Statistische Nachrichten.
Die Statistischen Mittheilungen über das Groß“ herzogthum Baden enthalten in Nr. 13 und 14 (Jahrg. 1877) die E Uen über die landwirthschaftlichen Anbauflächen und der Ernte des Jahres 1876. Nach denselben betrugen die Anbau⸗ flächen im genannten Jahre 800 449 ha, nämlich 552 716 ha (69, 1 ) Ader, 176976 ha C2 d) Wiesen, 21 915 ha (26 6) Rebland, 12 957 ba (1,6 oο ) Grasgarten, 907 ba (M1 0½0) Kastanienwald und 36 743 ha (46 0½)) ständige Weide. Ven dem Ackerlande waren 522004 ha (244 do) angebaut, 30 712 ha (5,6 ä lagen brach. Von letzteren wurden 15509 ha (2,8 o/ über Sommer (in schwarzer Brache) bearbeitet, 15 203 ba (2.809) dienten als Weide, Gegen das Jahr 1876 hat die landwirthschaftliche Fläche um 6642 ha (0,8 o/ zugenommen. Es waren im Jahre 1876 bestellt mit Winterung 169 549 ha (- 6353 ha), Sommerung 136 281 ha
7348 ha), Kartoffeln 85 703 ba (4 1989 ha), Futter kräutern 1335 ha (- 429 ha), Futterhackfrüchten 72 422 ha (- 8971 ha), Handelsgewächsen 24936 ha (— 462 ha), Kraut und Gemüse 1894 ha (- 328 ha). An Reutfeldern (den Hackwald eingeschl ossen) sind im Jahre i876 51 834 ba ermittelt worden; davon waren 3421 ha (6,6 60) mit Ackerfrüchten bestellt (diese sind in der landwirthschaftlichen Flache mitberechnet) 21 453 ha (42,250) wurden als Weide genützt, 13 177 ha (37 * 6) waren mit Holz bestanden, und B73 ha (142M) blieben unbenutzt. Der Werth der Ernte stellte sich auf 178 500 000 M, 37 200 000 M oder 17,3 M0 weniger als der Durchschnitt 1865 — 76 ergiebt. Der durchschnittliche Ertragswerth eines Hektars landwirthschaftlicher Fläche berechnet sich im Jahre 1876 auf 222, , gegen 272,9 S im Durchschnitt 1865—76 und gegen 305,5 M als den höchsten Ertrag im Jahre 1868. Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Durch die vor Kurzem im Verlage der Königlichen Hof buchhandlung von Ernst Siegfried Mittler und Sohn hierselbst er⸗ schienene Schrift „Das Königlich Preußische Garde⸗ Husaren⸗Regiment im Feldzug gegen Frankreich 1870/71; ein Beitrag zur Geschichte des Regiments, auf Veranlassung des Regiments ⸗ Commandeurs Hrn. Oberst⸗ Lieutenant von, Krosigk zusammengeftellt von Baron von . Rittmeister und Escadron⸗ Chef im Garde⸗Husaren⸗Regimen ist die Reihe der Monographien über die Theilnahme der einzelnen Regi⸗ menter der preußischen Armee an dem deutsch⸗ französischen Krieg um einen neuen Beitrag bereichert worden. Das Garde⸗Husaren⸗Regiment ist während der Kampagne 1870 71 vier verschiedene Armee⸗Abtheilungen zugetheilt gewesen. Es hat sowohl am 18. August vor Metz wie am 1. September bei Sedan dem
einde geg nübergestanden. Es ist während mehrerer Monate vor Fi auf Vorposten gewesen. Es hat den Nord⸗Feldzug mitgemacht und ist nach der Unterzeichnung der Friedens⸗Präliminarien vor Paris zurückgekeht um Zeuge der blutigen Kämpfe der französischen Regierungstruppen mit der Kommune zu werden. Bei so viel⸗ seitiger Thätigkeit auf den verschiedensten Kriegsschanplätzen durfte, wie der Verfasser im Vorworte bemerkt, des Zusammenhanges und mehrerer Abrundung halber von den großen Sperationen der beiderseitigen Armeen nicht wohl völlig Abstand genommen werden, doch habe den⸗ selben in dem vorliegenden Buche nur ein verhältnißmäßig eng be⸗ messener Raum zugestanden werden können. Außer den von den einzelnen Eskadrons geführten Kriegstagebüchern hat der Ver fasser, der den Feld⸗ zug mit nur ganz kur er Unterbrechung bei dem Regimente selbst mitg:⸗ macht hat, wie derselbe weiter hemerkt, das große General stabswerk, so⸗ weit dasselbe bis März 1877 erschienen, sowie die Operationen der deut⸗; schen Heere nach der Schlacht von Sedan bis zu Ende des Krieges“ von Major Blume, die „Operationen der J. Armee von der Kapi⸗ tulation von Metz bis zum Fall von Peronne“ von Oberst Graf von Wartensleben, die „Operationen der JI. Armee unter Ge⸗ neral von Goeben“ von Major von Schell und ferner die den Krieg zwischen Deutschland und Frankreich behandelnden Werke von Wilh. Müller und Fechner zu semer Arbeit benutzt. Von Beifügung einer oder mehrerer Uebersichtskarten konnte bei dem Vorhandensein einer schon so großen Menge von Planen und Karten für den Krieg von 1870 abgesehen werden.“ Dagegen sind dem Buche als Anlagen bei⸗ gefügt: ein Dislokatione⸗Tableau, eine Verlustliste des Regiment während der Kampagne und ein namentliches Verzeichniß der mit dem Eisernen Kreuze J. und II. Klasse dekorirten Offiziere, Unter⸗ offiziere und Mannschaften. . — „Prairiefahrten, Reiseskizzen aus den nordame⸗ rikanischen Prajirien ist der Titel eines vor Kurzem im Ver— lage von Gustar Weigel in Leipzig erschienenen, von Ern st v. Hesse⸗Wartegg verfaßten Schriftchens. Die in demselben an die Oeffentlichkeit gelangenden Bilder aus dem Prairieleben Amerikas wurden, wie der Verfasser mittheilt, auf einer im Ausstell ungs jahre 1876 unternommenen Reise über den amerikanischen Kontinent und nach den Felsengebirgen niedergeschrieben. Der gänzliche Mangel eines neueren Reisewerkes über diesen in Europa wenig bekannten und übel beleumundeten Theil der neuen Welt habe ihn veranlaßt, diese Reiseskizzen zu veröffentlichen. Dieselben sind aus dem Leben gegriffen, aus Thatsachen geschöpft und liefern einen zugleich belehrenden und unter⸗ haltenden Beitrag zur Kennkniß jener Länderstrecken zwischen dem
Mississippi und Rio Grande, die berufen sind, einstens eine reiche Forakammer für die ganze Erde zu werden. Der Verfasser hat sich in jenen weiten Landstrichen des nordamerikanischen Festlandes, die er mit einer Anzahl von hochgebildeten Freunden durchschweifte, gut umgesehen. Mit einem scharfen Blick für die realen Verhältnisse hat er Land und Leute eingehend beobachtet und mit sicherem Griff das Eigenartige und r und hier in diesen Skizzen mit leichten aber treffenden Streichen geschildert. Dem Texte sind zahlreiche, gut ausgeführte Abbildungen und Original⸗Illustrationen von Leo 8. Elliot und Anderen eingefügt.
