1878 / 92 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 17 Apr 1878 18:00:01 GMT) scan diff

Der Bundesrath trat heute zu einer Sitzung zu⸗

Der Hauswirth ist, nach einem Erkenntniß des Ober⸗Tribunals, vom 28.

des , ,.

d. J., zwar berechtigt, in u dringe etentionsre für den noch zu zahlenden Nach dieser Erklärung jedoch hat ers die Wohnung zu ver⸗ falls er sich des Hausfriedensbruches schuldig

e haben sich niedergelassen die Herren Dr. Dr. Nieke in Zanom, Dr. Alexander in in Pilgramsdorf, Arzt von Scredynski

hain, Dr. La Roche in Liegnitz. Danzig, 14. April.

augziehenden Mi zu lönnen, daß er

——— er auf die Auf . lassen, widrigen

forderung des Mieth

.

Arzt Abri

Gestern wurde der erste west⸗ preußische Landtag mit einer Ansprache des Ober⸗Prä⸗ sidenten, Staats⸗Ministers a. D. Dr. Achenbach, geschlossen.

Die zweite ordentliche Synode der Provinz Pommern ist auf die Zeit vom Sonnabend, den 18. Mai d. J, bis Freitag, den 31. desselben Monats ein⸗ schließlich, hierher berufen worden.

Baden. Karlsruhe, 15. April. Schweden und Norwegen ist heute in und gedenkt, der „Karlsr. Ztg.“ zufolge, daselbst bis nach Ostern bei seiner Gemahlin zu verweilen. nfanterie, General⸗Adjutant Freiherr von Neubronn hat eidelberg begeben, um den König Oskar im Namen des Großherzogs zu begrüßen.

Stettin, 16. April.

Der König von eidelberg eingetroffen

Der General sich heute nach

Wien, 16. April. (W. T. B.)

Oesterreich⸗ Ungarn. : B. Nach Mittheilungen von bestunterrichteter Seite hat der diessei⸗ tige Botschafter in Konstantinopel, Graf Zich forte Unterhandlungen eingeleitet, we Patriirung der in Oesterreich weilenden und dem Lande zur ö zahlreichen bosnischen Flüchtlinge zum

weck haben. (W. T. B.). Die „Polit. Korresp.“ me det aus Bukarest, daß die Arbeiten zur Beseitigung der Hinder nisse für die Schiffahrt auf der Do nau beendet seien und daß lieiche Schiffe den Strom bereits an allen Stellen be⸗ Minister⸗Präsident Bratigno ist Bukarest wieder eingetroffen. Der „Polit. Korresp.“ wird aus Kopenhagen gerüchtweise und unter Vorbehalt mi⸗ getheilt, daß Englan in Stockholm Schritte gethan hätte, um Schweden zu bestimmen, auf der In sel Faroe in der Ostsee die Errichtung eines Stations- und Depot⸗ platzes für die britische Marine eventuell zu gestatten. (W. T. B) Die „Presse“ erklärt die nochmals wiederkehrende Nachricht, daß Graf Zichy bei der Pforte für Oesterreich⸗ Ungarn die Zustimmung zur Okkupation Bosniens und der Herzegowina nachgesucht habe, für völlig unbegründet und fügt hinzu, daß diese Nachricht auf Verhandlungen zurückzuführen sei, welche Graf Zichy mit der Pforte wegen der Rückkehr der Flüchtlinge nach Bosnien und der Herzegowina seien bisher resultatlos geblieben,

gestern in

1I7. April.

ühre. Diese Verhandlungen a die Pforte nicht die Ver⸗ dafür übernehmen zu können scheine, daß diese e Störung der Ordnung sich vollziehen werde. Nach einer Meldung der „Presse“ aus Bukarest hat die Regierung den Kammern einen Gesetzentwurf unterbreitet, wonach die Freihäfen Galatz, Braila und Ismail nicht sofort, wie das allgemeine rumänische Zollgesetz bestimmte, sondern erst am 1. Januar 1880 aufgehoben werden sollen.

Großbritannien und Irland.

(W. T. B.) Im Oberhau se machte r bury die Mittheilung, daß der österreichische Botschafter, Graf Beust, heute Nachmittag ihm Vorstellungen gemacht habe wegen der Worte, die Earl Derby über OSester⸗ reich in einer der letzten Sitzungen im Ober aben sollte, und durch welche offizielle Persönlich esonders Offiziere in Oesterreich⸗ Ungarn schmerzlich berührt Er (Salisbury) erinnere sich nicht, daß Lord Derby gesagt habe, man würde sich auf den slavischen Theil der österreichischen Armee im Falle eines Kampfes gegen Ruß— land nicht verlassen können, allein, welche Bemerkungen immer über Oesterreich oder dessen Armee gemacht sein mögen, Lord Derby habe sie auf eigene Verantwortlichkeit gemacht, und im Auswärtigen Amte befinde sich nichts, worauf diese Be⸗ merkungen sich stützen könnten. Aeußerungen Lord Derby's in Betreff Frankreichs. ierauf bis zum 13. Mai. In der heutigen Sitzung des Unterhauses erwiderte orsters, betreffend den Stand der Unter⸗ handlungen in der orientalischen Frage, der Schatz⸗

ortheote: es habe sich nichts ereignet, was die e vermehren oder die Hoffnung auf eine befriedigende er orientalischen Frage vermindern könnte. Rundschreiben der Pforte werde bald erwartet. den guten Diensten Englands sei große Hoffnung vorhanden, ein Abkommen zwi Griechenland, welches den Unruhen in Thessalien und Epirus ein Ende mache, zu Stande kommen werde. berechtige dazu, von einer er Kolonial⸗Minister Hicks t eine Anfrage Hugessens, die jüngst eingelaufenen Nachrichten vom Cap der guten H lauteten nicht beunruhigend. Der Schatzkanzler North⸗ gote erwiderte auf eine Anfrage Pims: belange, so sei das eine Frage, die der Kongreß zu erwägen aben werde; davon, daß es eventuell in der Absicht Rußlands ? er auszurüsten, sowie von anderen alarmirenden ieser Art habe er gelesen, eine offizielle bezügliche Information sei ihm jedoch nicht zu äge, daß Rußland zu den Theilnehmern der Pariser Della⸗ on gehöre, so seien derartige M nicht zu erwarten. Lefeyre gegenüber erklärte der Bourke, er glaube, daß die Waffenruhe üischen den Türken und den Insurgenten auf der r eta gebrochen worden sei, hoffe die Ruhe bald wiederherstellen und werde. Eine weitere Anfrage Schatzkanzler Northeote da Konstantinopel seien in keiner Besorgnisse der englischen Regierung erhöhen könnten. (Bei⸗

antwortun Rückkehr o

London, 16. April. heute Lord Salis⸗

ause gethan ichkeiten und

worden seien.

