug dem Reichstag Kenntniß zu geben und seine Genehmigung einzuholen. .
Der Äntragfteller, Abg. Liebknecht, motivirte namentlich
Abends. 1878S.
den zweiten Theil seines Antrages mit der Erwägung, ent⸗ weder müsse man den Reichstagsabgeordneten während der Session aus der Haft entlaffen oder seinen Wählern durch eine Neuwahl Gelegenheit geben, sich anderweitig vertreten zu lassen, denn sonst beraube man den Wahlkreis seiner Ver⸗ tretung und verletze das Prinzip des freien Wahlrechts. Der Abg. Hoffmann pröäzisirte die Stellung der Fort⸗ schrittspartei dahin, daß sie den seiner Zeit von ihm gestellten Antrag wieder aufzunehmen sich vorbehalte, wenn sie auf die Annahme deffelben rechnen könnte. Dieser Antrag unterscheide sich aber sehr wesentlich von dem heute vorliegenden; ersterer wolle die Verhaftung eines Abgeord⸗ neten während der Sitzungsperiode auch zum Zwecke der Strafverbüßung an die Zustimmung des Reichstags binden, der letztere . die Entlassung eines in Strafhaft befind⸗ lichen Abgeordneten. Diesem Antrage uzustimmen, sei un⸗ möglich. In ähnlichem Sinne sprach sich auch der Abg. Dr. Reichen sperger (Crefeld) aus. Der Abg. von Goßler erklärte sich gegen die häufigen nträge auf Verfassungsänderung im Allgemeinen und gegen den vor⸗ liegenden Antrag im Besonderen. Nachdem noch der Mitantrag⸗ steller Abg. Hasenelever für den Antrag eingetreten war, wurde der erste Antrag Liebknecht abgelehnt; der zweite wird im Plenum zur zweiten Berathung gestellt werden, da die Verweisung an eine Kommission abgelehnt wurde.
Es folgte die erste Berathung des vom Abg. Dr. Kapp vorgelegten Gesetzentwurfs, betreffend die Beförderung von Auswanderern.
Der Antragsteller erinnerte daran, daß bereits 18653 der Minister Delbruͤck das Bedürfniß für ein solches Gesetz an⸗ erkannt habe; damals sei eine Vorlage nicht zu Stande ge⸗ kommen, weil man die Frage im Wege internationaler Ver⸗ träge habe regeln wollen. Redner analysirte dann den von ihm eingebrachten Entwurf. Die Frage der Befugniß zum Gewerbebetriebe von Auswanderungsunternehmern und
Agenten folle e gdm, enheit, die Konzession ge⸗ gen Kaution ertheilt werden 2 nicht jederzeit wider⸗ ruflich fein. Denn je freier und offener man diesen Geschäfts⸗ betrieb gestatte, desto besser würden die Interessen der Aus⸗ wanderer gefördert. Ein anderer Abschnitt enthalte die Sicher⸗ heitsvorschriften für die Beförderung nach überseeischen Län⸗ dern, ein dritter die Strafbestimmungen. Der Entwurf würde einer Kommission von 14 Mitgliedern zu überweisen sein.
Hierauf ergriff das Wort der Präsident des Reichs⸗ kanzler⸗Amts, Staats-Minister Hofmann; Eine Erklärung im Namen des Bundesrathes könne er nicht abgeben, weil sich derselbe noch nicht mit der Sache befaßt habe. Die Gesetz= gebung müsse Sorge tragen für Leben und Gesundheit der Auswanderer und gar die Regelung des Gewerbebetriebes, der sich auf das Auswanderungswesen bezieht. In Vesng auf den ersten Punkt stimmten die Vorschläge des Abg. Kapp mit denen überein, welche die 1368 vom Bundesrathe eingesetzte Kommission emacht habe. Ein dringendes Be⸗ dürfniß, diesen Gegenstand von Reichswegen zu regeln, liege aber nicht vor, weil diese Bestimmungen mittler⸗ welle von den Partikularstaaten, besonders von Hamburg und Bremen zum Gesetz erhoben seien und ihre Ausführung von den Reichskommissarien überwacht werde; Beschwerden seien auch nicht erhoben worden. Die Regelung des Gewerbe⸗ betriebes der Auswanderungsunternehmer sei nicht in Ueber⸗ einstimmung mit den geltenden Bestimmungen. Schon bei der Gewerbeordnung 9 e man es für nothwendig gehalten, diesem Gewerbe eine besondere Regelung zu Theil werden zu lassen, weil es nicht an ng erschienen sei, dasselbe den zur Förderung des nationalen oöhlstandes dienenden Gewerben gleichzustellen. Ein Spezialgesetz sei bisher nicht zu Stande ge⸗ kommen, nicht nur weil internationale Verhandlungen deswegen angeknüpft gewesen seien, sondern auch besonders, weil der Gegenstand große Schwierigkeiten dargeboten habe. 2 am⸗ burg und Bremen könne jeder . nach Stellung einer Kaution dieses Gewerbe betreiben. Da nun diese Städte das kleinste Kontingent der Auswanderer stellten, so sendeten die Unternehmer ihre Agenten in die übrigen undesstaaten. Diese schützten sich dagegen, indem sie die Agenturen konzessio⸗ nirten, und zwar unter steter Widerruflichkeit der Konzession. Wenn der Vorschlag des Abg. Kapp angenommen würde, so wäre damit jede 6 aufgehoben. Man habe nun , . schon ausgeführt, die Agenten spielten nur eine kleine
olle; aber sie würden jedenfalls eine bedeutendere Rolle spielen, wenn das Geschäft von allen Schranken befreit würde. Es sei sehr gefährlich, dieses Gewerbe freizugeben; die Einzel⸗ re ö würden schwerlich auf ihr Konzessionsrecht ver⸗ zichten.
Der Abg. Dr. Zimmermann führte dagegen aus, die Verhandlungen mit den auswärtigen Ländern hätten einen wünschenswerthen Erfolg nicht gehabt, obwohl die internatio⸗ nalen Gesichtspunkte bei dieser Materie zahlreich seien. Er möchte aber konstatiren, daß der Reichstag und das Reich internationalen Verträgen nicht abgeneigt seien. Besonders wäre ein Entgegenkommen Englands wünschenswerth, welches wegen seiner vielen Kolonien und wegen der dort geltenden Vorschriften für die Einwanderung rücksichtlich dieser Frage der wichtigste Staat sei.