— Nr. 2 des „Veibefts zum Militär⸗Wochenblatt⸗, herausgegeben von v. Witzleben, General. Lieutenant z. D., hat fel⸗ enden Inhalt: Friedrich der Große und Fürst Leopold J. von Anhalt⸗
essau, von Ü. v. Bonin, General-Major j. D. — Festung und Feldarmee. Kriegsgeschichtliche Studie eines Generalstabsoffiziers.
ö Gewerbe und Handel.
Die türkische Regierung hat in Folge einer im Villayet Adana gusgebrochenen BViehseuche die Ausfuhr zu Wasser und zu Lande von Thieren aus jener Provinz auf die Dauer eines Jahres verboten. . .
— Der Direktor des Königlich preußischen statistischen Bureaus, Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath Dr. Engel hat soeben in dem Verlage von Leonhard Simion in Berlin eine Broschüre Die industrielle Enguste und die Gewerbezählung“ erscheinen lassen. Freunde sowohl wie Gegner einer gem erblichen Enguste finden hier das gesammte Material zusammengetragen und in licht voller Weise erläutert. Eine besondere Aufmerksamkeit verdient die Broschüre auch wegen des Umstandes, daß hier die vorläufigen Resul⸗ tate der Gewerbezählung von 1875 für das Deutsche Reich und die definitiven für Preußen mitgetheilt werden.
— In der außerordentlichen Generalversammlung der Dort⸗ munder Union wurden sämmtliche Anträge des Verwaltungg⸗ rathes, darunter derjenige, betreffend die Reduktion des Aktienkapitals der Gesellschaft von 41 400 000 M auf 31 050 000 MS oder die Re⸗ duktion des Nominalwerthes einer Aktie Litt. A. und ti. von 400 , auf 300 S½, genehmigt. . .
— Die heutige Generalversammlung der Leipziger Credit⸗ Anstalt genehmigte die vorliegenden Anträge der Verwaltungs⸗ organe. Die Dividende wurde demnach auf 55 oso sestgesetzt und ist dieselbe vom 18. d. M. ab zahlbar. Anwesend waren 77 Aktionäre mit 5965 Attien und 277 Stimmen.
— Das Gewinn⸗ und Verlust⸗Konto der Wiener Union⸗ bank für das Jahr 1877 weist folgende Ergebnisse nach: Zinfen⸗ Konti 602 520 Fl., Gewinn an Effekten 192 956 Fl., Gewinn an Valuten 91 457 Fl., Provision und Kommission im Bank⸗ und Waarengeschäft 351 995 Fl., Erträgniß des Lagerhauses 67 901 Fl., Erträgniß der Wechselstube 23 679 Fl., Erträgniß der Filiale Triest 59 963 Fl, diverse Gewinne 21 482 Fl., demnach 1401 157 Fl., zu⸗ züglich des Gewinnvortags vom Jahre 1876: 1471 181 Fl.; dagegen: Bezüge ds Verwaltungsrathes, Gehalte, Spesen und Steuern 429 010 Fl., verbleiben 1042 171 Fl, wovon 473 675 Fl. zu Ab—⸗ schreibungen verwendet wurden. Der Verwaltungsrath hat beschlossen, in der Generalversammlung zu begntragen, von dem sonach verblei⸗ benden Reingewin e von 568 494 Fl. 3 Fl. 50 Kr. per Aktie, dem⸗ nach 525 006 Fl. an die Aktionäre als Dividende zu vertheilen und den Rest von 43 494 Fl. auf neue Rechnung vorzutragen.
Nach dem Geschäftsbericht der Ungarischen Escompte⸗ und Wechslerbank in Pest betrug der Bruttogewinn des Instituts 182468 Fl; nach Abzug von 128 350 Fl. für Zinsen in laufender Rechnung und sonstigen Kosten verbleiben 54 073 I. Davon sind 26 250 Fl. für zo/g Kapitalszinsen pro 1877, 2865 Fl. für den Reservefonds, 4298 Fl. als Tantiüme verwendet. Von den rest⸗ . 494 Fl. werden 21 000 Fl. als Superdividende von 400 vertheilt.