Dasselbe gelte von den Haus vertagte sich

auf die Anfrage

chen der

ands zu sprechen.

solirung E each erklärte auf

ffnung und aus Transvaal

Was Batum an⸗

enn man er⸗ ßregeln Seitens Staats sekretär usschreitungen verhindern beantwortete der

die Zustände in e derart, daß sie die

fall. Der Schatzkanzler beantragte sodann, nach dem Schluß der heutigen Sitzung . Mal eine Ver⸗ tagung des Hauses eintreten zu lassen. Faweettt stellte das Amendement, die Vertagung nur bis zum 29. April ein⸗ treten zu lassen. Northeote bekämpfte das Amendement, weil dasselbe die möglichst schlimme Wirkung haben würde, die gegenwärtige Lage als so kritisch erscheinen zu lassen, daß eine Abkürzung der Osterferien nöthig sei. Das erste Ziel der Regierung sei die friedliche und befriedigende Lösung der obschwebenden Fragen. Forster trat den Ausführungen Northeote's bei und betonte, daß die Regierung die Verant⸗ ng e; hätten er und seine po . ü laubt, daß Politik des Kabinets eine Politik Krieges ei, so würde er anders gehandelt haben. Bei der Abstim⸗ mung wurde das Amendement Faweetts mit 168 gegen 10 Stimmen abgelehnt und der Antrag auf Vertagung bis zum 6. Mai angenommen. .

In einer Abendsitzung erledigte das Unterhaus die noch 2 formalen Geschäfte und vertagte sich darauf bis zum 6. k. M. *

(W. T. B.) Der Deputirte und bisherige Präsident des Handelsamtes Adderley ist unter Verleihung des Titels „Baron Norton“ in das Oberhaus berufen worden.

17. April. (W. T. B.) Die Admiralität hat gestern 49 Schleppdampfer nach Malta abgehen lassen, durch welche die Panzerflotte gegen Torpedoangriffe geschützt werden soll. Das Thurmschiff „Monarch ist nach dem Mittelmeere beordert worden. Dem Reuters cen Bureau“ wird aus Kalkutta vom gestrigen Tage, gemel⸗ det: Die indische Regierung erhielt den Befehl, Trup⸗ pen nach Malta zu senden. ehen Truppentheile sind hierfür designirt: zwer europäische Kavallerie⸗ Regimenter, zwei Ghorka⸗Regimenter, zwei europäifche Fuß⸗NRNegimenter, zwei Regimenter eingeborner Infanterie, zwei Fuß⸗Batterien und vier Compagnien Sappeure und Mineure. Zwei Offiziere haben sich nach Malta begeben, um Vorkehrungen für die Aufnahme der Truppen zu treffen.

Die „Times“ meldet von Unruhen in Surat und

anderen Städten Indiens. Die Volksstimmung sei durchaus nicht überall die wünschenswerthe. Das ein heimische Heer werde Vorzügliches leisten können, denn es könne bis auf eine Million gebracht werden und übertreffe im Ertragen von Müh⸗ seligkeiten alle anderen in der Welt, aber es leide stark unter dem Mangel an britischen Offizieren. Das jetzige System mit einheimischen Offizieren sei kostbar, werthlos und sehr gefähr⸗ lich. Das britische Parlament thue gut, sich baldigst mit der indischen Heeresverwaltung zu beschäftigen, da diese Frage nicht nur für die Regierung Indiens eine Lebensfrage sei, sondern auch in Zukunft die ganze Politik des Mutterlandes bestimmen werde. Die biff Regierung hat den Rajah von Tuket wegen Mißverhaltens abgesetzt. Sein Sohn wird ihm folgen. Der Rajah von Pooree, auf die An⸗ klage wegen Mordes hin zur lebenslänglichen Verbannung ver⸗ urtheilt, hat die Berufung an das höchste Gericht eingelegt.

Frankreich. Paris, 17. April. (W. T. B.) General Klapka dementirt in einem von den Journalen veröffent⸗ lichten Briefe, daß er von ö Regierung mit irgend welcher Mission beauftragt sei⸗ ,

Numänien. Bukarest, 16. April. (W. T. B.) . In der heutigen Sitzung des Senates führte Stourdza bei der Begründung seiner Interpellation über den Ver— trag von San Stefano aus: Rußland beabsichtige allein, als Schutzmacht seinen Verkehr durch Rumänien zu ordnen. Die Kriegsentschädigung, von welcher der Vertrag von San Stefano spreche, halte er für illusorisch, da Rußland allein Rumänien behülflich sein könne, sie ö. erhalten, und zwar um den Preis von Bessarabien. Stourdza versuchte nach⸗ zuweisen, daß der Vertrag von San Stefano durch die Be⸗ stimmung bezüglich der Schleifung aller Donaufestun⸗ gen und betreffs des Verbotes, auf der Donau Kriegsschiffe zu halten, die Stellung vernichte, welche Rumänien durch den Vertrag von 1866 angewiesen sei. Redner verlangte, die Re⸗ firrun möge erklären, daß sie ihren Agenten in St. Peters⸗ urg nicht ermächtigt habe, irgend eine Verpflichtung wegen des Abschlusses einer Konvention zur Regelung der Durch⸗ führung des Art. 8 des Vertrages einzugehen. Der Minister des Aeußern, Cogalniceanu, erklärte, der Regierung liege noch kein Antrag bezüglich der Regelung des Durchzugs der russischen Truppen durch Rumänien vor, es seien ihr blos einige Eröffnungen ge⸗ macht; der rumänische Agent sei keinerlei Verpflichtung ein⸗ gegangen. Stourdza beantragte hierauf eine Motion, welche die Regierung auffordert, gegen das Einrücken und den Aufenthalt russischer Truppen in Rumänien zu protestiren. Minister⸗Präsident Bratiano erklärte: Wenn das Ministerium der Kammer kein Vertrauen einflöße, müsse ein enderes be⸗ rufen werden. Zugleich forderte er zur Einigkeit auf und bat Stourdza, seine Motion zurückzuziehen. Die Regierung werde energisch dahin wirken, daß das Land wieder in seine Frei⸗ heiten eintrete und vor einer fremden Okkupation bewahrt werde. Stourdza zog darauf unter dem Beifall der Kammer seine Motion zurück.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 16. April. (W. T. B.) Die „Agence generale Russe“ bezeichnet die politische Situation als unverändert.