London, 13. März. (A. A. C.) In einer vorgestern in Shef⸗ field abgehaltenen Versammlung der Kohlengrubenbesitzer von Süd-⸗Horkshire und Nord-⸗-Derbyshhire wurde be— schlofsen, unverzüglich eine Herabsetzung der Arbeitsköhne um 7g eintreten zu lassen. Es wurde hervorgehoben, daß das Fallen der Kohlenpreise im Grunde genommen eine Herabsetzung von 12509 rechtfertige, aber man kam überein, die anderen 5 Yo. spaterer Erwägung vorzubehalten.
— 14. März. (E. C). In einer Kohlengrube zu Harrington in Cumberland haben 260 Grubenleute die Arbeit eingestellt, weil sie sich nicht einer Lohnherabsetzung von 10 vom Hundert fügen wollten. Fünf vom Hundert sind fie bereit, sich abziehen zu lassen.
Paris, 14. März. Ein Strike, dem man schon seit einigen Tagen entgegensah, ist heute in den Bergwerken von Deca ze⸗ ville (Aveyron) ausgebrochen. Die Arbeiter der Grube la Vaysse haben die Arbeit eingestellt und suchen nun auch ihre Kameraden
aufzuwiegeln. Verkehrs⸗Anstalten. Triest, 15. März. (W. T. B.) Der Lloyddampfer Mars, ist mit der ostindischchinesischen Ueberlandpost heute Nachmittag 44 Uhr aus Alexandrien hier eingetroffen.
New⸗JYJork, 15. März (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer . Sue via r ist heute Morgen 10 Uhr hier eingetroffen.
Berlin, 18. März 1878.
Behufs Einrichtung einer permanenten Verkaufs—⸗ Aus⸗ stellu ng kunstgewerblicher, durch eine Jury geprüft r Gegen stände in günstigster Lage, bei freiem Eintritt ladet der Verein für deutsches Kunstgewer be zu einer öffentlichen Versammlung am Montag, den 18. er., Abends 8 Uhr, im alten Architektensaale, Wilhelmstr. 118, alle Kunstgewerbetreibenden Berlins ein.
Durch Erweiterung der Gewächshäuser und Vermehrung der Anzugskästen ist das Fl ora⸗Etablissement in Charlotten⸗ burg nicht nur in der Lage, für den bevorstehenden Sommer die Teppichbeete noch reicher mt Blumen- und Blattpflanzen zu dekoriren und dieselben zu erweitern, sondern auch an Gartenbesitzer und Blumenfteunde größere und kleinere Quantitäten von Teppichbeet⸗ und Dekorationspflanzen sowie Blumen abgeben zu können.
London, 14. März. (C. C.) Die Zahl der bei der Ex⸗ plosion in der Kohlengrube zu Kearnley in Jorkshire Getödteten ist jetzt auf 44 festgestellt. Nicht einer der in dem be⸗ züglichen Schacht beschäftigten Grubenleute wurde gerettet. Ein kaum minder schrecklicher Unglücksfall fand gestern auf der Wer ft zu Woolwich statt. Dort war nämlich ein hölzernes Gebäude in der Aufführung begriffen, in welchem die von allen Seiten ein⸗ treffenden Heeresverpflegungsvorräthe untergebracht werden sollten. . verschiedenster Gattung waren emsig mit der in aller
ast betriebenen Vollendung des Bauwerks beschäftigt, als dieses plötzlich und anscheinend ohne irgend welchen äußern Anlaß gleich einem Kartenhause zusammenstürzte und einen großen Theil der Arbeiter in seinen Trümmern verschüttete. Als gefährlich verletzt wurden zehn Mann befunden, während zwanzig mit geringeren Verwundungen davon kamen.
Die angezeigte italienische Opernvorstellung 11 Barbiere in Krolls Theater muß morgen, Sonntag, aus⸗ fallen. Dafür kommen zu ermäßigten Preisen zur Aufführung „Duft“, Lustspiel von H. Müller, und „Hoch hinaus“, Posse von H. Salingrs. Der Länge halber beginnt die Borstell eng bereits um 63 Uhr.
— Im Stadt-Theater tritt morgen, Sonntag, neben Frl. Wegener auch Hr. Direktor Th. Lebrun, und zwar in einer seiner bedeutendsten Rollen, dem „Harpagon“ in Molisres Lustspiel „Der Geizige“, zum ersten Male auf. .
— Im National-Theater fand gestern zum Besten eines Stipendienfonds des Sophien⸗Gymngsiums, die b reits ang kündigte Aufführung der Antigone“ des Sophokles mit der Mendelssohn⸗ schen Musik statt. Das klassische Drama ist hier bisher ausschließlich im Besitze der Königlichen Bühne gewesen und erfordert zur Her⸗ stellung der Scene in der Weise der alten atti chen eigene Einrich⸗ tungen. Die gestrige Darstellung des unsterblichen Meisterwerkes im National -⸗Theater war eine in jeder Hinsicht durchaus würdige. Zur Ausführung des dramatischen Theiles war zu den heimischen Kräften der Bühne Frl. Hildebrand vom Königlichen Theater in Hannover hinzugetreten, welche die Titelrolle spielte. Die junge Dame zeigte sich als eine reich begabte Schauspielerin, sowohl durch ihre tünft⸗ lerischen Mittel wie durch deren Ausbildung und Gebrauch. Sie ver⸗ bindet mit einem vollen wohlklingenden Organ, welches sorgfältig geschult ist, edeles Ebenmaß in Halkung, Bewegungen und Geberden, und verkörperte die unglückliche Tochter des Oedipus mit ergreifender Wahrheit. Die übrigen Rollen waren in Händen von ständigen Mitgliedern des National⸗Theaters. Unter ihnen zeichnete sich zu⸗ nächst Hr. Kreutzkamp durch feine markige, stylvolle Darstellung des strengen, auf seinem Rechte bestehenden, und darüber zu Grunde gehenden Kreon aus. Auch die übrigen weniger umfangreichen Rollen der Ismene, der Königin, des Hämon, des Teiresias, des Wächters und des Boten wurden durch die Damen Frl. Stengel und Bornara und die Herren Paul, Fellenberg, Benda und Wald in lobenswerther Weise durchgeführt. Den Chor, welcher in der attischen Tragödie eine so bedeutende Rolle spielt, bil⸗ deten Mitglieder der akademischen Liedertafel unter Leitung ihres Dirigenten Hrn. Rich. Schmidt. Mendelssohns schöne Musik zu den Chorstrophen des Sophokles stellt den Sängern keine leichte Auf— gabe. Dieselbe wurde von der akademischen Liedertafel in lobens⸗ werther Weise gelöst. Vor Allem der große Bachutchor mit dem rythmischen Umzuge um die Thymele war von eigenart bewegter le bendiger Wirkung. berliner Symphonke⸗Kapelle für die Ausführung des orchestralen Theles der Musik. Die Darstellung im Ganzen machte einen sehr befriedigenden, wohlthuenden Eindruck auf das leider nicht zahl⸗ reiche Publikum, welches am Schlusse durch wiederholte Beifallsspenden seinen Dank für den echten Kunstgenuß zu erkennen gab. t
Se., Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz, sowie Se. Königliche Hoheit der Prinz Georg beehrten die Vorstellung mit Ihrem Besuche.