17. April. (W. T. B.) Gegenüber den Aeußerungen der „Tim es“ vom 15. d. M, daß in Jog der Weigerung Rußlands, den gesammten Vertrag von San Stefano dem Kongresse vorzulegen, der Kongreß und die friedliche Lösung der orientalischen rage augenblicklich weniger Chancen habe, drückt das „Journal de St. Pétersbourg“ die Hoffnung aus, die „Times“ werde ihren Irrthum einsehen, nachdem sie von der im Blaubuche enthaltenen Depesche Gortschakoffs Kennt⸗ niß genommen, in welcher foörmell erklärt worden, daß kein Mitglied des Kongresses verhindert werden könne, auf dem Kongreß bezügliche Fragen zur Sprache zu bringen. Das Journal betont wiederholt, Rußland wünsche den Kon⸗ greß und die ausgedehnteste (la plus large) Digkussion aller die orientalische . betreffenden Gegenstände. Das Journal bespricht ferner den neuerdings von dem „Journal des Débats“ an das Berliner Kabinet gerichteten dringen⸗ den Appell zur Vermittelung und bemerkt dazu, ein Ver⸗ mittler j mit Geduld vorgehen; es sei nicht anzunehmen, zaß eine Aufforderung, aus dieser Rolle heralszutreten, Erfolg haben könne, am allerwenigsten aber, wenn sie aus Paris komme.

Regierungsbote“ bringt folgende Mittheilun t die Ankunft uhestörung von der en worden waren, zu Unord⸗ nungen in den Straßen geführt. Junge Leute in großen Haufen begleiteten die Wagen, in denen die gedachten I15 Studenten vom Vahnhof nach der Stadt transportirt wurden; daß die Transportirten Männer den müßten, aufgereizt, mischte sich in die die Wagen begleitende Menge und kam es hierbei

deren mehrere junge Leute ver⸗ war damit wiederhergestellt; die 15 Studenten wurden, bis ihr Weitertransport erfolgt, ins Gefängniß gebracht.

skau vom 1 15 Studenten aus Kiew dortigen Universität aus eschlo

.d. M.: Heute die wegen

das Volk durch die Aeußerun seien, die für die Wahrheit

Thätlichkeiten, in tet wurden.

Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau.

17. April, „Times“ schreibt, sie habe Grund zu glauben, russische Botschafter in Wien, Rußlands auf die Bemerkungen des österreichischen Kabinets über den Vertrag von San Stefano in Wien nunmehr über⸗ reicht habe. In der Antwort spreche die russische Regierung ihr Bedauern über den umfassenden Charakter der österreichi⸗ schen Einwendungen aus, erkläre jedoch, Neigung vorhanden sei, diese Einwendungen in Erwägung ziehen und eine Verständigung von Kabinet zu Kabinet Weiter erfährt die „Times“, daß Desterreich⸗ Ungarn auf dem Zusammentritt des Kongresses bestehe, den es mehr als je für möglich erachte. habe nach London eine Note in Betreff des Cirkulars Lord Salisbury's gesandt, worin jeder einzelne Punkt desselben erörtert und auf den Kongreß als die einzig mögliche Lösung gedrungen sei.

London, Mittwoch, Morgens.

von Novikoff, die Antwort

daß bei ihr jede

erbeizuführen.

Das Wiener Kabinet ver Vorlage.

ist erscheinen und die säm errenhause, sowie der wied

daß an den beiden letzten

Landtags⸗Angelegenheiten. felertage beginnenden

Durch Allerhöchsten Erlaß vom 6. April d. J. sonderem Allerhöchsten Vertrauen der Dompropst Br. Holzer zu Trier zum Mitglied des Herrenhauses auf Lebenszeit berufen

ist aus be⸗

Nr. 20 des Amtsblatts der Deutschen Reichs-Post⸗ und Telegraphenverwaltung hat folgenden Inhalt: fügungen: vom 8. April 1878: Telegraphen⸗Uebereinkommen mit Belgien; vom 10. April 1878: Zollpflichtigkeit von Büchern und Photographien in den Vereinigten Staaten von Amerika.

Essenberg · Steeple⸗

Statistische Nachrichten.

Nach den Veröffentlichungen des Kaiserlichen statistischen Amts im Februarhefte der Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reichs für das Jahr 1878 hat sich die Salzproduktion des Deut— schen Reichs während der letzten 19 Jahre mehr als verdoppelt. Die Produktion von Mineral⸗ und Kochsalz war von 1867 bis 1876

Mineralsfalz. 5 426 585 Ctr.

1 o fe ic

Wasseranlagen, Gaskronen und

Koch sali. 5670 336 Ctr.

Zusammen. chaft, vorm. 11096921 Ctr. 12187 037

13 276 005

14 208 224 16936633

20 081311

19 519272 19960761

22 065103

. ö 23 176 837 Mineral salz ist im Jahre 1876 nur in Preußen, Bayern, Würt⸗ temberg und im Herzogthum Anhalt auf 10 Salzbergwerken, welche 20653 Arbeiter (1875: 1925) beschäftigten, lieferten 6 Werke

10297497 12 696887 12053 469 11 828 630 13 996151 15 021 128

gefördert worden. zusammen 5484181 Ctr. 3 870 921 Ctr. Kalisalze (1875: 4 861 997 Ctr. einschl. 3 253 221 Ctr. Kalisalze), von welcher Menge auf die im Regierungsbezirk Magdeburg belegenen Werke allein 4 908 706 Ctr. (1875: 4 362 507 treffen, während auf den Steinsalzwerken bei Erfurt 516 501 Ctr. (1875: 444 297 Ctr.) und bei Stetten in Hohenzollern 58 272 Ctr (1875: 55 393 Ctr.) gefördert worden sind. In Bayern lieferte das Salzbergwerk bei Berchtesgaden 51 568 Ctr. (1875: 65 275 Ctr.), in Württemberg die Werke Wilhelmsglück und Friedrichshall zusam—⸗ men 1214977 Ctr. (1375: 1 281 830 Ctr.), wogegen die Förderung des in der Nähe von Staßfurt belegenen anhaltinischen Steinsalz⸗ werkes 8 270 402 Ctr. einschl. 7 747 016 Ctr. Kalisalze (1875: 7 787 09 Ctr. einschl. I 333 966 Ctr. Kalisalje) betragen hat. Der Gesammt⸗ werth der im Jahre 1876 gewonnenen Mineralsalze belief sich auf 5 903 766 MS gegen 5 768 370 ½Æ in 1875, und zwar im Durchschnitt für Steinsalz auf 9,36 M ( 1875: 0,39 M6), für Kalisalz auf O. 40 M, (1875; C42 ½ις) für den Centner. erhebliche Zunahme der Mineralsalz⸗Förderung stattgefunden. den vorläufigen Ermittelungen des Kaiserlichen statistischen Amts, welche in der obengedachten Publikation mitgetheilt werden, sollen im letzten Jahre von den betreffenden Steinsalzwerken im Ganzen 19 667 053 Ftr. Mineralsalze im Werthe von 7 669 257 ½ produzirt worden sein. ;

Kochsalz wird in den meisten deutschen Staaten gewonnen. Im Jahre 1875 waren 64 Salinen im Betriebe, welche mit 369 Arbeitern 8 155209 Ctr. im Werthe von 11 054 484 S (1875: 8 068 952 Ctr. für 10 534 574 M), so daß sich der Durchschnittowerth egen 1531 M in 1875 berechnet. ind 1313315 Ctr. aus gradirter Soole, und 398 göß

Industrie papiere

Im Jahre 1877 hat eine weitere unter Hinzure erzielten beschei auf 6978 164 M beziffert.

In der Generalversammlung der Badischen Bank wurde der Rechnungsabschluß pro 1877 genehmigt und die Auszahlung einer Dividende von 44 9 oder 13 1 per Aktie beschlossen.

Meiningen, 16. April. (W. T. B.) In der heutigen or— dentlichen Generalversammlung der Mittekdentschen Kredit bank wurden alle von der Verwaltung gestellten Anträge ge—=

; d ꝛz Der „Leipz. Ztg.“ wird geschrieben: Um die neuen Fischereigesetze für Thüringen fruchtbar zu machen, hat ĩ ischereiverein gebildet. einen Aufruf an die Bewohner Thüringens erlassen, welcher weifere Kreise für die in volkswirthschaftlicher Beziehung so wichtige ratio⸗ eressiren sucht und zu gemeinsamer Arbeit für ö Es wird zunächst beabsichtigt, eine gemein⸗ same Fischzuchtanstalt anzulegen, die Fiht der Lachse, der lußkrebse zu pflegen und

hren, deren Verbreitung möglich und wünschenz⸗

. (W. T. B) Die Baumwoll, spinnereiarbeiter ließen heute ihren Arbeitgebern durch eine Deputation anzeigen, daß sie bereit seien, auf eine Lohnherabsetzung pon 50 einzugehen, eine solche von 10 ½ aber nicht annehmen könnten. Die Arbeitgeber gingen auf den Vorschlag der Deputation nicht ein, und wird in Folge dessen für morgen die Arbeitsein« von ca. 30 000 Arbeitern erwartet. en englischen Handelsausweisen für März zufolge, Ausfuhr 16756 397 Pfd. Sterl. gegen 16920 930 3. Sterl. im März 1877, d. i. eine Abnahme von L 59. Die Einfuhr bezifferte sich auf 33 168 660 Pfd. Sterl. gegen 35 229 598 Pfd. Sterl. im März v. J. d. i. ein Abslall von nahezu 6 so. Der Werth der Weizeneinfuhr stieg von 1789 060 Pfd. Sterl. auf 2 759 5060 Pfd. terl. Abgenommen haben dagegen die Einfuhr von Gerste, Hafer, Mais, Reiß,. Baumwolle (letztere um 1459 in der Quantität und 17 Ig im Werthe). Kaffee um 281 000 Pfd. Ster, Thee um 214 009 Pfd. Ster. und Wein um 133 000 Pfd. Sterl. Der Spiri⸗

für ini. j in . u do lstadt, 15. April. ger Menge für 142 933 Ctr.

durch Auflösen

sich ein Thüringer F Mineralsalz preußischen Produktion mit 4501 537 Etr- und 5 hõ9 314 M (1875: 4371 1095 Ctr. und 5 631 673 6) betheiligt und lieferten hiervon die Provinzen: Posen (1 Sal.) 311 7360 Ctr. und 417718 S (1875: 221 000 Ctr. und 316 753 S), Sachsen (6) und 2537 472 MS (1875: 2666313 6), Hannover (10) 1427219 Ctr. (1875; 1 368 375 Ctr. und 1 845 723 M), Westfalen (9) 418 030 Ctr. und 634 042 * (1875: 404 073 Ctr. und 634 695 0), Nassau (3) 55 161 Etr. und 81 472 M (1875: 59 541 Ctr. und 87 784 46), Rheinland (2) 20 391 Ctr. 18661 Ctr. und 39 840 M),

nelle Fischzucht zu int

angegebenen diesen Zweck auffordert.

orellen und der anderfische einz

Manche ster, 16. April.