* 3 nserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Legl. Preuß. Staats · Anzeiger, das Central ⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Aentschen Reichs-⸗Anzeigers und Köni glich Preußischen taata-Anzeigers:
Berlin, 8. I. Wilhelm⸗Straße Nr. 32. . R .
1. Steckbriefe nod Untersuchungs-Suchen.
2. Suhbhastationen. Aufgsbots, Vorladungen n. dergl.
3. Terkänfe, Verpachtungen, Submissionen ete.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. 8. v. Von 5fsentlichen Papieren.
Grosshandel.
J. Literarische Anzeigen. S. Theater- Anzeigen. 9. Familien- Nachrichten.
* effentlicher Anzeiger. Inserate nehmen an: Burean der dentschen Zeitungen zu Berlin, 5. Industriell Etablissements, Fabriken und
8. Verschiedene Bekanntmachungen.
In der Börsen- beilage. XR *
das Central⸗Annoncen-⸗
Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein K Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner K Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen⸗Bureaus.
Verkäufe, Verpachtun gen, Submissisnen ꝛc.
. Bekanntmachung.
Die im Kreise Loetzen liegende
Königliche Domäne Lüwken soll für die Zeit von Johannis 1878 bis dahin 1895 meistbietend verpachtet werden.
Der Bietungstermin wird Donnerstag, den 9. Mai 1878, Vormittags 11 Uhr, .
im Sitzungssaale der Regierung, Finanzabtheilung Kirchenstraße), vor dem Regierungs⸗Rathe, Herrn Tomasczewski, anberaumt. .
Die Verpachtungsbedingungen, sowie die Regeln der Lizitation . im Domänen⸗Bureau II. und bei der Königlichen Kreis-Domänenverwaltung in Loetzen während der Dienststunden einzusehen.
Die Domäne umfaßt ein Areal von
1) an Acker. ö 306,329 Hektaren,
2) , Wiesen 155, 7a .
3) „ Weiden 110,19 4 Garten 1,860 Holzungen 33, un Hofraum. 4, 50s Oedland. O, on Wegen w,
Zusammen 622770 Heftare.
Gleichzeitig und in Verbindung mit der Domäne gelangen zur Verpachtung:
a. die darauf befindliche Brennerei,
b. der Lawkersee mit einem Flächeninhalt von
7S2sr Hektaren. .
Das Pachtgelderminimum für die Pachtobjekte ist
forderlich.
2405
500
auf 6000 M. festgesetzt und ist zur Uebernahme der Pacht ein disponibles Vermögen von 72,006 6 er⸗
Gumbinnen, den 4. März 1878. Königliche Regierung, Abtheilung für direkte Steuern, Domänen
Submission. Für die Bescha ffungs⸗Periode 1878/9 wird der Bedarf von ohngefähr: . Meter blaue Futterleinewand, 1400 Meter 25 Meter 6000 Meter 4500 Meter 2300 Meter 60 Meter Handschuh⸗Boyh, 209 Meter goldene Unteroffizier⸗Tressen, 180 Tafeln einfache Watte, 85 Dutzend verzinnte Haken und Oesen, 1159 Dutzend glatte Waffenrock⸗Knöpfe, 1239 Dußend Taillen⸗ Waffenrock Knöpfe, 30 Dutzend Haken und Oesen zu Mänteln, 50 Dutzend Knöpfe zu Mänteln, 200 Dutzend schwarz zinnerne Knöpfe, 1800 Dutzend weiß zinnerne Knöpfe, 500 Dutzend große und kleine Hornknöpfe, 50M Stück Mützenkokarden von Steinnuß, S800 Meter Reit⸗Hosenband, 1960 Meter . 350 Meter Stiefe
. und Hosen ⸗Callicot,
1200 Paar Stiefeleif en, 100 Mille Sohlennägel,
1390 Halsbinden,
175 ö von nteroffiziere
und Forsten. ö
straße 3, einzusehen.
Feld⸗Artillerie⸗Reg
os K
teifleinewand, 2412
missionswege die Lieferung von: 1017 Halsbinden, 2300 Meter i g en
emden, acken⸗Drillich,
300 Meter
1250 Meter Jackendrillich, 1060 Meter Hosendrillich,
2200 Meter Proben mit ver
cn n strippe,
350 Paar wildlederne Handschuhe, feinerem Tuch für
in Submission gegeben, worauf Angebote und Pro⸗ ben bis 26. d. Ms. einzusenden sind. Lieferungs— Bedingungen sind im Zahlmeister⸗Bureau, Kohlen
Breslau, den 16. März 1878. Die Bekleidungs ee, , e. Königl. Schles. ments Nr. 6.
Bekanntmachung. j Das unterzeichnete Regiment vergiebt im Sub⸗
ellblau Schooßfutter, 2 Meter dunkelgrün Schooßfutter, 4 Meter dunkelblau Schooßfutter,
275 Meter grau Futter zu Ueberdecken, [20 Meter Hemden⸗Callicot 5/4 breit, emden ⸗Kallicot z 8 breit. iegelten Preisangaben sind an das Regiment bis zum 26. d. M. einzureichen. Tie Lieferungsbedingungen sind beim Regiment
Frankfurt a. / O., den 14. März 1878. 2. Brandenburgisches Dragoner ⸗ Regiment
300 Stück Schnallen zu Tuchhosen, Nr. 12. 450 Stück Schnallen zu Reithosen, — —
n Bekanntmachung. Roggen⸗Lieferung betreffend.
Wir beabsichtigen, ein Quantum von 52200 Centnern guten, gesunden, wurm⸗ und geruchfreien Roggen, welches in der Zeit vom 1. April d. J. bis Ende März 1879 in monatlichen Posten von 4350 Centnern (217 500 Kl.) kostenfrei auf die Böden des Königlichen Kornmagazins zu Osterode zu liefern ist, im Ganzen oder in Dritttheilen im Wege der Submission anzukaufen. .
Es werden nur versiegelte schriftliche Offerten angenommen; jede mündliche Verhandlung über das Geschäft bleibt ausgeschlossen. Diese mit der Auf⸗ schrift: „Roggenlieferung pro 1878/79“ versehenen Offerten sind bis Dienstag, den 26. März d. J., Vormittags 19 Uhr, kostenfrei an uns einzureichen. Der Zuschlag bleibt vorbehalten, doch wird die Ent⸗ e ns um 1 Uhr Nachmittags desselben Tages erfolgen. ; j
Die näheren Bedingungen können gegen Ein— sendung von 35 8 Kopialien von uns bezogen werden. : (à Cto. 179 /3.)
Clausthal, den 11. März 1878.
Königl. Oberbergamt.
a Glo. 16553.)
Redacteur: J. V.: Riedel.
Verlag dee Expedition (Kesseh. rn. . Els ner.
Drei Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage).
Berlin:
Eine gleiche Anerkennung verdient auch die.
zum De 65
2 2
Erste Beilage utschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Stants⸗Anzeiger.
Berlin,
Semakend den 16. Mir
1828.
über die von den Rübenzucker⸗Fabrikanten des deutschen Zol
Deutsches
nebers lgebiets versteuerten Rübenmengen, sowie über die Einfuhr und Ausfuhr
i cht
von Zucker im Monat Februar 1878.
Verwaltungs⸗ Bezirke.
Zahl der im Vertrseỹ
Einfuhr vom Zollauslande.
Aus fuhr nach dem Zo lfausfande imst und ohne Steuerrückvergütung.
Ver⸗
Raffinirter Zucker aller Art
Melasse añser Art und Syru
Raffinirter Melasse aller Zucker aller Art Rohʒucker Art und Syruy
steuert e Rüben⸗ men ge.
befindlichen Rüben zucker⸗Fabriken.
unmittelbar in den freien
Centner.
Verkehr.
Verkehr.
unmittelbar in den freien
Niederlagen
1
.
5:
S — * 8 2 8 2 * 6
auf
unmittelbar in den freien Niederlagen
Verkehr.
auf Niederlagen.
2 4 *
unmittelbar Verkehr. aus Niederlagen unmittelbar aus dem freien Verkehr. aus Niederlagen. unmittelbar aus dem freie Verkehr aus Niederlagen
aus dem freie
. Ct. .
¶Crr n. Ctr. n Ct
.
— . — * —
D
I. Preußen. I) Provinz Ostpreußen Preußens Westpreußen. 2) Provinz Brandenburg. Provinz Pnonmern. 4 Provinz Posen 5) Provinz Schlesien. 6) Provinz Sachsen, einschl. der Fürstlich Schwarz⸗ burgischen Unterherr⸗ 1 7) Provinz Schleswig ⸗Hol⸗ k 8) Provinz Hannover. 9) Provinz Westfalen.. 10) Provinz Hessen⸗Nassau. 11) Rheinprovinz. .
1170
38 210 5210 101110 1150 690
2 537 697
go 846 23 Ogo
* D
1 1
66 623 84 529
1111
1 1.93
Summe JI. II. Bayern ; ,,, IL. Württemberg. w
1 II. Mecklenburg ; VIII. Thüringen, einschl. der Großherzoglich Sächsischen Aemter Allstedt und Oldis⸗ 1 B IX. Oldenburg ; X. Braunschweig . , XII. El saß⸗Lothringen l,. La zem burg
3918022 10 535
gs 450
19603
13 olo 556 191
34 3335
1
75
163 086 1201
35
DO * de 3
1
1
2 924
Ueberhaupt Hierzu in den Vormonaten Septbr. 1877 bis Jan. 1878
4 585 811 165635 218
6059 49610
393 4554
61 556
2240 32168 38
4097
21 427 165 246 9321
z338 151 372
15 435 130
9843
625 528 516 908 157 993 27 886
Zusammen September 1877 bis Februar 1878... In demselben Zeitraume 1876/77. J
S1 149 029 69 886 O44
56 66 494 i 7 3 ots
6ö 563 48 542
34 0s, 39
71 123 49
— Berlin, im März 1878. Kaiserliches statistisches Amt.