2275049 ECtr. und 1900 618 6

2240298 Ctr.

und 43 518 ¶Æ (1875: Hohenzollern () 28 708 Ctr, und 44 475 M (1875: 244094 Etr. und 40 5665 M6). Von den übrigen Staaten produzirten; Bayern (6) 911686 Etr. und 1912 297 96 Württemberg (5) 05 890 Ctr. und 785 211 M (1875: 519 41 Ctr. und 811 705 M), Baden (2) 530056 Ctr. und 769 568 S6 (1875: 504 468 Ctr. und I53 109 A6), Hessen (2) 254 054 Ctr. und 279 024 A (1875: 272 707 Ctr. ecklenburg ˖ Schwerin ¶) 265 112 Cir. und 32 610 (1855: 39 359 Ctr. und 49 74 6), Sachsen⸗Weimar (15 377 780 Ctr. und 49114 S (1875: 34 654 Ctr. und 45 050 S), Braun⸗ schweig (2) 106 924 Ctr. und 118982 SV (1875: 92248 Ctr. und en (27 326 926 Ctr. und 504 345 550 πε), Sachsen⸗Coburg⸗Gotha (1)

ste llun g39 938 Ctr. ö

und z64 756 M),

109226 ις, Sachsen⸗Meinin (18375: 326 285 Ctr. und 33

eine große ) . n stammen rioden angefertigt worden sind. en Schule aus dem 14. und 15 nd nach Zeichnungen von

und die

e Schluß

Land⸗ und Forstwirthschaft. Durch eine Zeitungsnotiz ist die Nachricht verbreitet worden, Renntagen des am zweiten Oster⸗ Frühjahrs⸗Meetings der Ber— liner Rennbahn nur zwei Rennen stattfinden würden. Dies ist ein Irrthum, es finden vielmehr an den beiden in Rede ste henden Renntagen ebenfalls, wie an den vorhergehenden, sechs Zu dem Eröffnungsrennen um den Staatspreis von 1565. 6 sind l5 Unter⸗ schriften, zu dem Preise von Dahlwitz 5, und ebensoviel zu dem Rennen um den Stag spreis II. Klasse von 1500 S eingegangen. Begrüßungs⸗Handicap hat 14 Unterschriften gefunden, und zu dem le⸗Chase um den Staatspreis von 1250 0 sind 8 Meldungen eingegangen. Auf der Bahn selbst und bei den Tribünen werden alle Vorkehrungen getroffen, den Aufenthalt so angenehm als möglich zu machen.

. Gewerbe und HSandel.

Die Generalversammlung der ÄAktiengesellschaft Pas— sage genehmigte den Rechnungsabschluß pro 1877 setzt? Dividende und ertheilte Decharge. ie Liquidation der Aktiengesellfchaft für Gas-, . J Zinkindustrie, vorm. Schäffer L Hauschner, ist vollständig zu Ende geführt. Die Gesammtquote, welche auf Grund der von der Revisionskommission geprüften Schlußbilanz an die Aktionäre abgeführt werden kann, be= trägt 103 M 10 8 per Aktie.

Der Aufsichtsrath der Chemischen Fabrik, Aktien⸗ Schering, hat die Dividende auf 190 Außerdem wurden über die normalen Abschreibungen hinaus, die sich wie im Vorjahre auf rund 60 00 M beliefen, noch weitere 0 000 , d. h. 449 des Aktienkapitals zurückgestellt.

In der gestrigen Generalversammlung der Aktionäre der CLentralbank für Industrie und Handel i. Liqu. wurde Decharge jür das abgelaufene Jahr ertheilt. den Aufsichtsrath und die Liquidatoren wurde für die ganze Dauer der Liquidation die Summe von 60 000 10 bewilligt. In der Bilanz figurirt das Kassa⸗Konto mit 720 611 6, das Wechsel⸗Konto mit 1544 66146, das Lombard ⸗Konto mit 3 231 197 6, die Debitoren mit 4820 181 , das Hypotheken ⸗Konto mit 132965 S6, das Effekten⸗Konto mit 4346944 M wovon 29160909 M nominal Aktien der General⸗ Baubank in Liq., 75000 Fl. Aktien der Frankfurt ⸗Homburger Bahn mit o/o 115 714 , 9 678 000 6 Berlin⸗Dresdner Stamm⸗ prioritäten zu 244 eingestellt, gleich 2 879 205 Sύ, 109772 Das Haus⸗Konto steht mit 629 000 M Zum Ausgleich ist der Verlust⸗Saldo verbucht mit 8 164 6 Auf der Passivseite finden sich außer dem Aktien⸗ kapital von 18 Millionen Mark das Accept⸗Konto mit 205 410 M, die Spezialreserve mit 795 4574 s, die Kreditoren mit 913 567 „, das Guthaben der General-Baubank mit 2483 999 M Im Ge— winn⸗ und Verlust Conte sind die folgenden Gewinne verbucht: aus dem Cambio Conto 102 662 6, Zinsen 195 437 S6, Prorisionen 160 667 6, diverse Gewinne 4252 S½½ Dagegen betragen die ge⸗ zahlten Courtagen 52 540 MS, die das Gehalt⸗Conto 131 458 S, die Abschreibun! auf Haus⸗Conto 178 235 1, die Abschreibung auf Inventar 15 009 S6, die Abschrei⸗ bungen auf Effekten 1 127 369 6, Verluste im Contocorrent 45595. , das Liquidations ⸗Abfindung?⸗Conto 316 875 . Reserve⸗Conto ist von Neuem mit 203 878 ½ dotirt worden, fo daß ung der alten Unterbilanz und nach Abrechnung der nen Gewinne des Jahres 1877 die Unterbilanz sich

tuosenimport vermehrte sich um 38 900 Pfd. Sterl. Die Abnahme des Exvorts vertheilt sich auf folgende Stapelartikel: Bier und Ale (23 C), Kupfer (12 764. Baumwoll stoffe (104 ½), Eisen und Stahl (ea. Ivo), Leinenstoffe (3 /), Wollen und Kammgarnstoffe (15 oo) und Teppiche (8 0½ν).