790 nn 64 229 173 478 29187
zio 172 nog 9932 0 82 ns 8 816
765 zo0 18 293120 1801 41 105
Verzeichniß der Voxrlesungen, welche im Sommer⸗ der Universität in Beziehung stehenden en Lehrinstitute zu Ber⸗
semester 1578 in dem mit
Königlichen landwirthschaftlich lin (Dorotheenstraße 38, 39) stattfinden werden.
a. Spezielle Ackerbaulehre: Montags, Freitags von 9—– 19 Uhr — prizatim. b, Ueber Boden und Wasser mit besonderer Berücksichtigung der öffentlichen Gesundheitspflege; Montags und Donnerstags von 10 bis Taxgtionslehre: Dienstags d. Praktische Uebungen; Dienstags und e. Exkursionen an zu Lehrsaal im Universitätsgebäude.
I) Professor Dr. Orth: Dienstags, Donnerstags und
11Uhr — privatim. von 10—11 Uhr — publice.
Donnerstags von 2—4 Uhr — privatissime. bestimmenden Tagen — publics.
— Anmeldungen in der Univ
2) Professor Dr. Eichhorn; a. Organische Chemie, erlautert Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags Uhr = privatim. b. Anleitung zu agrikultur⸗-chemischen mit Uebungen im Laboratorium: hr — privatim. Lehrsaal im Institut (Dorotheenstraße 38, 39). — Anmeldungen in der Instituts⸗Quãästur. a. Landwirthschaftliche Botanik, d Exknrsionen:
durch Experimente, von 11—12 Untersuchungen
Sonnabends von 9— 12 U
3) Professor Dr. Karl Koch: verbunden mit Demonstrationen un
Mittwochs von 5—7 Uhr — der Pflanzen: Universitäts gebäude. —
4) Professor Dr. Kny⸗ enge der Pflanzen:
wochs von 3— 5 Uhr — publice. gebäude, für b. im Institut. — A
sitäts⸗Quästur, für b. in der 5) Professor Müller:
bunden mit anatomischen Demonstraftonem:
Dienstags und Donnerstags v
der Thierarzneischule (Louisenstraße 56).
a. Rindviehzucht: Montags, Dienstags Uhr — publsice. b. , Dienstags und Donnerstags von
ige. c. Schafzucht; Montags von 1011 Uhr — publics. saal im Institut. — Anmeldungen in der Instituts⸗Quãstur.
7) Lehrer der Thierheilkunde Dieckerhoff: Ueber Krankheiten Dienstags und Donnerstags von 6— aal in der Thierarzneischule.
Instituts⸗Quãstur.
6) Dr. Hartmann: und Donnerstags von 3—4
pub
der Hausthiere:
abends von 12—1 Uhr — publice. Lehrf
C. Landwirthschaftliche
ersitãts · Quãästur.
privatim.
Instituts· Quãästur.
Ueber Physiologie der Haugthiere, ver⸗ Hor lng von 4-5 Uhr,
Mittwochs und
on 5—6 Uhr — publics.
— Anmeldungen in der Instituts⸗Quästur.
8) Professor Dr. Großmann: Buchführung, insbesondere die doppelte Buchführung für größere und tleinere Güter; und Trigonometrie mit besonderer
Feldmeßkunst: Donnerstags vo
Quaͤstur. 9) Ingenieur Schotte:
dungen in der Instituts⸗Duästur.
10) Postbaurath Tuckerm ann:
messen und Nivelliren,
— Anmeldungen in der
Allgemeine Züch⸗ , m.,
ö
Montags und b. Uebungen im Bestimmen Donnersiags von 6—7 Uhr — pubjico. Lehrsaal im nmeldungen in der Universitäts. Quästur. v: a. Grundzüge der Experimental⸗Phy⸗ mien: Dienstags, Donnerstags und Freitags von Uhr — brivatim. b. Mikroskopischer Kursus für Geübtere mit beson derer Rücksicht auf Pflanzenkrankheiten: Montags und Mitt⸗ Lehrsaal für a. im Universstäts⸗ nmeldungen für a. in der Univer⸗
7 Uhr, S
. Planimetrie Berücksichtigung der Aufgaben der n 12—2 Uhr, Freitags von 106—11 Uhr — Pubsios. Lehrsaal im Institut. — Anmeldungen in der Infstitutz⸗
Landwirthschaftliche Maschinenkunde mit Zugrundelegung der Hauptlehren der Maschinen. Mechanik: Mitt⸗ wochs von 4-5 Uhr — publice. Lehrsaal im Institut. — Anmel.
Praktische Uebungen im Feld⸗ Kartiren und Berechnen von Flächen mit
Lehrsaal in
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Lehr⸗
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Hinweisung auf
34 —7 Uhr — publice.
Drainagen und Berieselungen: Sonnabends von Lehrsaal im Institut. — Anmeldungen in
der Instituts⸗Quaäͤstur.
11) Dr. Scheibler:
Chemie und Technologie der Rübenzucker⸗
fabrikation und Spiritusbrennerei: Montags und Mittwochs von
12—2 Uhr — publice.
Lehrsaal im J stit ut. — Anmeldungen in
der Instituts⸗Quästur.
12) Garteninspektor Bouché:
Ueber Gartenbau unter beson⸗
derer Berücksichtigung des Gemüse⸗ und Obstbaues, der Gehölzzucht,
der Parkanlagen, von 3—5 Uhr — publice.
der Konstruktion von Gewächshäusern: Freitags Lehrsaal im Institut. — Anmeldungen
in der Instituts⸗Quästur. 13) Dr. Witt mack: Landwirthschaftliche Sämereien, deren Ver⸗=
fälschungen und id n,
r — publics.
Verwechselungen: Montags und Sonnabends von Lehrsaal im Universitäts gebäude. — Anmel⸗
dungen in der Universitäts.Quästur.