Verkehrs⸗Anstalten.

Auf der Felseninsel Ilheo, welche vor der Rhede von Funchal (Madeira) liegt, ist eine emaphorisch von Sinnalen mit den Schiffen errichtet worden.

Ilheo ist durch ein unterseeisches Telegraphenkabel mit dem Gouvernementsgebände in Funchal verbunden.

New⸗JYork, 16. April.

e Station zum Austausch

(WV. T. B.) Der Hamburger Postdampfer „Wieland“ ist heute 5 Uhr Morgens hier ein⸗

Berlin, 17. April 1878.

My kenae ny. e For schung en und Entdeckungen in Mykenage und Tiryns von Dr. Hein“ Mit einer Vorrede von W. G. Gladstone. Nebst zahlreichen Abbildungen, Plänen und Farbendrucktafeln, wehr als 0) Gegenstände darstellend. C

.Wenn der vielberufene Verfasser auf dem Titel des wahrhaft glänzend ausgestatteten Buches seine Forschan gen den Entdeckungen voranstellt, so thut er sich damit selbst Unrecht, denn nicht in den wissenschaftlichen Resultaten, die er im Terte zu geben vermeint, sondern in den meisterhaft reproduzirten, staunenerregenden materiellen Ergebnissen seines zähen und unermüdlichen Eifers, den er bei den Ausgrabungen entfaltet hat die ja freilich in konkretem Sinne ch Forschungen sind liegt der Werth der Publikation. schönen, nach Photographien gefertigten Abbildungen der fubstanziell wie ideell so kostbaren Schätze des „goldreichen- Mykenae bilden in der That den interessantesten Theil des Buches, während die sanguinischen Hypothejen der vermeintlichen Auffindung der Königs⸗ gräber des Atridengeschlechts und der Entdeckung der Agora von Mykenae, mit wie großem Scharfsinn und wie großer Belesenheit ocht⸗ hinfällig etwiesen haben. Der Verf, muß sich angesichts dessen eben vor der Hand mit der ehrenden Anerkennung begnügen, daß die Wissenschaft seinem schönen Enthusiasmus für das hellenische Alterthum geradezu epochemachende Entdeckungen verdankt, daß er derselben mit seinen trojanischen und mykenischen Funden die interessantesten Räthsel aufgegeben, deren Lösung die Archäologen noch auf lange Zeit in Athem erhalten wird, und daß er damit vielleicht die klaffende Lucke zwischen der orientalischen und der ältesten hellenischen Kultur⸗ und Kunstgeschichte endgültig ausgefüllt hat.

So wenig Schliemann selbst im Stande gewesen ist, seine Ent⸗ deckungen in ein geordnetes System zu bringen, wie sich schon daraus ergiebt, daß er bei der ursprünglichen Berichtsorm stehen geblieben ist, die er mit den häufig wiederkehrenden ganz analogen Fundrefultaten einfach den Daten nach aneinandergereiht hat jetzt schon möglich, ein abschli haben denn auch erst wenige gedrückt, auf die wir uns vorläufig berufen müssen.

Aus eigener Anschauung urtheilte Prof. Köhler in der Winkel mann Festsitzung des Kaiserlichen archäologischen Instituts zu Athen am 13. Dezember vorigen Jahres folgendermaßen: Vergeblich habe man in den ein durchaus barbarisches Gepräge zeigenden Schmuck⸗ sachen der mykenischen Gräber griechische Formenschönheit oder An—⸗ klänge an althellenische Sage und Es seien selbst Stimmen laut geworden, welche das hohe Alter der mykenischen Funde überhaupt in weifel seien jedoch durch die

Spata gemachten Gräberfunde zerstreut worden. Ueberraschende und Befremdende bei den mykenischen Alterthümern sei aber der Umstand, daß bei ihnen ausschließ lich nur der rientalische Charakter vertreten ist, während die älteste hellenische Kunst, wie sie in den homerischen Gedichten geschildert wird, zwar asigtischen Einflüssen unterworfen war, aber doch schon Spuren des später zur vollen Entwickelung gekommenen griechischen Stylcharakters Die Darstellungen sind größtentheils dem Seeleben ent—⸗ nommen: Ruder, Meereswellen, Polypen, uns in der ersten Kunstthätigkeit der aegäischen

rich Schliemann. (Leipzig, F. A. Brockhaus.

auch verfochten werden,

Rennen statt.

Das

so wenig ist es eßendes Urtheil darüber abzugeben. Es utoritäten ihre Ansicht darüber aus⸗

um dem Publikum

ͤ sowie die auf

Sitte zu entdecken gesucht.

stellen zu müssen glaubten. darauf in der Nähe Athens

Als Remuneration für Aehnliches tritt nselbewohner des Bekanntlich wurden ; ursprünglich aus Asien eingewanderten Stamme, den Karern, bevöltert. Dies geschah ungefähr gegen das 123. Jahrhundert v. Chr. Unter ihrem mythischen Könige Minos gewannen diese Karer nicht nur die Seeherrschaft über den ganzen Archipelagos, sondern gründeten auch an den Küstenstrichen von Hellas zahlreiche Kolonien. griechischen Sprache nicht erklärbaren Namen Hymettus, Lykabettos und ꝛ; ch an diese uralten Ansiedler. karischen Gottes, die Doppelaxt, findet sich auch auf den mykenischen : h Ferner stimmen die zahlreichen Waffen⸗ funde in den Gräbern von Mykenge durchaus mit den Angaben des Thukydides (J., 8s), welcher berichtet, d den,. Waffen zu bestatten pflegten, eine Griechen, z B. aus den homerischen Gesängen bei der Bestattung der Leiche des Patroklos, nicht bekannt ist. Wahrscheinlichkeit für sich, daß die in Mykenae und Spata entdeckten Gräber auf karischen Ursprung zurückzuführen sind. ser Gräber dürfte mithin zwischen die Ansiedelung des karischen Stammes in Hellas und das homerische Zeitalter, also etwa in die Zeit, welche zwischen dem 12. und 10. Jahrhundert vor Christi Ge⸗ burt liegt, zu setzen sein.“

Diesen Ansichten pflich et Prof. Benndorf, der Nachfol auf dem Lehrstuhl für klassische Archäologie an der Univer Andererseits entdeckt er aber in den einzelnen Darstellungen auch egyptische, assyrische, indische Einwirkungen. den Funden von Mytenae der frühe Kontakt Griechenlands mit dem und dieselben seien wichtige Bei⸗ Entstehung

hellenisirten

Die aus der

andere erinnern noch Das Symbol des

Schmucksachen abgebildet.

die Karer ihre Todten mit itte, die uns von den alten

Es hat daher die größte andlungsunkosten 106 949 MM, Das Alter die⸗

Das Spezial⸗

Ueberhaupt sei in Orient deutlich erkennbar,

hellenischen wissenschaftlichen 1) Nach dem Reichthum der in den und Silberobjekte sei kein Zweifel, daß die daselbst Bestatteten einer Königlichen Dynastie angehörten. welcher die Gräber innerhalb des doppelten Steinkreises enthält, war nur eine Grabstätte und gewiß leine Agora“, kein öffentlicher 3) Die Zeit, aus welcher die Gräber egenstände stammen, reicht weit zurück über die Zeit der Homeriden; sie sind älter als das neunte Jahr— hundert vor Christus; es fanden sich nämlich in den Gräbern keine Schriftzeichen, keine Münzen und keine Eisenw 4) Die Funde in den häusern, was sich Unterschieden jener Theil

Im Nebrigen Bedeutung i Gräbern aufgehäuften Gold⸗

2) Der Theil der Akropolis, Derselbe hat

Markt und Versammlungepl und die in ihnen enthaltenen

iejenigen Stand⸗ und affen, dag Steinund Bronzewaffen. ferner auch äller als konfstruktiven Adler habe ebenfalls erklärt, daß der Burgmauer, welcher die Grabstätte einschließt, jünger sei als die übrigen eyklopischen Mauern der Akropolis, und daß demgemäß die Gräber sogar älter seien als das Löwenthor. 5) Die meisten gefun⸗ denen Objekte bewiesen endlich einen bereits stark vorgeschrittenen Einfluß des Orients und seiner Kunstformen auf den uraften und einfachen pelasgischen Styl. Die von Schliemann mit abfoluter Sicherheit aufgestellte und von Gladstone (in einer langen Vorrede) mit, gefährli em Optimismus unterstützte Gräbern die Leichen des Agamemnon uͤnd von Troja mit ihm ermordeten Gefährten be bezeichnet Professor Benndorf als eine ganz willkürliche Deutung der betreffenden Stelle des Pausanigs. Ebensg sei es höchst hinfällig, Schliemann in den Gräbern die Zeichen einer schimpflichen und schmählichen Bestattung der Leichen erkennen wolle.

Schliemann meint bekanntlich, die Mörder Agamemnons, seiner

in den

Sypothese, seiner nach der Rückkehr

ttet worden seien,

Gefährten und Kassandras hätten diese 15 Leichen in aller Gile in die fünf Felsengräber versenkt und sie innerhalb derselben verbrannt, ohne abzuwarten, bis der k beendet gewesen.

Die Berichte über die Aufbeckung dieser fünf Felsengräber auf der Akropolis bilden übrigens, wenn man von den archäologischen Exkursen absiebt, die anziehendsten Abschnitte des Werkes. onders reich war die Ausbeute aus dem dritten. Dasselbe enthielt die Ueber reste von drei ersonen, die Schliemann der Zartheit und Kleinheit der Knochen und Zähne, sowie dem Charakter des Schmuckeg nach, für

rauen hält. Auch hier lagen, wie in den anderen Gräbern, die kelette drei . von einander entfernt, und zwar mit dem nach Osten. Die Körper waren mit Schmucksachen Überladen, welche wie das Grab, deutliche Spuren von rugen.

Was den Schmuck angeht, so sind die zahlreich lim Ganzen 7ol Stũch gefundenen runden, zum Theil blattartig geformten und gestielten, mit schöner Revousssarbeit verzierten Goldplatten von hohem Interesse. Die Ornamentation zeigt phantastische Kombina⸗ tionen des Spiralmotive, zum Theil in Gestalt von Tintensischen, Spinnen oder geflügelten Insekten, einer Aster u. s. w. Schliemann hält sie für Nachbildungen von Schilden, man wird aber, nachdem von fachmännischer Seite der Weg gewiesen worden, nicht fehlgehen, wenn man die Analoga in der altasigtischen Kunst, speziell der alt= assyrischen sucht. Wahrscheinlich haben dieselben zum Befatz der Prachtgewänder und Gürtel gedient, wie dies ähnlich 2. den Alabasterreliefs der assyrischen Königspaläste zu sehen ist. Dort finden sich auch sonst in dem dekorativen plastischen Schmuck der Wände frappante Anklänge an die Ornamentätion der außerdem von Schliemann aufgedeckten Gegenstände, wie u. A. auch die Stelen über den Gräbern der Akropolis in ihren dußerst rohen, Wagen kampf⸗ oder Jagdscenen darstellenden Reliefs deutlich: Stylverwandt⸗ schaft mit gleichartigen assyrischen Skulpturen zeigen. Andererseits legt aber das auf den Grabstelen und den Schmucksachen ungemein häufig wiederkehrende, in der mannigfaltigsten Weise variirte Spiralmotiv, welches erst von der viel späteren klassischen

riechischen Kunst zum Maeander ausgebildet worden ist, den edanken einer Vergleichung mit den Erzeugnissen der keltis Bronzezeit nahe, ein Gedanke, der bei. den für die damalige Zeit ungemein weitreichenden Handelsbeziehungen der Phönizier und Vorderasiaten durchaus nichts triftiges gegen sich hat. Damit aber wären die Grundlagen für eine der 2 Sprachwissen⸗ schaft entsprechende vergleichende Kunstwissenschaft gelegt, die der An= thropologie und ältesten Kulturgeschichte die wesentlichsten Dienste leisten würde.