14) Dr. Oscar Brefeld:
a. Physiologie und Entwickelungs⸗
geschichte der Pilze in Verbindung mit Eyperimenten und mikro—
skopischen Demonstrationen,
mit besonderer Berücksichtigung der
Schimmel,, Gährungs. und Fäulnißpilze in pathologischer und zymo⸗ technischer Hinsicht: Montagé, Mittwochs und Freitags von 5— 5 Ühr
— privatim. b.
Anatomie und Gewebelehre der Pflanzen in
mikrostopischen Uebungen: Dienstags und Donnerstags von 35 Uhr
— publice.
Lehrsaa
im Institut. — Anmeldungen in der
Instituts⸗Quãastur.
Kammergerichts⸗Rath Keyßner: Preußisches Recht mit be⸗ sonderer Rücksicht auf die für den Landwirth wichtigen Rechtsverhält⸗ nisse: Freitags von 12—2 Uhr — publice. Lehrsaal im Institut. —
Anmeldungen in
der Instituts⸗Quãästur.
16) Ober ⸗Roßarzt Küttner: Hufbeschlaglehre, verbunden mit Demonstrationen und praktischen Uebungen: Mittwochs von 8-9 Uhr Q Ppublice. Lehrsaal im Institut. — Anmeldungen in der Institutz⸗
Quaͤstur. 17) De 9
Dienstags von 12—2 Uhr — publics.
Landwirthschaftliche Fütterxungslehre:
ehmann: Lehrsaal im Instikut. —
Anmeldungen in der Instituts⸗Quästur.
18) Br. Freiherr von Canstein: von 1— Uhr — publice.
Düngerlehre: Sonnabends Lehrsaal im Institut. — Anmeldungen
in der Institutg⸗Quästur. Außer diesen, für die der Landwirthschaft beflissenen Studirenden
besonders eingerichteten Vorlesungen, Thierarzneischule noch mehrere Landwirthe von näherem Interesse
werden an der Universität und orlesungen, welche für angehende sind und zu welchen der Zutritt
denselben freisteht, oder doch leicht verschafft werden kann, statffinden.
Von den Vorlesu
heben: Physik, tanik, Zoolog
ngen an der Universität sind besonders hervorzu⸗ . Mineralogie, Allgemeine Bo⸗ ie, Na tionalökonomie.
Das Sommer⸗Semester beginnt gleichzeitig mit dem Sommer⸗
Semester an der Dr. Eich
Königlichen Universitaͤt am 29. April 1878. Mel⸗
orn (Dorotheenstraße 38, 39) entgegengenommen.
dungen en der Aufnahme in das 1 werden vom Professor
Die Renutzung der Bibliothek des
ö landwirthschaft⸗
lichen Ministeriums im Lesezimmer, Schützen traße 26 (geöffnet von
4 Uhr Nachmitta selbst im Königli
s bis 7 Uhr Abends), Anmeldung hierzu ebenda en landwirthschaftlichen Museum, ist den Studi⸗
renden gestattet, ebenso haben dieselben Zutritt zu den Sammlungen
dieses Museumz.
Die Instituts⸗Quästur befindet sich im Centralbureau des König⸗
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1
lichen Ministeriums für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten, Leipzigerplatz Nr. I0 und ist von 106 — 1 Ühr gesffnet.
Von derselben werden fortan erhoben: 2. an Eischreibegebühren 6 „6 Pro Semester; b. an Auditoriengebühren 360 3 pro Vorlesung und Semester; e. Gebühr für Ausfertigung eines Studienzeug⸗ nisses 3 .
Das Kuratorium. von Nathusiug. Olshausen.
Vorstehendes Verzeichniß kann von der Instituts direktion, Dorotheenstraße 38, 39, bezogen werden.
Witterungsverhältnisse im nördlichen und mitt⸗ leren Deutschland während des Februar 1878.
Wie die beiden ersten Monate des meteorologischen Winters 1878, der Dezember und Januar, so zeigte auch im Allgemeinen der dritte Monat desselben, der Februar, nur zu einem geringen Theile den Charakter eines Wintermonatz, so daß da eine Ausgleichung zwischen den mittleren Temperaturen dieser drei Monate nicht statt⸗ fand, der diesjährige Winter eine ausnahmsweise hohe Temperatur, wie, aus der weiter unten folgenden Uebersicht hervorgeht, einen Wärmeüberschuß von ein bis zwei Graden hatte. Die Niederschlãge fielen im Februar zwar häufig, ergaben aber keine große Wasser⸗ menge, da sie meist nur als sanfte Sprühregen oder in mäßigem Schneegestöber auftraten. Obgleich der Barometerstand ein hoher war, so herrschte doch nur an wenigen Tagen die polare, den größeren Theil des Monats die äquatoriale Windes⸗ strömung vor. In den letzten drei Tagen des Januar war die Temperatur in den östlichen Provinzen plötzlich herabgegangen, im äußersten Osten um 5, weiter nach Westen zu um J bis 2 Grade, in den westlichen Provinzen dagegen hatte eine Steigerung der Temperatur stattgefunden. So hatte denn auch der erste Februar in Claußen eine Tageswärme von —7 Grad, in Königsberg von — 6 Grad, in Bromberg von — 3,5 Grad, in Berlin von — 9 17 Grad, in Hanneber von O53 Grad, in Cöln von 96 Grad; an den Rhei' nischen Stationen ging selbst des Nachts das Thermometer kaum unter den Gefrierpunkt herab. Wo überhaupt an diesem und den nächst folgenden Tagen Niederschläge fielen, traten sie in den öst lichen Gegenden als Schnee, in den westlichen als Regen auf, in den mittleren Provinjen wechselten wohl auch Regen und Schnee mit einander ab Grade im Osten, wo die Temperatur niedriger war, herrschte mehr die äquatoriale, im Westen die polare Strömung vor, das Barometer aber hatte überall einen hohen Stand. Bei nachlassendem Luftdrucke änderten sich nun in den ersten vier Monatstagen in den östlichsten Stationen die