Die Unzahl der interessantesten Fundobjekte, unter denen sich mehrere prächtige goldene Diademe, Gürtel, Armspangen, Nadeln. Ringe mit Intaglio, Gemmen, Knöpfe, Zierrath aus Gold, Achat Sardonyr, Amethyst, Alabaster, Bergkryftall, Bernstein, Porzellan. Elfenbein, Gefäße der verschiedensten Gestalt aus Gold und bemalter Terrakotta, Idole, Waffen, Panzer, Beinschienen, geldene Masken u. s. w; befinden, bieten ihrer Bestimmung oder, wo diese außer Zweifel, ihrer künstlerischen Form, ihrer Ornamentation oder ihrem bildlichen Schmucke nach genug der archäologischen Probleme zur

* *.

uf den ersten Blick freilich erscheinen manche Stücke, wie der unter Nr. 580 abgebildete goldene Siegelring mit dem ganz räthsel⸗ haften Intaglio, das an alkindischen Urfprung glauben machen möchte, die auf den Beilagen reproduzirten Vasenbruchstücke mit straußen⸗ und antilopenähnlichen Darstellungen, ferner die Vasenfragmente mit dem wunderlichen Kriegerzuge (Rrn. 213 und 19 fo unerklärlich. daß man sich nicht wundern kann, wenn von manchen Seiten zuerst an eine Mystifikation gedacht wurde.

In, einem Anhange zu seinem Bericht sucht Schliemann die auch von Köhler aufrecht erhaltene Aehnlichkeit der Funde von Mykenage und derjenigen von Spata (s. oben) zu wider⸗ legen. Außerdem enthält der Anhang eine ausführliche Analyse der mykenischen Metalle, sowie die intereffante Mit theilung über eine chemische Untersuchung von Bruchstücken eineg vermeintlichen Alabastergefaäßes, die dadurch als Stücke eines Straußen⸗ eies erkannt wurden. Die daran geknüpfte Vermuthung, daß die⸗ selben einem Trinkgefäß angehört haben möchten, wie sich deren die alten Egypter aus durchsägten Straußeneiern bedienten, woraug sich dann weiter sehr frühe Handelsbeziehungen zu Egypten folgern laffen würden, ist keineswegs unbegründet. Das dem König Georg J. von Griechenland gewidmete Buch ist, wie schon hervorgehoben worden, musterhaft und auf das Reichste illustrirt. Nicht nur sind die Fundobjefte in Holzschnitt im Text und auf Tafeln in Farbendruck getreu wiedergegeben, auch die in, sind auf vielen großen, nach Photographien hergestellten

oljschnittbeilagen und in minutiös detaillirten Plänen behuft kräftigerer Unterstützung der Ansichten des Verfassers sorgfältigst zur Darstellung gebracht ——

Inzwischen hat sich übrigens die Ansicht, daß die Schliemann schen Funde auf orientalische, speziell assyrisch⸗phönizische Kultur zu= rückzuführen seien, durch die neuesten Ausgrabungen in Mykenae, die auf Veranlaffung der griechischen Regierung veranstaltet worden sind so gut wie bestätigt, Dieselben werden von Hrn. Stamataki, dem QAberaufseher über die zu Tage geförderten Antiquitäten, geleitet., Gtwa 20 Arbeiter sind bei den Exrkavationen beschäftigt, welche ir. grůndlich und systematisch vorgenommen werden. Die bisher wichtigste Ent deckung ist die eines sechsten Grabes innerhalb der ‚Enceinte“, welche Schliemann für die Agora hält. Da dieses Grab augen⸗ scheinlich von ener Alter mit den fünf früheren ist, so muß die Theorie, daß dieselben die von Pausanias als jene des Agamemaon und seiner Gefährten bezeichneten seien, endgültig aufgegeben werden.

Die zahlreichen Elfenbeingegenstände, welche in dem Hause am Löwenthore von Hru. Stamataki gefunden worden sind, deuten ebenfalls dem Material als dem Charakter nach auf einen Ver⸗ kehr mit dem Osten hin.

Im Florg Etablissement zu Charlottenburg wird in den Feiertagen der Musikdirektor Julius Langenbach vor seiner Ab⸗ reise nach Pawlowsk mit seinem aus 65 Künstlern bestehenden Drche ster Konzerte veranstalten. Das Programm enthält viele Nummern, die in Berlin noch gar nicht oder nur selten zur Auf führung gelangt sind, so am 21. April: Festklänge, sinfonische Dich tung von Liszt, Variationen über russische Lieder von Schreiner, es Mandolines von Désonnes, Zigeunerleben von Machts, ja vage, Wa zer von Netra; 22. April: Virgo Maria von Oberthür, Meta- morphosen, Potpourri von Schreiner, Air de bailet von Offenbach, Torpedomarsch von 6 23. April: Menuetto und Moto Petuo von Raff, Rothkäppchen, Märchenbild von Bendel (? 3 Märchen aus dar Heimat von Strauß, fowie Harold in Italien Sinfonie mit Viola-alta-Solo von Berlioß. An jedem Abend wer⸗ den die trefflichen Solisten des Orchesters Kammervirtuos Bell= mann: Violoncell, Konzertmeister Hermann: Violine, Hr. Sabathil:

löte, Kammervirtuos Ritter: Viola alta Solopiecen do

ie Terrasse in der Flora ist bereits wieder mit den a . , 53 k 3

Am PVonnerstag, den 25. April, wird die Regiments e des

3. Garde Regiments unter Leitung des Mufikdirektorg 2 der

Flora ein großes Konzert veranstalten, bei guͤnstiger Witterun auch

. Auffahrt des Frl. Fanny Godard mit ihrem ä er a en.

Das Haus Ru dolf Mosse hat in Paris, Place de la Bourse, 40 rue Notre-Dame des, Victoires eine Filiale seiner Annon cen · Ex pedition errichtet. Wie man uns msttheilt, wird diefes Bureau allen Paris besuchenden Deutschen über dortige Verhältnisse mit Auskunft und Rath jederzeit unentgeltlich zur Verfügung stehen.

Im Friedrich Wilhelmstädtischen Theater findet am Sonnabend eine Aufführnng der Operette Fatinika⸗ für Hrn. Carl Sn statt. ,,