Wärmeverhältnisse wesentlich, der 5. Februar war um 5 bis Grade wärmer, als der erste, und die zweise Monatspentade, in welcher die Witterung ziem⸗ lich unverändert blieb, war um 4 big 5 Grade wärmer, als die erste. In den mittleren Provinzen unterschied fich das Wetter der beiden ergen Pentaden weniger von einander, und in den westlichen war es fast ganz gleich: Barometer und Thermometer unterlagen hier nur geringen Schwankungen, ohne . wehte ein leiser Wind, zum Theil aus nördlicher, zum Theil aus südlicher Rich⸗ tung, den Himmel hüllten fast immer dichte Wolkenschichten oder Nehel ein, während es zu Niederschlägen nicht kam. Anders ge⸗ stalt ‘e sich in dieser Zeit die Witterung, je weiter man nach Osten geht. In den Tagen vom 6. bis 8. Februar war der Lustdruck star⸗ ken Schwankungen unterworfen und überall traten westliche und nord⸗ westliche Winde und jwar mit bedeutender Stärke auf. In Königs⸗ berg wehte am 8. Februar von früh his in die Nacht hinein ein heftiger Sturm, des Morgens aus West und später nach Nordwest übergebend. Diese heftige Erregung der Atmosphäre war aber nur in den Provinzen Ost. und. Westpreußen, Posen und zum Theil Schlesien zu bemerken, westlich der Oder beobachtete man von ihr nur wenig, westlich der Elbe gar Nichts. Während dieser stürmischen Zeit hielt sich auch im Osten das Thermometer über dem Gefrierpunkte, und wo Niederschläge fielen, fielen sie in Form von meist feinem Regen. Den 11. Februar hatte überall das Baro⸗ meter einen niedrigen Stand, an den meisten Stationen der mistlern und östlichen Provinzen das Monatsminimum erreicht. Als es von nun an sich nach und nach zu erheben begann, drang auch da, wo bisher die äquatoriale Strömung vorherrschend gewesen war, auf karze Zeit der Polarstrom vor, und die Niederschläge fielen auch an den westlicher gelegenen Stationen als Schnee. Hierdurch wurde eine neue, wenn auch nur kurze, Periode von mehr winterlichem Witterungẽcharakter eingeleitet. Zwar war auch in dieser Zeit in den östlichen Provinzen die Kälte strenger, als in den west⸗ lichen, allein einen so tiefen Stand, als zu Anfange des Monats, hatte das Thermometer daselbst nicht; dagegen fiel auf den 12. und 13. Februar für die mehr westlich gelegenen Stationen das absolute Wärmeminimum des ganzen Monats. Diese relativ winterliche Zeit hatte aber nach wenig Tagen schon ihr Ende erreicht. Nur im äußersten Osten währte sie bis zum 165, im Allgemeinen nur bis zum 14. Februar. Am Rhein war bereits der 14. Februar um 3 bis 4 Grade wärmer, als der Tag vorher, welter nach Often zu trat diese Wärmesteigerung ein oder zwei Tage später ein. In den Gegenden westlich der Oder fiel überhaupt, wenn man von den höher gelegenen Stationen absieht, während der zweiten Monats hälfte das Thermometer gar nicht mehr unter den Gefrier⸗ punkt oder höchstens einmal ausnahmsweise während der Nacht ein wenig unter Null. Es folgte von der Zeit diefes ÜUm— schlages an eine Reihe warmer Tage, welche schon dem Frühling an⸗ zugehören schienen und in denen die Vegitation sich bereits lebhaft zu entwickeln begann. Nur der äußerste Osten machte hiervon eine Ausnahme, dech hielt auch hier sich die Temperatur fast nur über dem Gefrierpunkt, und wie überall war auch hier der Aequatorial- strom vorherrschend. Trotz der ungemeinen Trübung der Atmosphäre, den an manchen Gegenden fast täglichen Nebeln und den haͤufigen meist nur feinen Niederschlägen hob sich die Wärme immer mehr, und das Thermometer erreichte an den meisten Stationen den 18. Februar sein Maximum. Letzterer Tag, fast überall der wärmste im ganzen Monate, zelchnete sich namentlich durch äußerst angenehme und freundliche Witterung aus. In Berlin, wo der 18. Februar eine mittlere Temperatur von 6, 27 Grad . war in den letzten 30 Jahren dieser Tag nicht so warm gewesen. Ein kleiner Rückschlag zu etwas rauherer Witterung trat in der Zeit vom 20. bis 22. Februar ein, wo bei durchgehends hohem Baro⸗ meterstande g an den meisten Stationen fiel das barometrische Maximum auf diesen Tag — die äquatoriale von der polaren Strö⸗ mung auf kurze Zeit verdrängt wurde. Bald aber änderte sich das Wetter wieder, das Barometer sank schnell und erreichte an den meisten Stationen östlich der Elbe am 26. Februar, 1 sechs Tage nach seinem Maximum, bereits sein Minimum. Mit die sem niedrigen Luftdrucke fiel fast übera heftiger Nordwestwind zusam⸗ men, der sich an manchen Orten zu Sturm stei⸗ gerte. Im Osten blieb bis zum Schluffe des Monats die polare Strömung vorherrschend und es trat nochmals eine Winterzeit mit Kälte und Schnee ein; weiter westlich war das nicht der Fall, die Wärme stieg vielmehr bis zu der früheren Höhe. Der letzte Februar hatte in Claußen eine mittlere Wärme von — 4, 70 Grad, in Königsberg — 1,47 Grad, in Bromkerg O80 Grad, in Breslau 3,57 Grad, in Berlin 5,43 Grad, in Münster 7.33 Grad,
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